Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

The serpent's poison - Zwei Schlaue, ein Gedanke

von horizon92

Vielen Dank an die Leute, die reviewt haben. Und ja, Martina, jetzt geht's endlich weiter. Ich hatte ein klein wenig viel zu tun in letzter Zeit...entschuldigt!




Zwei Schlaue, ein Gedanke



Hermine und Harry erzählten Ron nach ihrem Besuch im Schulleiterbüro, wie agressiv Umbridge sich verhalten hatte. Doch bevor sie groß darüber fachsimpeln konnten, was der Grund war, wurde Ron mit den anderen Weasleys zu Dumbledore gerufen.
Sie alle kamen nach einer halben Stunde mit leichenblassen Gesichtern zurück.
„Was ist denn los? Was ist mit euch passiert?“, wollte Harry erschrocken wissen. „Setzt euch erstmal!“, forderte Hermine und die sieben ließen sich in einem Kreis am Feuer nieder.
„Dad ist verschwunden!“, rückte Ron schließlich mit der Sprache heraus. „Wie meinst du das, er ist verschwunden?“, drängte Harry ihn. „Hat man ihn entführt?“ -„Nein, er ist wohl aus irgendeinem Grund selbst abgehauen. Und vorher hat er noch Umbridge dieses Brandmal auf der Jacke hinterlassen!“, erwiderte Fred. Hermine schlug die Hände vor den Mund: „Du meinst, Arthur hat sie angegriffen, als sie im Ministerium war? Warum sollte er sowas tun?“ - „Das ist doch hier die Frage, oder? Ich meine, er verschwindet ja auch nicht alle Tage wieder!“, meinte Ron heftig. Hermine warf ihm einen mitleidigen Blick zu. Sie wusste, er meinte es nicht böse, er stand einfach noch unter Schock.
„Der Imperius, bestimmt!“, mutmaßte Harry leise. „Das ist die einzig logische Erklärung!“ Doch seine beste Freundin schüttelte den Kopf und murmelte, mehr zu sich selbst als zu den anderen: „Nein, das würde keinen Sinn machen. Wenn man ihn dazu gezwungen hätte, Umbridge anzugreifen, dann hätte man ja wohl auch gewollt, dass er dafür bestraft wird. Dass er aber verschwunden ist,
deutet auf etwas Anderes hin.“ - „Hast du schon eine Idee, was das sein könnte?“, fragte Ginny sie. Doch Hermine schüttelte den Kopf: „Tut mir Leid, noch kann ich euch nichts sagen. Aber ich werde drüber nachdenken, versprochen!“

Gesagt, getan. Die restlichen drei Tage vor den Ferien verbrachte sie zumeist in der Bibliothek, doch es war ein Geistesblitz, der sie am Tag der Abreise zum Grimmauldplatz befiel, der sie schließlich auf die Spur brachte.
Vielleicht hatte es etwas mit dem vorigen Angriff auf Arthur zu tun...als ihn die Schlange angefallen hat...Gott, Mrs Weasleys Geschrei werde ich nie vergessen, als Arthur ihr im St Mungos von seinem Versuch mit der Muggelheilmethode erzählt und gesagt hat, die Wunde würde sich wegen dem Gift nicht schließen...
Und dann klickte es. Natürlich, das Gift! Es könnte mit dem Gift zusammenhängen! Sie hatte schonmal irgendwo gelesen, dass Wirkungen von Giften sich um längstenfalls vier Monate verspäten konnten, ehe sie auftreten mussten, und der Angriff war nun gerademal drei Monate her! Gut möglich, dass Arthur deshalb verrückt spielte.
Sie musste ins St Mungos und sich eine Probe des Giftes holen. Aber man würde ihr nie im Leben eine geben, immerhin war sie in den Augen der Heiler noch ein Kind!
Mal wieder Zeit für ein bisschen Vielsafttrank...
Sie schauderte beim Gedanken daran, dass ihr beim letzten Mal ein Schwanz und Gesichtsbehaarung gewachsen war.
Während sie mit dem Fahrenden Ritter unterwegs waren, berichtete Hermine den beiden Jungs, was sie vorhatte. Beide hielten es für eine gute Idee und boten sich an, um zu helfen. Doch Hermine lehnte die Hilfe ab, immerhin würde es schwierig genug werden, sich die Haare einer Ärztin zu beschaffen.
Den restlichen Vielsafttrank hatte sie glücklicherweise zur Verfügung: im Hauptquartier stand immer ein Schrank mit verschiedenen Notfalltränken. Sich da eines herauszunehmen gestaltete sich als leichte Übung für jemanden, der schon in Snapes Vorratskammer geklaut hatte.
Schon am zweiten Ferientag verabschiedete sich Hermine von Sirius, Molly und den anderen. Sie war froh, der niedergedrückten Stimmung im Haus zu entgehen. Diese Tatenlosigkeit machte die Gryffindor einfach fertig!


******************************************

Snape war schon seit fünf Uhr auf den Beinen. Um Punkt sieben Uhr trat er durch das Schaufenster des Krankenhauses und verlangte, einen Chefarzt zu sprechen.
Die Dame an der Rezeption sah ihn träumerisch an (Warum glotzt die so?) und fragte, von welcher Abteilung er den Chefarzt sprechen wolle. „Verletzungen durch Tierwesen? Ah, Sekunde, da hole ich grade Dr. Marchs, sie ist dort sozusagen das Auge und das Ohr...“ - „Tun Sie das, aber behalten Sie ihr Gebrabbel für sich!“, herrschte Snape sie an und wartete, während seine Finger ungeduldig auf das Empfangspult trommelten.
Etwas eingeschnappt schickte die Empfangshexe ein Memo hoch, um Bescheid zu geben.
Hier unten steht ein recht ungeduldiger Herr, der Sie sprechen möchte, Dr. Marchs. Ich schicke ihn rasch hoch!
„Nun, dann können Sie jetzt gehen. Ihr Büro befindet sich direkt auf der linken Seite.“ Ohne eine Erwiderung oder gar einen Gruß rauschte Snape an ihr vorbei zur Treppe.
*******************************************

Hermine tat es furchtbar Leid, dass sie die arme Frau Doktorin für eine Weile außer Gefecht hatte setzen müssen. Dennoch, Dr. Marchs war die Einzige, die die Giftprobe vom Labor bekommen konnte. Mithilfe von Harrys Tarnumhang kam sie durch den Hintereingang und überwältigte die alte Frau mit einem Schlaffluch.
Nun lag die wahre Ärztin bewusstlos in einem Schrank im Umkleideraum und Hermine, die ihre Gestalt angenommen hatte, stand etwas verloren in „ihrem“ Büro.
Einer der Auszubildenden kam herein und legte ihr eine Akte hin. „Die Patienten für heute, Frau Doktor.“ - „Äh, vielen Dank. Wären Sie so freundlich und laufen hinunter ins Labor, ich brauche noch einmal die Giftprobe von Arthur Weasley, dem Patienten, der vor etwa drei Monaten von einer Schlange angegriffen worden ist.“ Hermine schüttelte sich innerlich. Die Stimme der Ärztin krächzte furchtbar und es war schwer, sie ruhig klingen zu lassen.
Der junge Azubi starrte sie an: „Äh...Sie wissen doch, dass ich das nicht darf, es sei denn, Sie kämen mit.“ MIST! Die Gryffindor hätte sich auf die Zunge beißen mögen. Um ihren Fehler wieder auszubügeln, schob sie die Schuld auf ihn: „Natürlich weiß ich das! Ich hatte auch vor, mitzukommen, Sie Hinterwäldler!“ Er zuckte ein wenig zusammen und nickte, als es plötzlich heftig gegen die Tür pochte. Oh nein! Bitte nicht!
„Ja...wer da?“, fragte sie und versuchte, die Stimme nicht zittern zu lassen. Was wäre, wenn jetzt jemand hereinkam, den sie kennen sollte? Doch derjenige, der schließlich wirklich die Tür aufstieß, war für sie noch gefährlicher...Snape!
Wie kommt der denn hierher? Und was will er?
„Guten Tag, Dr. Marchs. Severus Snape, Tränkemeister“, stellte er sich rabiat vor und streckte die Hand aus. Hermine wäre am liebsten im Erdboden versunken, doch stattdessen nahm sie zögerlich die Hand entgegen.
„Was--was kann ich für Sie tun, Pr...Mr. Snape?“ Diesmal biss sie sich tatsächlich auf die Zunge - fast wäre ihr ein 'Professor' rausgerutscht!
Mensch Mine! Sie riss sich zusammen und lauschte, während Snape ihr lang und breit erklärte, warum er hier war und wofür er das seltene Gift brauchte---*hüstel*
„Ich brauche eine Probe von dem Gift der Schlange, die einen Arthur Weasley gebissen hat. Könnten Sie mir das besorgen? Es ist sehr wichtig, der Schulleiter von Hogwarts verlangt danach.“
„Dumbledore?“, fragte Hermine erstaunt und war sich nun sicher, selbst auf die richtige Spur gekommen zu sein. Warum sonst sollte Snape hier auftauchen und genau das verlangen, dass sie...brauchte...oh, wenn Snape die Probe wollte, dann konnte sie nichts damit anstellen...aber sie wollte Arthur unbedingt helfen!
„Ja, Dumbledore. Und nein, er ist kein verrückter alter Mann, sondern der genialste Kopf, den Sie finden können! Warum lesen eigentlich so viele Leute den Schund aus dem Tagespropheten?“, regte Snape sich sofort auf. Hermine erstaunte seine heftige Reaktion etwas. Sie hatte gar nicht gewusst, wie sehr Snape Dumbledore schätzte.
Doch anscheinend war es so.
„Ich hielt Dumbledore niemals für verrückt, Sir!“, antwortete sie um einige Grade kühler. „Wenn Sie sich einen Augenblick gedulden könnten, bringe ich es Ihnen!“ Damit nickte die Gryffindor dem Azubi kurz zu und der marschierte stirnrunzelnd hinaus. Sie folgte ihm. Natürlich fragte sich der junge Mann, der mindestens drei Jahre älter war als sie, warum er überhaupt mit ins Labor musste. Doch er schien lieber ruhig zu bleiben. Vermutlich war Dr. Marchs normalerweise leicht aufbrausend, wenn man sie infrage stellte.
Während Hermine hinter dem Azubi herlief, schmiedete sie einen nicht sehr ungefährlichen Plan. Sie hoffte einfach, sie würde damit durchkommen.
Im Labor jedenfalls gab es keine Probleme, sie bekam die Probe nach zwei Minuten schon in die Hand gedrückt und ging hinaus. Dann blieb sie zögernd stehen und meinte zum Azubi: „Gehen Sie doch schonmal vor zu Mister Snape und sagen Sie ihm, dass ich sobald wie möglich nachkomme. Ich muss noch mit jemandem reden...“ Der Azubi nickte bloß und trollte sich. Erleichtert ging Hermine den anderen Weg zurück in die Umkleidekabinen, zog sich wieder um und legte den Kittel ordentlich zusammengefaltet und mit einem „Tut mir leid!“-Zettel vor den Schrank, in dem die wahre Dr. Marchs immer noch vor sich hinschlummerte. Sie wusste, dass das albern war, doch sie wollte so korrekt wie möglich bleiben. Inzwischen war sie wieder ganz in ihrer eigenen Gestalt. Gott sei Dank hatte Hermine es noch rechtzeitig geschafft, hierher zurückzukommen.
Rasch lief die Gryffindor aus dem Hintereingang des Krankenhauses heraus und wartete in einer Nebengasse, während sie den Eingang beobachtete.
Dass sie jetzt die Probe hatte, war soweit gut, aber sie war auch nicht so dumm, anzunehmen, dass sie Snape einfach übergehen konnte. Erstens, weil sie das Ergebnis zu Dumbledore bringen müsste und dann alles rauskommen würde, und zweitens, weil Snape ihr eine große Hilfe sein konnte. Trotzdem, sie wollte ihren Beitrag leisten. Wenigstens diesmal! Bisher war sie noch nie dazu gekommen, etwas Wichtiges für den Orden zu tun. Das sollte sich endlich ändern, schließlich war sie kein kleines Kind mehr!
Fast eine Viertelstunde wartete sie, als Snape endlich aus der Schaufensterscheibe gestürmt kam und mit raschen, eindeutig wütenden Schritten in ihre Richtung kam. Schnell hatte die Gryffindor sich Harrys Tarnumhang übergeworfen, um nicht von ihm gesehen zu werden. Er lief tatsächlich weiter und in eine völlig ausgestorbene Gasse hinein. Sie folgte ihm und versuchte, möglichst leise aufzutreten. Gerade wollte sie sich ihm zu erkennen geben, da machte er die typische Drehbewegung des Apparierens. Ohne nachzudenken warf Hermine sich nach vorne und erwischte den linken Arm ihres Tränkelehrers, der sich noch während dem Apparieren verspannte. Er schüttelte den Arm heftig, doch sie krallte sich verzweifelt im Stoff des schwarzen Umhangs fest, bis sie wieder Luft bekam und festen Boden unter den Füßen spürte. Prompt hieb ihr Snape aus Reflex den Ellbogen in die Seite und sie stolperte zurück und krümmte sich. Hermine merkte kaum ,wie der Umhang ihr dabei vom Kopf rutschte.
„Ahhhh...“, war ihr einziger Kommentar. Dann richtete sie sich wieder halbwegs auf und sah gerade noch, wie Snape den Zauberstab senkte.
„Miss Granger?“, fragte er fassungslos.
„Ihre Gabe, das Offensichtliche zu erkennen, erstaunt mich immer wieder, Sir!“, äffte die Gryffindor ihn etwas atemlos nach und hielt dann inne, als ihr klar wurde, was sie gerade gesagt hatte.
Snape starrte sie an, als wollte er sie auffressen. Erst jetzt bemerkte Hermine, dass sie in einem dunklen Raum voller Bücherregale standen, der ein bisschen den Eindruck einer Gummizelle erweckte.
„Wie bei Salazar kommen Sie auf die dreiste Idee, mich zu verfolgen? Hat man denn nicht mal in den Ferien Ruhe vor Ihren quälenden Fragen?“, verlangte Snape höhnisch zu erfahren und sah mit einiger Genugtuung, dass sie rot anlief.
„Entschuldigen Sie, Sir. Ich...“, sie sah sich wieder unruhig um, „wo sind wir überhaupt? Ist ja echt ungemütlich hier!“ Als sie Snapes Gesichtsausdruck sah, ahnte sie bereits, erneut ins Fettnäpfchen getreten zu sein, und tatsächlich: „Das ist mein Wohnzimmer, Granger! Und ob es hier gemütlich ist oder nicht, entscheide immer noch ich! Was erdreisten Sie sich eigentlich? Erst überfallen Sie mich in dieser Gasse, dann dringen Sie unbefugt in meine Wohnung ein...“ - „Nur, um das klarzustellen. Sie sind appariert, ich bin mitgerissen worden, und deshalb kann man das hier wohl kaum als Einbruch bezeichnen...“, verteidigte Hermine sich sofort.
„Sie wären wohl nicht mitgerissen worden, wenn Sie mich nicht gepackt hätten, folglich ist es Ihre Schuld, dass Sie hier sind! Und glauben Sie mir, dass wird noch Konsequenzen haben. Keiner meiner Schüler kommt mir ins Haus, klar?“ - „Verzeihung, Sir. Aber ich weiß, woran Sie gerade arbeiten und...“, Hermine holte tief Luft, „ich weiß auch, wo die Probe von Arhturs Gift ist!“ Snape sah sie ungläubig an: „Und woher, Miss Granger, wissen Sie das alles?“ - „Ich bin -entgegen Ihrer festen Überzeugung - nicht dumm, Sir. Und offenbar bin ich zu dem richtigen Schluss gekommen, dass das Gift für Arthurs Amoklauf verantwortlich ist.“ - „Ich habe nie gesagt, Sie wären dumm, Miss Granger.“ Hermine geriet ins Stocken: „A-aber Sie haben es gedacht! Na ja, wie auch immer, jedenfalls werde ich Ihnen erst das Gift geben, wenn Sie mir versprechen, dass ich helfen kann!“ Sie hielt den Atem an, während Snapes Miene von ungläubig zu mörderisch wechselte.
„SIE wagen es, MICH zu erpressen?“, zischte er laut und machte drei große Schritte auf Hermine zu, die instinktiv bis zum Bücherregal zurückwich. Snape höhnte: „Wo ist denn Ihr Löwenmut hin verschwunden, Miss Granger? Ihnen ist doch wohl klar, dass ich Sie auch anders dazu bringen könnte, mit der Sprache herauszurücken?“ Die Gryffindor schluckte hart. Snape würde ihr nichts antun. Sie war schließlich seine beste Schülerin!
„Ja, das ist mir klar, Sir. Ich-ich würde Sie auch nicht erpressen, wenn es mir nicht so wichtig wäre, zu helfen. Arthur ist immer wie ein Vater für mich gewesen. Nur herumzusitzen, während er sich sonstwas antun könnte, würde mich umbringen!“ Snape trat noch einen Schritt näher an sie heran. Seine schwarzen Augen fixierten ihre.

************************

Natürlich wusste er längst, wo das Gift war. Granger hatte es in ihrer Jackentasche. Keine einfache Schülerin könnte einen erfahrenen Legilimentiker wie ihn hinters Licht führen! Es interessierte Snape auch herzlich wenig, was die kleine Gryffindor für Weasley empfand, geschweige denn für Weasleys Vater.
Aber es würde seine Arbeit sehr erleichtern, wenn die kleine Besserwisserin ihm half, das konnte er nicht abstreiten. Vielleicht würde er, wenn sie mitmachte, auch nebenbei sein Experiment weiterführen können...ein durchaus verlockender Gedanke. Aber: wenn er ihr das sagen würde, wäre er schön blöd! Immerhin war sie anscheinend der festen Überzeugung, dass er sie für dumm hielt und das sollte lieber so bleiben. Keine emotionalen Bindungen zu irgendwelchen Schülern!
Um die Fassade aufrecht zu erhalten, legte Snape die Stirn in nachdenkliche Falten. Granger hielt die Luft an.
„Wären Sie bereit, auch etwas für mich zu tun, wenn ich Sie mitarbeiten lasse?“, fragte er schließlich gedehnt und bemerkte amüsiert, wie ihre Augen größer wurden. Seine Legilimentik-Fähigkeiten waren auch in solchen Fällen höchst aufschlussreich. Innerlich schüttelte er grinsend den Kopf.
Granger, Granger, was für Gedanken in diesem hübschen Jungfrauen-Köpfchen! So...verrucht...
„Nein, Miss Granger, ich dachte nicht an die Art von...Gefälligkeiten. In dieser Hinsicht könnte eine Jungfrau mir nur wenig bieten, meinen Sie nicht auch?“, fragte er mit seidiger Stimme und sah zufrieden, wie der Gryffindor das Blut in den Kopf schoss. Es war so herrlich befriedigend, sie zu reizen!
„Das ist immer noch mein Kopf, Professor Snape! Und soweit ich richtig informiert bin, ist es illegal, an einer Schutzbefohlenen Legilimentik auszuüben!“, spie sie ihm entgegen. Er zog die Augenbraue hoch. Ärgerlich, dass dieses Mädel sich immer alle Regeln so genau durchlesen musste!
„Also, woran hätten Sie denn gedacht?“, lenkte Granger ihn ab. Snape grinste, doch dieses Grinsen trug nicht unbedingt zur Beruhigung seiner Schülerin bei.
„Sie sind für die Küche verantwortlich. Wenn ich mich dem Gift widme, werde ich kaum zum Kochen kommen.“ - „Ich...ich soll für Sie kochen?“


*************************


Hermine lachte auf. Das konnte Snape doch nicht ernst meinen!
„Oh doch, ich meine das sehr ernst!“, schnarrte selbiger und Hermine empörte sich wieder: „Ich schwöre, sollten Sie mir noch einmal in den Kopf sehen, ziehe ich mein Angebot zurück!“Snape jedoch verzog die Lippen zu einem schmalen Lächeln und spöttelte: „Wie ungemein schockierend. Ihr Angebot ist sowieso hinfällig, Miss Granger, da ich sehr genau weiß, dass sich die Flasche in Ihrer Jackentasche befindet. Ich kann sie Ihnen auch einfach mit Gewalt abnehmen!“ Von einer Sekunde zur anderen hob Hermine drohend ihren Zauberstab.
„Tun Sie den wieder runter, Sie dummes Mädchen. Glauben Sie ernsthaft, Sie hätten selbst mit diesem Ding auch nur den Hauch einer Chance gegen mich?“, zischte Snape. Er war eindeutig wütend, dass sie es wagte, ihren Lehrer zu bedrohen.
„Wir werden es sehen, wenn Sie mir einen Schritt zu nahe kommen“, meinte Hermine und versuchte angestrengt, die Stimme nicht zittern zu lassen. Auf keinen Fall wollte sie diesem Mistkerl zeigen, dass er ihr Angst eingeflößt hatte. Noch nie war sie von irgendwem mit Gewalt bedroht worden.
Und nichts anderes hatte Snape getan, als er gedroht hatte, er könne ihr die Flasche auch mit Gewalt abnehmen.
Der Schwarzhaarige trat blitzschnell vor und überrumpelte Hermine völlig, indem er ihr mit einem einzigen Ruck seines Armes den Zauberstab aus der Hand riss und sie im selben Moment mit dem anderen Arm an sich zog, sodass sie sich nicht selbst befreien konnte.
Für einen winzigen Moment war sie benebelt von dem herben Duft, der von seiner schwarzen Robe ausging. Dann schlug sie aus Reflex mit den Fäusten wie wild auf den Mann vor ihr ein, der sie umklammert hielt.
Dabei vergaß sie völlig, dass dieser Mann ihr Lehrer war und einer Schutzbefohlenen nie etwas tun würde. Das hatte sie allerdings bereits vorher erfolgreich verdrängt.
„Granger!“, schnauzte es von oben. „Granger! Hören Sie auf! Lassen Sie das!“ Irgendwann ermüdete sie und hielt tatsächlich inne.
Dann spürte sie überraschend, wie Snapes warmer Atem ihr linkes Ohr streifte. Er war eindeutig beschleunigt.
„Beruhigen Sie sich wieder. Ich wollte Ihnen lediglich demonstrieren, wie leicht ich Sie überwältigen könnte…wenn ich wollte. Ich werde Sie jetzt loslassen, und dann beginnen wir gemeinsam mit der Arbeit - falls Sie mir immer noch helfen wollen. Klar?“ Snape hatte auf einmal eine so sanfte, einwickelnde Stimme, dass der Gryffindor flau im Magen wurde.
„Klar“, antwortete sie schwach und fühlte, wie sich sein Griff um sie löste und er sie wieder freigab.

************************************************

Gott sei Dank hatte Snape sie endlich loslassen können. Was war nur in ihn und die kleine Gryffindor gefahren? Dass sie auf ihn eingeschlagen hatte, war dem Tränkemeister ziemlich egal gewesen. Aber das Mädchen an sich zu ziehen hatte sich seltsam beruhigend angefühlt... Seine feine Nase hatte sofort den leichten, kaum wahrnehmbaren Hauch analysiert, der von ihr ausging: Grangers Haare dufteten nach Vanille. Und sie waren weicher, als sie aussahen. Genau wie sie selbst…Innerlich schüttelte er den Kopf. Verboten!, sagte er sich. Strengstens verboten! Er sah ihr in die aufgerissenen Augen und verspürte das starke Bedürfnis, sich selbst zu erwürgen. Die Granger war seine Schülerin und überhaupt - die Granger eben! Nervig bis zum Ende, Mitglied des Goldenen Trios, Gryffindor…
Alles Gründe, sie zu verabscheuen. Und genau das tat Snape auch, er verabscheute sie - mehr als je zuvor. Schon jetzt bereute er, ihrem Angebot nachgegeben zu haben.
Doch es war nicht mehr rückgängig zu machen, also seufzte er innerlich auf und knurrte Granger an: „Also, kommen Sie mit. Und es bleibt dabei: SIE kochen!“
Dass sie ihm keine Widerworte gab, war für beide gesünder. Anscheinend hatte sie das auch geahnt, denn zum ersten Mal folgte ihm die Nervensäge schweigend zu einer der Geheimtüren hinter den Regalen. Das Regal schwang nach vorne und gab eine Treppe frei, die er mit raschen Schritten hochstieg.
Im ersten Stock wartete Snape kurz, bis Granger am oberen Ende angekommen war, und deutete auf die linke Tür.
„Das ist Ihr Zimmer. Und wehe, Sie betreten einen meiner Räume. Ansonsten ist unsere“, seine Lippen kräuselten sich verächtlich, „Zusammenarbeit augenblicklich vorbei. Und ich warne Sie vor Granger, ich weiß immer, wenn jemand meine Räume betritt! Das Bad ist die linke Tür am Ende dieses Flurs. Sie werden immer abschließen, wenn Sie es benutzen. Hat Ihr Super-Hirn diese Regeln gespeichert?“ Hermine bedachte ihn mit einem stechenden Blick, ehe sie kurz nickte. Snape war zufrieden und streckte die Hand aus: „Geben Sie mir das Gift. Heute brauchen wir es noch nicht, ich werde es unten aufbewahren. Am besten, ich zeige Ihnen jetzt die Küche und Sie beweisen mir Ihre Kochkünste. Sie können doch kochen?“ Hermine runzelte missbilligend die Stirn: „Sir, ich…“ - „Können Sie kochen?“, unterbrach Snape sie scharf.
„Schon ein bisschen, aber warum bekomme ich ein eigenes Zimmer in Ihrem Haus?“
Snape konnte sich ein süffisantes Grinsen nicht verkneifen: „Ich hatte angenommen, dass Sie mir in meinem Bett nicht unbedingt Gesellschaft leisten wollen, aber wenn ich mich geirrt haben sollte…“ Es amüsierte ihn, wie rasch ihr die Röte ins Gesicht schoss. Gleichzeitig ärgerte er sich, dieses Thema angeschnitten zu haben - jetzt ging ihm das dazu passende Bild nicht mehr aus dem Kopf.
„Ich…soll hier schlafen? Nein, Sir, ich kann doch in den Grimmauld-Platz zurück, Sie müssen mich hier nicht einquartieren“, protestierte die Gryffindor erschrocken, doch Snape schnaubte bloß: „Damit ich jeden Tag hin- und wieder zurückapparieren darf, nur um Sie abzuholen? Vergessen Sie's! Außerdem wird mit niemandem über diese Arbeit gesprochen, mit niemandem, verstanden? Sie werden wohl für drei Wochen auf den Kontakt mit Potter und Weasley verzichten müssen!“ Unverhohlene Freude darüber stand in Snapes Gesicht geschrieben, während Hermine traurig den Kopf senkte.
„Aber Sir…ich kann doch nicht einfach drei Wochen spurlos verschwinden. Sie kennen Harry, er wird wenn nötig das St. Mungos stürmen und alles auffliegen lassen. Außerdem müsste ich sowieso noch mal in den Grimmauld-Platz zurück, um meine Sachen zu holen!“, erklärte sie ihm. Missbilligend kräuselte Snape die Lippen.
„Ich werde Ihre Sachen holen. Dabei kann ich Potter und Weasley Bescheid geben, dass Sie für eine Zeit lang bei mir wohnen werden.“ Ich freue mich schon auf die dummen Gesichter, dachte er, sprach das aber lieber nicht aus.
Widerwillig musste Hermine einlenken und griff in ihre Tasche, um Snape das Gift zu reichen.

****************************************

So wie Hermine die beiden kannte, würden Ron und Harry glatt ausflippen, wenn Snape ihnen offenbarte, dass sie drei Wochen mit ihm zusammenleben musste. Sie beschloss, einen Zettel für die beiden zu schreiben und ihn Snape mitzugeben.
„Professor? Könnte ich vielleicht einen Brief für die beiden schreiben, dass es mir gutgeht und ich -ähm- freiwillig hier bin?“, fragte sie vorsichtig und Snape bedachte sie mit einem unheimlichen Blick. Dann zog er seinen schwarzen Stab und murmelte etwas in Richtung Treppe. Einen Moment später erschienen ein Blatt Pergament und ein Stift. Snape deutete auf Hermines neue Zimmertür und meinte: „Schreiben Sie, aber beeilen Sie sich. Keinen Roman, Granger!“ Etwas beleidigt stolzierte Hermine in ihr neues Reich und schlug die Tür zu.
Dann klappte ihr der Mund auf.
Das Zimmer, das Snape ihr überlassen hatte, entpuppte sich als das mit Abstand verstaubteste, das sie je gesehen hatte. Es war offensichtlich, dass Snape seit Jahren nicht mehr hier drin gewesen war. Dieser Raum schien von schlechten Erinnerungen überhäuft zu sein. In einer Ecke, mit Spinnenweben geradezu eingewickelt, stand ein großes Ehebett. Schreibtisch, Schränke und Regale waren aus dunklem Holz und strahlten eine Art düsterer Eleganz aus. Auf dem Boden standen unzählige Kisten und Pappkartons mit Gerümpel. Neugierig schlich Hermine zu einer großen Truhe in der Ecke, überlegte es sich jedoch im letzten Moment anders und setzte sich an den Schreibtisch - nachdem sie mit ihrem Ärmel den Staub zur Seite gewischt hatte. Es ging sie nichts an, was sich in dieser Truhe befand - Snape würde sie hochkant hinauswerfen, wenn er sie beim Schnüffeln erwischen würde.
Rasch begann Hermine mit ihrem Brief.

Lieber Harry, lieber Ron,
macht euch bitte keine Gedanken um mich. Ich bin bei meinem Giftdiebstahl versehentlich auf Professor Snape gestoßen, der zu demselben Schluss gelangt ist wie ich. Da er als Tränkemeister viel mehr Kenntnisse über Gifte und Gegengifte hat, musste ich ihm die Probe geben. Aber Professor Snape hat sich bereit erklärt, mich an der Giftanalyse teilhaben zu lassen. Dafür muss ich allerdings über die Osterferien hierbleiben. Ich mache das hier für dich, Ron, und für deinen Vater, also haltet euch aus der Sache raus! Ich komme schon klar. Macht euch keine Gedanken um Arthur, der Professor wird spätestens am Ende der Osterferien seine Ergebnisse Dumbledore übergeben und dann haben wir Rons Vater im Nu zurück.
Ach ja, falls ich das Zusammenleben mit diesem Ihr-wisst-schon-was nicht überleben werde, kümmert euch gut um Krummbein!

Wünscht mir Glück!
Hermine


Zufrieden faltete sie den Zettel zusammen, versiegelte ihn mit einem Stups ihres Zauberstabs und flüchtete aus dem ungemütlichen Zimmer. Auf dem Flur wäre Hermine um ein Haar mit dem Tränkemeister zusammengestoßen.
„Sind Sie endlich fertig, Granger? Ich will los!“, schnauzte er sie an. Hermine schluckte eine bissige Antwort herunter und hielt ihm stattdessen den Brief hin.
„Das ist kein Roman, sondern eine kurze Nachricht. Und? Wo soll ich jetzt kochen?“ Snape schien sich zur Abwechslung mal nicht an ihrem etwas respektlosen Tonfall zu stören, sondern drehte sich mit der ihm eigenen, aprubten Bewegung um und ließ seinen Umhang flattern, bevor er die Treppe wieder hinunterstieg. Hermine folgte ihm widerwillig.
Die Küche entpuppte sich als etwas heller als ihr neues Zimmer. Die ausgeblichene Tapete war wohl einmal strahlend weiß gewesen, die Anrichte und die Schränke waren allesamt aus hellem Buchenholz. Zwar sahen das schmutzige Waschbecken und der Gasherd alles andere als einladend aus, aber Hermine beschloss, trotzdem ihr bestes zu geben - so, wie sie es eigentlich immer tat.
Snape ruckte mit dem Kopf in Richtung des großen Tisches in der Mitte der Küche: „Sie könnten auch schon mal decken, es dauert etwas, bis ich zurückkomme. Und wehe Ihnen, Sie rühren eine von meinen Sachen an, Granger!“ Die Gryffindor beschloss, den letzten Satz wohlwollend zu überhören und fragte: „Warum dauert es denn, bis Sie wieder da sind?“ Als sie seinen (bösartigen) Gesichtsausdruck bemerkte, fügte sie schnell ein „Sir?“ hinzu.
„Das geht Sie nichts an, verdammt! Hat Ihnen eigentlich schonmal jemand gesagt, Granger, dass Sie eine unverbesserliche Alleswisserin sind?“ Hermine wurde von jetzt auf gleich ziemlich blass.

****************************************

„Ja, Sir, das bekomme ich dreimal am Tag zu hören. Aber vielen Dank für Ihr liebreizendes Kompliment! Das habe ich jetzt gebraucht!“
„Sarkasmus steht Ihnen nicht!“ - „Aber Ihnen?“, zischte Miss Know-it-all giftig und drängte sich an ihm vorbei, ohne eine Antwort zu erwarten. Die Snape ihr sowieso nicht hätte geben können, denn ihr ungewohnt aufsässiges Verhalten machte ihn glatt sprachlos. War es nicht bisher immer Potter gewesen, den er bis zum Äußersten getriezt hatte? Gut, der Professor war auch zu Potters Freundin nie nett gewesen, aber dass die Granger so heftig auf seine Beleidigungen reagierte, hätte Snape nicht erwartet.
Was interessiert es dich, wie sie tickt? Sie ist eine nervige Gryffindor, mit der du dir zu allem Überfluss auch noch für drei Wochen das Haus teilen musst.
Er schüttelte kurz den Kopf, um vorerst alle Gedanken daran zu vertreiben, und fuhr herum. So schnell, wie er sein Haus verließ, hätte man denken können, Snape sei auf der Flucht.

**********************************

Hermine wagte es erst, aufzuatmen, als sie die Haustür gehen hörte. Erleichtert lehnte sie sich gegen die Anrichte. Was war nur eben passiert? Ihr waren plötzlich die Sicherungen durchgebrannt, als Snape ihr zum hundertsten Mal mitteilte, dass sie neunmalklug war.
Sie atmete tief ein, um sich zu beruhigen, ehe sie die verschiedenen Regale nach etwas Essbarem durchsuchte. Das Ergebnis war nicht gerade berauschend: ein Glas Backerbsen, eine Fertigsoße, ein Laib Brot und Schinken. Und natürlich ein ganzes Regal voller Kräuter und Gewürze. Seufzend stellte Hermine sich nach kurzem Überlegen an den Herd. Sie erhitzte Wasser, mischte einige der Kräuter hinein und schaffte es, eine Art Suppe zu zaubern. Als Beilage schüttete sie die Backerbsen hinein und schnitt dann den Laib. Sie schmierte sich und Snape jeweils zwei Schinkenbrote und beschloss, gleich morgen in einem Geschäft im Dorf Lebensmittel einzukaufen. Nicht mal Snape konnte von ihr verlangen, ohne Zutaten zu kochen! Unruhig lief Hermine auf und ab, bis ihr Snapes Worte wieder einfielen. Augenblicke später lagen auf dem Tisch eine hübsche, rot-weiß karierte Tischdecke, Silberbesteck und Kerzen im silbernen Armleuchter.
Sie holte gerade zwei Schüsseln aus einem der Schränke und stellte sie auf den Tisch, als hinter ihr eine Stimme ertönte: „Bei Salazar, Miss Granger, das soll kein romantisches Dinner werden!“ Vor Schreck hätte sie beinahe die beiden Schüsseln fallengelassen. Hinter ihr, in den Türrahmen gelehnt, stand Snape und besah sich ihr Werk.
„Romantisches Dinner? Wie stellen Sie sich denn bitte ein romantisches Dinner vor?“, wollte Hermine aufbrausend wissen. Gleich darauf hatte sie das starke Bedürfnis, sich auf die Zunge zu beißen. Wie kam sie nur dazu, ausgerechnet Snape so etwas zu fragen?
Der jedoch schien nicht böse, sondern eher belustigt zu sein.
„Ganz genau so“, meinte er bloß und trat näher. Hermine wich unwillkürlich ein Stück zurück, doch Snape beachtete sie nicht, sondern setzte sich auf einen der beiden Stühle. Wütend über sich selbst tat Hermine ihnen Suppe auf und setzte sich schweigend.
„Und Sie?“, fragte Snape plötzlich. Überrascht sah Hermine zu ihm auf und bereute es fast im selben Moment. Im Schein der Kerze glitzerten Snapes Augen auf besorgniserregende Weise.
„Entschuldigung, was?“, fragte sie ziemlich verwirrt.
Snape verzog die Mundwinkel tückisch: „Wie stellen Sie sich ein romantisches Dinner vor?“
Die Gryffindor konnte nicht verhindern, dass ihr Mund aufklappte. Hatte ihr Zaubertranklehrer gerade tatsächlich das gefragt, was sie verstanden hatte?
„Äh…ich weiß nicht…“, meinte sie schüchtern, wurde aber sofort von Snape unterbrochen: „Das ist das erste Mal, dass ich diese Antwort aus Ihrem Mund höre, Granger!“ Sein spöttischer Tonfall ließ Hermine rot anlaufen und sie gab trotzig zu: „Für mich wären mehr Kerzen und ein Sternhimmel wichtig!“
Snapes emporschnellende Augenbraue sagte mehr als tausend Worte.
„Sie wollten das wissen, Sir!“, erinnerte Hermine, bekam aber wieder einen roten Kopf vor Scham. Was tat sie hier eigentlich?
Ist das überhaupt Snape, mit dem ich hier so locker plaudere, oder sitze ich einem Vielsafttranksnape gegenüber?
Die Gryffindor schwieg eine Weile, dann sagte sie mit völlig normaler Stimme: „Ach, ich habe übrigens ihren Goldfisch noch nicht gefüttert.“


**************************************

Jetzt war es amtlich, dieses Mädchen war geisteskrank. Die Augenbraue des Tränkemeisters schoss erneut empor und er antwortete trocken: „Das wäre auch ein ziemlich sinnloses Unterfangen, wenn man bedenkt, dass ich keinen Goldfisch habe!“
Granger zog den Kopf zwischen die Schultern: „Oh, gut. Ich dachte nur, ich sollte überprüfen, ob Sie der richtige Snape sind.“ - „Da kann ich Sie beruhigen. Ich bin tatsächlich Ihr Lehrer, deshalb wäre ein Professor Snape angemessener gewesen. Allerdings frage ich mich, woher Sie wussten, dass ich keinen Goldfisch habe, außer natürlich, Sie haben während ich weg war, meine Zimmer durchschnüffelt?“ Er sah sie streng an, sie war eindeutig empört wegen dieser Unterstellung.
„Professor, ich hätte das niemals getan! Ich bin doch keine Schnüfflerin!“ Doch Snapes Miene blieb anklagend und allein damit trieb er die Gryffindor fast zum Wahnsinn.
„Glauben Sie mir!“, verlangte Granger erbost. Dann atmete sie tief durch, um sich zu beruhigen.
„Professor Snape, überlegen Sie doch mal logisch, wann hätte ich denn bitte die Zeit dazu gehabt, ich habe schon lange genug gebraucht, um ein paar Lebensmittel in dieser Küche zu finden!“
Snapes Augen zogen sich furchteinflößend zusammen: „Miss Granger…“, begann er mit unheilvoll leiser, zischender Stimme, „versuchen Sie niemals, mich für dumm zu verkaufen! Glauben Sie, mir sei noch nie aufgefallen, wie Sie gemeinsam mit Potter und Weasley durch die Gegend streifen und nach Geheimnissen anderer Leute graben?“ - „Sie sind so verbohrt!“, schrie Hermine und sprang auf. Ihre beiden Freunde in ihrer Gegenwart schlechtzumachen, schien einen empfindlichen Nerv getroffen zu haben. Innerlich schlich sich ein fieses, triumphierendes Grinsen auf Snapes Gesicht, doch er zwang sich zu einer scheinbar ruhigen Maske.
„Verbohrt bin ich?“, hakte er nach und seine schwarzen Augen blitzten tückisch. Er sah, wie die Gryffindor schluckte. Offenbar wurde ihr gerade erst bewusst, was sie zu ihm gesagt hatte.
„Entschuldigung, Professor, es tut mir…“ - „Leid?“, unterbrach Snape sie scharf. „Nein, das denke ich nicht. Jedenfalls noch nicht. Ins Zimmer, los!“, befahl er ihr im schroffen Ton. Sie starrte ihn bloß fassungslos an, bis er den linken Arm ausstreckte und mit dem Finger zur Treppe zeigte. Mit hängendem Kopf ging die Granger hinaus und ließ einen mit sich zufriedenen Tränkemeister zurück, der in aller Ruhe seine Suppe und den Rest ihrer Suppe aß.
Natürlich war Snape sich vollkommen im Klaren darüber, dass die Schülerin seine Räume nie betreten hatte. Darauf lag ein spezieller Fluch, den nicht einmal Know-it-all-Granger aufheben konnte.
Aber es war ihm einfach lieber, seine Ruhe zu haben. Immerhin war das hier sein Haus!
Eine Schülerin, die bei ihrem Lehrer wohnt…wenn das rauskommt, sind mein und auch Grangers Ruf hinüber.
Bei diesem Gedanken stand Snape mit einem Ruck auf und ließ das Geschirr sich selbst abwaschen. Er war überrascht gewesen, dass die Gryffindor überhaupt noch Lebensmittel hier gefunden hatte. Dass diese vermutlich schon vor einiger Zeit abgelaufen waren, musste Snape ihr ja nicht unbedingt auf die Nase binden.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Rita setzt Himmel und Hölle in Bewegung, um die Story zu bekommen, die sie im Kopf bereits fertig geschrieben hat. Drohende Gefahren spornen sie erst an. Todesgefahr oder mögliche Unfälle ergeben prächtige Schlagzeilen: Dann legt sie richtig los.
Miranda Richardson über ihre Rolle