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Fanfiction

Curiosity – The Covenant - Lightning bolts in the sky…

von Dr. S

@Ronja: Nah, Draco ist nur... ein bisschen crazy und typisch Malfoy melodramatisch. *Draco tätschel* Liebsten Dank fürs Lesen! *Keks geb*

@LilyFan: Na ja, eigentlich hat James ja Lily zum Spielen, aber ein unsterbliches Wesen findet es bestimmt auch cool gemocht zu werden, also... Draco ist auch nicht wirklich böse, er steht auf dramatische Auftritte und war zu lange dem höllischen Inferno ausgesetzt um noch ganz richtig da oben zu sein. *klebt Dracos Knacks* *Sprung wird nur größer* Äh... *Keks geb* Liebsten Dank fürs Lesen!

Nächstes Chap! Wenn ich mich nicht zu sehr verplane, das Vorletzte. :D
Viel Spaß!
Dr. S


Lightning bolts in the sky…

Sein Rücken brannte wie Feuer und Sirius war sich sicher, dass er blutete, als er über die scharfe Oberfläche des Felsens nach unten auf den Boden schlitterte. Dabei war er tot, soweit er sich erinnerte, es war also unmöglich, dass er Schmerz empfand. Regulus, der sich neben ihm aufsetzte, schien allerdings das gleiche Problem zu haben, so wie er sich den Arm hielt, die Zähne so fest aufeinanderbeißend, dass seine Kieferknochen furchtbar hervorstachen.

„Reg, wieso tut das so weh?“, keuchte Sirius, während von hinten Lily und James angeschlittert kamen.

„Weil das hier die Hölle ist“, antwortete weder Regulus, noch Besserwisser James und auch Lily hielt zur Abwechslung mal die Klappe, eine Hand auf Sirius verletzte Schulter legend.

„Ich dachte, es heißt Unterwelt“, gab Sirius schwer atmend hervor, die Augen auf Draco richtend, der in einiger Entfernung stand und sie mit heruntergezogenen Mundwinkeln musterte. Der brennende Schmerz schien sich derweil von seiner Schulter bis in jede Zelle seines Körpers auszubreiten und brachte sein Blut richtig zum Kochen.

„Sagen die euch das da oben?“, fragte Draco kalt, die Arme vor der Brust verschränkend. „Damit ihr euch in eurem ewigen Frieden nicht damit beschäftigen müsst, wie viele Qualen man hier durchstehen muss? Das ist auch zu viel verlangt. Immerhin habt ihr es euch ja verdient endlich glücklich zu sein.“ Der hasserfüllte Tonfall schien nicht nur Dracos Stimme beben zu lassen, sondern wirkte sich auch auf die Umgebung aus. Kleine Risse zogen sich durch die wackelnde Erde, kamen aber nicht weiter von Draco weg.

„Draco, ich…“ Sirius biss die Zähne aufeinander und versuchte aufzustehen, klappte aber wieder auf den Boden, wo Lily ihn zum Glück auffing, auch wenn er sie dadurch fast unter sich begrub.

„Du, Sirius?“, schnaubte Draco. Langsam ließ er die Arme wieder sinken und ballte die Hände zu Fäusten, trotzdem bebte noch sein ganzer Körper. „Du hast mich hier verrotten lassen. In ewiger Finsternis, hunderte Jahre lang, dann brennendes Inferno, gefühlte tausend Jahre, und was willst du jetzt?“

„Was?“, stieß Sirius verwirrt hervor.

„Die Zeit vergeht hier langsamer“, murmelte Regulus ihm aus dem Mundwinkel zu, bevor er ein schmerzhaftes Stöhnen zurückbiss, die Finger tief in seinen Arm verkrallend, aber Sirius konnte wenigstens kein Blut sehen. „Damit die Seelen ausgiebig gequält werden können, vermute ich.“ Er schloss einen Moment die Augen und atmete tief durch, bevor er sich haltsuchend gegen den Felsen in seinem Rücken lehnte.

„Ach, du Scheiße…“, presste James hervor, als er Regulus musterte. „Können Seelen nochmal sterben?“

„Wieder und wieder“, mischte Draco sich ein, einen Schritt nach vorne tretend. Seine Augen schienen regelrecht aufzulodern, als er James musterte. „Potter… Du siehst genauso aus wie dein widerwärtiges Balg. Ein Wunder, dass Sirius sich nicht an St. Potter vergangen hat, dann wäre er wenigstens hier gelandet, wie er es verdient hat.“

James starrte ihn geschockt an, schwenkte zu Sirius und öffnete ein paar Mal wortlos den Mund.

Lily presste sich eine Hand vor den Mund, Tränen sammelten sich in ihren grünen Augen. „Er ist ja voller Hass“, wisperte sie und schüttelte heftig den Kopf. „Das tut richtig weh.“

„Hier tut alles weh“, sagte Draco kalt. „Besonders bei solchen Pseudo-Gutmenschen wie euch.“ Theatralisch seufzend presste er sich eine Hand auf die Brust. „Oh, ich habe ja solches Mitleid mit den armen Seelen, auch wenn sie mich mal umgebracht haben… oder gefoltert oder sonst was.“ Hinter ihm zuckte ein Blitz durch den wolkenverhangenen Himmel, aber Draco schien sich dafür am wenigsten zu interessieren. „Trotzdem danke. Mir hat dieser eine Teil immer gefehlt.“ Er klopfte sich auf der Brust herum und zupfte an dem schwarzen Hemd herum, schien für ein paar Minuten einfach zu vergessen, dass hier in der Nähe noch jemand außer ihm war.

„Draco, bitte“, machte Sirius wieder auf sich aufmerksam und sofort richteten sich die früher so kalten, jetzt hitzig glühenden Augen auf ihn. „Ich bin doch gekommen um dich zu retten.“ Er lächelte etwas verkrampft, was Draco die Augen verdrehen ließ.

„Ach, wirklich? Ist dir irgendwann also eingefallen, dass es mich auch noch gibt?“, zischte er, den Blick wieder auf James richtend und ein Geräusch machend, das so gar nicht zu ihm passen wollte.

„Ich habe…“ Sirius wischte Lilys Hände von seinem Rücken und richtete sich langsam auf, stolperte leicht, klammerte sich aber an dem Felsen fest und baute wieder festen Blickkontakt auf. „Ich habe bisher nichts anderes getan als versucht dich zu finden. Hör jetzt auf so gruselig zu sein und komm her.“ Er streckte die Arme aus und versuchte sich an einem bettelnden Blick, glaubte Dracos Mundwinkel zucken zu sehen. „Wir finden einen Weg hier raus und dann zeig ich dir wie grässlich perfekt es da oben ist.“

Draco knurrte leise. „Das soll ich dir glauben? Du bist doch nur hier, weil dir deine Idylle auf den Senkel gegangen ist. Ein Abenteuer, das passt zu dir.“ Er wandte sich leicht ab, wirkte beinahe schmollend, was Sirius‘ Laune verbesserte, weil er Draco immer rumgekriegt hatte – wo sollte da jetzt der Unterschied zu seinen Lebzeiten sein. „Du weißt nicht, was ich hier durchstehen musste. Der einzige, der für mich da war…“ Draco schüttelte den Kopf. „Jedenfalls warst nicht du es.“ Er lachte auf, was nicht ansatzweise wie das Lachen klang, das Sirius so vermisst hatte, dafür war es unzählbare Nuancen zu verrückt. „Dabei habe ich gedacht, dass es so etwas wie die große Liebe wirklich gibt.“

„Die gibt es“, sagte Sirius eindringlich und näherte sich vorsichtig Draco, der ihn dabei fest im Auge behielt, sich aber nicht wegbewegte. „Sie hat mich zu dir gebracht.“ Er streckte die Hand aus und lächelte, als Draco sich zu ihm drehte. „Und sie bringt uns hier wieder raus. Vertrau mir.“ Sirius berührte schon fast Dracos Schulter, als jemand ihm von hinten auf die Schulter klopfte.

„Spar dir dein pathetisches Gelaber fürs Paradies auf, Black“, zischte Lucius Malfoy ihn an, bevor er Sirius am Kragen packte und wegschleuderte. Diesmal knallte er allerdings nicht gegen die Felsen, sondern gegen James, der wiederum gegen Lily prallte. Sie brauchten eine Weile um sich wieder zu entknoten, Regulus versuchte sogar zu helfen, aber er machte irgendwie alles nur schlimmer, auch wenn das Schlimmste war Made Malfoy so nah bei Draco zu sehen.

Sirius wollte losstürmen, als Lucius Draco irgendetwas ins Ohr flüsterte und dessen Miene sich daraufhin wieder verfinsterte, aber James hielt ihn zurück, weshalb Sirius mit ansehen wie Lucius seinem Draco einen Kuss auf die Wange gab, der viel zu nah am Mundwinkel war um ihn nicht würgen zu lassen. Draco nickte knapp, erwiderte das zufriedene Lächeln seines Vaters und wandte sich Sirius zu.

„Wo ihr jetzt hier seid, könnt ihr nicht mehr zurück“, sagte er mit leiser aber fester Stimme. „Langsam aber sicher wird sich eure schöne, reine Seele mit Dunkelheit füllen und in der Finsternis der Unterwelt versinken. So wie meine vor ewig langer Zeit.“ Draco schmiegte sich gegen Lucius, als der einen Arm um ihn legte. „Aber mein Vater hat mich gerettet. Er war derjenige, der gekommen ist.“ Der Boden bebte diesmal so heftig, das Regulus kurzerhand nach hinten umkippte, als Draco sich mit einem Zischen zu Sirius drehte. „Nicht du.“ Seine Augen loderten auf, im wahrsten Sinne des Wortes, was Sirius aber nicht davon abhalten konnte wieder aufzustehen und noch einmal sein Glück zu versuchen.

„Er hat dich nicht gerettet, Draco. Er ist erst Schuld daran, dass du hier bist!“, schnauzte er, versuchte die Wut wegzuatmen, aber irgendwie fühlte sie sich größer und unüberwindbarer als jemals zuvor an. „Du solltest bei mir sein. Bei mir, verdammt!“

„Tatze, nicht wütend werden.“ James legte ihm eine Hand auf die Schulter, aber Sirius schubste ihn barsch weg. „Tatze!“

„Nein, lass ihn wütend werden“, mischte Lucius sich ein, demonstrativ durch Dracos Haare streichelnd. „Je mehr Sünde, desto länger kann er bleiben und sich anschauen wie glücklich Draco bei mir ist.“ Die Hand unter Dracos Kinn gleiten lassend hob Lucius es an und lehnte sich vor…

„Du widerlicher Bastard!“, brüllte Sirius, stürzte los und riss Lucius zu Boden, bevor er sich hier noch ein paar Jahre mehr auflastete. Allerdings kam er nur dazu mit der Faust auszuholen, dann trat ihn jemand – Sirius versuchte zu ignorieren, dass er nur Draco sein konnte – brutal zur Seite.

„Wage es nicht zu urteilen, Black“, zischte Draco von oben herab, den Fuß noch einmal gegen Sirius‘ Hüfte rammend. „Die Verdammnis ist allein kaum zu ertragen, vor allem nicht nach so vielen zu Lebzeiten erlittenen Enttäuschungen, welche mich scheinbar nicht mal im Tode in Frieden lassen.“ Draco sog zischend Luft ein und drehte sich herum, den Blick zum Himmel richtend, wo sich graue Wolken direkt über ihm zusammenzogen.

Lucius richtete sich lockerleicht wieder auf, während Sirius unter quälenden Schmerzen am Boden blieb. „Reg dich nicht auf, Draco, du weißt, dass das nicht gut ist“, murmelte er Draco ins Ohr, den Blick zum Himmel richtend und die Arme in eindeutiger Weise um Draco schlingend.

„Widerwärtiges Schwein“, presste Sirius hervor, wurde am Arm gepackt und von seinem Bruder hochgezogen, der die Lippen ebenfalls gegen Sirius‘ Ohr presste, allerdings nicht in so einer grotesken Art und Weise wie Lucius.

„Evans hat es schon angedeutet, da ist unglaublich viel Hass und Finsternis in seiner Seele“, murmelte Regulus und wich zurück, als Sirius ihm den Kopf zudrehte. „Über die Zeit, die er hier nur als… ein Teil seiner Seele war, muss er davon einen ganz schönen Teil abbekommen und absorbiert haben. Davon hab ich gelesen. Sehr gefährlich. Wir sollten lieber…“

„Lieber was? Abwarten? Hilfe holen?“ Sirius schüttelte den Kopf. „Ganz sicher nicht.“

Regulus rieb sich den Arm, schaute zurück zu Lily und James, die sich das alles aus sicherer Entfernung anschauten, und schwenkte dann zu Lucius und Draco. „Du weißt nicht, was Malfoy…“ Regulus befeuchtete sich die Lippen. „Ich bin mir relativ sicher, dass es ihm nicht um Draco geht. Es ging ihm nie um jemand anderen als ihn.“

„Wir können dich hören, Kleiner“, säuselte Lucius, ließ von Draco ab und drehte sich herum, während sein Sohn sich leicht abwesend auf den Boden fallen ließ und mit einer neuen Spalte im Boden spielte. „Immer noch so kryptische, aber altkluge Aussagen, Regulus? Der Tod hat dich nicht im Geringsten verändert.“

„Das gilt für dich auch, Malfoy“, schnaubte Sirius dazwischen. „Machst immer noch einen auf Oberbösewicht, obwohl du nur so klein bist.“ Er versuchte sich unauffällig in Dracos Richtung zu bewegen, aber Lucius versperrte ihm den Weg.

„Denk nicht einmal daran, Black“, zischte er. „Noch einmal nimmst du ihn mir nicht weg.“

„Du hast hier nichts zu sagen. Ich dachte immer mein Vater wäre mies, aber er würde mich niemals an so einen Ort bringen! Siehst du nicht, was du aus ihm gemacht hast?!“ Sirius schubste Lucius zur Seite, bevor der mehr als eine Augenbraue heben konnte, und fiel neben Draco auf die Knie.

„Fass mich nicht an“, murmelte Draco, als Sirius sein Gesicht in beide Hände nahm.

„Was willst du dagegen tun, hm?“ Sirius schaute ziemlich hilflos in die nun so leeren grauen Augen. „Mich umbringen?“

„Ich kann dich tausend Tode sterben lassen“, sagte Draco tonlos. „Und du hättest sie alle verdient für das, was du mir angetan hast. Deinetwegen bin ich überhaupt hier.“ Er ließ den Kopf hängen, weißblonde Strähnen verdeckten sein leichenblasses Gesicht. „Du bist schuld. Du ganz allein. Und jetzt bist du hier um dich über mich lustig zu machen.“

„Ich bin hier um dich zurückzuholen“, sagte Sirius heiser, zog Dracos Gesicht wieder hoch. „Glaubst du deinem Vater jetzt mehr als mir.“ Er bekam keine Antwort, aber irgendwas begann auf der grauen Iris zu glitzern. „Vielleicht hab ich das alles verdient und wenn du das nicht hättest durchstehen müssen, dann hätte ich mich drei Ewigkeiten lang foltern lassen, aber vertrau mir, dass ich es wieder gutmachen werde. Ich weiß noch nicht wie genau, aber… ich fang damit an dich dahin zu bringen, wo du hingehörst. Dein Großvater bringt mich sonst auch um…“ Dracos Mundwinkel zuckten. „Oh, ja… Bin ja schon tot…“

„Draco“, kam es scharf von der Seite, aber Sirius hinderte Draco daran den Kopf zu drehen. Das blasse Gesicht in Sirius‘ Händen wurde weicher und Sirius konnte einen Hauch von niedlichem Rosa zwischen seinen Fingern zu erkennen.

„Wie lange?“, murmelte Draco. „Wie viel Zeit hast du dir gelassen?“ Der Boden unter ihnen begann schon wieder aufzureißen und zu wackeln.

„Nicht mal einen Tag“, brachte Sirius heiser heraus.

„Ein Tag?“, wiederholte Draco, das Glitzern in den Augen jetzt deutlich als Tränen zu identifizieren. „Ich habe so unglaublich lange gewartet.“ Langsam hob er die Hand, berührte aber nicht Sirius, sondern umklammerte das matte, goldene Metall, das um seinen Hals baumelte. „Immer wenn ich das hier angesehen hab, dann hab ich gehofft, dass es dich zu mir bringt, aber… nach all den Jahren… scheuert es mir nur die Haut auf.“ Sirius‘ Augen weiteten sich, als er die blutverkrusteten Stellen unter Dracos Kragen bemerkte, die so tief waren, dass die feingliedrige Kette ganz in der Wunde verschwand. „Ich dachte, es ist nur eine weitere Art mich zu foltern. Es gibt nichts Gutes hier unten. Nichts… nicht mal Erinnerungen…“

Die ständigen Schreie um sie herum schienen für einen kurzen Moment lauter zu werden, aber ein gleißender Blitz plus darauffolgendes Donnergrollen ließ wieder etwas Ruhe einkehren. Draco schloss die Augen und eine Träne rann zwischen den dichten Wimpern hervor, traf direkt auf Sirius‘ Finger.

„Woher weiß ich, dass das jetzt echt ist? Diese ganze Umgebung ist nicht wirklich real, wieso solltest du plötzlich hier sein und mich… retten kommen?“ Draco kniff die Augen fest zusammen und im Licht des nächsten Blitzes glitzerten seine mit Tränen benetzten Wimpern so wunderschön, dass Sirius bezweifelte, hier unten konnte es nichts Gutes geben.

„Das ist real, Draco. So real, wie wir es wollen… Zumindest glaub ich das, bin ja noch neu.“ Sirius lehnte sich vor und presste die Lippen sanft gegen Dracos Stirn. „Du gehörst hier nicht her.“ Vorsichtig küsste er die Tränen aus Dracos Augenwinkeln, schmeckte das Salz so überdeutlich, dass er fast durstig wurde. „Es ist nur dein Vater, der dich hier hält. Und er kann nichts tun um dich aufzuhalten.“

„Ach, denkst du das, Black?“, zischte Lucius, aber Sirius schaute ihn nicht an, fixierte sich auf Draco, dessen Augen unsicher in ihren Höhlen umherhuschten.

„Sogar die da oben sagen, dass du nicht hierhin gehörst“, sagte Sirius eindringlich. „Glaubst du mir jetzt?“

Draco grub die Zähne in die Unterlippe. „Du… holst mich hier raus?“

Sirius nickte hastig. „Ja, ja, natürlich…“ Er vergrub die Hände in den weißblonden Haaren, als Draco sich nach vorne warf und gegen ihn presste, das Gesicht in seiner Halsbeuge vergrabend. „Wie konntest du denn nur denken, ich würde dich hier lassen?“, wisperte Sirius, die Lippen gegen Dracos Nacken drückend. Draco schluchzte auf und klammerte sich an Sirius fest, versuchte ihn noch dichter an sich zu pressen, sackte dabei zu einem jämmerlichen Bündel zusammen, das Sirius trotzdem nicht loslassen wollte.

„Wie unglaublich herzzerreißend“, kam Lucius‘ schnarrender Einwand. „Aber so einfach werde ich nicht euch nicht einfach hier vorbeikommen lassen, damit ihr meinen Sohn entführen könnt. Was glaubt ihr denn wer ihr seid?“

„Du solltest mal ganz schnell die Klappe halten, oder ich stopfe sie dir!“, mischte Lily sich jetzt ein, schob James von sich weg und marschierte wutentbrannt auf Lucius zu, der ihr gar keinen Blick schenkte. „Wie kannst du deinem Sohn so etwas antun und dann so kalt bleiben, wenn er zusammenbricht?“ Sie wartete einen Moment vergeblich auf eine Antwort. „Jetzt rede gefälligst mit mir, Malfoy!“

„Oder du tust mir weh?“ Lucius gluckste, bevor er einen Schritt auf seinen Sohn zumachte. Sirius wollte sich mit Draco wegdrehen, aber der schaute hoch zu seinem Vater. „Draco, du lässt dich wieder einwickeln. Das hatten wir doch schon…“

„Ich wickel dich gleich ein, Malfoy!“, blaffte James, schnippte mit den Fingern und demonstrierte breit grinsend ein Seil, worauf Lucius eine Augenbraue hob. „Da guckst du, was?“ James lachte auf, worauf Lucius die Augen verdrehte, demonstrativ mit den Fingern schnippte und dabei zusah wie James‘ Seil in Flammen aufging. „Oi…“

„Draco, schau dir dieses alberne Pack an. Du willst nicht wirklich mit ihnen gehen, oder?“, fuhr Lucius fort, worauf Draco das Gesicht in Sirius‘ Halsbeuge vergrub. Es fühlte sich tatsächlich trotzdem schön an Draco jetzt im Arm halten zu können, die weichen Lippen auf seiner Haut zu spüren und die vertraute Art und Weise wie er sich an Sirius‘ Brust klammerte.

„Versuch mal das hier wegzuschnippen, Malfoy!“, machte James wieder auf sich aufmerksam. Sirius hob skeptisch eine Augenbraue, als sein bester Freund einen langen Metallstock auf Lucius niederrasen ließ, worauf der aber einfach einen Schritt zur Seite machte. „Ah, jetzt helft mir doch mal!“

„Potter, du weißt schon, dass wir tot sind?“ Lucius seufzte schwer auf. „Ich bin außerdem Schlimmeres gewohnt. Draco, wir gehen. Komm.“ Er streckte die Hand nach seinem Sohn aus, der sich zitternd gegen Sirius drückte. „Draco“, wiederholte Lucius mit scharfer Stimme. „Du vergisst, wer daran schuld ist, dass du überhaupt hier gelandet bist.“

„Du bist schuld!“, fuhr Sirius ihn an. „Und dafür hast du es verdient hier zu verrotten. Aber Draco nicht!“ Sirius zuckte zusammen, als neben ihm ein Blitz einschlug, den Boden aufriss und eine dampfende Rauchwolke zurückließ. Es kribbelte bis in jede Faser seines Körpers und er schüttelte sich leicht, was Draco hochschauen ließ.

„Was war das?“, fragte er tonlos und schaute über die Schulter zu seinem Vater, der allerdings den Himmel fixiert hatte. „Vater? Vater, was…“ Draco versuchte Sirius wegzudrücken, wollte anscheinend zu seinem Vater, aber Sirius verstärkte seinen Griff und drückte ihn fester an sich.

„Ist das nicht normal?“, wollte James wissen, sprang mit einem heiseren Schrei zurück, als vor ihm ein neuer Blitz niederraste. „Lily?“

„James?“ Lily schüttelte ratlos den Kopf.

„Anscheinend ist es wohl nicht normal“, meinte Regulus. „Sonst würden die beiden das wohl kennen.“

„Oh, wie konnte ich vergessen, dass Ihr die Weisheit in Person seid, Master Black“, zischte James ärgerlich. „Und jetzt – woah!“ James klammerte sich an Lily fest, als schon wieder ein Blitz vor ihm einschlug. „Die hassen mich wohl.“

„Draco, wir gehen“, sagte Lucius kalt und streckte die Hand nach seinem Sohn aus, aber Sirius hinderte Draco daran die Geste zu erwidern. „Du weißt, dass du zu mir gehörst, also komm jetzt.“

Der nächste Blitzeinschlag direkt in ihrer Nähe ließ so viel Rauch aufkommen, dass Sirius niemanden außer Draco mehr erkennen konnte. Er umklammerte den zitternden Körper in seinen Armen fester und holte tief Luft, musste aufgrund des Rauches nicht husten. Immer noch brachen Blitze durch die Rauchschicht, aber es blieb vollkommen ruhig, keine zischenden Geräusche, kein meckernder James, einfach nichts.

„Va-Vater…“ Draco wimmerte leise, als keine Antwort kam. „Vater?!“ Er kniff die Augen zusammen, die Stirn fest gegen Sirius‘ Schulter drückend. „Was hast du getan?“

„Ich bin doch hier, Draco. Mehr brauchst du nicht…“ Sirius fasste eine Hand voll von Dracos Haaren und zog ihn leicht zurück, fixierte die verwirrt umherhuschenden grauen Augen. „Du brauchst niemanden sonst.“

„Du brauchst drei Menschen um mich zu finden“, murmelte Draco schwer atmend. Jedes Haar an seinem Körper schien sich aufzustellen und auch Sirius bemerkte die statische Ladung, war aber dankbar, dass sie Draco dazu brachte sich fester an ihn zu klammern. „Sirius, ich… Was ist das?“

Sirius schüttelte ahnungslos den Kopf, Draco sanft über die Wange streichend. „Alles wird gut“, sagte er und lächelte so gut er konnte, wobei die unheimliche Stille um sie herum nichts besser machte. „Wir sind zusammen, mehr brauchen wir doch nicht. Scheiß drauf, ob das jetzt die Apokalypse ist.“ Er zuckte betont gleichgültig mit den Schultern. „Dann wäre ich ohnehin nirgendwo lieber.“

Draco schnappte nach Luft, bevor er ziemlich verkrampft, aber doch irgendwie ehrlich lächelte. „Sirius…“ Er streckte die Hand aus und legte sie auf Sirius‘ Wange, strich sanft auf und ab. „Du siehst so jung aus…“ Der Rauch um sie herum wirkte immer mehr wie dichter Nebel, was Draco wegschauen ließ, aber Sirius zog sein Gesicht wieder herum.

„Guck mich an, okay?“ Sirius atmete tief durch, als es um sie herum immer kälter wurde, sodass er Dracos Atem jetzt sogar sehen konnte. „Niemals umschauen, das hab ich mittlerweile gelernt.“

Draco blinzelte schnell hintereinander, rutschte nach vorne und presste sich gegen Sirius. „Halt mich fest“, bat er, schwer nach Luft schnappend.

„Darum musst du mich gar nicht erst bitten“, murmelte Sirius, die Arme fest um Draco schließend und seine Stirn gegen die leicht schweißbedeckte von Draco lehnend. „Hey, schau nicht so. Selbst ein unheimlicher Nebel mit Blitzen ist ertragbar, wenn du da bist.“

„Das Paradies hat dich kitschig werden lassen“, sagte Draco und seine eingefallenen Wangen fielen viel mehr auf, wenn die stummen Blitze ihr helles Licht auf sie warfen.

„Es ist ja auch kitschig“, gab Sirius zurück. „Wenn wir gleich da sind, dann zeig ich dir wie sogar Hunde mit Katzen schmusen.“

„Du denkst wir kommen dorthin?“ Draco senkte den Blick. „Wieso hab ich dann Angst?“

„Pscht…“ Sirius lehnte sich vor und Dracos Atem auf seinen Lippen fühlte sich so echt an, dass er für einen Moment wirklich vergaß, dass er tot sein sollte. Vorsichtig ließ er die Hand über die leicht rosa werdende Wange fahren und lächelte, als Draco sich die Lippen befeuchtete. „Wirst du mich danach auch nicht wieder wegstoßen?“

„Nie wieder“, hauchte Draco und schloss die Augen, worüber Sirius ganz froh war, weil es um sie herum ohnehin gerade stockfinster wurde. Er kümmerte sich da nicht weiter drum und drückte die Lippen gegen Dracos, schloss die Arme fest um ihn, damit ihm dieser Teil seiner Seele nicht doch wieder weggenommen wurde…


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Am schwierigsten fand ich, das Tauchen technisch zu bewältigen und dabei auch noch zu spielen. Ich durfte nie vergessen, dass Harry Kiemen hat, also gar nicht atmet. Also hatte ich sorgsam darauf zu achten, dass ich keine Luftblasen ausatmete. Um mich herum konnte ich überhaupt nichts erkennen, ich hörte nur Jamies völlig unwirkliche Stimme. Ein absolut bizarres Erlebnis, aber ich fand es echt toll.
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