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Fanfiction

Curiosity – The Covenant - What is left behind…

von Dr. S

@Ronja: Diese Eventualität kann meiner Meinung nach so weit erläutert werden, wie der geneigte Leser es wünscht, weil es meiner bescheidenen Meinung nach der meiste Spaß an einer Geschichte ist sie selbst weiterzudenken. :D Eh, ja. *Keks geb* Danke fürs Review!

@Yoghurtgum: Jaah, Theo ist so ein nachdenklicher Kerl, das muss man eben berücksichtigen. Sirius hätte da wohl schon Kopfschmerzen bekommen. Freut mich, dass es dir, trotz wunderbarem Klischee-Foto-verbrennen gefallen hat. Freut mich auch, dass zur Abwechslung mal rüberkommt, was ich sagen will. :D Ach, und Charlie versucht auch nicht wirklich was gegen seinen schlampigen Ruf zu unternehmen, wie es aussieht. *kopfschüttel* *Keks geb* Liebsten Dank fürs Review!

Nächstes Chap!
Viel Spaß!
Dr. S


What is left behind…

Das Leben nach dem Tod war einfach nicht fair, das hätte Sirius sich eigentlich denken können, aber irgendwie hatte er eben darauf gehofft, dass man ihm seinen Draco lassen würde, wenn er ihn schon gefunden hatte. Aber nein, zu früh gefreut! Abraxas hatte James einfach zur Seite geschubst und Sirius Draco wieder weggenommen, bevor der mehr als ein überraschtes Keuchen von sich geben konnte.

„Ihr verdammten kleinen Rotzgören!“, polterte Abraxas und schoss James, der sich ein Lachen nicht verkneifen konnte, einen bösen Blick zu. „Verschwindet auf der Stelle, oder…“

„Oder Sie flohen unsere Eltern an?“, gluckste James dazwischen, interessierte sich anscheinend gar nicht für Abraxas‘ böse Blicke.

„Bei dir dürfte das ja schwer sein, Potter“, schnaubte Abraxas, Draco fester an sich drückend und Sirius ein diabolisches Grinsen zu werfend. „Du würdest darauf aber wohl gerne verzichten.“

„Für Draco würde ich sogar mit meiner Mutter Tee trinken“, sagte Sirius, die Arme vor der Brust verschränkend und sich gegen den Baum lehnend. „Geben Sie ihn einfach wieder her. Er hätte da nichts dagegen.“

„Ich glaube, es gibt triftige Gründe warum er bei mir ist und nicht bei so etwas wie… dir“, presste Abraxas mit heruntergezogenen Mundwinkel hervor, eine Hand beschützend auf Dracos Hinterkopf legend, der sonst einfach herunterbaumeln würde.

„Eigentlich hat das nur ganz logische Gründe, weil Sirius eben etwas später gestorben ist… äh, oder so…“, versuchte James mehr schlecht als recht zu helfen.

„Draco liebt mich“, sagte Sirius und ignorierte James‘ zustimmendes Nicken, weil Abraxas lieber ein unglaublich fieses Lachen von sich gab, das einen gleich zwei Zentimeter kleiner werden ließ.

„Hat er dir das jemals gesagt?“, fragte Abraxas schmunzelnd, schien sich aber gar nicht für eine Antwort zu interessieren und stapfte erhobenen Hauptes wieder von dannen.

„Im Grunde… Ja!“ Sirius lief Abraxas hinterher, während James ihm nachtrippelte. „Sein letztes Wort war sogar mein Name.“

„Es wäre auch merkwürdig gewesen, wenn er ‚James‘ gesagt hätte“, plapperte der Trottel hinter Sirius und fing sich dafür einen bösen Blick ein. „Sorry, Tatze…“

„Kommen Sie wieder her mit ihm!“ Dafür, dass er eine alte Seele war, konnte Abraxas verdammt schnell davongehen. Sirius wollte Dracos Seele ja nicht beleidigen, aber leicht war etwas anderes. „Sie kommen sofort wieder her, oder…“

„Oder was?“, gluckste Abraxas und drehte sich herum. Sein eben noch überdimensionales Grinsen verschwand und er fluchte leise auf.

James lachte dagegen grölend auf. „Umgedreht! Die Seele ist unser!“ Er streckte euphorisch eine Hand in die Luft, worauf Sirius die Augen verdrehte. „Was? Das ist Gesetz. Wir kriegen die Seele. Ich weiß noch nicht wie, aber…“

„Oh, nein…“, stöhnte Abraxas dazwischen und presste sich eine Hand gegen die Stirn, worauf Dracos Kopf ohne seine Stütze leblos zur Seite sackte. „Der hat mir gerade noch gefehlt…“

Sirius runzelte die Stirn, schaute zu James und schrie erschrocken auf, als er eine Hand auf seiner Schulter bemerkte, die ganz sicher nicht James gehörte. Zum Glück war es nicht nur eine Hand, sondern es gab auch einen Arm dem er mit den Augen folgen konnte, um dann fast genauso wie Abraxas zu stöhnen, als er seinen eigenen Vater sah. Das hatte ihm gerade noch gefehlt.

„Vater?“, presste Sirius geschockt hervor.

Orion Black nickte. „Sirius.“ Er schaute zu James, der grüßend eine Hand hob. „Potter.“

„Was machst du hier?“, fragte Sirius gleichzeitig mit Abraxas und auch noch im selben Tonfall, was ihm unheimlich war, aber anscheinend war er damit auch nicht allein.

„Ich wollte Schach spielen“, sagte Orion und zuckte mit den breiten Schultern, die Sirius von ihm geerbt hatte.

„Mit mir?“, spuckte Abraxas aus und wich leicht zurück, drückte Draco fester an sich.

„Regulus ist nicht da“, meinte Orion, schon wieder schulterzuckend und Sirius fixierend. „Du hättest ruhig mal ‚Hallo‘ sagen können, Sirius. Wir haben uns so lange nicht mehr gesehen.“

„Ja, wunderbar! Feiert euer Wiedersehen und lasst mich mit meinem Enkel allein“, schnaubte Abraxas, bevor Sirius seinen Vater darauf aufmerksam machen konnte, warum sie sich so lange nicht mehr gesehen hatten. „Diese Schach-Ausrede zieht bei mir nicht.“

„Du wirst ja paranoid, Abraxas. Klammerst dich an deinen Enkel als sei er hier in Gefahr.” Orion winkte ab, als Abraxas den Mund öffnete. „Gib ihn doch meinem Sohn und wir spielen eine Runde. Du schuldest mir eine Revanche.“

„Ich schulde dir gar nichts, Orion, und erst Recht nicht deinem Sohn! Er hat sich an meinem Enkel vergangen! Früher hätten wir ihn dafür ohne nach Askaban zu kommen einfach umbringen können. Schande über nicht nur deine, sondern jetzt auch über meine Familie gebracht!“ Abraxas schoss Sirius schon wieder diesen bösen Blick zu. „Sie haben mir schon Lucius genommen. Draco bleibt bei mir!“

„Niemand nimmt dir Draco weg. Im Gegensatz zu Lucius ist er nicht das personifizierte Böse“, ließ Orion seinen Sohn staunen. Setzte sein Vater sich gerade für ihn ein? Das war ja wirklich alles verdammt merkwürdig hier oben.

„Das personifizierte Böse?“, schnappte Abraxas. „Das wagst du mit deiner Brut zu behaupten?“

„Wenn ich dich mal daran erinnern darf, dass es nicht Sirius war, der Regulus aus der Wiege werfen wollte?“, gab Orion etwas patzig zurück.

„Lucius wollte nur spielen! Dass du mir das ewig vorhalten musst“, regte Abraxas sich auf, das blasse Gesicht schon rot vor Zorn. „Du hast nur überreagiert, Orion! Du reagiert immer über!“

„Das sagt der Richtige“, seufzte Orion etwas genervt. „Ich –“

„Ich reagiere nicht über!“, brüllte Abraxas so laut, dass sowohl Sirius als auch James noch etwas mehr zusammen schrumpften. Orion schien das aber wohl gewöhnt zu sein, denn er verdrehte nur die Augen, was Abraxas noch mehr auf die Palme brachte und die Zornesröte noch einen Ton dunkler werden ließ. „Draco hat deinen Sohn doch nur benutzt! Wenn er zu blöd war das zu kapieren, dann ist das sein Problem.“

Sirius presste die Lippen fest aufeinander und versuchte mit einem Kopfschütteln den Gedanken, das könnte der Wahrheit entsprechen, aus seinem Kopf zu bekommen. Sie hatten all diese Dinge geklärt gehabt. Es hatte keinen Grund mehr gegeben, warum Draco ihn ausnutzen hätte wollen. Und vor allem jetzt nicht mehr. Was würde ihm das denn hier im Jenseits bringen?

„Oh, wir wissen doch alle ganz genau, dass Klammeräffchen von Sirius träumt, seit er zwölf Jahre alt ist“, warf James ein und brachte Sirius so tatsächlich zum Erröten.

Erwartungsvoll grinsend schaute er zu James. „Wirklich?“, hauchte er, hörte das raschelnde Geräusch hinter sich und fuhr wieder herum, deutete erschrocken auf Abraxas, der gerade abzuhauen versuchte. „Er haut ab!“

„Ach, nee“, murmelte James. „Guck mal, was er jetzt macht. Das ist viel uncooler, als abhauen.“

„Bei Merlins Unterhosen…“ Sirius klappte der Mund auf, als richtige Schwingen mit blütendweißen Federn sich aus Abraxas‘ Rücken gruben und ihn mit ein paar kräftigen Schlägen in die Luft hoben.

„Nicht schon wieder dieses Theater…“, murmelte Orion, seufzte schwer auf und setzte sich in Bewegung, beschleunigte sein Tempo und hob kurzerhand dank ähnlich imposanter Schwingen ebenfalls ab, verfolgte obskurer Weise den anderen Vogel.

„Wir können Flügel haben?“, keuchte Sirius und wandte sich James zu, der mit den Schultern zuckte.

„Na ja, du kannst hier oben ja auch jünger aussehen. Wir haben ja alle keinen richtigen Körper, aber die Flügel sind so ein schönes Klischee, also…“ James zuckte mit den Schultern und schirmte sich mit der Hand die Augen ab, verfolgte die beiden Männer, die sich anscheinend öfter mal eine Verfolgungsjagd durch bauschige Wölkchen lieferten, so geübt wie das aussah.

„Moment. Wenn du das auch kannst, warum haben wir das dann nicht eben getan um Draco zu befreien?“, fragte Sirius, die Arme vor der Brust verschränkend, als James leicht rosa um die Nase wurde.

„Äh, jaah… Also… Das ist nicht so einfach…“ James kniff die Augen zusammen, sah aus, als würde er die Luft anhalten, und deutete auf seinen Rücken. Sirius lehnte sich mit erhobenen Augenbrauen zurück und musste ein Glucksen unterdrücken, als er zwei höchstens zwanzig Zentimeter lange Flügelchen zwischen James‘ Schulterblättern entdeckte.

„Sexy“, grinste er und duckte sich unter James‘ Hand, die ihm auf den Kopf schlagen wollte. „Komm runter, Mann. Die sind schon irgendwie… ähm, niedlich.“

James ließ seinen Flügelchen demonstrativ wackeln und brachte Sirius so zum Lachen. „Ich komm schon noch dahinter, wie das funktioniert. Im Grunde war ich ja immer gut in Verwandlung.“

„Das ist mir doch jetzt egal. Ich kann’s nicht und muss mich jetzt darauf verlassen, dass mein Vater mir mein Klammeräffchen wiederbringt“, sagte Sirius und schüttelte den Kopf, als er die beiden Figuren am Himmel beobachtete. „Das machen die doch nur um cool auszusehen.“

„Als die gelebt haben, gab es das Wort noch gar nicht, also bezweifel ich das“, sagte James, sich die Brille die Nase hochschiebend. „Scheint, dein Vater hasst dich doch nicht so sehr, wie du immer geglaubt hast.“

Sirius schüttelte den Kopf. „Er ist ein Slytherin. Er hat bestimmt irgendetwas vor… Wahrscheinlich will er mich zwingen Draco zu heiraten und einen Erben zu produzieren.“

James starrte ihn aus großen Augen an. „Du weißt schon, dass wir tot sind?“

„Was denn?“ Sirius hob abwehrend die Hände. „Wenn die hier durch die Luft fliegen können, dann werde ich wohl einen Mann schwängern können, oder?“

Das Gesicht verziehend schüttelte James den Kopf. „Die Flügel sind schon eine obskure Sache, aber das… was soll da denn letztendlich rauskommen?“

„Ich frag mich eher wo das rauskommen sollte“, sagte Sirius, der im Hinterkopf immer noch überlegte, was sein Vater damit bezweckte ihm zu helfen – aber vielleicht wollte er einfach nur angeben.

„Oh, oh…“ James deutete nach oben. „Ist es das, was ich denke, das es ist?“

Sirius verengte die Augen zu schmalen Schlitzen und bemerkte einen kleinen, schwarzen Punkt, der auf den Boden zuraste. „Ach, du Scheiße.“ Er schubste James zur Seite und rannte einfach drauf los, verließ den Waldrand und flog selbst ohne dämliche Flügel regelrecht über die Wiese. Wahrscheinlich hätte er damit rechnen müssen, dass es nicht gut gehen konnte, wenn sein Vater versuchte zu helfen, das war typisch für Eltern, die sich einmischten. Jetzt hatten sie seinen Draco fallen gelassen und kümmerten sich auch gar nicht darum, dass er auf den Boden zuraste.

Sirius trat der Schweiß auf der Stirn, als er die Entfernung abschätzte und feststellte, dass es wenn überhaupt nur sehr knapp gut gehen konnte. Dracos Gestalt wurde klarer, sein blondes Haar flatterte im Wind und er schien immer noch nicht bei Bewusstsein zu sein, sonst würde der stetig näherkommende Boden ihn sicherlich zum Schreien bringen.

Schon wieder sein eigentlich totes Herz heftig gegen seine Brust hämmern hörend sprang Sirius ab und hechtete über die Wiese, erwischte Draco aber trotz ausgestreckter Arme nicht mehr. Er kniff die Augen zusammen, damit er den Aufprall nicht sehen musste, aber er hörte ihn auch nicht. Verwirrt die Stirn runzelnd öffnete Sirius ein Auge und sah zu, wie Draco wie eine Feder weich auf der Wiese aufkam, die eben noch rasende Geschwindigkeit plötzlich wie weggeblasen.

Sirius schüttelte ungläubig den Kopf, fasste sich aber schnell wieder und kroch auf Draco zu, der so friedlich aussah, dass Sirius glaubte der perfekte Mund würde ein Lächeln zeigen. Aber vielleicht war dem auch wirklich so und Draco hatte gerade einen schönen Traum, der ihn noch etwas davon abhielt zu Sirius zurückzukommen. Wenigstens verlor er keine leuchtende Materie mehr.

„Oh, Draco…“ Tief durchatmend zog Sirius den regungslosen Körper in seine Arme und spürte kurz darauf die Wärme von James‘ Hand auf seiner Schulter.

„Tatze, wir sind tot“, sagte James vorsichtig und hockte sich neben Sirius, schaute ihm bohrend in die Augen. „Uns passiert nichts, wenn wir irgendwo runterfallen.“ Er streckte die Hand aus und strich Sirius über die Wange, als wäre dort irgendeine salzige Substanz die er wegstreichen könnte, aber wenn, dann hatte Sirius das nicht bemerkt. „Kein physischer Schaden, Sirius. Nie wieder. Wenn du dir aber vorstellst, dass es wehtut, dann tut es weh.“

Sirius drückte Draco dicht gegen seine Brust, klammerte sich an den kleineren Körper. „Wieso sagt man dann immer, dass sie Qualen in der… Unterwelt haben würden?“, fragte er merkwürdig heiser und fragte sich, ob es im Jenseits doch regnen konnte, weil so komische nasse Tropfen auf Dracos blondes Haar fielen.

„Weil es in dieser Umgebung dort unten schwerer fällt von seiner physischen Gestalt… Abschied zu nehmen. Stell dir vor du wirst ununterbrochen mit all dem konfrontiert, was du jemals falsch gemacht hast“, sagte James, Sirius‘ Wange trocken wischend. „Da hast du keine Zeit dich auf andere Dinge zu konzentrieren. Außer du –“

James wurde von einem gewaltigen Knall unterbrochen, als Abraxas auf dem Boden landete, bäuchlings. Orion hatte sich auf ihn gesetzt und hielt ihn am Boden, ließ die ach so tollen Flügel mit einem Puff verschwinden.

„Etwas stimmt mit dem Jungen nicht“, spielte Orion sich als der Oberlehrer auf, was Sirius die merkwürdig brennenden Augen verdrehen ließ.

„Mit ihm ist alles in Ordnung“, presste Abraxas, hochrot im Gesicht, hervor. „Geh runter! Der Tod hat dich nicht dünner werden lass, Fettsack.“

James öffnete genauso überrascht wie Sirius den Mund. „Heiliger Hippogreif, Dracos Großvater hat seine Manieren an deinen Vater verloren, Tatze. Sachen gibt’s…“, sagte er grinsend und brachte auch Sirius‘ Mundwinkel, die sich im Moment so gut mit der Schwerkraft verstanden, zum Zucken.

„Na ja, letzten Endes ist mein Vater aber auch ein bisschen aufgegangen, also…“ Sirius streckte seinem Vater die Zunge raus, als der ihn zornig anschaute. „Aber mit Draco ist alles in Ordnung.“ Er legte eine Hand auf die blasse Wange und fuhr mit dem Daumen über Dracos Lippen, beobachtete, wie der rosige Mund sich dadurch leicht öffnete. „Er muss nur aufwachen.“

„Ich denke, ihr solltet ihn mal zu Michael bringen. Irgendwas ist da wohl schiefgelaufen“, sagte Orion, immer noch leicht schmollend, weil seine Weste sich ein klein wenig über seinem Bauch spannte, aber wenn es ihn so störte, dann sollte er sich eben dünner denken. „Ich –“

„Du hast hier gar nichts zu entscheiden! Mein Enkel bleibt bei mir!“, regte Abraxas sich wieder auf, konnte aber nicht noch röter im Gesicht werden und zum Glück war Orions Gewicht in der Lage dazu ihn auf dem Boden zu halten.

„Du kriegst deinen Enkel doch wieder.“ Allmählich schien Orion auch am Ende seiner Nerven zu sein – und das wollte etwas heißen, immerhin hatte er sechzehn Jahre mit Sirius Black ausgehalten. „Sirius sperrt ihn ja nicht ein, um ihn ganz alleine anhimmeln zu können.“

Abraxas zischte auf. „Worauf spielst du jetzt schon wieder an, Black?“

„Auf das personifizierte Böse“, gab Orion desinteressiert zurück. „Können wir jetzt Schach spielen?“

„Was?!“ Abraxas versuchte sich vergeblich hochzustemmen. „Du… Du… Was?!“

„Oh, Sirius…“, stöhnte Orion und fixierte seinen Sohn. „Kaum tauchst du auf bringst du alles durcheinander. Wirklich… Nehmt den Jungen und haut ab, bevor ich es mir anders überlege.“

Sirius wollte etwas erwidern, aber James presste ihm eine Hand auf den Mund und schüttelte den Kopf. Die Lippen aufeinander pressend hob Sirius Draco hoch und drückte ihn dicht an sich, bevor er James hinterher stapfte, keinen Blick zurückwerfend. Sonst tauchte hier noch irgendjemand anderes auf und nahm ihm Draco wieder weg…

„Was ist das eigentlich für eine komische Klausel mit dem nicht zurückschauen?“, fragte er James, der sich stur auf den Boden fixiert hatte.

„Keine Ahnung. Dein Bruder weiß es bestimmt, frag ihn“, sagte er schulterzuckend, schaute zu Draco und tippte ihm gegen den Hinterkopf, worauf Sirius ihn anknurrte. „Ähm…“ James räusperte sich. „Im Grunde könnte es auch einfach Zufall sein, dass Draco dir weggenommen wird, wann immer du dich umschaust, aber wir laufen ja auch nicht extra unter Leitern durch um zu beweisen, dass das kein Unglück bringt.“

„Ah…“ Sirius runzelte die Stirn, als James leicht rosa um die Nase wurde. „Gibt es noch irgendwas, das du mir sagen willst?“

„Was? Keine Ahnung, frag was immer du willst, Sirius“, sagte James, die Augen auf Draco schwenkend, dessen Mund immer noch leicht offenstand. „Wenn du wissen willst, wie du deine Haare wachsen lassen kannst, dann…“

„Nein.“ Sirius schüttelte heftig den Kopf. „Die Phase mit den langen Haaren hab ich hinter mir. Seh ich ja aus wie Lucius…“

Nickend schob James die Hände in die Hosentaschen und grummelte genervt, als sie die weiße Kiesauffahrt erreichten, die ihm wieder seine Schuhe ruinierte. Allerdings half die Art und Weise wie er extra Staub aufwirbelte auch nicht dabei, das schwarze Leder zu schonen. Sirius war das irgendwie noch unheimlicher, als das Verhalten seines Vaters. Das Leben nach dem Tod veränderte Menschen auf eine Art und Weise, die er nicht sehr angenehm fand.

„Wie macht ihr das eigentlich, dass ihr alles mitkriegt und dem Voyeurismus verfallt?“, fragte Sirius heiser, als sie durch das Tor traten.

„Oh, jaah… Das ist viel einfacher als mit den Flügeln“, sagte James und winkte ab, streckte die Hand aus und klappte kurzerhand Dracos Mund zu, ignorierte Sirius‘ empörten Blick. „Das ging mir auf die Nerven. Er versucht dich selbst bewusstlos noch zu verführen.“

„Heißt das, du hast immer gesehen, was Harry gemacht hat?“, fragte Sirius, James‘ Ablenkungsmanöver ignorierend. „Das ist ja die Hölle! Einfach nur zusehen zu können, wenn er in Gefahr war oder… Ich meine, ich hab nie gemerkt, dass irgendjemand… da wäre, wenn du verstehst.“

James seufzte auf und blieb stehen. „Es ist… schwer manchmal…“, sagte er. „Besonders in Harrys Fall…“ Er fasste Sirius an den Schultern und drehte ihn um, aber statt der eben noch perfekten, grünen Graslandschaft befand sich nun eine kalte Wand direkt vor ihnen. Sirius erkannte den Grimmauld Place sofort und fand, dass Harry, der in diesem dunklen Zimmer auf seinem Bett saß, große Ähnlichkeit mit dem Sirius hatte, der monatelang ganz alleine in diesem grässlichen Haus hatte leben müssen.

„Er sieht so fertig aus“, sagte Sirius, als er seinen Patensohn musterte, der den Kopf hängen ließ und stur auf den Boden starrte. „Ist das jetzt gerade?“, fragte er James, der nickte.

„Ich dachte immer, die Jahre in einem Schrank ließen sich schwer übertreffen“, murmelte James, ging vor Harry in die Knie und schaute hoch in die Augen, die eigentlich auf den Boden gerichtet waren. „Das ist alles zu viel für ihn und ich kann nichts tun. Ich kann hier sitzen und zusehen, wie er sich einen Kopf über Dinge macht, die er in Geschichtsbüchern hätte lesen und lustig finden sollen. Das ist nicht fair. Es ist nicht fair, dass er so leben muss. Wofür bin ich denn gestorben?“

„Glaub mir, das hab ich mich so oft gefragt und weiß immer noch keine Antwort“, sagte Sirius und setzte ein aufmunterndes Lächeln auf, das James nie zu sehen bekam, mit den Augen fest auf seinen Sohn gerichtet.

„Ich war da, weißt du“, murmelte James. „Ich war da, als sein Cousin ihm das Leben zur Hölle gemacht hat und trotzdem konnte ich nichts tun, außer Lilys Schwester vor die Füße zu spucken, was sie nie gemerkt hat.“

„Du hast…“

James winkte ab. „Musste mal raus“, sagte er und grinste Sirius kurz an, bevor er die Hand hob und Millimeter von Harrys Wange liegen ließ. „Ich kann seine Wärme spüren“, sagte er lächelnd, „aber er meine nicht, weil sie nicht existiert…“ Gleichzeitig standen James und Harry auf und einen Moment wirkte es, als würden sie sich in die Augen sehen, bevor Harry sich über die Wangen wischte und einfach durch James durchging, der einen Moment flackerte wie eine schlechte Filmaufnahme.

Sirius senkte den Blick, als James ihm ein schiefes Lächeln zeigte. „Tut mir Leid, dass ich ihn nicht beschützen konnte“, murmelte er, den Blick auf Dracos Lippen gerichtet, die sich von alleine nicht wieder geöffnet hatten.

„Oh, fang damit nicht an, Tatze. Das mach ich schon viel zu lange“, sagte James und klopfte Sirius auf die Schulter. „Es nimmt die Leidenschaft, und ohne Leidenschaft bist du wirklich tot.“ Er deutete grinsend hinter Sirius. „Du brauchst dir auch keine Sorgen um dein kleines Wiesel machen. Anscheinend dauerte es nur etwa ein halbes Jahr bevor er sich was Neues gesucht hat.“

Sirius hob die Augenbrauen, drehte sich um und hätte fast Draco fallengelassen. „In Merlins Namen! Er hat Nott abgeschleppt?!“ Als Draco drohte herunterzurutschen presste Sirius ihn dicht an sich und stolperte auf die andere Szenerie zu, die ihn stark an das Zelt erinnerte, das er sich auch mit Draco und Charlie geteilt hatte. Und ebendieser Charlie hockte jetzt vor einem verdächtig aufgewühlten Bett und strich diesem komischen Kauz von Nott eine Haarsträhne aus der Stirn, legte so das Narbengeflecht um dessen Augen frei.

„Verfluchte Scheiße, wie ist das denn passiert?“, keuchte Sirius geschockt, hielt James die Augen zu, als der sehr offensichtlich auf die nackte Schulter des armen Jungens starrte.

„Was fragst du mich? Ich war beschäftigt dein Klammeräffchen zu stehlen“, gluckste James und zog Sirius‘ Hand herunter. „Scheint, der durchtriebene Weasley hatte es auch nicht unbedingt auf das Herz der Jungfrau abgesehen.“ James deutete auf Charlie, der eine Hand zwar noch auf Notts Stirn hatte, die andere aber vorsichtig unter das Bett schob und ein Sirius irgendwie bekannt vorkommendes Kästchen hervorzog.

„Oi, die Büchse!“, rief Sirius aus und ließ sich wegen Draco sehr vorsichtig auf den Boden nieder, drückte den Jungen dichter an sich, während er das Kästchen musterte. „Lass da lieber die Pfoten von, Charlie…“

„Hören kann er dich nicht“, sagte James, fing sich dafür einen bösen Blick und verdrehte die Augen. „Und es ist doch nur eine verdammte Schachtel. Wahrscheinlich nur eine Ausrede, damit er den Jungen in sein Bett kriegen kann.“

„Charlie ist nicht so einer. Er wirkt vielleicht manchmal so, aber im Grunde ist er eine treue, nur leicht verführbare Seele“, sagte Sirius und schüttelte sich, als Charlie aufstand und durch ihn durch ging. „Igitt, das ist ja fast wie bei Nick, nur in warm.“

„Jaah, grässlich, dieses spürbare Leben“, sagte James mit triefendem Sarkasmus, was Sirius erneut die Augen verdrehen ließ. Allerdings musste Sirius lauthals auflachen, als Charlie durch James stiefelte und der sich ebenfalls heftig schüttelte.

„Grässlich, dieses spürbare Leben, was?“, sagte er grinsend und verpasste James‘ Mimik leider, als er Charlie auswich, der noch einmal zurückkam um Nott wohl so etwas einen Abschiedskuss zu geben. Kurz darauf warf er sich nämlich seinen Umhang über und verschwand aus Sirius‘ Bild, das plötzlich wieder aus weiten, grünen Wiesen bestand. Nur dass man keine Vögel zwitschern hörte, dafür aber irgendwo in der Ferne einen sehr aufgebrachten Abraxas.


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