Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
HörbĂŒcher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
WĂ€hrungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Im Zauber der Verdammnis - 42. Klare VerhÀltnisse

von Dardevil

Hallo!

Erst mal einen riesen Dank an myrthe2007 ,ProudToBeASnape ,wandbreaker,The Potion Master ,SimKelly und Alle die einen Kommi schreiben wollten, aber nicht die Zeit dafĂŒr hatten... grins...

Viel Spaß bei dem Kapitel!
LG, Dardevil!


.....................




Nur nebenbei registrierte Shey die warme FlĂŒssigkeit, die sich ĂŒber ihren Oberkörper ausbreitete und wie durch Watte, hörte sie die MĂ€nner reden.

„He Mette hör auf!“, sagte Pyra befehlend und hielt seinen Arm fest, da dieser nochmals zustechen wollte.

„Man Mette, jetzt hast du uns um den Spaß gebracht, kannst du dich nicht mal beherrschen?“, sagte auch Bill.

Shey spĂŒrte, wie sie losgelassen wurde und der schwere mĂ€nnliche Körper sich von ihr erhob. Sie hatte Probleme mit ihrer Atmung, es viel ihr unendlich schwer Luft zu holen und es gab jedes Mal ein seltsames, rasselndes GerĂ€usch...

„Kommt, wir hauen ab“, sagte Pyra.

„Und das Kind? Sie ist doch auch niedlich“, sagte Bill ...dieser Satz ließ Shey alle ihre KrĂ€fte zusammenraufen und sie öffnete schwerfĂ€llig ihre Augen, sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie, sie geschlossen hatte. Verschwommen sah sie vor sich die drei großen Gestalten und dahinter die Kleinere... ihre Tochter.
Shey öffnete ihren Mund, aber zuerst kam nur ein Röcheln daraus, zusammen mit blutiger Spucke. Dann jedoch rief sie, unter grĂ¶ĂŸter Anstrengung, erneut einen Satz in der alten Zigeunersprache und endlich kam Bewegung in Tahina, die vollkommen geschockt zu ihrer Mutter starrte.
Sie drehte sich um und rannte los, so schnell wie sie noch nie in ihrem Leben gerannt war.

,Mami...meine Mami...‘
, schoss ihr ununterbrochen durch den kleinen Kopf. Doch als sie nach fĂŒnfzig Metern den Dorfausgang erreicht hatte, erschien mit einem „Plop“ genau vor ihr eine große Gestalt, in die sie ungebremst hineinrannte...


„Was hat die Schlampe gesagt? Jetzt ist die Kleine weg, verdammt“, sagte Bill, machte einen Schritt zu Shey und trat ihr in die Seite. Doch Shey rĂŒhrte sich nicht mehr.
„MiststĂŒck!“, sagte er dabei sauer.
„Los kommt jetzt, verschwinden wir, bevor noch jemand kommt“, sagte Pyra und zog Bill an seinem Arm weg von Shey.


„Umpf!“, machte Tahina dumpf in den schwarzen Umhang vor sich. Ein schneller Griff von dem großen Mann entfernte sie auf einen geringen Abstand vor sich.

„Kannst du mir mal sagen...“, hörte sie die wĂŒtende, dunkle Stimme ihres Vaters, Erleichterung durchflutete sie und mit einem Schluchzen drĂŒckte sich Tahina wieder gegen ihn und klammerte sich an ihn, so fest sie konnte.
Der ZaubertrĂ€nkemeister wusste sofort, dass etwas nicht stimmte und sah kurz suchend ĂŒber Tahina, dann schob er sie wieder etwas von sich weg und hockte sich zu ihr hinunter. Er hielt sie an den kleinen Schultern und musterte ihr Gesicht. Seine Tochter hatte ein TrĂ€nenĂŒberströmtes Gesicht, ihre Augen waren panikartig aufgerissen und sein Herzschlag verdoppelte sich augenblicklich.

„Was ist passiert, Tahina?“, forderte er sofort mit befehlender, drĂ€ngender Stimme und Tahina fing an vollkommen unkontrolliert zu zittern. ,Merlin, sie steht ja unter Schock!‘, dachte er sie musternd und eine Riesenwoge voller Sorge breitete sich warm in seiner Brust aus.

„Tahina, du musst mir jetzt sagen was passiert ist, hörst du? Und wo ist deine Mutter?“, fragte er, dabei bemĂŒhte er sich sanft zu sprechen, was ihm in diesem Augenblick sichtlich schwer fiel.
Doch das Wort Mutter löste irgendetwas in Tahina, sie griff so fest sie konnte, die Hand ihres Vaters und sah ihn voller Angst an.
„Helf ihr bitte...schluchz...bitte Severus, helf ihr doch... schluchz...die MĂ€nner tun Mami weh... schluchz...sie tun meiner Mami so weh!...“, jammerte sie schluchzend und Snape sein Magen verkrampfte sich augenblicklich, er fuhr hoch, in Sekundenschnelle hatte er seinen Zauberstab in der Hand und seine Tochter auf dem Arm. Er spĂ€hte die Hauptstraße hinunter und stĂŒrmte los. Tahina schmiegte sich zitternd an ihn und weinte jammernd vor sich hin.
Die GefĂŒhle, die den ZaubertrĂ€nkemeister durchfluteten, waren eine Mischung aus Zorn, tiefer Wut gemischt mit Sorge und Angst. Ja, er hatte Angst, Angst um Shey.

Und es war gut, dass die drei MĂ€nner verschwunden waren als Snape die leblose Person, die auf der staubigen Straße in ihrem Blut lag, erreichte. Er wĂ€re sonst wahrscheinlich in Askaban gelandet... wegen Mordes.

In einer fließenden Bewegung hatte er sich zu Shey gehockt und dabei Tahina auf ihre Beine gestellt. Ein „Lumos“ entfloh seinen Lippen und seine schwarzen Augen huschten im Licht des Zauberstabes ĂŒber Shey. ,Bei Merlin‘, dachte er, als er das viele Blut sah. Seine freie Hand schob den Umhang beiseite und öffnete vorsichtig ihre Bluse.

„Merlin, Waldhexe...“, murmelte er dunkel und man hörte den Schreck in seiner dunklen Stimme, als er den blutverschmierten Oberkörper der Zigeunerin sah. Er sah die drei dunklen Stichverletzungen, aus denen immer noch Sheys‘ Lebenssaft quoll, murmelte hastig einen Heilspruch, der die Blutung stoppen sollte und strich dabei mit dem grĂŒnleuchtenden Zauberstab ĂŒber ihren Oberkörper. Shey regte sich nicht und atmete ganz flach und röchelnd, was Snape voller Sorge bemerkte und er sich bemĂŒhte nicht in Panik zu verfallen.

„Severus...“, hörte er wispernd neben sich und drehte seinen Kopf. Tahina stand neben ihn, ihr Kopf befand sich in seiner Augenhöhe und sie starrte auf ihre Mutter. Ihre Augen quollen ihr dabei fast aus den Höhlen und er konnte die Angst darin sehen. Sie legte jetzt ihre kleine Hand auf seine Schulter und sah ihn unendlich traurig an, er konnte die große Frage in den schwarzen Augen lesen und sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, bei dem Anblick...

„Keine Angst...“, sagte er leise und schenkte ihr einen beruhigenden Blick, dann griff er unter Shey und stand mit ihr auf. Sofort war auch er Blutverschmiert, da auch ihre ganze Unterseite voller Blut war. ,Das ist wahrlich viel Blut... du musst dich beeilen, Severus‘, spornte er sich an.

„Halt dich an meinen Bein fest, Tahina. Ganz fest und nicht loslassen, verstanden!“, befahl er mit leicht hektischer Stimme und Tahina kam dem sofort nach. Er schloss seine Augen und konzentrierte sich, mit einem „Plop“ disapparierten sie nach Hogwarts.

Es dauerte nur zehn Minuten, bis er den KrankenflĂŒgel im ersten Stock des Schlosses erreicht hatte, die TĂŒr mit seinem Fuß auftrat und diese krachend gegen die Wand schlug.

„Poppy!“, dröhnte die dunkle Stimme Snapes‘ durch den Krankensaal...

Tahina hatte noch nicht einmal die HĂ€lfte der großen Treppe in der Vorhalle mit ihren kleinen Beinen erstiegen, da hatte der ZaubertrĂ€nkemeister die bewusstlose Zigeunerin schon auf eines der glattgezogenen Betten im Krankensaal abgelegt.

„Was ist denn hier los, bei Merlins Bart nochmal?!?“, sagte Madam Pomfrey aufgebracht ĂŒber den LĂ€rm und kam in ihrem Nachthemd und Pantoffeln aus der TĂŒr neben ihren BĂŒro, wo ihre privaten RĂ€ume lagen. Sie sah kurz zu dem SchĂŒler, ihr einziger Patient momentan, der hinten in der Ecke in einem der Betten lag und erschrocken den ZaubertrĂ€nkemeister beobachtete.
Poppy wusste sofort, dass etwas Schlimmes passiert sein musste und eilte zu Snape, der gebeugt ĂŒber dem Bett, nahe der TĂŒr stand. Aus den Augenwinkeln sah sie noch Tahina eintreten, dann hatte sie ihren Kollegen erreicht und erfasste sofort den Ernst der Lage.
Das weiße Laken war Blutrot und Shey lag mit aschfahlem Gesicht in den Kissen. Bei jedem schwachen Atemzug von der jungen Frau, gab es ein rasselndes GerĂ€usch, das direkt aus ihrer Lunge zu kommen schien...
Snape hatte ihr schon die Kleidung weggezaubert und die Heilerin sah sofort die Stichverletzungen.

„Geh beiseite“, sagte sie nur und schob den großen Mann einfach weg. Snape sah mit zusammengepressten Lippen zu, wie Poppy ihren Zauberstab ĂŒber die Wunden gleiten ließ, dabei murmelte sie leise verschiedene Heilzauber.

„Demetus Trank, Severus...zweimal“, befahl sie, ohne ihn anzusehen und der TrĂ€nkemeister eilte mit schnellen Schritten an Poppys‘ Medizinschrank und brachte ihr die verlangten Phiolen. Die Medihexe flĂ¶ĂŸte Shey die TrĂ€nke ein und sprach einen erneuten Heilspruch.
Snape stand in angespannter Haltung daneben und starrte auf die junge Frau, als wollte er sie mit seinem Blick dazu zwingen, aufzuwachen.

Eine kleine, kalte Hand schob sich zitternd in seine und er zuckte erschrocken zusammen und starrte nach unten auf Tahina, die neben ihn getreten war und ebenfalls auf ihre Mutter sah. Er hatte seine Tochter ganz vergessen und sofort ĂŒberkam ihm sein schlechtes Gewissen, gemischt mit Sorge. Der sonst so kĂŒhle Mann drĂŒckte automatisch die kleine Hand beruhigend und Tahina schmiegte daraufhin ihren Kopf dagegen, was ihm rosa Wangen bescherte. Er war sichtlich gerĂŒhrt und dieses GefĂŒhl kannte ein Severus Snape nun gar nicht... Nervös und flĂŒchtend von diesem fremden GefĂŒhl, sah er schnell wieder zu Poppy.

Poppy untersuchte mit gerunzelter Stirn, Sheys‘ Lungenfunktion, da diese immer noch rasselte, obwohl die Wunden jetzt geschlossen waren. ,Verdammt, die Wunden sind tief...‘, dachte sie und fuhr herum. Mit ernsten Augen gab sie Snape zu verstehen, dass etwas nicht in Ordnung war und er schluckte, wĂ€hrend sich ein Fels von einem Stein in seinem Magen ausbreitete.
„Ihre Lungenfunktion... sie hat Blut in der Lunge, wir mĂŒssen das herausbringen, Severus. Du wirst mir dabei helfen“, befahl die kleine Frau ernst und er nickte sofort. Poppy zeigte mit ihren Augen kurz zu Tahina.
„Es wird kein schöner Anblick...“, setzte sie nach und er verstand. Er hob Tahina hoch und lief zu dem SchĂŒler in der Ecke des Saales.

„Hör zu, Mr. Diggs wird jetzt auf dich aufpassen, ja? Ich muss Poppy helfen... deine Mutter wieder gesund zu bekommen. Und du wartest hier brav, bis ich dich hole, machst du das?“, fragte er mit samtiger, leiser Stimme und Tahina ihre kleinen, schwarzen Knopfaugen glitzerten verdĂ€chtig, als sie den Kopf hob und ihn ansah, aber sie nickte tapfer.
Der SchĂŒler sah ziemlich nervös aus, als sein Lehrer mit dem Kind auf dem Arm auf ihn zukam und automatisch rutschte er weiter unter seiner Decke. Er wusste sowieso nicht genau, was hier los war, als die TĂŒr aufkrachte, war er aus dem Schlaf geschreckt. Er konnte die verletzte Person von hier hinten nicht erkennen und wusste so nicht, wer sie war. NatĂŒrlich hatte sich im Schloss schon herumgesprochen, dass der unfreundliche ZaubertrĂ€nkelehrer jetzt mit einer Frau und Kind zusammenlebte, doch gesehen hatte sie in den paar Tagen noch niemand, da ja Shey auch fast immer in den Unterrichtszeiten das Schloss verließ, oder zu Poppy auf die Krankenstation ging.

„Diggs, passen sie auf meine Tochter auf“, sagte Snape befehlend, als er ihn erreichte und setzte Tahina auf seine Bettdecke ab. Der SchĂŒler sah Snape mit großen Augen an, nickte aber sofort. Snape fixierte seine schwarzen Augen in die des SchĂŒlers.
„Und sie bleibt hier hinten, bis ich sie hole... schaffen sie das, Diggs?“, setzte Snape noch nach und der Junge sah automatisch zu dem kleinen MĂ€dchen auf seinem Bett, was ihn jetzt musterte.
„Ja Prof. Snape“, antwortete er artig, Snape nickte ihm nochmals zu und eilte schnell zu Poppy zurĂŒck. Diese zauberte einen Vorhang um Shey, der den Beiden in der Ecke die Sicht nahm.


„Leg sie bitte auf die Seite, Severus“, befahl Poppy, als er wieder an das Bett trat, dabei drehte Poppy sich um und eilte zu ihren Medizinschrank. Erschrocken sah er, dass Shey Blut gespuckt haben musste, ihr Mund und ihr Kinn waren mit rötlicher Spucke vollgekleckert.
Behutsam griff er unter ihren Oberkörper und hob sie etwas an um sie auf die rechte Seite zu legen. Shey röchelte und hustete abermals, was ihn zunehmender nervös machte.

„Poppy?“, rief er mit besorgter Stimme nach hinten.

„Ich komme schon, ich komme schon...“, antwortete die Heilerin und trat zu ihm, in der Hand zwei Phiolen in unterschiedlicher Farbe.

„Soll ich...“, fragte Snape und hielt ihr seine Hand hin.
Poppy schĂŒttelte ihren Kopf, ohne ihn anzusehen.

„Nein, erst wenn die Lunge frei ist, ich weiß nicht, ob sie sich dabei auch ĂŒbergeben wird, dann sind die TrĂ€nke wieder draußen...“, erklĂ€rte sie, wĂ€hrend sie Sheys‘ Lider anhob und die Pupillen kontrollierte.


„Meine Mami ist krank“, sagte Tahina weinerlich und sah den Jungen traurig an. Der war etwas unschlĂŒssig, was er jetzt mit diesem kleinen MĂ€dchen anfangen sollte, zumal es ja die Tochter von Prof. Snape war...
Als er nicht antwortete und sie nur nervös anblickte, seufzte Tahina leise.
„Bist du auch krank?“, fragte sie und er nickte schnell.
„Ja, aber nicht so schlimm“, sagte er, froh darĂŒber ein Thema gefunden zu haben. Tahina rutschte etwas zur Seite, um den Jungen besser ansehen zu können und musterte ihn. Aber sie sah weder einen Verband, noch Blut.
„Was hast du denn?“, fragte sie neugierig.
„Ich habe eine Magenverstimmung, ist aber fast schon weg, morgen kann ich gehen“, erklĂ€rte er. Tahina drehte ihren Kopf und sah zu dem Vorhang, hinter dem man leises Geraschell vernahm.
„Wie heißt du?“, fragte der Junge in ihren RĂŒcken und sie drehte sich ihm wieder zu.
„Tahina“, antwortete sie leise und er vernahm den weinerlichen Ton. Er linste kurz zu dem Vorhang, dann zwang er sich ein LĂ€cheln auf und hob zögerlich seine Hand, um das kleine MĂ€dchen ĂŒber ihre Wange zu streichen. Er hatte eine Ă€ltere Schwester und diese hatte das frĂŒher immer bei ihm gemacht, wenn er traurig gewesen war.

„Keine Angst Tahina, Madam Pomfrey macht deine Mama wieder gesund“, sagte er dabei mit tröstender Stimme.




„Gut so, Severus. StĂŒtze bitte ihren RĂŒcken, ja?“, befahl Poppy ernst und Snape brummte ein ja. Er hielt Shey fest an den Schultern und sah zu wie die Medihexe ihren Zauberstab auf Sheys‘ Brust tippte und einen ihm unbekannten Zauberspruch sagte. Sofort begann ihr Zauberstab dunkelblau zu leuchten und ein, sich um sich selbst drehender, blauer Funkenstrahl schoss daraus hervor und glitt in Sheys‘ leicht geöffneten Mund. Die Brust der Zigeunerin leuchtete blau auf und Shey verkrampfte sich augenblicklich in Snapes‘ Griff.

„Halte sie gut fest“, sagte Poppy, wĂ€hrend Shey anfing zu husten und einen großen schwall Blut aus ihrer Lunge hervorbrachte. Sie röchelte und schnappte nach Luft.

„Merlin, Poppy!“, sagte Snape rau und der sich krampfende Körper in seinen HĂ€nden nagte an seiner Selbstdisziplin. Er spĂŒrte, wie sehr Shey sich quĂ€lte und das machte ihn zu schaffen.

„Noch ein wenig...“, sagte Poppy nur und sprach den Spruch abermals. Auf der Stirn des TrĂ€nkemeisters hatte sich ein feiner Schweißfilm gebildet und er wusste, dass er so etwas nicht noch einmal machen wollte. Shey spuckte abermals Blut und Poppy murmelte drei HeilsprĂŒche fĂŒr innere Verletzungen, danach flĂ¶ĂŸte sie der jungen Frau sofort die beiden TrĂ€nke ein, wĂ€hrend Snape sie wieder vorsichtig auf den RĂŒcken drehte.
Das Röcheln hatte jetzt aufgehört, aber der Atem von Shey war trotzdem schwer, wie nach einer großen Anstrengung, was es ja fĂŒr die junge Frau auch war. Poppy sprach einen Reinigungszauber ĂŒber Shey, der das Blut - Spucke - Gemisch verschwinden ließ.

„Du kannst sie jetzt loslassen, Severus“, sagte Poppy zu dem Meister der ZaubertrĂ€nke, der Shey immer noch an ihren Schultern hielt. Dieser brummte irgendetwas UnverstĂ€ndliches und nahm seine HĂ€nde von den schmalen Schultern. Man sah dort deutlich rote AbdrĂŒcke von seinem Griff...
Poppy ließ abermals ihren Zauberstab untersuchend ĂŒber die junge Frau gleiten.

„Ich hoffe, die Wunde in ihrer Lunge hat sich geschlossen“, sagte sie dabei, hob ihren Blick und sah in die schwarzen Augen, die sie fragend ansahen.

„Wie geht es ihr?“, fragte er schon und Poppy lĂ€chelte zaghaft.

„Sie ist ĂŒber den Berg, wenn es das ist, was du wissen möchtest... aber es war ziemlich knapp... wirklich ziemlich knapp“, sagte sie und es war dem TrĂ€nkemeister als wĂŒrde ein ganzer Berg von seinem Herzen fallen.
Poppy zauberte einen Verband ĂŒber ihre Brust und deckte sie zu. Snape verfolgte das mit seinen Augen, wĂ€hrend sich seine Gedanken ĂŒberschlugen. ,Sie hĂ€tte tot sein können... warum treibt sie sich nachts auf der Straße herum, bei Merlin nochmal. Und dann auch noch mit einem Kind...‘

„Sie wird jetzt zehn Stunden schlafen... wenn die Wunde in der Lunge, in der Zeit zu bleibt, ist alles in Ordnung, wenn nicht werde ich sie in das St. Mungo bringen lassen“, erklĂ€rte die Heilerin.

„Warum sollte sie nicht heilen?“, fragte er gleich.

„Nun, wenn die Lunge verletzt wird, ist es sehr schwer sie wieder zusammenwachsen zu lassen... auch mit Magie. Sie ist immerhin stĂ€ndig in Bewegung“, erklĂ€rte die kleine Frau. Sie sahen sich kurz fixierend in die Augen.

„Sag mir Severus... warum passieren Shey immer solche UnfĂ€lle?“, fragte Poppy ernst und Snape sine Augen huschten zu Shey, deren Atem jetzt ruhiger geworden war. Sie schien tief und fest zu schlafen. ,Ja, das wĂŒrde ich auch gerne wissen‘, dachte er, aber ungewollt kam ihm sein schlechtes Gewissen hoch. ,HĂ€tte ich sie nicht gezwungen, bei mir zu wohnen...‘
Poppy tÀtschelte Shey nochmals zÀrtlich die blasse Wange.
„Hach Shey, du machst immer Sachen...“, sagte sie tief Luft holend. Sie sah zu dem großen, schwarzgekleideten Mann neben sich, der ganz nachdenklich auf die Zigeunerin sah.

„Wie ist das passiert? Es waren Stichverletzungen... wie von einem Messer. Habe ich da recht?“, fragte Poppy und er schenkte ihr seine Aufmerksamkeit.

„Ich denke ja, ...ich war nicht dabei. Am besten fragen wir Tahina“, sagte er und wollte den Vorhang aufziehen, um Tahina zu holen, doch die Medihexe hielt ihn an seinem Arm fest. Sofort senkten sich seine Augen in ihre.

„Aber nicht mehr heute Nacht, Severus. Die Kleine hat ja wohl genug erlebt... sieh lieber zu, dass sie zur Ruhe kommt und keine AlptrĂ€ume hat“, mahnte die Medihexe streng.
Er sah kurz zu Shey, dann wieder zu Poppy.

„Ich werde heute Nacht hierbleiben“, schnarrte er trotzig.
„Nein, wirst du nicht, Shey schlĂ€ft eh durch, ich gebe ihr in einer Stunde noch einmal zwei Blutbildende TrĂ€nke... mehr können wir erstmal nicht tun“

„Aber...“, probierte es Snape erneut.

„Nichts aber, du hast eine kleine Tochter, also kĂŒmmere dich gefĂ€lligst um sie“, meckerte Poppy und er schlitzte kurz seine Augen mit einem tiefen Brummen. ,Diese kleine Hexe hat nicht ĂŒber mich rum zu kommandieren...‘, dachte er grummelnd, doch Poppy sah ihn nur stur entgegen und er seufzte innerlich.
„Gut, du willst es ja so“, sagte er dunkel und leicht beleidigt. Dann sah er nochmals zu Shey und Poppy sah den sorgenvollen Schatten, der sich in seinen Blick schob.

„Ich sage dir sofort Bescheid, sollte sich irgendetwas ergeben, Severus“, sprach sie ihn wieder an und er holte tief Luft und nickte.

„Ich werde morgen frĂŒh wiederkommen“, sagte er mit seiner dunklen Stimme und zog den Vorhang auf.

„Ja... ich weiß“, antwortete Poppy und Snape sah kurz ĂŒber seine Schulter zurĂŒck. FĂŒr einen Augenblick verschmolz ihr beider Blick und er spĂŒrte das VerstĂ€ndnis der alten Heilerin von Hogwarts.

„Danke Poppy... fĂŒr alles“, sagte er leise und die Heilerin freute sich sehr, denn es war sehr selten, dass der ZaubertrĂ€nkemeister sich bei Irgend Jemanden bedankte...

Mit zehn Schritten war er bei dem Bett von dem SchĂŒler angekommen. Tahina sah ihm mit rotgeweinten Augen entgegen.
„Ist Mami wach?“, fragte sie sofort und er schĂŒttelte seinen Kopf.
„Nein, deine Mutter wird erst morgen frĂŒh aufwachen, sie schlĂ€ft jetzt ganz fest, aber es geht ihr gut“, antwortete Snape dunkel und hob sie vom Bett in seine Arme. Mr. Diggs sah ihn mit großen Augen an, traute sich aber nicht, auch nur einen Piep zu sagen. Tahina kuschelte sich fest an den großen Mann, was in Snape wieder ein totales GefĂŒhlschaos verursachte. Aber er verdrĂ€ngte es jetzt erst einmal, nickte dem SchĂŒler ohne weitere Worte zu und lief mit Tahina auf seinem Arm in die Kerker.



„So, jetzt ZĂ€hneputzen, Schlafanzug anziehen und ab ins‘ Bett“, befahl er, als er sie im Wohnraum abgesetzt hatte. Tahina sah ihn nachdenklich von unten an.

„Muss ich etwa bei dir auch meine ZĂ€hne putzen?“, fragte sie ihren Vater mit Unmut in ihrem Stimmchen. Snape runzelte ĂŒberrascht seine Stirn, wĂ€hrend er auf sie herabsah.

„NatĂŒrlich. ZĂ€hne werden immer geputzt, mein FrĂ€ulein“, erwiderte er mit kĂŒhler Stimme und zeigte sie antreibend, zu ihrem Zimmer. Tahina zog eine Schnute und tippelte los. Er hörte ein leises „Mist“ und schmunzelte kurz darĂŒber. ,Aha... da muss man also bei ihr drauf achten...‘, machte er sich innerlich eine Notiz, dabei fiel ihm wieder einmal auf, dass er nicht wirklich viel ĂŒber seine Tochter wusste... Ein Seufzen entfuhr ihm und er ging in sein Schlafzimmer, um sich Bettfertig zu machen.
Als er zehn Minuten spĂ€ter aus seinem Bad kam, sah er Tahina an seiner SchlafzimmertĂŒr stehen. Sie trug einen Schlafanzug, mit vielen bunten Luftballons darauf. In ihren Armen hielt sie einen weißen TeddybĂ€ren, der so aussah, als hĂ€tte er schon bessere Zeiten hinter sich, sein linkes Auge fehlte und auch sein linkes Ohr sah ziemlich angeknabbert aus...
„Darf ich bei dir schlafen?“, fragte sie und gĂ€hnte sogleich ausgiebig.
Snape zog seine rechte Augenbraue hoch. ,Bei mir...hier?‘, dachte er erschrocken und sah, wie Tahina ohne eine Antwort abzuwarten zu seinem Bett lief und unter die Bettdecke krabbelte.
„Bin so mĂŒde...“, murmelte sie schlĂ€frig und nur ihre Nasenspitze lugte noch aus seiner Bettdecke hinaus.

„Eigentlich möchte ich das nicht... und du brauchst nicht denken, dass du in der Mitte liegen bleiben kannst...“, meckerte er und glitt auch unter die Decke. Seine schwarzen Augen sahen missmutig auf den weißen Teddy, der auch unter seiner Bettdecke hervor lugte... ,Ein Kind in meinem Bett und als ob das nicht reicht auch noch ein TeddybĂ€r... Hölle...‘
„Los rĂŒck auf die...“, moserte er angepiekt, doch er verstummte, sie schlief schon. Mit einem Brummen, schob er sie ein StĂŒck von sich weg, dann drehte er ihr sofort seinen RĂŒcken zu und löschte mit einem stummen Zauber das Licht. ,Sie soll es nicht wagen, mir zu nahe zu kommen‘, dachte er grummelig.
Snape ließ den Abend vor seinem inneren Auge Revue passieren und er dachte an die Zigeunerin, die jetzt im Heilschlaf auf der Krankenstation lag. Seine Augen blickten in die Dunkelheit und er brummte leise. ,Es ist nicht gut, was hier passiert ist, Severus. Und du weißt, dass du daran Schuld bist...‘, grĂŒbelte er und brummte abermals. ,So geht es nicht... ich werde fĂŒr klare VerhĂ€ltnisse sorgen... sobald es Shey wieder besser geht‘ Er schloss seine Augen und nahm sich vor, in zwei, drei Stunden nach Shey zu sehen. Wenig spĂ€ter glitt er in den Schlaf.
Ein leises Wimmern, in seinem RĂŒcken, was sich in ein klĂ€gliches Weinen steigerte, ließ ihn aber schon nach einer halben Stunde wieder hochschrecken.
,Was?...‘ „Lumos!“, sagte er und wĂ€hrend die Kerzen von seinem Leuchter auf dem Nachtisch aufflammten, drehte er sich schon um.
Tahina saß neben ihm im Bett, den Teddy fest an ihre Brust gedrĂŒckt und weinte.

„Was ist denn passiert, hast du schlecht getrĂ€umt? Musst du auf die Toilette?“, fragte Snape leicht aggressiv, verschlafen und ĂŒberhaupt nicht froh ĂŒber diese Störung.
Doch verwundert las er den anklagenden Blick aus den kleinen schwarzen Augen, den das MĂ€dchen im jetzt schenkte, dabei verzog sie ihren Mund wieder zu einer Schnute. Ein lauter Schniefer folgte dem und Snape fĂŒhlte sich tatsĂ€chlich schuldig, obwohl er gar nicht wusste fĂŒr was.

„Du hast kein Licht angelassen“, sagte sie leise und voller Anklage.
,So? Na und...‘ „Das ist mein Schlafzimmer und ich schlafe immer im Dunkeln“, erwiderte er trotzig. Tahina schob eingeschnappt ihre Augenbrauen zusammen und Snape starrte darauf.

„Ich bin noch klein und ich habe Angst im Dunkeln“, hielt sie ihm flĂŒsternd vor.

,Sie soll sich nicht so haben...‘, dachte er, erinnerte sich aber wage daran, dass es auch eine Zeit in seiner Kindheit gab, wo er sich im Dunkeln fĂŒrchtete. Damals hatte seine Mutter ihm den Lumos Zauber beigebracht. Und er erinnerte sich auch , dass sie sehr stolz auf ihn war, da er ihn als kleiner Junge schon schaffte. Das Gesicht des ZaubertrĂ€nkelehrers verschloss sich aber augenblicklich, als eine weitere Erinnerung Besitz von ihm ergriff. Er durfte den Zauber nur heimlich und unter seiner Bettdecke ausĂŒben... wegen seinem Vater. Seinem Vater, der ihn immer schlecht behandelte, anschrie und schlug...

„Severus... können wir kuscheln?“, hörte er das flehende Stimmchen seiner Tochter und klĂ€rte seine Gedanken wieder. Seine Augen ruckten zu ihr und er bemerkte, dass er nickte, ohne dass er das ĂŒberhaupt wollte.

Tahina seufzte glĂŒcklich und krabbelte nĂ€her, er hob mit verzogenem Mund, was er sich wirklich nicht verkneifen konnte, seinen Arm und sie kuschelte sich an ihn.
„Das ist Zorro... Zorro, das ist Severus... mein Dad“, sagte sie und er drehte bei dem Wort sein Gesicht zu ihr. Der Teddy sah ihn mit seinem einen Auge an, da sie ihn genau vor sein Gesicht hielt.
„Zorro?“, fragte er spöttisch und Tahina zog den weißen Teddy wieder gegen ihre Brust.
„Ja, ...weißt du, Zorro ist ein Held, er beschĂŒtzt die Armen und alle die in Gefahr sind“, erklĂ€rte sie eifrig und er sah wieder zu dem BĂ€ren.
„Ist Zorro nicht schwarz?“, fragte er, obwohl er sich eigentlich gar nicht ĂŒber einen TeddybĂ€ren unterhalten wollte. Tahina blinzelte kurz, was ihn sofort an ihre Mutter erinnerte, sie sah kurz zu ihrem BĂ€ren, dann wieder in seine Augen. Ihn wunderte es, dass sie ihn so nachdenklich musterte.

„Ja... wie du. Ich finde du bist auch wie Zorro... ein Held“, sagte sie dann plötzlich, bevor er sich ĂŒber ihr Mustern beschweren konnte. Seine rechte Augenbraue zog sich bis zum Haaransatz und er schenkte ihr einen spöttischen Blick.

„Doch, du hast Mami gerettet“, fuhr Tahina fort und kuschelte sich noch mehr an ihn ran, schloss ihre Augen und nuschelte „Gute Nacht, Severus“
Er erstarrte kurz, wegen ihrer NÀhe. Doch als er in das kleine Gesicht an seiner Schulter sah, was mit einem LÀcheln schlummerte, bekamen seine schwarzen Augen einen sanften Ausdruck und er glitt selbst nur wenig spÀter, erneut in den Schlaf, ohne das Licht zu löschen.

*

Als Shey erwachte, spĂŒrte sie leichte Übelkeit.
Sie öffnete trĂ€ge ihre Augen und blinzelte in den hellen Krankensaal. ,Medusa... Tahina! Wo ist Tahina!‘, dachte sie voller Sorge und sie drehte ihren Kopf suchend zur Seite. Der Anblick, der sich ihr bot, ließ sie erst ihren Mund erstaunt öffne, dann jedoch mit einem LĂ€cheln schließen.
An ihrer rechten Bettseite, saß in einem Sessel der gefĂŒrchtete ZaubertrĂ€nkemeister und auf seinem Schoß, an seine Brust gelehnt, saß ihre Tochter. Beide schliefen tief und fest. Shey wollte ihren Augen nicht trauen, Wehmut ĂŒberfiel sie augenblicklich. ,Wie eine Familie... Gott sei Dank ist Tahina hier‘
Leise Schritte von links, ließen Shey den Kopf drehen. Poppy trat mit einem LĂ€cheln an sie heran.
„Schön, dass du wach bist. Wie geht es dir Shey?“, fragte sie leise und Shey lĂ€chelte zurĂŒck.
„Danke, es geht. Mir ist etwas ĂŒbel. Wie bin ich hierhergekommen?“, fragte sie flĂŒsternd und Poppy sah kurz zu Snape und Tahina.
„Er hat dich gebracht... sie schlafen schon zwei Stunden so... gĂŒtiger Gott, das glaubt mir sowieso niemand...“, antwortete sie leise und zeigte mit ihren Augen wieder dahin. Shey konnte ihre Augen auch nicht von den Beiden nehmen.
„Ich hole dir etwas gegen die Übelkeit... die hast du von den Blutbildenden TrĂ€nken“, flĂŒsterte die Heilerin und tĂ€tschelte kurz ihre Schulter, dann lief sie zu ihrem Medizinschrank.
,Er wĂ€re vielleicht doch ein guter Vater... wenn er sich bloß ein wenig mehr MĂŒhe geben wĂŒrde... und nicht immer so schlechtgelaunt wĂ€re... und Shey, du musst zugeben, er hat was‘, dachte sie und starrte ihn unverblĂŒmt an. Dadurch, dass sein Umhang ĂŒber der Armlehne hing, konnte man gut seine Figur mit den breiten Schultern sehen.
Plötzlich öffnete er seine Augen und ihre Blicke trafen sich. Stumm fixierten sie ihre Augen ineinander. Shey meinte in der tiefen SchwÀrze, ein eigenartiges Funkeln zu sehen und konnte gebannt darin, ihre Augen nicht wegnehmen. WÀrme durchflutete ihren Körper und sie bekam rote Wangen.

„Hier Shey, trink den bitte aus...oh der Herr ist wach?“, fragte Poppy und gab Shey eine kleine Phiole mit gelber FlĂŒssigkeit. Shey sah verlegen aus Snapes‘ Augen und öffnete schnell den Trank, den sie auch zĂŒgig leerte.
Snape bettete Tahina vorsichtig auf den Sessel und erhob sich.
Poppy untersuchte Shey nochmals, konnte aber keine BeeintrÀchtigung ihrer Lunge feststellen. Der TrÀnkemeister stand stumm neben dem Bett und sah der Medihexe zu.

„So, es ist soweit alles in Ordnung, ich lasse euch jetzt erstmal alleine“, sagte sie, lĂ€chelte Shey nochmals zu und ging zu ihrem BĂŒro, im vorbeigehen legte sie fĂŒr eine Sekunde ihre Hand auf Snapes‘ Arm...

„Du bist also wach...“, sagte er mit dunkler Stimme und sah auf sie hinab. Es war eigenartig, dieses GefĂŒhl der Freude in ihm, als er erwacht war und ihre hellgrĂŒnen Augen ihn angesehen hatten. Er meinte, ewig darin versinken zu können, dann hatte Poppy sie gestört.
Shey wich seinem Blick aus und sah auf ihre Bettdecke.
„Ja... erzĂ€hlst du mir bitte, was passiert ist?“, fragte sie und er brummte und setzte sich einfach auf ihre Bettkante.

„Ich dachte eigentlich, du erzĂ€hlst mir, was passiert ist“, antwortete er bestimmend und ihre Augen ruckten in seine. ,Medusa, was fĂŒr Augen...‘, dachte sie mal wieder, als sie die undurchdringliche SchwĂ€rze maß.

„Wir waren auf dem Weg nach Hogwarts... da waren plötzlich drei MĂ€nner... sie belĂ€stigten uns... ich wehrte mich... aber sie waren stĂ€rker... einer hatte ein Messer... sie wollten Tahina weh tun!“, erzĂ€hlte sie stockend und wurde ganz blass. Er sah die TrĂ€nen in ihren Augenwinkeln und seufzte innerlich.

„Wie hast du uns gefunden?“, fragte sie und er erzĂ€hlte es.
„Danke“, sagte Shey leise, als Snape geendet hatte und er deutete ein Nicken an.

„...Tahina sagte mir, du hattest ihr befohlen wegzulaufen?“, sagte er dann und Shey nickte, sich daran erinnernd.
„Das war sehr leichtsinnig von dir. Sie hĂ€tte in den Verbotenen Wald laufen können, vor Angst“, schalt er sie und Shey schluckte.
„Ja... aber sie musste von da fort, ich sagte dir doch, sie wollten ihr... wehtun“, flĂŒsterte sie entschuldigend und Snape ballte seine FĂ€uste vor Wut. ,Ich hĂ€tte sie gesucht... bis ich sie gefunden hĂ€tte, diese Dreckskerle... und dann Gnade ihnen Gott... das schwöre ich bei Merlin‘, dachte er zornig. Er holte tief Luft und sah wieder in ihre Augen.
„Nun, dann erklĂ€re mir noch, wieso ihr nicht appariert seid. Dann wĂ€re so etwas gar nicht erst passiert. Wieso musst du mitten in der Nacht mit einem kleinen Kind durch menschenleere Straßen laufen?“, fragte er tadelnd und Shey wurde rot und sah wieder auf ihre Decke.
„Ich habe keinen Apparierschein, ich bin Zigeunerin“, sagte sie und Snape zog ĂŒberrascht seine rechte Augenbraue hoch.

„Wie meinst du das?“, fragte er und sie sah wieder auf.

„Na frag doch mal dein Ministerium, Professor. Eine Zigeunerin bekommt doch von dem Unwissenden Volk nicht die Genehmigung, einen Apparierschein zu machen...“, sagte sie voller Anklage und er sah sie zweifelnd an, dann nickte er plötzlich.
„Verstehe... und wieso hast du davon nichts gesagt?“, fragte er, ohne jegliche Regung.

„Du hast nicht gefragt“, erwiderte sie knapp.

Snape stand auf und sah sie nachdenklich an. Shey kam es irgendwie komisch vor, er verhielt sich so anders.
„Ich gehe jetzt in mein Quartier. Albus und Minerva und...deine Schwester kommen mit Sicherheit gleich wieder vorbei“, erklĂ€rte er und zog einen spöttischen Mund.
„Wieder? Waren sie schon mal hier? Wie lange liege ich hier eigentlich?“, fragte Shey ĂŒberrascht.
„Drei Tage“, antwortete Poppy, die jetzt wieder dazu trat und ihre Hand tĂ€tschelte. ,Drei ganze Tage?‘

„Nimmst du Tahina mit? Wenn nicht, dann sei so nett und lege sie in das Nebenbett, Severus“, sagte die Medihexe zu dem schwarzgekleideten Mann und der tat das auch sogleich. Shey schaute erstaunt, wie er behutsam, das kleine schlafende MĂ€dchen auf seine Arme nahm und sie in das Bett neben Shey legte und zudeckte. ,Medusa, ich habe irgendetwas verpasst...‘ ,dachte sie und als er sich umdrehte und ihren erstaunten Blick sah, hob er erneut fragend seine Augenbraue.

„Was?“, fragte er schnarrend und Shey musste grinsen, ob sie wollte, oder nicht. Snape schlitzte kurz verĂ€rgert seine Augen zu ihr und griff sich seinen Umhang. Ohne Gruß verließ er mit ausholenden Schritten, den KrankenflĂŒgel. Shey sah ihm nach und bemerkte zum ersten Mal, dass er fast gar nicht mehr hinkte.
TatsĂ€chlich betraten nur wenig spĂ€ter, die vorher Genannten den KrankenflĂŒgel und Shey musste immer wieder ihre Geschichte erzĂ€hlen. Tahina schmuste auch den ganzen Abend mit ihr herum und Shey war sehr froh, dass alles so gut ausgegangen war.

Snape holte spĂ€ter Tahina ab und diese ging zu Sheys‘ Verwunderung, auch ohne zu mosern mit. Er redete nichts mehr mit Shey, er fragte nur Poppy, wann Shey denn entlassen wĂŒrde. Als er mit dem MĂ€dchen den Saal verließ, sah er ihr nur ganz kurz nachdenklich in die Augen, genauso, wie er es am Mittag getan hatte...
,Heckt er etwas aus? Warum sieht er mich so an?‘, dachte sie nervös und ein ungutes GefĂŒhl beschlich die junge Frau...

Am nĂ€chsten Morgen erschien Tahina und Snape pĂŒnktlich um zehn, um Shey abzuholen. WĂ€hrend Shey sich anzog, redete Snape leise mit Poppy, die ihm noch einen kleinen Tiegel in die Hand drĂŒckte. Tahina hĂŒpfte freudig um ihre Mutter herum und konnte es gar nicht erwarten.

„Vielen, vielen Dank Poppy“, sagte Shey und drĂŒckte die Ältere ganz fest an sich.
„Aber Kindchen, das war doch selbstverstĂ€ndlich, ich bin froh, dass alles so gut geheilt ist und du nicht doch noch in das St, Mungos musstest“, erwiderte Poppy gerĂŒhrt und schob die junge Frau von sich.
„Und nun geh, ihr habt bestimmt viel zu reden“, sagte sie leise und verschwörerisch, dabei zeigte sie zu dem TrĂ€nkemeister, der wartend an der TĂŒr stand. Shey lĂ€chelte ihr zu, aber innerlich war sie doch sehr unruhig.
„Severus hat eine Salbe von mir bekommen, reibe dir damit deine Brust abends ein, ja? Wenigstens sechs Tage lang“, sagte sie noch und Shey nickte, nahm Tahina an die Hand und sie liefen zu Snape.
Zehn Minuten spĂ€ter hatten sie den Kerker erreicht und betraten Snapes‘ RĂ€ume. Er hielt ihnen die TĂŒr auf und schloss sie hinter ihnen wieder. Shey sah ihn forschend an, doch er wich ihrem Blick aus und lief direkt zu seiner Vitrine, wo er sich ein Glas Feuerwhisky eingoss.
,Morgens‘ um zehn?‘ Shey wusste nicht warum er so komisch war, aber sie beschloss ihn lieber in Ruhe zu lassen.
„Mami, warum sind unsere Sachen alle gepackt?“, fragte Tahina, die aus ihrem Zimmer gestĂŒrmt kam, in das sie direkt gelaufen war.
,Was?‘, dachte Shey verwundert und sah zu Snape, der jedoch an seinem Glas nippte und in den kalten Kamin sah. Shey lief in ihr Zimmer und sah schon von der TĂŒr aus ihre Reisetasche auf dem Bett stehen. Ein Blick hinein genĂŒgte, um zu sehen, dass ihrer beider Sachen darin waren.

„Mami?“, fragte Tahina ungeduldig und zog an ihrem Arm.

Shey sah sie nachdenklich an, dann zur TĂŒr.
„Bleib bitte im Zimmer“, sagte sie befehlend und lief hinaus, Snape stand immer noch unverĂ€ndert an der gleichen Stelle, jedoch war sein Glas fast leer.
Sie stellte sich neben ihn und sah auf sein Seitenprofil.
„Was bedeutet das, Severus?“, fragte sie, dabei hatte Shey MĂŒhe, normal zu klingen. Er drehte sich nicht um, er sah sie nicht an, unverĂ€ndert ruhten seine schwarzen Augen im Kamin.



„Ihr werdet gehen“, antwortete er kĂŒhl.








................

Hoffe Ihr seid zufrieden, das es Shey wieder gut geht.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Soundtrack: Der Hobbit 3
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Als Voldemort jagt uns Ralph wirklich Angst ein. Man spĂŒrt, dass er wahnsinnig ist – seine Augen verraten das. Wenn er auf der Leinwand erscheint, bin ich jedes Mal starr vor Schreck.
Mike Newell ĂŒber Ralph Fiennes