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Fanfiction

Im Zauber der Verdammnis - 30. Das Böse ist allgegewärtig

von Dardevil

Ich hoffe Ihr seid alle gut und gesund in das neue Jahr gerutscht!
Und, sind jetzt alle wieder da, oder noch verreist?
Viel Spaß mit diesem Kapitel!

LG, Dardevil!


..............................



Seit dem Tag ihrer ersten Begegnung - und ihres Streites,- waren vier Wochen vergangen und Severus Snape hatte sich nicht mehr in den drei Besen sehen lassen.
Er war zwar des öfteren im Verbotenen Wald, um seine Trankzutaten aufzufüllen, die in den vergangenen Jahren erheblich von den Lehrern reduziert worden waren, doch Shey traf er dort nie, was er auch als angenehm empfand, er wollte ihr lieber nicht begegnen. Vielleicht nagte doch so etwas wie ein schlechtes Gewissen in ihm... was er natürlich niemals zugeben würde...
Shey jedoch lauerte direkt auf den Zaubertränkemeister, sie würde ihn gerne würgen oder ähnliches...
Levana war dieses Wochenende da gewesen und sie hatte sich zusätzlich bei ihrer Schwester über Snape ausgeheult. Er unterrichtete wieder und soll noch unausstehlicher zu seinen Schülern sein, als damals. Gerade bei Levana hatte er ständig etwas auszusetzen und pisakte sie, wo er nur konnte. Shey war darüber sehr böse, denn sie ahnte, dass dies wahrscheinlich mehr mit ihr zu tun hatte und er sie nur so treffen wollte. ,Wenn ich diese Schlange in die Finger bekomme, dann kann er was erleben, dieser beleidigende Mistkerl von einem Mann...‘, schoss ihr jetzt des öfteren durch ihren hübschen Kopf, so wie auch heute...

„Was denkst du gerade? Nach deinem Gesicht zu urteilen, scheint es nichts Angenehmes zu sein, Shey“, hörte sie die raue Stimme Carmans‘ neben sich und er riss sie damit von dem Gedanken namens Snape los. Shey sah in seine Augen und ein Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.
„Oh, verzeih Carman... hattest du etwas gesagt?“, fragte sie dabei und der große, blonde Mann streckte seine Beine. Sie saßen auf einem querliegenden Baumstamm, vor ihnen schlängelte sich ein kleiner Bach durch den Wald und Tahina hockte an dessen Ufer und spielte mit den glattgespülten Steinen darin.
„Du hast nichts wichtiges verpasst, Shey“, erwiderte er und lächelte sie an. Dann sah er zu Tahina und Shey sah seinem Blick nach.
„Sie scheint sich ja prächtig zu amüsieren“, sagte Shey und Carman nickte. Dann griff er Sheys‘ Hand und legte sie zwischen seine Hände.
„Shey...“, fing er sanft an und sie senkte ihre hellgrünen Augen in seine Blauen. Sie wusste ganz genau, was jetzt wieder kommen würde und innerlich seufzte sie.
„Wir wären eine ganz tolle Familie, meinst du nicht auch?“, fragte er mit treuherzigem Blick und Shey seufzte erneut, aber diesmal laut.
„Carman, bitte lass mir Zeit, ja?“, antwortete sie und seine Augen bekamen einen traurigen Ausdruck.
„Es sind nur noch ein paar Wochen Shey...“, sagte er und sie sah beiseite. ,Ich weiß...‘, dachte sie und als er jetzt ihre Hand drückte, hätte sie am liebsten schreien können. Shey wusste selber nicht, was richtig und was falsch war. Natürlich wünschte sie sich von ganzem Herzen, wieder so wie früher leben zu können... frei und in der Natur. ,Doch was war mit Levana? Was war mit Rosmerta? Wäre es richtig, diesen Schritt zu tun? Loszulassen?... auch von ihm?‘, grübelte sie, als Carman ihre Hand losließ und sich zu Tahina hockte. Shey hörte das aufgeregte Reden der Kleinen, während sie Carman die gesammelten Steine zeigte. ,Ja, er wäre wohl ein guter Vater für sie...‘

Eine Stunde später waren Tahina und sie wieder auf dem Weg nach Hause. Das kleine Mädchen lief artig an der Hand ihrer Mutter.
„Mami, gehen wir mit Carman fort?“, fragte Tahina und sah beim Laufen zu ihr auf.
Shey sah in die schwarzen Augen ihrer Tochter und las die Neugierde darin.
„Ich weiß es noch nicht, Tahina“, antwortete sie ehrlich.
„Bitte, Mami“, sagte Tahina und Shey blieb stehen, hockte sich zu ihr herunter. Sanft griff sie die schmalen Schultern ihrer Tochter und streichelte mit ihren Daumen über sie.
„Weißt du, ich würde gerne wieder so leben wie früher...und ich wünschte mir wirklich, dass du es auch erlebst, diese natürliche Leben, wie es nur die Zigeuner kennen“, sagte sie sanft und Tahina nickte begeistert.
„Das wäre toll“, stieß sie aus. Shey ihre Augen senkten sich mit beruhigendem Blick in die kleinen schwarzen.
„Nur, weißt du Mäuschen, es ist nicht mehr so wie früher, dieses Leben der Zigeuner...“, fing sie vorsichtig an.
„Wie meinst du das?“, fragte Tahina.
„Nun, die normalen Menschen mögen uns nicht, die meisten verachten uns“, probierte Shey zu erklären und Tahina runzelte nachdenklich ihre kleine Stirn.
„Die Unwissenden?“, fragte sie dabei.
„Wir wollten doch diesen Ausdruck nicht mehr anwenden, oder?“, sagte Shey sofort mit leicht mahnender Stimme. Tahina hatte irgendwann mitbekommen, dass ihre Mutter die nicht Zigeuner so nannte, seitdem probierte Shey ihrer Tochter diesen Ausdruck wieder aus den Sinn zu drängen, was sichtlich schwer war, scheinbar mochte Tahina dieses Wort sehr...
„Jaaa“, sagte Tahina ertappt.
„Aber du hast schon recht, ja die Unwissenden“, gab Shey zu und Tahina grinste kurz stolz.
„Auch die Muggel?“, fragte sie schnell nach.
„Ja, auch die“, antwortete ihre Mutter.
„Warum?“, fragte die Kleine und ihre Stirn hatte sich wieder in Falten gelegt.
„Ich weiß es nicht genau, aber ich denke sie haben einfach nur Angst“, sagte Shey und Tahina zog voller Staunen ihre Augenbrauen nach oben, was Shey tief Luft holen ließ. Das war eine der typischen Gesten, die sie von ihrem Vater geerbt hatte...
„Vor uns? Warum?“, wollte sie sogleich wissen und Shey probierte es irgendwie zu erklären.
„Nicht vor uns direkt, Tahina... mehr davor, wer wir sind und wie wir leben“, fing sie an.
„Warum? Wie leben wir denn?“, ...die Augenbrauen blieben fragend oben.
Shey lächelte etwas, dann sah sie kurz hoch in die Baumkronen, bevor sie fortfuhr. ,Ja... wir sind so furchtbar... wir Zigeuner...‘, dachte sie Sarkastisch.
„Wir leben ihnen wohl einfach zu frei, die meisten von ihnen können mit der Natur nicht soviel anfangen, wie wir, weißt du“, sagte sie schließlich, doch Tahina sah sie nur irritiert an.
„Mami, ich verstehe nicht, was du sagst“
Shey lächelte und streichelte weiter die kleinen Schultern.
„Ich weiß... später wirst du es einmal verstehen“, sagte sie dabei und Tahina senkte ihre schwarzen Augen auch kurz nach oben in die Baumkronen.
„Aber ich möchte nicht, das Carman geht“, sagte sie dann mit gequälter Stimmlage.
„Nun, er muss doch aber weiterziehen, er kann seinen Stamm nicht im Stich lassen, weißt du“, erklärte Shey schnell, dabei hoffte sie, dass Tahina nicht weinen würde. Sie konnte es nicht ertragen, wenn sie ihre Tochter weinen sah.
„Ich möchte, dass er mein Papa wird“, stieß die Kleine traurig aus und Shey zerrissen diese Worte ihr Herz. Jetzt hatte sie selber mit den Tränen zu kämpfen und blinzelte sie krampfhaft weg.
„Das ist aber nicht so einfach, Tahina“, sagte sie und Tahina sah ernst in die Augen ihrer Mutter.
„Magst du ihn denn nicht?“, fragte sie.
„Doch, ich mag ihn. Aber es gehört noch etwas mehr dazu, verstehst du?“, antwortete Shey sofort.
„Nein“
„Ich weiß“
„Bitte Mami, lass uns mit Carman mitgehen, ich wünsche es mir so sehr“, sagte die Kleine quengelig.
„Tahina, das geht nicht so einfach... was ist mit Levana?“, fragte Shey und Tahina sah kurz zu Boden, dann wieder zu ihrer Mutter.
„Sie soll natürlich auch mitkommen“
„Das kann sie nicht, sie muss ihre Schule zu ende machen... und Rosmerta? Was ist mit deiner Rosi, hm?“, setzte Shey nach.
„Ohh... sie soll auch mitkommen, ja genau“, erwiderte Tahina und scheinbar mit dieser Aussage zufrieden lächelte die Kleine glücklich.
„Und ihr Gasthof? Und Keryl? Und Benny? Und Jack? Sie wären alle furchtbar traurig, wenn wir weg wären“, fuhr Shey fort und Tahina ihr Lächeln erstarb.
Sie senkte ihren Kopf, Shey strich ihr sofort liebevoll übers Haar.
„Wir überlegen uns es in Ruhe, ja? Was hältst du davon mein Schatz?“, fragte sie sanft und Tahina sah wieder auf, die schwarzen Augen glitzerten verdächtig...
„Ja Mami“, sagte die Kleine leise und Shey lächelte sie aufmunternd an, auch wenn ihr Herz innerlich bei dem Anblick zersprang.
„So, und jetzt gehen wir endlich weiter und lassen uns zu Hause einen großen heißen Kakao schmecken, ja?“, sagte Shey ablenkend und Tahina ihre Augen glänzten sofort wieder.
„Mit Sahne?“, fragte sie und Shey grinste.
„Natürlich!“, sagte sie und stand wieder auf.
„Okay, komm“, sagte Tahina und nahm die Hand ihrer Mutter und zog sie hinter sich her. Shey atmete erleichtert auf und so setzten sie ihren Weg fort.
Als sie Hogsmeade sahen, dämmerte es bereits und Shey war froh, als sie die Drei Besen erreicht hatten. An der Tür drehte sie sich nochmals um und sah die fast leere Hauptstraße entlang. Sie hatte ein eigenartiges Gefühl und einen Augenblick war es ihr, als ob sie jemand angestarrt hatte...
Als sie wenig später mit Rosmerta zu Abendbrot aßen, wich dieses Gefühl immer noch nicht.
„Rosmerta, ich möchte das Tahina die nächsten Tage im Haus bleibt“, sagte sie und die Ältere sah sie fragend an.
„Ist etwas nicht in Ordnung Shey?“, fragte sie und auch Tahina sah zu ihrer Mutter.
„Ich weiß nicht... es ist nur so ein komisches Gefühl,... wahrscheinlich bilde ich es mir nur ein, nachdem was heute wieder im Tagespropheten stand...“, antwortete Shey ihr und Rosmerta nickte, aber ihre Augen sahen sie nur weiterhin ernst an...
In einem zwielichtem Stadtteil von London war wieder ein Mord mit schwarzer Magie geschehen, das Zaubereiministerium geht aber davon aus, dass es nichts mit den Todessern zu tun hatte. Doch die magische Welt lebte immer noch in Angst, wegen der Todesser, die noch nicht gefasst worden waren...

Am nächsten Abend kam Prof. Dumbledore zu Besuch. Er blieb auch zum Abendessen und Tahina freute sich sehr darüber, sie mochte den alten Mann, er konnte immer so spannende Geschichten erzählen. Als er nun noch den kleinen Garten hinter dem Gasthof mit einem starken Schutzzauber versah, damit Tahina dort, ohne dass ihre Mutter Angst um sie haben musste, gut geschützt spielen konnte, da war die Welt des kleinen Mädchens wieder in Ordnung.
Shey brachte Dumbledore später noch bis vor die Tür. Dort drehte sich der Schulleiter zu ihr um, endlich war er mit der Zigeunerin alleine und konnte die Frage stellen, die ihn schon den ganzen Abend auf der Zunge lag.

„Und Severus hat nichts weiter gesagt? War er den gar nicht neugierig auf seine Tochter?“, fragte Dumbledore. Shey sah beiseite, sie wollte lieber nicht das wiedergeben, was Snape ihr an den Kopf geworfen hatte. Das Wort Hure hallte durch ihren Geist, dennoch sagte sie darüber nichts.
„Nun, er schien nicht sehr interessiert, und es ist mir auch egal, Professor“, sagte sie und Dumbledore musterte sie argwöhnisch. ,Oh, das hört sich ja nicht gerade nach einem erfreutem Wiedersehen an...‘
„Hm, ich habe eigentlich von ihm erwartet, dass er endlich etwas entgegenkommender zu euch sein wird“, erwiderte er und Shey machte laut „Pfff!“
„Prof. Dumbledore, ich muss sie leider enttäuschen, ihr Lehrer wird nie entgegenkommend werden. Er ist und bleibt ein sturer, bösartiger Egoist!“, sagte sie und Dumbledore las die Enttäuschung in den schönen Augen der jungen Frau vor sich. Er dachte an das niedliche Mädchen, was hier lebte und seufzte leise, dabei schüttelte er etwas seinen Kopf. ,Warum geht nicht alles seinen geordneten Weg? Warum muss er so sein, wie er ist? Eine so hübsche junge Frau mit so einem entzückenden Kind, wie kann er darauf verzichten wollen? Er ist und bleibt ein Narr‘
„Ich werde jetzt gehen, Miss Parvaneh. Es tut mir leid... ich habe gehofft, er versteht endlich...“, verabschiedete sich der Schulleiter mit bedrückter Stimme und reichte ihr seine Hand. Kurz hielt er sie, während er in die hellgrünen Augen sah, die so bekümmert wirkten.
„Sie lieben ihn immer noch, nicht wahr?“,fragte er sanft und Shey senkte ihren Blick. Ihr Magen brannte auf einmal, sie wollte endlich, dass er ging.
„Einen schönen Abend noch, Prof. Dumbledore und danke für den Schutzzauber“, erwiderte Shey nur leise, ohne aufzusehen.
„Auch ihnen noch einen schönen Abend, Miss Parvaneh“
Dumbledore tätschelte ihr zart die Schulter, dann lief er los. Die junge Frau tat ihm sehr leid.
Shey drehte sich auch um, die Tür vom Gasthof war nur drei Schritte entfernt.
Der alte Mann wollte gerade disapparieren, doch ein seltsamer Laut ließ ihn sich wieder umdrehen und zu Shey zurückschauen.
Sie war es, die diesen seltsamen Ton von sich gab. Das kam daher, weil ihr jemand den Mund zuhielt und sie probierte zu schreien.
Die große, in einem schwarzen Umhang gehüllte Gestalt lachte kalt auf, dann sah sie unter der Kapuze zu dem Schulleiter.
„Sie ist nicht die letzte Dumbledore! Wir werden Hogsmeade säubern, sage ihnen das!“, rief der Mann und als in Sekundenschnelle Dumbledores‘ Zauberstab zu ihm zielte war er schon mit einem „Plop“ verschwunden.

Shey mit ihm.


Dumbledore sah einige Sekunden wie versteinert zu der leeren Stelle, wo soeben etwas Furchtbares passiert war. Er hörte etwas entfernt einen Schrei, Rufe und Stimmengemurmel wurde in der dunklen Straße laut. Mit einer Geschwindigkeit, die man dem alten Mann nicht zugetraut hatte, eilte er wieder in den Gasthof. Als er in die kleine Küche stürmte, machte sich Erleichterung in ihm platz, als er das kleine Mädchen an dem Tisch sitzen sah. Sie sah ihn fragend mit ihren schwarzen Augen an, dann an ihm vorbei zur Tür.
„Wo ist Mami?“, fragte sie und Rosmerta sah ihn ebenso fragend an, Angst beschlich sie, noch nie hatte sie einen so ernsten Ausdruck in den Augen des Schulleiters von Hogwarts gesehen.
„Merlin, Professor, was ist passiert?“, stieß sie aus. Dumbledore sah kurz zu Tahina, dann wieder zu Rosmerta.
„Todesser... ich muss ihren Kamin benutzen, einen Augenblick bitte... Tahina, bleib da sitzen“, sagte er mit strengen Blick zu der Kleinen, als er sah, wie sie aufstehen wollte. Sie zog eine Schnute und rutschte mit ihren Hintern wieder in eine sitzende Position.
„Ich will zu Mami“, sagte sie dabei leise und Rosmerta griff geistesgegenwärtig über den Tisch und nahm die Hand des Kindes.
„Höre bitte was der Professor dir sagt, ja?“, sagte sie noch beruhigend und beobachtete dann Dumbledore, wie er aufgeregt in den grünleuchtenden Kamin redete. ,Merlin steh uns bei... Shey... Merlin steh uns bei!‘, dachte sie voller Furcht und wartete darauf, dass sich Dumbledore endlich zu ihr wendete.
„Die Auroren sind unterwegs... ich muss nach Hogwarts, bitte bleiben sie hier, verlassen sie nicht das Haus, Madam Rosmerta“, sagte er ernst und Rosmerta nickte sofort.
„Natürlich, Sir“, antwortete sie leise und voller Angst.
„Komm Tahina“, sagte er jetzt und hielt ihr seine Hand hin, doch die Kleine sah ihn nur kurz an, dann zu der Wirtin.
„Rosi, ich will bei dir bleiben... wo ist meine Mami?“, fragte sie und man hörte langsam einen weinerlichen Ton in ihrer Stimme. Auch das Kind spürte, dass etwas nicht stimmte.
„Ich kann sie zu meiner Tochter nach London bringen, Prof. Dumbledore“, sagte Rosmerta sofort, doch der Direktor schüttelte seinen Kopf.
„Zu gefährlich. Eventuell verfolgen sie die Spur dorthin, dann wäre auch ihre Tochter in Gefahr, obwohl sie ja reinblütig sind“, erklärte er und die Wirtin wurde noch blasser als sie an Keryl und ihre kleine Familie dachte.
„Wissen sie wer es war?“, fragte sie und Dumbledore schüttelte wieder seinen Kopf.
„Malfoy war es nicht, ...ich habe es wirklich eilig, bitte komm jetzt, Tahina. Levana ist doch auch auf dem Schloss, du brauchst wirklich keine Angst zu haben“, sagte er bemüht ruhig zu reden. Seine himmelblauen Augen fixierten die kleinen schwarzen und Tahina gab schließlich nach.
„Ist Mami auch dort?“, fragte sie und stand auf, trat neben Dumbledore und sah zu ihm auf. Er sah kurz zu Rosmerta, der jetzt Tränen in den Augen traten, dann wieder nach unten.
„Nein. Aber ich hoffe, sie kommt bald dorthin nach, weißt du. Nimm bitte meinen Arm und halte dich gut daran fest, in Ordnung?“, sagte er und Tahina nickte und umschlang mit beiden Händen den Unterarm des alten Mannes.
„Tschüß Rosi...waah!“, machte sie, als ihr der Boden unter den Füßen entrissen wurde, während sie disapparierten. Tahina klammerte sich so fest sie konnte, alles um sie herum drehte und rotierte... es schien sie zusammenzudrücken, aber auch gleichzeitig in die Länge zu ziehen. Doch plötzlich hörte es auf und sie stand vor dem Eingangsportal von Hogwarts. Dumbledore sah auf sie herab, besorgt ob es ihr gut ginge, da sah sie auf, grinste über das ganze Gesicht und sagte
„Das war voll klasse Albus! Mach das bitte nochmal“
Dumbledore holte erleichtert tief Luft und schob das Mädchen dann vor sich her in das Schloss, wo ihnen Prof. Flitwick schon entgegenkam.
„Albus! Was ist passiert?“, sagte er und Dumbledore deutete kurz mit den Augen zu dem schwarzgelocktem Mädchen.
„Später Filius, ist Severus informiert...?“
„Ja, er und Minerva sind runter ins‘ Dorf. Einige vom Orden warten in deinem Büro“, antwortete Flitwick und Dumbledore beugte sich zu Tahina runter, die sich leicht ängstlich aber auch neugierig umsah.
„So Tahina, Prof. Flitwick bringt dich jetzt zu deiner Schwester. Würdest du so freundlich sein und mit ihm mitgehen, mein Kind?“, fragte der Direktor sanft und Tahina sah ihn einige Sekunden fest in die Augen, dann wandte sie sich dem Lehrer für Zauberkunst zu. Da er nicht viel größer als sie selbst war, schwand die Angst und sie sah wieder zu Dumbledore.
„Okay, ich geh mit. Ich kenne ihn ja auch schon, da brauch ich keine Angst zu haben“, sagte sie gespielt erwachsen und Dumbledore streichelte ihr lächelnd über den Kopf, während er sich aufrichtete.
„Da hast du wohl recht. Wir sehen uns nachher, oder spätestens morgen früh, ja?“, sagte er und Tahina nickte wieder. Als Dumbledore sich abwandte und auf die breite Treppe der Vorhalle zuging, hörte er die kleine Mädchenstimme „Kommt Mami auch zu Levana?“ sagen, und ein schlechtes Gefühl breitete sich in seinem Magen aus.
Prof. Flitwick wusste nicht, was er antworten sollte.
„Ja, ich... ähm ...weiß nicht genau. Wollen wir jetzt nicht erst einmal zu deiner Schwester gehen? Sie wird sich sicher freuen, dass du da bist“, lenkte er Tahina ab und sie nickte. Erleichtert lief der kleine Mann zu der Kerkertreppe, an dessen obersten Stufe Tahina nun doch skeptisch verharrte.
„Da unten wohnt Levana?“, fragte sie leicht piepsig und Prof. Flitwick nickte.
„Ja mein Kind. Sie ist eine Slytherin und der Gemeinschaftsraum und die Schlafsäle der Slytherin befinden sich in den Kerkern von Hogwarts“, antwortete er lehrerhaft, Tahina sah ihn an und runzelte ihre Stirn. Dann zuckte sie plötzlich mit ihren Schultern und betrat die erste Stufe. Prof. Flitwick lief ihr erleichtert nach. Als sie unten angekommen waren und den langen düsteren Gang entlangliefen, rümpfte Tahina ihre Nase, was der kleine Lehrer irritiert registrierte. Er fand dieses kleine Mädchen niedlich, immer wenn sie in die drei Besen gingen, fiel sie ihm auf. Meistens saß sie auch eine Zeitlang bei den Lehrern mit am Tisch, jedenfalls wenn Prof. Dumbledore, McGonagall oder Poppy anwesend waren. ,Sie ist immer nett... wie ihre Mutter, hoffentlich ist nichts schlimmes mit ihr passiert...‘
„Warum bist du so klein? Wolltest du nicht mehr wachsen?“, riss ihn ihre Stimme aus seinen Gedanken. Er sah sie verblüfft an, dann lächelte er über ihre Worte.
„Nein, ich wollte nicht mehr wachsen... so, wir sind da“, sagte er und Tahina sah auf einen großen, bestickten Wandbehang. Eine große grüne Schlange war darauf zu sehen, sie schlängelte sich um einen silbernen Kelch und zischelte ihnen entgegen.
Prof. Flitwick murmelte das Passwort und der Wandbehang rollte nach oben und gab einen Durchgang frei.
„Oh, das ist ja toll... was hast du eben zu der Schlange gesagt?“, fragte sie neugierig, doch der Professor schob sie einfach weiter und voller Staunen bekam Tahina jetzt große Augen, als sie den gemütlichen Gemeinschaftsraum der Slytherins betrat. Einige Slyherins waren noch auf und saßen vor dem Kamin in weichen Ohrensesseln.
Die Schüler sahen sofort neugierig zu dem ungewöhnlichen Besuch und aus einem der Sessel sprang jetzt ein Mädchen auf.
„Tahina!“, rief Levana völlig überrascht...


*


Prof. Snape lief derweil mit gezücktem Zauberstab durch die Seitengassen von Hogsmeade. Zwölf Auroren durchsuchten ebenfalls die Häuser und die Straßen nach den Todessern. Doch sie waren verschwunden und mit ihnen sechs Menschen. Snape wusste noch nicht, dass Shey sich darunter befand, aber er war als erstes um den Gasthof geschlichen und hatte heimlich einen Schutzzauber über das Haus gesprochen, bevor er begann, die Nebengassen abzusuchen.
Jetzt war er wieder auf den Weg zu den drei Besen und erreichte zusammen mit einem Auror den Gasthof. Rosmerta öffnete ihnen nach einigem Klopfen die Tür und ließ sie zögernd hinein. Snape beschlich plötzlich ein ungutes Gefühl, als er in die Augen der Wirtin guckte und sie ihn so ängstlich ansah.
„Haben sie sie gefunden, Prof. Snape? Ja?“, fragte sie und er zog irritiert seine rechte Augenbraue hoch.
„Wir haben niemanden von den Vermissten gefunden, Madam“, antwortete stattdessen der Auror neben ihm und Rosmerta schluchzte leise auf. Sie schlug ihre Hände vor ihren Mund und probierte sich zusammen zu reißen.
„Verzeihen sie bitte... aber ich habe so schreckliche Angst um Shey“, sagte die Wirtin weinerlich und Snape durchfuhr ein heißer Strahl, der ihn scheinbar verbrennen wollte, die Luft ging ihm aus. ,Shey? Sie ist...?‘
„Shey?... Madam Rosmerta, meinen sie damit, dass die Todesser Miss Parvaneh haben?“, fragte er gepresst und Rosmerta nickte, dabei liefen ihr die Tränen über die Wangen.
„Ich dachte, sie wissen das, Professor“, erwiderte sie weinerlich und er sah mit dumpfem Blick zu Boden. Er wusste, was die Todesser mit solchen Frauen wie Shey anstellen würden... bevor sie sie zu Tode quälten. Hilflosigkeit überrollte ihn und er ballte seine Hände zu Fäusten, bis die Knochen weiß hervortraten.
„Und das Kind? Wo ist das Kind?“, fragte er plötzlich voller Sorge, ohne das er wusste, woher die Worte gekommen waren.
„Prof. Dumbledore hat Tahina mit auf das Schloss genommen“, erwiderte Rosmerta und Snape sah wieder auf, genau in den Blick der Wirtin und er sah sofort, dass sie Bescheid wusste. Kurz starrten sie sich an, dann nickte der Tränkemeister.
„Gut. Wir lassen sie wissen, wenn wir etwas erfahren, Madam Rosmerta“, sagte er noch, dann verließ er das Lokal und disapparierte zurück nach Hogwarts.


*


Shey spürte das Apparieren und schloss automatisch ihre Augen. Doch als sie wieder festen Boden unter ihren Füßen spürte, setzte sie ihren krampfhaften Versuch sich aus den muskulösen Männerarmen zu befreien fort. Der Mann lachte kalt auf und schlug ihr direkt eine runter.
„He Täubchen, schluß jetzt damit“, sagte er dabei und Shey wimmerte leise, sie schmeckte den eisernen Geschmack von Blut in ihrem Mund.
Brutal wurde sie weitergezerrt, durch ihre Haare, die vor ihrem Gesicht hingen, konnte sie nicht viel sehen und stolperte förmlich mit. ,Medusa hilf mir doch! Wo bin ich?‘, dachte sie voller Angst, sie ahnte schon, dass es ein Todesser war, der sie geschnappt hatte und sie ahnte auch, dass dies wohl ihr Ende bedeuten würde... und unsagbare Qual. ,Hoffentlich waren sie nicht im Gasthof...‘, schoss ihr trotz allem panikartig durch den Kopf und ohne weiter zu überlegen sprach sie auch schon.
„Bitte... wo ist meine Tochter?“, fragte sie und spuckte etwas Blut dabei. Der Mann blieb sofort stehen und griff grob ihr Kinn, zwang sie so, ihn anzusehen. Shey sah die eisigen blauen Augen und jetzt erst fiel ihr auf, dass er die Kapuze nach hinten gelegt hatte. Es war ein Mann mittleren Alters, er hatte schütteres braunes Haar und sah eigentlich ganz durchschnittlich aus, bloß seine blauen Augen strahlten in völliger Gefühllosigkeit.
„Verdammt, die habe ich ganz vergessen, hab‘ sie doch vor ein paar Tagen gesehen... nun, wir werden sie ein andermal holen“, sagte er böse und Shey schluckte voller Angst. ,Ich bete darum, das Rosmerta sie versteckt... sie wird sie verstecken, Shey, ganz sicher...‘
„Nun komm weiter, Zigeunerin. Wir wollen schließlich heute noch unseren Spaß mit dir haben...“, sagte er und zog sie an ihrem Arm weiter. In Shey, die wusste was seine Aussage bedeutete, brach nun die volle Panik aus und sie wehrte sich jetzt mit Händen und Füßen, zappelte, biss und kratzte. Doch nicht lange, er flüsterte fast das Wort, doch der Schmerz, den Shey jetzt erlitt, der war so stark wie ein Vulkanausbruch. Sie wusste vorher nicht, was ein Cruciatus Fluch war... jetzt ja.
Als der Mann seinen Zauberstab senkte und den Fluch von ihr nahm, lag die Zigeunerin bebend vor Schmerzen am Boden. Alles war ihr jetzt egal, er sollte sie nehmen, alle diese Todesser sollten mit ihr machen was sie wollten, doch sie wollte nie wieder so etwas spüren, wie eben. Blut lief ihr aus Mund und Nase, in ihren Ohren summte es laut, ihre Muskeln zitterten völlig unkontrolliert und sie konnte nur ganz flach atmen, so sehr schmerzte ihr das Luftholen.
„Bist du jetzt brav, Drecksblut? Oder magst du mehr davon, hm?“, fragte er höhnisch und sah auf sie herab. Shey wollte nein schreien, doch nur ein Krächzen entfuhr ihren blutigen Lippen. Unter größter Anstrengung schüttelte sie etwas verneinend ihren Kopf. Der Todesser grinste höhnisch und steckte seinen Zauberstab weg.
„Na also... wir sind sowieso da... ich werde gleich den Boss bitten, das ich der Erste bei dir sein darf... du hast mich schließlich gebissen“, sagte er und Shey riss voller Angst ihre Augen auf.
Er bückte sich und zog sie am Arm hoch. Als ihr Gesicht dadurch dicht vor seinem war sah er sie intensiv an, Shey erkannte die Gier in seinen Augen und es wurde ihr schlecht.
„Hab ich dir schon gesagt, dass ich auf Ärsche stehe? ...Danach wirst du ihn mir sauberlecken...“, flüsterte er ihr ins Gesicht und Shey roch seinen schlechten Atem. Ihr wurde fast schwarz vor Augen, vor Schmerz ihres geschundenen Körpers und vor Angst nach diesen Worten.
Zufrieden betrachtete er kurz ihren geschockten Blick, dann zog er sie einfach mit sich und sie stolperte wieder hinterher. Jetzt erst nahm sie ihre Umgebung etwas mehr wahr, sie befanden sich auf einer Lichtung und vor ihr ragte ein altes Gebäude auf.


*


Prof. Snape erreichte derweil das Schloss und eilte hoch in Dumbledores‘ Büro, wo er direkt ohne zu klopfen eintrat.
Er sah den Schulleiter am Fenster stehen, seine Hände hatte er hinter seinem Rücken verschränkt und er starrte stumm in die dunkle Landschaft.
„Severus... ihr habt nichts erreicht, nicht wahr?“, fragte Dumbledore, ohne sich umzudrehen.
„Nein, Direktor“, erwiderte der ganz in schwarz gekleidete Mann, dabei sah er sich kurz suchend im Büro um.
„Sie ist bei ihrer Schwester, im Gemeinschaftsraum der Slytherin “, sagte Dumbledore, er hatte sich aber immer noch nicht zu seinem Tränkelehrer umgedreht.
Snape schlitzte kurz seine Augen zu dem Schulleiter.
„Bitte? Findest du das passend, Albus? Ein kleines Kind bei den Slytherins? In meinem Haus?“, fragte er böse und Dumbledore drehte sich endlich zu Snape um, kurz sahen seine himmelblauen Augen stumm in die schwarzen.
„Sollte ich deine Tochter in deine Räume bringen lassen?“, fragte er dann ruhig und Snape stieß seine Luft empört laut aus. In Gedanken sah er das kleine Mädchen auf seiner Couch sitzen, und es riss gerade Blätter aus eines seiner kostbaren Bücher... ein unwilliges Knurren entfuhr seiner Brust.
„Ich denke nicht, Albus. Und ich möchte auch nicht, dass in Hogwarts darüber geredet wird, das dieses Kind eventuell meine Tochter wäre“, schnarrte er dann und Dumbledore musste trotz der schlimmen Situation kurz schmunzeln, wurde aber sofort wieder ernst.
„Severus, was gedenkst du jetzt zu tun? Hast du eine Ahnung, wo sich die Todesser vielleicht aufhalten könnten? Fällt dir gar nichts ein?“, fragte Dumbledore ernst und ging hinter seinem Schreibtisch, wo er sich seufzend setzte. Die schwarzen Augen verfolgten seinen Weg, als der alte Mann saß, trat Snape heran und stützte sich mit beiden Händen auf die Tischplatte ab, während er sich zu Dumbledore hinüberbeugte. Wut überfiel Snape, er wusste, dass sich Shey in allergrößter Gefahr befand, jede Minute zählte, er wusste das er sich um seine Tochter kümmern musste, die hier im Schloss war...in seinen Kerkern... und er wusste, dass er sich um beide sorgte, was ihn noch wütender werden ließ, da er sich um niemanden sorgen wollte. ,Und falls Shey sterben sollte...‘, Das ungewohnte Gefühl der Angst durchfuhr ihn und er schluckte schwer, bevor er sprach.
„Sag alter Mann, was ist mit dir los? Wenn ich es wüsste, säßen sie schon längst in Askaban... oder was denkst du?“, knurrte Snape und Dumbledore hob beschwichtigend seine Hände.
„Ruhig mein Junge, ich weiß, wie du dich fühlst, ich sorge mich ja auch“, erwiderte Dumbledore und Snape schnaufte laut und fuhr wieder hoch.
„Ich sorge mich um niemanden, was redest du da, Albus?“, knurrte er und wand sich ab. Mit funkelnden schwarzen Augen sah er aus dem Fenster. ,Ich und mich sorgen...pff! Und dann auch noch um sie... sie mit ihren hellgrünen Augen... immer störrisch wie ein Esel....nervig wie kein Schüler hier schlimmer sein könnte...‘, probierte er sich einzureden, doch dieses beklemmende Gefühl, dass momentan seine Brust umschnürte, wollte auch dadurch nicht weichen. Seufzend ließ er seinen Kopf sinken.
„Wir müssen sie finden, Severus. Du weißt selbst, was sie ihr antun werden...“, sagte Dumbledore leise und Snape drehte sich langsam zu ihm um. Der Zorn war aus den schwarzen Augen gewichen, sie hatten jetzt einen anderen Ausdruck platz gemacht... Verzweiflung...


*


Der Todesser schleifte Shey direkt in den Salon des Hauses. Sie hatte kaum Zeit, sich umzusehen, da schubste er sie auch schon von sich weg, durch den Stoß flog sie unkontrolliert zu Boden und schlug hart mit ihren Knie auf. Ein erstickter Schmerzschrei entfuhr ihr und sie legte automatisch ihre Hand auf die Wunde.
„Nana, Dollohow, mach sie nicht gleich kaputt!“, mahnte eine Stimme vor ihr und Shey erstarrte, sie hätte die Stimme Lucius Malfoys‘ unter tausenden wiedererkannt. ,Heilige Medusa! Lucius!‘, schoss ihr durch den Sinn und sie fixierte das bunte Muster des Teppichs vor sich, wagte nicht aufzusehen.
„Welch eine Freude... Shey“, sprach er die Zigeunerin auch schon an und seine Schuhspitzen erschienen vor ihr, der Griff seiner Hand kam schnell und mit einen Ruck zog er sie zu sich hoch, genau in Augenhöhe. Shey starrte in die eisgrauen Augen und es kam ihr wie ein Déjà-vu vor. Sie wusste, jetzt konnte es nur noch schlimmer werden.
„Wir haben uns lange nicht mehr gesehen, nicht wahr?“, fragte Malfoy mit glitzerndem Blick und Shey konnte nichts anderes tun, als ihn anzustarren.
„Eigentlich wollte ich den Austausch ja ohne viel Gewalt vollziehen, aber da du nun hier bist, werde ich die Regeln wohl abändern müssen, jedenfalls was dich betrifft, meine Schöne“, redete er weiter, dabei kamen seine Lippen näher und mit grober Gewalt zwang er ihr einen Kuss auf ihren blutigen Mund.
„Lucius... ähm ich würde sie gerne als erstes nehmen, sie steht mir zu, da...“, fing der andere Mann jetzt zu reden an und Malfoy ruckte von Shey weg und fixierte den anderen böse.
„Dollohow... wieso denkst du, du hättest hier irgendwelche Rechte? Dir steht hier gar nichts zu, mein Freund“, schnarrte Malfoy mit gefährlich bösen Blick und Dollohow schwieg. Kurz sahen sie sich ernst in ihre Augen, Shey hing derweil fest in Malfoys‘ eisernen Griff.
„Niemand wird heute von den Gefangenen angefasst, sie sollen uns als Austausch dienen und der Zaubereiminister wird darauf nicht eingehen, wenn wir sie anrühren... außer meine kleine Freundin hier, sie ist mir schließlich noch was schuldig“, sagte er kalt, dann sah er zu Shey herab, die ihn voller Angst ansah.
„Nicht wahr, Shey?“, flüsterte er fast und Shey rieselte ein Schauer über ihren Rücken. ,Medusa hilf mir, er wird sich wieder an mir vergehen...‘, dachte sie voller Verzweiflung und sie wusste, es würde tausendmal schlimmer werden, als damals.
„Und wieso darf ich es dann nicht tun?“, wagte sich Dollohow nun doch zu fragen und Lucius‘ Blick schoss wieder zu ihm.
„Ich sagte doch, sie hat noch eine Rechnung bei mir offen. Kümmer dich um die Anderen... sage ihnen, sie sollen sich ja nicht wagen einen der Gefangenen anzurühren“, befahl er mit eisiger Stimme und Dollohow nickte zwar, war aber sichtlich beleidigt.
„Sie hat noch ein Gör in Hogsmeade, ich habe es nicht gefunden“, log er und Shey ihre hellgrünen Augen weiteten sich entsetzt, die eisgrauen von Malfoy fuhren augenblicklich zu ihnen.
„So? Du hast ein Kind? Sieh mal an... von wem? Waren wieder Zigeuner im Dorf?“, fragte er hämisch und Shey schluckte, blieb aber stumm. Malfoy lächelte jetzt gefährlich sanft und Shey fing automatisch an zu zittern. ,Bitte lass es ihn nicht herausfinden... bitte nicht!‘ Sie wusste, es würde die Sache nur noch verschlimmern und Tahina wäre so noch mehr in Gefahr.
„Sagst du es mir nun, oder muss ich es auf meine Art herausfinden?“, fragte er und die Drohung in seinen Worten war nicht zu überhören...
„Ja, es ist ein Zigeuner“, flüsterte Shey und sah angestrengt in seine Augen, Malfoy fixierte sie fest, dann lachte er kurz kalt auf, wobei Shey zusammenzuckte.
„Sie lügt mir frech ins Gesicht, diese kleine Schlampe!“, sagte er böse grinsend und zog sie zu einem Sessel, wo er sie raufschubste. Dollohow fand es jetzt interessant und sah Malfoy gespannt zu. Er wusste, wenn Malfoy zu spielen anfing, war es für die Todesser immer ein großes Vergnügen, ihm dabei zuzusehen.
„Weißt du, Zigeunerin, ich habe viel von meinem Meister gelernt... von meinem großartigen Meister“, sagte Malfoy mit ehrfurchtsvoller Stimme, während er sich zu ihr herabbeugte. Shey rutschte soweit es ging in dem Sessel nach hinten.
„Bitte Lucius... bitte... tu mir nicht weh...“, bettelte sie dabei flüsternd.
„Oh, es tut nicht weh, keine Angst... erst später meine Schöne!“, höhnte er, griff blitzschnell ihr Kinn und zwang sie so, ihm fest in die Augen zu sehen. Shey ihr Herz klopfte zum zerspringen, doch sie konnte sich seltsamerweise nicht rühren, sah gebannt in die eisgrauen Augen, die ihr plötzlich silbern schimmernd entgegenkamen und sie verschlangen... das geflüsterte „Legilimens“ von Malfoy hörte sie schon gar nicht mehr... Ja, auch er war ein Meister der Okklumentik geworden.


*

„Gut Albus, ich bin in meinen Räumen, falls etwas ist“, sagte Snape und wollte gerade das Büro Dumbledores‘ verlassen, als dessen Kamin grün aufleuchtete und die Stimme des Zaubereiministers erklang.
„Prof. Dumbledore, sind sie da?“
Snape wandte sich sofort dem Kamin zu, an dem der Schulleiter schnell herangetreten war.
„Ja Cornelius, ich bin hier, sprechen sie“, antwortete er auch schon.
„Wir haben Nachricht von den Todessern erhalten, sie bieten uns die sechs Vermissten im Austausch gegen acht Todesser, die in Askaban sitzen an“, redete Fudge und Dumbledore warf seinem Zaubertränkemeister einen entsetzten Blick zu.
„Und sie versprechen, sie nicht anzurühren, wenn wir darauf eingehen, Dumbledore“, fuhr der Zaubereiminster fort.
„Das ist wahrlich eine schwere Situation, Minister“, sagte Dumbledore in den Kamin. Snape presste seine Lippen aufeinander und schloss überlegend seine Augen.
„Und wenn ich ehrlich bin, dürfen sie auf diese Erpressung nicht eingehen, Minister, so leid es mir auch für die Menschen tut“, fuhr Dumbledore fort und Snape riss seine Augen wieder auf und sah ihn mit stechendem Blick an.
„Ja ich weiß Dumbledore... aber es sind auch zwei Ministeriumsbeamte darunter und drei Kinder... ich denke wir werden ihnen nachgeben müssen“, sagte der Minister mit gepresster Stimme und Dumbledore sah kurz überlegend zur Zimmerdecke.
„Hören sie Albus, wir müssen sie bei der Übergabe irgendwie zu fassen kriegen, es ist unsere einzige Chance“, bettelte der Minister jetzt drängend und Dumbledore seufzte leise. ,Es wird nicht klappen...‘
„Cornelius, glauben sie wirklich, dass die ehemaligen Gefolgsleute Voldemorts die Gefangenen lebend herauslassen? Und glauben sie wirklich, dass sie sich nicht gut genug absichern, um einer Festnahme zu entgehen? Lucius Malfoy ist ihr Anführer, vergessen sie das nicht!“, sagte Dumbledore und Snape trat neben ihn.
„Wo soll die Übergabe stattfinden, Minister?“, fragte dieser mit seiner dunklen Stimme in die grünen Flammen.
„Oh, Prof. Snape, gut das sie auch anwesend sind. Ein guter Kämpfer macht die Sache doch um einiges leichter“, schleimte Fudge, der seitdem Snape trotz allem, in Askaban sitzen musste, ihn ständig in den höchsten Tönen lobte. Snape verzog angewidert seinen Mund.
„Wo?“, fragte er erneut, diesmal aber mit scharfer Stimme.
„Es soll mittels eines Portschlüssels geschehen. Oben in den Highlands... in Wuthwords“, antwortete er schnell.
Dumbledore warf sich einen erneuten Blick mit Snape zu.
„Darf ich ihnen unseren Plan erläutern, wie wir gedachten vorzugehen?“, fragte der Minister jetzt vorsichtig. Dumbledore sagte zu und dann lauschte er mit Snape den Erläuterungen des Zaubereiministers.


*

„Snape? Snape?!“, rief Malfoy scharf und fuhr von Shey zurück, die immer noch mit leicht glasigen Blick vor sich hinstarrte und nur langsam wieder zu sich kam.
Lucius sah ungläubig auf die junge Frau herab, deren Blut an ihrem Mund und ihrer Nase langsam antrocknete. Doch die harte Hand, die sie jetzt mit voller Wucht im Gesicht traf, ließ wieder frisches Blut aus ihrer Nase über ihre Haut laufen...
Wimmernd hielt Shey sich ihre Hände vors‘ Gesicht, in Erwartung auf mehr Schläge.
Malfoy hatte alles in Sheys‘ Gedanken gesehen, alles! Voller Wut lief er vor ihr auf und ab.
„Was? SNAPE ist der Vater?“, fragte Dollohow und Lucius sah ihn an.
„Ja, stell dir vor! Das Verräterschwein hat sich mit einer Zigeunerin gemischt... wie widerlich!“, spie Malfoy aus und Dollohow spuckte als Bestätigung vor Sheys‘ Füße. Diese wagte nicht ihre Hände wegzunehmen. ,Er weiß es, er weiß es... Medusa er weiß es!‘, sagte sie innerlich ununterbrochen zu sich selbst, dabei kroch ihr die Furcht den Rücken herauf. Hart war der Griff, mit dem Malfoy sie an den Haaren riss und ihr Gesicht zu ihm drehte. Shey hatte jetzt ihre Hände auf seine gelegt und probierte diese von ihren Haaren zu lösen, da es reißend schmerzte.
„DU! Hah! Jetzt brauchst du keine Angst mehr davor zu haben, dass dich jemand von uns anrührt, du Hure! Niemand Reinblütiges würde eine Frau anfassen, die mit diesem Verräter im Bett war!“, giftete er eisig und Shey schluckte schwer, Tränen des Schmerzes liefen über ihre Wangen und mischten sich mit der Blutsspur.
„Dein Kind, diese Missgeburt ist jetzt auf dem ersten Platz unsere Liste, verstehst du was ich meine, ja?“, sagte er eisig und Shey kam es vor als ob ihr jemand in den Rücken geschossen hatte.
„Aber er wollte das Kind doch gar nicht... er kennt sie nicht mal, bitte Lucius...lass sie in ruhe...bitte“, flüsterte sie voller Angst und ein böses Lächeln erschien auf Malfoys‘ Lippen, während sein Griff noch fester wurde und er sie noch ein Stück zu sich heranzog.
„Bitte... mach mit mir was du willst, aber bitte tu dem Kind nichts...bitte“, bettelte Shey flüsternd trotz der wahnsinnigen Angst vor ihm immer weiter.
„Ich verzichte dankend, du Hure eines Blutsverräters! Und ich habe gesehen, dass er dich und das Kind nicht will. Aber du liebst ihn, tja dein Fehler Zigeunerin“, sagte er gegen ihre Wange, sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut und Shey jammerte leise. Sein Atem wanderte höher zu ihrem Ohr, wo er jetzt flüsternd weitersprach.
„Wirklich dumm von dir, du hättest dich nicht von mir abwenden sollen, mit mir hättest du wahrlich mehr Spaß gehabt, ...aber ich habe Mitleid und werde dir helfen, vergiss ihn und das Kind doch einfach, was hältst du davon, meine Schöne?“, raunte er und Shey spürte den Zauberstab, deren Spitze jetzt gegen ihre Schläfe drückte. Sie ahnte, dass gleich etwas Furchtbares mit ihr passieren würde und probierte sich mit aller Kraft in seinem Griff aufzubäumen, da hörte sie ihn das Wort „Obliviate“ sprechen und in ihrem Kopf schien etwas zu explodieren...


........................


Jetzt bin ich aber wirklich gespannt auf Eure Meinung!

LG, Dardevil!


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