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Fanfiction

Im Zauber der Verdammnis - 29. Gevatter Zeit bringt Trost und heilt den Schmerz

von Dardevil

Hi !
Erst muss ich mich natürlich wieder mal für Eure Kommis' bedanken!
Ich hoffe Ihr hattet genauso schöne Weihnachtstage, wie ich.
Ãœbermorgen ist Sylvester und ich wollte unbedingt dieses Jahr noch ein Kapitel reinstellen.
Was ich nun' mach!
Viel Spaß beim Lesen und rutscht gesund in das neue Jahr!

LG, Dardevil!


.........................................


Shey schlief seid dieser Nachricht unruhig, ständig träumte sie von den großen blonden Mann, er quälte ihre Tochter, schlug und folterte Shey.
Fast jede Nacht schreckte Shey weinend aus dem Schlaf, so auch heute.
Sie wünschte sich so sehr Severus Snape an ihre Seite, wie noch nie. Er würde Tahina und sie beschützen, Malfoy hätte keine Chance, wenn Snape hier wäre.
Doch er war nicht hier, er war fort.
Shey seufzte und stand auf. ,Warum sollte Lucius überhaupt hier zu uns kommen? Ach Shey, du machst dir bestimmt viel zu viele Gedanken darüber‘
Es war noch dunkel und sie lief leise zu dem kleinen Bett und schielte hinein. Das Baby schlief tief und fest und zauberte Shey ein Lächeln auf ihre Lippen. ,Ja, träume nur, mein Engel... träume etwas schönes...‘
Wenig später saß sie unten in der Küche und hielt einen dampfenden Becher Kaffee in den Händen. Neben sich lag ihr roter Zauberstab, der sofort aufleuchten würde, sollte Tahina wach werden.

*

Die nächsten Wochen durfte Levana nicht nach Hogwarts, man wollte erst abwarten, ob die Todesser einen weiteren Anschlag verüben würden.
Doch seltsamer Weise passierte nichts. Die nächsten Wochen nicht... die nächsten Monate nicht.
Die Todesser verschwanden gänzlich von der Bildfläche, ließen nichts von sich hören oder sehen. Sie waren vorsichtig...

Langsam kehrte wieder Ruhe in die Zaubererwelt ein und Tahina entwickelte sich prächtig. Shey trauerte zwar innerlich ihrer verlorenen Liebe nach, aber langsam bekam sie das äußerlich in den Griff. Sie kümmerte sich um ihre Tochter, und ihre Freunde halfen ihr sehr dabei.
Shey wusste, ihr Herz würde für immer nur dem einen Mann gehören, dennoch probierte sie Interesse an anderen Männern zu entwickeln, was ihr aber nicht gelang.
Wenn einmal ein gutaussehender Mann den Gasthof betrat und Rosmerta Shey natürlich sofort darauf aufmerksam machte, konnte Shey einfach nicht aus ihrer Haut heraus und sie blockte jeden Verkupplungsversuch geschickt ab...
So verging die Zeit, Levana wurde richtig gut in der Schule, zum Stolz aller,- sogar Hausbeste. Tahina lernte mit einem Jahr laufen und mit Zwei war sie kaum mehr zu bändigen, ein richtiger Wirbelwind.
Als sie Drei wurde, machten sie wie jeden Geburtstag den Gasthof zu und eine richtige Kinderparty. Es wurden alle Kinder aus Hogsmeade eingeladen, die sie kannte und mit denen sie immer spielte. Natürlich auch Prof. Dumbledore, Hagrid, Poppy und Prof. McGonagall. Wie jedes Jahr wollte Hagrid am Kuchenwettessen mitmachen und wie jedes Jahr amüsierten sich alle prächtig. Prof. McGonagall war auch furchtbar vernarrt in die kleine Tahina und Shey glaubte fast, dass Dumbledore doch nicht ganz so geschwiegen hatte, da die Lehrerin für Verwandlung immer wieder die schwarzen Augen des Kindes erwähnte...
Nun waren die drei Jahre fast um, die Snape fortbleiben wollte und Shey ihre innere Unruhe wuchs immer mehr an. Doch die Tage gingen weiter, ohne dass der schwarzgekleidete Mann in Erscheinung trat. Auf Tahinas‘ Geburtstag hatte Dumbledore ihr noch zugeflüstert, dass er Nachricht von seinem Zaubertrankmeister erwartete, doch nach zwei Wochen, hörte Shey immer noch nichts von dem Schulleiter und sie beschloss, einfach weiter abzuwarten. So verging ein weiteres halbes Jahr und es wurde Winter.

Shey fegte gerade die Veranda von dem Schnee frei, der heute Nacht gefallen war, als sie plötzlich Fremde auf sich zu kommen sah. Kurz musterte sie die Kleidung der beiden Männer und ihr Gesicht hellte sich auf. ,Zigeuner!‘ doch gleich wechselte ihr Blick wieder in Argwohn und sie richtete sich gerade auf und sah ihnen ernst entgegen.
Der rechte Mann war groß und breitschultrig. Er hatte blonde, lange Haare, die er in einem Zopf gebunden trug. Der zweite war kleiner und hatte dunkle, wüste Locken und einen Schnurbart. Shey ihre Augen huschten wieder zu dem Blonden, er gefiel ihr irgendwie und seine blauen Augen strahlten, als er sie sah.
„Guten Tag, schöne Frau!“, begrüßte er sie mit einer rauen, aber dennoch angenehmen Stimme. Der andere verbeugte sich kurz und musterte sie neugierig.
„Hallo. Lagert ihr hier in der Gegend?“, fragte Shey und der Blonde nickte.
„Ja, im Wald, nördlich von hier. Ich heiße Carman und das ist Peres“, antwortete er und lächelte dabei. Shey schielte kurz auf die schneeweißen Zähne, und sein charmantes Lächeln fing sie ein.
„Ich bin Shey. Von welchem Clan seid ihr?“, fragte sie und Peres antwortete.
„Wir sind Garbaden... du bist eine Parvaneh, oder?“, fragte er forschend ihre hellgrünen Augen musternd. Shey nickte und bat sie herein. Sie setzten sich an einen Tisch und unterhielten sich lange und ausführlich. Shey war so froh, endlich wieder einmal Ihresgleichen zu sehen und sie wollte alles von ihnen wissen. Sie hatte auch keinen Argwohn mehr, da sie von früher wusste, die Garbaden waren ein sehr friedfertiges Volk.
Als sie nach einer Stunde aufstand und ihre Tochter holte, damit Tahina zu Mittag aß, fiel ihr sofort der traurige Ausdruck in Carmans‘ Augen auf, als er das kleine Mädchen sah, welches sie neugierig betrachtete, während sie ihre Suppe löffelte.
„Wo ist dein Mann, arbeiten?“, fragte Peres und Carman lauschte.
„Mami hat keinen Mann“, sagte die Kinderstimme schon, bevor Shey sprechen konnte und die Männer sahen auf das Mädchen, was jetzt ihren leeren Teller wegschob und sie mit ihren schwarzen Augen fixierte.
„Das stimmt, ich lebe mit meiner Tochter alleine“, bestätigte Shey und warf Tahina kurz einen mahnenden Blick zu.
Carman seine blauen Augen begannen wieder zu leuchten. Dann fragte er Shey aus und sie musste erzählen, wie sie hierherkam und alles andere.
So lernte Shey Carman kennen, der sich redlich um sie bemühte. Er war sofort in sie verliebt und er wusste, er hatte nur diesen Winter die Chance, ihr Herz für sich zu gewinnen, denn im Frühjahr würden sein Stamm... und er, weiterziehen.
Rosmerta war mehr als begeistert von dem Zigeuner, obwohl sie wusste, wenn Shey sich ihm zuwenden würde, dann würden sie und Tahina mit dem Zigeuner fortgehen, was Rosmerta natürlich nicht wollte. Aber sie wollte unbedingt, dass Shey endlich glücklich werden sollte.
Shey war jetzt öfter in dem Lager der Zigeuner, auch mit Tahina, um ihr zu zeigen, wie ihre Mutter einst gelebt hatte. Die anderen Zigeuner nahmen sie herzlich auf und boten ihr sofort einen Platz in ihrer Sippe an. Da Levana natürlich auch vollkommen begeistert ein paar Abende dort im Wald verbrachte, erfuhr Prof. Dumbledore davon, der sofort das Schlimmste ahnte und sich darüber seine Gedanken machte.
Er hatte selbstverständlich die ganzen Jahre heimlich Kontakt zu Severus Snape gehabt, musste es diesem aber schwören, darüber zu schweigen. Jetzt suchte er eine List um seinen Zaubertrankmeister endlich dazu zu bewegen, wieder nach Hogwarts zurück zu kommen.

*

Der große, wie immer in schwarz gekleidete Mann, hockte in seinem Vorgarten und erntete unter größter Vorsicht die Tandolisblüte von ihrem Wirt, einer schwarzen Sumpflilie. Sie wuchs in einem großen, hölzernen Behälter, aus dem ein übler Geruch drang. Es war heute ziemlich heiß und man hörte die Brandung des Meeres hinter dem kleinen Haus, wo es gleich steil die Klippen runterging.
,So, das hätten wir... jetzt muss sie im Sud de fensis ziehen, dann kann ich sie endlich hinzufügen... hat ja auch lange genug gedauert‘, dachte Snape und trug sie vorsichtig in das kleine Haus, direkt in den Keller, wo sein Labor lag. Dort ließ er sie in einen goldfarbigen Behälter gleiten, in dem eine silbrige Flüssigkeit ruhte, die die Blüte langsam verschluckte. Ein angedeutetes Lächeln huschte über seine herben Züge und er krempelte sich zufrieden seine Ärmel wieder herunter, kontrollierte nochmals den Behälter und verließ wieder das Labor. Als er erneut in seinen Vorgarten trat, erstarrte er kurz mit dem Blick zu der kleinen Gartentür, wo ein alter Mann stand und ihm freundlich zuwinkte. Snape knurrte unwillig und trat näher.
„Guten Morgen Severus!“, begrüßte ihn Albus Dumbledore und Snape schenkte ihm einen unfreundlichen Blick als Antwort.
„Albus... du weißt doch, dass ich keinen unangemeldeten Besuch mag“, sagte er bissig, doch Dumbledore lächelte nur weiterhin.
„Ach weißt du, ich war gerade in der Nähe...“
„Ja, schon gut, komm rein“, knurrte er als Antwort.
Snape öffnete magisch das Türchen und Dumbledore trat herein, worauf sich Snape gleich umdrehte und wieder zum Haus lief.
„Ich habe nicht viel Zeit, alter Mann“, sagte er dabei und Dumbledores‘ Augen blitzten amüsiert auf, was Snape ja nicht sah.
„Natürlich, ich bleibe auch nicht lange“, erwiderte der Direktor.
,Das sagt er jedesmal, wenn er herkommt und dann sabbelt er mich stundenlang mit unwichtigen Sachen voll‘, dachte Snape und holte kalten Kürbissaft aus der kleinen Küche, während Dumbledore es sich im Wohnzimmer gemütlich machte. Als sie wenig später beieinander saßen und sie über Hogwarts sprachen, probierte Dumbledore das Gespräch auf Shey zu bringen.
„Wann kommst du endlich zurück, mein Junge?“, fragte Dumbledore und sah ihn forschend in die schwarzen Augen. ,Wirklich genau, wie Tahinas‘
„Also wenn die Zaubertränkelehrerin ausreichend ist und auch der Verteidigungslehrer, warum sollte ich dann wieder zurückkommen, Albus? Mir geht es hier gut und ich glaube auch nicht, dass mich jemand wirklich vermisst“, erwiderte Snape und goss ihnen Saft nach.
„Oh, ich denke schon, dass es da einige Personen gibt, die dich vermissen, Severus“, antwortete Dumbledore und Snape musterte ihn kurz ernst, aber Dumbledore nahm sich nur seinen Becher und trank einen Schluck, dabei sah er sich in dem Wohnzimmer um.
„Ich muss immer wieder sagen, du hast es sehr gemütlich hier“
„Ja, hier habe ich meine Ruhe, ich konnte selten so konzentriert forschen, wie hier“
„Habe ich dir eigentlich schon erzählt, dass die kleine Miss Parvaneh, Klassenbeste in Slytherin ist?“, fragte Dumbledore scheinheilig und Snape seine Augen zuckten kurz bei dem Namen.
„Nein, hast du nicht. Traurig für Hogwarts, dass ausgerechnet eine Zigeunerin Klassenbeste wird...“, murrte er als Antwort.
Dumbledore gluckste kurz, dann sah er sein Gegenüber lauernd in die schwarzen Augen.
„Was du wieder redest, immer noch diese Vorurteile? Sie ist wirklich sehr fleißig... Und ihre Schwester hat so eine niedliche Tochter, ein ganz entzückendes kleines Mädchen“, sagte er scheinbar belanglos und wartete Snape seine Reaktion ab.
Dieser verharrte kurz, dann sah er weg und tat so, als ob er die alte Wanduhr betrachtete. ,Eine Tochter? ... ein Mädchen...‘, schoss ihm durch den Sinn und er rechnete automatisch, wie alt sie jetzt sei.
„Und sie sieht dir sehr ähnlich, Severus“, hörte er seinen Mentor sagen und sein Kopf ruckte zu ihm, schwarze Augen schossen in himmelblaue und es herrschte einige Sekunden atemlose Stille, die Dumbledore schließlich brach. Er hatte die dreieinhalb Jahre geschwiegen, wenn er Severus traf, doch jetzt war eindeutig der Zeitpunkt gekommen, dieses Schweigen zu brechen.
„Keine Angst, ich werde mich in nichts einmischen, es ist alleine deine Angelegenheit“, sprach er ernst und hob abwehrend seine Hände. Zorn wallte in Snape hoch und er schlitzte seine Augen.
„Das will ich dir auch raten, alter Mann! Hat sie doch geplaudert, ja? Dieses Zigeunerweib...“, knurrte er, doch Dumbledore sein Blick wurde jetzt ebenso ernst und er schüttelte verneinend seinen Kopf.
„Nein Severus, hat sie nicht. Und bitte nenn Shey Parvaneh nicht so, sie ist eine herzensgute junge Frau, die niemanden böses will. Und im Gegenteil, sie will genauso wie du, dass niemand erfährt, wer der Vater von Tahina ist“, erwiderte er, doch Snape schnaufte nur angewidert. Diese Konfrontation mit Shey passte ihm nicht, er wollte vergessen, nun kam alles zurück, was er jahrelang verdrängt hatte.
„Ich habe es schon gesehen, als deine Tochter ein halbes Jahr alt war. Sie hat deine Augen und deine Haarfarbe. Jetzt mit drei,- fast vier, sieht man es auch ganz deutlich im Gesicht und sogar an einzelnen Gesten von ihr“, fuhr Dumbledore fort und sah Snape forschend an.
„Das interessiert mich aber nicht, Albus. Und du wirst mich auch nicht dazu bringen, dass es mich interessieren könnte. Es würde sie gar nicht geben, wenn es nach mir ginge...“, sagte er hart und stand auf.
„Ich muss jetzt in mein Labor, ich habe zu tun, Direktor“, sagte der dunkle Mann und es klang eindeutig nach einen Rauswurf. Dumbledore trank den Becher leer, stellte ihn ab und erhob sich ebenso.
„Und ich werde auch nicht deswegen zurückkommen, falls es das ist, was du hier beabsichtigst. Ich werde mit Sicherheit kein Familienvater, das hättest du wissen müssen, alter Mann“, sagte Snape dunkel, während er Dumbledore zur Tür begleitete. Darauf hatte Dumbledore nur gewartet, er drehte sich sofort zu Snape um und lächelte ihn freundlich an.
„Aber nein, mein Junge! Glaube mir, ich wäre natürlich sehr erfreut gewesen, wenn du mir damals die Beiden als deine Familie vorgeführt hättest, aber die Chance ist vorbei, das weiß ich. Jetzt ja sowieso, wo sie wahrscheinlich im Frühjahr mit ihm fortgehen werden“, sagte er nachdrücklich und sah Snape treuherzig an.
In Snapes‘ Kopf halte das mit ihm nach und er presste automatisch seine Lippen zu einem dünnen Strich zusammen, was Dumbledore erfreut registrierte.
„Ich möchte wirklich, dass du wegen Hogwarts wiederkommst. Es wartet auf dich, mein Junge. Sieh zu, dass es nicht mehr so lange dauert“, fuhr Dumbledore fort.
„Ja“, sagte Snape nur und Dumbledore sah den seltsamen, dumpfen Ausdruck in den schwarzen Augen, was ihn sichtlich innerlich aufatmen ließ. ,Er scheint doch Interesse für sie zu hegen, Merlin sei Dank‘, dachte er und setzte noch einen drauf. Freundschaftlich tätschelte er dem schwarzhaarigen die Schulter.
„Schön... Was du immer von mir denkst... ich kenne dich schon zu lange, Severus. Ich weiß doch ganz genau, dass wenn du tatsächlich für die Zigeunerin Interesse gehabt hättest, dann würdest du doch bestimmt nicht zulassen, dass dir ein anderer Mann, sie und deine Tochter, so einfach wegnimmt... einen schönen Tag noch!“, sagte er gespielt belanglos und disapparierte.
Snape stand noch einen Augenblick mit ziemlich verwirrten Gedanken auf der Stelle und sah mit leerem Blick vor sich. ,Sie hat jemanden kennen gelernt? Sie geht mit ihm fort?‘, grübelte er ungewollt und ein ihm fremdes Gefühl breitete sich wie zäher Sirup in seiner Brust aus... er erkannte die Eifersucht nicht, die ihn automatisch in Besitz nahm, er war sie nicht gewohnt. Aber der aufkommende Zorn irritierte ihn schon irgendwie und er drehte sich mit altbekanntem Schwung um und rauschte in sein Haus, wo er in seinem Labor den Trank durch seine aufwallende Nervosität direkt verpatzte...
Und während In Snapes‘ kleinen Haus in Italien, lautstark Töpfe, Geschirr und viele, viele Phiolen zu bruch gingen... lief weit entfernt ein zufriedener Albus Dumbledore über die großen Wiesen von Hogwarts. ,Ich denke es müsste reichen, dieser sture Kerl wird jetzt wohl endlich begreifen und seinen Hintern in Bewegung setzten...‘, dachte der Schulleiter und betrat mit einem Lächeln das Schloss.


*

Die Kopfschmerzen waren gewaltig und Severus Snape öffnete mit einem leisen Stöhnen seine Augen. Er hatte schon lange nicht mehr so viel Feuerwhisky getrunken und der Kater erfasste ihn mit voller Wucht.
,Bei Salazar... was für eine Hölle...‘, dachte er und verzog bei der aufkommenden Übelkeit seinen Mund. Er lag ziemlich schief in seinem Sessel und probierte sich aufzurichten, was sein Rücken mit einem starken Ziepen quittierte, da er die ganze Nacht so verspannt gebogen, gelegen hatte. ,Du wirst alt‘, redete er in Gedanken mit sich selbst, erhob sich endlich und lief zu seinem Vorratsschrank, wo er schnellstens zwei Tränke einnahm...
Wenig später saß er mit einer Tasse starken Kaffee an seinem kleinen Tisch, im Schatten der Terrasse und grübelte vor sich hin. ,Schuld ist nur Albus. Weil er mir einen Floh ins Ohr gesetzt hat...‘, seine Gedanken schweiften in die Vergangenheit, er sah die hellgrünen Augen vor sich und ein leises Knurren entfuhr ihm. ,Ja, ich sehe seid damals definitiv die Augen der Waldhexe, nicht mehr die Lilys‘...‘ Er ließ seine schwarzen Augen durch den kleinen Garten schweifen. ,Der Gedanke kam mir doch schon mal...Warum geht sie mir nicht mehr aus dem Sinn? Es war doch nur zweimal Sex zum Merlin. Und ich hatte wahrlich schon besseren...‘, probierte Snape sich einzureden, aber tief im Innern wusste er ganz genau das dies nicht stimmte. Keine Frau hatte es je geschafft so ein warmes Gefühl in ihm hervorzurufen, wie er es bei Shey verspürt hatte. ,Warum interessiert es mich überhaupt noch, sie hat ja angeblich jemanden gefunden. Und das war eigentlich auch zu erwarten, sie ist recht ansehnlich‘, musste er innerlich zugeben. ,Vielleicht aber jetzt nicht mehr?‘, überlegte er, und stellte sie sich fett und unbeweglich vor, was ein fettes Grinsen auf seine Lippen zauberte. Dann jedoch überflogen ihn Bilder von dem Tanz damals und seine Augen begannen zu glänzen, ohne das er es merkte. ,Es wäre eine Schande, wenn die Schwangerschaft ihren Körper geschädigt hätten...‘, grübelte er darauf.
,Nun, vielleicht ist sie auch schon voller Narben, oder irgendetwas ist schon amputiert... so oft, wie ihr was passiert...‘, grübelte er weiter, dabei schüttelte er amüsiert seinen Kopf. Dann wurde ihm plötzlich bewusst, dass Shey schon wieder seine Gedanken ausfüllte und er wurde zornig. ,Was schert es mich, soll die Zigeunerin machen, was sie will‘
Snape stand ruckartig auf und lief in sein Labor, wo er erst einmal aufräumte...
Doch seine Gedanken glitten die nächsten Tage immer wieder zu der jungen Frau, was seine Forschungen schleifen ließ. Doch er konnte es nicht verhindern und der Gedanke, dass ein anderer Mann Hand an Shey legte, ließ ihn jedesmal richtig wütend werden, ...der Mann in ihn begehrte auf.
Dann kam Dumbledores Brief und machte es ihm endlich leicht, eine Entscheidung deswegen zu treffen.

Lieber Severus!
Ich muss Dich nochmals dringend bitten, Deinen Dienst in Hogwarts wieder aufzunehmen.
Prof. Berein hört in zwei Monaten auf und ich bin nicht gewillt, wieder einen neuen Lehrer für Zaubertränke einzustellen. Und da Du erstmal nur das Fach Zaubertränke unterrichtest und erst in einem Jahr auch wieder Verteidigung, hast Du genug Freizeit für deine Forschung.
Es geht aber vor allem darum, dass ich eine gute und eine schlechte Nachricht von dem Zaubereiministerium bekommen habe.
Die Gute ist, es wurden sechs Todesser gefasst, als sie eine Muggelschule in London überfallen wollten.
Die Schlechte ist, drei laufen noch frei herum und einer von ihnen wurde gestern Abend in Hogsmeade gesehen. Und es war Lucius Malfoy.
Ich hoffe auf Deine Unterstützung, Hogwarts braucht deinen Schutz! Du kennst Lucius Malfoy und weißt am besten von uns allen, wie er vorgehen wird.
Und falls Dir das bei einer Entscheidung hilft... Deine Tochter lebt in Hogsmeade.

Mit besten Grüßen,
Dein Freund Albus!


*

Shey kam mit Carman die Hauptstraße entlang geschlendert, sie hatte sich bei dem blonden Zigeuner eingeharkt und kicherte gerade, er stimmte in ihr Lachen mit ein. Sie hatten den Nachmittag miteinander verbracht und Shey fühlte sich wohl, wie seit langem nicht mehr.
„So, jetzt muss ich aber wirklich langsam nach Hause, ich will keinen Ärger mit meiner Tochter bekommen“, sagte Shey grinsend, während sie die Drei Besen erreichten. Carman machte ein ängstliches Gesicht.
„Das will ich auch nicht. Diese kleine talentierte Hexe verzaubert mich sonst noch in einen Frosch“, sagte er gespielt ernst und Shey kicherte wieder.

Wärme durchflutete die Gestalt in ihrem Rücken, die gerade um die Ecke getreten war, als sie das bekannte Kichern vernahm...

„So gerne, wie sie dich hat, würde sie das nie tun. Im Gegenteil, sie hat gestern wieder gesagt, dass sie dich heiratet“, antwortete Shey gespielt ernst und sie blieben vor der Tür des Pubs‘ stehen.

Auch die Gestalt blieb in einigem Abstand von ihnen stehen und musterte den blonden Mann, der sich jetzt vor die junge Frau schob und ihre Hände in die seinen nahm. Zorn fachte in Snape hoch und seine Augen zogen sich automatisch zu Schlitzen zusammen, aus denen er giftige Blicke zu dem Pärchen schickte.

„Hm... du weißt aber, dass ich lieber jemanden anders heiraten würde, nicht wahr, Shey?“, fragte Carman und seine raue Stimme klang dabei sehr liebevoll. Shey wurde prompt rot und sah zur Seite.
„Komm schon Shey, warum willst du uns beiden nicht eine Chance geben? Ich liebe dich und ich werde schwören für Tahina ein guter Vater zu sein“, sagte Carman und Shey sah in seine blauen Augen. Sie spürte die Liebe bei seinen Worten, die sie ergriff. Aber es war nicht die Liebe von einer Frau für einen Mann... sie hatte ihn einfach nur sehr gern, aber das tiefe Gefühl der Liebe, das einen das Herz verbrennt, das einen die Luft nimmt und den Magen Purzelbäume schlagen lässt, ...das war es eben nicht.
Sie seufzte leise und lächelte ihn an. Shey mochte ihn wirklich sehr und er sah gut aus, sehr männlich. Doch wenn auch ihr junger Körper ihn gerne einmal spüren würde, - ja sie sehnte sich nach körperlicher Liebe, sie war ja auch noch jung - so würde es ihr Herz niemals zulassen...

Sie hasste es dafür, hasste ihr Herz, was scheinbar auf ewig diesem schwarzen Teufel zugeneigt war...

Doch während sie nach einer passenden Antwort nachdachte, beugte sich Carman mutig vor und küsste sie ganz vorsichtig und behutsam auf ihre Lippen.

Snape schien es, als ob Nagini ihn erneut in den Rücken biss, das Gefühl war nicht weniger schmerzhaft das ihn befiel. Und während er automatisch nähertrat, löste sich Shey nach hinten weg.
„Carman, ...bitte nicht“, sagte sie leise und es tat ihr selber leid, denn irgendwie hatte der Kuss ihr gefallen... es war schon so lange her...
Carman lächelte und seine Augen strahlten sie an.
„Mir tut es nicht leid...“, sagte er schelmisch und Shey musste automatisch lächeln. Sie öffnete ihren Mund, doch er hob seine Hand.
„Warte... bevor du etwas sagst, ich weiß, dass du mich nicht liebst, Shey. Ich spüre, dass da noch jemand anders ist, wegen dem dein Herz schmerzt. Ich weiß nicht, wer dir wehgetan hat, aber es muss ein Idiot sein, das er dich hat gehen lassen. Aber ich werde warten, ...ich würde bis in alle Ewigkeit auf dich warten“, sagte er sanft und Shey wurde wieder rot und wich seinem Blick aus und sah zu Boden.
Snape hatte sie erreicht und schob sich hinter Carman auf die Tür der drei Besen zu, dabei sah er stechend zu Shey.
„Kommt einfach mit uns mit, wir werden sehen, was die Zeit bringt Shey“, fuhr er fort und Shey sah wieder auf, geschockt weiteten sich ihre Augen, als sie pechschwarze über die Schultern Carmans ansahen. Ein Krächzen entfuhr ihr, da drehte der Tränkemeister schon seinen Kopf und verschwand in dem Pub. Shey wurde blass und Carman sein Blick wurde besorgt, als sie sich auch noch an seinem Arm krallte, da ihre Beine den Dienst zu versagen schienen.
„Shey? Was ist los, geht es dir nicht gut? Hab ich was Falsches gesagt?“, fragte er nervös und stützte sie.
Shey ihr Kopf schien vollkommen leer zu sein, nur wilde Gedankenfetzen flogen ihr durch den Sinn. ,Er ist wieder da...‘
„Ich glaube es ist besser, ich hole Madam Rosmerta“, hörte sie den Zigeuner sprechen und kam wieder zu sich, sie sah Carman in die Augen und probierte sich zu fassen.
„Nein... es ist schon gut, Carman. Mir war nur etwas schwindlig, verzeih“, sagte Shey und ließ ihn los. Er runzelte seine Stirn und sah sie lauernd an.
„Wirklich? Geht es wieder?“, fragte er.
„Ja, danke. Ich gehe jetzt rein, Carman. Sehen wir uns morgen?“, plapperte sie nervös, dachte aber nur an die Begegnung, die gleich unweigerlich erfolgen würde.
„Ich begleite dich noch sicherheitshalber“, erwiderte der blonde Mann mit fester Stimme und schickte sich, Shey zur Tür zu schieben, doch sie entwand sich seinem Griff. Um keinen Preis der Welt, wollte sie jetzt eine Konfrontation der beiden Männer erleben.
„Nein, Carman, es ist okay, ich geh allein...bis morgen“, sagte sie schnell und glitt durch die Tür. Der Blonde sah ihr etwas verdattert auf die Tür, dann zuckte er mit seinen Schultern, drehte sich um und ging.
Shey blieb direkt mit dem Rücken an der Tür stehen und ihre Augen suchten augenblicklich die Tische nach Snape ab.

„Suchst du mich?“, fragte eine dunkle Stimme von rechts und sie zuckte zusammen. Die Drei Besen waren um diese Uhrzeit recht gut besucht und die Tische voll. Rauch und Gemurmel wallten durch den Schankraum. Shey hatte nicht geahnt, dass der Tränkemeister direkt einen Tisch neben der Tür nahm. Sie drehte sich wie in Zeitlupe zu ihm um und starrte ihn ungläubig an. Shey konnte es nicht fassen das Snape einfach so da war und sie auch noch einfach so ansprach. ...einfach so...
Auch für Snape war es ein seltsames Gefühl sie anzusehen. Er hatte nicht erwartet, dass sie sich nun so gar nicht verändert hatte. Ruhig musterte er sie von Kopf bis Fuß und nein, er konnte keinen Unterschied gegen damals ausmachen. Schließlich blieben seine schwarzen Augen in ihren hellgrünen hängen.
Shey und er starrten sich automatisch an, keiner sagte etwas.
Abermals zuckte Shey erschrocken zusammen, als eine kleine Gestalt sie förmlich umrannte und sich an ihre Beine klammerte.
„Mami!“, piepste das kleine Mädchen laut und drückte Shey ganz fest. Sofort sah Shey hinab und streichelte ihrer Tochter etwas fahrig über deren Wange.
„Hallo meine Süße“, flüsterte sie dabei und schielte nervös zu Snape. Der starrte einige Sekunden auf die schwarzen Locken der Kleinen, dann sah er auf, genau in Sheys‘ Blick, der leichte Angst ausstrahlte. Nun war er es, der nervös wurde, denn gleich heute mit seiner Tochter konfrontiert zu werden, damit hatte er nun nicht gerechnet. Er nickte Shey einfach zu und sah wieder weg.
Shey sah noch eine Sekunde fassungslos auf sein schwarzes Haar, was sein Profil verbarg, dann gab sie dem Zupfen an ihrem Kleid nach und sah nach unten.

„Endlich bist du da, wir wollten doch malen... ich hab gewartet“, maulte die Kleine und Shey nickte mechanisch und schob Tahina vorwärts, in Richtung Küche. Ihr Gehirn schien sich verabschiedet zu haben, denn es war ihr unmöglich auch nur einen klaren Gedanken zu fassen, während sie die Gaststube durchquerten. Tahina wunderte sich über den eigenartigen Gemütszustand ihrer Mutter und als sie sich erinnerte, dass ihre Mutter den Mann vorne am ersten Tisch so angestarrt hatte, drehte sie sich beim Laufen um und sah dorthin.

Und so sahen sich Vater und Tochter das erste Mal in ihrem Leben in die Augen! Doch Shey registrierte das Zurücksehen ihre Tochter und riss sie schnell wieder herum.
„Lass das!“, sagte sie bestimmend und Tahina sah sie irritiert an.
„Wer ist der Mann?“, fragte sie auch schon und Shey zuckte zusammen und schob sie hinter den Tresen, den sie jetzt erreicht hatten.
„Kennst du nicht, jemand aus dem Schloss“, antwortete sie nur und schob das Mädchen in die Küche. Dort stand Rosmerta an einem Topf und füllte gerade Essen für einen Gast auf. Sie schenkte Shey einen äußerst ernsten Blick in dem die Zigeunerin las, dass Rosmerta Snape schon gesehen haben musste.
„Bleib hinten, Shey, ich mache das schon“, sagte die Wirtin und verschwand mit dem Teller nach vorne.

Snape starrte noch einige Sekunden den Gang nach vorne entlang. ,Merlin...‘, dachte er nur, es war irgendetwas eben geschehen, er wusste aber nicht genau was. Er hatte nur Sekunden Zeit gehabt, das kleine Mädchengesicht zu erfassen, doch es hatte sich sofort fest in sein Gedächtnis gebrannt. Seine scharfen Augen hatten gesehen, wie ähnlich sie ihm sah. ,Ganz der Snape Linie entsprungen...‘, grübelte der Zaubertränkemeister und seufzte innerlich. ,Nun was solls‘, hast du eben eine Tochter... Hauptsache, niemand belästigt dich damit...‘, grübelte er weiter und sah Madam Rosmerta aus der Küche kommen. Sie stellte drei Tische weiter einen Teller ab und kam dann lächelnd auf ihn zu. ,Merlin, jetzt geht das wieder los...‘dachte er noch, da war sie schon da.
„Oh, Prof. Snape! Wie schön sie wiederzusehen! Wie geht es ihnen? Bleiben sie für länger?“, plapperte die Wirtin ihn voll, dabei sah sie ihn fragend an. Er sah sie ruhig, aber dennoch leicht unfreundlich an.
„Guten Tag, Madam Rosmerta. Mir geht es gut, danke. Und ja, ich werde in Zukunft wieder auf Hogwarts unterrichten. Ich würde dann gerne bestellen, wenn ihre Fragen beantwortet sind“, antwortete er kühl und Rosmerta ihr Lächeln wurde etwas unsicher. ,Er wird sich nie ändern...‘
„Natürlich Professor. Was darf ich ihnen bringen?“, fragte sie.
„Ein Butterbier, was gibt es zu essen?“, antwortete Snape.
„Wie wäre es mit Gulaschsuppe?“, fragte Rosmerta und ein bejahendes Nicken von ihm ließ sie schnell wieder nach vorne verschwinden.
Shey wartete schon in der Küche voller Ungeduld. Tahina saß neben ihr malend am Tisch und schien ganz vertieft in ihr Bild zu sein.
Kurz verfingen sich die Augen der beiden Frauen ineinander.
„Und?“, fragte Shey.
„Er wird wieder unterrichten... ich würde dir raten einfach zu ihm zu gehen... sprich mit ihm Shey“, sagte Rosmerta, während sie die Gulaschsuppe auffüllte. Shey sah ihr dabei zu.
„Du hast leicht reden“, erwiderte sie.
„Mami, guck mal!“, rief Tahina und Shey sah zu ihr. Die Kleine zeigte auf ihr Bild. Ein großer, runder Fleck war in der Mitte zu sehen, darum standen Strichmännchen.
„Das ist ein Lagerfeuer bei Carman im Lager und wir tanzen darum“, erklärte die Kleine mit glänzenden Augen und Shey zwang sich zu lächeln.
„Fein Tahina, wirklich ganz toll!“, lobte sie und Tahina lächelte zufrieden und widmete sich wieder ihrem Bild.
„Du kannst ihn doch wenigstens begrüßen, wenn er dann wirklich nicht mit dir reden will, kannst du ihn echt vergessen“, fuhr die Wirtin fort und hielt Shey den Teller hin. Diese sah auf den Teller, dann fragend zu Rosmerta.
„Er möchte Gulaschsuppe“, sagte die Ältere und Shey erhob sich tief Luft holend.
„Er hätte ja selber gleich Grüßen können...“, probierte sie es, doch Rosmerta sah sie nur an.
„Okay, okay... gib bitte acht, dass Tahina hier bleibt, ja?“, sagte sie noch und die Kleine sah bei ihrem Namen auf.
„Ich komme gleich wieder“, sagte Shey schnell und ging mit dem Teller nach vorne.
„Prof. Snape will noch ein Butterbier!“, rief ihr Rosmerta noch nach, dann sah sie lächelnd zu Tahina, die wieder vollkommen vertieft malte...

Shey zapfte schnell das Butterbier und lief dann zu Snape seinen Tisch. Er sah ihr schon entgegen und Shey probierte so ruhig wie möglich, seinem Blick standzuhalten. Doch kurz bevor sie den Tisch erreicht hatte, nahm sie ihre Augen von ihm, sie konnte es einfach nicht länger ertragen.
„Hier bitte“, sagte sie schnell und stellte den Teller und den Krug vor ihm ab. Snape fixierte sie und Shey ihre Augen flatterten kurz in seine, aber sofort wieder weg.
„Möchtest du Brot dazu?“, fragte sie ablenkend und er brummte ein ja, dabei nahm er seinen Blick nicht von ihr und Shey, die das spürte machte das sie wieder zur Küche kam. Dabei klopfte ihr Herz zum zerreißen, was sie wiederum wütend über sich selbst machte.
Rosmerta sah sie fragend an und Shey wurde rot.
„Er will Brot“, sagte sie den forschen Blick der Wirtin ausweichend und ging schnell an die große Arbeitsplatte, wo ein Brett mit einem Laib Brot drauf lag.
„Du musst selbst damit klar kommen, Shey. Ich muss wieder nach vorne... rede mit ihm!“, meckerte die Ältere und verließ die Küche. Shey verharrte im Schneiden und seufzte leise, während sie auf das angeschnittene Brot sah. ,Medusa, was bist du feige geworden, Shey‘, dachte sie und schnitt die dicke Scheibe fertig. Sie holte tief Luft und reckte entschlossen ihr Kinn. ,Okay, rede mit ihm und warte ab, was er dir zu sagen hat, ob er dir etwas zu sagen hat. Es ist lange her Shey, und ihr seid weder ein Paar, gar Freunde. Er hat doch oft genug gesagt, was er von Zigeuner hält, also reiß dich endlich zusammen...‘, machte sie sich selbst Mut, während sie wieder zu seinem Tisch lief. Rosmerta, die gerade drei Tische weiter eine Bestellung aufnahm, sah ihr zufrieden nach. ,Hoffentlich ist er nicht wieder so...Snape...‘
Als Shey den Tisch erreichte, sah sie das Snape noch keinen Happen von der Suppe gegessen hatte, doch der Krug Butterbier schien fast leer zu sein...
„Schmeckt die Suppe nicht?“, fragte sie automatisch und er hob seine rechte Augenbraue, während er sich zurücklehnte und sie ansah.
„Nimmst du die Zeit bei deinen Gästen, wenn sie essen, Waldhexe?“, fragte er dann und Shey wurde zart rot.
„Nein“, antwortete sie und er lächelte spöttisch.
„Und du bleibst jetzt wieder hier?“, fragte sie einfach und er legte etwas seinen Kopf schief.
„Ich denke ja“, antwortete er nach einigem Zögern. Shey stand immer noch mit dem Brotkorb wie abgestellt vor seinem Tisch. Als ihr das auffiel stellte sie ihn ab, so konnte sie wenigstens einen Moment auf die Tischplatte sehen und seinen lauernden Augen ausweichen...
„Und... wie geht es dir sonst so?“, fragte sie dabei. Snape sah auf ihre Hände und automatisch fiel ihm ein, wie sie seine Haut einst zärtlich berührt hatten, sein Herz klopfte schneller, doch genauso schnell schob sich der blonde Mann in seinen Geist und er sah wieder, wie Shey ihn küsste.

Der Mann in ihm brüllte auf und Wut erfüllte ihn.

„Warum willst du das wissen? Ich bin hier nicht zum plaudern hergekommen, ich möchte auch nicht ausgefragt werden... weder von der Wirtin, noch von dir, Zigeunerin“, knurrte er unfreundlich und Shey sah auf, genau in seine stechenden Augen. Sie las die Ablehnung darin und ihr Herz zog sich zusammen. ,Du wusstest es doch...‘
„Kann ich jetzt in Ruhe essen?“, fragte er kalt und Shey nickte automatisch, drehte sich um und verschwand in der Küche. Snape sah ihr einen Moment nach, dann ging sein Blick ins Leere. Er wusste, dass es ihn ja nicht zu interessieren hatte, aber der Gedanke an den blonden Mann nagte sehr an ihm. Knurrend griff er den Krug und trank ihn leer. Dann nahm er den Löffel und fing an zu essen, aber nach zwei Happen schob er den Teller von sich, stand auf, legte einen Silbersickel auf den Tisch und verließ eilig das Lokal. Rosmerta hatte ihn von weitem beobachtet und ging zu dem Tisch um ihn leerzuräumen. ,Ich glaube er war wütend... nichts gegessen‘, grübelte sie und lief in die Küche. Shey stand am Herd und rührte mechanisch in der Suppe, während Tahina immer noch malte.
„Prof. Snape ist weg, er hat nicht gegessen...“, sagte Rosmerta gleich und Shey blickte sie an.
„So? ist mir egal, weißt du“, sagte sie und setzte sich zu ihrer Tochter, die kurz aufsah und ihre Mutter anlächelte, worauf Shey gleich laut aufseufzte, als sie in die schwarzen Augen sah. ,Medusa, welch eine Qual...‘, dachte sie, lächelte aber zurück und die Kleine malte weiter.
„Was hat er den so gesagt?“, wollte Rosmerta neugierig wissen.
„Das er nicht plaudern will und auch nicht ausgefragt werden“, erwiderte Shey mit bissiger Stimme und Rosmerta runzelte ihre Stirn.
„Er hat nichts über...“ - sie zeigte zu Tahina „...gesagt?“
„Natürlich nicht. Was dachtest du denn, Rosmerta? Ich habe dir doch gesagt, er wollte“ – Shey zeigte jetzt mit ihren Augen zu Tahina „...es unbedingt wegmachen, er wollte es niemals“
„Es ist doch aber seltsam, dass er dir dann das Gold für euch gab, oder?“, fragte sie automatisch und nun fiel Shey der kleine goldenen Schlüssel wieder ein, der immer noch unter ihrer Kommode versteckt lag. ,Das habe ich ganz vergessen... den kann er wieder haben, wir wollen sein Gold nicht, haben wir gar nicht nötig... von diesem giftigen Zauberer!‘, dachte sie und erhob sich eilig.
„Das habe ich ganz vergessen... na warte!“, sagte sie, strich ihrer Tochter kurz über den Kopf.
„Mami kommt gleich wieder, Tahina“, sagte sie und ein piepsiges „Ja, gut“, kam als Antwort. Sie schenkte Rosmerta noch einen Kämpferischen Blick, den die Wirtin besorgt registrierte, dann war die junge Frau schon die Stiegen nach oben gestürmt.
,Merlin, was ist sie immer so aufbrausend... warum behält sie nicht erstmal das Gold? Vielleicht brauchen sie es wirklich einmal...‘, dachte die Ältere besorgt und ging wieder nach vorne zu ihren Gästen. Eine Minute später rauschte Shey an ihr vorbei und der entschlossene Gesichtsausdruck der Zigeunerin machte der Wirtin Sorgen...


*


Snape hatte noch einige Rollen feines Pergament aus dem Buchladen geholt und war jetzt gerade in Höhe Dorfausgang. Er war wütend über sich selbst und das machte ihm zu schaffen.
Er war es gewöhnt seine Gefühle unter Kontrolle zu halten, dass jetzt nach fast vier Jahren die Zigeunerin es schaffte, solche Macht über ihn zu erlangen, ließ ihn immer wieder leise knurren. ,Was interessiert dich dieses Weib überhaupt? Gut, der Sex war okay, aber zweimal war schon zweimal zuviel. Vor allem nachdem sie dir ein Kind angedreht hat... wer weiß, vielleicht ist das Gör gar nicht von mir?‘ , grübelte er, während er den kleinen Wald betrat, der zwischen Hogwarts und dem Dorf lag. Doch er wusste, dass er sich selbst belog, die Kleine hatte doch viel Ähnlichkeit mit ihm gehabt. Wieder verließ ein Knurren seine Kehle. ,Muss trotzdem nicht meins sein, Zigeuner haben auch dunkle Augen...Merlin, was überlege ich denn da? Diese Kind ist mir egal, besser sie würden verschwinden‘, bei dem Gedanken, fiel ihm wieder der blonde Mann ein. ,Machen sie ja hoffentlich auch bald... sie und ihr Lover‘, Wut wallte trotzdem wieder in ihm auf und seine Schritte wurden schneller. Er hätte ja auch disapparieren können, doch der Tränkemeister brauchte unbedingt frische Luft...
„Severus!“ ,hörte er plötzlich und Sheys‘ Stimme erkennend drehte er sich um. Seine rechte Augenbraue war automatisch fragend nach oben gewandert. ,Was will sie?‘, dachte er verblüfft und sah der jungen Frau entgegen die angerannt kam, ihre langen Locken wehten dabei nach hinten und sie blieb schließlich schnell atmend, vor dem großen schwarzen Mann stehen.
„Was willst du? Hab ich was vergessen, oder hast du noch eine weitere nervige Frage, Waldhexe?“, murrte er und Shey bemühte sich wieder zu Atem zu kommen, damit sie ihm ihre Meinung sagen konnte. Sie sah ihn zornig an und wühlte dabei in ihre Rocktasche. ,Oh dieser Zauberer! Wie konnte ich mich nur jemals in so einen Mann verlieben?‘, schoss ihr durch ihren Kopf und sie zog ungeduldig die kleine Kette hervor, griff sein rechtes Handgelenk, was er sich überrascht gefallen ließ und sie ließ den Schlüssel in seine Hand gleiten.
„Hier, behalt dein Gold, wir brauchen es nicht... wir wollen es auch von dir nicht! Und das hier...“, stieß sie hervor, während sie die kleine Rolle Pergament hervorholte und sie ihm ebenso in seine Hand drückte. „Das wollen wir auch nicht. Es interessiert mich nämlich nicht... dein Gold nicht und auch nicht das du die Vaterschaft anerkennst“, sagte Shey mit ziemlich scharfer Stimme und Snape zog überrascht die andere Augenbraue auch hinauf.
Stumm starrten sie sich einen Augenblick an, dann überwog die Wut in Snape die Oberhand. Sein Blick wechselte ins Spöttische und er steckte beide Sachen vollkommen gelassen in seinen Umhang.
„So, du brauchst das Gold nicht, fein. Hat dein neuer Lover wohl genug? Sah gar nicht so aus, wenn ich mich erinnere“, sagte er dabei höhnisch und Shey schenkte ihm sofort einen zornigen Blick, den er nur ruhig erwiderte.
„Ich brauche von niemanden Gold, weder von dir, noch von einem anderen Mann. Wir kommen auch so gut zurecht, ich habe zwei gesunde Hände und kann arbeiten“, antwortete Shey .
„Ach, es gibt noch mehr Männer? Ich hatte schon so eine Ahnung...“, fragte er gespielt erstaunt und Shey schlitzte ihre Augen. Es brodelte in ihr und sie hatte es schwer ihn nicht anzuschreien.
„Nein“, sagte sie deshalb nur kurz, bemüht ruhig zu bleiben.
„Nein? Bist du dir da sicher? , ...und wegen der Vaterschaft, mir ist es auch so lieber. Weil, ich bin mir gar nicht mehr so sicher, dass es wirklich mein Kind ist“ , sagte er und sah nur abfällig auf Shey herab, die jetzt ihre Augen aufriss und ihn irritiert ansah. ,Bitte?‘
„Wie kannst du so etwas sagen, Severus Snape?“, brachte sie endlich heraus und er blickte einmal an ihr herunter.

„Ich weiß doch nicht, mit wem du noch alles zu meiner Zeit so rummachtest, Zigeunerin“, sagte er mit angewiderter Stimme und Shey ihre Wangen färbten sich rot. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten, während sie nach Worten rang.

„Du küsst dich auf offener Straße mit diesem Mann, der aussieht als ob er aus der Walachei kommt, was meinst du denken da die Leute?“, fragte er weiter und Shey erstach ihn mit ihren dunkelgrünen Augen.

„Carman sieht nicht aus, als ob er aus der Walachei kommt, er ist sehr gepflegt. Seine Kleidung ist sauber und er ist sehr nett“, stieß sie wütend aus und Snape war es, der jetzt seine Augen schlitzte und sich etwas zu ihr herab beugte. Eifersucht fachte brennend in seiner Brust auf, als sie Carman verteidigte.

„Oh, Carman heißt er? Wie niedlich, ist das ein Hundename?“, fragte er zischend und Shey ihre Wangen wurden noch roter.

„Carman ist ein sehr schöner Name... besser als Severus, das ist ja wohl eher ein Tiername!“, giftete sie zurück und Snape schnalzte mit seiner Zunge, während er seine schwarzen Augen in ihre bohrte.

„Nana, du hast ihn aber scheinbar gemocht...und liebevoll ausgesprochen ...und zwar stöhnend in mein Ohr, als ich dich befriedigte, schon vergessen?“, fragte er und Shey blinzelte einmal nervös. Sie war wütend das er so schlecht über Carman sprach und sie so niedermachte. ,Warum erwähnt er das jetzt? Will er mich irre machen, dieser Mistkerl‘
„Die zweimal“, stieß sie deshalb gespielt gelangweilt aus und Snape fuhr zurück, sein Blick wurde eisig. Nun hatte sie sein Ego getroffen. Der gemeine Snape drückte sich an die Oberfläche...
„Wahrscheinlich hast du recht, du hast bestimmt schon ganz andere Namen öfter gestöhnt, als den meinen... das war ja zu erwarten, bei einer wie dir“, sagte er und seine Augen fuhren erneut mit angewiderten Blick über Shey, die nun bei seinen Worten blass wurde. ,Was wagt er sich zu sagen?‘
„Was sagst du da? Sag es nochmal“, forderte sie und ihr Körper zitterte von aufkommenden Zorn. Tränen traten ihr in die Augen und suchten sich einen Weg über ihre Wangen. Snape verzog spöttisch seine Oberlippe und blickte sie gelangweilt an.

„Tu doch nicht so, Shey. Wir wissen es doch beide, das Zigeunerinnen die perfekten Huren sind“, stieß Snape kalt aus.

Es klatschte sehr laut, als ihre Handfläche auf seine Wange traf, die sich auch sofort rot färbte. Snape sah die kleine Frau vor sich vollkommen geschockt an. Das hatte er nicht erwartet und es ging auch so schnell, dass er nicht reagiert hatte.
„Du! ...Du bist so widerwärtig! Ich hasse dich, Severus Snape! Ich hasse dich!“, schrie Shey ihm schluchzend ins Gesicht, dann drehte sie sich um und rannte davon.

Der Zaubertränkemeister von Hogwarts stand auf dem Waldweg und sah der davon eilenden Gestalt hinterher. Sein schwarzer Blick war irgendwie leer und dumpf schimmernd.
Innerlich sprach ihm eine Stimme zu, dass er soeben einen großen Fehler begonnen hatte... einen sehr großen Fehler.
,Besser so... soll sie mich hassen...‘, dachte er dagegen, verdrängte die Stimme und holte tief Luft.
Mit einem dunklem Brummen drehte er sich um und ging weiter nach Hogwarts.

Doch das schlechte Gewissen brannte den ganzen Weg noch auf seiner Wange...


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