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Fanfiction

Im Zauber der Verdammnis - 19. Ein Fehler mit Folgen

von Dardevil

Hallo, meine Lieben!
Ich bin ganz überrascht und sehr erfreut, dass ich noch so viele Kommis bekomme.
Danke dafür und viel Spaß bei diesem Kapitel!
Lg, Dardeil!

.............


„Severus, warst du in letzter Zeit in Hogsmeade?“, fragte Dumbledore seinen Zaubertränkemeister, der gerade auf dem Weg war, die große Halle zu verlassen. Das Mittagessen war vorüber und die Schüler und Lehrer machten sich langsam auf den Weg in die Klassen.
,Was will er denn jetzt schon wieder?‘ „Nein“, gab er nur kurz bei und machte sich bei, einfach weiterzulaufen.
„Würdest du mir vielleicht den Gefallen tun und heute Nachmittag einmal in den drei Besen vorbeischauen? Ich hätte hier eine Nachricht, für Miss Parvaneh“, fragte er freundlich und Snape blieb drei Schritte vor ihm stehen und drehte sich langsam um. Seine Augen glitzerten wütend und er schnaubte laut auf, bevor er antwortete.
„Sag Albus, sehe ich so aus, als ob ich mit der wenigen freien Zeit, die ich am Nachmittag habe, nichts anzufangen weiß? Haben wir keine Posteulen mehr?“, knurrte er und sah dabei abfällig auf die kleine Rolle Pergament, die der Direktor in seiner Hand hielt. Dumbledore wartete ruhig sein Gemecker ab, er hatte ja damit gerechnet...
„Nein, gewiss nicht, aber ich wollte nur sicher gehen, dass die Nachricht auch ankommt. Miss Parvaneh hat sich nämlich seit dem Vorfall mit den beiden Herren, nicht bei mir gemeldet. Und das beunruhigt mich ein wenig, weißt du“ erklärte er und Snape presste kurz seine Lippen zusammen.
„Vielleicht will sie deine Hilfe nicht, Albus. Vielleicht ist sie auch schon längst bei Rosmertas‘ Tochter in London, du sagtest doch etwas davon. Außerdem, was schert es mich?“ gab er garstig zurück.
„Nein, in London ist sie mit Sicherheit noch nicht und das beunruhigt mich ja eben. Auf was wartet sie bloß?“, fragte er, halb mit sich selbst in Gedanken.
„Sie wird schon wissen was sie tut“ ,Macht sie angeblich ja immer‘, dachte er und lief weiter, ohne auf Dumbledore Rücksicht zu nehmen.
„Ich hoffe sie macht keine Dummheiten“, hörte er Dumbledore murmeln und blieb stehen.
,Was sollte sie denn für Dummheiten machen?...dumm ist, dass sie immer noch in Hogsmeade verweilt. Wenn mich der Dunkle Lord ruft, wird er es unweigerlich erfahren... dieses sture Weib!‘, dachte er und drehte automatisch um. Vor dem Direktor blieb er stehen und hielt ihm seine offene Hand hin.
„Gib mir die Nachricht Albus“, sagte er dabei und Dumbledore strahlte, was Snape nun wieder seine Augen verdrehen ließ. Als er die kleine Rolle Pergament an sich genommen hatte, ging Snape weiter.
„Pass auf dich auf... diese Kerle treiben sich mit Garantie noch dort herum“, rief ihm Dumbledore noch nach, aber Snape gab darauf gar keine Reaktion. Er musste jetzt zum Unterricht und wie es der Zufall so wollte, hatte Levana jetzt Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Und natürlich musste sie darunter leiden, dass Snape zu ihrer Schwester musste...


Drei Stunden später hatte er das Dorf erreicht. ,Ich soll aufpassen hat er gesagt? Hah!‘ ,dachte er wütend darüber, dass er wirklich hier war, nur wegen dieser Zigeunerin. ,Na ihre Schwester musste ja wenigstens ein wenig dafür leiden...‘, Snape grinste kurz böse, in Erinnerung an die letzte Doppelstunde. Er betrat die Drei Besen und sah sich sogleich suchend in den halbvollen Schankraum um, konnte aber Shey nicht entdecken, dafür aber Rosmerta am Tresen. Zügig ging er dorthin.
„Oh, Prof. Snape“, begrüßte sie ihn strahlend.
„Ist Miss Parvaneh im Hause?“, fragte er sofort geschäftlich, Rosmerta sah etwas verstohlen zur Küche und mit roten Wangen wieder zu ihm.
„Ja,... gut das sie hier sind Professor! Es ist etwas passiert, aber sie sagt nicht was... es muss furchtbar gewesen sein und sie will, dass ich schweige...und sie weigert sich zu einem Heiler zu gehen, aber... nun“, sie deutete mit ihren Augen zur Küche und Snape verstand und lief mit einem Kopfnicken dorthin. ,Es ist etwas passiert? Immer passiert irgendetwas mit diesem Weib… und immer muss ich dann gerade in ihrer Nähe sein…‘
Schlechtgelaunt betrat er die Küche der Drei Besen. Der Raum war groß und vollkommen verholzt. An den Wänden hingen alle Arten von Kellen, Schopflöffeln und sonstige Kochhilfen. Ein großer Herd stand in der Mitte und in einem großen, eisernen Topf köchelte es dampfend vor sich hin, es roch intensiv nach Gulasch.
Snape blickte nach links und sah Shey mit dem Rücken zu sich stehen, scheinbar schnippelte sie irgendetwas, jedenfalls erkannte er diese Bewegung bei ihr. ,Sieht hier gar nicht so aus, als ob etwas passiert wäre‘, dachte Snape und trat näher. Sie trug ihre Haare offen, ihre braunen Locken umschmeichelten ihre Figur bis zur Taille und Snape kam nicht umhin, diese zu bewundern, er mochte lange Haare bei Frauen und Shey hatte wirklich schönes, glänzendes Haar. Seine schwarzen Augen glitten beim Herantreten darüber.
Shey hörte jetzt die Schritte hinter sich.
„Bin gleich fertig, Rosmerta. Hat schon einer bestellt?“, fragte sie, ohne sich umzudrehen, dabei hackte sie den Majoran klein.
„Keine Ahnung“, antwortete Snape dunkel und Shey erstarrte.
,Was will der denn hier?‘
Snape sah auf ihren Rücken und spürte ihr Zögern. ,Na, kommt nichts freches? Seltsam‘
Shey hackte nervös weiter.
„Kann ich etwas für dich tun? Rosmerta ist vorne, falls du sie suchst“, sagte sie scheinbar belanglos, dabei drehte sie sich aber immer noch nicht um. Snape zog seine rechte Augenbraue hoch, sah an ihr herunter und entdeckte den Verband um ihren rechten Fuß. Seine Stirn runzelte sich und er trat direkt hinter sie.
„Ich suche nicht Rosmerta. Dumbledore schickt mich, er wartet immer noch auf deine Antwort, Waldhexe… und ich denke das Kraut ist klein genug gehackt, es matscht schon…“, sagte er, dabei sah er über ihre Schulter auf das Brett vor ihr, wo sie immer noch ziellos hackte. Shey zuckte zusammen, nahm schnell das Brett und drehte sich von ihm weg. Er sah ihr nach, wie sie zu dem Herd humpelte und den wirklich feingehackten Majoran in den Topf tat.
„Ähm, es tut mir leid, dass du dir den Weg hierhergemacht hast. Du kannst Prof. Dumbledore sagen, dass ich… alles geregelt habe. Er… braucht sich keine Sorgen mehr um Levana zu machen“, sagte sie betont ruhig, aber Snape hörte das unterdrückte Zittern in ihrer Stimme sehr wohl heraus.
Shey rührte mit einer großen Holzkelle in dem Topf herum und Snape runzelte erneut seine Stirn, als er die beiden, scheinbar selbstgeschienten Finger von ihr sah, die sie beim Rühren steif weghielt. Neugierig trat er näher. ,Hm…, sie hat also alles geregelt…‘
„Ich bin keine Posteule, Weib. Hier hast du seine Nachricht. Antworte ihm gefälligst selbst, er wartet darauf“, knurrte er direkt neben ihr und Shey versteifte sich automatisch, als er ihr die Pergamentrolle hinhielt. Sie schielte seitlich darauf, sah ihn aber nicht an, ihre Haare verdeckten ihr Gesicht, er konnte sie nicht sehen.
Shey streckte ihre andere Hand danach aus und nahm sich die Rolle.
„Danke und einen schönen Tag noch… mögen alle guten Wünsche mit dir sein“, sagte sie leise, steckte die Rolle in ihre Schürzentasche und rührte weiter. , Und passe bitter auf meine Schwester auf!‘, dachte sie traurig.
„Und du hast alles geregelt, ja?“, hörte sie die lauernde Stimme des Tränkemeisters nun direkt neben sich und sie wusste, er würde nicht einfach gehen. Sie wusste, er würde es bemerken. Sie wusste, er würde alles bemerken…
„Ja“, sagte sie leise und sie wunderte sich nicht mal, - reagierte gar nicht darauf, als er unter ihr Haar durchgriff, ihr Kinn in die Hand nahm und sie so zwang zu ihm aufzusehen. Das kurze Zucken in seinen schwarzen Augen, als ihre Locken beiseite glitten und er ihr Gesicht erblickte, sah Shey nicht, weil sie die Augen geschlossen hielt, dabei probierte sie die Tränen zu unterdrücken, die unweigerlich aus ihnen hervorzuquellen drohten. Also eigentlich hielt sie nur das rechte Auge mit eigenen Willen geschlossen, denn das Linke war so stark zugeschwollen, dass es eh zu war…
Sie hörte, wie er tief Luft holte und entschloss sich nun doch, ihn anzusehen. Sein schwarzer Blick traf sie wie eine Peitsche. Sie las erstaunt die Anklage gegen sie darin, aber sie sah auch, wie zornig er zu sein schien.
„So regelst du also alles“, stieß er nach einen Moment des Starrens aus und Shey schluckte. Sie senkte wieder den Blick.
„Ach das… ich bin gefallen“, log sie leise mit roten Wangen.
Snape schnaufte höhnisch und ließ seine Augen nochmals über ihr demoliertes Gesicht gleiten. An der Stirn hatte sie eine große Schorfwunde, ihr linkes Auge war in einer blaugrünen Farbe zugeschwollen…
Immer wieder schaute er prüfend Sheys‘ Wunden an und ein fremdes Gefühl machte sich in ihm breit. Er wollte Rache, Rache für Shey. Er wollte denjenigen in seinen Fingern spüren, der ihr das angetan hat. Zorn wallte in ihm hoch, Zorn über Shey und Zorn über die ganze Situation, in der er sich befand, Zorn für das Gefühl, Shey beschützen zu wollen, was ihm gar nicht gefiel, was er sofort versuchte zu verdrängen. Sein Griff wurde immer fester…
„Du tust mir weh“, sagte sie piepsig und Snape ließ sie augenblicklich los, so als hätte er bei ihren Worten erst gemerkt, wie lange er sie angesehen hatte. Automatisch sah er auf den violetten Fleck den sie am Kinn hatte, den seine Hand verdeckt hatte und verstand. Er sammelte sich und sein Blick wurde wieder undurchdringlich, einfach nur schwarz.
„So, gefallen bist du? Vom Glockenturm der Dorfkirche? Oder warst du etwa wieder bei dem Drachen und er ist über dich drüber gelaufen?“, fragte er abfällig und Shey sah wieder auf.
„Warum gehst du nicht einfach und lässt mich in Frieden?“, fragte sie ruhig, dabei rollte eine Träne aus ihrem gesunden Auge, zornig wischte sie, sie fort.
Snape hasste die ganze Situation, und er hasste Dumbledore dafür.
„Was ist, sagst du mir was passiert ist, oder soll ich mir die Antwort mit Gewalt holen?“, drohend beugte er sich zu ihr herab, seine Stimme war dunkel und kühl. Shey lief ein Schauer den Rücken herunter und sie machte einen halben Schritt nach hinten. ,Er soll verschwinden‘
„Es geht hier nur um den Schutz einer Schülerin, nicht um dich. Es ist meine Pflicht mich darum zu kümmern,- obwohl es mir persönlich bei deiner Schwester eigentlich auch egal wäre…“, sagte er belanglos und ein scharfer Dolch bohrte sich in Sheys‘ Herz…
Sie straffte ihre Schultern und sah ihn fest mit einem Auge an.
„Gut, wie du meinst. Also… ich… ich werde mit den Zigeunern gehen, dafür vergessen sie meine Schwester. Sie hat ihre Ruhe und ihr...du... deswegen keine Unannehmlichkeiten mehr. Reicht das als Antwort?“, fragte sie und er sah das nervöse Zucken in ihrem Auge. Unglaube machte sich in ihm breit, als er sich automatisch wieder aufrichtete. ,Sie will was? Mit diesem Gesindel mitgehen? Sich verkaufen lassen? Für ihr blöde Schwester? Merlin, ich wusste nicht, dass es so dumme Menschen gibt‘
„Du willst mit diesem Typen mit? Dann wirst du ihn heiraten? Na, viel spaß, Weib!“, stieß er höhnisch aus, aber seine Augen funkelten dabei wütend, was Shey verwunderte.
„Ja, so haben alle ihren Willen und es herrscht Frieden“, antwortete sie nur.
Snape schnaufte und beugte sich wieder etwas zu ihr vor.
„Ja, alle außer du, es wird nicht das einzige Mal sein, dass du Wunden trägst. Glaub mir, ich kenn mich da aus“, sagte er und Shey überfiel wieder das Gefühl der Angst, ihr Auge flatterte kurz durch die Küche bevor es ihn wieder ansah.
„...Ja, vielleicht“, antwortete sie wispernd, dabei wusste sie, dass er recht hatte.
„Vielleicht? Was meinst du, wie du erst aussehen wirst, wenn er dich nimmt“, fuhr Snape gnadenlos fort und Shey wurde kalkweiß. Unweigerlich drängten sich Bilder von damals, als Lucius Malfoy sie vergewaltigt hatte, in ihr hoch. Ihr Herz fing an zu rasen.
Auch Snape wurde nervös, er konnte nicht glauben, dass sie das wirklich vor hatte. Er erinnerte sich an all die Male, wo er ihr geholfen hatte. ,Ich habe meine wertvolle Zeit mit ihr vergeudet‘ , dachte er wütend und sah sie wartend an.
Als sie ihm nicht antwortete, sonder einfach zu Boden sah, knurrte er leise. ,Das ist ihr wohl auch egal‘
„Naja, das bist du ja denn wenigstens gewohnt“, sagte er eisig und ihr Blick schoss nach oben, ein Funkeln trat in ihr Auge und das Hellgrün verdunkelte sich zusehends. ,Was???‘
Snape wurde etwas mulmig, er hatte das nicht so sagen wollen, aber er war eben Severus Snape und im nächsten Augenblick war es ihm schon wieder egal, er würde sich eh nie dafür entschuldigen.
„Woher weißt du...?“, fragte sie leise mit überaus wütender Stimme. Er zog nur angeberisch seine rechte Augenbraue hoch und sah sie eingebildet an. Ihr Blick flog kurz zu seinem rechten Arm, was ihm nun doch wieder unangenehm war.
„Ah, ich vergaß...“, sagte sie dabei giftig und packte sein linkes Handgelenk, hob den Arm hoch, kurz vor sein Gesicht. In der nächsten Sekunde stieß sie den Arm angewidert von sich.
„Ich vergaß, was du bist!“, zischte sie dabei und ihr Blick drohte ihn zu erdolchen.
Er wurde nun auch wütend. ,Was erlaubt sich die Frau?“
„Ach, ja?“, fragte er lauernd und seine Augen zogen sich zu Schlitzen zusammen.
Shey trat nah an ihn heran und reckte ihm ihr Kinn entgegen.
„Ach ja!“,knurrte sie ihn an.
Einige Sekunden war es totenstill in der Küche, nur das Gulasch brodelte leise vor sich hin.
„Ihr seid bestimmt gute Freunde, du und Malfoy. Ihr passt auch wunderbar zusammen. Sicher ist er auch so Einer, stimmts‘? Wenn nicht, dann schlage ihn doch mal deinem Lord vor, er würde wunderbar zu euch passen... und du wagst dir zu sagen, Zigeuner seien dreckiges Pack? Du bist tausendmal weniger wert als der schlimmste Zigeuner!“, fauchte Shey ihn an.
In Snape fing es jetzt an zu brodeln, er drohte zu platzen. ,Was wagt sich dieses Miststück?‘, knurrte er innerlich, aber Shey fuhr schon fort...
„Wie viele Frauen hast du den schon mit Gewalt genommen? Führt ihr eine Liste? Bestimmt schließt ihr Wetten darüber ab, wie viele... Ah!“, schrie sie erschrocken auf, als Snape sie blitzschnell an ihren Schultern packte und fest schüttelte.
„WAS fällt dir ein! Rede nicht über Dinge, die du nicht verstehst, Frau! Wage es dir nie wieder, so etwas zu mir zu sagen hörst du?!“, brüllte er mit eisiger Stimme und Shey jammerte unter seiner Wut.
„Meine Schulter! Bitte hör auf!“, flehte sie leise, dabei weinte sie. Snape kam nur langsam wieder zu sich und hielt mit dem Schütteln inne. Er musterte ihr weinendes, ängstliches Gesicht und ließ fast sanft von ihr ab. Tief Luft holend ging er einen Schritt rückwärts, starrte sie aber weiterhin wütend an. ,Das hat sie davon. Nun sieht man, zu was sie mich gebracht hat... mit ihrem unüberlegtem Gerede...‘, grummelte er innerlich, aber irgendwie tat es ihm leid, er sah wie Shey sich ihre rechte Schulter vorsichtig rieb und er schloss kurz, sich selbst beruhigend, seine Augen. Als er sie wieder öffnete, weinte sie noch stärker, dabei hielt sie sich immer noch ihre rechte Schulter. Als er den schmerzverzerrten Ausdruck in ihrem Gesicht sah, kriegte er tatsächlich ein schlechtes Gewissen. ,So fest habe ich doch nicht zugegriffen, oder?‘ , dachte er befangen und trat wieder näher. Shey wich seinen Augen aus, die sie fragend ansahen.
„Lass mal sehen“, sagte er und nahm einfach ihre Hand beiseite. Shey wollte zurücktreten doch ein ernster Blick seiner schwarzen Augen ließ sie stehen bleiben. Snape öffnete die obersten Knöpfe von Sheys‘ Bluse, wobei sie ein rotes Gesicht bekam, was er natürlich mit einem abfälligem Schnaufen abtat und schob sie über ihre rechte Schulter. ,Hab schon mehr von dir gesehen...‘
„Merlin, das war ich aber nicht... warum hast du nichts gesagt?“, entfuhr ihm, als er die dunklen Flecken, betrachtete. Die Schulter schien außerdem leicht geschwollen zu sein.
„Du warst so wütend...“, antwortete sie leise und sie sahen sich kurz fest an.
„Denke nicht, dass ich es jetzt nicht mehr bin, Weib“, murrte er und sie nickte nur. Er zog seinen Zauberstab und glitt mit ihm über die Schulter, dabei murmelte er etwas. Shey spürte ein Prickeln, dann eine leichte Linderung, aber ein dumpfer Schmerz blieb.
„Nur geprellt, zieh dich wieder an“, sagte er, drehte sich einfach um und lief in Richtung Ausgang.
„Danke“ sagte sie leise und er blickte über seine Schulter zu ihr zurück.
„Wir sind noch nicht fertig miteinander“, drohte er und verschwand. Shey sah noch einen Moment fassungslos auf die Tür, dann setzte sie sich an den kleinen Tisch, der in der Ecke stand. Dort sackte sie förmlich zusammen und fing hemmungslos an zu weinen.
So fand sie Rosmerta, die natürlich gucken gegangen war, nachdem der Tränkemeister fort war.
„Kind, was ist denn?“, fragte sie und legte einen Arm um Sheys‘ Schulter. Shey schluchzte laut auf und vergrub ihr Gesicht an Rosmertas‘ Bauch.
So standen sie einige Zeit, bis sich Shey wieder einigermaßen beruhigt hatte.
„Danke, dass du da bist“, sagte Shey leise und schniefte noch verhalten.
„Dafür sind Freundinnen doch da, Shey“, antwortete Rosmerta murmelnd. Sie streichelte der Zigeunerin beruhigend übers Haar.
“Und, willst du mir nicht endlich erzählen, was passiert ist? Und was Prof. Snape damit zu tun hat?“, fragte sie und Shey nickte. Dann erzählte sie Rosmerta alles und diese wurde blass.
„Kind, warum bist du denn dorthin gegangen? Ohne mir etwas zu sagen! Hast du denn nicht gemerkt, was das für Kerle sind? Bei eurem ersten Treffen hattest du es doch schon nur Prof. Dumbledore und Prof. Snape zu verdanken, dass sie nicht grob geworden sind. Es sind nicht alle Männer gleich, glaube mir“, sagte Rosmerta und Shey bekam rote Wangen.
„Ja, aber unser Clan hätte mich doch nicht dorthin versprochen, wenn sie so wären…“ ,Das hätte die alte Serani niemals zugelassen…‘, grübelte Shey.
„Ach, papperlapapp! Sie haben es eben nicht gewusst. Andere Länder andere Sitten“, erwiderte Rosmerta nur und stand auf.
„So, für dich ist heute Feierabend, ohne Widerrede. Du gehst jetzt auf dein Zimmer und erholst dich, verstanden?“, befahl sie und Shey nickte nur.
Shey ging, soweit es ihr mit ihrem lädierten Körper möglich war, duschen und legte sich in ihr Bett. Aber sie starrte nur zur Zimmerdecke, schlafen konnte sie nicht. Ihre gebrochenen Finger schmerzten außerdem sehr, sie hatte den Verdacht, dass sie vielleicht hätten gerichtet werden müssen. Aber im Moment war ihr das egal, alles war ihr egal...

***
Snape indessen hatte das Schloss erreicht und rauschte den Kerkergang hinunter. „Mit was ich mich alles beschäftigen muss… als ob ich so viel Zeit oder gar Interesse dafür hätte…“, grummelte er vor sich hin.

„Schattenmoorschlinge“, murmelte er an der schweren Holztür am Ende des Ganges und sie schwang sofort knarrend auf.

Er betrat seine privaten Räume, schmiss im gehen seinen Umhang auf das Sofa und lief direkt zu seiner Vitrine, wo er sich ein Glas Feuerwhisky eingoss.
,Ich werde aus dieser Frau nicht schlau. Als wenn sie nicht schon genug mitgemacht hat‘, mit einen Zug leerte er das Glas, blickte noch einen Moment nachdenklich durch seinen Wohnraum, dann lief er zu der schwarzen Tür auf der gegenüberliegenden Seite.

Er legte seine Handfläche gegen die Tür aus reinem Ebenholz und sie glitt geräuschlos auf. ,Ich werde ihr ein paar Sachen schicken‘, dachte er, als er sein Labor betrat. Snape suchte zwei Phiolen und einen kleinen Tiegel aus dem Vorratsschrank, indem er seine Heiltränke und Salben aufbewahrte und lief dann zurück in sein Wohnzimmer.

,Ich wusste, dass es Malfoy war‘, fiel ihm ein, als er zu seinem Uhu trat, der leicht eingedöst auf seiner Stange hockte.
Zorn wallte ungewollt in ihm auf, und er knurrte leise. ,So ein Idiot...‘ , die Phiolen und den Tiegel packte er in einen Beutel und wollte diesen den Uhu an sein Bein binden, um es Shey zu schicken doch er hielt inne. ,Warum nicht? Jetzt ist es doch eh schon egal, ich mache mich ja hier sowieso schon zum Narren‘,
Mit dem Gedanken, die Zigeunerin vielleicht noch ein wenig ärgern zu können, lief er mit dem Beutel in der Hand zur Tür, griff im gehen seinen Umhang und rauschte hinaus.
Eine halbe Stunde später betrat er zum zweiten Mal an diesem Abend die Drei Besen.
Er lief erneut zum Tresen, wo auch jetzt wieder Rosmerta stand.
„Ist Miss Parvaneh in der Küche?“, fragte er und wollte schon, ohne eine Antwort abzuwarten dorthin weitergehen.
„Nein, sie ist auf ihrem Zimmer, Professor. Soll ich sie runterholen?“, fragte Rosmerta eifrig und lächelte ihn an.
Snape schenkte ihr einen ernsten Blick und Rosmertas‘ Lächeln verschwand.
„Nein. Welches Zimmer ist es?“, fragte er kühl und sah schon zu der alten, ausgetretenen Holztreppe, die seitlich vom Tresen nach oben führte.
„Das Vorletzte, rechte Seite“, antwortete die Wirtin und sah ihm erstaunt nach, wie er mit wehendem Umhang die Stufen erklomm und in der Dunkelheit des oberen Stockwerkes verschwand...

**

Shey war immer noch hellwach. An Schlaf war einfach nicht zu denken und sie seufzte leise. In dem Moment ging ihre verschlossene Zimmertür auf und der Zaubertrankmeister betrat unaufgefordert den Raum...

Snape hatte mit einem gemurmelten Zauberspruch die Tür ohne weitere Umstände geöffnet und war einfach eingetreten. Schadenfroh hatte er sofort gesehen, wie Shey an der gegenüberliegenden Seite erschrocken aus ihrem Bett gehüpft war. Er blickte sich kurz in dem mittelgroßen Zimmer um, registrierte links neben dem Fenster den wackeligen Brautisch und lief mit hochgezogener Augenbraue dorthin.
Shey sah ihm ungläubig nach, dabei stand sie direkt neben ihrem Bett. ,Was? Das glaube ich jetzt aber nicht? Medusa, was ist hier los?‘, schoss ihr durch den Kopf, langsam setzte sie sich in Bewegung und humpelte zu ihm. Sie sah auf seinen Rücken, der Umhang umschmeichelte seine Gestalt.
„Was machst du da?“, fragte sie. Snape sah in den leeren kleinen, verbeulten Eisenkessel, roch kurz daran, blickte prüfend zu dem kleinen, scheinbar selbstgebauten Regal, was neben der kleinen Feuerstelle an der roh gemauerten Wand befestigt war und drehte sich schließlich langsam zu Shey um, die direkt wartend hinter ihm stand. Kurz fuhr sein Blick über den angegrauten Männerschlafanzug den sie trug, dabei hob er spöttisch seine Mundwinkel.

„Hübsch“, höhnte er und Shey errötete.

„Er ist aber bequem... Außerdem, was geht dich an, wie ich schlafe...“, entschuldigte sie sich automatisch, dabei stellte sie ihren verbundenen Fuß auf den nackten übereinander. Snape registrierte auch dies und seine Augen schossen in ihre.
„Was willst du hier? Und wieso kannst du nicht anklopfen?“, fragte sie und er sah kurz zur Tür und wieder zurück, seine schwarzen Augen glitten über ihr verprügeltes Gesicht und erneut keimte Wut in ihm hoch.
„Setzt dich auf das Bett, ich habe nicht viel Zeit“, befahl er schnarrend und schob sie schon dorthin.
Shey ließ sich das perplex gefallen und als er sie bis an die Bettkante geschoben hatte, plumpste sie automatisch darauf. Er zauberte sich den einzigen Stuhl im Raum herbei, zog mit einer Bewegung seinen Umhang ab und schmiss ihn aufs‘ Bettende. Dann setzte er sich genau vor ihr. Shey sah erstaunt auf die beiden Phiolen und den kleinen Tiegel, die er plötzlich in der rechten Hand hielt, sie hatte nicht gesehen, wo er sie so plötzlich her hatte.
„Was ist das?“, fragte sie.
Snape legte die Phiolen neben Shey auf die Bettdecke und öffnete den Tiegel.
„Frag nicht so neugierig... Augen zu!“, befahl er mit dunkler Stimme und Shey schloss sie automatisch, obwohl das Eine war ja eh zu...
Eine halbe Sekunde später spürte sie schon, wie er mit fast sanften Bewegungen, die Salbe auf die lädierten Stellen strich. Shey schnupperte nervös, es roch ihr angenehm.
„Riecht gut, was ist das?“, fragte sie und er knurrte kurz.
„Sei still“, murmelte er und sie presste beleidigt ihre Lippen zusammen. ,Bitte, wie du willst, alter Griesgram‘
„So ist recht“, sagte er höhnisch, auf ihren Mund blickend. Darauf rümpfte sie kurz ihre Nase, was ihn heimlich grinsen ließ.
Als seine Finger aus ihrem Gesicht verschwanden und sie spürte, wie er ihr Oberteil aufzuknöpfen versuchte, zuckte sie nach hinten und riss die Augen auf.
„Heh!“, rief sie dabei und er hielt kurz inne, dabei hatte er ihren Kragen in der Hand. Seine schwarzen Augen stachen mahnend in ihre, doch sie erwiderte ruhig seinen Blick, dabei konnte sie ihr zweites Auge schon ein wenig öffnen es schwoll schon ab.
„Ich hatte gesagt, ich habe keine Zeit“, knurrte er und Shey griff seine Hand, schob sie weg, dann öffnete sie ihre obersten Knöpfe und schob den Stoff über ihre rechte Schulter. Schwarzblau sah ihre Haut rund um die Schulter aus und sie schien sogar noch mehr angeschwollen zu sein, als vor ein paar Stunden.

Snape wollte ihr jetzt eigentlich beleidigt die Salbe in die Hand drücken, damit sie es alleine machen konnte, aber die Schulter schien ihm wirklich krank auszusehen, so schluckte er seinen Ärger runter und tauchte zwei Finger in den Tiegel.
Vorsichtig strich er die Paste dick auf ihre Haut. Shey zuckte kurz, sagte aber nichts. Sie wechselten schnell einen Blick miteinander, dann fuhr er fort. Erstaunt schielte sie seitlich auf sein Tun. ,Das er so sanft sein kann, hätte ich nicht gedacht... nun, er muss ja auch wertvolle, zerbrechliche Trankzutaten zubereiten...‘, dachte sie dabei, dann war Snape fertig und sie spürte seinen Blick.

„So, hinlegen!“, befahl er knapp und Shey nickte. Sie lehnte sich nach hinten ins Bett und er griff ihren verbundenen Fuß, entfernte mit einem schwenk seines Zauberstabes ihren Verband und ließ ihn dann, blaue Funken verstreuend, über ihren Knöchel gleiten.
,Hm, nicht so schlimm... gut, weniger Probleme für mich‘, grübelte er, schmierte auch den Fuß mit der Salbe ein und zauberte mit einem gemurmelten „Ferula!“ einen neuen Verband darauf.

„Hinsetzen!“ , sagte er wieder in befehlenden Ton und Shey setzte sich seufzend auf. ,Hinlegen, setzen, hinlegen, setzen...blöder Lehrer!‘
„Ja Professor, Sir, eure Hoheit“, antwortete sie dabei und Snape schenkte ihr einen giftigen Blick.
„Es wird jetzt etwas weh tun“, sagte er und griff ihr rechtes Handgelenk und zog es zu sich heran. Shey schluckte nervös und sah auf ihre selbstgeschienten Finger.
Er berührte nur das Umwickelte daran und sie zuckte schon mit einem „Au!“ zurück, aber er hielt das Handgelenk fest und sie schenkte ihm einen flehenden Blick.
„Muss da denn auch was gemacht werden?“, fragte sie leicht bittend und er nickte mit dunklem Blick.

„Aber es tut so weh“, versuchte sie erneut ihn umzustimmen.
„Da musst du jetzt durch. Währest du gleich zu einem Heiler gegangen, hättest du sie schon in Ordnung“, erwiderte er und zauberte einfach das Herumgebundene weg.
Shey und Snape starrten kurz auf die dick geschwollenen Finger, die in vollkommener krummer Form wegstanden.

„Scheiße“, flüsterte Shey und Snape sah ihr in die Augen.

„Ja“, erwiderte er, dabei musterte er kurz ihr Gesicht, die blauen und violetten Flecken waren am verschwinden und die Schwellung um ihr Auge auch. Er probierte seine Augen in ihre zu bohren, aber Shey sah schnell weg, auf ihre Finger, die sehr schmerzten.
„Sieh mich an“, sagte er und ihre hellgrünen Augen huschten automatisch in seine. Er las die Angst darin und seufzte innerlich. Sie sah in seine Schwärze und es war ihr plötzlich unmöglich wegzusehen, sosehr nahm er sie damit gefangen.
Der Griff an ihren Zeigefinger war so blitzschnell, dass sie gar nicht reagieren konnte, was er auch nicht zugelassen hätte. Aber der Ruck und das Ausrichten des Bruches daran, war so schmerzvoll für Shey, das sie im Reflex mit einem Stöhnen den Stoff seiner Brust griff und ihr Gesicht darin verbarg.
Snape atmete verblüfft den Duft ihres Haares ein, das sein Kinn umschmeichelte. Er hielt immer noch ihr Handgelenk und mit der anderen Hand ihren Finger. Shey zitterte jetzt stark und Snape seufzte erneut innerlich.
Er räusperte verhalten.

„Komm schon, der andere Finger muss auch gerichtet werden, du weißt das“, sagte er und Shey schüttelte ihren Kopf an seiner Brust.

„Das halte ich nicht aus... bitte“, wisperte sie gegen seine Robe. Snape konnte sie nicht von sich wegschieben, da er immer noch ihre Hand und ihren Finger hielt und er würde sich hüten eines davon loszulassen.
„Du wirst das jetzt zulassen verdammt nochmal. Was ist mit deinem großen Mund, Waldhexe?“, probierte er es erneut, doch sie schüttelte nur verneinend ihren Kopf.
„Ich habe es gewusst, dass du eine Lügnerin bist... Zigeuner sind doch Feige“, sagte er hämisch und sie lehnte sich sofort zurück, sie blickte ihn aus tränennassen Augen anklagend an.
„Du weißt gar nicht, wie das weh tut... du Sadist“, meckerte sie und schniefte einmal. Dann schielte sie auf ihre Finger. Den, den er festhielt, wirkte jetzt gerade, der daneben stand in einem schiefen Winkel ab. Shey seufzte, sah in seine Augen und als er nickte, nickte sie Augen schließend zurück.
„Bitte sei vorsic... AAAH!“, schrie sie laut, als er sofort den Finger wechselte und auch diesen mit einen Ruck ausrichtete. Erneut fand er ihren Kopf an seiner Brust wieder und er glaubte, sie hatte soeben einen Knopf von seiner Robe abgerissen. Ihr Atem war schwer und er hörte sie leise weinen. Snape atmete erneut den Duft ihrer Haare ein und er musste sich eingestehen, er mochte ihn. ,Ihre Haare riechen nach Wald...‘, dachte er und schnupperte noch einmal heimlich.
Sich des plötzlich bewusst werdend, ließ er ihre Finger los und schob sie schnell von sich. Sie schniefte noch einmal laut und wieder senkte sie ihre hellgrünen Augen anklagend in seine.
Snape besah sich ihre jetzt geraden Finger und er zauberte eine leichte Schiene darum.
„So, fertig... war doch gar nicht so schlimm“, sagte er dabei und stand auf. Sein Blick flog über seine Robe und sofort sah er die Stelle, wo der Knopf fehlte. Er sah auf ihre gesunde Hand, die sie immer noch zur Faust hielt und streckte ihr seine offene Hand entgegen.
„Mein Knopf“, knurrte er und Shey sah ihn fragend an, er blickte wieder auf ihre Faust und sie öffnete diese. Sofort schoss ihr die Röte ins Gesicht, als sie den schwarzen Knopf darin sah. Sie selbst hatte es gar nicht gemerkt, wie sie ihn im Schmerz abgerissen hatte. Schnell legte sie ihn in seine Hand und er zauberte den Knopf wieder dorthin, wo er hingehörte.
„Trink die grüne Phiole“ befahl er und zeigte neben sie auf die Bettdecke. Shey griff sie und entkorkte sie. Erst roch sie daran, dann trank sie ihn. ,Schmeckt ja furchtbar‘, dachte sie und verzog ihr Gesicht.
Scheinbar zufrieden und ohne sie weiter zu beachten lief Snape zu dem kleinen Regal und fing an ihre gesammelten Kräuter und Pilze zu inspizieren. ,Sieh mal an, was sie alles hat... sogar ein paar Gnomknollen‘, dachte er und dann fiel ihm ein, dass er sie ja dabei im Wald getroffen hatte. Die Schale des Gnimpfeies leuchtete ihm aus einem kleinen Körbchen hellgrün entgegen. Ein Rascheln in seinem Rücken, ließ ihn zurückblicken. Shey war im Begriff zu ihm zu gehen, sie wankte dabei ein wenig.
„Besser, du bleibst liegen, der Schmerztrank macht ein wenig müde“ , sagte er und trat wieder zu ihr ans Bett. Shey gähnte und legte sich hin. Er setzte sich auf die Bettkante und musterte ihr müdes Gesicht, dass jetzt wieder völlig normal aussah, bis auf ein wenig Schorf an der Stirn.
„Warum hast du mir den Schmerztrank nicht vorher gegeben?“, fragte sie und hielt ihm dabei die geschienten Finger unter die Nase. Snape sah sie ernst an.
„Damit du wieder zu dir kommst und nicht vergisst, was sie dir angetan hatten“, erwiderte er.
,Was? Er hat mich diese Schmerzen ertragen lassen, obwohl es auch ohne gegangen wäre?‘ Shey schnappte kurz nach Luft, entschloss sich aber dann, doch nichts dazu zu sagen.
„Wo sind die Zigeuner jetzt?“, fragte er und sie sah ihn forschend an. ,Was will er von ihnen?‘
„Warum?“, fragte sie und sofort zogen sich ärgerlich seine Augenbrauen zusammen.
„Du sollst mir antworten Weib. Mehr nicht, als WO?“, fragte er nachdrücklich und Shey zuckte nur mit ihren Schultern. ,Das er immer so fies reden muss‘
„Keine Ahnung... und ich würde es auch nicht sagen wenn ich es wüsste“, sagte sie eingeschnappt und er beugte sich sofort etwas zu ihr vor.
„Du würdest, glaube mir“, knurrte er verärgert und sie sah die Ernsthaftigkeit seiner Worte in seinen Augen. Schnell sah sie verlegen zur Bettdecke und ihr Blick erhaschte die volle Phiole, die dort noch lag.
„Was ist da drin?“, fragte sie schnell ablenkend und er schielte kurz dorthin.
„Skele Wachs“
„Oh“, entfuhr ihr, denn sie wusste, wie teuer dieser war.
„Ja“, antwortete er und sie sahen sich wieder an. Einen Moment verfingen sich ihre Augen ineinander. Shey schämte sich jetzt, denn er hatte ihr wirklich geholfen und die Schmerzen waren auch verschwunden. Nur die Finger puckerten noch etwas.
„Ich weiß wirklich nicht, wo sie sind. Ich will es auch nicht wissen, sie sollen zur Hölle gehen“, sagte sie und sah ihn ehrlich an.
„Genau das habe ich vor“, erwiderte Snape eisig und Shey wurde blass. ,Das darf er nicht tun‘

„Bitte nicht“, sagte sie und Zorn wallte in Snape hoch. ,Was?‘
„Wie meinst du das? Du glaubst doch wohl nicht, dass ich dich noch einmal zusammenflicken werde“, knurrte er und sie sah die Wut in seinen Augen.
„Nein... ich will nur nicht ... ach vergiss es“
„Was?“, knurrte er drohend.
Ihre Augen bekamen einen traurigen Schimmer.
„Tu bitte so etwas nicht... es ist nicht gut für deine Seele...“, flüsterte Shey und er lauschte überrascht ihren Worten nach, dann lachte er kalt auf.
„Meine Seele? Wenn du wüsstest... mach dir darüber lieber keine Gedanken“, sagte er bitter und Shey sah ihn fragend an, doch Snape blickte nur eisig zurück.
„Ich weiß nicht wo sie sind, basta“, stieß sie aus und sah weg.
„Ich werde sie auch so finden, aber ich habe keine Lust zu suchen. Ihr müsst doch irgendwie verblieben sein... nach eurem letzten netten Treffen?“, höhnte er und sie wurde rot.
„Sie werden übermorgen Abend hinter dem Gasthof auf mich warten dann werden wir mit einem Portschlüssel nach Lettland verschwinden“, erklärte sie und Snape starrte sie einen Augenblick überlegend an.
„Gut, dann wirst du morgen abreisen“, sagte er schließlich, was ihn sofort einen fragenden Blick einbrachte.
„Und wohin wird die Zigeunerin gehen, Professor der Zaubertränke?“, fragte sie und er sah kurz zum Fenster.
„Nach London natürlich, zu Rosmertas‘ Tochter. Und jetzt frag nicht weiter, das nervt“
„Und wenn ich aber nicht aus Hogsmeade fort will? Was dann?“
Stumm musterte Snape ihr Gesicht, das schon wieder einen leicht aufmüpfigen Ausdruck angenommen hatte.

„Dann wirst du wahrscheinlich sterben“ erwiderte er schließlich vollkommen emotionslos und Shey schluckte schwer.
„Wieso denkst du das?“, fragte sie leise und er beugte sich erneut drohend zu ihr vor. Schwarz und dumpf war sein Blick und diesmal jagte er Shey Angst ein.

„Willst du wissen warum? ...Weil ich ein Todesser bin, Zigeunerin“, sagte er eisig und ihre Augen flatterten nervös, sie konnte aber nicht wegsehen. Ein bedrohliches Glitzern trat jetzt in die Schwärze seiner Augen und er beugte sich noch näher zu ihrem Gesicht vor. Shey drückte ihren Hinterkopf in ihr Kissen, soweit es ging.

„Genug... wolltest du nicht wissen, wie viele Frauen ich schon mit Gewalt nahm? Es waren mehr als genug! Hörst du?“, zischte er samtig und Shey wurde blass. Sie probierte die Lüge in diesen Worten in seinen Augen zu finden, doch sie sahen sie so eisig ernst an, dass ihr schlecht wurde, als sie erkannte, dass er die Wahrheit sprach.
„Und wenn mich der Dunkle Lord heute noch zu sich ruft, dann bist du mit Sicherheit die Nächste und morgen schon tot... aber erst nachdem sich die Todesser ...auch ich...mit dir amüsiert haben. Schöne Frauen werden erst benützt, ...bevor sie getötet werden, ...so ist das bei uns“, redete er flüsternd weiter, aber Shey hatte das Gefühl er schreie sie an. Die Gänsehaut, die ihren Körper überzog, war nicht zu toppen. Sie schluckte und rang nach Worten, aber es wollte ihr nichts einfallen.

Snape richtete sich wieder auf, sah aber weiterhin auf sie herab. ,Jetzt wird sie es vielleicht endlich verstanden haben‘ dachte er, aber eine beunruhigende Traurigkeit drohte sich in ihm breit zu machen. Schnell wollte er aufstehen, aber eine kleine Hand hielt ihn an seinem Unterarm fest und er senkte vorsichtig seine Augen zu ihr.
„Es tut mir leid was ich heute Nachmittag zu dir gesagt habe, verzeih mir bitte“, sagte Shey und er verfing sich in ihren hellgrünen Augen, die ihn fast zärtlich ansahen. Nicht länger diesen Blick ertragend, wand er sich ab und wollte erneut aufstehen. ,Sie soll mich nicht so ansehen..., hat sie eben nicht zugehört?‘

„Warte...bitte“, sagte sie sanft und er sah sie automatisch fragend an. Er registrierte, dass sie ihre Hand nicht wegnahm, als sie sich zu ihm aufrichtete, dann spürte er auch schon ihre warmen, weichen Lippen auf seiner Wange, doch bevor er sich diesem Moment richtig bewusst wurde, waren sie schon wieder verschwunden und sie legte sich wieder zurück auf ihr Kissen, die Hand verschwand von seinem Arm...
„Danke... danke für alles“, flüsterte sie und sah ihn lächelnd und mit roten Wangen an. Shey schämte sich ein wenig über ihren spontanen Entschluss ihn auf seine Wange zu küssen, aber irgendetwas hatte ihr dazu geraten.
Snape musterte noch immer etwas perplex ihr Gesicht, aber als er auf ihre roten Lippen sah verspürte er den Wunsch sie zu küssen, diese weichen, warmen Lippen richtig zu kosten. Er wusste , sie mussten fantastisch schmecken. Erschrocken sprang er auf.
„Trink den Skele Wachs und beweg dich nicht mehr so viel“, sagte er grummlig über sich selbst, griff seinen Umhang und lief eilig zur Tür.
„Bitte pass auf dich auf, ja? ...Es mögen alle guten Wünsche mit dir sein!“, hörte er sie sagen und verharrte einige Sekunden mit der Türklinke in der Hand. Ohne zurück zu blicken verließ er schließlich ihr Zimmer.
Shey trank den Skele Wachs leer, wobei sie sich fast übergeben hätte, so schrecklich schmeckte er, dann lehnte sie sich in ihre Kissen und schloss ihre Augen. ,Heute wird nicht mehr nachgedacht Shey, entscheide morgen über dein zukünftiges Leben...schlaf jetzt...‘, dachte sie dämmrig und glitt in das Reich der Träume...


.....................

Wie wird sich Shey endscheiden, wenn sie aufwacht?
Hört sie auf Snape, oder hört sie auf die Zigeunerin in sich, die sich den alten Sitten verpflichtet fühlt?
Was wird Snape tun?
Freue mich auf Eure Ideen, lasst mal hören!

LG, Dardevil!


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