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Fanfiction

Im Zauber der Verdammnis - 11. ...und das Leben geht weiter

von Dardevil

Hallo!
Ich bin wieder da und habe sogleich das Kapitel reingesetzt.
Danke für eure Kommis und viel Spaß beim weiterlesen!
LG, Dardevil!
..................

Am nächsten Morgen nahm sich Madam Pomfrey Shey an, die wieder für ein paar Stunden erwacht war. Die Haut an ihrer rechten Hüfte schmerzte immer wieder etwas, sie war immer noch rot und heilte nur sehr langsam, da dort das Drachenfeuer besonders tief hinein gebrannt war.
Sie musste noch den ganzen Tag und die folgende Nacht ihren Verband um den Kopf tragen, und wäre bald verrückt geworden, wenn nicht am Nachmittag ihre Schwester gekommen wäre und sie fest umarmt hätte. Shey hatte sie sofort am Geruch erkannt und sich etwas beruhigt, da Levana nun bei ihr war.
Zur Nacht hatte Poppy ihr noch einmal einen Schlaftrank verabreicht, damit sie wirklich in Ruhe durchschlief.
Prof. Dumbledore hatte sich auch noch einmal blicken lassen und sich nach Sheys’ Zustand erkundigt.

...Prof. Snape nicht. Er hielt sich der Krankenstation fern, als herrschte dort die Seuche...

Am dem Morgen, als Shey endlich der Verband von ihren Augen abgenommen wurde, war es für sie, als ob sie wiedergeboren werde...

Madam Pomfrey wickelte vorsichtig die letzten Lagen von ihrem Kopf und die Zigeunerin blinzelte vorsichtig in den hellen Krankensaal. ,Endlich, oh wie grell das alles ist...', dachte sie dabei.
„So junge Frau, nun schauen wir mal, ob mit ihren Augen alles wieder in Ordnung ist“, sagte Poppy und beugte sich mit ihrem Zauberstab zu ihr.
„Wo bin ich? Im Schloss?“, fragte Shey leise, während ein sanfter grüner Strahl ihr rechtes Auge abtastete.
„Ja, in Hogwarts auf der Krankenstation. Prof. Snape hat sie vor drei Tagen hergebracht“, antwortete Madam Pomfrey ihr und widmete sich jetzt dem anderen Auge.
„Prof. Snape?“, fragte Shey erstaunt und probierte sich daran zu erinnern, aber da war nichts.
Poppy griff ein kleines Fläschen und träufelte Shey ein paar Tropfen davon in die Augen, was Shey blinzeln ließ.
„Ja, er fand sie im Wald“, sagte Poppy dabei und fixierte abermals die Augen ihrer Patientin.
„Oh“
Während die Heilerin sich jetzt ihren Ohren widmete, grübelte Shey vor sich hin. ,Wie peinlich, dann hat er ja was gut bei mir...Shey, er hat nicht nur was gut bei dir, er hat dir das Leben gerettet...'
„So, Merlin sei dank scheint ja alles wieder im Lot zu sein, Kindchen“, sagte Poppy und stand auf. Shey blickte sie jetzt ernst an.
„Danke Madam. Ich weiß gar nicht, wie ich ihnen jemals dafür danken soll...“
Poppy lächelte und tätschelte beruhigend ihre rechte Hand.
„Na,na, dass ist doch selbstverständlich das wir ihnen geholfen haben. Und mein Name ist Madam Pomfrey, ich bin die Krankenschwester von Hogwarts“
„Ich weiß nicht, ob das so selbstverständlich ist, Madam Pomfrey. Schließlich bin ich ...Zigeunerin“, sagte Shey leise und wich ihren Blick aus.
Poppy runzelte ihre Stirn und setzte sich wieder zu Shey auf die Bettkante, dabei griff sie sanft deren Hand und drückte sie.
„Pass mal auf Kindchen. Ich weiß ja nicht, was dir schon alles passiert ist, aber bei uns gibt es keine Unterschiede zwischen dunkler Hautfarbe und heller, auch nicht zwischen Zigeunern,- oder was auch immer. Wenn jemand Hilfe benötigt, werden wir sie ihm gewähren,- egal woher er kommt, oder wohin er gehen wird, verstanden?“, sagte sie und Shey starrte sie leicht ungläubig an.
Poppy lächelte freundlich und nickte dabei.
„Danke“, sagte Shey nur und lächelte scheu zurück.
„Na also“, sagte Poppy, stand auf und blickte zu der großen Uhr an der gegenüberliegenden Wand.
„So, ich schätze ihre kleine Schwester wird gleich hier hereinstürmen, der Unterricht ist nämlich zu ende. Wir unterhalten uns dann später, Miss Parvaneh“, mit den Worten verschwand Poppy nach hinten in ihr Büro.
Und wirklich, es dauerte keine fünf Minuten, dann wurde die Tür aufgerissen und Levana stürmte in den Saal.
„Shey! Ich bin's!“, rief sie und erreichte schwer atmend das Bett.
„Oh wie schön, du kannst wieder gucken..und hören?“, plapperte sie fragend und umarmte Shey auch schon kräftig. Shey grinste und schob sie in Armlänge von sich.
„He, immer langsam mit den jungen Pferden. Ich freue mich ja auch, dich wiederzusehen, du Wirbelwind“
Levana kam ganz dicht mit ihren Augen an Shey ihre heran, und musterte sie sorgsam.
„Ist wirklich wieder alles in Ordnung mit dir Shey?“, fragte sie dabei mit vorsichtiger Stimme.
Die Ältere lächelte und strich Levana sanft über die Wange.
„Ja, alles wieder okay, deine Leute hier sind sehr nett und hilfsbereit“, sagte sie und Levana seufzte zufrieden, dabei bildeten sich Tränen in ihren Augen, Shey zog sie sanft an sich.
„Shhh, ist doch alles wieder gut...shh...“, murmelte Shey beruhigend und streichelte sanft Levanas' Rücken.
Die Kleine schniefte leise vor sich hin.
„...Ich hatte solche Angst um dich...“, wisperte sie.

Sie drückten sich noch einen Moment, dann setzte sich Levana zu Shey aufs' Bett und sie musste nun alles haarklein erzählen, dabei wurde sie öfters unterbrochen, denn Levana machte ihr Vorwürfe, weil sie alleine gegangen war.
„Ich hätte dich eh nicht mitgenommen, es war viel zu gefährlich“
„Ach, aber damals sind wir auch zu zweit gegangen“
„Das war etwas anderes“
„Gar nichts war da anders“
„Du sollst mir nicht immer widersprechen“
„Aber...“
„Nichts aber“
Levana zog eine Schnute und Shey schmunzelte darüber. Dann holte Levana tief Luft.
„Wenn es bei mir soweit ist, möchte ich schon, dass du mitkommst, Shey“, sagte sie dann. Shey ihr Schmunzeln erstarb und ihre Augen bekamen einen ernsten Ausdruck.
„Du hörst mir jetzt ganz genau zu, Levana Parvaneh. Niemals, hörst du, niemals! -wirst du dorthin gehen! Ich werde es dir nicht erlauben, hast du verstanden?“, sagte sie vollkommen ernst und Levana sah sie ungläubig an.
„Wie, ich soll die Parvaneh Prüfung später nicht machen?“, fragte sie baff.
„Auf keinen Fall“
„Aber jede Parvaneh Frau muss da durch, hat Großmutter doch immer gesagt...“
„Alles Blödsinn, alte unnötige Rituale, du siehst doch was da alles passieren kann, oder?“
Levana antwortete nicht, sondern sah auf ihre Hände.
Shey griff ihre Hände, worauf Levana sie ansah.
„Hör mir zu, Levana. Es ist nicht nötig so eine alte Drachenschuppe zu holen, damit du eine echte Parvaneh Frau bist. Du bist auch so eine, es ist alles quatsch und dummes Gerede, von wegen der Prüfung und so“
„Und wieso hast du denn das gemacht?“, fragte sie leise.
„Weil ich dumm genug dafür war. Aber jetzt weiß ich es besser, glaube mir“, antwortete sie bestimmt und blickte ihre kleine Schwester treu an.
„Versprich es mir Levana... versprich mir, dass du niemals dorthin gehen wirst“
Diese blickte noch einen Moment suchend in Sheys' Augen, dann nickte sie.

„In Ordnung“

Shey lächelte erleichtert und zog die Kleine in eine erneute Umarmung.
„Ich hab auch gar keine Lust, den blöden Drachen zu sehen...“, nuschelte Levana gegen Sheys' Brust und diese lachte leise.

Eine halbe Stunde später betrat der Direktor der Schule den Krankensaal und Levana wurde hinaus geschickt, -obwohl ihr das wohl nicht zusagte, sie maulte leise vor sich hin, fügte sich aber dennoch. Natürlich nur mit dem Versprechen am nächsten Morgen noch vor dem Frühstück vorbei zu kommen...

Shey setzte sich etwas auf, als der alte weißhaarige Mann sich einen Stuhl herbei zauberte und sich mit einem freundlichen Lächeln neben ihr Bett setzte.
„Guten Tag, Miss Parvaneh. Schön zu sehen, dass es ihnen wieder besser geht, ...wurde auch zeit“, sprach er sie an.
„Guten Tag...Prof. Dumbledore, soweit ich mich erinnere?“, erwiderte sie mit ebenso einem freundlichen Lächeln.
Dumbledore nickte und strich sich über seinem weißen, langen Bart.
„Hm, wie geht es ihnen wirklich, junge Frau?“, fragte er dann mit leicht besorgtem Blick.
Shey blinzelte kurz nervös, bevor sie sich räusperte.
„Ähm, dank ihrer freundlichen Aufnahme hier, geht es mir wirklich gut, Sir. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, wie ich das je wieder gut machen soll“, erwiderte sie schließlich. Der alte Mann sah sie jedoch ernst an.
„Miss Parvaneh, ich möchte ehrlich zu ihnen sein. Wir wissen, dass sie nicht nur von dem Drachen verletzt wurden... wir wissen auch, dass sie vergewaltigt wurden“, sagte Dumbledore und Shey wurde augenblicklich tiefrot und wich schnell seinem Blick aus.
„Ich weiß nicht was sie meinen...“, flüsterte sie verlegen mit dem Blick auf ihre Hände, die ineinander verkrampft auf der Bettdecke ruhten. Bilder tauchten automatisch vor ihren inneren Auge auf,... schreckliche Bilder von Lucius Malfoy, ...seinen verzerrten, gierigen Ausdruck in seinen kalten, eisgrauen Augen. Sein schwerer Körper, der sie erbarmungslos unter sich festhielt, während er sich an ihr verging...

Shey schloss ihre Augen. Ihr Atem wurde automatisch unruhig und sie fing an zu zittern.

„Miss Parvaneh, keiner wird sie zwingen darüber zu sprechen, keine Sorge. Doch die Untersuchungen haben uns das offenbart. Wir würden selbstverständlich sehr gerne den Verantwortlichen dafür dingfest machen...“, sagte er und Shey ihr Kopf ruckte hoch, sie starrte ihn mit ängstlichem Blick an.
„Nein,...nein... bitte ...nicht...“, stotterte sie und Dumbledore tätschelte beruhigend ihre Hände.
„Wie gesagt, es liegt ganz alleine an ihnen. Wenn sie dem nicht weiter nachgehen wollen, so werden wir sie nicht weiter bedrängen“, sagte er mit beruhigender Stimme und Shey seufzte leise und senkte wieder ihren Blick.
„Danke“, flüsterte sie und Dumbledore war es, der nun seufzte.

Dann fragte er sie ablenkend über den Drachen aus und sie musste erneut die ganze Geschichte erzählen. Zwischendurch kam Poppy mit drei Tassen Tee und setzte sich dazu.
Nachdem Dumbledore Shey wie ein Schulmädchen gescholten hatte, schmunzelte diese auch schon wieder ab und zu.
„So, jetzt ruhen sie sich noch ein paar Tage bei uns aus und dann sieht die Welt auch wieder ganz anders aus“, sagte er und erhob sich.
„Aber ich muss doch arbeiten, Madam Rosmeta sucht sich nachher jemanden neues, wenn ich solange fehle“, warf Shey erschrocken ein.
„Nein, nein, sie bleiben mindestens noch drei Tage, Kindchen. Vorher lasse ich sie nicht aus meinen Fängen“, mischte sich Poppy ein.
„Aber...“. Shey sah nervös von einem zum anderen.
„Keine Angst, Rosmeta weiß Bescheid und sie wird sicherlich niemanden neues finden, der so ein hervorragendes Gulasch kann, darum wird sie es sich dreimal überlegen...“, sagte Dumbledore mit einem Zwinkern und Shey ließ sich mit einem Seufzen wieder in die weichen Kissen fallen. Sie war auch langsam schrecklich müde, es war ein wenig viel für den ersten Tag. Jetzt spürte sie auch, wie ihre Haut an den Stellen, wo sie verbrannt worden war, spannte und wieder leicht brannte.

Poppy sah das auch so und schickte den Direktor nun resolut hinaus. Dann cremte sie Shey noch einmal ein, zeigte ihr mit einem Spiegel die neue, noch zarte, rote Haut in ihrem Gesicht,- und auch die restlichen verbrannten Körperstellen. Zum Glück sah man wirklich nicht mehr viel, nur innen am rechten Arm hatte sie eine kleine Narbe behalten und tatsächlich an ihrer rechten Hüfte. Dort sah man eine rosafarbende, Handgroße Fläche, die leicht Ledern wirkte.
„Oh man, da habe ich ja wirklich Glück gehabt, Madam“, sagte Shey und besah sich ihr Gesicht von allen Seiten.
„Das kann man wohl sagen. Wenn Severus sie nicht gefunden hätte...“, Erwiderte Poppy und nahm ihr den Spiegel ab.
„Severus?“, fragte Shey.
Poppy ließ den Spiegel mit einem Zauber verschwinden und reichte ihr eine kleine Phiole mit grünem Inhalt.
„Prof. Snape. Severus Snape“, antwortete die Heilerin und sah wartend auf die Flasche in Sheys' Hand. Diese kicherte kurz.
„Severus, oh Medusa, was ist das denn für ein Name?“, entfuhr ihr, dabei erneut kichernd.
„Trinken“, befahl Poppy jetzt und zeigte auf die kleine Flasche. Shey kam der Aufforderung sofort nach.
„Sie sollten nicht über ihn lachen, er hat sie schließlich gerettet“, schimpfte Poppy leicht und nahm ihr die leere Flasche ab.
Shey wurde rot.
„Entschuldigung, natürlich. Tut mir leid, war nicht so gemeint. Wahrscheinlich finden sie unsere Namen, also Zigeunernamen, auch ganz lustig“, erwiderte sie schnell.
Poppy winkte nur ab.
„Quatsch“
„Aber eigentlich hätte ich eher angenommen...“, fing Shey nun wieder an und Poppy, die gerade gehen wollte blieb fragend stehen.
„Ja?“
„Ähm, also ich hätte eher angenommen, Prof. Snape hätte mich liegen gelassen“, entwich ihr nun.
„Wie kommst du denn auf solchen Blödsinn, Kindchen?“, fragte Poppy erstaunt.
Shey sah zur Decke.
„Weil ich Zigeunerin bin“, sagte sie schließlich mit fester Stimme.
„Und? Ich habe es dir doch schon einmal erklärt, hier ist es egal, wie deine Herkunft aussieht“
„Ich weiß aber, dass er Zigeuner verabscheut“
„Erstens glaube ich das nicht, und zweitens würde Severus niemals jemanden liegen lassen. Er gibt sich zwar... etwas unfreundlich, aber deswegen ist er noch lange kein Unmensch“
Shey sah Poppy kurz intensiv an, dann nickte sie.
„Wenn sie das sagen“
„Wärst du sonst hier?“, fragte Poppy mit schiefgelegtem Kopf und Shey lächelte leicht verlegen.
„Entschuldigung“
„Gute Nacht“
„Gute Nacht Madam Pomfrey, mögen sie schöne Träume haben“


**


„Severus, mein Junge, wie geht es dir heute Morgen?“
Prof. Snape setzte sich mit zusammengezogenen Augenbrauen und einen undefinierbaren Blick zu dem Direktor, der neben ihm saß und ihn unverblümt anlächelte. ,Warum kann der alte Mann mich morgens nicht einfach einmal in ruhe lassen? Und wieso hat er immer so schrecklich gute Laune?', dachte der Tränkemeister grummelnd und gab ihm einfach keine Antwort. Er zog sich die Kaffeekanne heran und goss sich seine Tasse voll.
Dumbledore beobachte mit einem verschmitzten Blitzen in seinen himmelblauen Augen, den
Zaubertränkelehrer.
„Hast du schon gehört, unser Gast hat ihre Verbände abbekommen, sie hört und sieht wieder, ist das nicht wunderbar?“, sprach er ihn dann erneut an.
Snape schnaubte nur in seine Kaffeetasse und trank erneut einen großen Schluck., Wie wunderbar Albus...als ob es mich interessieren würde...', dachte er abfällig.
Dumbledore schenkte sich jetzt Tee ein.
„Hast du eigentlich die Drachenschuppe noch?“, fragte er plötzlich und Snape verdrehte genervt seine Augen und wandte sich ergebend, dem Direktor zu.
„Ja Albus, habe ich. Sie ist blauschwarz und echt. Und nein, mich interessiert in keinster Weise, wie es unserem...Gast ...geht. Sonst noch etwas? Kann ich jetzt in Ruhe frühstücken?“,
gab er leicht knurrend von sich.
Dumbledore sah über seine halbmondförmige Brille einen Moment intensiv in die schwarzen Augen, dann wandte er sich lächelnd ab.
,Lächle nur alter Mann...', dachte Snape grummelnd, aber auch zufrieden über die Ruhe. Sein Blick wanderte über die Schülertische. Automatisch schenkte er den Gryffindors ganz besonders böse Blicke, was diese schnellstens ihre Augen fest auf ihre Teller richten ließ...
Dann glitt sein Blick zu seinem Haustisch, er suchte das kleinere Abbild des Übels, was auf der Krankenstation lag, fand aber Levana nicht unter den Slytherins. Er ahnte schon, dass dieses unangenehme Gör wohl oben bei ihrer Schwester sitzen würde und er verzog angewidert seinen Mund. ,Jetzt werden sie sich wieder in den Armen hängen und sich ihre - ach so große - Geschwisterliebe beteuern...', dachte er angeekelt und schnaufte leise. Als Dumbledore ihn darauf fragend ansah, erhob sich der schwarzgekleidete Kerkermeister schnell, er hatte wirklich keinen Bedarf mehr, an weiterer Unterhaltung mit dem Schulleiter...

Snape ging mit großen Schritten aus der Halle, und konnte an der großen Flügeltür gerade noch die kleine Gestalt von sich abhalten, die sonst direkt in ihn hineingerannt wäre.
„Können sie nicht aufpassen?... ach Miss Parvaneh, war ja zu erwarten...“, zischte er giftig und ließ Levana ruckartig los, so als hätte sie etwas Ansteckendes. Seine schwarzen Augen bohrten sich böse in ihre und sie senkte schnell den Blick.
„Entschuldigung Prof. Snape, ich habe sie zu spät gesehen“, sagte sie schnell und er hörte ihren schnellen Atem, als wenn sie gerade gerannt war.
„Sparen sie sich ihre Entschuldigungen, ich lege keinen Wert darauf“, knurrte er und schob sie einfach beiseite, rauschte vorbei und war auch schon verschwunden. Levana sah ihm mit giftigem Blick nach, wie er die Kerkertreppe hinunter ging., So eine miese Ratte... aber er hat immerhin Shey gerettet...nun muss ich ihm auch noch dankbar sein...', dachte sie, dann riss Levana ihre Augen auf. ,Oje, hoffentlich denkt Shey nicht, dass die gleiche Regel wie bei uns zu Hause gilt, wenn jemand einem anderen das Leben rettet... ach du scheiße...', und ohne die große Halle erst zu betreten, machte sie kehrt und rannte wieder die breite Treppe in der Vorhalle nach oben, Richtung Krankenstation...

Shey trank gerade ihren Tee aus, als ihre kleine Schwester in die Krankenstation gerannt kam.
,Nanu, hat sie was vergessen?', fragte Shey sich, den Levana war ja vor wenigen Minuten erst gegangen.
„Shey, Shey, ich muss dich was fragen!“, sagte Levana und kam völlig außer Atem an ihrem Bett zu stehen. Shey musterte die roten Wangen der Kleinen und musste lächeln.
„Nun hole erst einmal Luft und dann frage, aber ganz in ruhe, ja?“, sprach sie dann mit beruhigendem Tonfall.
Levana nickte, strich sich eine ihrer langen Locken aus dem Gesicht und setzte sich seitlich auf das Bett. Sie holte ein paarmal tief Luft und wand sich dann ihrer großen Schwester zu, die sie wartend ansah.
„Also mir ist da was eingefallen, Shey. Wie..., also ist das jetzt so, ich meine es ist doch wohl nicht so wie bei uns, also unter uns, oder?“, stammelte sie vollkommen durcheinander und Shey kicherte kurz.
„Was erzählst du den da? Was ist wie?“, fragte sie und Levana wurde rot.

Madam Pomfrey sah durch den Türspalt von ihrem Büro kurz zu den beiden Frauen und schüttelte schmunzelnd ihren Kopf. ,Sie ist ja schon wieder da..., naja, sie haben ja auch nur sich beide, da ist das schon irgendwie verständlich...', dachte sie, automatisch dem Gespräch der beiden Zigeunerinnen lauschend.

„Wir Zigeuner nehmen doch solche Sachen furchtbar ernst, ich meine wenn... wenn jemand das Leben gerettet wird...“, sagte Levana nun und Shey ihr Grinsen verlosch. Sie riss überrascht ihre Augen auf und blinzelte irritiert. ,Medusa, daran habe ich ja noch gar nicht gedacht...'
„Und, sag schon Shey, wie ist das jetzt, gehört dein Leben jetzt etwa dem?“, bohrte die Kleine mit leicht angewiderter Stimme.

Poppy spitzte ihre Ohren...

Shey stierte überlegend vor sich hin.,Ach herrje'
„Shey?“, fragte Levana erneut mit intensivem Blick in ihr Gesicht.
Shey blickte auf. Immer noch war ihr Blick leicht verwirrt.
„Ich weiß nicht“, murmelte sie dann.
Levana fing jetzt an rumzuzappeln.
„Komm schon, was heißt, ich weiß nicht? Du willst mir aber nicht sagen, dass diese alte, garstige Fledermaus jetzt irgendwelche Rechte über dich hat, oder? ODER?“, bohrte die Kleine nervös.

Poppy zog überrascht ihre Augenbrauen hoch. ,Was für Rechte?'

„Nun Levana, darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Eigentlich wäre es schon so, aber er ist ja gar keiner von uns, daher weiß ich nicht genau, ob dies auch für ihn gilt“
„Eben, er ist ja nur ein Unwissender, nichts weiter“, stieß die Kleine nervös aus.
„Nana, er ist dein Lehrer, sei nicht so respektlos“, tadelte Shey sie darauf.
„Ja, aber er ist doch ein Unwissender“, probierte Levana mit trotzigem Gesichtsausdruck sich zu verteidigen. Shey legte ihren Kopf schief und sah sie mahnend an.
„Ja schon, aber deswegen hat er mir trotzdem das Leben gerettet, so oder so werde ich ihm für immer dankbar sein Levana“
Die Kleine senkte verlegen ihren Blick.
„Also hat er keine Rechte über dich, ja?“, fragte sie schließlich leise und hoffnungsvoll.
Shey musterte den gesenkten Kopf und strich ihr schließlich seufzend übers Haar.
„Ich weiß es wirklich nicht. Aber da er es nicht weiß, wie es bei uns gilt, brauchen wir es ihm ja auch gar nicht erst auf die Nase binden, oder?“, erwiderte sie ruhig.

„Die ziemlich große Nase“ Levana sah auf und grinste leicht.
„Levana!“
„Jaja...“
Sie sahen sich einen Moment in die Augen und fingen dann zusammen an zu kichern.

,Davon muss ich unbedingt Albus berichten, er weiß garantiert, was sie damit meinen. Wenn nicht, findet er es heraus', dachte Madam Pomfrey, bevor sie leise ihre Tür schloss und an ihren Kamin trat.

Und wirklich, ein paar Recherchen, ein nettes Gespräch mit den Porträts im unbewohnten Flügel - und eine Stunde später betrat Prof. Dumbledore die Krankenstation. Es war jetzt früher Nachmittag und noch Unterricht. Das Schloss erschien dadurch ruhig.
„Guten Tag, Miss Parvaneh“, begrüßte er sie.
„Guten Tag, Prof. Dumbledore“, erwiderte sie ihm lächelnd und setzte sich auf.
„Was halten sie von einem kleinen Spaziergang an der frischen Luft? Wenn Poppy nichts dagegen hat, natürlich“, fragte er und Shey nickte sofort, ihr war jetzt schon furchtbar langweilig hier im Bett und sie würde furchtbar gerne an die frische Luft.
Natürlich war Madam Pomfrey nicht sehr erbaut darüber, ließ sich aber dennoch erweichen.
„Aber nicht länger als eine halbe Stunde, Albus!“, mahnte sie noch als die Beiden den Krankensaal verließen, Shey natürlich gut eingepackt.
Shey sah sich erstaunt das Innere des Schlosses an, als sie die Vorhalle durchschritten.
„Wie schön sie es hier haben“, sagte sie zu dem Direktor, der schmunzelnd neben ihr herrschritt.
„Ach ich vergaß, sie waren ja bewusstlos, als sie herkamen. Ja, Hogwarts ist wunderschön. Aber sie waren ja schon lange hierher eingeladen... warum sind sie eigentlich nie hergekommen, Miss Parvaneh?“, fragte er sogleich und hielt ihr die Tür nach draußen auf.
Shey bekam rosa Wangen und blickte schnell zum See, den man in der Ferne sah.
„Ach, keine Zeit, wissen sie...“, antwortete sie dann schnell, wusste aber, dass er ihr das mit Garantie nicht abnahm...
Doch Dumbledore reitete nicht weiter darauf herum, sondern führte sie zum See, wo sie sich auf eine Bank unter einem Baum setzten und über das Wasser sahen.
„Oh wie schön, endlich wieder frische Luft. Ich habe immer das Gefühl zu ersticken, wenn ich längere Zeit in einem Raum bin“, erklärte Shey und lächelte den Schulleiter fröhlich an.
Dieser musterte Sheys' Gesicht, dass zur Hälfte eine rötliche Farbe hatte, dort wo der Drache sie erwischt hatte. Es war eben immer noch nicht ausgeheilt. Aber wenigstens ihre Haare waren wieder voll und lang, ganz genauso, wie vor dem Unglück. Poppy hatte sie mit einem Zaubertrank nachwachsen lassen.
„Warum ich eigentlich mit ihnen reden wollte...“, fing er an und ihr Blick wurde ernst.
„Ja?“, fragte sie argwöhnisch. ,Hoffentlich fängt er nicht wieder mit der Vergewaltigung an'
„Ich habe ein wenig recherchiert und wollte etwas über diese Regel wissen, wenn ein Zigeuner einem anderen das Leben rettet...“, fing er an und beobachtete genau Sheys' Verhalten.
Nervös blinzelte sie ihn einmal an. ,Er weiß es!'
„Was meinen sie, Sir?“, fragte sie leise und der Direktor schenkte ihr ein wissendes Lächeln.
„Keine Angst, ich interessiere mich nur dafür, niemand erfährt davon einen Ton von mir, versprochen“, sagte er mit beruhigender Stimme.

Shey sah wieder übers' Wasser.
„Was soll ich ihnen darüber erzählen? Bei uns ist eben diese Regel...“, fing sie an und sah kurz zu ihm, als sie seinen wartenden Ausdruck in den himmelblauen Augen sah, seufzte sie und drehte ihren Kopf wieder zum See, bevor sie fort fuhr.
„Also wenn ein Zigeuner einen anderen das Leben rettet, wie auch immer, ist er diesem ein Leben lang verpflichtet, steckt in seiner Schuld... für immer. Er hat die vollen Rechte über den Geretteten. Das beinhaltet auch alle materiellen Werte, ...alle“, erklärte sie mit Nachdruck und Dumbledore runzelte erstaunt seine Stirn.
„Und warum ist das so, Miss Parvaneh? Ich finde das... etwas übertrieben, wenn ich so sagen darf, ohne sie zu kränken?“, fragte er und Shey sah ihn wieder an.
„Nein, keine Angst Sir. Ich finde es auch ein wenig... übertrieben“, erwiderte sie. , Vor allem, wenn ich daran denke, wie es wäre dem Waldschrat verpflichtet zu sein...'
„Ich bin auch froh, dass ich keine großen materiellen Werte hätte, die ich Prof. Snape abtreten müsste, Sir“, sagte sie auch schon, ohne nachzudenken.
Prof. Dumbledore musste nun lachen und Shey sah ihn mit schiefgelegtem Kopf an. ,Was ist bitte daran so lustig?'
„Entschuldigung“, sagte der alte Mann dann, immer noch schmunzelnd. Shey zuckte nur mit ihren Schultern.
Dann fiel Shey siedeheiß etwas ein und sie freute sich darüber.
„Außerdem gibt es da noch etwas, Prof. Dumbledore“, sagte sie auch schon grinsend und Dumbledore wartete gespannt, was nun kommen würde.
„Wenn Derjenige, also der Retter sozusagen, - wenn der diese Rechte in Anspruch nimmt, dann hat er dadurch auch Pflichten angenommen. Das Leben retten ist ja meist ungewollt, also nicht vorprogrammiert. Aber die Rechte annehmen ist gewollt, bedeutet auch, dass er ab diesen Moment die Verantwortung für das Opfer annehmen muss. Also die beiden sind ein Leben lang aneinander gebunden,... wenn der Lebensretter auf die Rechte bestehen sollte“, ratterte sie runter und war froh, dass es ihr noch eingefallen war.
Dumbledore lachte erneut kurz auf, als er dachte, wie Severus wohl darauf reagiert hätte...
Shey gefiel das amüsierte Lachen von dem weißhaarigen Zauberer und sie stimmte mit ein.
„Keine Angst, Miss Parvaneh, ich habe darüber schon gelesen. Natürlich werde ich nicht meinen Zaubertränkelehrer davon in Kenntnis setzen, wenn sie es nicht möchten“
Shey schüttelte schnell verneinend ihren Kopf.
„Aber ich muss ihnen auch sagen, dass ich nichts davon gelesen habe, dass ihre Sitte bei einem nicht Zigeuner nicht gelten sollte. Sie sind Zigeunerin und wenn sie der Meinung sind, dass diese Regel nicht bei Prof. Snape gilt, da er kein Zigeuner ist, dann ist dem so. Wenn sie aber der Meinung sind, dass es ebenso gilt, wie unter Zigeunern auch, dann ist das auch in Ordnung“, sagte er jetzt ernst und Shey sah wieder grübelnd über das Wasser.
„Sie alleine entscheiden darüber“, fuhr er fort und sie nickte stumm.
„Danke, Prof. Dumbledore, sie sind sehr nett“, murmelte sie.
Der alte Mann hob seinen Zauberstab und ließ eine rosa Uhr in der Luft vor ihnen erscheinen.
„Oje, wenn wir nicht schnellstens wieder reingehen, reißt mir Poppy den Kopf ab!“, sagte er , als er sah dass die halbe Stunde um war und erhob sich schnell.
„Ja“, antwortete Shey und stand ebenso auf.
Er brachte sie bis zu ihrem Bett, wo sich Shey erschöpft reinkuschelte. Sie war wohl doch noch nicht so fit, wie sie dachte.
„Ich würde ihnen gerne noch ein paar ihrer Ahnen vorstellen, bevor sie uns wieder verlassen“, sagte Dumbledore und erzählte ihr von den Bildern, die in dem unbewohnten Schlossflügel hingen. Shey war hellauf begeistert und so verabredeten sie sich für den kommenden Tag.

Als der Schulleiter gegangen war und Madam Pomfrey sie versorgt hatte, lag Shey noch lange grübelnd wach. ,Vielleicht sage ich dem Waldschrat doch die Wahrheit.Gut, er ist kein Zigeuner, aber ich. Und somit habe ich auch die Verpflichtungen einer Zigeunerin, oder?...Ach verdammt, ich weiß auch nicht', schnaufend drehte sie sich auf die Seite und fixierte Poppys' Bürotür. ,Wenn er es irgendwie herausbekommen würde, hielte er mich garantiert für feige, dass ich es nicht gesagt habe. Ich bin aber nicht feige... ich sage es ihm. Was soll schon passieren? Ich habe nichts wertvolles, was er haben möchte. Außerdem will er garantiert nicht ewig an mich gebunden werden...', dachte sie mit einem gehässigen Grinsen und schlummerte schließlich darüber ein.


Es ergab sich aber, dass sie den Tränkemeister in nächster Zeit gar nicht zu Gesicht bekam. Prof. Snape wurde in der folgenden Nacht zum Dunklen Lord gerufen und war danach zwei Tage nicht ansprechbar, ...und ziemlich mies drauf.
So verdrängte Shey erleichtert den Gedanken daran, es ihm zu sagen.
Prof. Dumbledore kam jeden Tag zu Besuch in die Krankenstation und unterhielt sich nett mit ihr. Er wollte alles Mögliche über die Zigeuner wissen und Shey erklärte es ihm gerne, da sie sein ehrliches Interesse daran spürte.
Das Gespräch mit den Bildern ihrer Ahnen dauerte eineinhalb Stunden und Shey war von den Gemälden der alten Zigeuner vollkommen begeistert. Sie fragte jetzt sogar den Direktor, ob sie bald wieder einmal nach Hogwarts kommen dürfe, um ihre Ahnen zu besuchen... ,was Dumbledore mit einem Schmunzeln genehmigte...

Der Tag kam, wo sie schließlich entlassen wurde...

„So, ich kann sie heute mit gutem Gewissen gehen lassen, Miss Parvaneh“, sagte Madam Pomfrey und legte Shey ihre Anziehsachen auf das Bett, die Rosmeta ihr geschickt hatte.
Shey lächelte erfreut und warf die Bettdecke zurück.
„Medusa sei Dank, ich muss mich endlich wieder bewegen“, sagte sie dabei fröhlich. Sie griff sich ihre Kleider und lief zum Badezimmer des Krankensaales.
Poppy sah ihr hinterher und lächelte. ,Ein ziemlich unruhiges Fräulein...'

Als Shey wenig später wieder herauskam, wartete Poppy schon auf sie. Shey sah fragend auf die drei Phiolen, die ihr die Krankenschwester entgegenhielt.
„Hier Miss Parvaneh, die müssen sie noch drei Tage nehmen, nur zur Vorsorge...“, erklärte Poppy schließlich auch schon.
„Danke“, sagte Shey und nahm sie ihr ab. Dann hielt sie Madam Pomfrey ihre Hand entgegen. Poppy sah darauf und griff sie lächelnd.
„Danke für alles, Madam Pomfrey. Ich werde es ihnen nie vergessen... ihnen allen“, sagte Shey ernst. Poppy nickte.
„Gern geschehen, passen sie bitte auf sich auf...und lassen sie in Zukunft die Drachen lieber in Ruhe...“, erwiderte sie mit einem leichten Lächeln auf ihren Lippen.
Shey wurde zart rot.
„Auf jeden Fall, da machen sie sich mal keine Sorgen Madam. Drachen sind für mich tabu...“
„Schön zu wissen“, antwortete Poppy zwinkernd und geleitete sie zur Tür.
„Ach, ist der Prof. Snape vielleicht jetzt zu sprechen? Ich würde mich gerne noch bei ihm persönlich bedanken, wissen sie“, fragte Shey stehen bleibend.
„Hm, ich denke schon“, antwortete Poppy mit einem kurzen Blick zur Uhr, die an der Wand hing.
„Vielleicht ist er ist in seinen Räumen, der Unterricht ist seit einer Stunde zu Ende“, sagte sie.
„Und wo sind die?“, fragte Shey.
„Im den Kerkern“, antwortete Poppy.
Shey sah sie zweifelnd an, dann kicherte sie auch schon. Poppy schenkte ihr einen leicht strafenden Blick und Shey riss sich zusammen, schmunzelte aber unweigsam...
„So, in den Kerkern... ehrlich?“, fragte sie und musste wieder kichern. ,Na, dass passt ja...'
Poppy lächelte nun auch, dann räusperte sie sich jedoch. Sie ahnte was der jungen Zigeunerin durch den Kopf ging.
„Ich werde einen Hauselfen rufen, der führt sie hin. Vielleicht haben sie Glück und er ist da“

...Zwei Minuten später lief Shey an der Seite eines kleinen Wesens, dass sie immer wieder aus den Augenwinkeln ungläubig musterte, die breite Treppe, die in die große Vorhalle führte, hinab.
Sie blickte sich immer wieder staunend um, das verzauberte Schloss faszinierte sie ungemein.
Als sie die steinernen Stufen in die Kerker hinab schritt, wurde ihr schon ein wenig mulmig. Hier war nichts mehr von der Wärme und Behaglichkeit de Schlosses zu spüren. Kühle und Feuchtigkeit schlugen ihr entgegen, je tiefer sie in den dunklen Gang reinliefen.
Schließlich blieb der Hauself mit hängenden Ohren vor einer großen Holztür stehen und sah zu Shey auf.
„Hier ist das Büro des Professors, Miss. Er hält sich meistens um diese Zeit hier auf“, sagte er mit piepsiger Stimme.
„Hm, gut, danke“, antwortete Shey leise. Automatisch hatte sie in dieser düsteren Umgebung ihre Stimme gesenkt.
Der Hauself verbeugte sich noch einmal vor ihr und verschwand mit dem Schnipsen seiner Finger. Shey starrte staunend auf den leeren Fleck vor ihr, dann räusperte sie sich und straffte ihre Schultern mit dem Blick auf die große, schwere Tür.
Sie holte tief Luft und klopfte zweimal fest an das Holz. ,Vielleicht ist er ja gar nicht da...', schoss ihr doch irgendwie hoffend durch den Kopf, als schon ein lautes, unfreundliches „Herein!“ hinter der Tür erklang. Sie zuckte erschrocken zusammen, schalt sich aber sofort innerlich dafür. ,Was ist denn mit dir los Shey? Seit wann bist du denn feige?', dachte sie, zögerte aber dennoch mit ihrer Hand auf der Türklinke...

Bevor sie sich dazu durchringen konnte, die Tür zu öffnen, wurde diese plötzlich mit einem heftigen Ruck von innen aufgerissen, was Shey mit einem erschrockenen Aufschrei zurückspringen ließ...
„Was soll das?“, spie die große, dunkle Gestalt durch den Türspalt in den Kerkergang. Shey, die nun von dem Lichtkegel, der aus dem Büro strahlte, getroffen wurde, starrte auf den Tränkemeister, der sie nun erkannte und seine Augen zu Schlitzen zusammen zog.
„Was wollen sie hier?“, fragte er mit abfälligen Blick zu ihr.
Shey riss sich zusammen und trat einen Schritt näher. Sie probierte ihn freundlich anzulächeln, aber es misslang ihr kläglich.
„Ich wollte sie kurz sprechen“, sagte sie und Snape legte seinen Kopf etwas schief, blieb aber im Türspalt stehen und machte auch keinerlei Anstalten, sie herein zu bitten.
„Ich wollte mich dafür bedanken, dass sie mich hierher gebracht haben, Prof. Snape“, sagte Shey und schaffte es endlich, zu lächeln.
Seine schwarzen Augen bohrten sich in ihre und sie las darin, dass er nicht darüber erfreut war, sie hier zu sehen.
„War das alles? Ich habe zu tun“, sagte er knurrend.
,Wie kann man nur so unfreundlich sein? Ich meine es doch ehrlich', dachte sie und wurde leicht wütend.
„Nein, da ist noch etwas, was ich ihnen sagen wollte...“, fing sie an, aber er hob sie unterbrechend, seine rechte Hand.
„Ich habe kein Interesse an ihrem Dank. Es war Zufall, dass ich sie fand, dass war alles“, sagte er mit abfälliger Stimme und wollte einfach seine Tür schließen.
,Das gibt es ja wohl gar nicht...', dachte Shey nun doch aufgebracht und hielt ihre Hand gegen die schließende Tür.
„Nun warten sie doch mal kurz, es ist wichtig“, sagte sie dabei schnell.
Snape sein kalter Blick traf sie wie Eispfeile, als er seinen Kopf wieder zu ihr drehte.
„Ich rate ihnen, ihre Hand jetzt da weg zu nehmen... Miss...“, zischte der Tränkemeister und Shey zog sie augenblicklich zurück. Ihre Augenfarbe war mal wieder Stark verdunkelt und sie hatte vergessen, warum sie eigentlich hier war.
„Bitte, ich wusste ja nicht, dass sie so empfindlich wie ein Kaninchen in seinem Erdloch si...“
Blitzschnell war er herausgetreten und stand jetzt dicht vor ihr. Mit bösem Blick sah er auf sie herab.
„Nimm dich in acht, was du sagst... was willst du, Zigeunerin?“, fauchte er jetzt.
Shey schluckte kurz nervös, riss sich aber dann zusammen. Stolz reckte sie ihm ihr Kinn entgegen.
„Das Verlangen mit dir zu diskutieren, ist mir vergangen. Danke nochmals für alles und mögen alle guten Wünsche mit dir sein“, sagte sie mit festem Blick in seine schwarzen, funkelnden Augen. Sie war jetzt ebenfalls ins du gefallen, davor hatte sie keine Scheu, unter Zigeunern gab es ein Sie sowieso nicht...
Snape starrte sie an und ihm kam kurz der Gedanke, dass sie wohl lebensmüde sein musste..., doch bevor er sein Donnerwetter über die junge Frau vor sich herablassen konnte, drehte sie sich um und lief mit schnellen Schritten von ihm weg.
Als in Sheys' Rücken die schwere Holztür laut zuschlug, zuckte sie stark zusammen und ihre Schritte wurden automatisch schneller...
,Nur weg...'


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