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Fanfiction

Im Zauber der Verdammnis - Karges Leben

von Dardevil

Shey und Levana suchten im ersten Tageslicht, die Lagerstelle noch nach allem möglichen Brauchbarem ab, aber es war fast alles restlos verbrannt.
„Wo sind die Pferde, Shey? Und die Ziegen?“, fragte Levana plötzlich und Shey sah erstaunt auf. ,Ja, wo sind sie?’
„Ich weiß nicht... wahrscheinlich weggelaufen“, erwiderte sie nach kurzem Überlegen. Sie stocherte gerade in einem Haufen verbranntem Holz mit einem Ast herum, als Levana zu ihr trat.
„Ich will jetzt von hier fort... bitte...“, sagte die Kleine und sah sie mit weinenden Augen an.
Shey nickte traurig und schulterte ihren Rucksack.
„Ja, wir haben hier nichts mehr zu suchen, komm“, sagte sie mit fester Stimme und nahm Levanas’ Hand um sie mit sich zu ziehen. Sie blieben am Rande der Lichtung noch einmal stehen und sahen sehnsüchtig zurück, dann betraten sie endgültig den Wald, dessen Dunkelheit sie sofort verschluckte.
So liefen sie zwei Stunden, ziellos durch den Verbotenen Wald. Einmal hörten sie ein furchterregendes Brüllen und hatten schleunigst das Weite gesucht. Nun machte sich Shey langsam Sorgen, wo sie die Nacht verbringen sollten... und die kommenden Nächte...

„Du Shey, ich kenne da eine Höhle, vielleicht könnten wir dort erst einmal bleiben“, fiel der Kleinen plötzlich ein und sie sah fragend zu ihrer Schwester.
„Und das sagst du erst jetzt? Außerdem, woher kennst du sie denn, hm?“, fragte sie mit ernstem Blick und augenblicklich wurde Levana rot. Shey wollte nun heute nicht meckern und lächelte sie kurz beruhigend an.
„Schon gut, weißt du denn noch wo sie liegt? Jetzt sind wir ja schon etwas weit vom Lager entfernt“
„Ja, die Richtung stimmt fast, sie muss hier ganz in der Nähe sein“, sagte die Kleine eifrig und Shey runzelte kurz missbilligend ihre Stirn. ,So weit hat sie sich alleine herumgetrieben? Darüber müssen wir uns noch unterhalten...’
Levana lief jetzt vor, und Shey mit düsterem Blick hinterher. Nach einer weiteren Stunde meinte Shey schon, dass Levana sich vielleicht verirrt hätte, aber sie lief zielstrebig voran, dabei blickte sie immer suchend um sich. Als sie an einer besonders dicken, knorrigen Eiche ankamen, jubelte Levana auf.
„Ja! Hier war es, komm, es ist gleich da vorne“, sagte sie und fing an zu rennen.
„Warte Levana!“, rief Shey und rannte ihr nach.
Direkt hinter einem großen Brombeerbusch öffnete sich der Eingang einer kleinen Höhle, in der Levana schon verschwand, bevor Shey sie erreicht hatte.
„Levana! Komm sofort da raus!“, rief sie laut, sie hatte Angst, dass dort vielleicht ein Raubtier wohnte, ein Bär oder so.
Levana kam grinsend wieder ins Licht.
„He, keine Angst Schwesterchen, ich war schon hier drinnen, ich kenne die Höhle“, sagte sie, bemerkte aber im selben Augenblick, dass, das wohl nicht gerade etwas Schlaues gewesen war, was sie da von sich gegeben hatte. ,Ups’
„Schön das zu hören, mein Fräulein...“, sagte Shey äußerst ruhig, dabei wechselte ihre hellgrüne Augenfarbe zu einem sattem, dunklem Grün über, und das bedeutete Ärger, wusste Levana nur allzu gut. Sie schluckte schwer und sah mit roten Wangen zu Boden.
„Tut mir leid“, nuschelte sie schnell.
„Wir reden später darüber, zeige mir jetzt deine Höhle“, erwiderte Shey leicht murrend und Levana sah wieder auf, erleichtert sah sie wieder in hellgrüne Augen...



***








Das typische Hogsmeade Wochenende war wieder einmal zu ende, und die SchĂĽler, die das Privileg dazu hatten, sich in dem kleinen Zaubererdorf herumzutreiben, kamen eifrig schwatzend wieder zum Schloss zurĂĽck. Es war das letzte Wochenende vor den Ferien.

Filch der Hausmeister, und Prof. Flitwick, der Lehrer für Zauberkunst, hatten heute die ehrenvolle Aufgabe die heimkommenden Schüler, nach in Hogwarts verbotenen Gegenständen zu filzen. Vor allem die Gegenstände, die aus dem - Weasleys zauberhafte Scherzartikel - Geschäft ihren Weg nach Hogwarts fanden...


„Ja, ich habe es auch gehört, Jim. Es soll wirklich das Dunkle Mal gewesen sein...“, wisperte ein blonder Junge seinem Freund zu, während sie das Hogwarts Portal durchschritten. Prof. Flitwick warf dem Hausmeister einen bedeutungsvollen Blick zu und hielt den blonden Schüler am Ärmel fest.
„Warten sie bitte, Mr. Goron“, sprach er den Jungen an. Dieser sah verlegen zu ihm, er wusste nicht, was der Zauberkunst Professor von ihm wollte.
„Ja, Sir?“, fragte er daher.
„Was sagten sie eben? Das Dunkle Mal wurde gesehen? Wo?“, fragte er mit leichter Besorgnis.
Der SchĂĽler druckste erst etwas herum.
„Na ja, ich, also, wir hatten nur so was gehört... die Leute im Dorf erzählen da so etwas...“, stotterte er unbehaglich.
„Keine Angst, Mr. Goron. Ich möchte nur eine Bestätigung, andere Schüler haben auch schon so etwas erzählt... reden sie nur weiter“, sagte Flitwick beruhigend und der Schüler holte erleichtert Luft.
„Also, die Leute erzählen, dass vor drei Tagen das Dunkle Mal über dem Verbotenen Wald erschienen sei. Es soll viele Tote gegeben haben, sagen sie. Aber wer dort starb, und wo genau, hat niemand gesagt. Das ist alles, was wir gehört haben, Professor“, erzählte er und sein Freund neben ihm, nickte bejahend dazu.
„Gut, danke. Sie können gehen Mr. Goron. Einen schönen Tag noch“, wünschte ihm der kleine Professor lächelnd und drehte sich von ihm weg. Sein Gesicht aber war jetzt ernst, als er es Mr. Filch zeigte...
„Ich gehe besser zu Prof. Dumbledore“, sagte er zu dem Hausmeister, dieser nickte und der Zauberkunstprofessor eilte die breite Treppe in der Vorhalle hinauf.



Dort erzählte er eifrig das Gehörte, und der Schulleiter ließ sofort seinen Zaubertränkelehrer zu sich kommen.
Prof. Snape rauschte murrend die Treppen zu dem Büro des Direktors hinauf. Er hatte gerade an seinem Versuch gearbeitet, und war jetzt etwas verstimmt, darin unterbrochen worden zu sein. Das kostete ihn wieder die halbe Nacht, da er wieder mit dem Trank von vorne anfangen musste. ,Was ist denn nun wieder so wichtig, dass der alte Narr mich unbedingt sofort sprechen muss... sind vielleicht seine Zitronenbrausebonbons alle?’, dachte er sarkastisch und nahm zwei Stufen auf einmal.
Wenig später stand er ablehnend, mit überkreuzten Armen vor dem Schreibtisch des Direktors, hinter dem dieser saß und ihm das Gehörte erzählte.
„Und Albus, was soll ich jetzt nach deiner Meinung tun? Soll ich zum Dunklen Lord gehen und fragen was da los war?“, fragte Snape kühl und funkelte ihn aus seinen schwarzen Augen undurchdringlich an.
Dumbledore kannte seinen Tränkemeister nur zu genau, er wusste, dass dieser selbst gerne wissen würde, was dort geschehen sein mochte. So lächelte er nur milde und steckte sich gemächlich einen gelben Bonbon in den Mund. Snape verfolgte den Weg des Bonbons mit seinen Augen und verzog angewidert seinen Mund.
„Nein, sicherlich nicht, Severus“, sagte Dumbledore schließlich und lehnte sich in seinem Sessel entspannt nach hinten. Dabei sah er Snape mit sanftem Blick in die Augen.
„Ich würde zwar schon gerne wissen, wen es da erwischt hat, hoffentlich nicht die Zentauren...“, sagte er dann nachdenklich und Snape riss leicht erschrocken seine Augen auf. ,Das wagt sich der Lord nicht... oder?’, dachte er nervös. Er wusste ja, dass Lord Voldemort die Zentauren gerne auf seiner Seite haben würde, sie sich aber, Merlin sei Dank, dagegen weigerten. Aber er würde sich nicht wagen, diese anzugreifen... dafür waren sie zu allwissend... zu mächtig.
Snape grübelte nachdenklich vor sich hin, während Dumbledore ihn musterte.
„Schade, dass du nichts näheres darüber weißt, Severus. Warten wir es ab, was passiert... oder hattest du morgen vielleicht zufällig vor, im Wald ein paar Kräuter zu sammeln?“, fragte er schmunzelnd und Snape schnaufte genervt auf. ,Wird also wieder nichts mit meinem Trank...’, dachte er grummelnd und drehte sich zur Tür um.
„Ja, ist ja gut, Albus. Ich werde nachsehen“
„Danke, Severus“, sagte Dumbledore erleichtert.
„Ich gebe dir bescheid“, waren die letzten Worte des schwarzgekleideten Mannes, bevor die Tür laut ins Schloss fiel.


Am nächsten Tag machte er sich im Morgengrauen auf. Seine Suche dauerte nicht allzu lange, da er mit einem Zauber, die Spur der schwarzen Magie verfolgte, sie war noch stark zu spüren, obwohl der Angriff der Todesser schon ein paar Tage her war.
So erreichte der schwarzgekleidete Magier die Kleine Lichtung am frühen Nachmittag. Er runzelte seine Stirn, während sein scharfer Blick über die Grabhügel und die verbrannten Reste des Lagers glitten. ,Hm, da hat sich der Dunkle Lord ausgetobt... scheint ein Zigeunerlager gewesen zu sein’, grübelte er die Wagenreste erkennend. Dann zählte er die Gräber, lief noch einmal über die Lichtung und machte sich Schulterzuckend wieder auf dem Weg zurück zum Schloss. ,Was treiben die sich auch in unserer Welt herum, selber Schuld...’, dachte er emotionslos. Er mochte dieses Volk nicht, für ihn waren es nur Bettler und Diebe, Arbeitsscheues Gesindel. Snape wusste wohl, dass es auch einige echte Hexen unter ihnen gab, aber das war ihm egal, seine Meinung ließ sich auch dadurch nicht ändern.

Am Abend klopfte er an die Bürotür von Prof. Dumbledore, der schon neugierig auf seinen Tränkemeister wartete.
„Komm rein, Severus“, rief er gleich und der Zaubertränkelehrer trat ein.
„Setz dich doch. Möchtest du einen Tee?“, fragte Dumbledore und zauberte schon zwei Tassen herbei, ohne auf eine Antwort abzuwarten.
„Und, hast du etwas herausgefunden?“, fragte er auch gleich neugierig, während Snape sich mit der Tasse in der Hand in einen der schweren Sessel vor dem Schreibtisch niederließ.
„Ja, es war ein Zigeunerlager, dass angegriffen wurde. Es waren tatsächlich Todesser“, sagte er mit undurchdringlichem Blick in die himmelblauen Augen seines Gegenübers.
„Wie furchtbar... gab es Überlebende?“, fragte Dumbledore mit entsetztem Gesicht. Er wusste ja, dass öfter Zigeuner in den Sommermonaten im Verbotenen Wald lagerten. Snape hielt beim trinken inne, er runzelte nachdenklich seine Stirn. ,Die Gräber...’, schoss ihm durch den Sinn. ,Jemand hat die Toten begraben... aber es war niemand da, oder?’, grübelte er.
SchlieĂźlich fĂĽhrte er die Tasse wieder zu seinen Lippen und trank einen Schluck.
„Ich denke schon, die Toten waren begraben worden“, sagte er danach.
„Und du hast niemanden gesehen?“
„Nein“, antwortete er mit gleichgültigem Gesicht und erhob sich schwungvoll, stellte die leere Tasse vor dem Direktor auf den Tisch und lief zur Tür.
„Wenn das alles ist, Albus? Ich habe noch wichtigere Dinge zu erledigen“, sagte er mit seiner Hand auf der Türklinke.
Dumbledore nickte und sah ihn nachdenklich nach, wie er schließlich verschwand. ,Wann werden wir Voldemort endlich Einhalt gebieten können... so ein sinnloses Morden...’, dachte der alte Mann traurig und schüttelte stumm sein Haupt. Kurze, sanfte Töne waren jetzt aus dem Hintergrund des Büros zu hören und Dumbledore drehte seinen Kopf nach hinten. Er musterte den wunderschönen Phönix, der auf einer Vogelstange saß und ihn mit schräggelegtem Köpfchen ansah, dabei gab er wieder einen sanften Ton von sich. Prof. Dumbledore stand auf und ging zu ihm.
„Na Fawkes, alter Freund. Was sagst du dazu, hm?“, fragte der alte Mann und streichelte ihn sanft über sein Gefieder. Der Phönix fiepte leise vor sich hin und schloss genießend seine Augen.
„Ja, finde ich auch. Es wird zeit Tom Riddle das Handwerk zu legen...“, sagte Dumbledore und trat zu seinem Kamin um mit dem Zaubereiministerium Kontakt aufzunehmen. Er gab dort bescheid was passiert war und unterhielt sich noch einen Moment mit dem Minister darüber. Sie verabredeten sich für den nächsten Tag und der Kontakt brach ab.






***






„Was hast du denn Shey? Warum guckst du so nachdenklich?“, fragte Levana die junge Frau, die nachdenklich an dem schwachen Feuer in der ziemlich kleinen Höhle saß und abwesend in die züngelnden Flammen starrte. Hätte die Höhle nicht einen kleinen Riss rechts oben in der Decke gehabt, hätten sie hier drinnen gar kein Feuer anzünden können, so aber zog der Qualm gut ab.
Sie waren schon drei Tage hier und hatten es sich, so gut es eben ging, hier eingerichtet. Dadurch das Shey mit Levana vor dem Ăśberfall unterwegs gewesen waren, hatte sie in ihrem Rucksack ein paar Decken und etwas Wegzehrung gehabt. Aber mehr eben nicht, und das machte sich langsam bemerkbar, was die junge Frau nun besorgt ĂĽber ihrer beider Zukunft grĂĽbeln lieĂź.
„Shey?“, sprach sie jetzt die Kleine das zweite Mal an und endlich sah Shey auf.
„Ja?“, fragte sie kurz.
Levana verdrehte ihre Augen und rutschte näher zu ihr heran.
„Ich fragte, über was du gerade nachdenkst, Shey“, sagte sie dann.
„Hm...“, machte diese nur und sah wieder in das Feuer. Levana rutschte noch näher und legte ihren kleinen Arm um die Taille der jungen Frau und kuschelte sich an sie heran. Shey legte nun auch einen Arm um Levana und gab ihr einen sanften Kuss auf ihre Stirn.
„Ich weiß einfach nicht, wie es weitergehen soll, Levana“, sagte sie dann plötzlich und Levana sah auf und musterte den besorgten Ausdruck auf dem Gesicht der Älteren.
„Unsere Essensvorräte sind alle, und wir haben kein zu Hause“, fuhr Shey traurig fort und sah jetzt hinab in das Gesicht ihrer kleinen Schwester.
„Wir haben doch hier ein zu Hause, Shey“, erwiderte diese sofort.
„Und wenn der Winter kommt? Willst du hier drinnen erfrieren, Levana?“
Die Kleine senkte nachdenklich ihren Blick.
„Außerdem können wir nicht ewig alleine hier im Wald leben“, fuhr Shey fort.
„Warum den nicht? Ist doch toll hier“, sagte Levana schnell.
„Nein, es ist nicht toll... es ist karg und einsam, außerdem sehr gefährlich. Und was ist, wenn ich krank werde, hm? Wer schützt dich dann?“, fragte die Ältere ernst.
„Oh... ja schon... aber...“, stotterte Levana und sie senkte ihren Blick.
„Nein Levana, kein aber“, sagte Shey und Levana grummelte leise.
„Okay, was schlägst du vor?“, fragte sie.
„Wir werden nach Lettland gehen. Ich werde diesen Pavel heiraten und du wirst eine neue Familie bekommen“, sagte sie ernst und sah schnell beiseite, damit Levana nicht ihre Tränen sehen konnte, die nun unweigerlich aus den schönen Augen quollen.
„Was?... Nein!“, rief Levana sogleich laut und rückte von ihrer Schwester ab.
„Ich will nicht in irgendeine Familie gesteckt werden, und ich will nicht nach Lettland... und ich will nicht, dass du jemanden heiratest, denn du gar nicht willst“, stieß die Kleine entrüstet aus und schnaufte laut auf.
Shey schluckte jetzt und sah sie wieder an.
„Hör mal Levana, du musst doch endlich wieder lernen, sie haben dort bestimmt eine gute Lehrerin im Lager“
„Ist mir egal, ich brauche nichts lernen“, erwiderte sie bockig.
„Levana, wir haben hier nichts mehr zu essen, meinst du ich möchte mich nur noch von Beeren und Wurzeln ernähren?“, warf Shey ein.
„Wir können ja jagen“, erwiderte Levana.
„Du musst unter Menschen, der Verbotene Wald ist nichts für ein zehnjähriges Mädchen“, probierte es Shey nun.
„Ich bin elf...fast“, antwortete die Kleine nur mit stolzem Gesicht.
„Gut, eben für ein elfjähriges Mädchen“, verbesserte sich Shey und rollte mit ihren Augen.
„Ich finde den Wald gut“, sagte Levana.
„Ach, und du willst auch nicht mit anderen Kindern spielen, ja?“, fragte Shey ruhiger.
Levana dachte augenblicklich an ihre Freundinnen und Freunde, die jetzt tot waren und sie senkte mit roten Wangen ihren Kopf. Shey rĂĽckte jetzt zu ihr und nahm sie sanft in den Arm um sie zu drĂĽcken.
„Ich will doch nur dein Bestes“, murmelte sie dabei und Levana drückte sich in ihre Umarmung hinein.
„Ich weiß Shey... aber ich will nicht, dass du heiratest und wir getrennt werden... außerdem brauchst du den doch gar nicht mehr heiraten, er weiß ja nicht, dass du noch lebst...“, flüsterte die Kleine und Shey riss augenblicklich ihre Augen auf. Sie schob Levana von sich und sah sie an, stumm verfingen sich ihre Augen ineinander.
„Weißt du überhaupt was du da eben gesagt hast, Levana?“, sagte Shey dann ernst und Levana zuckte nur einmal mit ihren Schultern.
„Ich sagte dass...“, fing sie an, aber ihre Schwester unterbrach sie.
„Niemand weiß, dass es zwei Überlebende gab, Levana. Niemand weiß, dass wir Beide noch leben, sie halten uns für Tot, verstehst du?“, sagte Shey plötzlich aufgeregt und stand auf.
„Ja und?“
„Verstehst du nicht? Ich bin frei, ich brauche gar nicht dem Heiratsversprechen nachzukommen... ich bin wirklich frei...“, sagte Shey mit einem breiten Grinsen und sah hinab zu Levana die sie jetzt verstehend ansah und ebenso zu grinsen anfing.
„Siehst du“, sagte die Kleine dabei. Plötzlich verschwand die Freude von Sheys’ Gesicht und sie blickte wieder nachdenklich vor sich hin.
„Aber ich werde meine Freiheit nicht mit der Gefahr eintauschen, dass du hier verkümmerst. Wir werden nach Lettland gehen, so oder so... ja, es ist für uns das Beste“, sagte sie entschlossen vor sich hin. Levana stand jetzt ebenso auf und sah sie ernst an.
„Nein, du wirst frei bleiben, Shey. Wir schaffen das schon, wir sind schließlich Parvaneh“, sagte Levana und nahm ihre Hand. Shey musterte kurz ihre kleine Schwester, dann schüttelte sie verneinend ihren Kopf.
„Levana, wenn die Schwarzmagier irgendwie herausbekommen, dass wir noch leben, werden sie uns jagen, verstehst du? Wir sind in Gefahr, hier im Wald“, sagte sie nun ernst und Levana wurde etwas blasser um ihre Nasenspitze.
„Wie sollen sie es denn herausbekommen?“, fragte sie mit ängstlicher Tonlage.
„Ich weiß nicht“, antwortete Shey.
„Bitte, überlege noch einmal ganz in Ruhe, ja? Wir werden schon einen Weg für uns finden, ich weiß das. Du hast doch immer so gute Ideen, Shey“, bettelte jetzt die Kleine mit Tränen in ihren hellgrünen Augen und Shey seufzte leise.
„Ja, ich denke darüber nach, aber höre bitte auf zu weinen, wir haben genug geweint in den letzten Tagen“, antwortete sie und sie drückten sich erneut.
„Ich gehe jetzt etwas zu Essen suchen. Du bleibst hier, ohne Widerworte... ich muss nachdenken“, sagte Shey und schritt zum Ausgang der Höhle. Levana zog eine Schnute und setzte sich beleidigt an das Feuer. ,Als wenn ich noch ein Baby bin’
„Wehe du gehst aus der Höhle!“, rief Shey noch vom Eingang aus und Levana verdrehte ihre Augen.
„Ja, ja!“, rief sie zurück und sah ihrer Schwester nach, wie sie verschwand. Lustlos stocherte sie mit einem Ast in dem Feuer herum. ,Toll, jetzt sitze ich hier rum, dabei könnte ich genauso gut Beeren sammeln... oder Wurzeln... oder jagen’, dachte die Kleine maulig. Plötzlich stand sie auf. ,Ich werde Shey beweisen, dass wir auch gut alleine hier zurechtkommen’
Levana legte sich ihren Schal um und rannte aus der Höhle...


Eine Stunde später betrat Shey wieder die Höhle, in ihren Händen hielt sie zwei Fische, die sie mit Hilfe ihres Zauberstabes gefangen hatte.
„Hey Levana, heute gibt es Fisch“, rief sie eintretend und sah mit einem Lächeln ins Innere der Höhle. Das Lächeln verschwand augenblicklich, als sie Levanas’ Fehlen bemerkte. ,Das glaube ich jetzt aber nicht... diese Göre’, dachte Shey und pfefferte die Fische wütend auf die Erde. ,Na warte mein Fräulein, wenn ich dich erwische!’, dachte sie murmelte ein „Lookado Levana“ zu ihrem Zauberstab, der sie sofort zum Ausgang zog und dann nach rechts in den Wald hinein. Willig gab Shey dem Ziehen nach, und verfolgte so Levanas’ Weg...


Levana lief zielstrebig in eine bestimmte Richtung. Sie hatte zwar schon ein schlechtes Gewissen ihrer Schwester gegenĂĽber und natĂĽrlich auch etwas Angst hier im Verbotenen Wald, aber sie reckte trotzig ihr Kinn vor und lief zĂĽgig weiter.
Als sie endlich den Waldrand durchbrach und das letzte Dickicht hinter sich gelassen hatte, atmete sie erleichtert auf.
Sie sah aufmerksam über die große Wiese die sich vor ihr erstreckte und ihre Augen blieben gebannt an dem riesigen Schloss hängen, dass am Ende der Wiese etwas erhöht thronte und ihr vorkam wie ein Märchenschloss, mit seinen vielen verschnörkelten Zinnen und Türmen. ,Es sieht sooo toll aus!’, dachte sie lächelnd und ihre Augen glänzten. Levana wusste wohl, dass das hier nicht ihre Welt war und dennoch zog sie dieser Ort immer wieder magisch an. Sie war schon dreimal diesen Sommer hier gewesen, dass wusste natürlich niemand... außer ihre Großmutter, doch die war ja jetzt tot.
Levana hatte mehrmals den Gesprächen von den Kindern versteckt gelauscht, die auf der Wiese saßen. Manche hatten Bücher dabei und lernten etwas, manche amüsierten sich einfach nur und kicherten albern herum.
Sie hatte zwar zu ihrer Großmutter gesagt, wie schrecklich sie das alles hier fände, diese Uniformen, die Sauberkeit und so, aber innerlich war sie eigentlich nur neidisch... ihre Augen bekamen nämlich immer einen sehnsüchtigen Glanz, wenn sie heimlich hier war. In ihrem Innern war sie wohl begierig darauf zu lernen, nicht nur Schreiben und Lesen, nein diese geheimnisvollen Sachen von denen diese Kinder hier sprachen... von den ihr fremden Zaubersprüchen mit denen man angeblich sogar etwas verwandeln konnte, von echten Zaubertränken, nicht nur solchen Kräutersuden, wie es ihre Lehrerin, die alte Kräuterhexe ihr beigebracht hatte, ... ja sogar von Fliegen auf Besen! Levana seufzte. ,Hier müssten wir wohnen, dass wäre echt irre’, träumte sie kurz vor sich hin, dann wollte sie einen Schritt vorwärts machen um näher an dass Schloss zu gelangen, sie war nämlich mit der stillen Hoffnung hergelangt, vielleicht etwas zu Essen zu stibitzen... richtiges Essen.

Ein stahlharter Griff umfasste ihre schmale Schulter und hinderte sie so daran, den besagten Schritt näher zum Schloss zu gehen.
„Ah!“, schrie Levana erschrocken auf und zuckte heftig zusammen.
[b]„Wer bist du, und was hast du hier auf den Ländereien von Hogwarts zu suchen?“[/b], zischte eine dunkle, eisig klingende Stimme zu ihr und sie drehte sich mit lautem Herzklopfen und großen ängstlichen Augen um.
Zitternd sah sie in die schwarzen, kalten Augen eines ganz in schwarz gekleideten Mannes, der sie böse ansah...



...........................

Jetzt kommt endlich der Zaubertränkemeister ins Spiel.
Und?
Keine Kommis'?
Gefällts euch etwa nicht?
Sagt doch mal!

LG, Dardevil!


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