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One Winter’s Night - Kapitel II

von Dr. S

Kein Lichtstrahl drang durch die dunkelgrünen Vorhänge und Draco war mehr als dankbar dafür. Er hatte höllische Kopfschmerzen und sein Mund fühlte sich irgendwie eklig pappig an. Um seine nackten Schultern herum war es kalt und Draco drängte sich der Wärmequelle in seinem Rücken entgegen, während er die Wange lieber wieder ins Kissen drückte. Seine Finger waren fest in einen Arm gekrallt, der sich um seine Hüfte geschlungen hatte. Draco realisierte das erst einen Moment später und riss die Augen weit auf.

Wie in Zeitlupe drehte er den Kopf über die Schulter und schrie erschrocken auf, als er den anderen Mann erkannte. Mann! Ein Mann in seinem Bett! Okay, vielleicht noch nicht ganz Mann, aber trotzdem falsches Geschlecht. Draco zog sich die Bettdecke bis ans Kinn und errötete, als er merkte, dass er nichts anhatte und sein neues Kuscheltier auch nicht, das sich dafür jetzt murrend auf den Rücken rollte, anstatt wach zu werden, damit Draco ihm eine Szene machen konnte.

„Adrian…“ Draco streckte die Hand aus und wollte nachhelfen, traute sich aber nicht die nackte Schulter zu berühren. Merlin sei Dank war die Decke unter Adrians Hüfte eingeklemmt, sonst hätte er gesehen, was er schon in der Dusche immer vermied. „Adrian, wach doch auf.“ Mit der Spitze seines Zeigefingers stupste er gegen Adrians Wange, aber der drehte den Kopf zur Seite.

Draco verzog die Mundwinkel und drehte sich um. Er würde einfach abhauen, dann musste er sich auch nicht damit beschäftigen, was vielleicht passiert war. Die Vorhänge zur Seite ziehend steckte Draco den Kopf aus dem Bett und keuchte erschrocken auf, als er nicht Goyle gegenüber sitzen sah, sondern seinen ebenfalls Teamkameraden Montague, der sich stöhnend die Schläfen massierte. Schnell zog Draco sich zurück und verlor das Gleichgewicht, landete mit dem Rücken direkt auf Adrians Brust, was den endlich aus dem Traumland warf.

„Was…“ Schwer blinzelnd musterte Adrian ihn, legte den Kopf schief und streckte dann einfach die Arme aus. Draco wimmerte leise, als er gegen den anderen Körper gedrückt wurde. „Guten Morgen…“ Einen dicken Kuss auf seine Wange später versuchte Draco sich zur Seite zu rollen – vergeblich. Adrian rollte sich einfach mit ihm und drückte sich wieder von hinten an ihn. Davon schien er letzte Nacht nicht genug bekommen zu haben. Draco war sich sicher, dass es sowas wie eine letzte Nacht gegeben hatte.

„Mo-Montague sitzt gleich da drüben“, presste Draco hervor, hinderte Adrian so aber keinesfalls daran seine Schulter zu küssen. Okay, es fühlte sich nicht schlecht an, aber… Montague saß ein Bett weiter und würde sicher gleich reinschauen. Immerhin hatte Draco vorhin ziemlich laut geschrien.

„Schweigezauber“, murmelte Adrian dicht an seinem Ohr, bevor er es wagte daran zu knabbern. Draco ließ das mit großen Augen geschehen, verfolgte wie die schmalen Lippen zu seinem Nacken wanderten und zitterte leicht, als die feuchten Stellen an der Luft trockneten. „Oh, du frierst ja richtig, Draco…“

„Jetzt nicht mehr“, sagte Draco, als er furchtbar dicht gegen den anderen Körper gezogen wurde. Eigentlich war das wirklich nicht so schlecht. Adrian war warm und irgendwie fühlte es sich gut an. Nicht ganz so gut wie ein Kuscheltier, dafür war das wohl zu hart. Draco schluckte schwer. Hart war da wohl was anderes…

„Sehr schön…“, raunte Adrian, drehte Draco vorsichtig auf den Bauch und vergrub die Nase in den weißblonden Haaren, bevor er sich küssend den Weg Dracos Wirbelsäule nach unten bahnte. „Das war viel besser als irgendein Kutschen… Wie würdest du sagen? Tête-à-tête.“

„Ach, würde ich das sagen?“ Draco drehte den Kopf über die Schulter und ließ sich von Adrian angrinsen, bevor der die Arme auf Dracos Hüfte überkreuzte um sich auf seinen Ellenbogen abzustützen.

„Gestern hast du’s“, sagte er und legte den Kopf schief, musterte Draco einen Moment. „Du kannst dich doch erinnern, oder?“ Er runzelte die Stirn, rutschte von Draco herunter und krabbelte neben ihn, damit sie sich in die Augen sehen konnten. Hätte Draco das gewollt. Wollte er aber nicht. Deswegen entschied er sich dafür Adrians Kissen anzustarren.

„Ein bisschen fehlt“, sagte Draco, der sich noch an jede Menge Schnee auf den Ländereien und leider unter seinem Hinterteil erinnern konnte. „Der wichtige Teil.“

„Oh…“, machte Adrian und kratzte sich am Kopf, brachte das rotbraune Haar dadurch noch mehr durcheinander. „Das ist doof. Dabei warst du nüchterner als ich…“

Draco räusperte sich, den Blick über Adrians Brust wandern lassend. Grandios. Hatte er jetzt sein Erstes Mal gehabt und konnte sich nicht mehr daran erinnern? Gut, er hätte es bei weitem schlechter treffen können. Adrian sah ja ganz nett aus und er war auch nicht fett. Jedenfalls konnte Draco nichts in der Art entdecken, aber die perfekte Aussicht auf Adrians Bauch hatte er auch nicht.

„Das tut mir… Leid?“ Adrian stupste Draco gegen die Nase. „Ich hab auch Augen.“

„Ich darf ja wohl schauen, was mich abgeschleppt hat“, gab Draco mürrisch zurück.

Adrian grinste. „Du wolltest schon“, sagte er schulterzuckend, „und es hat dir Spaß gemacht.“

„Ach, hat es das?“ Draco machte eine verscheuchende Handbewegung, damit Adrian aufhörte seine Nase anzustupsen. „Dann würde ich mich erinnern wollen.“

„Zwischen wollen und können ist ein Unterschied“, murrte Adrian, bevor er etwas Abstand nahm, was Draco aber nicht interessierte. Er musste hier nur warten bis die Luft rein war, dann konnte er abhauen und frühstücken gehen. Mehr wollte er nicht. Sein Magen knurrte sicher gleich.

„Was soll das denn heißen?“, schnaubte Draco und verzog leicht die Mundwinkel, als Adrian die Augenbrauen hob. Was sollte man da denn drunter verstehen? Draco verstand erstmal gar nichts. Er verstand nicht mal, warum er hier lag! Ausgerechnet mit Adrian Pucey. Da war es ja wahrscheinlicher, dass er plötzlich neben Goyle aufwachte.

„Ey, zu dem hier gehören immer noch zwei, okay?“ Adrian schien irgendwie leicht angefressen zu sein. Ein unschöner Kontrast zu dem schmusebedürftigen Kerl von eben. Draco fühlte sich auch gleich unwohler in seiner Haut und zog die Decke wieder höher, öffnete empört den Mund, als Adrian sie ihm wegzog.

„Ey, ich bin viel zu jung für sowas, okay?“, ahmte Draco Adrians Tonfall nach. „Das ist nur deine Schuld, dass ich hier rumliege!“

„Ach?“ Adrians Züge verhärteten sich und er verzog verärgert das Gesicht. „Es ist also meine Schuld, dass du zu mir gekommen bist?“

„Ich bin nicht…“ Draco schnaubte leise, als er sich daran erinnerte, dass er zu Adrian gekommen war, aber nicht wegen so etwas! Aber das triumphierende Grinsen von Adrian ertrug er jetzt auch nicht. „Ich vertrag doch nicht mal halb so viel Alkohol wie du. Es wäre deine verdammte Pflicht gewesen mich ins Bett zu bringen – in meines. Stattdessen nutzt du das aus um mich flachzulegen!“

„Willst du behaupten ich hätte dich vergewaltigt?!“, schnauzte Adrian ihn an, ließ Draco gar nicht mehr zu Wort kommen und warf ihn kurzerhand aus dem Bett. Mit einem lauten Rumps landete Draco schmerzhaft auf dem harten Dielenboden, stöhnte qualvoll auf und hob den Blick, um unter Montagues verblüfften Augen zu erröten. Einen Augenblick später wurden ihm seine Klamotten auf den Rücken geworfen.

„Jetzt…“ Er wusste gar nicht so genau, was er Adrian sagen wollte, aber er kam auch nicht dazu den Satz zu beenden, weil Adrian sofort seine Vorhänge zuzog und Draco so jegliche Sicht versperrte.

„Draco?“, sprach Montague ihn verwirrt an. Er rieb sich ungläubig über die Augen, als Draco so entblößt vor seinen Füßen herumlag. Allerdings kam er nicht dazu ihn mit der Fußspitze anzustupsen, weil Draco sich hastig aufrichtete und anzog. Mit glühendheißen Wangen schaute er sich in dem Schlafsaal um und war froh, dass die anderen beiden Slytherins wohl noch friedlich schlummerten oder sich ständig herumwälzten – war auch egal! Hauptsache niemand bemerkte ihn hier.

„Draco?“, wiederholte Montague, der eben kurz in Vergessenheit geraten war.

Draco fuhr herum und funkelte seinen Mannschaftskameraden zornig an. „Graham?“, knurrte er und schlüpfte in seinen Umhang. „Ist irgendwas?“

„Mjah… Was machste hier?“, fragte Montague, dümmlich glotzend den Kopf schief legend.

Draco verdrehte die Augen. Da schien jemand noch zu verkatert für seinen tödlichen Blick zu sein, sonst hätte der Depp sicher nicht gefragt. Vor allem schien Montague ihn momentan auch noch für bescheuert zu halten.

„Also… Ich meine, was machst du in Adrians Bett?“, fragte er und deutete auf ebendieses, als wäre Draco nicht eben ganz blamabel herausgekullert. „Nackt?“, fügte Montague hinzu und musterte Draco kurz, bevor er sich daran erinnerte, wie peinlich das war und mit hochroten Wangen zur Seite starrte.

„Adrian?“, presste Draco zwischen aufeinander gepressten Zähnen hervor. „Vielleicht kannst du Graham genauer erläutern, was ich nackt in deinem Bett treibe.“ Er verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. „Aber denk bloß nichts Falsches, Graham: Ich wollte das. Adrian leider nicht. Also hab ich mir einfach genommen was ich wollte. Das nennt man Vergewaltigung, ja?“

Montague starrte ihn perplex an und zuckte zusammen, als ein Schnauben von Adrian zu hören war. „Moment… Du hast Adrian… vergewaltigt? Du?“ Er wollte seiner Skepsis wohl mit diesem Fischmaul Ausdruck verleihen, allerdings klappt er es abrupt zu, als Adrian seine Vorhänge beiseite riss um Draco anzuschnauzen:

„Du hast mich voll benutzt, Malfoy! Ich hab Trost gebraucht und du hast das ausgenutzt, damit dir… warm wird! Das ist sowas Ähnliches wie Vergewaltigung!“

„Ja, natürlich“, fauchte Draco zurück. „Mein Hintern tut so weh, weil ich der… der… aktive Part war, ja?“

„Dann kannst du dich doch erinnern?!“, rief Adrian empört aus.

„Zwischen wollen und können ist ein merlinverdammter Unterschied, du Volltrottel!“, blaffte Draco. „Hast du selbst gesagt, Mistkerl! Und ich war sicher nicht… nicht der… argh! Du verarschst mich, Pucey!“

„Du verarschst mich, Malfoy! Deine Showeinlage kannst du dir sparen, weil sie nämlich keiner mitkriegt!“ Adrian ignorierte Montagues leises Schnauben und die genuschelten Widerworte einfach. „Das wolltest du die ganze Zeit, oder? Wieder im Mittelpunkt stehen. Ich hätte mir denken müssen, dass du nicht aus Mitleid zu mir setzt! Aber überleg mal, wie furchtbar peinlich es für dich ist, wenn ich das hier rumerzähle.“

Draco verschränkte die Arme vor der Brust und zog eine Augenbraue. „Es ist also peinlich mit dir ins Bett zu steigen?“ Er gluckste, als Adrian das Blut in die Wangen schoss und sein Gesicht rot färbte. „Das erzähle ich mit Freuden rum, da kannst du dich drauf verlassen.“ Eigentlich wollte er einen coolen Abgang hinlegen, als er sich auf den Absätzen umdrehte und in Richtung Tür stürmte, aber ihm entfuhr ein ziemlich quietschiger Schrei, als Adrian sich nach vorne warf und sein Handgelenk schmerzhaft fest umklammerte.

„Wehe dir“, zischte er und zerrte Draco zurück, wogegen der sich verzweifelt zu wehren versuchte. „Wenn du etwas rumerzählst, dann, dass ich das Beste war, was dir jemals passiert ist.“

„Oh, das hättest du gerne, was?“, zischte Draco.

„Ja, hab ich doch grad gesagt.“ Adrian lachte auf. „Bist du blond, Malfoy?“

„Graham! Rette mich! Der tut das gegen meinen Willen!“, rief Draco und versuchte Montague einen bettelnden Blick zu schenken, aber der hob nur abwehrend die Hände, um sich mit einem Kopfschütteln aus der Affäre zu ziehen. „Marcus würde dich umbringen, wenn du mir nicht hilfst!“

„Marcus ist aber nicht hier!“, mischte Adrian sich ein, obwohl seine total widerliche Stimme in Dracos gepflegter Konversation mit Montague nichts zu suchen hatte. „Und er hat nicht seine kleine Prinzessin geliebt, sondern nur die Besen!“

Draco schnaubte auf und verfluchte seinen geschwächten Körper, der sich nicht gegen den festen Griff wehren konnte. „Du bist ein Arschloch, Adrian“, presste er hervor, als er immer näher auf das Bett zugezogen wurde. „Als ob du mir nicht schon genug geraubt hättest – jetzt musst du auch noch auf meinem Ego rumtrampeln!“

„Du hast Draco entjungfert, Adrian?“ Der Krach schien Miles Bletchley geweckt zu haben und jetzt musste der sich auch noch einmischen und dämlich durch die Gegend glotzen. „Nee, ne? Marcus bringt dich um.“

„Siehst du!“, zischte Draco, der jetzt damit beschäftigt war Adrians Finger zu lösen, die sich aber immer nur fester um sein Handgelenk zu klammern schienen. „Moment.“ Draco erstarrte und schaute zu dem Hüter. „Wieso das denn, Miles?“

Bletchley zuckte mit den Schultern. „Hat er mal unter der Dusche gesagt.“ Er schien zwar weitaus munterer zu sein, als Montague, aber wirklich auf den Punkt kam er auch nicht. „Also, dass er… wenn schon, denn schon… ne?“

„Hah?“ Draco schüttelte sich angewidert. All diese Dinge hatte er gar nicht erfahren wollen. Das war nur Adrians Schuld, weil der ihn unbedingt anfassen musste und das konnte er auch jetzt nicht lassen. Draco wollte aber hier weg. Er befand sich in einem Raum mit vier pubertierenden Slytherins, drei davon wach. Das endete hier noch in einem… Vierer und dabei war er gar nicht schwul! Vielleicht sollte er das erwähnen…

Dafür fühlte es sich aber trotzdem merkwürdig gut an, als er auf Adrians Schoß landete. Die Mundwinkel trotzdem leicht herunterziehend schaute er hoch in das langsam wieder weicher wirkende Gesicht. Adrian konnte ihm auch gar nicht böse sein. Immerhin hatte Draco nichts gemacht. Er hatte nur Dinge mit sich machen lassen, für die er nicht bereit gewesen war und die er… vielleicht ein ganz kleines bisschen wiederholen wollte, wenn er Adrian so ansah.

„Uh, süß“, rief Bletchley grinsend aus.

Montague schnaubte. „Gut, aber mir geht das auf die Nerven. Könnt ihr das leiser klären? Mein Schädel hat Gideon Crumbs Dudelsack noch gut in Erinnerung…“

„Adrian, willst du ihn heiraten?“, fragte Bletchley, als Draco sich mit rosafarbenen Wangen aufrichten wollte und Adrian seine Hand fest umklammerte, damit er bei ihm blieb. „Ansonsten bringt Mr. Malfoy dich sicherlich um.“

Draco legte den Kopf schief und ließ sich widerstandslos auf die Bettkante ziehen. Sein Vater würde Adrian umbringen, wenn er erfuhr, was der getan hatte. Ohne zu zögern würde er alles unternehmen, damit Adrian von der Schule flog oder nach Askaban kam – oder vielleicht auch beides. Ein diabolisches Grinsen zuckte über Dracos Züge. Das hätte Pucey auf jeden Fall verdient.

„Nein, wie süß!“, quiekte Bletchley und schlug die Hände gegen die Wangen, als Adrian sich vorlehnte um Draco einen Kuss auf die Wange zu geben. Mit großen Augen starrte Draco ihn an, hob die Hand und legte sie auf die errötende Wange.

„Irgendwie eklig“, murmelte Montague. „Hab’s nicht so mit Homos…“

„Du hast es auch nicht mit Homo Sapiens“, schnaubte Adrian, packte Draco an der Schulter und zog ihn hinter die Vorhänge des Bettes, wo er ihn anstarrte, als würde er jetzt sofort einen Heiratsantrag von Draco erwarten. Darauf hatte der allerdings keine Lust. Er überlegte sich gerade, wie wunderschön Adrian leiden würde, wenn Lucius ihn für diese Blamage zahlen ließ.

„Ich bin kein… Ich bin nicht schwul“, raunte Draco. „Also… lass mich hier raus und wir vergessen das. Bletchley und Montague am besten auch. Ich kann mich ja eh nicht erinnern.“

Adrian schnaubte. „Auf einmal doch nicht?“

„Ich hab nie gesagt, dass ich mich erinnern kann! Interpretier meine Aussagen wie immer du willst, Pucey“, zischte Draco, der absolut keine Ahnung hatte, warum er immer noch auf Adrians Bett saß. Er würde gleich in die Eulerei laufen und Lucius auf die Nase binden, dass Adrian –

„Vielleicht will ich das nicht vergessen.“

– total verrückt war. Draco starrte den immer noch sehr leicht bekleideten Kerl ihm gegenüber an und wich leicht zurück. Baggerte der ihn gerade an? Innerlich die Augen verdrehend schalt Draco sich für seine Dummheit. Wenn er morgens in Adrians Bett aufwachte, dann hatte der gutes Recht ihn anzubaggern, aber merkwürdig war es trotzdem.

„Hattest du nicht eine Freundin?“, presste Draco hervor.

Adrian schüttelte den Kopf, blinzelte Draco ganz unschuldig an. „Ich hatte eine Tanzpartnerin.“

„Der du auf die Füße getreten bist…“

„Die mir auf die Füße getreten ist, als sie sich an den Franzosen geklettet hat.“ Adrians Miene verfinsterte sich und Draco wollte ihm glatt unter die Nase reiben, dass er deswegen gestern geheult hatte. Wahrscheinlich tat er das noch, wenn Draco ihn jetzt… verlassen würde. Aufstöhnend schüttelte Draco den Kopf. Eine Klette, wie Adrian sagen würde.

„Du willst mich benutzen, um sie eifersüchtig zu machen, hm?“, versuchte Draco einen Hoffnungsschimmer zu schüren, der von Adrian allerdings sofort im Keim erstickt wurde.

„Was? Nee!“ Er schüttelte sich fast so angewidert, wie Draco bei dem Gedanken, dass Marcus Flint unter der Dusche an ihn gedacht hatte. „Ich meine, wir können das doch mal versuchen, Draco. Wir verstehen uns doch gut und dann… können wir zusammen nach Hogsmeade gehen, beim Turnier nebeneinander sitzen und… Diggory sagen, dass du die Anstecker nur gemacht hast, weil du Potter hasst und nicht, weil du ihn mögen würdest, oder so.“

„Ich mag Diggory auch nicht“, sagte Draco heiser und leicht verstört. Der baggerte ihn wirklich an…

„Natürlich nicht. Der ist ein arroganter Snob. Sowas kann man nicht mögen.“ Adrian lachte auf, während Draco eine Augenbraue hochzog. Man hatte ihn auch schon des Öfteren als ‚arroganten Snob‘ bezeichnet – im Gegensatz zu Diggory würde er deswegen zwar nicht rumheulen, aber im Grunde hieß das, dass Adrian ihn gar nicht leiden konnte. Er musste sich also nur von seiner snobistischsten Seite zeigen, dann wurde er Adrian so los und musste Lucius nicht behelligen. Der konnte ja auch immer noch auf ihn sauer werden und das wollte Draco vermeiden.

„Jaah“, heuchelte er Adrian mit unschuldiger Miene vor. „Wir können es auf jeden Fall mal probieren.“

Bei dem strahlenden Lächeln, das sich auf Adrians Gesicht ausbreitete, konnte man beinahe ein schlechtes Gewissen bekommen, aber Draco war nicht umsonst ein Slytherin. Das Gewissen hatte er als Baby im Mutterleib vergessen, dafür hatte er aber ein besseres Gedächtnis, wenn es um Demütigungen ging und er würde nie vergessen, wer ihn vorhin aus dem Bett geworfen hatte.

„Das… wegen vorhin tut mir Leid“, sagte Adrian, streckte die Hand aus und bedeckte Dracos mit seiner, bevor er ihn zaghaft anlächelte.

„Kein Problem.“ Lässig überspielte Draco seinen Racheplan, der mehr und mehr Form annahm. Dann hatte er demnächst wenigstens noch etwas Interessantes zu tun und andere leiden zu sehen war immer amüsant. „Du warst emotional überfordert.“ Er nickte vor sich hin, verstand aber nicht, was Adrian daran so amüsant zu finden schien, dass er losprustete.

„Jaah, vielleicht…“ Adrians Finger zogen sanfte Kreise über Dracos Handrücken, worauf sich eine merkwürdige Wärme ausbreitete. Aber Draco scherte sich da nicht drum. In seinem Brustkorb wurde es viel wärmer, wenn er sich Adrian Puceys Leidensmiene ausmalte.

„Ey!“ Eine Hand bahnte sich den Weg zwischen den Vorhängen hindurch und lenkte Adrians und Dracos Aufmerksamkeit durch konsequentes Winken auf sich. „Vögelt ihr da drin, oder kann ich was fragen?“

Adrian schnaubte, riss den Vorhang beiseite und funkelte Montague zornig an. „Brüll es noch lauter herum, damit jeder es mitkriegt“, raunte er ärgerlich. „Oh, und wehe dir, wenn du oder Miles irgendwas rumerzählt. Macht sich irgendjemand über Draco lustig, dann seid ihr tot.“

Montagues Augen weiteten sich und er hob abwehrend die Hände, wich leicht zurück. „Ich wollte eigentlich nur fragen, ob du meine rechte Socke gesehen hast.“

„Was?!“, platzte es aus Adrian heraus und er schüttelte heftig den Kopf. „Nein, verdammt. Weg hier!“ Den Vorhang wieder zuziehend schlang er einen Arm um Dracos Schultern und presste ihn gegen seine Brust. „Socke? Salazar, Socke?“

„Was soll das heißen… die sind tot, wenn sich jemand über… mich lustig macht?“, murmelte Draco, der unauffällig versuchte seine Wange nicht gegen die nackte Haut pressen zu müssen. Irgendwie war ihm das verdammt unangenehm. Dabei hatte er vor nicht allzu langer Zeit vollkommen nackt neben ihm gelegen.

„Das heißt, was es heißt“, murmelte Adrian, der anscheinend… irgendwie kuscheln wollte. Ständig schmiegte er die Wange gegen Dracos Halsbeuge, was der widerstandslos geschehen ließ. Er wusste aber nicht, ob er hier irgendwas machen sollte. Das Bedürfnis verspürte er jedenfalls nicht. „Und ich glaub, du kannst mir da vertrauen. Immerhin haben wir getestet, ob Slytherins… nach Verrat schmecken.“ Schmale Lippen pressten sich gegen Dracos Kiefer, bevor Adrian den Kopf drehte und Draco in die Augen sah. „Tun sie nicht.“ Er lächelte und Draco spürte schon wieder, dass seine Wangen so unangenehm warm wurden, weshalb er den Blick senkte.

Adrian lehnte sich vor und öffnete die Lippen, damit er Draco einen Kuss geben konnte, aber der drehte schnell den Kopf zur Seite. „Ich hab Hunger. Wir sehen uns…“

Seufzend ließ Adrian ihn los und legte sich bäuchlings auf seine Matratze, schmachtete Draco förmlich an – oder er zog ihn mit den Augen aus. Sicherlich Letzteres, weil er immer noch ein pubertierender, grässlicher Teenager war, der andere Teenager in sein Bett zerrte, ohne sich Gedanken über die Folgen zu machen.

„Ich freu mich drauf“, hauchte Adrian und winkte Draco grinsend, bevor der die Vorhänge hinter sich schloss.


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