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Fanfiction

Verletzungen - 32. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende

von iome

32. Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende

Severus kam durch die Tür und umarmte sie stürmisch. Sie küssten sich innig, doch in Erinnerung an ihre mögliche Verwandlung ließen sie bald wieder voneinander ab.

„Du siehst jetzt viel besser aus, als vorige Woche. Madame Pomfrey hat Dich ganz schön aufgepäppelt.“ Sie kniff ihn leicht in seinen nicht vorhandenen Bauchspeck.

„Mach keine Witze, ich habe gerade mal zwei Kilo zugelegt, aber Du hast Recht, es geht mir besser. Der Alkoholentzug ist fast durch gestanden. Ich denke kaum noch ans Trinken. Und hier, sieh.“ Er hielt ihr seine Hände hin und nur die linke zitterte noch ganz leicht.

„Das ist toll. Dann können wir schon bald gemeinsam weiterarbeiten.“

„Nicht so vorschnell, Hermine. Ich denke, wir beide müssen erstmal miteinander reden. Vermutlich weißt Du, dass das nicht meine Lieblingsbeschäftigung ist, aber wenn wir nicht klären, was noch zwischen uns steht, dann kann das zwischen uns nicht gut gehen. Ich hatte bei Poppy sehr viel Zeit zum Nachdenken und die hab ich auch gebraucht.“ Er hatte ihr einen Arm um die Schulter gelegt und zog sie mit in sein Wohnzimmer.

Hermine fühlte sich hier mittlerweile mehr zu Hause, als im Gryffindorturm. Sie setzte sich mit Severus auf die Couch und er zauberte Tee herbei.

Lange unterhielten sie sich über all die vielen Dinge, die zwischen und mit ihnen geschehen waren. Severus hatte Schwierigkeiten seine Gefühle zu äußern, denn das war er nicht gewohnt, doch trotzdem half das Gespräch Hermine, ihn besser zu verstehen. Es nahm ihr einen Teil des Schmerzes, über seine Schmährede und auch über das Weggehen am Morgen vor seinem Verschwinden.

Am Ende ihres Gespräches erklärte Hermine ihm, dass Harry sich gestern mit ihr ausgesprochen hätte. Zu Severus Erstaunen, war es der Junge, den er von allen am wenigsten leiden konnte, der sie nicht hängen ließ. Er versprach ihr, wie schon Harry am Tag zuvor, zu versuchen, ihm weniger feindselig gegenüber zu treten.

In der Zwischenzeit war es fast 14.00 Uhr und Severus schlug ihr vor, gemeinsam mit ihm zu essen. Er rief einen Hauselfen und Sekunden später standen zwei Tabletts mit deftigen Mahlzeiten vor ihnen.

Hermine fand das sehr viel besser, als am Ende des Tisches mit in der Großen Halle bei den Erstklässlern zu sitzen. Sie genoss das Essen und die Nähe zu Severus und wünschte sich nichts mehr, als dass es ewig so sein könnte.

Die Hauselfen räumten das Geschirr weg, als Severus sie vom Sofa hochzog.

„Komm, ich muss Dir was zeigen.“ Er schob sie zum Kamin und erklärte ihr, dass dies der einzige Kamin sein, der Zugang zu seinem Haus verschaffen könnte.

„Bitte tritt ins Feuer und sag ’Snape-Manor, Wohnzimmer’. Ich komme gleich nach.“

Hermine tat wie ihr geheißen und trat Sekunden später aus dem Kamin in seinem Haus. Sie klopfte sich die Asche vom Umhang und wartete auf ihn.

Er erschien mit einem Stapel Bücher unter dem Arm. „Die werden wir vielleicht hier brauchen.“ Er legte sie auf dem Tisch ab und rief nach Twinker und Mabella. Sie tauchten aus dem Nichts auf und versicherten ihrem Meister, dass er viel besser aussehe, als beim letzten Mal.

Hermine war erfreut, wie freundlich Severus mit den beiden umging und begrüßte sie ebenfalls.

„Dies ist Hermine Granger. Wenn sie hier ist, kann sie euch genauso Anweisungen geben, wie ich.“ Hermines Kopf fuhr zu ihm herum. Er lächelte sie an. „Du kannst jederzeit hierher kommen. Das Haus ist absolut sicher und es ist hier viel gemütlicher, als im Kerker. Fühl Dich wie zu Hause. Ach ja, das Passwort für meine Räume ist etwas, was Du nur all zu gut kennst – Animagus-Trank.“

Hermine stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er hob eine Augenbraue. „Dabei hast Du das Beste noch gar nicht gesehen.“

„Was? Was könnte es noch bessere geben, als ein ganzes Haus, um dieser feindseligen Atmosphäre in der Schule zu entgehen?“

„Das werde ich Dir zeigen.“ Er schob sie durch zwei Türen und sie stand mitten in seiner Bibliothek, die sie etwas an die verbotene Abteilung erinnerte. Hier gab es Bücher, von denen sie noch nie gehört hatte und sie waren teilweise so alt, dass nur noch ein paar Zauber sie zusammen hielten. Sie wanderte an den Buchreihen vorbei und zog hier eines raus und schlug dort eins auf.

„Das ist ja der Wahnsinn. Vielleicht finden wir hier endlich etwas, das uns hilft.“

„Vielleicht. Komm, ich zeige Dir, wo Du Deine neuen Erkenntnisse ausprobieren kannst.“ Er führte sie zu seinem Labor, dass nach seinem letztmonatigen Einkaufsbummel bestens ausgestattet war.

„Ich finde keine Worte, Severus. Ich möchte sofort in dieses Haus ziehen und nie mehr zurück nach Hogwarts. Da hält mich momentan gar nichts.“

„Du weißt, dass das nicht geht, aber Du kannst Dich hier gern ein bisschen einrichten und ein paar Sachen herbringen. Statt in der Schule zu arbeiten können wir hier herkommen. Dann brauchen wir keine Angst zu haben, dass jemand ein Gespräch belauscht.“

Sie fiel ihm um den Hals und küsste ihn. „Danke, dass habe ich gebraucht. Endlich mal etwas Positives.“

Doch so positiv der Sonntag war, so deprimierend war für Hermine der Montag.

Als Dumbledore am Morgen ankündigte, Professor Snape wäre wieder da und würde den Zaubertränkeunterricht übernehmen, da freuten sich offensichtlich nur die Slytherins. Natürlich hatte Hermine nichts anderes erwartet, aber trotzdem gab es einen Stich in ihrem Herzen, als sie hörte, wie drei Viertel der Schule über ihn herzogen. Sie selbst hatte sicher früher auch nicht immer das Beste über ihn gedacht, aber so lautstark wie hier, hatte sie ihr Missfallen nie geäußert.

Als sie schließlich in seinem Unterricht saß musste sie sich zusammen reißen, um nicht irgendwelche verräterischen Signale von sich zu geben.

Er gab sich wie immer und sah auch fast so aus. Seine Robe verbarg weitestgehend den Gewichtsverlust, nur seine Hand war zur Tarnung des Zitterns bandagiert. Doch egal, wie er auf den Rest der Klasse wirkte, Hermine merkte ihm eine leichte Verunsicherung an. Es schien an Harry und Ron zu liegen. Harry tat nichts Außergewöhnliches. Er hatte sich wohl mit der Situation abgefunden, doch Ron warf ihm so hasserfüllte Blicke zu, dass sogar Severus sie nicht ohne weiteres ignorieren konnte. Der vernichtende Blick, den er zurückwarf schien keinerlei Eindruck auf Ron Weasley zu machen. Die Doppelstunde verging und so auch der Rest der Woche.

Trotz oder gerade wegen ihres Streits mit Ron und Ginny, stellte sich bei Hermine und Severus so etwas wie Normalität ein. Nach dem Unterricht sahen sie sich beim Animagus-Unterricht und danach führten sie ihre Forschungen fort. Severus’ Haus war der Ideale Platz dafür. Sie arbeiteten sich Stück für Stück durch seine Bibliothek und stießen noch mehrfach auf Hinweise, dass bereits viel früher an einem ähnlichen Projekt gearbeitet worden war. Sogar ein Hinweis auf die Arbeit an einem Trank, der die Verwandlung in ein Tier verhinderte, fiel ihnen in die Hände, doch dann gaben die Bücher wieder lange Zeit nichts mehr her.

Drei Wochen waren in der Zwischenzeit vergangen, in denen Hermine nur die allernötigste Zeit im Gryffindorturm verbrachte. Harry hatte sie bei ein paar Gelegenheiten beiseite genommen und aufgemuntert, doch ansonsten hatte sie kaum mit jemandem ein Wort gewechselt. Selbst im Unterricht wurde sie schweigsamer. Aus dem, was ihr Harry erzählt hatte, entnahm sie, dass Ginny und Ron verbreitet hatten, dass sie nicht mehr mit ihr befreundet waren und sie auf Grund eines Streits nicht mehr mit ihr sprachen. Dieses nicht mehr mit ihr sprechen schien fast das ganze Gryffindor-Haus übernommen zu haben. Einzig Neville kam ein paar Mal zu ihr und fragte sie nach Nachhilfestunden, die sie ihm aber nicht geben konnte, weil ihr die Zeit dafür fehlte.

An einem Nachmittag im April fand Severus Hermine über ihren Hausaufgaben schluchzend und weinend in seinem Wohnzimmer vor. Er nahm sie in den Arm.

Er war nicht geschickt darin, jemanden zu trösten und schon gar nicht, wenn er nicht wusste, um was es ging, doch allein seine Geste half Hermine, sich etwas zu fangen.

„Was ist los, Hermine?“ Er wischte ihre Tränen mit einem Taschentuch weg.

„Nichts! Jedenfalls nichts Neues.“

„Und was ist es dann Altes?“ Einen leichten Anflug von Amüsiertheit konnte er seiner Stimme nicht fern halten.

„Mach Dich nicht lustig über mich, Severus. Ich vermisse meine Freunde und ich kann einfach nicht mehr. Ich ertrage es nicht, dass niemand mit mir spricht und sie mich alle meiden.“

„Aber Potter redet doch mit Dir.“

„Ja, in unbeobachteten Momenten.“

„Ich weiß schon, warum ich keine Freunde habe.“ murmelte Severus vor sich hin.

„Es kann ja sein, dass Du damit leben kannst. Ich kann es nicht. Ich habe beschlossen die Schule zu verlassen, wenn das nicht bald aufhört.“

„Auf gar keinen Fall, Hermine.“ Er klang in dieser Sekunde eher, wie ein strenger Vater, als wie ihr Freund. „Du wirst die Schule nicht wegen so ein paar Idioten abbrechen, die Dir intellektuell nicht mal gemeinsam das Wasser reichen können.“

„Oh doch, das werde ich. Ich ertrage es einfach nicht länger. Und dann hätte ich auch viel mehr Zeit, mich auf unsere Forschungen zu konzentrieren.“

Severus umfasste ihre Oberarme. „Hermine, nimm Vernunft an. Du hast noch etwas mehr als ein Jahr durchzustehen und Du wirst sicher einen der besten Abschüsse machen, die die Schule jemals gesehen hat. Das wirst Du Dir nicht entgehen lassen!“

„Ich stehe das kein Jahr mehr durch.“

„Dann werde ich mir Deine netten Freunde mal vornehmen. Ich werde ihnen sagen, was sie verursachen.“

„Nein, Severus, das wirst Du auf keinen Fall tun. Ich werde ihnen gegenüber nicht zugeben, dass sie mich klein gekriegt haben.“

„Und was willst Du statt dessen machen? Dieses Jahr schon den Abschluss?“

Die Erkenntnis, dass dies möglich wäre, traf beide gleichzeitig wie ein Schlag. Sie sahen sich an und lächelten.

„Ich werde mit Dumbledore sprechen, damit Du die Prüfungen im Juni machen kannst und ich werde Dich persönlich darauf vorbereiten.“

Dumbledore willigte, wenn auch nicht gerade mit Freude, ein. Hermine durfte ab sofort am Unterricht des Abschlussjahrgangs teilnehmen. Es fiel ihr nicht schwer. In den meisten Fächern hatte sie trotz des fehlenden Jahres einen Wissensvorsprung vor ihren neuen Mitschülern. Natürlich gab es Unterrichtsstoff, den sie nachholen musste, doch bei weitem nicht so viel, wie befürchtet.

In der Schule verbreitete sich schnell, dass Hermine eine Klasse übersprang und irgendwann kam Harry zu ihr und fragte, was das solle. Sie antwortete ihm wahrheitsgemäß, dass sie es nicht länger aushalte, wie sich alle benähmen. Er warf ihr vor, das goldene Trio endgültig auseinander zu reißen, gab ihr aber Recht, als sie ihm antwortete, dass hätten andere schon längst getan.

Mit Severus hatte sie sich darauf geeinigt, die Forschung am Trank und auch den Animagus-Unterricht so lange ruhen zu lassen, bis sie ihren Abschluss hatte. Severus holte währenddessen in den Verwandlungen auf, da er jetzt Einzelunterricht bei Minerva erhielt. Abends fragte er sie wie versprochen zum Unterrichtsstoff ab und brachte ihr die paar Tränke bei, die sie noch nicht selbst gebraut hatte, welche aber für die UTZ-Prüfung nötig waren.

Der Juni kam näher und Hermine wurde langsam nervöser. Zwei Tage vor der ersten Prüfung fiel ihr etwas Entscheidendes ein, an was bisher noch niemand gedacht hatte: Wie sollte sie ihren Eltern erklären, dass sie dieses Jahr die Schule schon beendete und außerdem nicht vorhatte, in den Ferien nach Hause zu kommen?

Sie teilte sich Dumbledore mit und er beruhigte sie. „Ich werde einen Brief an Ihre Eltern schreiben, dass Sie auf Grund Ihres großen Wissens eine Klasse überspringen durften und anschließend ein Praktikum bei Professor Snape beginnen. Trotzdem sollten Sie Ihre Eltern für ein paar Tage besuchen, wenn Sie Ihren Schulabschluss haben. Ich denke, es würde Ihnen gut tun und vielleicht bietet sich die Gelegenheit, ihnen Severus vorzustellen.“

Hermine war erleichtert und stimmte zu. Sie ging gut vorbereitet, wenn auch voller Angst, in die Prüfungen. Wie erwartet bestand sie nahezu ohne Probleme alle mit einem O. Nur in Kräuterkunde leistet sie sich einen kleinen Schnitzer, den sie aber mit ihrem großen Wissensschatz wieder ausglich. Sie war die beste Absolventin des Jahrgangs und wie Dumbledore bei der Übergabe der Zeugnisse vor der ganzen Schule verkündete, sogar die Beste seit mehr als 120 Jahren.

Sie lief rot an, als Dumbledore ihr vor Aller Augen eine goldene Zukunft voraussagte. Harry kam nach der Zeugnisübergabe zu ihr und umarmte sie herzlich. Auch ein paar andere aus ihrem alten und neuen Jahrgang gratulierten ihr. Ron und Ginny verließen die Halle kommentarlos, warfen aber Harry einen bösen Blick zu. Hermine schaute ihnen traurig hinterher.

„Lass sie, Mine. Sie glauben noch immer, dass Du Dich bei ihnen entschuldigen solltest. Das wird nichts wieder. Vielleicht werden sie es irgendwann mal verstehen, wenn einer von ihnen selbst verliebt ist.“

„So sollte es nicht sein. Verstehst Du?“ Sie schniefte.

„Ja, aber es ist nicht zu ändern. Sie wollen Dich nicht verstehen. Das ist nicht sonderlich fair. Auch nicht, dass sie die anderen gegen Dich aufgehetzt haben. Ich habe es beiden gesagt, aber sie hören nicht auf mich.“

Harry folgte Hermine aus der Großen Halle, lief mit ihr mit und bevor er recht wusste, wie es geschah, saß er mit im Wohnzimmer von Snapes Räumen. Es war ihm etwas unheimlich, aber er fand die Einrichtung geschmackvoll und viel farbiger, als erwartet.

Sie unterhielten sich über Hermines Pläne für die Ferien, als Snape den Raum betrat. Wie vom Donner gerührt blieb er stehen, als er sah, wer auf seinem Sofa herumlungerte.

Harry sprang auf und verabschiedete sich sehr schnell von Hermine. Er hatte die Tür schon fast hinter sich geschlossen, als Snapes schnarrende Stimme ihn aufhielt.

„Wo wollen Sie hin, Potter?“

„In den Turm zurück, Professor.“

„Bleiben Sie gefälligst hier. Es sah nicht so aus, als ob Ihre Unterhaltung mit Hermine schon beendet wäre.“

Hermine, die inzwischen aufgestanden war, zog Harry wieder in den Raum und hakte sich bei ihm und gleichzeitig bei Severus ein. „Ich fände es viel schöner, wenn ihr zwei endlich mal miteinander reden würdet.“

Severus entwand sich ihr. „Kommt nicht in Frage.“

„Hast Du mir nicht ein Geschenk für meinen Abschluss versprochen?“

„Ja, aber eines, was Du um den Hals tragen kannst oder am Finger, aber nicht so was. DAS ist zuviel verlangt.“

„Sir, wir müssen ja keine Freundschaft schließen. Ich glaube Hermine würde es schon ausreichen, wenn wir einander nicht mehr hassen.“ Harry zwinkerte seiner Freundin zu.

„Ich sagte doch schon: Das ist zu viel verlangt.“ Er warf die Robe über einen Stuhl und schob die Schlafzimmertür auf.

„Severus Snape! Ich werde gleich wütend und Du weißt was passiert, wenn ich wütend werde.“

„Hör auf mich erpressen zu wollen, Hermine.“ Er zog ein frisches Hemd an und Harry sah das erste Mal seine Narben, die sich teilweise über den ganzen Oberkörper zogen.

„Sind die alle von Voldemort, Sir?“ Er musste einfach fragen. Es war eine zu grausige Vorstellung, wie sie entstanden sein mussten.

„Ja, fast alle. Aber ich wüsste nicht, was Sie das angeht, Potter.“

„Nichts, ich hatte nur keine Vorstellung davon, was Sie schon alles durchgemacht haben.“

„Das haben Sie auch jetzt noch nicht und nun gehen Sie mir aus dem Weg. Ich habe noch mehr vor, als mich nur den ganzen Tag mit Ihnen herumzuplagen.“ Er griff nach seiner Robe und rauschte durch die Tür zum Animagus-Unterricht.

„Ist er immer so, oder war er heute besonders nett?“

„Er ist ein ganz anderer Mensch, wenn ich mit ihm allein bin. Glaub mir bitte.“

„Nun, wir hatten unser erstes Gespräch, bei dem ich ihm nicht die ganze Zeit an die Gurgel gehen wollte.“

Beide kicherten. Harry blieb noch lang bei Hermine sitzen. Irgendwann sprang Hermine auf und öffnete die Tür.

„Komm schon, Harry. Ich gehe jetzt packen.“

„Wieso das denn, das Schuljahr ist doch noch nicht vorbei? Geht’s Du nicht zum Abschlussball, wie die anderen?“

„Nein, ich werde den Turm jetzt verlassen und dann ein paar Tage zu Severus ziehen und dann, das weißt Du ja schon, fahr ich für eine Woche zu meinen Eltern.“

„Das war’s dann also? Deine Schulzeit ist vorbei?“ Traurigkeit lag in seiner Stimme, als er begriff, dass es nie wieder gemeinsame Abende mit ihr im Gemeinschaftsraum geben würde. Es war schon in den letzten Monaten schwerer gewesen, als vorstellbar, aber da hatte er es noch nicht vollends begriffen.

„Ja, ich werde Hogwarts jetzt verlassen. Na ja, nicht für ganz. Ich bin bestimmt immer mal hier und wenn Du mit mir reden willst, dann sag einfach Severus bescheid. Da fällt mir ein, wo verbringst Du eigentlich Deine Ferien?“

„Erinnere mich nicht daran. Die Dursleys warten schon auf mich.“ Er lächelte zynisch.

„Fährst Du dann wieder mit in den Fuchsbau?“

„Nein, ich habe Mrs. Weasley abgesagt. Ich wollte nicht auch noch die Ferien mit Ron und Ginny verbringen. Ganz ehrlich, wenn ich könnte, hätte ich jetzt auch lieber mit Dir meinen Abschluss gemacht. Dann ertrag ich lieber die Dursleys. Die wissen nämlich noch nicht, das ich in der Zauberwelt bald volljährig bin und dann zaubern darf.“ Sein Lächeln wurde zu einem leicht hinterhältigen Grinsen.

„Übertreib es nicht und wenn Du mich brauchst, dann schreib eine Eule. Würdest Du Dich mit Severus vertragen hättest Du den Rest des Sommers bei uns verbringen können.“

„Klar, auf diesen paar Metern mit Dir und Snape allein. Nein danke, nicht um alles in der Welt.“

„Ich weiß ja nicht, wovon Du redest, aber ich rede von Severus Haus.“

„Haus? Welches Haus bitte.“

„Snape-Manor. Das Haus, in dem ich mit ihm wohne.“

„Ihr wohnt zusammen? Geht das nicht ein bisschen schnell?“

„Nein, und eigentlich habe ich mich dort schon eingerichtet. Wir arbeiten bereits seit Monaten dort in der Bibliothek und dem Labor.“

„Ach Hermine, ich beneide Dich darum, wie Du Dein Leben schon so im Griff hast, obwohl bei Dir alles etwas seltsam gelaufen ist.“

„Tu das nicht, Harry. Ich fühle mich zurzeit überhaupt nicht beneidenswert.“

Ein letztes Mal gingen sie gemeinsam zum Gryffindorturm. Hermine packte die paar Sachen zusammen, die sie dort noch hatte und verkleinerte schnell ihr Gepäck.

Dann trat sie noch einmal an ihr Lieblingsfenster im Schlafsaal und genoss den Ausblick. Dankbar, dass sie in diesem Moment allein war, ließ sie die Abschiedstränen laufen. Als sie getrocknet waren nahm sie ihre Tasche und ging in den Gemeinschaftsraum.

Die Verabschiedung dauerte nicht lang. Es waren nicht viele Schüler anwesend und meist waren es kleinere, die sie kaum kannte. Neville wünschte ihr alles Gute und auch Lavender verabschiedete sich. Damit nahm Hermines Schulzeit ein Ende.

Sie kletterte noch einmal durch das Portraitloch, winkte der Fetten Dame und lief die Treppe hinunter. Ron kam ihr entgegen, dicht gefolgt von Ginny. Sie schauten sie nicht einmal an und Hermine lief, die Tränen unterdrückend, zurück in den Kerker.

Ginny schaute ihr nach, als sie um die Ecke gebogen war. „Hätten wir uns nicht wenigstens von ihr verabschieden sollen, Ron?“

„Du kannst machen, was Du willst, aber ich kenne sie nicht mehr.“ Er stampfte weiter nach oben und Ginny hörte, wie er das Bild hinter sich zuknallte.

TBC


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Man muss einfach in Slytherin sein. Dort hast du das Privileg manchmal was anzustellen. In Gryffindor darf man keine Fehler machen, du musst gut sein.
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