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Fanfiction

Zwei Jahre und ein ganzes Leben - 12)

von käfer

Vorab: @habblutprinzessin137: Vielen Dank für die Aufmunterung, die kann ich angesichts mangelnden Echos gut gebrauchen!!!




Slughorn gibt immer noch Partys...






Ich war reif für die Insel.
Als ich gegen halb ein Uhr nachts, ermattet vom Schwimmen im warmen Wasser, den Raum der Wünsche verließ, lief ich Snape in die Arme. „Sie? Das trifft sich gut.“
Im nächsten Moment fühlte ich mich gepackt und wurde in die Abstellkammer geschoben.
Snape zog den Tagespropheten aus seinem Umhang und fragte: „Gelesen? Sie waren doch dort, oder?“
Ich nickte.
„Haben Sie irgendwas mitbekommen?“
„Nein.“
„Hat sich Mafalda Hopfkirch irgendwie komisch benommen?“
Ich dachte nach. „Nein, eigentlich nicht. Sie schien nervös zu sein, das ja, aber ich kenne sie nicht und weiß nicht, ob sie immer so ist.“
„Sie haben tatsächlich nichts gemerkt, nichts gehört, nichts gesehen?“ Seine Stimme war ätzend.
„Das einzige, was ich gesehen habe“, erwiderte ich trotzig, „war das Amulett, von dem die Umbridge behauptet, es wäre ein Familienerbstück von den Selwyns. Das ist es garantiert nicht.“
„Woher wollen Sie das wissen?“
„Erstens weiß ich, wie das Selwyn-S aussieht, mein Vater hatte eine Tabaksdose aus dem Besitz von Lancelot Selwyn; das S dort drauf sieht ganz anders aus als das auf dem Medaillon.
Zweitens bin ich ziemlich sicher, dass Mundungus Fletcher das Medaillon im Sommer in der Winkelgasse angeboten hat.“
Snape schien echt erstaunt. „Fletcher?“
„Mundungus Fletcher, ja.“
Snape senkte nachdenklich den Kopf. Allem Anschein nach brachte ihn aber das, worauf sein Blick fiel, auf andere Gedanken. Jedenfalls fing er an, meine Brüste zu massieren. Wenig später lagen wir, sehr miteinander beschäftigt, nackt auf einer weichen Matratze. (Man frage mich bitte nicht, woher die plötzlich kam!)
Irgendwann musste ich vor Erschöpfung eingeschlafen sein. Als ich wieder erwachte, lagen wir noch immer nackt nebeneinander. Snape regte sich, blinzelte verschlafen – und fiel über mich her.
Ich wünschte, ich hätte die Zeit anhalten können.
„Danach“ räumten wir schweigend auf und gingen einzeln und auf getrennten Wegen in unsere Wohnungen.

Ich musste verrückt sein, eine Nacht mit dem Chef zu verbringen! Andererseits war es sicherlich genauso verrückt, wenn nicht gar lebensgefährlich, sich dem machthabenden Todesser Snape zu widersetzen.
So oder so – es durfte niemand davon erfahren.

Anscheinend hatte tatsächlich niemand etwas bemerkt; es gab keine anzüglichen Bemerkungen, kein Getuschel, nichts. Nur McGonagall sah mich von der Seite mit wissendem Blick an. Aber sie sagte nichts.
Vielleicht gab es aber auch nur deshalb keinen Tratsch, weil niemand mehr mit dem anderen redete. Man ging sich weitestgehend aus dem Weg, tauschte kaum mehr als höfliche Grüße und Bemerkungen über das Wetter aus. Nicht einmal Victoria Vector versuchte noch, sich mir zu nähern, wofür ich ihr ausgesprochen dankbar war.



Alecto Carrow war das schlechtgelaunteste Wesen, das mir je begegnet ist. Immer gab es etwas, was ihr nicht passte. Heute vermute ich, dass sie versuchte, Snapes Doppelleben zu entlarven oder zumindest hoffte, ihn bei irgendwelchen Dingen zu erwischen, die den Absichten von Du-weißt-schon-wem entgegen standen und dabei keinen Erfolg hatte. Damals schob ich es darauf, dass sie einfach nur unbefriedigt war.
Amycus bereitete es sichtlich Freude, Frauen von oben herab zu behandeln und ihnen körperlichen Schmerz zuzufügen. Besonders gern ließ er das Susan Sinistra spüren, und das erfüllte mich zugegebenermaßen mit Schadenfreude.
Wie alle anderen vermied ich es, mit den Carrow-Geschwistern allein in einem Raum zu sein. So um den sechsten September herum passierte es aber doch. Ich hatte meine „Genealogie der britischen Zauberer“ im Lehrerzimmer liegengelassen und war hingeeilt, um das Buch zu holen. Plötzlich gewahrte ich, dass ich nicht allein im Raum war. Vor mir baute sich Amycus Carrow auf, hinter mir versperrte seine Schwester den Weg.
„Wieso bist du eigentlich noch hier, du dreckiges Schlammblut?“, zischte er. Sie ergänzte: „Warum haben sie nicht gleich deinen Zauberstab zerbrochen?“
Es war, als hätte die Nacht mit Snape einen anderen Menschen aus mir gemacht, als wäre etwas von seiner Coolness auf mich übergegangen. Ich habe mit dem Chef geschlafen, das ist etwas, was du, Alecto Carrow, nie schaffen wirst. Kalt erwiderte ich: „Weil ich eben kein dreckiges Schlammblut bin.“
Amycus griff nach dem Zauberstab, aber bevor er ihn heben konnte, hatte ich seinen Arm vereist.
„Arrgh!“ Sein Zauberstab rollte klappernd über den Fußboden.
„Was hast du…?“
„Nichts.“ Ich ließ den Stab wieder in Carrows Hand schweben und wandte mich zum Gehen. Wie nebenbei klopfte ich auf die Genealogie. „Eine Familie Carrow habe ich hier drin nicht gefunden. Im Gegensatz dazu sind meinen Vorfahren ganze zehn Seiten gewidmet. Ich stamme von den Selwyns ab.“
So dumme Gesichter wie die von Carrow und Carrow habe ich nie wieder gesehen.

Ich fiel fast in Ohnmacht, als ich von Horace Slughorn die Einladung zu einer kleinen Party erhielt. Es überraschte mich sehr, dass er mich einlud; noch verwunderlicher fand ich es allerdings, dass er in Zeiten, wo „draußen“ Krieg herrschte, Menschen verfolgt, gequält und getötet wurden, Partys gab. Für einen Moment überlegte ich, ihm genau dies an den Kopf zu werfen und die Einladung zu ignorieren, dann aber siegte meine Neugier und ich sagte zu.
Slughorn hatte ein großes Klassenzimmer im Erdgeschoss des Ostflügels in einen Partyraum verwandeln lassen. Als ich auf den von einzelnen Fackeln erleuchteten Gang einbog, sah ich vor mir Snape gehen, neben ihm eine etwas kleinere Gestalt. Auch wenn er nicht der einzige in Hogwarts gewesen wäre, der weißblondes schulterlanges Haar trug, hätte ich Draco Malfoy erkannt – an seinem Schritt. Keiner stolzierte so durch die Schule wie er.
Mein treuer Wächter Fawkes nahm auf meiner Schulter Platz. So trat ich durch die Tür und blieb einen Moment stehen, um mich zu orientieren. Plötzlich verstummten alle und starrten mich an. Ich wäre am liebsten auf der Stelle umgekehrt und gegangen, aber Slughorn kam schon auf mich zu und begrüßte mich so überschwänglich, dass ich ihn irritiert anblinzelte.
„Der Phönix auf Ihrer Schulter steht Ihnen ausgezeichnet, ein hübsches Accessoire.“
Fawkes stieß einen verärgerten Schrei aus und flog zur Decke. Dabei ließ er etwas fallen; der wohlgezielte Warnschuss landete genau vor Slughorns Schuhspitze. Jetzt war es an ihm, irritiert dreinzuschauen.
Snape und McGonagall grinsten, ein seltener Anblick in diesen Tagen. Wie sie so nebeneinander saßen, fragte ich mich, ob Minerva nicht doch Bescheid wusste über Snapes wahre Absichten. Als Fawkes wieder in mein Gesichtsfeld geriet, erinnerte ich mich daran, dass ich die Einzige war, die wusste, welche Rolle Snape in Wahrheit spielte.
Stichwort Rolle: Welche hatte Albus Dumbledore mir zugedacht? Der alte Mann hatte nichts ohne Grund getan und war bei allem einem Plan gefolgt, den nur er allein kannte. Warum hatte er mein Gedächtnis nicht verändert? Auf meine panische Angst hätte er bestimmt keine Rücksicht genommen. Er hatte mir aber auch nicht gesagt, was ich tun sollte außer Snape vertrauen und ihn unterstützen. Also hielt ich am besten Augen und Ohren offen.
Außer Schulleiter und Stellvertreterin waren von den Lehrern nur noch Sprout und ich anwesend. Dazu kamen ein paar Vertrauensschüler, Fiona Fraser, von der ich wusste, dass ihr Vater eine Konzertagentur betrieb, Carmencita Juanez, die Nichte des spanischen Zaubereiministers und ein paar Söhne und Töchter von höheren Angestellten aus dem britischen Zaubereiministerium.
Gemessen an dem, was ich von den Feten des vergangenen Jahres gehört hatte, war das tatsächlich eine kleine Party. Ich fragte mich nur, warum ich eingeladen war und schlich beobachtend umher. Die Gäste standen trinkend, essend und schwatzend in Grüppchen beieinander. Snape unterhielt sich mit Malfoy – oder war es umgekehrt? McGonagall und Sprout diskutierten anscheinend über ein ernstes Thema; ihre Gesichter sahen nicht aus wie die fröhlicher Partygänger. Carmencita und Fiona redeten über Muggelschauspieler, die anderen zogen ihre Mitschüler durch den Kakao.
Slughorn wuselte umher, dirigierte die Hauselfen, gesellte sich mal zu dieser Gruppe, mal zu jener. Ich hörte mit, wie er vor Snape herumsülzte, welches hoffnungsvolles Talent, wie begabt doch Draco Malfoy wäre. Und Malfoy grinste überheblich und nickte stolz. Widerlich.
Slughorn näherte sich Fiona und fragte in munterem Plauderton: „Na, meine Liebe, mit welchen tollen Gruppen wird denn die Agentur Fraser & Fraser demnächst überraschen?“
Fiona brach in Tränen aus. „Mit keinen“, flüsterte sie mit erstickter Stimme. „Dad ist pleite. Wer geht denn schon noch in ein Konzert?“
Mit betretenem Gesichtsausdruck wandte Slughorn sich von Fiona ab und mir zu. „Traurig, nicht wahr, dass die Leute meinen, alles weglassen zu müssen, was noch ein wenig Freude ins Leben bringt.“
Ich konnte es nicht fassen! Slughorn musste doch Tomaten auf den Augen und Stöpsel in den Ohren haben, er tat einfach so, als wäre nichts.
„Es ist Krieg“, sagte ich, „da geht man nicht ins Konzert.“
Er seufzte. „Natürlich“, sagte er, „so gesehen haben Sie Recht. Übrigens – wie geht es eigentlich Spencer Selwyn? Hab´ eine Ewigkeit nichts mehr von ihm gehört.“
Ich schüttelte den Kopf. „Keine Ahnung. Wie kommen Sie überhaupt darauf, dass ich ihn kennen müsste?“
„Nun, Sie sind doch mit ihm verwandt, oder?“
Meine Gedanken überschlugen sich. Woher wusste dieser Kerl von meiner Abstammung? Ich fragte geradeheraus: „Woher wissen Sie das?“
Slughorn war überhaupt nicht verlegen. „Oh, ich habe Sie neulich so etwas sagen gehört, im Lehrerzimmer. Die Tür war offen und ich bin zufällig vorbeigelaufen.“
Häh? Das letzte Mal, dass ich meine Abkunft erwähnt hatte, war gewesen, als mich die Carrows bedrängt hatten. War die Tür offen gewesen? Ich konnte mich nicht erinnern. Verdammt, anscheinend hatten selbst die dicken Mauern von Hogwarts Ohren. Kein Wunder, dass Snape niemanden ins Vertrauen zog.
So kalt wie möglich antwortete ich: „Ich entstamme einer Nebenlinie der Selwyns und habe mit den entfernten Verwandten der Hauptlinie keinerlei Kontakt, größtenteils weiß ich nicht mal ihre Namen.“
Irrte ich mich, oder malte sich da Enttäuschung in Slughorns Gesicht? Jedenfalls ließ er mich ohne ein weiteres Wort stehen und marschierte zur nächsten Gruppe.
Die ganze Party widerte mich an, ich ging, ohne mich zu verabschieden mit Fawkes auf der Schulter hinaus und verkrümelte mich in meine Bücherstube im Raum der Wünsche.

Als ich später am Abend auf dem Weg in meine Wohnung war, begegnete mir eine seltsame Prozession. Neville Longbottom, Luna Lovegood und Ginny Weasley marschierten mit trotzigen Gesichtern auf mich zu. Hinter ihnen lief Snape mit erhobenem Zauberstab und trieb die drei an wie eine Schafherde. Longbottom und Lovegood waren ein Paar, ich hatte sie schon mehrmals beim Knutschen ertappt. Aber was machte die kleine Weasley dabei? Snapes Gesicht sah auch nicht aus, als hätte er sie bei harmlosen Schmusereien erwischt.
Im Vorbeigehen befahl er mir: „Warten Sie vor meinem Büro auf mich!“
Beklommen machte ich mich auf den Weg dorthin. Was hatten die drei wohl verbrochen? Was würde ihre Strafe werden? Was wollte Snape von mir? Während ich dastand und auf das Rascheln und Wispern der nächtlichen Schule lauschte, kreisten diese drei Fragen unablässig in meinem Kopf.
Schließlich verkündeten feste, eilige Schritte, dass Snape zurückkam. Er flüsterte dem Wasserspeier ein Passwort zu, das ich nicht verstand, und ließ mich vorangehen. Kaum standen wir im Direktionsbüro, begann Snape, irgendwelche Schutzzauber um uns zu ziehen. Dann wandte er sich mir zu und sagte: „Diese drei, die ich gerade in ihre Gemeinschaftsräume gebracht habe, haben versucht, etwas aus diesem Büro zu stehlen. Das hier.“ Er wies auf ein prächtiges Schwert, das in einer halboffenen Vitrine lag. Täuschte ich mich, oder klebte Blut daran?
Snape legte das Schwert wieder ordentlich hin und verschloss die Vitrine. Meine Gedanken wirbelten durcheinander. Warum hatten die drei Schüler versucht, dieses Schwert zu stehlen?
Als hätte er meine Gedanken gelesen, sagte Snape: „Dumbledore wollte dieses Schwert Harry Potter vererben. Ich vermute, die drei wollten es für ihn holen.“ Snape grinste plötzlich dämonisch. „Das hier nützt Potter gar nichts, es ist nur eine Kopie. Das Original bewacht Dumbledore.“ Dabei wies er auf das Porträt des alten Schulleiters, der mir vergnügt zuwinkte. „Potter muss das Schwert bekommen“, sagte Snape leise. „Wenn ich es nicht schaffe, müssen Sie das übernehmen. Aber dazu müssten wir ersteinmal wissen, wo sich Potter befindet.“
Ich nickte und verstand – und auch wieder nicht. Wie sollte ich Potter finden, wenn die Todesser ihn nicht finden konnten? Die hatten alle Möglichkeiten, ihn zu suchen, ich so gut wie keine.
„Die drei werden morgen mit Hagrid in den Verbotenen Wald gehen und Thestrale füttern. Folgen Sie ihnen und passen Sie auf, dass nichts passiert, aber machen Sie sich möglichst unsichtbar.“
„Ist gut“, antwortete ich und fragte mich, welche Überraschungen Snape wohl noch für mich bereithielt. Und da kam auch schon die nächste. Er sagte: „Übrigens, mit ´Dumbledore´ kommt hier jeder rein.“
Ich fuhr herum und starrte Snape an. Hatte er mir jetzt das Passwort verraten oder nicht?
Während ich noch dastand wie gelähmt, trat Snape näher und strich Fawkes, der wachsam auf meiner Schulter saß, übers Gefieder. Der Phönix machte ein gurrendes Geräusch und schmiegte seinen Kopf in Snapes Hand. Snape lächelte plötzlich und wünschte mir eine gute Nacht.

Wieder einmal bewunderte ich Snapes Umsicht. Er erwähnte mit keinem Wort den versuchten Diebstahl und die verhängte Strafe, schickte mich zur Sicherheit mit hinaus. Wenn die Carrows von der Strafaktion erfahren hätten, kämen die drei Schüler kaum mit heiler Haut aus dem Wald heraus. Also bereitete ich mich am folgenden Abend auf die Expedition vor. Weil die Nächte schon ziemlich kalt waren, zog ich warme Unterwäsche, dicke Socken und einen gestrickten Pullover unter meinen Trainingsanzug. Ich setzte die Kapuze auf und schmierte mir Asche ins Gesicht. Zusätzlich tarnte ich mich mit einem Desillusionierungszauber; dann wartete ich auf Hagrid.
Im Laufe des Tages hatte Snape mir ein Pergamentfetzchen mit Uhrzeit und Treffpunkt in die Umhangtasche gehext. Den Kamin konnte man für solche Mitteilungen nicht mehr benutzen, Kamine und Flohnetzwerk wurden vom Ministerium überwacht. Das alles hatte Snape uns ganz beiläufig gesagt und ich glaube, jeder hatte die Warnung verstanden.
Hoffentlich unsichtbar folgte ich Hagrid und den drei Schülern in den Wald. Ich hielt Augen und Ohren offen, aber nichts als die gewöhnlichen Geräusche einer gewöhnlichen Hogwarts-Nacht drangen an meine Ohren. In der Eulerei herrschte ein emsiges Ein- und Ausfliegen, es raschelte und huschelte überall. Manchmal fauchte eine Katze wütend, wenn eine Eule ihr die Beute weggeschnappt hatte. Wahrscheinlich war es nur der Vielzahl der hier wohnenden Katzen und Eulen zu verdanken, dass Hogwarts nicht zur Mäuseburg wurde.
Der Mond schien hell in dieser Nacht, aber er war längst noch nicht voll. Mit Werwölfen war also nicht zu rechnen; die Zentauren hatten sich weit vom Schloss zurückgezogen. Meine zischelnden Lieblinge ruhten in ihren Erdhöhlen, für sie wurde es bald Zeit für die Winterstarre. Das gefährlichste Wesen im Verbotenen Wald war im Moment wohl Grawp, der Halbbruder von Rubeus Hagrid. Aber der Riese schlief, für den, der die Geräusche zu deuten wusste, war sein Schnarchen weithin zu hören. Das schwerste an der ganzen Aktion waren wohl die Eimer mit Fleisch, die die Delinquenten tragen mussten, ohne den Zauberstab benutzen zu dürfen. (Ich glaube nicht, dass ich eingeschritten wäre, wenn sie es getan hätten.)
Schließlich erreichten wir eine Lichtung; Hagrid warf ein paar Fleischbrocken auf den Boden und stieß lockende Rufe aus. Es dauerte nicht lange, bis die ersten mageren Pferdegestalten auftauchten.
Ich beobachtete die drei Schüler. Keiner von ihnen schien Angst zu haben, sicher konnten sie alle die Thestrale sehen. Luna Lovegood, von der ich das am wenigsten erwartet hätte, ging hin und streichelte eins der Tiere. Später sollte sich herausstellen, dass wir uns in der Kleinen ziemlich getäuscht hatten.
Die Thestrale kauten und schmatzten, bis kein Fleisch mehr übrig war. Die vier Fütterer gingen auf dem gleichen Pfad zurück, auf dem sie gekommen waren. Hagrid begleitete seine Schützlinge bis zu ihren Gemeinschaftsräumen, sicherlich auf Befehl von Snape. Ich bedachte alle vier mit einem Zungenbindefluch; meine innere Stimme sagte mir, dass es besser war, wenn sie niemandem über Art und Grund des nächtlichen Ausfluges erzählen konnten.
Ich nahm noch ein warmes Bad, dann ging ich erschöpft schlafen.

Am anderen Morgen fühlte ich mich ausgesprochen unwohl und sah fürchterlich aus. Den Grund dafür kannte ich genau und wusste, da musste ich durch. Beim Frühstück hockte ich zusammengekrümmt am Tisch und brachte nicht mehr als ein paar Löffel Haferschleim hinunter. Schnell stand ich auf, ging in mein Büro und bereitete mir einen Sud aus einer speziellen Kräutermischung. Danach fühlte ich mich etwas besser und konnte konzentriert arbeiten.
Die Pause zwischen der ersten und zweiten Stunde verbrachte ich dennoch auf dem Klo. Als ich wieder herauskam, begegnete mir Minerva McGonagall. Sie musterte mich kritisch-besorgt und fragte: „Was ist los mit Ihnen? Sind Sie schwanger?“
In meinem Hirn schlug ein Gong an. „Nein, auf keinen Fall!“, fauchte ich und machte, dass ich davon kam. Mist, Mist, Mist, McGonagall wusste Bescheid! Ich zerbrach mir den Kopf, woher sie wissen könnte, dass ich mit Snape zusammen gewesen war, kam aber zu keinem Ergebnis. Schließlich redete ich mir ein, dass es ja egal war, ob sie was wusste und woher. Ich konnte die Nacht verbringen, wo und mit wem ich wollte, und Snape war ebenfalls niemandem verpflichtet.


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