Es war dunkel und ungewöhnlich warm im Ligusterweg.
Nur der Vollmond spendete Licht, sodass man die Häuser schemenhaft erkennen konnte.
Die Turmuhr einer nahegelegenen Kirche schlug Mitternacht.
Plötzlich erhellte ein gleißend helles Licht den Ligusterweg ausgehend von einem Zimmer eines Hauses. Genauergenommen des Hauses Nummer 4, aus einem Zimmer im ersten Stock schien das Licht zu stammen.
Besah man sich das Zimmer genauer, konnte man nur eine spärliche Einrichtung erkennen: ein alter Schreibtisch, ein wackeliger Stuhl ,auf dem ein Vogelkäfig stand, daneben ein kaputter Kleiderschrank, ein kleiner Nachttisch, sowie ein kleines nicht sehr stabil aussehendes Bett, indem ein Junge lag, von dem das Leuchten ausging.
Es schien gerade so als würde der ganze Körper in Flammen stehen, doch dem war nicht so, denn der Junge verzog keine Miene. Er schien von dem Licht nichts zu bemerken, es war so wie so sehr verwunderlich, dass keiner der Nachbarn aufwachte und misstrauisch wurde. Aber es sah so aus, als würde keiner es bemerken. So sah auch niemand wie der Junge sich zu verändern begann, seine vorher kurzen schwarzen Haare wuchsen bis zu Taille, seine Ohren wurden leicht spitz und der Körper streckte sich und wuchs. Außerdem waren jetzt Muskeln zu sehen und die Narbe auf seiner Stirn sowie der Rest der Narben auf seinem Körper verschwanden.
Alles in allem erinnerte nichts mehr an den kleinen, schmächtigen Jungen mit der kaputten Brille. Man konnte nicht mehr erkennen, dass dieser Junge mal Harry James Potter, Held der Zauberwelt, der Auserwählte, gewesen war.
Erst am nächsten Morgen als ein wütender Onkel Vernon ins Zimmer gepoltert kam und vor Schreck im Türrahmen stehen blieb, wachte der Junge auf. Und sah verwundert auf Onkel Vernon, der immer noch sprachlos im Türrahmen stand.
„ Onkel Vernon, was…?“
Als hätte diese Frage irgendwas ausgelöst begann Vernon schon los zu poltern: „Wie kannst du es wagen? Wir haben dir ausdrücklich verboten dieses etwas zu benutzen! Was hast du gemacht und das du das ja wieder rückgängig machst!!!“
Harry schaute nur verwirrt zu Vernon: „ Onkel… was..ich verstehe nicht!“
„Du verstehst nicht?“
Vernon zog Harry aus dem Bett ins Bad vor den Spiegel, so dass er sich selber sehen konnte.
Harry stand sprachlos und mit offenem Mund vor dem Spiegel und konnte es nicht fassen. Das war nicht er, nicht Harry James Potter. Irgendwas stimmte da nicht.
Harry fing sich wieder und rannte in sein Zimmer, Onkel Vernon einfach ignorierend.
In seinem Zimmer hob er die lose Leiste an und suchte nach einem bestimmten Buch, was Sirius ihm letztes Jahr geschenkt hatte, bei dem Gedanken an Sirius zogen sich seine Eingeweide schmerzhaft zusammen. Aber er durfte sich jetzt nicht von seiner Trauer ablenken lassen. Er musste wissen was passiert war!
Er fand das Buch und schlug es auf, es war ein Buch über verschiedene magische Wesen.
Er blätterte hektisch nach etwas suchend im Buch. Als gefunden hatte was er suchte begann er zu lesen:
Der Hochelf
Wichtiges Zusammen gefasst:
Ein Hochelf ist zu erkennen an seiner Anmutigen Gestalt und seinen spitzen Ohren.
Außerdem besitzt er ein sehr empfindliches Gehör und einen ausgeprägten Geruchssinn.
Hochelfen sind sehr anmutige und stolze Wesen mit großen magischen Kräften.
Sie sind auch sehr sanft und von Liebe abhängig.
So wird bei der Geburt schon festgestellt wer der beste Partner ist.
Die Bindung sollte spätestens 3 Monate nach dem Erwachen stattfinden, um die volle magische Kraft eines Hochelfen zu entfalten.
Das Erwachen eines Hochelfen erfolgt am 16. Geburtstag, da Hochelfen sehr selten sind und meist aus adligen Familien stammen sind sie dann auch volljährig.
Harry wurde nach jeder Zeile blasser. Als er zu Ende gelesen hatte, rannte er noch mal zum Spiegel ins Bad. Aber es gab keine Zweifel, er war ein Hochelf.
Wie konnte ihm das schon wieder passieren? Und warum hatte ihm nie jemand erzählt, dass seine Eltern Hochelfen waren!
Völlig verwirrt ging Harry in sein Zimmer, verschloss es und setzte sich auf sein Bett. Gedankenverloren holte er das Fotoalbum mit seinen Eltern unter dem Kopfkissen hervor und schlug es auf.
Er betrachtete seine Eltern diesmal genauer, suchte die Merkmale, die bei ihm nur all zu deutlich zu sehen waren und ihn als Hochelf kennzeichneten.
Doch er fand sie nicht.
Völlig frustriert schlug er das Fotoalbum wieder zu und legte sich aufs Bett.
Er wollte nachdenken, doch er war durch die andauernden Albträume von Sirius’ Tod so müde. Dass er gleich einschlief, in Gedanken immer noch bei seinem „Problem“.
+ + + + + + +
Harry wachte schweißgebadet auf. Er hatte wieder von Sirius geträumt, wie er ihm die Schuld an seinem Tod gab.
Harry zog seine Knie an seinen Körper und schaute gedankenverloren zum Fenster und stockte, eine tiefschwarze Eule klopfte ans Fenster. Harry zog verwundert eine Augenbraue hoch. Keiner seiner Freunde besaß eine schwarze Eule und die Schuleulen waren braun.
Harry stand auf und öffnete das Fenster. Die Eule landete auf seinen Schreibtisch und streckte ihm ihr Bein hin.
Er löste den Brief und die Eule flog wieder aus dem Fenster.
Harry schaute ihr nach und fragte sich warum seine Freunde ihm noch nicht geschrieben hatten.
„ Wenn man vom Esel tratscht, kommt er angelatscht“ dachte als er Hedwig auf ihn zugeflogen sah. Sie trug ein Päckchen in den Klauen und einen Brief im Schnabel.
Harry erlöste sie von der schweren Last und las den Brief:
Lieber Harry,
Ich hoffe Hedwig erreicht dich noch rechtzeitig!
Ich wünsche dir erst einmal alles Gute zum Geburtstag!!!
Ich mache grad mit meinen Eltern Urlaub in Spanien am Meer!
Es ist wunderschön hier!
Ich hoffe deine Ferien waren bisher erträglich und die Dursleys lassen dich in Ruhe!
Liebe grüße Hermine
P.S. Hast du was von Ron gehört?
Die Frage ließ ihn stutzen, sie hatte auch noch nicht von Ron gehört, ob ihm was zugestoßen ist?
Doch das Päckchen zog seine Aufmerksamkeit auf sich.
Er öffnete es und hervor kam- oh Wunder – ein Buch, genauer gesagt ein Buch über seltene und nützliche Zaubersprüche.
Harry schlug es auf und blätterte interessiert. Er fand interessante Sprüche, die ihm irgendwann bestimmt nützlich sein werden.
Harry las noch einige Zeit in diesem Buch bis er es auf den Nachttisch legte. Da fiel ihm der Brief auf der heute Morgen von dieser merkwürdigen Eule gebracht wurde.
Er öffnete den Umschlag und heraus fiel noch ein Brief.
Harry faltete das erste Blatt auseinander und las:
Sehr geehrter Mister Potter- Black,
hiermit möchte ich sie darauf hinweisen, dass sie durch ihre Volljährigkeit ihr alleiniger Vormund sind und somit auch ihre Bank und Politischen Verhandlungen führen müssen.
Durch den Tod ihres Paten Lord Sirius Orion Black, der sie zu ihrem alleinigen Erben ernannte, sind sie im Besitz der Blackverliese und – häuser.
Außerdem tragen sie zwei Lord Titel: Lord Potter und Lord Black.
Um weitere Fragen bitte ich sie um einen Besuch.
Griphook stellvertretender Leiter Gringotts
Beiliegend befindet sich ein Brief ihrer Eltern der auf ihren Wunsch ihnen zum 16 Geburtstag ausgehändigt werden sollte.
Harry schaute ungläubig auf Papier und fragte sich, ob man ihn reinlegen wollte.
Doch das Siegel und die Unterschrift waren echt.
Mit zitternder Hand griff Harry zu dem Brief seiner Eltern…
Ãœber Kommis freue ich mich imer
Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.
Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel
