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Fanfiction

Der letzte Kampf - EPILOG: Albus Dumbledore

von O_D

Die Fenster des Krankenflügel Hogwarts’ durchflutete heller Lichtschein, der an den weißen Wänden atemberaubende Licht- und Schattenspiele abzeichnete.
Nur eine einzige Person lag im hintersten Bett des langen Raumes, welche die Augen aufschlug, als das Licht durch seine Lieder drang.
Harry Potters Hand tastete behutsam nach dem Nachtkasten, auf welchem – wie er vermutete – seine Brille lag. Er setzte sich die Brille an die Nase, und sofort bekam das für ihn bis dato verschwommene Abbild des Raumes scharfe Konturen.
Sein erster Blick fiel auf eine Wanduhr gegenüber seinem Bett. Die Zeiger des Ziffernblattes zeigten Harry, dass es gerade gegen zwei Uhr nachmittags war. Sein Blick wanderte weiter durch den Raum. Schön überzogene Betten standen in Reihen gegen die Wand, in der Mitte blieb ein schmaler Gang, welcher ein Durchschreiten des Raumes ermöglichte.
Sein Blick fiel auf die Tür, als diese aufging, und eine junge Dame mit roten Haaren eintrat. Als Ginny ihren Harry im Bett sitzen sah, schrie sie von Glück durchströmt seinen Namen durch den ganzen Raum, setzte zum Sprint durch den Gang an, und sprang auf Harry, der zwar ein bisschen einknickste, aber mindestens genauso glücklich war, seine Ginny wieder zu umarmen, wie Ginny, die ihn endlich wieder bei Bewusstsein in ihre Arme schließen konnte. Ohne viel zu sagen versanken sie in einem leidenschaftlichen Kuss, und erst nach einer Ewigkeit – so kam es beiden vor – lösten sie sich wieder voneinander.
„Harry, endlich. Ich dachte schon, du wachst nie wieder auf!“, flüsterte Ginny schließlich in sein Ohr.
„Wieso?“, fragte Harry verständnislos. „Ich muss irgendwann in der Früh hierher gekommen sein, und jetzt ist es ja erst zwei Uhr.“
„Ach du Dummerchen!“, antwortete Ginny lieblich. „Zwischen dem Morgen, an dem du eingeliefert wurdest und heute liegt eine volle Woche.“
Darauf wusste nun Harry wirklich keine Antwort und kĂĽsste sie wieder.
Just in diesem Moment ging die TĂĽre abermals auf, und Ron und Hermine betraten den Raum.
Hermine lief – wie Ginny – sofort zu Harry, wohingegen Ron gemächlich den Gang entlang schlenderte, wartete, bis Hermine Harry genug umarmte hatte, Harry schließlich freundschaftlich auf die Schulter klopfte, und ihm einen viel sagenden Blick zuwarf
„Oh Harry! Ich hörte Ginny schreien, habe aber erkannt, dass dies eindeutig ein Freudenschrei war!“, begann Hermine und zwinkerte leicht zu Ginny. „Ich dachte, ich lasse euch ein paar Minuten alleine.“
„Wie rücksichtsvoll!“, entgegnete Harry schmunzelnd.
„Wir haben uns echt schon Sorgen gemacht, weil du ewig nicht aufgewacht bist. Dumbledore meinte zwar, dass du alles Recht der Welt hättest, erschöpft zu sein, aber ein bisschen unheimlich war dieser ewige Schlaf schon!“, meldete sich nun auch Ron zu Wort.
‚Dumbledore!’, schoss es Harry durch den Kopf.
„Es ist also wahr, dass er zurück ist? Ich habe mir nicht alles eingebildet?“, fragte Harry unsicher, und hoffte inständig, dass er nicht geträumt hatte.
„Nein, Harry. Er ist zurück, während Voldemort tot ist.“, sagte Ron freudig.
„Ach, der Herr traut sich schon, den Unbenennbaren beim Namen zu nennen?“, fragte Harry schmunzelnd.
„Sehr witzig!“, sagte Ron und begann zu lachen, worauf die anderen einstimmten.
„Jetzt habe ich wohl die Pointe verpasst!“, sprach eine Stimme. Sofort wurde es ruhig.
„Dumbledore!“, hauchte Harry, als er seinen alten Mentor im Raum stehen sah.
„Ja, Harry, sogar persönlich!“, sagte Dumbledore fröhlich. „Bevor wir fortfahren, wollte ich dir das Du- Wort anbieten!“
Harry hatte sehr große Mühe, nicht loszulachen. Dumbledore kam auf ihn zu, als Harry ihm die Hand entgegenstreckte, und würdevoll sagte „Harry“, worauf Dumbledore die Hand ergriff und „Albus“ antwortete.
„Der eine schon seit mehr als fünf Jahren scheintot, der andere aus dem Tiefschlaf erwacht, aber jeder hat seinen Sinn für Humor bewahrt!“, sagte Ron unter äußerster Zurückhaltung, bevor alle anfingen loszuprusten. Nachdem sich die Lage wieder einigermaßen normalisiert hatte, fuhr Dumbledore fort: „Harry, du hast sicher tausend und mehr Fragen, aber lass uns mit dem Erklären noch etwas warten, du bist ja schließlich gerade aufgewacht!“
Harry hätte zwar am liebsten gleich losgefragt, aber Dumbledores Wort war für ihn noch immer mehr wert als jeder andere Befehl.
„Lass mich dir zuerst zu deiner ganz wundervollen und hübschen Freundin gratulieren, die in der letzten Woche nichts anderes getan hat, als an deinem Bett zu sitzen, und zu hoffen, dass du endlich aufwachst!“, fuhr Dumbledore fort, und Harry gab der leicht erröteten Ginny einen dicken Kuss auf die Wange, woraufhin deren Gesichtsfarbe einen noch röteren Stich annahm.
„Und dann habe ich nicht mal genau den Moment mitbekommen, an dem du deine Augen endgültig wieder aufgemacht hast!“, sagte Ginny in einem gespielt beleidigtem Ton, worauf sie sofort noch einen Kuss erntete.
„Auch deine Freunde hier – im Übrigen auch ein ganz reizendes Paar – ...“meldete sich Dumbledore wieder zu Wort, und deutete dabei auf Ron und Hermine, „...haben auch die letzte Woche mit Hoffen verbracht, und so konntest du ja gar nichts anderes mehr tun, Harry, als aufzuwachen!“ Hermine, Ron und Harry wurden nun auch ziemlich rot im Gesicht.
„So!“, meinte Dumbledore lässig, „nachdem jetzt die Gesichtsfarbe aller Anwesenden einen bedeutend dunkleren Ton angenommen hat, kann ich ja die Lobeshymnen beenden!“
Ein allgemeines Lachen war erneut die Folge von Dumbledores Rede.
„Und jetzt, mein Lieber, darfst du mich fragen, was immer du willst!“, sagte Dumbledore nach einiger Zeit.
„Na ja... warum leben Sie eigentlich noch?“, fragte Harry neugierig.
„Kann ich nicht beantworten!“, entgegnete Dumbledore ohne Umschweife.
„Aber ich dachte, ich darf Sie alles fragen?“, antwortete Harry recht perplex.
„Ha! Schon wieder! Natürlich darfst du mich alles fragen, aber nur, wenn du mich Albus nennst!“, meinte Dumbledore mit einem breiten Grinsen.
„Oh... entschuldige!“, antwortete Harry peinlich berührt, dessen Gesichtsfarbe sich schon wieder anfing, zu ändern.
„Jetzt werdet ihr wohl damit aufhören, dass alle paar Sekunden ein anderer hier im Raum anfängt, rot anzulaufen wegen eigentlichen Belanglosigkeiten?“, fragte Dumbledore und fuhr ungerührt des Gelächters fort: „Und nun zu deiner Frage, Harry! Das ist eine sehr lange Geschichte, aber ich gehe davon aus, dass du sie hören willst!“
„Natürlich!“, sagte Harry, und machte es sich bequem in seinem Bett, worauf Ginny ihren Kopf auf seine Brust legte, um eine ebenfalls angenehme Position zu finden. Dumbledore lächelte und begann zu erzählen: „Voldemort war mir etwas zu mächtig geworden. Ich hätte alleine nichts mehr gegen ihn machen können, schließlich war und bin ich nicht mehr der Jüngste!“, meinte Dumbledore und strich sich demonstrativ über seine Gesichtshaut, die ein paar Falten aufwies. „Lord Voldemort war also rein kräftemäßig nicht mehr zu schlagen. Also musste ich ihm eine – nun ja, sagen wir – ‚Falle’ stellen. Voldemort hatte schon immer eine bedeutende Schwäche gehabt, und das war Selbstherrlichkeit, aus welcher Übermut folgte. Ich beschloss also, ihm meinen Tod vorzutäuschen, um ihm ein Erfolgserlebnis zu garantieren, und hoffte, dass er danach glauben würde, er wäre unschlagbar und daher unvorsichtig werden würde. Vorerst schien mein Plan nicht zu funktionieren, aber schließlich konnte ich nicht einfach zurückkommen, und sagen ‚Hier bin ich wieder!’, also beschloss ich, abzuwarten, bis entweder du ihn zu einem endgültigen Duell aufsuchen würdest oder er dich. Die Zeit derweilen habe ich dort und da verbracht. In dieser Zeit meines Lebens hat mir meine Fähigkeit, auch ohne Tarnumhang unsichtbar zu sein, mehr genützt, als je zuvor.“, schmunzelte er, und fuhr nach einer kurzen Pause fort: „Schließlich suchte er dich nach langen Jahren des Wartens endlich auf – vor genau einer Woche. Fawkes hatte dich ständig überwacht, oder auch ich in Phoenixgestalt oder einfach unsichtbar. Nun, vor einer Woche saß gerade ich unsichtbar auf einer Bank vor deinem Haus, als du herausgestürmt kamst. Ich ahnte das schlimmste, wandte für einen kurzen Augenblick Legilimentik an, und wusste, dass du nach Hogwarts wolltest, um Voldemort endgültig den Gar auszumachen. Ich wusste, dass du ihn nicht ohne meine Hilfe schaffen würdest. Das mag zwar überheblich klingen, aber...“ Harry beendete für ihn den Satz, indem er zustimmend nickte. „Sehr schön. Ich hatte fünf Jahre Zeit gehabt, mich unter anderem in der Ministeriumsabteilung für den Kampf weiterzubilden und vor allem zu erholen. Zwar nervös, aber siegessicher flog ich mit Fawkes schließlich in die Halle, und bemerkte, dass du dich gut gegen den Lord wehren konntest. Du warst ein echter Gegner für ihn, aber leider schon viel zu erschöpft. Nicht umsonst hast du jetzt eine Woche geschlafen.“, erzählte Dumbledore und nickte Harry anerkennend zu. „Im entscheidenden Moment, nämlich als ich merkte, dass sowohl du als auch Voldemort extrem ausgelaugt waren, griff ich ein. Ich bezweifle, dass ich einen gut ausgeruhten Voldemort mit meinem Fluch solange unter Kontrolle halten hätte können, aber du hast großartiges geleistet, und Voldemort soviel geschwächt, wie ich es wahrscheinlich nie geschafft hätte.
Doch in dem Moment, als du das ‚Avada Kedavra’ anwenden wolltest, begann Voldemort fies zu grinsen, und so wusste ich, dass er aller Wahrscheinlichkeit nach fähig war, den Todesfluch abzublocken.
Ich war also gezwungen, dir einen Zauber verlangen, den normalstarke Zauberer nie fertig bringen, aber geschwächt schon gar nicht. Aber ich wusste, dass du es schaffen konntest. Deine Eltern waren sehr starke Zauberer, und bei Voldemorts Attacke auf dich als Baby übertrug er einen Teil seiner Kräfte auf dich. Somit hast du mehr Macht in dir, als du jemals geglaubt hast.“
Harry blickte zu Boden. War Voldemort wirklich ein Teil von ihm gewesen, bzw. war er das noch immer? Voldemort war verdammt noch mal der brutalste Schwarzmagier aller Zeiten gewesen! Harry wollte nicht so sein wie er.
„Du bist nicht er!“, sagte Dumbledore beschwichtigend, der Harrys Gedanken zu erraten schien. „Du hast Kräfte von ihm, Harry, das stimmt. Aber du setzt sie ausschließlich für das Gute ein, wohingegen er seine Kräfte ausnutzte, um Schrecken und Tod zu verbreiten. Du hast edle Absichten. Das ist der Unterschied zwischen euch. Du warst niemals wie er und wirst nie so sein!“
„Danke!“, sagte Harry mit beschlagener Stimme. Ginny rutschte noch näher an ihn heran. „Aber Voldemort konnte mich unter den Cruciatus- und den Imperiusfluch nehmen. Wie kann ich dann mächtig sein?“, fragte Harry.
„Junger Mann!“, antwortete Dumbledore nun streng. „Erstens konntest du dich von beiden alleine wieder loslösen, sogar den Cruciatus konntest du abwenden, und damit warst du der erste überhaupt, der dies geschafft hat.“
„Ja. Als ich an Ginny dachte.“, sagte Harry mehr zu sich, trotzdem hatten ihn alle verstanden. Dumbledore lächelte. „Genau. Die Kraft der Liebe. Wie ich dir sagte: deine Chance, Voldemort zu besiegen. Und schon wieder etwas, das dich von Voldemort trennt.“
Ginny sah Harry gerĂĽhrt an, gab ihm einen Kuss, und schmiegte sich wieder an ihn.
„Aber ich war noch nicht ganz fertig mit meiner Moralpredigt!“, sagte Dumbledore nun wieder in bemüht strengem Tonfall, „Dein Problem ist, dass du von dir selbst nicht glauben kannst, dass du ein mächtiger Magier bist. Also etwas mehr Selbstvertrauen, wenn ich bitten darf!“
„Versprochen!“, antwortete Harry kleinlaut.
„Aber zurück zu meiner Geschichte, falls sie euch noch nicht langweilt.“, meinte Dumbledore, worauf alle empört den Kopf schüttelten.
„Den Fugoriszauber auszuführen bei deinem Zustand war – um der schönen Wahrheit die Ehre zu geben – eine Meisterleistung. Mir war danach klar, dass ich dir danach noch einen Todesfluch aberlangen musste, der dir wohl endgültig den Rest geben würde. Aber hatte ich eine andere Wahl?
Du hast Voldemort also getötet, und danach noch erstaunlicherweise durchgehalten. Ich kann dir gar nicht sagen, wie stolz ich auf dich war. Ehrlich gesagt hatte ich erwartet, dass du unmittelbar nach dem Todesfluch in einen einmonatigen Schlaf vor lauter Erschöpfung fallen würdest, aber du hast ob der Sorge um Ginny und deine beiden besten Freunde durchgehalten, und fielst danach in einen nur einwöchigen Schlaf. Und das völlig gerechtfertigt, denn nicht jeder schlägt sich über eine Stunde mit Lord Voldemort am Kampffeld herum, und besiegt ihn auch noch. Ich muss sagen, du bist zäher, als ich mir je hätte träumen lassen!“, schloss Dumbledore augenzwinkernd. „Und jetzt lauf ja nicht rot an!“, fügte er noch grinsend hinzu.
In diesem Moment ging die TĂĽre auf, und Severus Snape betrat den Raum.
Harry sah ihn mit kalten Augen an. Auch wenn er Dumbledore nun dich nicht umgebracht hatte, Harry hasste ihn dennoch. Snape schien es ähnlich zu gehen, denn sein erwiderter Blick stand dem von Harry in Sachen Kälte in nichts nach.
„Setzt dich doch, Severus!“, sagte Dumbledore einladend, wobei er mit dem Zauberstab einen Stuhl neben dem seinen beschwor, auf dem sich Snape beinahe widerwillig setzte. Er fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut, beobachtet und umringt von vielen Augenpaaren, die zu Leuten gehörten, die ihn allesamt wegen seinen Unterrichtsmethoden hassten. Und er hasste sie schließlich auch alle irgendwie.
„Ich wollte gerade von unserer kleinen Täuschung erzählen, Severus. Aber vielleicht möchtest du lieber die Geschichte erzählen?“, fragte Dumbledore bemüht, die Spannung etwas aufzulockern.
„Oh, nein danke, erzählen besser Sie, Albus!“, antwortete der ehemalige Todesser, seinen Blick auf Harry
„Ganz wie du willst!“, sagte Dumbledore und räusperte sich kaum merklich. „Nun, wo soll ich anfangen. Ah ja... Alle Leute warfen mir immer vor, viel zu gutherzig zu sein. Ich musste und muss noch immer allen eine zweite Chance geben. Soweit stimmt mein Ruf. Doch jene, die meinen, meine Menschenkenntnis hätte darunter gelitten, liegen völlig falsch. Severus führte stundenlange Gespräche mit mir, und bereute tausendmal seine Taten. Sosehr du James Potter auch gehasst hattest – du wolltest niemals seinen Tod. Außerdem störte dich so einiges an Lord Voldemorts Methoden?“, sagte Dumbledore und sah Snape an, um ihm zu bedeuten, dass nun er fortfahren musste.
Snape schwieg beharrlich.
„Nun ja, dann muss ich wohl alles erzählen.“, meinte Dumbledore nach einer Weile, „Aber du verbesserst mich, wenn ich eine falsche Auskunft gebe?“, fragte er Severus, der nach kurzem Zögern nickte.
„Voldemort wurde Macht versessen. Er behandelte seine Todesser wie den letzten Dreck!“, begann Dumbledore zu erzählen, was ihm Snape über 20 Jahre zuvor berichtet hatte. „Voldemort nutzte seine Macht aus, doch damit erreichte er bei einigen Todessern das genaue Gegenteil von Gehorsam. Nämlich Hass und Verrat. Wie bei Severus hier. Als Severus erfuhr, was Voldemort bei den Potters passiert war, und vor allem, was den Potters passiert war, bereute er. Durch lange Gespräche entdeckte ich bei Snape schon alsbald die Tendenz zur Buße, vielleicht auch nur, um sich an seinem ehemaligen, brutalen Meister, von dem er enttäuscht war, zu rächen. Natürlich konnte und kann er seinen Charakter nicht ändern, und nichts wird jemals bewirken, dass ihr zwei euch nicht hasst.“ Dabei sah Dumbledore Snape und Harry abwechselnd mit einer Spur Enttäuschung im Blick an. „Er hasste deinen Vater, er hasste dich. Aber er wollte um jeden Preis verhindern, Voldemort einen weiteren Gefallen zu tun, und dich sterben zu lassen. Deswegen hat er dich, Harry, auch in deinem ersten Schuljahr vor Quirrel beschützt, falls du dich erinnern kannst.
Severus hier hatte es schwer, irgendjemand zu vertrauen. Ich bin die einzige Person, zu der er loyal ist. Zwar nur, um Voldemort, der ihn enttäuschte, eins auszuwischen, aber Hauptsache, Voldemorts Reihen sind um einen fähigen und guten Zauberer entkräftet.“ Snape sah Dumbledore ungläubig an. „Oh doch, Snape. Ich weiß sehr wohl, dass du nicht zu mir am Anfang loyal gewesen wärest, hättest du Voldemort nicht verabscheut. Vielleicht war ich für dich doch nur mal eine andere Variante, Unterschlupf zu finden. Aber ich habe sehr wohl bemerkt, wie du mich zu respektieren begannst, genauso wie ich dich und deine Art respektierte.
Die Jahre vergingen, nicht ohne immer neuen Zwischenfällen zwischen dir und Harry,...“ Wieder sah Dumbledore sie beide vorwurfsvoll an. „... doch im Prinzip ohne größere Probleme. Bis zu jenem schicksalhaften Augenblick am Tag des Angriffs der Todesser auf Hogwarts. Ich zwang dich, vorzutäuschen, mich umzubringen, musste dich sogar anflehen, dass du endlich gewillt warst, mich vor Harrys Augen mich umzubringen. Ich verschaffte dadurch mir den Vorteil, dass Voldemort glauben würde, dass er mit meinem Tod unschlagbar wäre, und dir, dass dich Voldemort wieder in den innersten Zirkel seiner Macht aufnahm, nachdem er bedauerlicherweise angefangen hatte, dir zu misstrauen.
Alle glaubten also, dass Severus hier den Todesfluch auf mich geschossen hatte. Insofern hast du sehr viel Hochmut gezeigt, um mir einen Gefallen zu tun und Voldemort versteckt eins auszuwischen. Severus sagte nur ‚Avada Kedavra’, dachte aber an den Schneckenspuckfluch, der ähnliche Auswirkungen wie der Todesfluch zeigt, nur sich von ihm in der Wirkung völlig unterscheidet. Als ich hinunterfiel, brach ich mir die Beine, was zwar äußerst schmerzhaft war, aber unbedingt von Nöten, um alle von meinem Tod zu überzeugen. Es schien Ewigkeiten zu dauern, bis Hagrid mich endlich hochhob und von all den traurig und verzweifelt blickenden Gesichtern wegtrug, um mich anschließend in das Samttuch zu wickeln, in dem ich bis zum Begräbnis verharrte. Eingewickelt konnte ich auch endlich meine Brüche heilen, was eine große Erlösung darstellte.
Und dann kam der waghalsige Teil meines Planes. Ich nutzte meine Fähigkeit, durch Stoffe durchzusehen – oh ja, Harry, ich habe dich oft mit dem Tarnumhang sehr deutlich gesehnen – und wartete, bis ich auf dem Podium lag. Dann wurde es brenzlig. In dem Moment, in dem die Flammen begonnen, aufzulodern, sprach ich einen der meist komplizierten, existierenden Zauber. Dieser kann nur von Animagi angewendet werden. Keiner wusste, dass ich ein Phoenix- Animagus war, und so schöpfte auch kein Mensch Verdacht. Der Effekt des Zaubers ist jener, dass der Körper des anwendenden Zauberers zuerst für den Bruchteil einer Sekunde zu seiner Animagusgestalt wird, sich jedoch sofort danach in Rauch auflöst. Während des Zaubers wandelt sich also der Magier zu Rauch, dessen Umrisse ebenfalls die der Animagusgestalt annehmen.
Also flog ich als ‚Phoenix- Rauchwolke’ direkt in mein altes Schulleiterbüro, da der vorher beschriebene Zauber den äußerst angenehmen Nebeneffekt hat, dass man wie Geister durch Wände schweben kann. Im Büro zauberte ich mein Abbild an die Wand, und verlieh ihm mittels eines weiteren sehr alten Zaubers das Wissen, das ich hatte. So konntest du problemlos während deiner Horkruxsuche, Harry, zu mir sprechen, da das Portrait sowohl mein perfektes Äußeres darstellte, als auch all mein Wissen besaß.“
Harry, Ginny, Ron und Hermine starrten Dumbledore an, unfähig ein Wort zu sagen. Nur Snape saß etwas gelangweilt auf seinem Stuhl. Auch nach den Ereignissen rund um Dumbledores Scheintod hatte sich sein Charakter augenscheinlich nicht geändert.
„Mir ist klar, dass ich – ohne überheblich sein zu wollen – der einzige Zauberer auf Erden bin, der solche Flüche beherrscht, seitdem Voldemort tot ist. Das war mein einziger Vorteil und Garant für den positiven Ausgang meines Planes.
Mein Vorhaben hatte nur einen Risikofaktor: Severus Snape, der hier unter uns sitzt. Doch er hat seine Aufgabe zum Wohle aller erledigt, Voldemort ausspioniert, und Keinem verraten, dass ich die ganze Zeit über am Leben war. Ich möchte mich an dieser Stelle bei dir bedanken, Severus!“, endete Dumbledore, wobei er nach ein paar Sekunden hinzufügte: „und ihr sicher auch!“, worauf die Vier alle ein undeutliches ‚Dankeschön’ murmelten.
Selbst wenn Snape einen wesentlichen Faktor für die Rettung der Zauberwelt gespielt hatte, so war er den Vieren immer noch äußerst unsympathisch sowie Suspekt, was natürlich auf Gegenseitigkeit beruhte. Hass und Enttäuschung vergehen eben nur durch Jahre andauernde Bemühungen von beiden Seiten, die Missverständnisse zu beseitigen, oder auch nie.
„Mein Wissen, dass ich mir während meines nun schon 150 Jahren andauernden Lebens aneignete, hat doch einem Zweck gedient: mit vereinten Kräften, Harry, denn ohne dich hätte ich nie eine Chance gegen Voldemort gehabt, haben wir Lord Voldemort geschlagen. Deine einzigartig ausgebildete Zauberkunst mit deinen lächerlichen 23 Jahren, dein Hochmut und deine Stärke, sowie ein wenig meines Zauberwissens haben Lord Voldemort gestürzt.
Sei stolz auf dich, denn nicht jeder hätte das geschafft.!“, beendete Dumbledore seinen Bericht nun endgültig.
Ginny fing vor lauter GlĂĽck zu weinen an, und verpasste Harry einen innigen Kuss. Ron wirkte zwar fĂĽr ein paar Momente eifersĂĽchtig auf Harry, der wieder einmal alles gerettet hatte und alsbald im Mittelpunkt stehen wĂĽrde, doch als Hermine seine Gedanken zu erraten schien, warf sie ihm solch einen vernichtenden Blick zu, dass er nicht umhin kam, sie auch leidenschaftlich zu kĂĽssen, und all die vorherigen Gedanken fĂĽr immer zu vergessen.
Snape warf noch einen letzten, kalten Blick auf die beiden Pärchen, und verließ ohne jedes weitere Wort den Raum.
„Ach ja, Ron, Hermine und Ginny, sind sofort nach dir in Hogwarts eingetroffen, wobei sie noch vorher in ihrer Verzweiflungen die Auroren trotz Voldemorts Verbot von dem Einbruch benachrichtigten. Hermine, Ginny und vor allem Ron, der einen beachtlichen Kombinationszauber hingelegt hat, kannst du hundertmal danken, Harry.“, lobte Dumbledore noch, worauf sich Rons Gesichtsausdruck zu einem breiten, verlegenen Grinsen wandte. Nachdem sich Harry von Ginny gelöst hatte, fragte er Dumbledore skeptisch: „Und sie vertrauen Snape wirklich?“
„Weißt du Harry, im Prinzip ist er ein armer Mensch. Er empfing nie solche Liebe wie beispielsweise du von Ginny. Er konnte nur abrutschen ins Dunkel. Doch er hat bereut. Im Grunde seines Herzens ist er ein durchaus guter Mensch, doch die Enttäuschung vom Leben sowie die Faszination gegenüber den Dunklen Künsten haben ihn negativ verändert – für immer.“
„Als er mich ansah, spiegelten seine Augen Kälte auf mich. Und das nach all dem, was er für dich tat.“, meinte Harry.
„Es ist nicht leicht, über seinen eigenen Schatten zu springen, Harry. Severus wird vielleicht für immer so abweisend bleiben, aber tief in sich weiß er, dass auch er eine wichtige Position in der Zauberwelt innehat. Wer weiß, vielleicht wird er eines Tages anders werden, wobei du dir nicht zu große Hoffnungen machen solltest. Aber sei nicht zu streng mit ihm.“
Harry nickte.
„Und jetzt lass ich euch mal alleine!“, meinte Dumbledore, woraufhin er aufstand, und den Raum den zwei Pärchen überließ.
Harry sah zu Ron und Hermine, die gerade beide sehr glĂĽcklich wirkten, drehte sich zu Ginny, umarmte sie, und wĂĽrde sie nie wieder loslassen.


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