Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Wenn aus Feindschaft Liebe wird... - Kapitel 29: In Myrtes Klo

von Dilli

"Nein... nein...nein", stammelte ich und taumelte zurück, den Blick immer noch auf das Glas mit der knallroten Flüssigkeit gerichtet. "Das kann nicht sein. Das darf nicht sein!"
Ich spürte den Rand des Bettes in meinen Kniekehlen und ließ mich fallen. Tränen liefen mir übers Gesicht. Oh mein Gott, was sollte ich nur tun? Mein Leben war ein Scherbenhaufen. Ich war schwanger und der Vater meines ungeborenen Kindes hatte mich verlassen. Schlimmer noch, er war ein Todesser und musste einen Menschen töten. Und wir würden nie mehr zusammen kommen, da sonst auch mein und das Leben meines Kindes in Gefahr war. Das konnte alles nicht wahr sein. Ich träumte, da war ich mir sicher. Das konnte nur ein Traum sein, denn so furchtbar konnte ein Leben doch nicht sein. Ich will sterben, einfach nur sterben, dann würden sich alle Probleme in Luft auflösen.
"Kate", hörte ich Hermines Stimme, doch ich konnte nicht reagieren. "Kate, ist alles in Ordnung mit Dir?"
"Nichts ist in Ordnung", schrie ich sie an und setzte mich ruckartig auf. Ich wusste, sie konnte nichts dafür, aber ich ließ einfach an der erstbesten meinen Frust heraus. "Verstehst Du denn nicht? Es ist alles aus! Mein Leben ist in Eimer. Ich erwarte ein Kind von einem Mann, der mich sitzen gelassen hat. Und es kommt noch schlimmer, denn ich kann es ihm nicht einmal sagen, da wir sonst beide und auch das Kind getötet werden, wenn er sich für uns entscheidet..."
"Wie meinst Du das", fragte Hermine verdutzt.
Oh nein, Kate, Du bist so dumm. Jetzt hast Du Dich auch noch verplappert. Super, klasse, tolle Aktion. Bravo, ein Sonderapplaus. Aber jetzt ist es auch schon egal!
"Draco Malfoy ist ein Todesser. Er hat den Platz seines Vaters eingenommen, oder besser, er wurde gezwungen, es zu tun."
So, es war raus. Jetzt kann man mich töten. Ich habe meine Schuldigkeit im Leben getan.
"Malfoy, ein Todesser", staunte Hermine ungläubig. "Kate, das kann nicht sein. Draco ist gerade mal volljährig und noch nicht einmal voll ausgebildet. Voldemort würde doch niemals..."
"Glaub mir, Hermine, es ist so."
"Woher willst Du das wissen? Hat er es Dir gesagt? Erzählen kann man viel, Kate, und das weißt Du auch. Wieso sollte V..."
"Warum hat er dann das Dunkle Mal auf seinem linken Unterarm?"
Jetzt war Hermine sprachlos. Sie sagte eine ganze Weile nichts mehr. Sie schaute nur resigniert drein.
"Seit wann weißt Du es", wollte sie schließlich wissen. Zurecht.
"Ich wusste es schon, bevor wir überhaupt zusammen gekommen sind."
"Und warum hast Du Dich dann auf ihn eingelassen?"
"Ich hatte mich in ihn verliebt."
"Aber, Kate, wie konntest Du nur. Ich meine, Du weißt doch, wie Todesser sind. Liest Du denn keine Zeitung?"
"Draco tut es doch nicht freiwillig. Lass es mich erklären."
Und ich erzählte ihr alles. Vom Anfang bis zum Schluss. Nur Dracos Auftrag ließ ich aus, ganz einfach, um uns alle zu schützen.
"Dann hatte Harry also recht", meinte Hermine schließlich.
Harry hatte die ganze Zeit schon so etwas vermutet, doch wir, und vor allem ich, hatten immer wieder versucht, ihn von dieser Sache abzubringen. Die anderen, weil sie dem ganzen keinen Glauben schenken wollten. Ich, weil ich Draco beschützen wollte.
"Ja, er hatte die ganze Zeit recht", seufzte ich zur Antwort.
"Kate, Du musst es ihm und Dumbledore sagen."
"Und wie bitte soll ich das sagen? 'Hallo, Professor Dumbledore. Ãœbrigens, Draco Malfoy ist ein Todesser und ich habe es die ganze Zeit gewusst'. Das kann ich nicht, Hermine. Ich kann es nicht. Ich muss an mich und das Baby denken."
"Das ist wirklich schwer, Kate, aber Du musst es ihnen sagen. Um uns alle zu schützen."
"Aber Draco ist doch nicht freiwillig so. Er wird dazu gezwungen. Verstehst Du nicht, Hermine, er und auch ich, wir werden getötet, wenn Draco nicht weiter macht."
"Dumbledore kann euch beschützen."
"Ach und wie? Indem er uns versteckt? Du-weißt-schon-wer findet einen überall. Er hat Snape als Späher in unsere Reihen gebracht."
"Dumbledore vertraut ihm."
"Da liegt er aber falsch. Snape war es, der Draco und mich an V... Voldemort (ich schauderte, ich hasste diesen Namen) verraten hat. Er ist schuld, dass wir nicht mehr zusammen sind und dass ich jetzt allein erziehende Mutter werde!"
"Du willst das Kind also behalten."
"Ich töte nicht mein eigen Fleisch und Blut. Es kann schließlich nichts dafür, dass es entstanden ist."
Ich legte sanft die Hand auf meinen Bauch.
"Und was ist mit Draco? Wie denkt er über so etwas?"
"Ich habe keine Ahnung."
"Du solltest es ihm trotzdem sagen, Kate. Er hat ein recht darauf, zu erfahren, dass er Vater wird."
"Und wie soll ich das bitte anstellen?"
"Das musst Du selbst entscheiden. Aber sei so fair und sage es ihm. So weh es auch tun wird, wenn er sich vielleicht gegen euch entscheidet, aber wissen muss er es. Und, wer weiß, vielleicht kommt alles auch ganz anders."
"Ich hoffe, Du hast recht."

In der Nacht schlief ich sehr schlecht. Ich wälzte mich hin und her, schwitzte, fror und träumte wilde Sachen. Zuerst jagte mich Severus Snape mit einer riesigen Zange, dann erschien plötzlich Professor Dumbledore, der nur leicht den Kopf schüttelte.
"Ich bin sehr enttäuscht von Ihnen, Miss Miller", seufzte er. "Sie hätten es mir sagen müssen, sie hätten mir alles erzählen sollen."
"Aber wie bitte sollte ich das denn anstellen?"
Doch Dumbledore verwandelte sich in Hermine.
"Ich habe es Dir ja gesagt", höhnte sie.
Dann war da auf einmal Harry.
"Du und Malfoy", schrie er mich an. "Das war es mit unserer Freundschaft. Ich kann einer Todesserschlampe nicht ins Gesicht sehen."
So ging das immer weiter: Professor McGonagall, Hagrid, meine Eltern, meine Großeltern und plötzlich standen ganz viele Menschen um mich herum und lachten mich aus.
"Seht mal, ein Walross", rief eine Stimme.
"Boah, ist die fett", eine andere.
Ich sah an mir herunter. Ich hatte einen Babybauch. Oh mein Gott, wie kam denn das jetzt?
"Ich bin nicht dick, ich erwarte ein Baby", schrie ich verzweifelt, doch immer noch ertönten Worte wie "Fette Sau" und "Nilpferd" um mich herum. Diese Worte trafen mich zutiefst, aber nicht so sehr wie die Worte Dracos, der auf einmal vor mir stand.
"Ich will Dich und das Kind nicht", meinte er und hatte sein Todessergesicht aufgesetzt. "Ihr habt einfach keinen Platz in meinem Leben. Leb wohl!"
"NEIN, DRACO!"
Ich saß senkrecht im Bett. Scheiße, hatte ich das laut gesagt? Ich schwitzte am ganzen Körper. Ich sah mich um. Es war noch stockfinstere Nacht, aber für mich war an Schlaf nicht mehr zu denken. Ich stand auf, zog mir meinen Bademantel über und ging hinunter in den Gemeinschaftsraum.

Lieber Draco,
ich muss mit reden. Ich bin schwanger von Dir und...


Nein, nein, nein. So ein Mist aber auch. Das klingt, als würde ich betteln.
Und wieder ein Blatt Pergament, dass ich zusammenknüllte und in Richtung Feuer war. Da lagen jetzt schon mindestens 20 Papierkugeln. Was sollte ich nur schreiben, ohne dass es scheiße klang. Verdammt, war das schwer. Gibt es denn kein schlaues Buch, das einem in solch einer Situation helfen konnte. Vielleicht so etwas wie "Schwanger und wie man es seinem Ex beichtet" oder "Du, Schatz, da ist etwas in meinem Bauch". Nein, ich wüsste nicht, dass es so etwas gibt. Der beste Ratgeber lag oben im Bett und schlief tief und fest. Das einzig richtige, was man um halb fünf Uhr morgens tun konnte.
Wieder setzte ich an und wieder landete das Pergament im Kamin. Ich seufzte schwer und ließ meinen Kopf auf den Tisch fallen. Das gibt es doch nicht, so blöd konnte nicht einmal ich sein. Gut, einmal in Ruhe nachdenken. Sollte ich es ihm überhaupt sagen? Ja, da hatte Hermine recht, ich musste so fair sein. Aber sollte ich es denn schon in diesem Brief tun? Nein, zwingend notwendig war das nicht. Okay, das war doch schon mal ein Ansatz. Und "Lieber" oder "Liebster" würde ich auch nicht schreiben. Das war zu viel des guten.
Ich brauchte noch fünf Anläufe, aber um 6 Uhr hatte ich es schließlich geschafft und etwas halbwegs vernünftiges auf mein Pergament gebracht, mit dem ich leben konnte.

Draco,
ich muss mit Dir reden. Ich würde Dich nicht darum bitten, wenn es nicht wirklich wichtig wäre.
Können wir uns heute Abend in Myrtes Klo treffen? Sagen wir um 8 Uhr.
Bitte schicke mir eine Antwort.
Wenn Du mir nicht schreibst, dann weiß ich, dass ich mit meinem Problem alleine klar kommen muss.
In der Hoffnung, etwas von Dir zu hören,
Katherine


Ja, das klang vernünftig. Ich falle nicht gleich mit der Tür ins Haus, aber er weiß, dass ich ein Problem habe und das es mir schlecht geht. Wenn er mich vielleicht doch noch liebt, dann wird ihm das nicht egal sein.
Ich hatte absichtlich nicht den Raum der Wünsche gewählt, da ansonsten alte Erinnerungen hätten aufflammen können. Nein, danke! Deswegen steckten wir ja überhaupt in diesem Schlamassel drin.
Ich schlich nach oben in den Schlafsaal und holte mir etwas zum Anziehen. Zähneputzen nicht vergessen. Dann ging ich zurück und kniete mich neben den Kamin. Ich sammelte alle Fehlversuche ein und zündete sie an, damit auch niemand sehen konnte, was ich geschrieben hatte.
Ich machte mich danach gleich auf den Weg in die Eulerei, um Artemis meinen Brief zu übergeben, doch er war noch nicht von der nächtlichen Jagd zurück. Also wartete ich, bis er endlich kam und seine Feldmaus hinuntergeschlungen hatte.
"Artemis, das ist sehr wichtig", flüsterte ich ihm zu. "Bring das auf dem schnellsten Wege zu ihm, verstanden? Und lass Dich bitte nicht dabei erwischen. Sonst bin ich tot. Und wenn er nicht antworten will, dann zwing ihn meinetwegen dazu, hast Du mich verstanden?"
Meine Schneeeule schuhute und knabberte leicht an meinem Finger.
"Wenn doch alle Männer so wären", seufzte ich und sah zu, wie mein treuer Artemis davon flog. Auf ihn konnte ich mich wenigstens verlassen. Wenigstens einer....

Ich machte mich auf den Weg zum Frühstück. Es war immer noch verhältnismäßig früh und so war ich eine der ersten. Ich genoss meinen Kaffee (ich bin schwanger, aber noch nicht tot), aber essen konnte ich nicht, denn mir war schlecht und ich versuchte, nicht über den Tisch zu kotzen. Am Lehrertisch saßen nur Professor Dumbledore und Professor Flitwick. Alle anderen waren anscheinend noch in ihren Betten. Die hatten recht, denn langsam spürte auch ich die Müdigkeit aufkommen.
Nach einiger Zeit füllte sich die Große Halle, doch von meinen Freunden war noch nichts zu sehen. Aber Draco betrat sie und er schaute mich an. Er setzte sich auch wieder mir gegenüber. Irrte ich mich oder war das ein kleines Lächeln? Ein ganz klitzekleines vielleicht???
Dann kam die Post und als ich nach oben blickte, sah ich auch Artemis zwischen den vielen braunen und schwarzen Klecksen. Er stieß zu mir hinab.
Ich reichte ihm ein Stück Toast und nahm meinen Brief entgegen. Aus den Augenwinkeln sah ich, dass Draco mich anschaute. Mit zittrigen Fingern entrollte ich das Pergament.

Liebe Katherine,
eigentlich sollten wir uns ja nicht sehen...
Aber ich kann nicht anders, ich muss einfach. Ich werde kommen.
Dein Draco


Ha, er hatte "Liebe Katherine" geschrieben und "Dein Draco". Kate, mach Dir bloß nicht wieder Hoffnungen, Du dumme Nuss. Du erzählst ihm, dass Du schwanger bist, ihr sucht nach einer Lösung und das war's. Nicht mehr und nicht weniger. Keine Knutscherei, kein Gefummel, nichts.
Doch ich konnte nicht anders, ich musste Draco kurz anschauen. Nur eine Minisekunde lang. Da, da war es, ein Lächeln. Ganz eindeutig. Ich nickte ihm einmal kurz zum Zeichen des Dankes zu und musste (leider) auch lächeln. Verdammt, was mache ich hier eigentlich? Draco hat das nicht verdient, er hat mich zu sehr verletzt. Aber... aber... ich liebe ihn halt noch!
Dann musste ich meinen Brief schnell verstecken, denn da kamen Harry, Ron, Hermine und Ginny auf mich zu. Bis heute Abend, Draco, dachte ich und wandte den Blick von ihm ab.

Um zehn vor acht schlüpfte ich durch das Portraitloch und machte mich auf den Weg zu Myrtes Klo. Einzig und allein Hermine wusste, wohin ich wirklich ging. Den anderen hatte ich erzählt, dass ich einen Spaziergang machen würde. Das war nichts neues für sie, denn in letzter Zeit hatte ich das öfter gemacht, neben meinen Besuchen in der Bibliothek. Die schöne Luft draußen hatte mich abschalten lassen, denn es wurde langsam Sommer.
Ich trug eine hellblaue Jeans mit einem hüftlangen, weißen T-Shirt, dazu weiße Riemchensandalen. Meine Haare hatte ich halb hochgesteckt, der Rest fiel mir in langen Locken auf den Rücken.
Innerlich war ich richtig aufgewühlt. Wie sollte ich Draco das alles klar machen, dass wir ein Kind erwarten? "Freu Dich, wir werden Eltern"? Oder "Schatz, ich bin schwanger"? Nein, bloß nicht Schatz. "Wir haben ein riesen Problem". Das traf die Sache schon am besten. "Ein kleiner Draco/Todesser ist unterwegs"? Ach, keine Ahnung, das entscheide ich jetzt ganz einfach spontan. Die spontanen Dinge im Leben sind bekanntlich am besten. Oder auch nicht.

Dann war es soweit. Die Schuluhr schlug acht Uhr und ich stand vor der Tür zum Mädchenklo. Okay, noch einmal tief durchatmen, dann wird alles gut. Und los geht es. Hinein ins "Vergnügen".
Draco stand ans Waschbecken gelehnt und sah aus wie ein junger Gott. Mir fiel in diesem Moment keine passendere Beschreibung ein, aber es war wirklich so. Er trug schwarze Jeans und ein weißes Shirt. Die Haare hatte er, wie immer, stylisch gegelt. Mein Draco... mein lieber, lieber Draco. Mein Schatz, mein Leben. Er lächelte mich an. Oh mein Gott, mir sacken gleich die Knie weg. Wie sehr ich diesen Mann liebte.
"Katherine", sagte er leise und liebevoll.
"Draco." Auch ich klang sanft und erleichtert. Eigentlich hatte ich kühl und zornig klingen wollen, denn er hatte mich so sehr verletzt, dass ich ihm nur noch die kalte Schulter zeigen wollte. Aber scheiß drauf, jetzt ist es auch schon egal. Ich war hier, wo uns niemand finden würde, warum sollte ich da nicht nett zu ihm sein. Hallooo, denk mal genau nach, Kate, maulte mein Gewissen, doch ich hörte nicht hin.
Und dann geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte. Draco zog mich in seine Arme und gab mir einen leidenschaftlichen Kuss.
"Oh, Katherine, meine liebe Katherine", seufzte er. "Du hast mir so gefehlt."
Und wieder küsste er mich.
"Draco", flüsterte ich und eine Träne lief mir aus dem rechten Auge. Wie sehr hatte ich ihn vermisst und wie sehr liebte ich ihn. Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als mich fallen lassen zu können, aber ich konnte nicht. Die Erinnerung an unsere Trennung war zu frisch und sie war das einzig richtige gewesen. Ich wollte mit ihm zusammen sein, aber wir durften es nicht, das wussten wir beide. Deshalb stieß ich ihn von mir. Und augenblicklich trat Wut anstelle der Sehnsucht.
"Bist Du eigentlich total bescheuert, Draco Malfoy", schrie ich ihn an. "Wie kannst Du es wagen, mich zu küssen? Falls ich Dich daran erinnern darf, warst du derjenige, der mich verlassen hat. Und jetzt kommst Du einfach her und steckst mir deine verfluchte Zunge in den Hals. Mach das nie wieder, Malfoy, das rate ich Dir. Noch einmal ertrage ich das ganze nicht."
"Aber, Katherine", erwiderte Draco. "Es tut mir so leid. Ich will das alles wieder gut machen. Ich habe einen riesen Fehler begangen. Du fehlst mir so, ich kann nicht ohne Dich leben."
Beinahe wäre ich schwach geworden. Am liebsten wäre ich ihm um den Hals Gefallen, aber ich hatte gelernt, meine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Doch meine Wut hatte sich gedämpft.
"Draco, Du weißt genau so gut wie ich, dass das alles nicht geht. Wir dürfen nicht zusammen sein. Wir müssen uns schützen."
"Ja, ich weiß, aber..."
Er brach ab.
Ich wunderte mich ja selbst, dass ich so stark war, denn alles in mir wehrte sich und wollte die Gefahr, in der wir schweben würden, auf sich nehmen. Aber jetzt musste ich nicht mehr nur an zwei, sondern auch noch an eine dritte Person denken, die in diesem Moment in mir heran reifte. Ich wollte nicht, dass unserem Kind etwas geschah. Das könnte ich mir nie verzeihen und ich war mir sicher, Draco würde genau so denken, wenn er es erst wusste.
"Also, Katherine, wie geht es Dir", fragte er schließlich, betont lässig.
"Na ja, es geht", antwortete ich ihm. Das war glatt gelogen, mir ging es scheiße.
"Du wolltest mit mir reden?"
Jetzt war es soweit. Augen zu und durch.
"Ja, ähm, Draco, ich habe... nein, wir haben... ein Problem. Draco, ich bin..."
Doch plötzlich hielt er mir den Mund zu.
"Pscht", machte er. "Sag kein Wort mehr. Versteck Dich, schnell."
"Draco... Was?"
Doch zu mehr kam ich nicht. Er schupste mich durch die Schwingtür einer Toilettenkabine und ich schlug hart mit dem Kopf auf. Es drehte sich alles und ich hatte ein lautes Klingeln im Ohr. Doch da waren noch andere Geräusche. Kampfgeräusche und Explosionen. Oh mein Gott, da draußen kämpfte irgendjemand. DRACO!!!
Ich versuchte keinerlei Geräusche zu machen und öffnete die Tür einen kleinen Spalt. Ich sah Draco mit dem Rücken zu mir stehen und ihm gegenüber stand... Harry. Nein, das durfte nicht wahr sein. Was mache ich denn jetzt?
Ein blauer Lichtstrahl aus Harrys Zauberstab raste auf Draco zu, doch der lenkte ihn gekonnt zu einem der Waschbecken ab, das daraufhin in tausend Stücke zerbarst. Wasser sprudelte hervor und binnen Sekunden stand das Klo unter Wasser.
Bei dem Lärmpegel, der herrschte, konnte ich nicht verstehen, was die beiden jungen Männer sich zuschrien, doch es war furchtbar mit an zu sehen, wie sie sich ständig Flüche entgegen schleuderten.
Ich wusste nicht, was ich tun sollte? Sollte ich dem ganzen ein Ende bereiten und somit riskieren, dass Harry von Draco und mir erfuhr oder sollte ich lieber nichts tun und riskieren, dass jemand verletzt wurde.
Da spritzte plötzlich Blut auf und Draco schrie laut. Er fasste sich an die Brust und fiel langsam, wie in Zeitlupe, nach hinten um und knallte auf den Boden.
"NEIN", schrie ich auf und stürzte aus meinem Versteck und schmiss mich neben meinen Draco. "Nein, Draco, nein. Bitte nicht! Sieh mich an! Sag irgendetwas, bitte! Mach deine verdammten Augen auf. Draco! DRACO!"
"Kate", rief Harry mir durch den Lärm erstaunt zu, während die Maulende Myrte laut "Mord im Klo" heulte.
"Kate, was machst Du hier", wollte Harry wissen und war auf einmal neben mir.
Doch ich hörte nicht auf ihn. Ich hatte nur Augen für Draco. Ich zeriss sein T-Shirt (oder besser was davon übrig geblieben war). Ich schrie laut auf. Tiefe Schnitte zogen sich über den gesamten Oberkörper und bluteten wie verrückt. Ich zog mir schnell mein T-Shirt aus und versuchte damit, die Blutung zu stopen.
"Was hast Du getan, verdammte Scheiße", schrie ich Harry an und fing an zu heulen.
"Er hat angef...", doch weiter ließ ich ihn nicht kommen.
"Es ist mir egal, wer angefangen hat. Aber was hast Du ihm angetan? Er stirbt und ich kann nichts tun."
"Es war ein Zauberspruch aus meinem Zaubertrankbuch!"
Dracos Körper wurde plötzlich ganz schlaff.
"NEIN!" Ich war verzweifelt. Er war tot, tot, tot. "Bleib bei mir, Draco, bitte. Draco, ich liebe Dich! Lass mich nicht alleine. Geh nicht dahin, wohin ich Dir nicht folgen kann. Bitte!"
Es war mir scheißegal, ob Harry hinter mir stand. Ich wollte Draco retten.
Da wurde die Tür aufgestoßen und vor uns stand Severus Snape.
"Was ist hier los", rief er laut. Er watete durch das mittlerweile blutrote Wasser.
"Bitte helfen Sie ihm, Professor", schluchzte ich. Snape mochte zwar ein Arschloch und ein Todesser sein, aber ich wusste, dass er meinem Schatz helfen konnte.
"Gehen Sie zur Seite, Miller", schnautze er mich an. Er zog seinen Zauberstab und ließ ihn über Dracos Körper gleiten und murmelte irgendetwas vor sich hin.
Harry berührte mich an der Schulter.
"Kate", meinte er leise. "Du und Malfoy?"
Ich nickte nur und sah gebannt zu, wie sich Dracos Wunden langsam schlossen. Ich atmete durch.
"Warum", wollte Harry wissen.
"Weil ich ihn liebe", war das einzige, was ich sagen konnte.
Snape stand auf und warf mir seinen Umhang zu. Darunter trug er eine schwarze Hose und ein schwarzes Hemd.
"Miller, Sie kommen mit uns in den Krankenflügel. Ziehen Sie sich meinen Umhang an, Sie können nicht nur im BH herum laufen. Und Potter, Sie warten hier."
Erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich nur im BH herum stand, doch es war mir egal. Trotzdem zog ich mir schnell den Fledermausumhang an.
Snape hob meinen Schatz auf und rannte mir voraus in Richtung Krankenflügel. Ich blieb ihm immer auf den Fersen. Bitte, lass es ihn schaffen! Lass es nicht zu spät sein...


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: The World of Ice & Fire: The Untold History of Westeros and the Game of Thrones
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Er kann sich wunderbar in andere Menschen versetzen und hat viel Sinn für Humor. Ein großartiger Filmemacher.
David Heyman über Alfonso
Cuarón