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Fanfiction

Wenn aus Feindschaft Liebe wird... - Kapitel 13: Einladung zum Ball

von Dilli

Ich kann nicht wirklich sagen, wie ich die nächsten Tage so drauf war. Ich steckte irgendwie in einer riesigen Zwickmühle. Einerseits hatte mich Dracos Geschichte und die Tatsache, dass ich in Gefahr war, zutiefst schockiert. Ich hatte keine Ahnung, wie ich darauf reagieren sollte. Sollte ich es hinnehmen oder sollte ich mich doch irgendjemandem (vielleicht sogar Dumbledore selbst) anvertrauen. Aber dann würde ich nicht nur mich selbst, sondern auch Draco und seine Familie in Lebensgefahr bringen. Aber tue ich nichts, muss Draco Albus Dumbledore umbringen. Mann, das war alles so scheiße.
Aber andererseits war mir das alles auch egal. Ich wollte die Freundschaft zu Draco nicht verlieren, im Gegenteil, ich wollte sie sogar noch vertiefen. Ich wollte richtig mit ihm zusammen sein. Meine Freunde und vor allem meine Eltern würden zwar überhaupt nicht begeistert sein, aber es war und ist immerhin noch mein Leben. O weia, ich hörte meine Mutter jetzt schon schimpfen und meckern.
"Katherine Jane Miller, bist Du denn von allen guten Geistern verlassen? Einen Freund und dann auch noch Draco Malfoy? Den Sohn von bekannten Todessern. Du bist ja nicht mehr ganz dicht. Das lasse ich nicht zu. Ich werde Dich fünfzig Jahre lang einsperren. Warte nur, bis ich das Deinem Vater erzählt habe. Steve (so heißt mein Vater)? Steve, würdest Du bitte einmal herkommen und Dir anhören, was Deine Tochter jetzt schon wieder verbrochen hat? Das glaubst Du mir nicht..."
Und sie würde meinem Vater eine hoch dramatische Geschichte erzählen, dessen Ende es sein würde, dass wir alle mausetot sein würden. Ich würde zwar dagegen reden, aber mein Vater würde trotzdem irgendwann einmal nicken und ein "Deine Mutter hat vollkommen recht" herausbringen. Gut, Draco war nicht der Traumschwiegersohn schlechthin, aber es gab schlimmere, würde ich sagen. Außerdem sind es doch meine Gefühle, oder nicht? Gut, da gab es diesen klitzekleinen Haken, dass er ein Todesser ist, aber wenn es weiter nichts ist. Oh Gott, Katherine, das glaubst Du doch selbst nicht oder?
Draco würde einen Menschen töten, schlimmer noch, den besten Zauberer aller Zeiten, und er würde es wieder tun. Immer weiter und weiter, solange, bis Du-weißt-schon-wer tot ist. Womit wir wieder beim Anfang wären. Mann, in was für eine scheiß Situation war ich da eigentlich hinein geraten? Das ist ja wieder mal typisch für mich. Fettnäpfchen, oder besser gesagt, Trollscheiße, ich komme!!!

Der November ging in den Dezember über und schlagartig änderte sich das Wetter. War es im November noch mild, aber regnerisch geswesen, war es im Dezember eisig, windig und es schneite. Innerhalb einer Nacht schneite es dreißig Zentimeter und verwandelte das Umland in eine schöne Winterwunderwelt. Das Schloss wurde von Hagrid und den anderen Lehrern weihnachtlich geschmückt. Die üblichen zwölf Tannen wurden in der Großen Halle aufgestellt, überall hingen Tannen-und Mistelzweige, leuchtende Weihnachtskugeln schwebten durch die Luft und es war einfach nur noch schön. Mir wurde erst jetzt richtig bewusst, dass es auf Weihnachten, den Weihnachtsball und die Ferien zuging. Ob ich zuhause sein würde, wusste ich noch nicht, denn meine Eltern wollten vielleicht in den Urlaub fahren. Aber das sagten sie jedes Jahr, blieben aber dann doch zuhause. Der Weihnachtsball würde am 23.Dezember, dem letzten Schultag, stattfinden, an Heiligabend begannen offiziell die Ferien. Ich freute mich irgendwie auf den Ball, hatte aber noch keine Ahnung, mit wem ich hingehen würde. Ich hoffte natürlich auf Draco, aber bisher hatte er mich noch nicht gefragt. Leider! Wir trafen uns weiterhin, ließen aber das Thema Du-weißt-schon-wer und Todesser aus. Wir hatten das in stillem Übereinkommen beschlossen.

"Mit wem gehst Du eigentlich zum Ball", fragte mich Ginny eines Tages nach dem Quidditchtraining. Es war zwar noch lange hin zum nächsten Spiel gegen Hufflepuff, aber Harry bestand weiterhin auf drei Trainings die Woche.
"Keine Ahnung", antwortete ich ihr genervt. Es waren noch zwei Wochen bis zu dem großen Ereignis, aber Ginny redete von nichts anderem und Draco hatte mich noch immer nicht gefragt. "Ich wurde bisher von niemandem eingeladen und ich habe eigentlich auch gar keine große Lust darauf. Aber es ist ja leider Pflicht. Und ich möchte auch nicht einfach mit irgendjemanden gehen."
"Frag Du doch jemanden. Du könntest Harry nehmen, der hat bisher auch noch niemanden. Also, was sagst Du?"
"Nein, ich möchte Harry nicht fragen. Er ist ein guter Freund und mehr nicht. Außerdem wollte er mit jemand anderem gehen. Mit wem gehst Du denn?"
"Mit Dean natürlich! Mit wem sollte ich denn sonst gehen? Dean ist mein fester Freund. Außerdem haben wir beschlossen, es danach zu tun."
"Was zu tun?" Ich hatte da eine dunkle Vorahnung.
"Kate, stell Dich bitte nicht so dumm. Wir wollen miteinander schlafen."
"Oh Ginny, bist Du Dir da auch wirklich sicher? Weißt Du nicht mehr, was er zu Dir gesagt hat?"
"Doch, aber jetzt bin ich bereit dazu."
"Und wo, bitte, wollt ihr es tun?"
"Keine Ahnung, Dean wird sich sicher was einfallen lassen!"
"Na, wenn Du meinst..."
Ich wusste, dass Ginny dabei war, den größten Fehler ihres Lebens zu begehen. Aber was hätte ich sagen sollen? "Ginny, sei nicht so bescheuert"? Nein, da wäre sie nur beleidigt gewesen und immerhin war es ihre eigene Entscheidung. Aber ich versuchte es trotzdem noch einmal. Ich war einfach nicht der Typ zum Aufgeben. Das hatte bei Draco ja auch funktioniert.
"Ginny, liebst Du Dean?"
Ich weiß, das ist eine sehr persönliche Frage, aber ich hatte immer noch die Vermutung, dass Ginny nicht wirklich aus Liebe mit ihrem Freund zusammen war, sondern einfach nur, damit sie einen Freund hatte. Oder weil sie denjenigen, den sie seit Jahren wollte, nicht haben konnte. Sie hatte ja keine Ahnung, dass Harry sie inzwischen doch wollte.
"Wieso fragst Du", stellte sie sich jetzt dumm.
"Na ja, das ist doch das wichtigste bei der ganzen Sache."
"Ich...also, lieben...ja, ich denke schon, dass ich...ich mag Dean sehr gern und..."
"Du magst ihn, aber so wirklich lieben tust Du ihn nicht. Stimmt's?"
"Na ja, eigentlich nicht. Am Anfang schon, aber in letzter Zeit ist er so seltsam. Er hat sich extrem verändert und er hat nie Zeit für mich. Ständig ist er unterwegs. Und ich verbringe sehr viel Zeit mit Harry..."
"Wieso willst Du dann überhaupt mit ihm schlafen?"
"Weil ich es ihm versprochen habe..."
"Ginny, nein. Tue es nicht. Nur weil Du jemanden magst und es ihm versprochen hast, solltest Du nicht mit ihm schlafen. Das erste Mal ist ein ganz besonderes Ereignis und man sollte es mit jemandem teilen, den man so richtig liebt. Mach mit Dean Schluß und suche Dir lieber einen anderen. Der richtige wartet irgendwo da draußen."
"Na ja, eigentlich habe ich den richtigen schon gefunden. Schon vor Jahren."
"Harry?"
Sie nickte. "Aber er will mich nicht."
"Und da bist Du dir so sicher?" Ich grinste sie an.
"Du meinst...? Nein, dass kann nicht sein. Bist Du Dir sicher?"
"Ziemlich."
Sie überlegte eine ganze Weile hin und her. Schließlich sah ich in ihrem Kopf die Antwort einrasten.
"Na gut, Kate, Du hast gewonnen. Ich werde es mir überlegen, okay?"
"Okay." Und gemeinsam verließen wir die Umkleide. Ha, so eine typische Kate-Standpauke nutzt eben doch manchmal was.

Am darauffolgendem Wochenende war wieder einmal ein Hogsmeade-Ausflug. Ich bekam zum Frühstück einen Brief von meinen Eltern.

Liebe Kate,
wie geht es Dir? Daddy und ich fahren über Weihnachten nun doch nicht weg. Wir würden uns wirklich sehr freuen, wenn Du kommen würdest. Ich habe auch schon einen Brief an Professor McGonagall geschrieben und ihr Bescheid gesagt. Für den Weihnachtsball bleibst Du selbstverständlich noch in der Schule, aber an Heiligabend kommst Du zu uns. Wir holen Dich vom Bahnhof ab.
Schreib mir doch, was Du gerne zum Essen hättest. Ich habe mir extra für Dich frei genommen, dann kann ich Dich endlich einmal wieder verwöhnen, meine kleine Kate. Ich freue mich auf Dich.
Alles Liebe
Bussi
Mummy


Mummy??? Bin ich drei oder was? Oh Mann, ich versinke im Erdboden, vor allem, weil Ginny und Harry den Brief mit gelesen hatten. Ich lief knallrot an, ich sah aus wie eine Tomate. Mummy, ich fasse es ja nicht. Ich nenne meine Mutter schon nicht mehr "Mummy" seit ich acht war. Seitdem sage ich eigentlich immer "Mum". Genauso "Daddy". Oh mein Gott, warum bin ich nur ein Einzelkind geblieben? Hätten meine Eltern nicht noch ein Kind zeugen können, dann wäre ich nicht ganz so viel genervt worden. Aber nein,ein Kind reicht ja völlig. Na herzlichen Dank auch!
Ach Du Scheiße, wenn ich über Weihnachten nach Hause fahre, dann brauche ich noch dringend Geschenke für meine Eltern. Für meine Freunde, inklusive Draco, hatte ich schon etwas. Das ganze hatte ich mir schicken lassen. Hermine bekam von mir zwei coole T-Shirts, die ich extra bei einem Muggelkatalog bestellt hatte (ich hatte natürlich in diesem Fall die Adresse meiner Eltern angegeben, die hatten es an mich weitergeleitet). Ginny bekam eine neue Schultasche von mir, denn ihre fiel fast auseinander. Ron schenkte ich ein Besenpflegeset und Harry ein neues Buch über Quidditch.
Dracos Geschenk war so eine Sache gewesen. Ich hatte ewig lange überlegt, mir war nichts eingefallen. Ich hatte nachgedacht, was er so mag und was er nicht mag und schließlich hatte ich zwei Dinge gekauft: das erste war etwas, das für Freunde nichts unübliches war, ein silberner Zauberstabhalter. Das ist so ein Ding, in das man den Griff seines Zauberstab stecken kann, das peppt ihn ein wenig auf. Ich hatte Draco einen in Form einer Schlange gekauft, da Schlangen seine Lieblingstiere und er selbst ja im Haus Slytherin war.
Das zweite Geschenk war schon etwas persönlicher und ich würde es ihm auch nur schenken, wenn ich mir seiner Gefühle sicher war. Es war ein Foto von mir, das ich in einen wunderschönen silbernen Rahmen gesteckt hatte. Auf dem Foto, das sich natürlich bewegte, sah ich richtig gut aus, das musste ich selbst zugeben. Man sah nur mein Gesicht, ich war leicht, aber nicht üertrieben geschminkt und lächelte richtig süß in die Kamera. Aber wie schon gesagt, ich würde es ihm nur geben, wenn ich mir auch wirklich sicher war, dass Draco auch in mich verliebt war. Falls das nicht der Fall war, dann würde ich das Foto einfach meinen Eltern geben, die würden sich mit Sicherheit auch wahnsinnig darüber freuen.

Nach dem Frühstück, brach ich mit Ginny, Harry und Hermine auf. Ron ging mit Lavender. Hermine war sauer deswegen, versuchte sich aber nichts anmerken zu lassen, wie schon die ganzen letzten Wochen. Aber in der Nacht weinte sie sich immer in den Schlaf, sie tat mir unendlich leid, aber immer, wenn ich mit ihr reden wollte, blockte sie ab.
"Kate, es ist nichts und ich möchte nicht darüber reden. Also, lass mich gefälligst mit diesem blöden Idioten in Ruhe."
Irgendwann hatte ich es aufgegeben. Man konnte schließlich niemanden zu seinem Glück zwingen.
In Hogsmeade trennten wir uns und beschlossen, uns gegen Mittag im Drei Besen auf ein Butterbier wieder zu treffen. Ich ging allein durch den Ort. Zuerst wollte ich die Geschenke für meine Eltern besorgen, aber ich hatte keine Ahnung, was ich ihnen überhaupt kaufen sollte. Ich eilte zu Besenknechts Sonntagsstaat. Meine Mutter hatte im Sommer einmal erwähnt, dass sie einen neuen Hexenhut bräuchte. Ob das noch der Fall war, wusste ich nicht, aber immerhin besser als nichts. Ich sah mich in dem kleinen Laden um. Für mich hätte es hier ja überhaupt nichts gegeben, aber das war genau die Art von Kleidung, die meine Mutter trug. Umhänge, die langweilig und spießig waren und eventuell vorhandene Problemzonen, wie einen zu dicker Hintern, perfekt kaschierten.
"Kann ich Ihnen helfen", fragte mich eine ältere Dame, die hinter einem Verkaufstresen stand.
"Ja, gern", antwortete ich. "Ich suche einen Hexenhut für meine Mutter. Es soll ein Weihnachtsgeschenk sein."
Die Frau verschwand und brachte mir eine Weile später circa fünfzig Hüte, aus denen ich auswählen konnte. Scheiße, ich will doch nur einen, keine fünfzig. Also wühlte ich mich durch die verschiedenen Modelle und nach einer halben Stunde hatte ich endlich den passenden gefunden. Er war blau - meine Mutter liebt blau - und hatte viele kleine silberne Tupfen darauf, die wie Sterne funkelten. Dieses dumme Teil kostete mich doch glatt siebenzehn Galleonen.

Und weiter ging es zu Zonkos, dem Scherzartikelladen, die hatten auch eine kleine Ecke ihres Ladens mit Quidditchartikeln ausgestattet. Da mein Vater ein riesiger Fan von den Chudley Cannons war, hatte ich beschlossen, wie eigentlich fast jedes Jahr, etwas von seinem Verein zu kaufen. Ich weiß, das mag etwas einfallslos sein, aber mein Vater freute sich immer darüber.
Zonkos war proppenvoll, denn er war bei den Schülern sehr beliebt und so musste ich mich erst einmal zu den Quidditchsachen durchkämpfen. Ich schaute mich bei den knallorangen Sachen der Cannons um. Eine Fahne, die die Hymne der Mannschaft sang, hatte mein Vater bereits, ebenso einen Hut, Handschuhe und einen Schal. Ein passender Umhang erweckte meine Aufmerksamkeit, aber er war sehr teuer. Er kostete zwanzig Galleonen und sieben Sickel. Puuh, ganz schön häftig. Ich schaute in meinen Geldbeutel. Ich hatte noch zweiundzwanzig Galleonen dabei. Na gut, dann muss mein Besuch im Honigtopf eben ausfallen. Was soll's, zu viel süßes essen war auch nicht gut. Da werde ich bloß fett und passe irgendwann nicht mehr in meine Klamotten. Also schnappte ich mir den Umhang, ging zur Kasse und zahlte. Nun mit zwei Tüten beladen, verließ ich das Geschäft und machte mich gleich auf den Weg zum Drei Besen.

Der Wind und der Schnnefall waren stärker geworden und so ging ich mit eingezogenem Kopf an den Häusern entlang. Ich hatte den Blick auf den Boden geheftet, denn sonst hätte es mir volle Kanne in die Augen geschneit. Deswegen erschrak ich zutiefst, als ich plötzlich am Arm gepackt und in eine Lücke zwischen zwei Häusern gezogen wurde. Es war glatt und durch den unerwarteten Schwung, rutschte ich aus und fiel mit einem lauten "UUUUUAAAAH" auf meinen Hintern. Aua, das tat verdammt weh. Hier zwischen den Häusern schneite es weniger und so konnte ich sehen, dass Draco lachend vor mir stand. Er musste sich erst wieder einkriegen, bevor er die Hand ausstrecken und mir aufhelfen konnte.
"Und schon wieder einmal, liegst Du mir zu Füßen, Katherine", sagte er immer noch kichernd. "Das wäre doch nicht nötig gewesen."
"Blöder Arsch", schimpfte ich und rieb mir meine Pobacken. Das würde mit Sicherheit einen blauen Fleck geben.
"Meinst Du jetzt mich oder Deinen Hinten", wollte Draco wissen.
"Ich meine Dich, Du blöder Idiot", zischte ich ihn an, denn ich wagte es nicht, zu laut zu sprechen.
"Jetzt beleidigst Du mich aber, Katherine", erwiderte er mit gespielter Trauer. "Ich habe doch gar nichts verbrochen."
"Wegen Dir, Du dummer Hammel, hätte ich mir beinahe alle Knochen gebrochen", maulte ich weiter. "Mein Hintern wird nie wieder wie früher aussehen."
"OOOH", machte Draco leise. "Das ist aber schade. Jetzt komm erst einmal her, kleine Meckerziege."
Er zog mich in eine Umarmung. Das war eine Art Ritual, wir umarmten uns immer zur Begrüßung und zum Abschied, ansonsten war noch nichts gelaufen. Aber während diesen kurzen Momenten, entspannte ich mich total. Ich vergaß einfach alles um mich herum. Fast eine Minute lang standen wir so da, dann löste ich mich von ihm.
"Draco", seufzte ich. "Was machst Du hier? Wir sollten das nicht in aller Öffentlichkeit tun. Wenn uns jemand sieht..."
"Ich wollte nur fragen, ob wir uns heute Abend treffen", meinte Draco. "Wir haben uns jetzt seit zwei Tagen nicht gesehen. Das ist einfach viel zu lang."
"Ja, finde ich auch", stimmte ich ihm zu. "Also, gleicher Ort, gleiche Zeit?" Damit meinte ich acht Uhr, Myrtes Klo.
"Ja, okay", flüsterte Draco und zog mich wieder in eine Umarmung. "Dann bis später, Katherine. Ich freue mich schon."
"Ich mich auch", sagte ich und schlich mich dann zurück auf die Straße.

Den halben Nachmittag verbrachte ich mit Ginny, Harry und Hermine im Drei Besen und wir redeten über unsere Weihnachtsferien. Ginny, natürlich auch Ron und Harry würden die Ferien imFuchsbau, also bei Ginny zuhause verbringen. Hermine wüde mit ihren Eltern zum Skifahren gehen. Ich fand diesen "Sport" der Muggel ziemlich lustig. Der Gedanke, sich auf zwei Bretter zu stellen und einen Berg hinunter zu fahren, war einfach zu komisch. Hermine meinte, es mache großen Spaß, aber für mich wäre das nichts. Ich würde, bei meiner Tollpatschigkeit, sicher nicht mehr lebend zurückkehren.
Gegen drei Uhr verließen wir das Pub. Zurück im Schloss zog ich mir die feuchten Klamotten aus und schmiss mich in meine Trainingshosen. Ich musste noch einen Aufsatz für Zauberkunst, über Schweigezauber, schreiben. Dann ging ich mit Hermine zum Abendessen. Es gab Hühnchen mit Kartoffeln. Draco war nicht da. Schade eigentlich. Ich unterhielt mich eine ganze Weile mit Hermine über ihn. Sie hatte inzwischen eingesehen, dass sie sich vielleicht auch in meinem Auserwählten täuschen konnte. Dann wandte sich das Thema, wieder einmal, dem Weihnachtsball zu.
"Hat Malfoy Dich schon gefragt", wollte sie wissen.
"Nein, leider noch nicht", antwortete ich ihr. "Aber wenn er es heute nicht tut, dann frage ich ihn. Es ist nicht mal mehr eine Woche bis dahin und wenn er nicht in die Puschen kommt, dann muss halt ich in den sauren Apfel beißen."
"Aber hältst Du es wirklich für klug", fragte Hermine. "Harry würde Dir den Kopf abreißen. Malfoy ist sein Feind."
"Das ist mir, ehrlich gesagt, egal", brauste ich auf. "Es ist meine Entscheidung, mit wem ich zum Ball gehe. Und wenn es ein Troll wäre, würde es ihn auch nichts angehen."
"Du weißt, das ich auf Deiner Seite stehe", beschwichtigte mich Hermine. "Aber Harry wird das nicht tun."
"Ja, aber ich mische mich ja auch nicht in Harrys Leben ein, oder?"
"Ja, da hast Du recht. Es ist wirklich Deine Entscheidung und wenn Du Malfoy für richtig hältst... Das wäre mit Sicherheit die Attraktion auf dem Ball,"
Gemeinsam kicherten wir über den Gedanken, wie blöd alle mich und Malfoy anschauen würden. Besonders Snape und Pansy Parkinson, mit ihrem Mopsgesicht.
"Mit wem gehst Du eigentlich zum Ball", fragte ich Hermine, nachdem wir uns beruhigt hatten.
"Mit Cormac McLaggen!"
Ich hatte gerade einen Schluck Kürbissaft getrunken und prustete diesen nun quer über den Tisch.
"Mit McLaggen", fragte ich ungläubig.
"Ich dachte", meinte Hermine spitzbübisch, "darüber würde sich Ron am meißten ärgern. Er hasst den Typ. Gut, ich kann ihn verstehen. Der Typ ist ein Arschloch."
"Da hast Du recht, der Kerl ist..."
"Sag mal, musst Du nicht langsam los", unterbrach mich meine Freundin.
"Wieso?" Ich verstand nicht ganz. Ich war verwirrt, eben noch ging es um den Idioten McLaggen und jetzt... Ich sah auf die Uhr. Viertel nach sieben.
"Scheiße", rief ich, sprang auf, haute mir noch mein Knie am Stuhl an und humpelte so schnell es ging aus der Großen Halle.

Und wieder einmal hieß es abhetzen. Es war mir scheißegal, was ich dieses Mal anziehen würde und so ergriff ich irgendeine Hose und irgendein T-Shirt. Na gut, das Shirt war rot, mit einem silbernen Drachen drauf, aber zur schwarzen Jeans sah das super aus. Schnell schminken, Zauberstab schwingen, die Haare sich hochstecken lassen, Schmuck anlegen und ab geht's. Und wieder rennen. Okay, das war gut für die Figur, aber langsam reicht es mir wirklich. Trotzdem schaffte ich es pünktlich. Draco war noch nicht da und so musste ich dieses Mal warten. Um fünf nach acht kam er schnaufend an.
"Sie sind zu spät, Miss Malfoy", ahmte ich die Stimme von McGonagall nach.
"Ja, ja, Professor", schnaufte Draco.
Das war auch so ein kleines Spiel von uns, wenn einer zu spät kam. Draco kam auf mich zu, umarmte mich und gab mir ein Küsschen auf die Wange. Dort, wo seine Lippen meine Haut berrührten, brannte sie richtig. Gott sei Dank war es schummrig im Raum, sonst hätte Draco gemerkt, dass ich knallrot anlief. Super, ich war zum zweiten Mal heute eine Tomate. Bleib ruhig, Kate, langsam solltest Du Dich an das alles gewöhnt haben.
Wir redeten eine Stunde über dies und das, was wir so in den letzten zwei Tagen gemacht hatten (außer Lernen und Hausaufgaben), die neuesten Quidditchergebnisse, unseren Einkaufsbummel in Hogsmeade und so weiter.
"Was machst Du in den Ferien", fragte mich Draco schließlich.
"Ich fahre zu meinen Eltern", antwortete ich. "Du glaubst gar nicht wie sehr ich mich freue. Und du?"
"Ich fahre auch nach Hause. Ist Weihnachten so schlimm bei Dir?"
"Schlimmer. Meine Großeltern kommen vorbei und alles ist immer so sentimental. Meine Mutter rennt immer mit Tränen in den Augen herum. 'Ach, Kate, jetzt bist Du schon so groß'. Und irgendwann gibt es dann Streit zwischen meinem Vater und meinem Großvater. Oh Gott, wenn ich nur daran denke, wird mir schlecht. Und die restlichen Ferien sitze ich dann so wie so nur blöd herum, mache Hausaufgaben und gammel rum. Wie ist Weihnachten bei Dir?"
"Ähnlich, nur dass bei mir Todesser zu Besuch kommen."
"Oh, das tut mir leid."
"Braucht es nicht, dann kommen wenigsten Crabbe und Goyle."
Na, das war ja super. Mit diesen beiden Gorillas würde ich auch noch Weihnachten feiern.
"Wann fährst Du", wollte ich wissen.
"An Heiligabend mit dem Zug. Und Du?"
"Ich auch. Ist ja cool, ich dachte schon, Du fährst vielleicht am Mittwochabend schon mit dem Fahrenden Ritter." Am Mittwoch war der 23. und am Donnerstad war Heiligabend und es würde in die Ferien gehen.
"Der ist doch nur für die Erst-und Zweitklässler. Die dürfen noch nicht auf den Ball."
"Dann gehst Du also auf den Ball?"
"Ja, natürlich, es ist doch Pflicht, Katherine."
Ich sah Draco an. Das war er, der perfekte Augenblick, dass Draco mich fragen könnte. Draco hielt meinem Blick stand, er sah mir tief in die Augen und lächelte. Er öffnete schon den Mund. Gleich würde er mich fragen, das wusste ich. Oh mein Gott, war ich aufgeregt. Was sollte ich denn nur sagen? Kate, Du blöde Kuh, das liegt doch auf der Hand. "Jaaah", natürlich. Nun komm schon. Draco, frag mich endlich. Los,mach schon!!! Doch zu meiner großen Enttäuschung schloss er den Mund und wandte den Blick ab. Na gut, du Feigling, wenn nicht Du, dann ich.
"Draco", stotterte ich. "Willst Du...ich meine...würdest Du gern...ich weiß, das ist...aber...ähm...möchtest Du gern mit mir auf den Ball gehen?"
So, es war raus. Ich hatte es getan. Ich hatte gerade Draco Malfoy gefragt, ob er mit mir auf den Weihnachtsball gehen möchte. Hätte mir das vor ein paar Monaten irgendjemand gesagt, ich hätte ihm sofort ein Zertifikat über seine Blödheit ausgestellt. Aber jetzt hatte ich es tatsächlich getan. Aber wo blieb die Antwort oder zumindest ein Lächeln? Hallo, Erde an Draco, lebst Du noch? Bist Du eingeschlafen oder habe ich Dich zu Tode gelangweilt. Antworte schon, Du blöder Depp. Komm schon, ich warte.
"Katherine", fing er an und ich sah sofort seine Antwort. "Es tut mir so leid, aber ich kann nicht mit Dir auf den Ball, so gern ich auch möchte."
Die Enttäuschung traf mich sofort wie ein Blitz. Gut, Du Arsch, wenn Du willst, dann kann ich ja auch gehen. Also stand ich auf.
"Katherine, warte", rief er und nahm meine Hand. "Ich will wirklich mit Dir dorthin, aber verstehe mich bitte, es geht nicht!"
"Mit wem gehst Du dann? Oder gehst Du allein?" Ich musste es einfach wissen. Wenn er allein ging, okay, aber wenn nicht...
"Ich gehe mit Pansy Parkinson", flüsterte er.
"Mit Pansy Parkinson?" Ich schrie es. Mir war es scheißegal und wenn mich die ganze Schule hörte. Ich entzog ihm meine Hand. "Du gehst mit dieser dummen Ziege?"
"Ja, aber..."
"Und ich dachte Du magst mich." Ich wich einen Schritt zurück. Die Tränen liefen mir schon über die Wangen. "Ich dachte wir wären Freunde und gleichzeitig war ich der Meinung, dass Du und ich, dass wir..." Ein Schluchzer kämpfte sich seinen Weg nach draußen.
Draco sah verzweifelt aus. Er versuchte mich in den Arm zu nehmen.
"Fass mich nicht an", schrie ich wieder. Am liebsten hätte ich ihm eine geknallt.
"Katherine, bitte", flehte er. "Es tut mir leid. Ich will ja... aber Du hast selbst gesagt, wir können uns nicht in der Öffentlichkeit treffen."
"Es geht hier nicht nur um das Treffen. Es geht um uns. Ich will mehr, mehr als nur Freundschaft, verstehst Du? Ich wollte mit Dir... Ich... Ich kann nicht... Ich will Dich nicht mehr sehen!"
Ich drehte mich um und rannte davon. Ich wollte ihn wirklich nie wieder sehen. Nie wieder, er hatte mich zu sehr verletzt.
"Katherine, bitte warte doch", rief Draco mir noch nach, doch es war mir egal. Ich hörte ihn schon nicht mehr.


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Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
Michael Goldenberg