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Fanfiction

Wenn aus Feindschaft Liebe wird... - Kapitel 12: Dracos Geschichte

von Dilli

Den ganzen Monat November lang trafen wir uns immer wieder. Fast jeden Abend, um genau zu sein und natürlich immer heimlich. Die einzige, die davon wusste, war Hermine. Sie war total erstaunt, als ich ihr von unserem ersten Treffen erzählte. Allerdings war sie das auch bei allen anderen Gesprächen, nach weiteren Treffen.
"Malfoy und nett", fragte sie immer wieder ungläubig.
Sie hatte natürlich keine gute Meinung über ihn, denn Malfoy nannte sie immer "Schlammblut". Obwohl, ich hatte es ihm, zumindest in meiner Gegenwart, schon ausgetrieben. Ich hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass Hermine meine Freundin war und dass ich mich nicht mehr mit ihm treffen würde, falls er nicht endlich damit aufhörte.
"Ja, Hermine, glaub mir", beteuerte ich. "Er war wirklich lieb. Wir haben über ganz alltägliche Dinge geredet. Lieblingsessen, Lieblingsfarbe und so weiter. Und er nennt mich nicht mehr Miller. Und wie er mich angeschaut hat und wie wir miteinander gelacht haben. Es war ein wirklich schöner Abend und wir treffen uns wieder. Stell Dir doch mal vor, er will mich wiedersehen. Er will mich wirklich wiedersehen. Mich, die kleine Katherine Miller, die er Jahre lang fertig gemacht hat. Und jetzt stellt sich heraus, dass er das alles nur wegen seinem Vater macht, das ganze Getue und der Hass gegenüber allen Nicht-Slytherins. Das ist einfach unglaublich."
Ich überschlug mich fast, ich konnte nicht mehr aufhören zu reden. Ich entwickelte mich tatsächlich zu einer Labertasche.
"Weiß er denn von Deinen Träumen", wollte meine Freundin wissen. "Ich meine, weiß er, dass Du jede Nacht in Gedanken mit ihm schläfst und..."
"Bisher habe ich noch nicht mit ihm geschlafen", rief ich aus. "Die Träume hören immer auf, wenn es interessant wird."
"Ja, okay, aber weiß er denn, dass Du in diesen Träumen tiefe Gefühle für ihn hast, die sich auch in das wahre Leben übertragen."
"Natürlich nicht. Außerdem habe ich keine Gefühle für ihn. Jedenfalls noch nicht."
"Wer's glaubt, wird seelig. Gib es schon zu."
"Nein, ich liebe ihn nicht. Ich wäre ja auch verrückt, wenn ich das zulassen würde. Da würde ich mich ja direkt mit Du-weißt-schon-wem anlegen. Ich bin doch nicht lebensmüde."
"Dann beantworte mir mal ein paar Fragen, Katherine Miller. Erstens: Wieso flüsterst Du jede Nacht seinen Namen?"
"Weil ich von ihm träume..., aber das heißt noch lange nicht, dass..."
"Zweitens: Warum brezelst Du Dich immer so auf, wenn Du Dich mit ihm triffst?"
"Weil ich gut aussehen will."
"Warum?"
"Na, weil ich nicht wie eine Vogelscheuche rumlaufen will. Ganz einfach. Ich mache mich gerne hübsch. Ich schminke mich immer."
"Du solltest Dich mal sonntags beim Hausaufgaben machen sehen. Ich sage nur: Trainingshose, Schlabbershirt, Haare zusammen gebunden, nicht geschminkt. Klingelt's da bei Dir?"
"Das ist was ganz anderes."
"Ist ja auch egal. Meine dritte Frage: Weshalb grinst Du wie ein Honigkuchenpferd, wenn Du von den Treffen zurück kommst?"
"Na ja, ich habe eine Menge Spaß. Wir lachen viel und..."
"Viertens: Wieso schaut ihr euch ständig an?"
"Na ja, wir..."
"Fünftens: Warum läufst Du rot an, wenn Du ihn siehst?"
"Ich..."
"Sechstens: Warum denkst Du die ganze Zeit an ihn?"
"Tue ich nicht..."
"Siebtens... achtens... neuntens... zehntens..." Jetzt war es Hermine, die sich halb überschlug. Sie stellte immer mehr Fragen, die auch unterhalb der Gürtelinie landeten. So lautete Frage vierzehn zum Beispiel: "Wieso träumst Du überhaupt, dass ihr fasst miteinander schlaft?"
Ich war so baff, dass ich irgendwann überhaupt nicht mehr antworten konnte. Ich brachte, keinen Ton mehr raus. Erstens, weil ich sauer war, und zweitens, weil ich wusste, dass Hermine, wieder einmal recht, hatte. Ich versuchte es zwar noch zu verdrängen, aber ich war bis über beide Ohren in Draco verliebt.
"Schluß jetzt", schrie ich irgenwann laut heraus. "Hermine, es reicht. Ich sehe es ein. Du hast Recht. Ich habe mich in ihn verliebt. Bist Du jetzt zufrieden?"
"Nicht ganz", antwortete sie. "Ich verstehe nicht, warum. Ich meine, wir reden immerhin von Draco Malfoy. Einem widerlichen Dreckskerl, der noch dazu in Slytherin ist. Seine Eltern sind Todesser und Du hast selbst gesagt, Du würdest Dich mit Du-weißt-schon-wem anlegen deswegen."
Oh Mist, ich hätte mich beinahe verplappert, dass er selbst auch Todesser war. Gott sei Dank hatte es Hermine so herum ausgelegt.
"Rede nicht so von ihm!" Ich würde trotzdem gleich platzen vor Wut. "Du kennst ihn nicht so, wie ich kenne. Zu mir ist er lieb und nett und alles. Und ich habe gedacht, dass Du diejenige bist, die den Worten des Sprechenden Hutes so viel Bedeutung beimisst. Von wegen, wir sollen Freundschaft unter den Häusern schließen. Und das tue ich."
"Ja, Kate, aber Liebe?"
"Ich habe gesagt, ich habe mich verliebt, nicht, dass es schon die große Liebe ist. Das ist für mich immer noch ein Unterschied. Außerdem glaube ich, dass es Bestimmung ist. Träume lügen nicht, sie spiegeln die Wünsche, Ängste, Gefühle der Seele wieder."
"Jetzt klingst Du wie Trelawney."
"Ja und?"
"Nichts. Ich finde das nur irgendwie lustig."
"Lustig?"
"Na ja, Du hasst Trelawney. Du hast auch einmal Malfoy gehasst und jetzt liebst Du ihn. Vielleicht..." Sie grinste.
"Nein, ich werde mich garantiert nicht in Trelawney verlieben." Da musste ich auch kichern. Der Gedanke war schon witzig. Meine Wut verflog.
"Also, sagst Du es ihm", fragte Hermine.
"Keine Ahnung. Wir werden sehen. Noch nicht, ich will mir zumindest erst einmal seine Freundschaft bewahren."
"Ãœbrigens fragt sich Harry schon, wo Du abends immer hingehst. Auch noch nach den Trainings..."
"Oh nein, was mache ich denn jetzt?"
"Keine Angst, ich habe ihm gesagt, dass du wirklich zum Lernen in die Bibliothek gehst und dann immer ganz schnell nach oben gehst, weil Du immer so müde bist."
"Danke, Hermine, Du bist ein Schatz."
"Keine Ursache. Aber irgendwann kann ich es nicht mehr geheim halten, deswegen würde ich mir, an Deiner Stelle, entweder eine neue Ausrede einfallen lassen oder Du sagst ihm die Wahrheit."
"Das kann ich nicht."
"Dann denk mal ordentlich nach, Kate."

Wie schon gesagt, Draco und ich, wir trafen uns fast jeden Abend im November. Das bedeutete für mich teilweise ganz schön Stress. Schule, Hausaufgaben, Lernen, Quidditchtraining, Draco. Aber was tut man nicht alles...
Wir redeten über viele Dinge. Schule, Quidditch, Familie, Freunde, einfach über alles. Zu unseren Lieblingsaufgaben gehörte auch definitiv das Lästern. Wir lästerten fast über alles und jeden: Snape, Slughorn, Parvati, Lavender, den Tagespropheten, das Zaubereiministerium und vieles mehr. Draco war darin fast genauso gut wie ein Mädchen. Er war ja auch beinahe eins geworden.
Aber am liebsten schimpften wir über meinen Exfreund, David MacBrian aus Hufflepuff, siebte Klasse.
"Ich frage mich wirklich, was Du von diesem Idioten eigentlich wolltest", meinte Draco am Abend des 29. November zu mir. "Der ist doch so eine Flasche!"
Es war ein Sonntagabend, genau vier Wochen nachdem er mir den ersten Brief geschrieben hatte. Ich sage bewusst erster, weil wir in der Zwischenzeit einige Briefe ausgetauscht hatten. Meistens verabredeten wir so unsere Treffen, aber oftmals tauschten wir in ihnen auch Neuigkeiten aus, wenn wir uns schon ein, zwei Tage nicht gesehen hatten. Wir waren inzwischen richtig gute Freunde geworden. Ich hatte mit Ginny, Hermine, Ron und Harry zwar einige Freunde, aber mit keinem konnte ich so reden, wie mit Draco. Das war einfach irgendwie anders. Also gut, ich kann nur von mir reden, aber wenn ich länger nicht von Malfoy hörte, dann fehlte er mir total. Gut, ich hatte mir inzwischen eingestanden, dass ich mich in Draco verliebt hatte, auch wenn zwischen uns noch nicht einmal die kleinste Berührung statt gefunden hatte, aber es fehlte mir auch einfach nur seine Gesellschaft. Selbst wenn ich keine Gefühle für ihn gehabt hätte, würde ich ihn trotzdem vermissen, will ich damit sagen. Ich glaube aber, dass es Draco genauso ging, denn er schickte Hardes öfter zu mir, um einfach nur zu fragen, wie es mir ging.

"Ganz ehrlich", sagte ich zu ihm. "Ich weiß es selbst nicht. Er sieht ganz gut aus, vielleicht war es das. Aber ich wollte ja eh nichts von ihm. Da waren keine Gefühle oder so. Wir haben nur ein paar Wochen miteinander geknutsct, das war alles."
"Das reicht ja auch schon", erwiderte Draco und verzog wieder einmal das Gesicht. "Ich hätte mich an Deiner Stelle geekelt. Wie waren denn seine Küsse?"
"Nass."
"Also waren sie nicht gut?"
"Nein, ich wäre beinahe ertrunken. Und er hat seine Zunge immer so komisch bewegt, er hat sie immer nur so hin-und hergewackelt. Grausig! Ich weiß auch nicht, warum ich es überhaupt so lange ausgehalten habe."
Draco musste lachen. "Hat er versucht zu fummeln?"
"Versucht ist gut. Er hat nur nie die richtigen Stellen gefunden."
"Was meinst Du denn damit?"
"Er hat mich nur am Bauch und so angefasst. Er war einfach immer zu schnell. Ihm ist oft einer abgegangen, wenn er auch nur einen Millimeter Haut berrührt hat. Und danach hat er es gelassen."
Jetzt kugelte sich Draco vor lauter Kichern. Na ja, es war ja auch irgendwie lustig.
"Dann hast ihn also nicht geliebt", fragte er mich nach ein paar Minuten. Sein Ton war auf einmal ganz ruhig, fast sanft.
"Nein, natürlich nicht", rief ich aus.
"Wie ging es denn auseinander?"
"Die Sommerferien gingen los. Damit hatte es sich erledigt."
"Dann hat sich also keiner offiziell getrennt?"
"Nein, aber das spielte keine Rolle. Er hat mir nicht geschrieben, ich ihm nicht und das war es."
"Katherine, darf ich Dir noch eine Frage stellen", wollte Draco wissen.
"Nur zu", antwortete ich.
"Warst Du überhaupt schon einmal so richtig verliebt?"
"Nein, noch nie." Aber ich bin es in genau diesem Moment. Und zwar in dich, mein süßer, kleiner, schnuckliger Schleimbeutel.
"Und bist Du schon einmal so richtig geküsst worden? So, dass Du nicht mehr weißt, wer Du bist und wie Du heißt?"
"Das ist ja noch eine Frage. Aber nein, so richtig schön, war es nie. Und wie ist das bei Dir? Warst Du verliebt oder wurdest so richtig geküsst?"
"Nein, ich war auch noch nie verliebt. Geküsst wurde ich schon, aber das war auch nicht gerade der Hit."
"Hast Du denn schon einmal mit einer Frau geschlafen? Vielleicht mit Pansy Parkinson?"
"Nein, ich warte auf die richtige." Ich merkte, wie er mir einen Seitenblick zuwarf. "Und, hast Du mit MacBrian geschlafen?"
"Bist Du denn verrückt", schrie ich ihn an. "Du spinnst wohl. Nein, ich habe weder mit ihm, noch mit einem anderen..."
"Okay, okay", meinte er mit erhobenen Händen. "War eine dumme Frage, entschuldige. Reg Dich nicht gleich so auf. Dann hätten wir damit ja alles geklärt. Aber deswegen, bin ich eigentlich nicht hier. Katherine, es ist so weit!"
"Wie, was, wo", fragt ich. Ich stand auf dem Schlauch. Ich hatte keine Ahnung, wovon er redete. Ich war noch zu versunken in meinen Gedanken. Wir hatten richtig über Liebe gesprochen, das erste Mal. Ich hatte verzweifelt dagegen ankämpfen müssen, um nicht laut "Ich liebe Dich" heraus zu schreien. Aber nein, Kate, es ist besser, den Mund zu halten. Den ersten Schritt machen, ist Männersache. Da bin ich einfach altmodisch... na ja, und zu feige um es selbst zu tun.
"Katherine, wo bist Du nur mit Deinen Gedanken", kritisierte er mich ironisch.
"Ich frage mich, wieso Du mich immer 'Katherine' nennst und nicht 'Kate' sagst, so wie alle anderen."
"Erstens, weil ich nicht alle anderen bin. Und zweitens, erinnert mich 'Kate' immer an 'Cat' und Du bist keine Katze."
"Hast Du eine Ahnung. Ich kann auch die Krallen ausfahren."
Er lachte wieder. "Ja, da hast Du allerdings recht. Also, willst Du es jetzt hören oder nicht?"
"Was denn?"
"Meine Geschichte, meine Sorgen... einfach alles. Ich habe entschlossen, dass es Zeit ist, Dir alles zu erzählen."
"Wirklich? Ganz ohne Spaß jetzt?"
"Ja, ganz ehrlich."
"Na dann, hau raus damit."
"So einfach ist es nicht, aber ich versuche es. Aber Dir ist hoffentlich klar, dass ich Dich damit in Gefahr bringen kann. Eigentlich dürftest Du es gar nicht wissen. Beide Seiten wären hinter Dir her. Die Guten, weil Du mich gedeckt hast, die Bösen, weil ich Dir von diesem großen Geheimnis erzählt habe."
"Ich will es aber wissen", sagte ich und hoffte, dass es überzeugend klang. "Es ist mir scheißegal, wer hinter mir her sein könnte und wer nicht. Ich habe bis jetzt noch keinem davon erzählt, dass Du ein Todesser bist und ich werde auch keinem davon erzählt. Versprochen!"
"Ich bin Dir sehr dankbar dafür, Katherine", seufzte Draco. "Nicht nur dafür, dass Du mich nicht verraten hast, sondern auch dafür, dass ich es mir von der Seele reden kann. Du musst wissen, Myrte ist keine besondere Hilfe. Also dann mal los."
Er setzte sich bequemer hin und fing an.

"Also", stöhnte er und rieb sich mit der Hand einmal über das Gesicht. "Ich muss etwas weiter ausschweifen. Alles begann eigentlich schon vor dem Sturz des Dunklen Lords. Meine Eltern schlossen sich ihm an und schwörten im Treue auf Lebenszeit. Doch das war ihm nicht genug und so versprach mein Vater dem Dunklen Lord, dass auch einmal seine Kinder sich ihm anschließen und alle Fehler ausbügeln würden, die meine Eltern begingen. Dann verschwand Du-weißt schon-wer spurlos und meine Eltern taten alles, um sich wieder in die normale Gesellschaft zun integrieren. Das gelang ihnen besser, als erwartet. Mein Vater geht im Minesterium ein und aus und hat nur mit den ganz hohen Tieren dort zu tun. Zuhause jedoch wimmelt es in unserem Keller von schwarzmagischen Artefakten und mir wurde beigebracht, dass Muggel und Schlammblüter etwas schreckliches sind. Wir, die reinblütigen Zauberer, seien das einzig Wahre und es sei eine Schande, dass wir uns vor der Welt verstecken müssten. Du musst verstehen, dass ich so aufgezogen wurde und das meine festen Grundsätze waren, deswegen glaubte ich auch alles, was mein Vater mir erzählte. Hätte ich ihm widersprochen, hätte er mich bestraft. Deswegen behandele ich die Granger auch immer so schlecht."
Er machte eine kurze Pause, um einen Schluck Kürbissaft zu trinken, den er mitgebracht hatte.
"Ich habe nichts gegen sie, das musst Du mir glauben, Katherine, aber so wurde ich nunmal erzogen.
Ich kam also nach Hogwarts und wurde dem Haus Slytherin zugeteilt. Mein Vater war ungeheuer stolz. In Slytherin wimmelt es nur so von Anhängern des Dunklen Lords, die meisten Kinder von ehemaligen Todessern sind dort und so wurde ich noch weiter auf Du-weißt-schon-wen und den Hass auf die anderen Häuser getrimmt. Und dann war da auch noch Potter, der sich für was besseres hält und der auch noch verantwortlich ist für den Sturz des Dunklen Lords. Snape, der bei uns zuhause oft kam und ging, nahm mich oft beiseite und meinte, ich solle meinem Vater Ehre machen. Ich fragte mich gar nicht, ob das alles so richtig war,sondern ich tat einfach, was mir gesagt wurde. Ich war es ja nicht anders gewohnt.
Dann kam der Dunkle Lord wieder zurück. Mein Vater war dort und bekam sofort Ärger, aber der Zorn von Du-weißt-schon-wem verflog ein wenig, als mein Vater ihm berichtete, dass er einen Sohn habe, der in Potters Jahrgang war. Es wurde mir befohlen, Potter auszuspionieren, doch es wurde nicht so viel von mir erwartet.
Und dann kam alles anders. Der dunkle Lord hatte mir an Weihnachten von seinem Plan berichtet, dass er eine Prophezeihung aus dem Ministerium zu stehlen beabsichtigte, aber dazu brauchte er Potter, denn er konnte ja schlecht ins Ministerium gehen und sie selbst holen. Da er sich der Verbindung zwischen Potter und Sirius Black bewusst war, wollte er Potter eine Vision schicken, in der er Black folterte, denn er wusste, dass Potter seinem Paten sofort zur Hilfe eilen würde. Einige Todesser, darunter mein Vater und meine Tante Bellatrix, sollten in der Mysteriumsabteilung auf Potter warten und ihm anschließend die Prophezeihung abnehmen. Der erste Teil des Plans klappte auch, aber dann tauchten Leute aus dem Orden des Phönix und Albus Dumbledore auf und mein Vater wurde gefangen genommen. Er sitzt noch heute in Askaban, aber der Dunkle Lord ist fest entschlossen, ihn zu befreien, allein schon um ihn leiden zu sehen."

Wieder hielt Draco inne. Ich sah ihm an, dass jetzt der schwierige Teil der Geschichte kam. Oh Mann, Draco tat mir jetzt schon leid. Ich sah, wie seine Augen einen verzweifelten Ausdruck angenommen hatten. Ich hätte ihn am liebsten in den Arm genommen und geknuddelt, aber das wagte ich natürlich nicht.
"Draco", flüsterte ich. "Wenn Du nicht willst oder kannst, dann lass es. Ich verstehe das. Ich will nicht, dass ich Dir auf irgendeine Art und Weise damit weh tue."
"Du tust mir doch nicht weh, nur weil es für mich schwer ist, darüber zu reden", meinte er und schüttelte den Kopf. "Was redest Du da nur für dummes Zeug?"
"Na, herzlichen Dank auch," grummelte ich. Da war gerade eben wieder ein bisschen der "alte" Draco zum Vorschein gekommen. Ich mochte das nicht. Ab und zu fiel Draco in sein altes Schema und er maulte mich richtig an. Ich zuckte dann ein kleines bisschen zurück. Ich fühlte mich dann immer verletzt. Auch jetzt ging es mir so.
"Tut mir leid, Katherine", sagte Malfoy daraufhin erschrocken. "Ich wollte Dich nicht verletzen. Es ist nur nicht so leicht, verstehst Du? Also gut, wo war ich?" Er atmete noch einmal tief durch.

"Mein Vater wurde also verhaftet. Der Dunkle Lord war außer sich vor Wut. Ich war kaum aus der Schule zurück, da schickte er Nott und Avery zu mir, die mich zu ihm bringen sollten. Zum ersten Mal bekam ich Angst und dachte darüber nach, was er von mir wollen könnte. Meine Mutter erklärte es mir daraufhin.
'Du musst den Platz Deines Vaters einnehmen. Er hat es dem Dunklen Lord geschworen. Enttäusche uns nicht, Draco', hatte sie gesagt.
Ich aber wollte nicht. Ich wollte nicht mein Leben lang ein Diener des Dunklen Lords sein, ich wollte nicht ständig Angst davor haben müssen, auch nur den kleinsten Fehler zu begehen und dafür bestraft zu werden. Nein, das war nicht meins und so packte ich noch in der gleichen Nacht meine Sachen und versuchte davon zu laufen. Nott und Avery schliefen in unserem Gästezimmer. Ich hatte keine Ahnung, wohin ich sollte, aber immerhin schaffte ich es ganze zwei Tage lang.
Sie kamen in der Nacht, ich hatte mich gerade hingelegt, um ein wenig zu schlafen. Es waren vier Männer, nur zwei konnte ich erkennen. Einer war Fenrir Greyback, der Werwolf. Du ahnst ja gar nicht, wie furchteinflößend er ist.
'Sei froh, dass kein Vollmond ist, Bursche', grollte er mir zu. 'Sonst würde ich Dich sofort beißen. Du siehst lecker aus, Junge. Fast so wie Hühnchen.'
'Wir sollen ihn lebend und unversehrt zu seiner Lordschaft bringen, Greyback', sagte eine andere Stimme und ich erkannte sie als die von Snape. 'Du weißt doch, was der Dunkle Lord mit ihm vorhat. Und jetzt verbinde ihm endlich die Augen.'
Katherine, ich wollte mich wehren, aber sie standen alle vier mit erhobenen Zauberstab um mich herum. Was hätte ich tun sollen? Und so packte mich Snape am Arm und apparierte irgendwo mit mir hin. Wohin konnte ich nicht sehen, denn sie hatten mir ja die Augen verbunden.
Wir gingen einen langen Kiesweg hinauf, anschließend Treppen, dann betraten wir ein Haus, wieder Treppen und noch Gänge und irgendwann wurde mir die Augenbinde abgenommen. Ich war in einem großen Raum, ein Feuer brannte im Kamin und es waren einige Leute anwesend. Wurmschwanz, die Carrows, MacNair, Mulciber, alle die, die mich herein gebracht hatten, meine Tante und meine Mutter. Sie alle bildeten einen Kreis um mich und den Dunklen Lord, der in einem riesigen Sessel saß und seine Schlange streichelte.
'Draco Malfoy, da bist Du ja endlich', sagte er. 'Wir haben uns schon alle richtige Sorgen um Dich gemacht. Wir dachten schon, Albus Dumbledore hätte Dich erwischt und Du hättest die Seiten gewechselt.'
Ich schwieg, ich wollte ihn nicht ansehen, aber trotzdem starrte ich ihn an. Du hast keine Ahnung, was für eine Wirkung er auf andere hat. Ich kann es selbst nicht beschreiben.
'Aber wie ich sehe', fuhr er fort, 'bist Du wohlauf und den Berichten der anderen zufolge, hast Du anscheinend versucht zu fliehen. Ist das wahr?'
'Nein', war das einzige, was ich herausbrachte.
'Ich weiß, das Du lügst und so etwas dulde ich nicht,' zischte er.
Er hob den Zauberstab und mich durchfuhren Schmerzen, wie ich sie noch nie verspührt hatte. Ich wusste nicht mehr, wer ich war, wo ich war, nichts mehr. Ich fühlte nur noch diesen Schmerz. Ich hörte meine Mutter schreien und flehen und irgendwann hörte es auf. Als ich wieder zu mir kam, lag ich auf dem Boden und alle Todesser sahen mich angeekelt, aber auch geschockt an.
'So, Draco", sprach der Dunkle Lord weiter. 'Nun weißt Du, wie es sich anfühlt, wenn man mir nicht gehorcht oder mich belügt. Also, mein Lieber, der Grund, warum Du hier bist, ist, dass ich Dir eine gute Nachricht überbringen muss. Du wurdest dazu auserwählt, in meine Reihen aufgenommen zu werden und einen besonderen Auftrag für mich zu erledigen.'
Katherine, alles in meinem Körper wehrte sich dagegen und ich wollte mich am liebsten umdrehen und davon laufen. Aber was hätte ich tun können? Ich war umringt von Todessern, ich hätte nicht einen Schritt überlebt. Mir wurde zum ersten Mal meine Auswegslosigkeit bewusst. Ich wollte mich ihm nicht anschließen, aber was hatte ich denn für eine Wahl? Der Dunkle Lord fuhr fort zu sprechen:
'Du wirst in meine Reihen eintreten. Das ist keine Frage, sondern ein Befehl. Anschließend wirst Du nach Hogwarts zurückkehren. Dort wirst Du etwas für mich reparieren. Es befindet sich im Raum der Wünsche. Es handelt sich um das Verschwindekabinett. Du weißt sicher, wovon ich rede. Es gibt noch ein Gegenstück bei Borgin&Burkes in der Nokturngasse. Es besteht eine Verbindung zwischen ihnen. Ich möchte, wie schon gesagt, dass Du das Verschwindekabinett in Hogwarts reparierst und zwar, damit ich so einige Todesser in die Schule bringen kann!'
'Aber wie soll soll ich es denn reparieren? Ich habe keine Ahnung, wie so etwas gehen soll', rief ich laut.
Der Dunkle Lord antwortete. 'Deswegen wirst Du zu Borgin&Burkes gehen, dort bekommst Du die Hilfe, die Du brauchst. Aber das ist noch nicht alles, was Du für mich tun wirst. Du wirst mir hier und jetzt die Treue auf Lebenszeit schwören und anschließend wirst Du einen Weg finden, Albus Dumbledore zu töten.'"

"Das ist nicht Dein Ernst, Draco", schrie ich ihn an und die Tränen stiegen mir in die Augen. "Du willst nicht Dumbledore töten? Sag mir, dass das nicht wahr ist. Bitte!"
"Doch, Katherine, es ist wahr. Ich schwor dem Dunklen Lord die Treue und mir wurde unter Qualen, das Dunkle Mal eingebrannt."
"Aber warum, Draco, warum???" Mir rannen die Tränen über die Wangen.
"Der Dunkle Lord hielt meiner Mutter den Zauberstab an den Hals. Er drohte mir, sie auf der Stelle zu töten und danach mich selbst. Er drohte, alle meine Freunde umzubringen und alle Menschen, die ich mag und..."
Jetzt begann Draco zu weinen.
"Oh, Katherine, was hätte ich tun sollen? Was soll ich jetzt tun? Ich will Dumbledore nicht töten und ich will das Verschwindekabinett nicht reparieren, aber ich muss. Ich will nicht sterben und ich will nicht, dass irgendjemandem etwas passiert. Schon gar nicht Dir."
"Wieso mir?" Draco, geh zu Dumbledore, er kann Dir..."
"Nein, das kann er nicht. Wieso sollte er auch? Er kann auch Dich nicht beschützen. Und Du stehst jetzt mit auf der Liste."
"Aber warum? Ich habe niemandem etwas getan."
"Das weiß ich, Katherine. Ich bin es, der Schuld daran ist. Ich mag Dich einfach, Du gehörst zu meinen Freunden."
Das musste ich erstmal verdauen. Jetzt wusste ich alles. Es war zwar schön, dass Draco mich mochte, aber die Wendung war nicht ganz so toll. Ich saß eine Weile lang da und überlegte. Dann brachte ich endlich einen vernünftigen Satz heraus.
"Draco, ich bin froh, dass Du mir das alles erzählt hast, aber ich kann dir leider keinen Rat geben, außer dass ich an deiner Stelle zu Dumbledore gehen würde. Aber tu, was Du für das richtige hältst. Und mir ist es egal, was mit mir passiert, Du bist mir viel wichtiger."
Und wieder sah Draco mich mit tränennassen Augen an.
"Danke, Katherine, ich weiß das sehr zu schätzen. Aber ich kann nicht anders, ich muss ein Todesser bleiben. Es tut mir leid."
Dann kam er auf mich zu. Er nahm mich in die Arme. Es fühlte sich gut an. Er roch einfach fantastisch, nach einem Hauch von Rasierwasser, aber auch ein bisschen nach Honig. Und in diesem Moment war mir alles egal. Was hatte ich denn erwartet, ich konnte ihn irgendwie verstehen. Aber jetzt genoss ich einfach seine Nähe.
"Es ist spät, Katherine, wir sollten gehen", flüsterte in mein Ohr.
Ich nickte nur.
"Gute Nacht, Süße!" Immer noch hielt er mich fest. Doch dann... gab er mir Kuss auf die Wange, drehte sich um und ließ mich allein im Klo der Maulenden Myrte zurück.


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Hoch motivierte Angestellte vergessen morgens aus der S-Bahn auszusteigen, weil sie unbedingt das Kapitel zu Ende lesen müssen. Seit die Potter-Bücher auch in den Chef-Etagen aufgetaucht sind, häufen sich im Management die plötzlichen Krankmeldungen.
Meike Bruhns, Berliner Zeitung