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Fanfiction

Wenn aus Feindschaft Liebe wird... - Kapitel 8: Gryffindor gegen Slytherin

von Dilli

"Die wollten Dich glatt aus dem Team rausschmeißen", fragte Ron ungläubig.
"Na ja, nicht gerade schmeißen", antwortete ich erklärend, "aber ich sollte mich quasi freiwillig vom Besen werfen. Aber nicht mit mir. Diesen Gefallen tu ich Malfoy nicht. Nur über meine Leiche!"
"Klasse, Kate", rief Ron daraufhin begeistert und stieß die Faust in die Luft.
Es war schon ein Uhr morgens und wir saßen immer noch im Gryffindor-Gemeinschaftsraum und diskutierten wild über den vergangenen Tag. Snape hatte mich Gott sei Dank nicht erwischt, aber das war inzwischen auch schon egal.
"Bist Du Dir denn sicher, dass Draco da seine Finger im Spiel hat", zweifelte Hermine. "Ich meine immerhin war er nicht in Hogsmeade, weil er nachsitzen musste. Es könnte jeder gewesen sein, außerdem wimmelt es in Hogsmeade auch von bösen Hexen und Zauberern. Wenn ich an den Eberkopf denke...."
"Jetzt lass aber mal gut sein, Hermine", ergriff Harry für mich die Partei. "Du weißt genau, dass Malfoy allen Grund dazu hat, Kate zu hassen. Immerhin hat sie ihn vor halb Gryffindor blamiert. Und welcher schwarze Magier hätte Interesse daran, dass ausgerechnet unsere Kate das Paket überbringt? Der Übergeber hätte es jedem geben können, auch Dir. Aber der beiliegende Brief besagt ja ganz eindeutig, dass Katherine Miller gemeint war."
"Ja, da hast Du schon recht", gab Hermine zu. "Aber wieso sollte Malfoy wollen, dass Dumbledore das Halsband bekommt?"
"Das ist einfach", meinte ich. "Er wollte, dass Dumbledore den Fluch abbekommt und stirbt."
"Aber das ist doch lächerlich", lachte Hermine. "Warum sollte er das wollen?"
"Jetzt stell Dich doch nicht so dumm", giftete ich zurück. Langsam wurde ich echt sauer. Konnte oder wollte Hermine nicht begreifen? Aber wie sollte ich mich jetzt aus der Sache rauswinden? Ich hatte meinen Freunden nichts von der Sache auf Myrtes Klo erzählt. Na gut, auf gehts, die Zeit war gekommen. "Draco Malfoy hat den Platz seines Vaters als Todesser eingenommen. Ich weiß es, weil ich ihn an dem Abend, als ich bei Snape nachsitzen musste, belauscht habe. Und er muss irgendeine schlimme Aufgabe erledigen, sonst wird er getötet."
Von Dracos Tränen erwähnte ich nichts. Ich konnte zwar manchmal ganz schön fies sein, aber ich bin kein Unmensch. Ich hätte Draco jetzt so richtig lächerlich machen können (dieses "Gerücht" hätte in Hogwarts ziemlich schnell die Runde gemacht), ich hätte ihn in den Dreck ziehen können, aber das wollte ich gar nicht. Ich verspürte immer noch Mitleid mit ihm, auch wenn er mein Erzfeind war. Ich hatte ihn leiden gesehen, hatte ihn als Menschen und nicht als Schleimbeutel erlebt. Nein, das konnte ich nicht, ich konnte ihn nicht fertig machen.
"Bist Du Dir aicher", fragte mich Hermine. "Ich kann mir das nicht vorstellen. Malfoy ist erst 16. Ich glaube nicht, dass Du-weißt-schon-wer..."
"Ich bin mir aber sicher. Er sagte, er müsse irgendetwas reparieren und für die Fehler seines Vaters büßen. Und wenn er bei seiner anderen Aufgabe versagt, dann würde 'er' seine ganze Familie umbringen. So ungefähr jedenfalls."
"Das klingt aber gar nicht gut", sagte Hermine nach einiger Zeit. "Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass Du-weißt-schon-wer einen nicht voll ausgebildeten Zauberer in seine Reihen aufnehmen würde."
"Hermine, wir haben doch schon darüber gesprochen",warf Harry ein. "Ich selbst kam auch schon auf den Gedanken. Vor allem, weil Malfoy ständig von der Karte des Rumtreibers verschwindet. Ich bin aber immer noch nicht darauf gekommen, warum."
"Harry, Du solltest wirklich nicht Deine Zeit mit Malfoy verschwinden. Du weißt, dass Dumbledore möchte, dass Du Dich voll und ganz auf Du-weißt-schon-wen konzentrierst."
"Ja, ich weiß", murrte Harry daraufhin.
"Ich verstehe aber immer noch nicht ganz, was das alles mit Kate zu tun haben soll", warf Ron in die Runde.
"Na ja", erklärte Harry, "ich kann mir nur vorstellen, dass Malfoy an ihr Rache nehmen will, weil sie ihn verprügelt hat. Sie, als ein Mädchen und auch noch eine Gryffindor, haut ihm, den Todesser, ein paar aufs Maul. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass er ahnt, dass Du, Kate, dabei bist, sein Geheimnis zu lüften."
"Schluss jetzt", rief ich laut aus. "Ich hab jetzt keine Lust mehr, auch nur ein Wort über diesen Arsch zu reden oder zu hören. Nein, Ron, halt die Klappe. Ich konzentriere mich jetzt nur darauf, Malfoy in Quidditch dermaßen in den Hintern zu treten, dass er drei Wochen nicht darauf sitzen kann. Übrigens Harry, wer übernimmt jetzt Katies Position. Doch nicht etwa Romilda Vane, oder?"
"Nein", meinte Harry und schüttelte den Kopf. "Ich mag sie nicht (ich übrigens auch nicht), weder sie selbst noch ihre Spielweise. Sie ist kein Teammensch. Nein, ich habe beschlossen, Dean Thomas spielen zu lassen. Kate, schau mich nicht so an, ich halte das gleiche von ihm. Ja, ich weiß, dass Ginny und er sich ständig streiten (aber ich glaube nicht, dass du weißt worüber, lieber Harry, sonst wärst du nicht so ruhig). Aber letztes Jahr hat Dean auch schon mal in der Mannschaft gespielt und da war er richtig gut. Er war im Krankenflügel, als die Auswahlspiele waren. Er hat anscheinend eine Wette verloren. Ich muss einfach das beste für die Mannschaft tun. Und da Dean gut spielt... Was ist jetzt eigentlich mit Deinem neuen Besen?"
"Ich habe Artemis zu meinem Vater geschickt, nur um ihn nochmal gaaaanz lieb zu bitten."
"Na, hoffen wir, dass Dein Vater so lieb ist."

Er war es. Am Freitagmorgen, also einen Tag vor dem großen Spiel, kamen Artemis und Ares, die Eule meiner Eltern, durch die große Halle geflogen, ein großes, längliches Paket in ihrer Mitte. Sie landeten vor mir in der Erdbeermarmelade. Ich war so neugierig, dass ich es sofort aufreißen musste. Harry, Ron und Ginny halfen mir dabei, denn sie wollten natürlich auch meinen neuen Besen sehen. Und dann lag er vor mir:
Sein Stiehl war aus Ebenholz, die Borsten versilbert. Mein Name war eingraviert. Er war einfach fantastisch, mein Nimbus 2002.
"Wow, der ist spitze", stöhnte Ron.
Ja, das war er. Der ganze Gryffindortisch kam zu mir, um den Besen zu bewundern. Zufrieden sah ich, dass auch Draco Malfoy am Slytherintisch sich fast den Hals verrenkte, um einen Blick auf mein neues Prachtstück zu erhaschen. OOOO, armes Baby, das böse Gryffindormädchen fliegt einen schnelleren Besen als dein Nimbus 2001. Armer kleiner Draco, musst Du jetzt an Crabbes Schulter weinen? Oder muss Goyle Dir jetzt über den Kopf streicheln? Oder soll Snape Dir vielleicht die Brust geben, dass Du Dich in den Schlaf nuckeln kannst? Der Nimbus 2002 ist nicht nur schneller, sondern auch länger. Ha, ich würde sagen, ich bin eindeutig der bessere Mann.

Am liebsten hätte ich mich ja sofort auf den Besen geschwungen und sämtliche Unterrichtsstunden geschwänzt, aber das ging natürlich nicht. Also musste ich Zaubertränke (wir brauten einen Geistertrank wegen dem morgigen Halloween), Kräuterkunde, die Mittagspause, Zauberkunst und das Abendessen über mich ergehen lassen, bis wir uns endlich auf den Weg zum letzten Training machten. Ich zog mich schneller als alle anderen um und raste förmlich auf das Quidditchfeld. Ich schwang meinen Fuß über den Stiehl, hielt kurz die Luft an und stieß mich ab. Ich sauste in die Höhe, der Wind bließ durch mein Haar und ich stieß einen lauten Schrei aus. Wow, war das geil! Ich fühlte mich frei und wollte ewig so weiterfliegen. Das war besser, als alles andere: besser als der Sauberwisch 5, besser als Vanilleeis mit heißen Himbeeren, besser als ein langer, ausgiebiger Shoppingtag, besser als Malfoy eine rein zu hauen, besser als Sex. Na ja, das sagt man doch so. Ich konnte da noch nicht so mitreden, ich war ja noch Jungfrau. Ich versuchte einige Flug-und Wendemanöver und geriet immer mehr in Hochstimmung. Mein Besen war einfach der Hammer.
"Kate, komm runter", rief Harry von unten.
Och nee, ich will nicht, aber was sein muss, muss sein.
"Sehr gut, Kate", sagte Harry zu mir, als ich neben ihm landete. "Der Besen passt wirklich perfekt zu Dir. Und wie Du geflogen bist...spitze!"
"Danke, Harry", murmelte ich verlegen. Ich weiß nicht, ich mag es nicht, so gelobt und in den Himmel gehoben zu werden. Ich komm mir da irgendwie doof vor, weil ich dann nie weiß, was ich darauf antworten soll.
"Alles klar", rief Harry, als sich schließlich die ganze Mannschaft um ihn herum versammelt hatte. "Ich habe hier die Mannschaftsaufstellung der Slytherins. Montague, Norrington und Paulson machen, wie auch schon letztes Jahr, die Jäger. Ginny, Kate, Dean, ihr müsst besonders aufpassen, denn diese drei schrecken nicht davor zurück, auch mal den Ellenbogen auszufahren und einen vom Besen zu stoßen. Die Treiber sind diese Gorillas namens Crabbe und Goyle. Jimmy, Ritchie, ihr kümmert euch um sie. Hüter ist dieser Siebtklässler Timmins. Tja und ich, ich bekomme es wie immer mit Draco Malfoy zu tun. Okay, die Strategie haben wir ja schon ausführlich in den letzten Trainings besprochen. Also gut, dann los. Auf meinen Pfiff. Drei, Zwei, Eins!" Pfiff.
Das Training lief super. Mein Besen war der Wahnsinn. Ich konnte den Klatschern und Attacken der anderen Spielern viel besser und schneller ausweichen. Nach zwei Stunden tat mir immer noch nicht der Hintern weh, so wie bei dem Sauberwisch. Ich konnte auch noch einigermaßen laufen, als ich abstieg. Normalerweise waren meine Beine immer so steif, dass ich sie nicht mehr spürte, aber heute war alles anders.
"Alles klar", meinte Harry noch in der Umkleide. "Das war sehr gut heute. Wenn wir morgen auch so spielen, geht Slytherin unter. Ich möchte, dass ihr alle früh ins Bett geht, damit ihr morgen Früh alle fit und ausgeruht seid. Also dann, gute Nacht, euch allen!"

Er war da, der große Tag, der Tag an dem ich Malfoy endlich die Fresse polieren konnte. Die letzten Tage hatte ich ihn eigentlich nur in Zaubertränke und und Verteidigung gegen die dunklen Künste gesehen. Er war schweigsam, blass und hatte tiefschwarze Ringe unter den Augen. Er sah überhaupt nicht gut aus, auch im Gegensatz zu sonst nicht. Ich machte mir Sorgen um ihm. Ja, wirklich, auch wenn es sich um Draco Malfoy handelte. Ich kann nicht sagen, wieso, es war einfach so.
Ich saß bei einem schönen schwarzen Kaffee mit viel Zucker in der Großen Halle und starrte vor mich hin. Ich hatte nicht gerade viel geschlafen. Erstens war ich viel zu nervös und dann hatte ich auch noch von meinem Traumprinzen geträumt. Doch dieses Mal hatten wir nicht geknutscht und gefummelt, sondern seine Augen schwammen in Tränen. Ich weiß nicht, wieso, warum, weshalb, aber er weinte und flehte um Hilfe.
"Ich sterbe sonst, Kate", hatte er geflüstert. "Rette mein Leben."
Von da an fand ich keinen Schlaf mehr.
Ein Kaffee reichte mir nicht, ich brauchte einen zweiten. Essen konnte ich nicht, ich brachte nichts runter.
"Komm schon, Süße, iss was", versuchte mich Ginny zu überreden und fing an, mir mit einem Marmeladentoast vor dem Gesicht rumzufummeln.
"Geh mir bloß mit diesem Zeug weg", meinte ich grummelnd. "Ich hab Dir doch schon gesagt, ich esse nichts und damit basta. Ich bekomme heute Abend auf dem Fest dann schon genug zum Essen. Ich fall schon nicht vom Fleisch und vom Besen schon dreimal nicht."
Als schließlich Harry kam und uns aufforderte, mit ihm zum Quidditchfeld zu gehen, begann der Knoten in meinem Inneren immer mehr anzuschwellen. Wie hatte ich mich nur auf so etwas einlassen können? Wieso hatte ich mich auch überreden lassen? Ich glaube, ich kotze gleich. Halt, wo war Malfoy? Dann kann ich ihm wenigstens ins Gesicht reihern, wenn es schon sein muss...

Und dann ging alles ganz schnell. Gerade noch war ich den Hügel zum Quidditchfeld hinunter gelaufen und schon maschierte ich das erste Mal mit meinem roten Quidditchumhang hinaus auf den Platz. Das Stadion war proppenvoll. Ganz Hogwarts hatte sich versammelt, um das Eröffnungsspiel der Saison zu sehen. Sogar Professor Dumbledore, dessen Platz beim Essen in letzter Zeit so oft leer gewesen war, saß nun, von allen anderen Lehrern umgeben, auf der Tribüne und applaudierte den einmarschierenden Spielern.
Harry ging auf Madam Hooch, die Schiedrichterin und Fluglehrerin, zu und schüttelte Montague, dem Kapitän der Slytherins, die Hand, wobei man deutlich sah, dass sich die beiden die Hände zerquetschen wollten. Ich warf einen Blick auf Malfoy. Er sah mich grinsend an, wobei mir wieder einmal auffiel, wie fertig er aussah. Kate, konzentriere Dich gefälligst, verdammt nochmal. Jetzt gehts um die Wurst, da darfst Du kein Mitleid empfinden, Du dumme Kuh. Das hatte sich dann auch erledigt, als Malfoy sich mit dem Zeigefinger einmal quer über den Hals fuhr. Du Arsch! Ich krepiere nicht, nur weil du das so willst. Ich zeigte ihm unbemerkt den Mittelfinger.
"Spieler, auf die Besen", rief Madam Hooch laut und ich tat wie geheißen. "Denken Sie daran, ich will ein schönes, faires Quidditchspiel sehen. Wer sich nicht daran hält, der fliegt vom Platz. Und jetzt auf meinen Pfiff! Drei, Zwei, Eins!"
Los gehts. Ich stieß mich ab und stieg, zusammen mit den Bällen, hoch in die Luft. Es gab ein allgemeines Gewusel und plötzlich hatte ich den Quaffel in der Hand. Ich klemmte ihn mir unter den Arm und schoss auf das Tor der Slytherins zu. Da wurde ich gerammt. Norrington war mir in die Seite gefegt.
"Das war ein Foul", rief Ernie MacMillan, der heute den Stadionsprecher machte. Schade, dass Lee Jordan nicht mehr auf der Schule war, der war einfach zu geil. "Aber Thomas fängt ihn auf, gibt weiter zu Ginny Weasley, die wieder auf das Tor zufliegt. Achtung, da kommt Montague. Weasley gibt ab zu Miller, die steht frei vor Timmins. Nun schieß schon, Kate, schieß. Und....TOOOOOR! Kate Miller, die Neuentdeckung, macht ihn rein. Damit steht es zehn zu null für Gryffindor."
Ich hatte gar nicht wirklich mitbekommen, dass ich ein Tor geschossen hatte, denn ich war zu sehr in das Spiel vertieft gewesen und hatte einfach nur reagiert. Doch jetzt jubelte ich natürlich.
Das Spiel ging rasant weiter. Slytherin war jetzt im Ballbesitz. Paulson, ein Fünftklässler, jagte auf unser Tor zu, Dean und Ginny versuchten ihn aufzuhalten, schafften es jedoch nicht. Doch zum Glück hatten wir Ron, er fing den Quaffel lässig auf und warf ihn gleich weiter zu mir. Ich suchte mir einen Weg durch das Getümmel, Crabbe schoss einen Klatscher auf mich ab, der mich nur knapp verfehlte. Montague baute sich vor mir auf und zwang mich, den Quaffel an Ginny abzugeben. Sie fing ihn auf, fegte fast Norrington vom Besen, warf und traf. Ja, zwanzig zu null für uns.
Zehn Minuten später hatten Dean und Ginny noch vier und ich noch zwei Tore gemacht, während Ron noch nicht einen Ball durch seine Ringe gelassen hatte. Somit stand es achtzig zu null. Doch Paulson schoss jetzt in rasanten Tempo auf Ron zu und auf einmal fiel Ron fast vom Besen und Paulson konnte verwandeln. Mist, achtzig zu zehn. Okay noch genug Vorsprung.
Mehrmals kreuzte ich den Weg von Malfoy, der mir dann immer fiese Sprüche an den Kopf warf. Aber mir war das egal, ich hörte dann gar nicht hin.
"Wie hast Du es eigentlich in die Mannschaft geschafft, Miller", versuchte er es erneut. "Hast Du es mit Potter getrieben? War er gut, ja? Igitt, Dich würde ich ja nicht mal mit Samthandschuhen anfassen."
"Halt endlich Deine dumme Fresse", schrie ich ihn an, schnappte mir den Quaffel, den Ginny mir zugeworfen hatte und sauste davon. Nur nicht aufregen Kate, er ist nur neidisch, weil er kurz vor dem Verlieren ist. Hör einfach nicht hin.
BUMM! Ein Schlag traf mich in die Seite und ich bekam fast keine Luft mehr. Was war denn das? Ich hörte von irgendwo her einen Pfiff, hatte aber keine Ahnung wieso.
"Kate", hörte ich eine Stimme. "Kate, ist alles in Ordnung? Kate, sag was."
"Was ist denn los", fragte ich verwirrt und schaute mich um. Ich lag unten auf dem Quidditchfeld. Hä? Wie komm ich denn hier hin? Aua, mir tat alles weh. Die ganze Mannschaft plus Madam Hooch stand um mich herum.
"Du bist gerade fünfzehn Meter in die Tiefe gerauscht", erklärte Harry. "Norrington ist voll in Dich rein gerasselt und Du bist vom Besen gefallen. Wir dachten schon, Du knallst mit voller Wucht auf, aber irgendjemand muss Deinen Sturz abgefangen haben."
"Haben wir wenigstens gewonnen", wollte ich wissen. Alles andere war unwichtig.
"Aber sicher doch", grinste Ginny. "Harry hat den Schnatz in dem Moment gefangen, als Norrington Dich geblockt hat."
"Na, wenigstens etwas. Wie hoch war es denn jetzt?"
"290 zu 30."
"Ja", rief ich und versuchte mich aufzurichten, doch über ein Dutzend Hände drückten mich zurück.
"Bleiben Sie liegen, Miss Miller", ermahnte mich Madam Hooch. "Sie sollten dringend in den Krankenflügel. Sie scheinen zwar nicht verletzt zu sein, aber mit einem solchen Sturz ist nicht zu spaßen."
"So ein Quatsch", schimpfte ich. "Mir fehlt nichts. Das gibt vielleicht zwei, drei blaue Flecken, mehr nicht."
"Sind Sie sicher?"
"Ja", sagte ich genervt, stand auf und ging in Richtung Umkleidekabine davon.

Ich saß, immer noch im Quidditchumhang, auf der Bank und konnte mich nicht rühren. Irgendwie war der Schock nachträglich eingetreten. Mein Gott, was hätte mir alles passieren können. Wenn nicht irgendjemand eingegriffen hätte... Aber wer? Mit Sicherheit einer der Lehrer. Soviel ich wusste, war das Verlangsamen der Zeit ein sehr schwieriger Zauber, den man erst im UTZ-Kurs der siebten Klasse lernt.
"Kate, kommst Du mit", riss mich Ginnys Stimme aus den Gedanken. "Wir wollten uns doch für das Halloweenfest heute Abend fertig machen."
"Ach so, ja", stotterte ich. "Geht nur schon vor, ich komme gleich nach. Ich muss mich ja noch umziehen."
"Bist Du sicher, dass Du allein zurecht kommst", wollte Ron wissen. "Du weißt schon, wegen..."
"Danke, ich komme ganz alleine klar", gab ich bissig zurück. Bin ich denn ein Baby, dass bemuttert werden muss? Wegen Malfoy ziehe ich doch nicht den Schwanz ein.
"Es ist nur so, wir haben McGonagall..."
"Jaah, ich weiß, aber ich bin kein kleines Kind mehr. Ihr könnt wirklich gehen. Wenn ich in, sagen wir mal, einer halben Stunde nicht im Gemeinschaftsraum bin, dann könnt ihr ja Alarm schlagen."
Und endlich gingen sie. Mal fünf Minuten meine Ruhe haben, herrlich. Ich mag ja meine Freunde wirklich und ich weiß auch, dass sie es nur gut mit mir meinen, aber ab und an brauchte ich auch mal ein wenig Zeit für mich. Zeit, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen.

Langsam zog ich mir Hose, Pulli und Schuhe an, dann schulterte ich meinen Nimbus 2002 und verließ die Umkleidekabine.
"Hallo, Miller."
Oh nein, diese Stimme kenne ich doch. Und tatsächlich, als ich aufsah, stand Draco Malfoy vor mir, aber er war heute ausnahmsweise einmal ohne seine Gorillas unterwegs.
"Malfoy, heute einmal ohne Begleitschutz", gab ich fies grinsend zurück. Was er kann, kann ich schon lange. "Hast Du denn keine Angst, dass ich Dich wieder fertig machen könnte?"
"Du und mich fertig machen? Dass ich nicht lache, Miller."
"Na ja, darf ich mal ein paar Sachen aufzählen: im Zug, während Verteidigung gegen die dunklen Künste, die Quidditchauswahlspiele, heute..."
"Genau darüber wollte ich mit Dir reden, Miller. Du nimmst Dir zu viel raus. Das kann und will ich nicht zulassen. Du hast mich das letzte Mal blamiert. Wenn Du noch einmal..."
"Willst Du mir etwa drohen, Malfoy?"
"Wenn man es so betrachtet, dann ja."
"Ich habe keine Angst vor Dir."
"Das solltest Du aber."
"Angst, vor Dir? Dass ich nicht lache. Was bist du denn schon? Ein kleiner 16-jähriger Schüler."
"Da sieht man mal wieder...", er machte einige Schritte auf mich zu. Wir standen uns jetzt sehr nahe. Unsere Gesichter waren nur eine Handbreite auseinander, aber Malfoy sah mich, wie immer nicht direkt an. "Da sieht man mal, dass Du keine Ahnung von irgendetwas hast. Ich habe Mittel und Wege Dir weh zu tun und Dich zu verletzen, das kannst Du Dir in Deinen schlimmsten Träumen nicht vorstellen. Also, Miller, rede nicht von Sachen, von denen Du keine Ahnung hast. Komm mir ja nicht mehr in die Quere. Und jetzt, Tschüss!"
Er drehte sich um und ging in Richtung Schloss davon. Ich stand noch immer auf der gleichen Stelle und überlegte hin und her. Sollte ich oder nicht? Es konnte mich in Gefahr bringen, aber wenn...
"Ich weiß, was Du bist", rief ich ihm laut hinterher, bevor ich überhaupt fertig war mit meinen Überlegungen. Super gemacht, Kate, ich seh Dich jetzt schon tot irgendwo im Graben liegen.
Malfoy blieb stehen und drehte sich langsam zu mir um. Er blickte geschockt drein und war kreidebleich.
"Was...was hast Du gerade gesagt", stotterte er.
Mit wenigen Schritten war ich bei ihm.
"Ich sagte, ich weiß was Du bist!"
"Was meinst Du damit, Miller?"
"Nicht gerade der hellste, was? Ich weiß, dass Du ein Todesser bist, Draco Malfoy und ich weiß, dass Du derjenige warst, der das Paket an Professor Dumbledore hast schicken lassen."
Malfoy brachte keinen Ton mehr heraus. Im Gegenteil, er wurde noch blasser und sah aus, als müsse er sich jeden Moment übergeben. Und somit drehte ich mich um und rannte zurück ins Schloss, bevor er aus seiner Starre auftauen und mir doch noch einen Fluch hinterher hetzen konnte.


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