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Fanfiction

Wenn aus Feindschaft Liebe wird... - Kapitel 7: Hogsmeade

von Dilli

Jeden verdammten Tag in den nächsten Wochen, hatte ich nun Angst, überhaupt aus dem Bett zu steigen. Hier war ich wenigstens sicher vor irgendwelchen Angriffen, denn ich war mir sicher, dass hinter jeder Ecke Draco Malfoy auflauern konnte. Wer weiß, was der alles für Zaubersprüche drauf hatte... Mit Sicherheit hatte man ihm die Unverzeihlichen Flüche beigebracht. Oje, Oje, ich darf gar nicht daran denken. Nachts tat ich selten ein Auge zu und wenn, dann quälten mich oft schreckliche Träume, in denen ich, wie ein Käfer, auf dem Rücken lag und wild zuckte. Und diese Schmerzen, diese unerträglichen Schmerzen.
"Jetzt reicht es aber, Kate", schimpfte mich Hermine eines Morgens, als ich mich wieder einmal weigerte aufzustehen. "Seit vier Wochen geht das jetzt schon so. Und bist Du schon tot? Nein, Malfoy hat Dir nicht ein Haar gekrümmt seither, der hat sich gar nicht wirklich für Dich interessiert."
"Aber nur," maulte ich zurück, "weil ihr mich nicht allein gelassen habt."
"Das werden wir ja auch nicht tun. Harry ist der gleichen Meinung wie ich, nämlich, dass Du lieber vorsichtig sein solltest. Nicht, dass Malfoy doch darauf wartet, Dich mal allein zu treffen. Aber jeden Morgen das gleiche Theater. 'Ich will nicht aufstehen' (sie machte meine Stimme erstaunlich gut nach), das geht mir ja jetzt so was von auf den Keks. Du stehst jetzt auf und damit basta." Und damit zog sie mir die Decke weg.
"Ich hab aber auch noch andere Gründe, warum ich nicht aufstehen will", gähnte ich ihr entgegen. "Ich....ähm...bin nämlich noch total müde."
Oh mein Gott, beinahe hätte ich mein Geheimnis ausgeplaudert. Ich hatte meinen Freunden noch immer nichts von den Träumen, die ich auch in den letzten Wochen immer mal wieder gehabt hatte, erzählt und ich glaube, dabei blieb es auch noch eine Weile, ich habe schließlich auch ein Privatleben.
"Das ist mir jetzt egal. Komm schon, steh auf, wir wollen schließlich heute nach Hogsmeade."
Stimmt ja, fiel es mir wieder ein. Jetzt, wo ich darüber nachdachte, war vor etwa zwei Wochen ein Aushang darüber am schwarzen Brett im Gemeinschaftsraum gemacht worden. Irgendwie schien mir das entfallen zu sein, wie so einiges in letzter Zeit. Die vier Wochen, die seit den Auswahlspielen vergangen waren, hatte ich eigentlich nur mit Schule, Hausaufgaben und Quidditchtraining verbracht, aber sonst...
Malfoy hatte mich, für seine Verhältnisse, wirklich kaum beachtet, er hatte mir nur den ein oder anderen blöden Spruch (vor allem in Verteidigung) an den Kopf geworfen. Und es waren so einfache Sprüche, wie "Du kannst wohl gar nichts", die konnte man leicht überhören. Aber ansonsten war er eigentlich zahm wie ein Lamm gewesen. Gut, wir reden hier von Draco Malfoy, dem größten Idioten der Schule (Snape nicht mit gerechnet) und der wird niemals wie ein Lamm sein. Er wird immer dieser miese Schleimbeutel bleiben. Was ich aber eigentlich damit sagen wollte, er hatte mich nicht angegriffen oder so (jetzt war ich mal diejenige mit Bodyguards) und deswegen war es eigentlich wirklich schwachsinnig von mir, ständig zu Tode geängstigt herum zu laufen. Also fasste ich jetzt, als ich nur in meinem Satinnachthemdchen bekleidet vor Hermine lag, den Entschluss, dass ich endlich wieder nach vorne blicken musste. Wie blöd war ich eigentlich (juhu, die alte Kate kehrt zurück), dass ich mich von einem Arschloch wie Malfoy hatte runter ziehen lassen? Nichts da, Feierabend, Kopf hoch, Brust raus.
Ich schwang voller Elan die Beine über die Bettkante.
"Also gut, los geht's", sagte ich munter zu Hermine, die mich jetzt dann doch verdattert musterte, und machte mich auf den Weg ins Bad.
"Das ging aber schnell", meinte sie. "Ich dachte, ich müsste Stunden vor Deinem Bett reden, bis ich Dich dazu bewegen kann, auch nur die Augen zu öffnen. Immerhin ist Samstag."
"Da sieht man mal, wie sehr sich sogar Du täuschen kannst, Hermine."

Nach dem Frühstück reihten wir, also Harry, Ron, Hermine und ich (Ginny war, was für eine Überraschung, mit Dean zusammen unterwegs) uns in der Eingangshalle in eine ellenlange Schlange aus Schülern ein, die alle in das Dorf Hogsmeade wollten. Diesmal dauerte die ganze Prozedur "etwas" länger, denn Argus Filch, der Hausmeister, musste uns alle höchst persönlich mit einem Geheimnisdetektor pieksen. Ich verstand zwar nicht den Sinn der ganzen Sache, aber macht ja nichts.
Dann, endlich, nach gefühlten zwei Stunden, traten wir durch das Schlosstor und eine eiskalte, steife Brise und einige Schneeflocken wehte uns entgegen. Schnee, Ende Oktober? Na ganz prima! Ich mag den Winter nicht, ich bin eher der Sommertyp, da braucht man nicht so viel anziehen, vor allem keine dicken Winterumhänge. Furchtbar.
Wir liefen die Straße ins Dorf hinunter. Nach einer Viertelstunde waren wir endlich da, der Wind wehte zwischen den Häusern zwar nicht so stark, aber trotzdem schneite es. Unsere erste Station war der Honigtopf. Ich liebe diesen Laden. Wenn man ihn betritt, ist es, als wäre ein Kindheitstraum Wirklichkeit geworden. Allein schon der Geruch ist....einfach unbeschreiblich. Es riecht nach Schokolade, Pfefferminz, Früchten, Karamel und ettlichen Sachen mehr, die das menschliche Herz begehrt. Hermine, Ron, Harry und ich deckten uns mit Tüten voller Sahne- und Karamelbonbons, Lackritzzauberstäbe, kandierter Früchte, Schokofrösche, saurer Drops und so weiter, ein, bis wir schließlich unsere Geldbeutel um einiges erleichtert hatten.
Dann ging es wieder hinaus auf die Straße, auf der es nur so von Hogwartsschülern wimmelte.
"Wollen wir in die Drei Besen auf ein Butterbier", fragte Hermine, die schon eine ganz rote Nase hatte.
"Da bin ich dabei", stimmte ich zu. Mir war auch schweinekalt, es waren Temperaturen wie im Dezember oder Januar.
Auch die Jungs hatten nichts dagegen, also machten wir uns auf den Weg, die Straße entlang, bis wir endlich bei dem Pub angelangt waren. Drinnen angekommen (es war wie immer die Hölle los), schickten wir die Jungs an die Bar und Hermine und ich begaben uns auf die Suche nach einem Tisch, an dem mindestens vier Personen Platz hatten. Das war gar nicht so einfach, aber schließlich hatten wir einen endeckt. Wir hatten uns kaum hingesetzt, als auch schon Harry und Ron, mit vier dampfenden Butterbier beladen, kamen.
"Ist das heute schon wieder voll", stöhnte Ron und ließ sich auf einen freien Stuhl fallen. "Die arme Madam Rosmerta weiß gar nicht mehr, wo ihr der Kopf steht."
"Ja, die Arme", zischte Hermine sarkastisch. "Das weiß man ja nicht vorher, dass auch mal Arbeit auf einen zukommt, wenn man eine Bar aufmacht."
Sie reagierte immer so, na ja, eifersüchtig, wenn Ron von der Wirtin des Pubs sprach. Wir alle wussten, dass Ron eine Schwäche für Rosmerta hatte, die mit einem sehr ausladenden Oberkörper ausgestattet war und Hermine schien das nicht zu passen. Warum wohl?
Ich warf Ron einen Blick zu, der ihm eindeutig "Bloß kein falsches Wort jetzt" sagen sollte und anscheinend hatte er es auch verstanden. Das grenzt ja an ein Weltwunder, denn Ron ist oft etwas schwer von Begriff.
"Stimmt, Hermine, Du hast vollkommen recht." Das war seine Antwort. Hermine hatte wahrscheinlich mehr so etwas wie "Diese hässliche Kuh ist einfach zu dumm" hören wollen, aber es reichte ihr fürs erste.
"Darf ich mich zu euch setzen", meinte plötzlich eine leise Stimme. Ginny war auf einmal neben mir aufgetaucht, ohne dass ich sie bemerkt hatte und so war es auch kein Wunder, dass ich ordentlich erschrak.
"Ginny, was machst Du denn hier", fragte Harry sie mit einem breiten, zum Dahinschmelzen schönen Lächeln im Gesicht. Ich hatte ja schon länger die Vermutung, dass Harry auf meine beste Freundin stand, sagte aber nichts zu den beiden. Wobei ich persönlich der Meinung war, dass die zwei wesentlich besser zueinander passen würden als Dean und Ginny, aber mich fragte ja keiner.
"Ähm, nichts", antwortete Ginny, aber den Blick, den sie mir zuwarf, sagte auch schon alles. Sie hatte sich anscheinend schon wieder mal ihrem ach so tollen Dean gestritten. "Dean hat nur, ähm, plötzlich Magenschmerzen bekommen und ist zurück ins Schloss. Ich wollte aber noch nicht, also habe ich mir gedacht, ich schau einfach mal hier rein, ob ich euch treffe. Tja, und hier bin ich."
"Das ist schön", gab Harry zurück und drückte ihr kurz die Schulter. Auffälliger ging es ja wohl nicht. Nicht lachen, Kate, das geht dich überhaupt nichts an. Aber mir wollte es nicht gelingen. Harrys Annäherungsversuche waren einfach zu komisch. Wie er es probierte, mit ihr zu flirten, zum Schreien. Habt ihr schon mal einen Elefanten auf einem Dreirad gesehen? Dann wisst ihr, was ich meine. Harry mag ja ein Genie auf dem Gebiet Verteidigung gegen die dunklen Künste sein, aber im Bereich Liebe war er einfach eine Niete.
"Sag mal, Kate, wieso grinst Du eigentlich so, als hättest Du gerade in eine Millionen Galleonen gewonnen", meinte Ron plötzlich an mich gewandt.
Ach du heilige Scheiße, wo waren wir grad, ich habe den Faden verloren.
"Ach, ich, ähm, musste, ähm, gerade daran denken, ähm, ha, wie wir Malfoy und sein scheiß Slytherin nächste Woche fertig machen." Hu, grad nochmal die Kurve gekriegt, ich will schließlich niemanden beleidigen, weil ich in Gedanken versunken war.
In genau einer Woche, also an Halloween, würde das erste Quidditchspiel der Saison, Gryffindor gegen Slytherin, stattfinden. Das würde meine erste richtige Bewehrungsprobe werden, wobei ich sagen muss, dass ich gar nicht so schlecht in unseren Trainings war, die wir mindestens dreimal in der Woche hatten. Harry war der Meinung, dass wir die doofen Slytherins haushoch schlagen würden und seine Euphorie steckte uns alle an. Ich träumte sogar manchmal (wenn meine fiesen Malfoyträume und meine geheimen Liebesträume es zuließen) davon, wie ich Malfoy gehörig in den Arsch tritt und das meine ich wörtlich. Ab und zu beschmiss ich ihn auch mit Quaffeln oder verprügelte ihn mit meinem Besen.
"Ich sehe Malfoy schon bildlich vor mir", träumte Ron vor sich hin. "'Huhuhuhuuuuuuuuu, wir haben verloren, huhuuuuuuuuuuu. Mama, das böse, böse Gryffindor hat uns geschlagen. Mamaaaaaa!'"
Wir kugelten uns alle vor lachen, sogar Hermine, die mit Quidditch ja nichts anfangen kann, aber ich glaube, das lag vor allem daran, dass Ron den Witz gemacht hatte. Harry fasste sich als erster wieder.
"Kate, was ist jetzt. Bekommst Du einen neuen Besen", wollte er von mir wissen.
"Na ja, ich habe meine Eltern zumindest gefragt", antwortete ich ihm. "Meine Mum war nicht gerade begeistert. Sie meint, ich solle mich eher auf die Schule konzentrieren. 'Katherine, was willst du denn mit diesem....Sport? Der Unterricht ist viel wichtiger.' Bla, bla, bla. Mein Dad dagegen hat sich riesig gefreut. Ihr kennt ihn ja, er ist ein riesiger Cannons- Fan ("Das ist auch gut so", rief Ron dazwischen) und ich glaube, er wird sich durchsetzen. Wenigstens einmal in seinem Leben. Als ich ihm geschrieben hab (ich hatte in weiser Vorraussicht, dass meine Mutter "Nein" sagen würde, Briefe an beide Eltern geschrieben), antwortete er sofort, dass er mir den neuen Nimbus 2002 kaufen würde. Der wäre echt stark, zwar nicht so gut wie der Feuerblitz, aber trotzdem genial. Ich hoffe nur, er kommt noch rechtzeitig."
"Der Nimbus wäre echt super", grinste Harry und sofort verfielen er und Ron in ein fachliches Gespräch über Beschleunigung, Aerodynamik, Stiehllänge und so weiter. Ich trank an meinem Butterbier.
"Kate, kommst Du schnell mit auf die Toilette", flüsterte Ginny in mein Ohr.
"Was gibt es denn", wollte ich wissen, aber ich sah nur ihren hilfesuchenden Blick, verstand sofort und nickte ihr zu.

Wir bahnten uns einen Weg durch die Tische und gingen anschließend eine Treppe hinunter, die zu den Kloräumen führte. Zuerst vergewisserte sich meine Freundin, dass auch niemand uns belauschte, dann viel sie mir um den Hals und fing laut an zu schluchzen.
"Hey, Süße, was ist denn los", rief ich erschrocken. So kannte ich Ginny gar nicht. Sie ist sonst immer so gefasst, was kein Wunder ist, wenn man bedenkt, dass sie mit sechs Brüdern aufgewachsen ist. Aber wie sie so an meiner Schulter hing...wirkte sie hilfloser denn je. Ich tätschelte ihr den Rücken und versuchte sie, wie ein Baby, zu beruhigen. Ich fühle mich immer blöd in solchen Situationen, ich weiß dann nie, was ich sagen soll. Und ich bin auch niemand, der besonders gute Ratschläge erteilen kann, weil ich dann schnell mal die Geduld verliere.
"Ginny, erzähl mir, was passiert ist", versuchte ich sie zum Reden zu bringen, nachdem sie sich endlich etwas beruhigt hatte. "Habt ihr euch denn so gestritten? Dean und Du?"
"Dean ist so ein Arschloch", schluchzte Ginny. "Ich will ihn nie wieder sehen. Wir waren zuerst im Honigtopf und wollten dann etwas trinken gehen. Aber er zog mich plötzlich aus dem Dorf heraus. Ich hielt das zuerst für eine gute Idee, Du weißt schon, etwas Knutschen und Fummeln. Aber irgendwann wurde es mir zu viel. Ich sagte zu ihm, es solle mir noch etwas Zeit lassen, ich sei noch nicht so weit, aber er hat immer weiter gemacht."
"Hat er...", wollte ich meine beste Freundin unterbrechen, aber sie redete einfach weiter.
"Er hat angefangen mich auszuziehen und ich habe versucht mich zu wehren, aber er ist sehr viel stärker als er aussieht. 'Sei doch nicht so prüde', hat er gesagt. Ich bin nicht prüde, nur weil ich noch nicht soweit bin. Als ich dann angefangen habe zu weinen, hat er mich endlich gelassen, aber er hat sich voll aufgeregt. Aber das schärfste kommt noch. Er sagte doch glatt zu mir: 'Parvati ist nicht so schüchtern. Die würde mich sofort ran lassen.' 'Bitte, dann geh doch zu ihr', hab ich geschrien und bin davon gelaufen."
Mir blieben sämtliche Worte im Halse stecken. Dieser miese Arsch, wie konnte er nur so etwas tun? Wie konnte er sich so verändern? Ich hatte Dean Thomas eigentlich immer ganz gut leiden können, aber in letzter Zeit schien er wirklich nur noch mit dem Schwanz zu denken. Der Kerl sollte mir besser nicht über den Weg laufen, sonst hat er gleich keine Eier mehr, die ihm anschwellen und die Blutzufuhr zum Hirn unterbrechen können.
"Ginny, was kann ich....?" Eigentlich wollte ich sie fragen, was ich für sie tun konnte, ob sie irgendeine spezielle Hilfe brauchte, doch in diesem Moment ging die Klotüre auf und Katie Bell kam herein.
"Hallo, ihr Zwei", sagte sie lachend. "Freut ihr euch auch so auf nächsten Samstag?"
"Und wie", antwortete Ginny und versuchte schnell ihre Tränen abzuwischen, ehe wir das Klo verließen.
"Sag bitte zu keinem ein Wort, Kate", ermahnte sie mich und ließ Madam Rosmerta vorbei, die sich auf den Weg zur Toilette machte, wie es schien. Und ich versprach es ihr.

Am selben Abend wurden wir alle in Professor McGonagalls Büro gerufen. Katie Bell hatte auf dem Rückweg von Hogsmeade einen Fluch abbekommen, der von einem Halsband in einem Paket kam, das sie Professor Dumbledore überbringen sollte. Wir waren Zeuge dieser hässlichen Szene gewesen. Nachdem Harry, der überzeugt davon gewesen war, dass Malfoy seine Finger im Spiel haben musste (genau wie ich), einen Rüffler bekommen hatte, da Draco hatte Nachsitzen müssen (er war von McGonagall nachts im Schloss erwischt worden. Was hatte er da wohl gemacht?), schickte die Hausleiterin von Gryffindor Harry, Ron, Hermine und Ginny hinaus. Ich jedoch sollte bleiben. Hatte ich was angestellt? Ich war mir keiner Schuld bewusst.
"Setzen Sie sich, Miss Miller", meinte McGonagall streng wie immer. "Und nehmen Sie sich einen Ingerkeks." Sie zeigte auf eine Keksdose mit Schottenmuster.
"Professor, darf ich fragen was...", doch McGonagall brachte mich mit einem besorgtem Blick zum Schweigen.
"Miss Miller, wir, die gesamte Lehrerschaft und ich, halten es für angemessen, dass sie sämtliche abendlichen Verpflichtungen, also auch das Quidditchtraining, vorerst sein lassen. Das gleiche gilt für Spaziergänge nach Sonnenuntergang und die Ausflüge nach Hogsmeade sollten Sie künftig auch unterlassen."
"WAAAAAS", schrie ich laut heraus. Mir wurde ganz anders. Was hatte ich getan? Ich hatte Katie nichts getan, ich hatte sie doch nur kurz auf dem Klo getroffen. "Professor McGonagall, was habe ich denn verbrochen? Wieso soll ich nicht mehr Quidditch spielen? Die Mannschaft braucht mich mehr denn je, jetzt wo Katie weg ist. Sie behandeln mich ja gerade so, als hätte ich...."
"Wir wissen, dass Sie nichts verbrochen haben, Miss Miller. Was reden Sie denn da für einen Blödsinn? Nein, ganz im Gegenteil, wir wollen Sie schützen."
"Schützen? Vor was sollte man mich denn beschützen?"
"Wir haben allen Grund zu der Annahme, dass das Paket, das Katherine Bell (ihr Spitzname ist nur Katie) Professor Dumbledore überbringen sollte, gar nicht für deren Hände bestimmt waren, sondern für Ihre, Miss Miller."
Ich war geschockt, ich brachte nur noch komisches Gebrabbel heraus.
"Wir haben eine Nachricht bei dem Halsband gefunden", sprach McGonagall weiter und gab mir daraufhin einen Zettel.

Danke für den Botengang, Miller. Das kommt davon, wenn man sich mit den falschen Leuten anlegt.


Ich schluckte. Oh mein Gott, das klang ernst. Ich begann zu zittern.
"Professor Dumbledore glaubt, dass Sie tatsächlich nur der Bote dieses schwarzmagischen Artefaktes sein sollten. Sie sollten dabei erwischt werden, um anschließend von der Schule zu fliegen und eventuell sogar in Askaban zu landen. Der eigentliche Fluch, der die arme Katie Bell getroffen hat, galt nicht ihr oder Ihnen, sondern jemand anderen. Also haben Sie keine Angst, Miss Miller, keiner trachtet Ihnen nach dem Leben, sondern derjenige will nur, dass Sie von der Schule fliegen."
Professor McGonagalls Worte konnten mich jedoch nicht beruhigen. Das klang alles so...seltsam ironisch. "Ach, Kate, Sie sollen ja nicht sterben, sondern nur nach Askaban zu den Dementoren gehen und sich die Seele heraussaugen lassen. Dann können Sie glücklich und vergnügt als seelenloses, sabberndes Etwas dahin vegetieren." Na, das wären ja tolle Aussichten.
"Malfoy", brachte ich schließlich heraus. "Er muss etwas damit zu tun haben. Ich habe mich mit ihm geprügelt und er hat mir gedroht..."
"Miller", seufzte McGonagall und zog eine Augenbraue nach oben. Jetzt war ich auf einmal keine Miss mehr. O o, Vorsicht, alle Mann in Deckung. "Sie sind genau wie Mister Potter. Aber ich sage es Ihnen jetzt noch einmal: Mister Malfoy musste heute Nachmittag in meinem Büro und unter meiner Aufsicht nachsitzen. Er war nicht in Hogsmeade und er kann Miss Bell das Paket nicht übergeben haben."
"Aber er kann doch irgendjemanden....", versuchte ich zu widersprechen.
"Es ist nicht Ihre Aufgabe, diesen Fall zu lösen, Miller", begann Professor McGonagall nun zu schimpfen. O weia, ich sollte lieber etwas Abstand nehmen, so wie die die Nüstern auf einmal bläht. "Die Auroren des Zaubereiministeriums kümmern sich darum. Und was nun das Quidditch angeht..."
"Ich werde nicht aus der Mannschaft austreten", sagte ich etwas lauter als angebracht. "Die Mannschaft braucht mich jetzt und solange ich nur aus der Schule geworfen werden soll... brauche ich mir ja auch keine Sorgen zu machen, dass mir jemand auf einmal einen Fluch auf den Hals hetzt. Und solange ich Freunde habe, die mich überall mit hin begleiten..."
"Schon gut, schon gut, Miller, ich habe verstanden. Sie haben das Herz eines wahren Gryffindor, aber Sie sind auch genauso stur wie einer. Passen Sie ja auf sich auf, ja? Gehen Sie nirgendwo alleine hin, auch wenn es auf die Toilette ist. Ich werde das den Herren Potter und Weasley und Miss Granger und Weasley auch noch persönlich mitteilen. Und jetzt verschwinden Sie endlich. Nicht dass Professor Snape Sie noch erwischt und meint, er müsse Ihnen Nachsitzen aufbrummen, weil Sie nachts aus dem Bett heraus sind. Gute Nacht, Miller."
"Gute Nacht, Professor!"


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