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Fanfiction

Wenn aus Feindschaft Liebe wird... - Kapitel 39: Das Ende

von Dilli

Es war dunkel, es war kalt und zu allem Übel hatte es auch noch zu regnen begonnen. In kürzester Zeit war ich nass bis auf die Knochen, doch es war mir egal. Was sollte es auch bedeuten, es war nicht wichtig. Für mich gab es nichts mehr, wofür es sich zu leben lohnte. Mein Baby war tot, Draco war fort... Draco... Mein Draco...
Immer mehr Tränen liefen mir über die Wangen, ich konnte mich nicht beruhigen. Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, dann hatte ich von Anfang an gewusst, dass es so kommen würde. Ich hatte gewusst, dass er fliehen musste und mich nicht mitnehmen konnte, doch ein kleiner Teil in mir hatte immer gehofft, dass er seine Aufgabe nicht durchziehen würde und dass wir irgendwo glücklich zusammen leben konnten. Und selbst wenn er gehen musste, so hatte ich gedacht, dass mein Baby da sein würde, mein kleiner Malfoy-Junior und dass Draco somit zu mir zurück kehren würde. Doch es war alles anders. Mir war klar, dass, so lange Voldemort lebte und er an der Macht war, Draco niemals zu mir zurück kehren konnte. Wie auch? Dazu kannte ich ihn zu gut. Er hatte mir zwar versprochen, einen Weg zu finden, wie er mich zu sich holen könnte, aber es gab nur einen einzigen. Voldemort musste sterben. Doch jetzt, da Dumbledore tot war, standen unsere Chancen bei Null. Wer sollte es auch mit ihm aufnehmen? Selbst wenn wir zusammenhalten, so können wir ihn und seine Übermacht nicht aufhalten.
Ich hörte entfernte Schreie in der Ferne, doch ich hörte nicht, was oder wen sie riefen. Mir war alles egal. Ich war zu sehr mit mir und meinen Gedanken beschäftigt, als dass ich irgendetwas um mich herum wahrnahm. Ich hatte Draco zwar versprochen, rote Funken in die Luft zu schießen, doch ich hatte es vollkommen vergessen. Nein, das war nicht richtig, vergessen hatte ich es nicht, doch ich wollte einfach nur alleine sein.
Jetzt hörte ich die Rufe deutlicher. "Kate!"
Sie kamen näherr. Nein, bleibt weg, ich will meine Ruhe, will alleine sein, vielleicht einfach nur sterben.
"Miss Miller?"
Noch näher.
Zum ersten Mal fragte ich mich, wie lange ich wohl weg gewesen war. Im Osten kündigte ein heller Streifen bereits den nahenden Morgengrauen an. So lange? Sollte ich rufen, damit die anderen mich fanden? Ich fragte mich, was mich in der Schule wohl erwarten würde. Es waren nur noch wenige Tage bis zu den Sommerferien, doch angesichts der Ereignisse vermutete ich, dass sie uns früher nach Hause schicken würden. Oh Gott, ich will nicht nach Hause in diesen allgemeinen Trott, wo immer nur danach gefragt wurde, was los sei, wenn man nicht mit einem Dauergrinsen durch die Gegend läuft. Ich wollte meinen Eltern nicht Rede und Antwort stehen müssen. Ich wollte einfach nur alleine sein, mich in einer Höhle verkriechen und nie mehr daraus hervorkommen, bis Draco mich holen kam. Sollte ich weglaufen und genau das tun? Doch ich wusste, dass das unmöglich war. Früher oder später würde mich jemand finden und ich wusste nicht, welche Seite es sein würde. Und von was sollte ich leben? Ich konnte keine Kochzauber und Klamotten hatte ich auch nur die bei mir, die ich am Körper trug und die waren blutverschmiert und schmutzig. Von Geld ganz zu schweigen...
Ich warf einen Blick zum Schloss, es war hell erleuchtet und auch auf dem Schulgelände waren Lichter zu sehen. Und da fasste ich im Inneren den Entschluss, dass es sinnlos und feige war, einfach davon zu laufen. Ich war nicht feige, das hatte ich heute Nacht eindeutig bewiesen. Wenn ich dem ganzen ein Ende setzen wollte, dann musste ich selbst etwas tun. Ich musste selbst gegen Voldemort in den Kampf ziehen, dann hatte ich die Chance, eines Tages glücklich mit Draco zusammen leben zu können und sei dieser Tag auch noch so weit entfernt. Ich musste Aurorin werden, dann würde ich vielleicht stark genug werden um zu überleben. Und meine innere Stärke wuchs, wenn ich mir nur vor Augen hielt, dass Voldemort an allem Schuld war: er war Schuld an Dumbledores Tod, war Schuld, dass Draco und ich uns trennen mussten, war Schuld am Tod unseres Kindes...
Ich zog meinen Zauberstab, sprach leise den Zauber und innerhalb einer Millisekunde leuchteten rote Funken direkt über mir am Himmel.

Schon nach wenigen Minuten kamen sie. Ich hörte sie schon lange bevor sie mich fanden.
"Meinen Sie, das ist sie, Minerva";, wollte eine männliche Stimme wissen, die ich als die von Professor Slughorn erkannte.
"Ich will es hoffen", antwortete Professor McGonagall. "Sie ist schon sehr lange verschwunden. Ich wüsste nicht, wie ich es ihren Eltern beibringen sollte."
"Aber warum ausgerechnet Katherine Miller", fragte Professor Sprout. "Wieso sollten die Todesser ausgerechnet sie entführen? Sie hat doch gar nichts mit ihnen zu tun."
"Ich weiß es nicht, Pomona", meinte McGonagall. "Das kann uns nur Miss Miller selbst sagen."
Da sah ich ihre Lichter um die kleine Biegung kommen. Ich saß immer noch auf dem matschigen Boden, klitschnass wie ich war. Mir war kalt, da ich nur ein T-Shirt trug. Aufstehen konnte ich nicht, ich fühlte mich schwummrig und hatte von Snapes Eingriff immer noch Schmerzen. Das alles nahm ich jetzt erst wahr, da ich nicht mehr nur an Draco und mein totes Kind denken musste. Ich wollte mich einfach nur in ein Bett legen und schlafen. Vielleicht würde mir Madam Pomfrey wieder ein Mittel für einen traumlosen Schlaf geben, das war genau das, was ich jetzt brauchte. Ich wollte keine Fragen beantworten müssen, von nichts und niemanden. Ich wollte einfach in Ruhe gelassen werden.
"Miss Miller", rief fragend die Stimme von McGonagall.
"Ich...", versuchte ich zu antworten, doch ich bekam nur ein leises Krächzen hervor. "Ich bin hier!"
Na, das hatten sie jetzt sicher gehört. Doch, welch ein Wunder, sie fanden mich auch so. Obwohl ich leicht versteckt, hinter einem kleinen Busch saß.
"Gott, sei Dank, MIss Miller, wir dachten schon", meinte Professor Sprout. Sie hatte mich zuerst gesehen und das Licht aus ihrem Zauberstab blendete mich. "Grund Gütiger! Minerva! Schnell, sie ist hier. Sie muss dringend in den Krankenflügel. Es sieht so aus, als wäre sie sehr schwer verletzt. Nur ruhig, Miss Miller, es wird alles wieder gut. Wir bekommen das schon hin. Sie werden schon sehen, es wird alles, wie es einmal war."
Ha, der Witz war gut. Nichts würde so sein, wie es einmal war. Mein Baby... tot... Draco, mein Draco... verschwunden... ein Mörder...
"Miss Miller", ich erkannte die Stimme von Professor McGonagall. "Können Sie mich hören? Können Sie mir erzählen, was geschehen ist?"
Ich sah sie verständnislos an. Was wollte sie von mir? Ich kapierte nichts, konnte nicht einmal den Sinn ihrer Worte verstehen. Ich spürte, wie sich die Schatten einer Ohnmacht näherten.
Auf einmal wurde ich in die Luft gehoben und auf eine Trage gelegt.
"Locomotor", sagte McGonagall und ich spürte, wie ich mich sanft in Bewegung setzte, doch dann überfiel mich die Dunkelheit.

Schatten zogen vor meinem inneren Augen dahin, als ich würde ich in ein Feindglas sehen und meine Feinde darin nur als schemenhaftes Etwas erkennen. Ich hörte ein fernes Rauschen und Brummen. Konnten das Stimmen sein? Wo war ich? Was war mit mir passiert? Langsam erhellte sich die Schattenwelt und ich kehrte zurück, zurück in mein trauriges Leben. Und ich muss ganz ehrlich sein: Lieber wäre ich dort im Dunkeln geblieben, denn mit dem Licht kehrten auch meine Erinnerungen zurück. Tausende Lichtblitze aus feindlichen Zauberstäben, eine Decke, die einstürzte, der tote Dumbledore unter dem Astronomieturm, Greyback, wie er mich angriff, Draco, wie er sich zum Duell bereit machte, ein Stoß, ein grüner Lichtblitz, Schmerzen, mein Baby, das mir aus dem Körper geschnitten wurde, Draco, wie er mich ein letztes Mal küsste und dann verschwand... Draco, mein Liebster...
Die Stimmen wurden deutlicher.
"Wann wacht sie denn endlich auf? Sie ist jetzt schon seit zwei Tagen bewusstlos."
"Du hast Madam Pomfrey doch gehört. Mit ihr muss etwas Entsetzliches passiert sein. Sie schützt sich wahrscheinlich selbst mit der Ohnmacht."
"Bist Du Dir da so sicher, Hermine, was ist wenn sie gar nicht mehr aufwacht?"
"Das wird sie, wenn sie so weit ist, Ginny."
"Was genau hat Pomfrey denn gesagt?"
"Ron, ich weiß nicht mehr, als ich euch schon gesagt habe. Pomfrey meinte, sie hätte eine Schweigepflicht. Aber sie hätte alles getan, was ihr möglich war. Jetzt liegt es an Kate zu kämpfen."
"Tolle Aussage!"
Eine kühle Hand berührte meine Wange.
"Kate, kannst Du mich hören?" Das war Ginnys Stimme. "Du musst endlich aufwachen, ja? Wir brauchen Dich hier!"
Sie brauchten mich. Aber wieso, warum? Was konnte ich denn tun? Nichts, ich war schwach. Ich hatte es nicht einmal geschafft, mein Kind und den Menschen, den ich über alles liebte, zu beschützen. Wie konnte ich da den anderen nützlich sein?
"Meint ihr, sie weiß es schon? Dass Dumbledore..." Harry. Doch seine Stimme brach ab.
"Ich weiß es nicht!" Hermine.
Die kühle Hand fuhr fort, meine Wange zu streicheln. Dumbledore war tot, Draco fort, vielleicht für immer. Und das alles war Voldemorts Schuld. Voldemort... er musste sterben. So viel war klar und dabei konnte ich wenigstens versuchen zu helfen. Ja, das war die einzige Möglichkeit, das Draco zu mir zurückkehren konnte. Draco... er würde nicht wollen, dass ich litt. Er würde wollen, dass ich meinen Weg ging oder zumindest um mein Leben kämpfte. Er würde nicht wollen, dass ich einfach aufgab. Gut, er wäre wahrscheinlich strikt dagegen, dass ich selbst den Kampf gegen Voldemort antrat, aber welche Möglichkeit hatte ich denn sonst? Wie konnte ich sonst mit Draco zusammen sein? Mir fiel nichts anderes ein. Ich konnte es zumindest versuchen. Und danach konnte Draco mich umbringen, wenn er wollte.
Ich versuchte, mich zu bewegen, doch das einzige, was ich zustande brachte, war, dass meine rechte Hand leicht zuckte. Ich spürte, wie die kühle Hand erstarrte.
"Habt ihr das gesehen", rief Ginny. "Ihre Hand..."
"Was ist damit", meinte Ron.
"Sie hat sich bewegt. Ganz sicher. Kate? Kate, kannst Du mich hören? Wir sind bei Dir, Süße!"
Aufwachen, Kate, Du musst nur die Augen aufmachen, das ist doch ganz einfach. Die nahezu einfachste Sache der Welt. So leicht wie Atmen. Doch man mag es nicht glauben, diese kleine Aufgabe fiel mir total schwer. Ich merkte, wie meine Augenlider flatterten. Kämpfe, Katherine, hörte ich Dracos Stimme in meinem Kopf. Kämpfe, für mich, mach schon. Du bist stark. Ich brauchte einige Minuten, dann schaffte ich endlich meine Augen einen Spalt breit zu öffnen.
AUUUUAAAAA, dieses verdammte Licht. Wieso musste das so grell sein? Okay, ganz langsam. Noch einmal.
"KATE", schrien vier Stimmen um mich herum laut.
AUUUUU, jetzt tun mir auch noch die Ohren weh. Seid gefälligst mal leiser.
"Sie wacht auf", rief Hermine laut.
Ja, das merk ich auch, aber ist hier auf der Krankenstation (ich glaubte zumindest, dass ich dort war) nicht normalerweise absolute Ruhe angesagt?
Ich schaffte es, mich zu bewegen und spürte, dass mein ganzer Körper schmerzte, doch am schlimmsten waren die Schmerzen in meinem Unterbauch. Ich kämpfte trotzdem weiter und konnte so meine Augen ein Stück weiter öffnen. Ich sah mich um und konnte die verschwommenen Gestalten von Harry, Ron, Hermine und Ginny um mich herum wahrnehmen. Ginny saß rechts von mir und hatte ihre Hand immer noch an meiner Wange. Hermine war an meiner linken Seite und hatte sich leicht über mich gebeugt. Harry und Ron saßen auf 2 Stühlen zu meinen Füßen.
"Was... wo...", versuchte ich zu sagen, doch meine Stimme war nur ein rauhes Krächzen. Ich klang wie eine Krähe.
"Pscht", machte Hermine und legte einen Finger auf meinen Mund um ihn zu verschließen. "Ganz ruhig, Kate, Du bist im Krankenflügel. McGonagall, Slughorn und Sprout haben dich vor dem Schloßtor gefunden, nachdem wir Dich stundenlang gesucht haben. Du warst verschwunden. Und jetzt warst Du 2 Tage lang ohnmächtig und keiner von uns wusste so genau, ob Du wieder aufwachst. Oh Kate, wir haben uns ja solche Sorgen gemacht."
Langsam wurde ich wieder klarer im Kopf. Ich sah Ginny neben mir stumme Tränen vergießen, Harry und Ron wirkten beide blass und auch Hermines Augen sahen geschwollen aus, als ob sie noch vor wenigen Minuten geweint hätte. Ich versuchte mich aufzusetzen und sofort versuchten mich die Hände der Mädels in die Kissen zurück zu drücken.
"Bleib liegen", zischte Hermine.
"Du musst Dich schonen", meinte Ginny.
"Lasst mich", bekam ich heraus, auch meine Stimme wurde stärker. Ich suchte Harrys Blick. Ich musste es einfach wissen. "Harry, was... Du warst mit Dumbledore unterwegs. Was ist passiert?"
Er wich meinem Blick aus und seufzte schwer. Er sah Ron an. Dieser zuckte mit den Schultern.
"Ich finde, Kate hat ein Recht darauf es zu erfahren", sagte dieser schließlich leise. "Wenn Kate nicht gewesen wäre, wären wir vermutlich jetzt alle tot. Keiner hätte gewusst, dass Todesser in die Schule kommen würden und wer weiß, was dann passiert wäre."
Wieder seufzte Harry schwer. Das war nicht die Antwort, die er sich erhofft hatte. Schließlich sah ich, wie er in seinem Kopf eine Entscheidung fällte.
"Okay", meinte er. "Aber ich muss ein bisschen weiter ausholen. Kate, wie Du weißt, war ich in diesem Schuljahr sehr oft bei Dumbledore. Gemeinsam reisten wir durch Erinnerungen, die Lord Voldemort ("Gott, Ron, hab Dich nicht so", rief Hermine dazwischen.") betrafen. Wir mussten herausfinden, warum er damals nicht gestorben war und schließlich taten wir es auch. Er hat Horkruxe erschaffen, das heißt, er hat seine Seele in Stücke gerissen und diese Teile in magische Gegenstände gesteckt. Ein Mensch kann aber nur mit seiner Seele sterben. Ist die Seele nicht vollständig, dann stirbt derjenige auch nicht. Auf jeden Fall waren wir vorletzten Abend unterwegs um einen dieser Horkruxe zu finden und zu zerstören. Dumbledore hat dabei einen Trank getrunken, der ihn geschwächt hatte. Als wir zurück nach Hogsmeade kamen, sahen wir das Dunkle Mal über der Schule schweben. Dumbledore rief 2 Besen aus den 'Drei Besen' herbei und wir sind auf den Astronomieturm geflogen. Dort wies er mich an, meinen Tarnumhang anzulegen und zu Snape zu laufen. Ich tat es und wollte zur Tür laufen, um Snape zu holen. Da hörte ich Schritte und plötzlich war ich steif. Dumbledore hatte mich versteinert. Dann kam Malfoy auf den Turm und hat Dumbledore entwaffnet."
Harry hielt inne. Oh Gott, Draco, er hatte es getan. Nein, das glaubte ich nicht, ich wollte es nicht glauben.
"Nein, Kate, er hat es nicht getan", fuhr Harry fort. "Malfoy hat Dumbledore nicht getötet. Er hätte es tun können. Dumbledore war schwach und er hatte keinen Zauberstab. Aber Malfoy hat gezögert. Kurz darauf kamen weitere Todesser auf den Astronomieturm und letztendlich Snape. Dumbledore hat ihn angefleht, doch Snape zog seinen Zauberstab und... dann hat er..."
Er brach ab. Er konnte nicht weiter sprechen. Meine Gefühle waren zweigeteilt: einerseits war ich geschockt und traurig, doch ein kleiner Teil in mir freute sich. Draco hatte Professor Dumbledore nicht getötet. Er hatte es nicht getan, er hatte gekämpft. Und das selbe musste ich auch tun.
"Was ist dann geschehen, Harry", fragte ich leise.
"Als Dumbledore getötet worden war", meinte er stockend, "löste sich auch der Zauber von mir. Ich habe versucht, Snape und Malfoy einzuholen, aber sie hatten ziemlich viel Vorsprung. Als ich es dann endlich geschafft habe, haben Snape und ich uns duelliert. Ich wollte ihn besiegen, doch er ist so viel stärker. Er hat ständig meine Gedanken gelesen und dann hat er es geschafft, mich zu besiegen. Er ist natürlich abgehauen und hinter der Grenze sofort mit Malfoy disappariert. Ich hörte nur wenig später Deinen Schrei und sah, wie Dich dieser Werwolf davon trug. Ich wollte Dir helfen, Kate, doch ich konnte nicht. Es tut mir so leid!"
Es folgte ein schier endloses Schweigen. Ich musste das alles erstmal verdauen. Zudem wurden meine Schmerzen schlimmer. Ich hatte gedacht, dass Madam Pomfrey mich geheilt hätte, aber anscheinend nicht vollständig.
Schließlich räusperte sich Hermine. Ginny streichelte mich wieder an der Wange.
"Kate, was ist mit Dir passiert", wollte Hermine wissen.
Ich seufzte tief. Wie gern hätte ich mich ihr anvertraut: dass mein Baby tot und Draco wohl für immer aus meinem Leben verschwunden war. Auch Ginny wollte ich es erzählen, doch den Jungs? Das wagte ich nicht.
"Das würde ich auch gerne wissen" erklang eine Stimme von der Tür her.
Ich drehte mich rasch um und sah Professor McGonagall auf uns zukommen.
"Ich möchte Sie bitten, den Krankenflügel jetzt zu verlassen", wandte sie sich an Harry, Ron, Hermine und Ginny. "Ich muss mit Miss Miller alleine sprechen."
Meine Freunde wollten widersprechen, doch McGonagalls Blick sagte wohl alles. So dünnlippig hatte ich ihre Lippen noch nie gesehen. Also erhoben sich die 4 und, mit einem letzten Blick zurück, verließen sie die Krankenstation. Meine Hauslehrerin nahm den Stuhl, auf dem vor wenigen Augenblicken noch Ron gesessen hatte und zog ihn näher zu mir.
"Hören Sie, Miss Miller", begann sie zu sprechen, "bevor Sie auch nur auf die dumme Idee kommen sollten, mich anzulügen, möchte ich Ihnen sagen, dass ich das nicht dulden werde. Ich möchte Sie daher bitten, ehrlich zu mir zu sein. Sie können, nein, sie müssen mir alles anvertrauen. Ich schwöre, dass das für Sie keinerlei Konsequenzen haben wird. Wie ich von Madam Pomfrey weiß, hatten sie eine Todgeburt und ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass Sie die letzte waren, die Professor Snape und Draco Malfoy zuletzt gesehen haben. Sie sehen also, es hat keinen Zweck zu lügen."
"Professor, ich kann n...", versuchte ich anzusetzen, doch McGonagall unterbrach mich.
"Ich könnte Sie auch dazu zwingen, Veritaserum zu trinken, aber das war eigentlich nicht meine Absicht. Ich möchte, dass Sie es mir freiwillig sagen. Der Orden bracuht diese Informationen, die Sie uns vielleicht geben können. Und keine Angst, sexuelle Details zu Ihrer Beziehung mit Mister Malfoy will ich gar nicht wissen."
Ich schluckte.
"Sie wissen, das Draco... und ich..."
"Miss Miller, für wie dumm halten Sie mich eigentlich? Glauben Sie, Sie hätten das geheim halten können? Nicht, wenn Professor Snape auch davon wusste. Sie müssen wissen, dass er als Spion für den Orden des Phönix arbeitet, deswegen war er verpflichtet, es Professor Dumbledore zu sagen. Allein schon um Sie zu schützen..."
Natürlich, das hätte ich wissen müssen, dass die olle Fledermaus sein Maul nicht hält. Wenn der mir in die Finger kommt.
"Miss Miller, mit ihrem Wissen könnten sie uns helfen, L... Du-weißt-schon-wen zu besiegen."
Das saß. Sie hatte genau das ausgesprochen, was ich wollte. Ich wollte helfen, Voldemort zu töten und wenn es das letzte war, das ich tue. Gut, Draco wäre wahrscheinlich nicht gerade begeistert, wenn ich dem Orden Informationen liefern würde, aus Angst, dass mir etwas passieren könnte. Er wäre stinksauer... nein, das traf es auch nicht... Er würe mich umbringen. Aber was, wenn wir so wieder zusammen sein könnten? Für immer? Ich musste eine Entscheidung treffen. Ich seuzte und senkte meinen Blick. Anschauen konnte ich McGonagall dabei nicht. Es war mir zu peinlich.
"Alles begann im letzten Sommer..."
Und ich fing an zu erzählen. Ich sagte McGonagall alles, was ich wusste, am Anfang zögernd, doch das gab sich mit der Zeit. Nur ein paar gewisse Details ließ ich aus...

Am nächsten Tag wurde ich aus dem Krankenflügel entlassen.
Ich hatte McGonagall stundenlang erklärt, was ich wusste und was passiert war und sie hatte mich nicht einmal unterbrochen. Das rechnete ich ihr sehr hoch an, denn ich weiß nicht, ob ich sonst hätte weitersprechen können. Ich war einfach so sehr in meiner Geschichte gefangen gewesen, dass ich gar nicht mehr gewusst hatte, dass ich überhaupt im Krankenflügel war.
"Vielen Dank für Ihre Offenheit, Miss Miller", meinte McGonagall, als ich schließlich am Ende angekommen war. Tränen schimmerten in ihren Augen. "Sie haben sehr vieles durchmachen müssen und sie haben mein vollstes Mitgefühl. Morgen findet das Begräbnis von Professor Dumbledore statt und danach werden die Schüler zurück zu ihren Familien kehren. Ich werde veranlassen, dass Ihre Sachen für Sie gepackt werden."
"Danke", gab ich zurück, als sie sich erhob. "Professor, ich hätte da noch eine Bitte."
"Und die wäre?"
"Bitte erzählen Sie meinen Eltern nichts von alledem. Ich möchte das selbst tun."
Natürlich wusste ich, dass ich das niemals tun würde. Meine Mutter würde mich umbringen, wenn sie von meiner Schwangerschaft erfuhr. Außerdem würde ich sie somit auch noch in Gefahr bringen und das war das letzte, was ich wollte. Das war meine Sache. Ich musste da alleine durch und ich allein musste einen Weg finden, das Draco und ich wieder zusammen sein konnten.
"Natürlich, Miss Miller. Das kann ich verstehen."
"Danke, Professor."
Dann verließ sie den Krankenflügel.
Später kamen Hermine und Ginny noch einmal vorbei, obwohl es schon sehr spät war. Auch ihnen erzählte ich, was im Wald geschehen war.
"Du wolltest Dich für diesen... was weiß ich... opfern", schrie Ginny dazwischen. "Kate, bist du wahnsinnig? Wie konntest Du..."
Doch ich unterbrach sie und erzählte meine Geschichte zu Ende. Am Ende weinte nicht nur Hermine, sondern auch Ginny, obwohl sie so aus der Haut gefahren war.
"Oh, Kate, das tut mir so leid", flüsterte Hermine.
"Ja, Kate", meinte auch Ginny schluchzend. "Oh Gott, jetzt fühle ich mich total mies. Ich meine, dass ich Dich so angeschrien hab. Hätte ich das gewusst, hätte ich nicht so bescheuert reagiert. Es tut mir leid!"
"Is' schon gut, Gin", bekam ich schniefend heraus. "Das konntest Du ja nicht wissen. Weißt Du, vielleicht ist es besser, dass das ganze passiert ist. Ich meine, sicher habe ich mich auf das Kind gefreut, aber... Was hätte es für eine Perspektive gehabt? Eine Mutter, die gerade mal volljährig und ohne Ausbildung ist. Und einen Todesser als Vater, der von Lord Voldemort bedroht wird. Wer weiß, was aus uns geworden wäre. Ich will Kinder, ja und ich will sie auch mit Draco, aber nicht, wenn wir in so einer Lage sind. Schau mich nicht so an, Ginny, ich liebe Draco nunmal. So wie Hermine Ron liebt und wie Du Harry liebst. Ich will mit ihm zusammen sein und das für immer. Und dafür gibt es nur eine Möglichkeit: Voldemort muss sterben!"
Meine zwei Freundinnen sahen mich nahezu geschockt an.
"Das meinst Du nicht ernst", rief Ginny aus.
"Du willst gegen... IHN... kämpfen", stotterte Hermine.
"Ja", meinte ich darauhin. "Und wenn es das letzte ist, was ich tue. Es ist der einzige Weg, um mit Draco zusammen sein zu können. Und sollte ich dabei sterben, dann kann ich zumindest sagen, das ich nicht tatenlos dabei zugesehen habe, wie Lord Voldemort zahlreiche Menschen umbringt und dazu auch noch mein Leben zerstört."
Stille. Keine Reaktion, niemand sagte etwas und dann...
"Wow, Du bist echt eine starke Frau, Kate" sagte Ginny.
"Und wir werden Dir dabei helfen", kam es von Hermine. "Du hast so recht, Kate. Wir können es nicht zulassen, dass Voldemort weiterhin diese Leben zerstört. Wir kämpfen an Deiner Seite. Ich bin sicher, dass die Jungs das auch so sehen."
Dann grinsten wir uns an, fielen uns in die Arme und leisteten still einen gemeinsamen Schwur.

Wie schon gesagt, wurde ich am nächsten Tag aus dem Krankenflügel entlassen, damit ich zu Dumbledores Begräbnis gehen und danach nach Hause fahren konnte. Meine Freundinnen waren bis spät in die Nacht bei mir geblieben, doch irgendwann waren sie zu müde gewesen, um noch länger zu bleiben.
Ich zog mich, wie schon so oft, ganz schwarz an. Für mich war es nicht nur die Beerdigung meines Schulleiters, sondern auch die meines toten Kindes. Also, nicht, dass mein Baby mit Dumbledore begraben wurde, sondern ich nahm heute auch von ihm, meinem kleinen Malfoy-Junior, Abschied.
Nach einem kleinen Frühstück (ich bekam nicht wirklich was runter) verließ ich den Krankenflügel und ging alleine hinunter zum See, denn dort würde die Trauerfeier stattfinden. Ich war eine der ersten, die dort war und setzte mich so auf einen der vielen Stühle in der hinteren Reihen. Ich hatte einfach das Gefühl, dass es so besser war, denn niemand sollte meine Tränen sehen, denn die würden mit Sicherheit kommen. Und keiner würde eine Ahnung haben, wieso. Ich hatte nicht besonders viel mit Dumbledore zu tun gehabt, ein paar kleine Gespräche auf den verschiedenen Festen, aber ansonsten nichts.
Nach und nach füllten sich die Reihen vor mir. Es waren eine Menge Leute da, die ich nicht kannte, aber auch einige bekannte Gesichter. Schließlich kamen meine Freunde vom Schloss herunter und setzten sich zu mir.
"Gute Platzwahl, Kate", meinte Harry. "Ich hätte es, glaub ich, nicht ertragen, vorne zu sitzen. Auch wenn man das sicher von mir erwartet hätte."
Ich konnte nur nicken, denn plötzlich stimmte ein Klagelied an. Es schien aus meinem Inneren zu kommen. Noch nie hatte ich so etwas Trauriges gehört. Sofort begann ich zu weinen.
"Fawkes", flüstert Harry, der den Arm um Ginny gelegt hatte. Ron tröstete daneben die, in Tränen aufgelöste Hermine. "Dumbledores Phönix."
Und tatsächlich konnte ich in den Wipfeln der Bäume am Waldrand einen roten Schimmer erkennen. Dann erschien Hagrid mit dem toten Dumbledore auf dem Mittelgang und das Klagelied wurde lauter. Von da an bekam ich nichts mehr mit. Ich konnte nur an Draco und unser totes Kind denken. Der Schmerz drückte so sehr auf mein Herz, dass ich glaubte, es würde mich von innen heraus zerreißen. Ich versuchte mich zu beruhigen, schaffte es aber nicht, auch nicht, als Harry den Arm um mich legte. Auch in seinen Augen schimmerten Tränen.
"Ginny hat mir erzählt, was mit Dir geschehen ist", meinte er leise. "Auch das Du schwanger warst. Sei ihr nicht böse, Kate, aber sie war so aufgelöst. Sie wollte es mir eigentlich nicht sagen, aber... Kate, hör zu, Du weißt, ich kann Malfoy nicht ausstehen, aber den Tod des eigenen Kindes wünsche ich nicht einmal meinem schlimmsten Feind. Ich bin Dir nicht böse. Ich meine, Du hättest es mir sagen können, aber ich verstehe, warum Du es nicht getan hast. Es tut mir sehr leid für Dich. Und wenn Du ihn wirklich liebst... Kate, ich weiß, dass Malfoy nicht freiwillig ein Todesser ist und... na ja, selbst wenn er ein Arschloch ist... Du liebst ihn und ich werde Dir helfen, dass er zurückkommen kann."
Ich sah ihn an. Ich konnte es nicht glauben. Plötzlich erhob sich vorne eine weiße Stichflamme und das Grab von Dumbledore verschloss sich mit einem weißen Grabstein. Die Menge erhob sich.
"Die Schüler haben sich jetzt zu den Kutschen zu begeben", rief McGonagall von vorne. Auch wir erhoben uns. Harry hielt mich zurück und wieß die anderen an zu gehen.
"Harry, danke", sagte ich zu ihm. "Ich weiß, ich hätte Dir das alles sagen sollen, aber..."
"Das ist jetzt alles nicht wichtig, Kate", unterbrach mich Harry. "Dumbledore hat mir einen Auftrag erteilt und ich werde ihn erledigen. Wenn alles klappt, kann ich danach Voldemort töten und das würde auch Dir helfen. Ich werde nächstes Schuljahr nicht nach Hogewarts zurückkehren. Und ich möchte, dass Du Dich um Ginny kümmerst. Sie wird Dich brauchen. Nein, Du kannst nicht mitkommen (ich hatte meinen Mund geöffnet). Das wäre zu gefährlich. Du passt auf meine Ginny auf und im Gegenzug hole ich Deinen Malfoy da raus."
Ich schaute meinen Freund an. Ich wollte ihm nur zu gern widersprechen, aber ich konnte es nicht. Also nickte ich nur. Was hatte ich auch für eine Wahl?
"Potter, Miller, zu den Kutschen", rief McGonagall.
Gemeinsam machten wir uns auf den Weg. Als unsere Kutsche anfuhr, sah ich einen roten Schimmer aus den Baumwipfeln aussteigen und ich wusste, dass auch Fawkes niemals zurückkehren würde, wie sein Herr, nein, sein Freund. Und noch eines wusste ich: ich würde alles tun, um Draco zurück zu bekommen. Ich würde den Kampf antreten und dabei sterben, wenn es sein musste. Für Draco, meinen Draco, die Liebe meines Lebens!

ENDE


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