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Fanfiction

The tale of Amy Roberts - Der erste Kontakt - Die Wahrsagerin

von horizon92

@wandbreaker: Jahhh, langsam müssen sies ja mal einsehen...ob sie wollen oder nicht^^
@Wildkatze: Ja, du warst mit "Pfötchen" gemeint. Wie bin ic bloß auf Pfötchen gkommen? *grübel* Na ja, entschuldige bitte. Snape riecht nach Holunder. Das hab ich schon ein, zweimal erwähnt. Aber macht nix^^ Snapes Patronus ist, denke ich, schon immer eine Hirschkuh, seit Lily mit James zusammenkam. Und ja, sie ist sozusagen das Kälbchen dazu XD Klingt komisch.
@Iris: Panther sind auch meine Lieblingstiere, neben ein paar anderen (definitiv keine schlangen^^) Ich hoffe doch mal, dass es in england bären gibt. Wenn nicht, war das ein spezieller Monsterbär von hagrid. der würde ihn bestimmt lieben^^ War ja klar, dass wir drei das lied mögen xD schwester, schwester^^ Und du hast recht, ich hab deinen liebling bisher so zur seite gedrängelt, der musste jetz einfach mal vorkommen^^ Seine danksagung kommt etwas verspätet, aber sie kommt noch, auf "spezielle" art und weise^^ du klingst übrigens toll, wenn du geschwollen redest^^ ist mir schon beim rätsel aufgefallen^^
*totlach* Snape und Amy sitzen auf dem Baum?? WTF? xD Deine mami darf das hier nicht lesen! Wie peinlich wär das denn? Meine kranken gedanken...^^
das zitat, das auf snape passt, kommt noch, keine sorge.
Und das mit dem brechen war reine intuition, ob dus glaubst oder nicht. ich war erst zwei tage später im kino. und gestern noch mal^^ der ist einfach nur hammer, der film.
So, jetzt muss ich aber auch noch der anderen spiritsister schreiben, sonst wird das hier ein roman für sich^^
ich liebe dich und deine tori-story auch!
hdl
@Steffi: Oh, war bei euch auch so furchtbares wetter? du arme. Du vermutest übrigens richtig, mit dumbys abneigung gegen vampire hat snapes geheimnis auch was zu tun. Amys rettung von malfoy war vielleicht edel, aber eigentlich auch ziemlich dämlich. Sie hätte sich verwandeln und das vieh mit dem zauberstab abwehren sollen. aber so weit denkt diese verrückte ja nicht *schnauf* okay, tut mir leid, ich musste kurz snape spielen^^
Du kiekst auch immer bei ner süßen szene? ich bin schlimmer, glaub mir, ich hab mitten im kino gekiekst immer wenn snape aufgetaucht is^^ und als draco geweint hat....ohhhhhhh...das war niedlich. Aber ich will dir ja ncht zuvel verraten! warst du schon drin? Meine lieblingsszene ist glaub ich die weihnachtsfeier. warum, wirst du dann schon wissen xD ich lach jetzt schon wieder los, wenn ich mich dran erinnere^^
Also, dann mach ich hier mal schluss mit kommi-antworten!
Hdal

Melli






Kapitel 29
-Die Wahrsagerin-



Der nächste Tag hielt für mich nur Wahrsagen und Astronomie bereit. Da ich keine Ahnung hatte, was ich bei Wahrsagen vorbereiten sollte, gönnte ich mir eine kleine Pause und schrieb einen Brief an Billy, in dem ich alles beschrieb, was seit unserem Treffen passiert war. Ich hatte Nikodemus grade losgeschickt, da klopfte wieder ein Slytherinschüler an meine Tür und übergab mir einen Zettel von Snape.

Wir können den Verband jetzt entfernen, sofern Sie Zeit haben.
Kommen Sie sofort in den Krankenflügel.
S.S.

Tja, dann mal los. Es wurde auch langsam mal Zeit, dass sie das lästige Ding entfernten. Meine Schulter zog zwar manchmal noch ein bisschen, aber das hatte ja nichts mit dem Verband zu tun.
Auf der Krankenstation erwartete mich nur Snape. Es bot irgendwie einen starken starken Kontrast, wie er in seiner schwarzen Kleidung vor den schneeweißen Betten stand. „Kommen Sie her und ziehen Sie ihr Oberteil aus“, rief plötzlich Poppys Stimme aus dem Büro, bevor Snape oder ich ein Wort herausgebracht hatten. Also hob ich nur rasch die Hand zum Gruß und eilte an ihm vorbei. Natürlich musste Poppy mir den Verband abnehmen! Warum hatte ich nur vorher nicht daran gedacht? Aber was wollte Snape dann hier?
Die Antwort bekam ich prompt, als die Krankenschwester mir den Verband ausgezogen hatte und mich vorsichtig (zögernd?!?) zum Spiegel drehte.
„Ähm...die Narben werden Sie leider behalten müssen...aber Professor Snape hat sich...hmmm...anscheinend einige Mühe beim Nähen gegeben...“
SNAPE? DER hatte mich genäht? Dann sah ich die sogenannten Narben und holte erst einmal tief Luft.
Meine Schulter schmückten zwei sehr dünne, weiße Schlangenlinien. Sie sahen fast schon filigran aus und hoben sich deutlich von meiner „goldbraunen“ Haut ab.

S S

„SNAPE!“, brüllte ich und stürzte in den Krankenflügel. Mir war in diesem Moment gar nicht klar, dass ich gerade nur im BH vor meinem Tränkelehrer stand.
Ihm jedoch sofort, denn die Röte, die jetzt sein Gesicht überzog, hatte nichts mit seiner schändlichen Tat zu tun. Ich stieß ihm heftig den Zeigefinger auf die Brust: „Sie haben mich gebrandmarkt!!! Mit Ihren Anfangsbuchstaben!“ Ich schnaubte empört. Er versuchte anscheinend, nicht zu genau hinzusehen.
„Unsinn. Ich habe Sie bloß so zusammengeflickt, wie es ging. Hätten Sie lieber zwei hässliche Runzeln in der Haut?“ - „Das nicht, aber ich würde mir doch lieber selbst aussuchen, welcher Mann sich bei mir verewigen darf!“ Er riss die Augenbraue hoch und versuchte, mich von sich zu schieben. „Wie schon gesagt, ich habe mich nicht absichtlich verewigt. Lediglich aus Not. Ansonsten hätte ich Sie verunstalten müssen!“ Ich packte seine Schultern, schüttelte ihn (was nicht wirklich viel ausmachte) und deutete auf meine Haut: „Sie haben mich verunstaltet!“ Er packte, nun langsam auch wütend, meine Handgelenke und drückte sie herunter, ehe er mich unsanft an den nächsten Bettpfosten drängte. Sein Atem ging genauso schnell wie meiner.
„Reißen Sie sich zusammen, Roberts. Wenn Sie lieber verblutet wären, hätten Sie mir einen Brief schreiben müssen!“ Erst da begriff ich endlich, was Pomfrey und er längst wussten: hätte Snape mich nicht zusammengeflickt, wäre ich jetzt tot.
In diesem Moment kam ein pfeifender Albus wie durch Zufall hereinspaziert. Er blieb stehen und musterte uns lächelnd. Erst da sprangen Snape und ich rasch auseinander.
„Was ist denn hier los, meine Lieben?“, fragte mein neugieriger Onkel vergnügt blinzelnd. Alles, was ich herausbrachte, war: „Verstümmelung!“ Dann rannte ich aus dem Zimmer und überließ es Snape, meine Reaktion zu erklären.


Meine Schulter zog, als ich am Nachmittag die Leiter zum Wahrsage-Klassenzimmer emporkletterte. Dort oben erwartete mich eine Frau, die alle Prüfer am Alter übertraf: ihr Gesicht schien nur aus Falten zu bestehen, die Augen waren ein verwirrend helles, fast weißes Blau und lagen tief in den Höhlen. Der Körper sah aus, als würde er jeden Moment zu Staub zerfallen. Auch die Stimme, mit der sie mich begrüßte, war ein einziges Krächzen: „Guten Tag, Miss Gryffindor.“ Ich zuckte ein bisschen zusammen: ganz klar, diese Frau war keine Schwindlerin wie Trewlaney. „Hallo!“, antwortete ich etwas schüchtern und setzte mich nach einer auffordernden Handbewegung langsam ihr gegenüber an einen der kleinen Tische.
„Ich hörte, Sie wären eine Seherin.“ Nicken. „Nun denn, wie viele Visionen hatten Sie bereits?“ - „Ich weiß nicht genau. Ich zähle sowas nicht.“ - „Sie nehmen die Visionen also nicht allzu ernst?“ - „Doch, schon. Aber ich hab eine davon schon falsch gedeutet und wäre deshalb beinahe ertrunken, also...“ Die Alte nickte langsam. Ihre Augen waren mir unheimlich. Sie verharrten in meinen und zwangen mich, sie ebenfalls anzusehen. ich fühlte mich wie ein Fisch an Land.
„Ich verstehe Sie. Es ist wichtig, sich nie auf eine Vision zu verlassen. Nicht alle müssen in Erfüllung gehen. Die Umstände, die nötig sind, um es zu der Endsituation kommen zu lassen, wechseln ständig.“ Ich nickte, auch wenn ich nur die Hälfte verstanden hatte.
Sie wies mit ihrer knorrigen Hand auf die Kristallkugel vor sich. „Was sehen Sie, wenn Sie hineinsehen?“ Endlich begann also meine Prüfung. Ich starrte konzentriert in die Mitte der Kugel - was natürlich absolut überhaupt nichts brachte. Sie blieb nebelig. Also musste ich mal wieder auf der Fantasie-Schiene fahren.
„Ich sehe...Harry Potter.“ Guter Anfang, Amy. Mit berühmten Personen kann man meistens mehr anfangen. Jetzt brauchte ich noch einen Ort, der was hermacht...hmmmm...
„Er kniet auf dem Boden des Atriums.“ Die Alte wartete ab und sagte nichts. „Al...der Schulleiter sitzt vor ihm und redet beruhigend auf ihn ein.“ - „Fällt Ihnen noch etwas Bestimmtes an dem Ort auf? Was ist mit dem Brunnen der magischen Geschwister?“, wollte die Greisin wissen. Ich antwortete wie aus der Pistole geschossen: „Er ist komplett zerstört.“
Sie richtete sich auf und nickte. Erleichtert sah ich wieder von dem Nebel in der Kugel hoch.
Der Blick der Alten durchbohrte mich bereits wieder. Als sie sprach, lief es mir eiskalt den Rücken hinunter.
„Was Sie gerade erzählt haben, war nicht gelogen, Miss Gryffindor.“ Ich versuchte, mir meinen Schrecken nicht anmerken zu lassen. Diese Frau schien alles zu wissen! Sie fuhr mit ihrer krächzenden Stimme fort: „Eine Kristallkugel funktioniert nicht, wie viele annehmen, mit sichtbaren Bildern in ihrer Mitte. Es sind Bilder vorhanden, ja, doch man muss sie mit dem Herzen sehen. Für das Auge sind sie unsichtbar. Sie haben sich das grade nicht ausgedacht. Ihr Herz hat Ihnen die richtigen Worte zugeflüstert.“ Ich war nicht mal mehr zu einem Nicken imstande. Bisher hatte ich die Wahrsagerei immer für einen unwichtigen Zweig der Magie gehalten, Trewlaney war mir immer schon lächerlich erschienen. Erst diese Alte hier zeigte mir, dass die Wahrsagerei ein mächtiges Werkzeug werden konnte, wenn man lernte, sie zu gebrauchen. Sie erhob sich langsam und trat zum nächsten Tisch. „Kommen Sie hierher und lesen sie meine Teetasse.“ Ich ging also zu ihr hinüber, setzte mich und nahm die leere Tasse in die Hand. Der Teesatz unten war ein fast undeutbares Gewirr. Etwas verzweifelt drehte und wendete ich die Tasse. Da war nichts, rein gar nichts zu deuten! Schließlich stellte ich sie geschlagen wieder hin: „Tut mir leid, im Teesatz lesen bin ich grottenschlecht. Ich kann absolut nichts erkennen.“ Das Gefühl, versagt zu haben, machte sich in mir breit und ich sah erst nach einer ganzen Weile auf: um zu bemerken, dass die Alte mich grinsend musterte. Ich versuchte, nicht auf ihre gelblichen Zähne zu starren und schluckte. Fand sie es komisch, dass ich aufgelaufen war? Nein.
„Ich danke Ihnen für Ihre Ehrlichkeit. Sie sind bisher die Erste und vermutlich auch die Einzige, die die richtige Antwort gegeben hat.“ Das Fragezeichen über meinem Kopf ließ sie fast noch breiter grinsen: „Diese Teetasse kann niemandem seine Zukunft weisen. Ich habe nie daraus getrunken, sondern sie ausgeschüttet, daher ist es unmöglich, etwas daraus zu lesen. Kommen wir also nun zum letzten Tisch und damit zu Ihrer letzten Prüfung.“
Sie stand erneut auf und wackelte zum nächsten Tisch. Ich folgte ihr. Mir war jetzt wirklich unheimlich zumute. Wer war die Alte nur?
Auf dem letzten Tischchen lag ein Buch. Ich seufzte erleichtert, als ich den Titel bemerkte.
Traumdeutungen waren mein Spezialgebiet.
„Ich möchte, dass Sie mir diesen Traum deuten: Mir träumte, dass ich gefesselt in einem dunklen Raum lag. Über mir erklang eine Stimme. Die Stimme klagte, dass ich ihr endlich helfen sollte. Aber ich lag nur stumm da und tat nichts. Warum?“ Ich schlug das Buch emsig auf, und fand die Stichwörter zu dem Traum schnell: Hoffnung, Gewissen, Gerechtigkeit.
Ich kaute auf meiner Lippe herum, während ich überlegte, wie man den Traum anhand dieser drei Worte auslegen könnte.
Dann hatte ich es.
„Also, die Stimme, die Sie hören, soll vermutlich ihr Gewissen sein, das Sie dazu auffordert, zu helfen. Das könnte, auf die Menschheit übertragen, bedeuten, dass Sie um mehr Gerechtigkeit und Frieden kämpfen sollen. Aber Sie sind gefesselt und haben keine Hoffnung, dass Sie freikommen können, deshalb versuchen Sie es gar nicht erst.“ Ich war sehr überzeugt von dieser Deutung, doch die Greisin wiegte kurz den Kopf: „Woher weißt du, dass ich keine Hoffnung habe?“ - „Wegen dem dunklen Raum, Mam. Es ist kein Licht vorhanden, und Licht bedeutet Hoffnung, deshalb dachte ich, dass Finsternis wohl Hoffnungslosigkeit bedeutet.“ Sie nickte und zeigte erneut ihre gelblichen Zähne.
„Sehr schön, Miss Gryffindor. Ich danke Ihnen. Könnten Sie den Nächsten heraufbitten?“ -„Natürlich. Auf Wiedersehen!“, antwortete ich, ebenfalls lächelnd, und stieg die Leiter wieder herunter. Wie erleichtert ich war, dass ich diesen hellen, durchleuchtenden Augen entkommen konnte!

In Astronomie schlief ich beinahe ein, so langweilig war es. Man verlangte von uns, die Bewegungen der verschiedenen Planeten zu beobachten und einzuzeichnen. Das hatte ich schon bei meinem Adoptivvater gelernt, bevor ich in die Schule kam!

Die restlichen Prüfungen zogen sich zäh wie Kaugummi hin. Nur vor Verteidigung hatte ich ein bisschen Angst. Aber ein Brief von einem gewissen, schwarzgekleideten Kerkerbewohner hob meine Stimmung wieder etwas.

Viel Glück bei ihrer Verteidigungs-Prüfung.
Sie werden mit Ihrem Patronus wohl keine Probleme bekommen.
Es tut mir leid, dass ich meine Initialen auf Ihrer Haut eingraviert habe. Nicht, weil es Ihnen nicht stehen würde, sondern weil Sie sich anscheinend so darüber aufregen.
Severus

Ja, es war unglaublich, aber wahr! Snape hatte sich nicht nur bei mir entschuldigt, dafür, dass er mir das Leben gerettet hatte, er hatte mir zudem auch noch viel Glück gewünscht und (!!!) mit Vornamen unterschrieben! Ich schwebte gerade auf Wolke Sieben...und das half mir bei Verteidigung ungemein! Hier bekam ich zu meinem Glück wieder Professor Tofty ab, der sich wie irre darüber freute und mich anstachelte, mein Bestes zu geben. Und das tat ich! In Durmstrang war Verteidigung schon mein liebstes Fach gewesen, außerdem hatte ich es ein Jahr lang unterrichtet und viel Praxiserfahrung. Manche der anderen Schüler drehten sich zu mir um, um meinen manchmal etwas übertriebenen Zaubern zuzusehen und zu staunen. Ich ging richtig auf... bis Professor Tofty rief: „So, das reicht, das reicht. Jetzt hätte ich gerne noch Ihren Patronus gesehen, Miss Roberts.“ Mit einem Schnippen meines Zauberstabs ließ ich meine Feuerwand erlöschen.
Da Professor Tofty laut hatte rufen müssen, damit ich ihn über das Prasseln des Feuers hinweg hören konnte, hatten es auch alle Schüler und Lehrer mitbekommen und hielten in ihren eigenen Prüfungen inne. Ich holte tief Luft und wollte grade schon anfangen, als ich wie zufällig zur Tür sah. Snape stand dort und sah stumm zu mir hinüber. Seine Augen feuerten mich an. Ich grinste nun siegessicher, hielt den Zauberstab aufrecht und befahl mit völlig gelassener Stimme: „Expecto Patronum!“ Sofort schoss das silbrige Hirschkalb aus dem Stab heraus und raste wie wildgeworden durch die Halle. Alles klatschte und ich wurde mal wieder ziemlich rot um die Ohren. Plötzlich drehte das Hirschkalb bei, galoppierte auf Snape zu und bremste haarscharf vor ihm ab. Alles hielt den Atem an, und meine Röte verwandelte sich in Blässe.
Das Kalb senkte langsam den Kopf und berührte mit der Schnauze, so schien es, Snapes Hand. Dann verschwand es plötzlich. „Tja, äh, das war ja ein sehr wilder Patronus“, räusperte sich Professor Tofty, während die anderen sich langsam wieder an ihre eigene Prüfung erinnerten und damit fortfuhren.
„Nun, ein letztes noch, Miss Roberts. Eine Extra-Aufgabe sozusagen. Sie verlangt sehr viel Konzentration und Köpfchen. Sind Sie bereit?“, fragte er. Ich nickte langsam und hielt meinen Zauberstab bereit. Auch Tofty zog seinen und stellte sich auf, ehe er mir die Aufgabe erklärte: „Wir vollführen jetzt ein kleines Duell mit abgewandelten Regeln. Ein sogenanntes Ein-Zauber-Duell. Dabei greife ich Sie mit einem unbekannten Zauberspruch an und Sie müssen Ihren Zauber so variieren, dass er meinen unschädlich macht. Sind Sie bereit?“ Ich nickte. Die Regeln für Zauberduelle waren mir, aus meiner Durmstrang-Vergangenheit, mehr als geläufig. Wir stellten uns voreinander auf, verbeugten uns kurz und drehten uns dann um. Zehn Schritte später wandten wir uns wieder einander um.
„Eins...“, zählte Tofty laut. „Zwei...“, ich stellte mich in meine typische Position: das linke vor dem rechten Bein, leicht gebeugt, Oberkörper gerade, Zauberstab mit beiden Händen auf Tofty gerichtet. Meine Anspannung steigerte sich ins Unermessliche...
„DREI!“, rief Tofty, sprang nach vorn und schleuderte mir einen Zauber entgegen. Er hatte einen Ungesagten verwendet!
Fünf graue, gesichtslose Gestalten erhoben sich plötzlich vor mir aus dem Boden. Ich stolperte zurück. Keine Ahnung, aus was diese Marionetten bestanden! Aber ich durfte nur einen Zauber verwenden, um sie unschädlich zu machen...ich überlegte hin und her. Aschfahl kamen die Gestalten immer näher, streckten die Hände nach mir aus...Moment...aschfahl?
Einen Moment zögerte ich noch, doch dann beschloss ich, mein Glück zu versuchen. Mir blieb keine Zeit mehr. Natürlich wusste ich, wie mich das Heraufbeschwören eines Elements an Kraft kostete - aber ich versuchte es trotzdem.
„AQUA CORRIPE CORPORIS!“, befahl ich laut (zu Deutsch ungefähr: „Wasser, ergreife diese Körper!“) und machte mit dem Zauberstab eine halbe Drehung nach links, eine halbe Drehung nach rechts und einen großen Kreis in der Höhe meines Kopfes. Mitten in der Luft erschien Wasser, in einer merkwürdig geformten Kugel. Es strengte mich unglaublich an, denn der Körper wuchs zu einem riesigen Monster heran, das sich ständig drehend auf die Asche-Gestalten zubewegte und sie in sich einschloss wie in einen Kokon aus geschmolzenem Glas. Nun waren die Gestalten nur noch verschwommen zu erkennen, doch es schien so, als ob sie sich auflösten... dann war es vorbei.
Die Kugel zerbarst und überflutete die Große Halle, doch von Toftys Angreifern war nichts mehr übrig. Pitschnass standen wir da und sahen uns an. Und dann lachte der alte Zauberer...er lachte und lachte, bis ihm die Tränen kamen. Ich fand diese Sache gar nicht so lustig, vor allem, da die anderen Anwesenden ebenso nass geworden waren und mich nun mit missbilligenden Blicken bedachten.
Schließlich beruhigte sich Tofty wieder und keuchte: „Sie und Ihr Onkel haben einiges gemeinsam, liebes Kind! Er hat mir damals denselben Zauber um die Ohren geworfen!“

Die Große Halle wurde kurzzeitig gesperrt, um sie wieder trocken zu zaubern. Danach ging es mit den theoretischen Prüfungen in Geschichte der Zauberei weiter - die nicht ganz so gut liefen. Was nützte mir ein gutes Gedächtnis, wenn ich die Hälfte des Unterrichts bei Professor Binns verschlafen hatte?

Dass ich am Donnerstag frei hatte, war für mich ein Segen. Ich schlief mich aus, frühstückte danach ausgiebig (ein Segen!) und setzte mich mit einem Muggelkunde-Buch an den See. Das Leben als Muggel würde mir zwar schwerfallen, weil ich mich dauernd in die unmöglichsten Situationen brachte, aber an sich interessierte ich mich schon für nichtmagische Menschen. Sie unterschieden sich ja schließlich nicht groß von uns, abgesehen davon, dass sie meist eine andere Kultur hatten. Sie waren weder besser, noch schlechter als wir. Es gab solche und solche Muggel, genau wie bei uns.
Ich erinnerte mich dunkel an einen der fiesen Muggel: meinen früheren Heimleiter Watson, ein bärbeißiger Kerl, der für Kinder absolut nichts übrig hatte. Als ich ihn mit acht Jahren einmal gefragt hatte, warum er dann überhaupt Heimleiter geworden war, bekam ich zur Antwort bloß eine Ohrfeige. Andere Muggel waren liebenswürdige Menschen. Ich erinnerte mich an den armen kleinen Wilson, den ich ebenfalls in meiner Waisenhauszeit kannte. Er war ein von Geburt an blinder Junge gewesen. Ein herzensguter Mensch.
Herzensgut...
„Ihr Herz hat ihnen die richtigen Worte zugeflüstert.“
„Die Umstände, die nötig sind, um es zu der Endsituation kommen zu lassen, wechseln ständig.“
Die Worte der Wahrsagerin gingen mir durch den Kopf. Sie zogen ihre Kreise, langsam, beständig...bis mir endlich klar wurde, dass eine meiner Visionen sich schon als unwahr herausgestellt hatte. Die Vision von Snapes Unterricht, als ich von Neville geholt wurde, weil Quirrell mir etwas zeigen wollte...das konnte gar nicht mehr stattfinden, weil mit den Prüfungen natürlich auch mein Unterricht zuende war. Das Schuljahr war so gut wie rum...noch eine Woche, dann waren wieder Sommerferien. Und nächstes Jahr war ich keine Schülerin mehr.
Also hat die Alte doch recht gehabt, und die Visionen müssen sich nicht bewahrheiten, dachte ich.
Hinter mir hörte ich plötzlich eine aufgebrachte und nur zu bekannte Stimme: „Warum hab ich das nicht schon vorher gesehen?“ Ich drehte mich herum und sah, wie Harry mit Ron und Hermine im Schlepptau nahe an mir vorbeilief. Keiner der drei bemerkte mich, offenbar hatten sie es sehr eilig. „Worauf willst du hinaus?“, fragte Ron seinen Freund ahnungslos, dann konnte ich nichts mehr hören. Kopfschüttelnd widmete ich mich wieder meiner Lektüre.

Eine halbe Stunde später trottete ich langsam zurück ins Schloss, um in meinem Zimmer weiterzulernen, da es draußen zu heiß wurde. In der Eingangshalle traf ich auf Snape, der gerade die drei Gryffindors zurechtwies. Ich blieb in einigen Metern Entfernung neugierig stehen und lauschte.
„Seid besser etwas vorsichtiger“, sagte Snape gerade, „so, wie ihr hier herumhängt, könnte man auf den Gedanken kommen, dass ihr etwas ausheckt. Und Gryffindor kann sich nun wirklich nicht leisten, noch mehr Punkte zu verlieren, oder?“ In meinen Ohren klang das ziemlich eindeutig nach einer Drohung. Selbst aus der Entfernung konnte ich erkennen, dass Harry ziemlich rot wurde. Jetzt hatte ich genug gesehen, rasch ging ich zur Treppe und marschierte nach oben zu meinem Zimmer. Schließlich musste ich für morgen noch lernen. Auf halbem Weg holte mich der Tränkemeister ein: „Roberts!“ Ich drehte mich widerwillig um.
„Ja?“ - „Hören Sie, falls Sie einen Brief vom Ministerium bekommen, fliegen Sie nicht!“ Verdutzt hielt ich inne: „Wieso sollte ich einen Brief vom Ministerium bekommen?“ Snape rang kurz mit sich, gab dann aber zu: „Ich habe gehört, wie Potter erzählte, dass Dumbledore einen Brief bekommen hat und bereits auf dem Weg ins Ministerium ist. Das ist nicht weiter seltsam, aber wenn bei Ihnen ebenfalls ein solcher Brief liegt, könnte Quirrell dahinter stecken, um Sie aus dem Weg zu haben. Ich habe ihm gegenüber erwähnt...dass Sie auch eine Gegnerin sein könnten, fürchte ich.“ Natürlich wusste ich das längst, ich hatte ihr Gespräch im Wald ja belauscht, aber das sagte ich ihm lieber nicht. Er könnte darauf schlecht reagieren.
Stattdessen zog ich nur die Augenbraue hoch: „Und Sie glauben, wenn er uns beide hier heraushaben will, dann hat er vor, heute zuzuschlagen? Ist das nicht ein bisschen...dumm?“ - „Warum sollte es?“ - „Na ja, immerhin sind Sie ja noch da und er weiß ziemlich genau, dass Sie das nicht zulassen werden.“ Snape sah einen kurzen Moment verblüfft aus. Als hätte er nicht damit gerechnet, dass ich in ihm einen Gegner für Quirrell sehen könnte.
„Sie haben Recht. Es wäre dumm. Und genau deswegen brauchen Sie sich keine Sorgen mehr zu machen, dass er den Stein erreichen könnte. Ich werde ihn rechtzeitig daran hindern, während Sie in Ihrem Zimmer bleiben. Verstanden?“ Ich nickte sofort. Erleichtert drehte er sich um und rauschte davon in Richtung Lehrerzimmer.
Innerlich tippte ich mir an die Stirn. War Snape wirklich so naiv zu glauben, dass ich ruhig hier herumsitzen würde, wenn Quirrell versuchte, ihn fertigzumachen?
Tatsächlich fand ich in meinem Zimmer eine Eule vor, die einen Ministeriumsbrief am Bein trug. Sehr einfallsreich war Quirrell ja wirklich nicht!
Damit stand für mich fest: ich würde gemeinsam mit Snape auf Quirrell warten! Rasch zog ich mich um. In der Schuluniform würde ich nicht kämpfen wollen! Rasch schlüpfte ich in schwarze Jeans und irgendein bequemes Oberteil, das mich nicht behindern würde, schob meinen Zauberstab griffbereit in die Innentasche meiner Jacke und marschierte aus dem Zimmer, um Snape vor dem Lehrerzimmer abzufangen. Doch statt Snape traf ich auf Quirrell.
„Miss Roberts! Wohin wollen Sie denn?“ - „Äh...ich muss ins Ministerium...dringender Brief. Tut mir leid, ich habe wirklich keine Zeit jetzt!“, meinte ich rasch und lief die Treppe hinunter, um die Sache auch authentisch zu spielen.
Das nächste Mal war ich vorsichtiger. Ich wartete einfach ab, bis Snape herauskam. Doch er kam und kam einfach nicht. Irgendwann fing ich Flitwick ab, der gerade aus dem Lehrerzimmer trat.
„Professor Flitwick!“ Er drehte sich um. „Ah, guten Abend, Miss Roberts. Was kann ich für Sie tun?“ - „Ich wüsste nur gern, ob Professor Snape im Lehrerzimmer ist, Sir!“, erwiderte ich und er schüttelte den Kopf: „Nein, der ist schon seit einer Ewigkeit...“ Ich hörte nicht mehr weiter zu, sondern sprang die Treppenstufen wieder runter und in die Kerker. AN Snapes Bürotür angekommen, hielt ich mich nicht mit Klopfen auf.
„Professor Snape, ich habe wirklich den Brief...Umpf!“, rief ich und stolperte zurück, da ich geradewegs gegen seinen Oberkörper gelaufen war.
„Roberts? Seit wann klopfen Sie nicht mehr an, wenn Sie bei mir einbrechen?“, knurrte er überrascht. „Ich wollte Ihnen nur Bescheid sagen, dass Quirrell mir den Brief geschickt hat!“
Snape drehte sich auf der Stelle um und kramte in seinem Schreibtisch. Dann hielt er mir etwas hin, dass wie ein zerknittertes Stück Papier aussah.
„Was soll ich damit?“, fragte ich perplex. Er verdrehte die Augen: „Lesen, Roberts! Angeblich können Sie das ja!“ Ich runzelte missbilligend die Stirn und nahm den Zettel entgegen. Darauf standen nur fünf Sätze.

Amilia.
Sobald mein Vorhaben mithilfe meines treuen Todessers Quirrell vollendet ist und ich meinen Körper nach zehn endlosen Jahren wiederbekomme, wirst du dich entscheiden müssen.
Du bist meine einzige lebende Verwandte. Du besitzt Kräfte, die du dir nicht vorstellen kannst. Ich kann dich lehren, damit umzugehen, und vieles mehr. Schließe dich mir an, und alle bisherigen Sünden sollen vergeben werden.
Der Dunkle Lord

Da stand ich nun, diesen kleinen Zettel in der Hand, der so viel mehr war als ein Zettel. Er war die Lösung. Die einfache, furchtbare Lösung. Voldemort.
„Ich habe ihn in Quirrells Zimmer gefunden, als ich eben nachgesehen habe, ob er noch da ist. Er lag auf dem Schreibtisch. Allerdings mit der Rückseite“, meinte Snape sehr leise. Ich drehte den Zettel herum. Dort standen zwei Worte, die Snape genauso erkannt haben musste wie ich:
Schöner Umhang.
Es war der Zettel, den Quirrell während der Aufräum-Aktion in meinem Büro gefunden hatte und den Snape geschrieben hatte.
Voldemort. Die ganze Zeit war er vor meiner Nase gewesen...und ich hatte nichts bemerkt. Ich hatte immer angenommen, dass Quirrell den Stein für sich haben wollte...
„Voldemort!“, spie ich aus, zerknüllte den Zettel und steckte ihn mit meinem Zauberstab an.
Snape schwang seinen und entfernte damit die Asche von seinem Teppich: „Darf ich annehmen, dass diese Antwort nein bedeutet?“ -„Darauf können Sie ihren Hintern verwetten! Ich laufe doch nicht über, nur wegen so einem bescheuerten Papierfetzen!“, fauchte ich wütend. Nein, nie im Leben würde ich mich Voldemort anschließen! Da war ich mir ganz sicher.
Snape sah kurz zur Seite. Seine Stimme klang gequält: „Das ist...eine gute Entscheidung!“ -„Kommen Sie, Sir! Wir sollten jetzt gehen und verhindern, dass dieser Schlangenkopf seinen Körper wiederbekommt!“, meinte ich, plötzlich voller Tatendrang. Snape packte mich und riss mich zurück: „Sind Sie jetzt völlig durchgedreht? Sie gehen nirgendwo hin, ist das klar! Verstehen Sie denn nicht, der Dunkle Lord ist alles andere als dumm! Er hat Ihnen diesen Zettel geschrieben, weil er wollte, dass Sie ihm folgen. Aus irgendeinem Grund weiß er, dass Sie nicht ins Ministerium geflogen sind. Er hat es darauf angesetzt, Sie zum Stein zu locken. Fragen Sie mich nicht warum!“ - „Ach Quatsch, warum bitte sollte er das denn gemacht haben, das ist Unsinn!“, widersprach ich heftig. Snapes Griff wurde härter: „Nein, ist es nicht. Sie wissen nicht, wie er tickt!“ - „Ach, aber Sie, oder was? Im Gegensatz zu Ihrer festen Überzeugung haben Sie nicht immer Recht, Snape!“, fauchte ich und versuchte, mich loszumachen.
Er hielt mich fest, doch seine Haltung änderte sich und er sah mich mit von Zweifeln verzerrtem Gesicht an: „Tu das nicht, Amy.“ Ich erstarrte. Er hatte mich gedutzt.
„Sie wissen schon, dass das Schuljahr noch nicht zuende ist, oder?“, fragte ich ihn äußerlich ruhig. Innerlich fuhr mein Magen mal wieder Achterbahn. Von Snapes wechselnden Launen wurde mir manchmal fast schwindelig!
„Ja, aber fast. Es gibt keinen Grund, dich noch länger wie eine Schülerin zu behandeln. Jedenfalls nicht für mich!“ Er schnurrte ja fast! Ich hielt still und trat näher an ihn heran. „Mir ist klar, was du mit deinem Verhalten erreichen willst, Severus Snape. Ich werde NICHT hier bleiben und darauf warten, dass Voldemort dich in Stücke reißt. Bei dir wird er in dieser Hinsicht keine Skrupel haben!“, meinte ich leise. Geschlagen ließ Snape meine Arme los und musterte mich ernst. Ich hielt seinen Blick, und eine Weile sagte keiner ein Wort.
„Wenn ich dich mitnehme, dann versprich mir, dich nicht wieder kopflos ins Gefecht zu stürzen. Du musst auf mich hören. Verstanden?“, knurrte Snape schließlich und ich nickte, noch ziemlich fassungslos. Ich hatte ihn tatsächlich kleingekriegt! Er würde mich freiwillig mitnehmen!
„Aber zuerst schicken wir Dumbledore einen Brief, damit er zurückkommt. Er sollte wissen, dass ich seine einzige Nichte in den Tod führe“, entschloss Snape düster, doch ich stieß ihn mit meinem Ellbogen an: „Hey, hör doch auf, immer so zu dramatisieren!“
Trotzdem unterschrieb ich neben ihm und wir schickten Ulli mit der kurzen Nachricht los. Oder besser, Snape schickte ihn los, denn nach mir schnappte dieser verdammte Kauz mal wieder.
Dann machten wir uns auf den Weg, doch in der Eingangshalle blieb ich stehen: „Weißt du eigentlich, wie man an Fluffy vorbeikommt?“ Snape blieb stehen: „Nein, aber zur Not werde ich schon einen Weg finden. Hagrid hat seinen Riesenhund erst nach unseren Verteidigungsbannen dort hochgeschafft.“ - „Komm mit!“, forderte ich ihn auf und hastete zum Portal hinaus und hinüber zu Hagrids Hütte. Snape ließ es zu.
Ich klopfte fest an und hörte von drinnen Fangs Gebell - ein gutes Zeichen.
„Komme schon!“, hörte man jatzt Hagrids Stimme, und keinen Moment später öffnete er die Tür. „Ah, Amy, das is ja ne Überraschung. N Abend, Professor Snape!“, grüßte er uns und schob uns in seine Hütte. „Hagrid, wir müssen leider sofort wieder gehen, ein absoluter Notfall...aber vorher muss ich wissen, wie man an Fluffy vorbeikommt.“ Jetzt mischte sich Snape ein, der im wahrsten Sinne des Wortes hinter mir stand: „Besser gesagt, wir müssen es wissen, Hagrid. Es ist dringend.“ Sein Tonfall hätte zwar ruhig etwas freundlicher sein können, aber unter den gegebenen Umständen war ich zufrieden. Der Halbriese runzelte kurz die Stirn: „Na klar, bei Musik schläft er immer ein...merkwürdig, dass ihr grade jetzt fragt. Vorhin waren schon Harry, Ron und Hermine hier und wollten das Gleiche wissen.“ ich erstarrte, Snape schnarrte gefährlich: „Aber Sie haben ihnen natürlich nichts gesagt, nicht wahr?“ Dass Hagrid rot anlief, war Antwort genug. Snape holte tief Luft, um ihm wahrscheinlich mal heftigst die Meinung zu geigen, aber ich packte ihn am Arm und zog ihn zur Tür: „Komm schon, wir dürfen jetzt keine Zeit verlieren! Möglicherweise sind Harry und co schon unten!“ Ich hörte ihn noch in Hagrids Richtung knurren: „Wir sprechen uns noch!“
Dann rannten wir zum Schloss zurück und ohne weitere Umwege in den dritten Stock.
Die Tür war nur angelehnt.
„Schöne Bescherung!“, meinte ich leise, „Voldi ist schon an Fluffy vorbei.“ Snape verzog bei dem spitznamen das Gesicht, sagte aber nichts, sondern stieß leise die Tür auf. Fluffy knurrte wütend und drehte seine drei Köpfe in unsere Richtung. Wer geht jetzt hier kopflos vor?, dachte ich bei mir, sagte aber nichts. Denn Snape fing an zu singen.

Es war ein mir völlig fremder Text, aber seine tiefe, samtige Stimme lullte mich fast genauso ein wie den bereits taumelnden Fluffy.

Nothing as it seems
Hopes are only dreams
You must go on your own
Cause you are all alone
Your friends will disappear
And leave you there in fear

Listen to my song:
This is where you belong
Let me take your heart
then you won't live apart
Just look me in the eyes...
I'm cunning and you're wise

Fluffys drei Köpfe lagen bereits auf dem Boden, tiefe Atemgeräusche bezeugten, dass er tief und fest schlief. Plötzlich bedeutete Snape mir, ich solle weitersingen, und ging zur Falltüre hinüber. Er verstummte und sofort knurrte Fluffy leise auf. Ich schloss kurz die Augen, um mich an ein Lied zu erinnern...








Don't wanna hold you closed,
Don't wanna feel the pain!
Don't wanna loose it all,
Don't wanna play this game!

Just one look in your eyes,
Just one moment with you
Just one kiss on your lips,
and I know, I'll be through.



Ich war fertig mit dem Lied, doch Snape nestelte immer noch an der Klappe der Falltüre herum und bedeutete mir, weiterzusingen. Mir fiel kein Lied mehr ein. Also improvisierte ich.
Und dann kamen mir plötzlich die Wörter nur so aus dem Mund gepurzelt!

I know a man, not kind,
but genious in my mind.
He's not gentle, he's not smart
and sometimes life with him is hard.
But up to the end,
he held my hand.
There'll never be another
who's better than my...


(A/N: Die Lieder sind alle meine eigene Kreationen, daher keine Quellenangabe)

Ich war so froh, dass Snape in diesem Moment die Klappe aufstieß und ich springen konnte...gut, es ist auch nicht gerade beruhigend, in bodenlose Schwärze zu springen, aber immerhin besser, als mein komisches, erfundenes Lied mit „Lover“ zu beenden...vor allem, wenn man bedachte, dass diese Reime fast auf den Mann zutreffen könnten, der mir gerade hinterhersprang.
Ich landete weich auf einer Art Pflanze, wie es schien. Und Snape? Landete prompt auf mir. Das tat meiner Schulter nicht grade gut!
„Autsch! Könntest du nicht mal auf deinem eigenen Fleck landen? Ich fühle mich ein bisschen zermatscht!“, beschwerte ich mich grummelnd, doch er beachtete meinen Einwand gar nicht.
„Bleib ganz still liegen...“, meinte er eindringlich. „Das hättest du wohl gerne! Wir sind hier auf einer Mission, klar?“, wütete ich und versuchte damit, meine Unsicherheit zu überspielen. Dann schüttelte er wütend den Kopf und zischte: „Roberts! Wir liegen mitten in einer Teufelsschlinge! Wollen Sie uns umbringen?“ Ups. War mir glatt entfallen. Ich hielt also ganz still, während mein Herz und meine Schulter pochte, denn Snape lag in einer ziemlich unbequemen Position auf mir. Dann wickelte uns das Schlingpflanzenzeug auch schon ein und kurzzeitig wusste ich nicht mehr, wo ich endete und Snape anfing, denn wir wurden quasi zusammengequetscht. Dann, endlich fielen wir durch die Ranken und stürzten auf den harten Steinboden darunter. Ich rieb mir den schmerzenden Kopf. Das gab definitiv eine Beule von riesigen Ausmaßen. Eine Hand streckte sich in mein Sichtfeld: „Bist du okay?“, wollte Snape wissen. Ich nickte und ließ mich hochziehen. Einen Moment länger als nötig hielt ich seine Hand fest: „Und du?“ Er nickte. Eine peinliche Pause entstand. Jetzt hatten wir uns fast das gesamte Schuljahr über wie Schülerin und Lehrer verhalten (na ja, wie gesagt, fast!) und schon fiel es uns beiden schwer, uns als Gleichgesinnte zu betrachten.
Snape durchbrach die Stille schließlich: „Wenn du lieber zurückwillst...“ Seinen hoffnungsvollen Satz unterbrach ich schroff: „Vergiss es! Entweder mit mir oder gar nicht!“ Er seufzte: „Du bist wirklich unvergleichlich dickköpfig.“ - „Oh, ich wüsste da schon einen Vergleich!“, gab ich zurück, doch bevor wir dieses Thema vertiefen konnten, hörten wir beide etwas, das klang wie ein fernes Rauschen. Ich sah Snape an: „Was kann das sein?“ - „Keine Ahnung...ich glaube, hiernach kommt Flitwicks Zauber.“ Langsam gingen wir den einzigen Gang entlang, der uns aus der Grube unter der Teufelsschlinge herausführte.
Nach etwa einer Minute gelangten wir in eine hohe Höhle, in der tausend kleine, goldene Dinge mit Flügelchen herumschwirrten.
Snape lachte leise: „Flitwick, der alte Zwerg! Das sind Schlüssel! Und da vorne, sehen Sie die Besen?“ Er ging auf einen zu und wollte ihn gerade packen, als ich rief: „Stopp!“ Er erstarrte und drehte sich wieder um: „Was ist?“ Ich antwortete nicht, sondern ging an ihm vorbei zu der großen Tür, die unseren weiteren Weg versperrte. Rasch besah ich mir das Schloss - ich hatte ein bisschen Erfahrung mit Schlössern und Dietrichen.
„Wir brauchen einen silbernen, ziemlich alten Schlüssel mit drei Zacken! Siehst du so einen?“ Snape hatte nicht umsonst die schärfsten Adleraugen überhaupt. Er brauchte nicht lange, um das gesuchte Objekt zu erspähen.
„Dort, elf Uhr, unterhalb des linken Balkens! Himmelblaue Flügel und ziemlich mitgenommen!“ Jetzt sah ich ihn auch.
„Dann los!“, gab ich das Startsignal, und jeder von uns packte sich einen Besen und stieß sich ab. Das Flugtraining als Schwan hatte sich anscheinend positiv auf mein Gleichgewicht auf dem Besen ausgewirkt. Pfeilschnell schoss ich mit Snape an meiner Seite nach oben, mitten in die Wolke von Schlüsseln, die uns die Gesichter und Hände zerkratzten. Kurzzeitig verlor ich den Schlüssel aus den Augen, doch Snape führte mich und der gesuchte Schlüssel war schon ziemlich lahm mit seinen zerzausten Flügeln. er tauchte nach unten ab, ich folgte ihm, streckte die Hand aus, packte ihn und...fiel den letzten Meter vom Besen. Sofort war Snape (etwas erhabener) gelandet und auch ich rappelte mich rasch auf und rannte zur Tür. Die wütenden Schlüssel sausten uns um die Ohren und wir entkamen mit Müh und Not in die nächste Gruft und schlugen die Türe hinter uns zu.
Ohrenbetäubende Stille empfing uns. „Okay, das hier ist unheimlich!“, bemerkte ich leise, als wir an irgendwelchen großen Schatten vorbeischlichen, die Zauberstäbe in Anschlag. Snape erwiderte nichts, aber ich spürte plötzlich seine Hand in meiner.
Ich entzog sie ihm: „Also, soooo unheimlich ist es auch wieder nicht!“, flüsterte ich beleidigt.
Er erwiderte wieder nichts. Plötzlich blieb der Tränkemeister vor mir stehen und drehte sich um die eigene Achse. „Das ist ein Schachbrett!“, meinte er laut, und im selben Moment entflammten auf beiden Seiten des Spielfeldes ein Dutzend Feuer und erhellten die Figuren. Wir wechselten einen Blick. Dann deutete ich auf die Tür hinter den schwarzen Figuren: „Da müssen wir hin!“ Snape verdrehte die Augen: „Amy, dein Gespür für das Offensichtliche ist erstaunlich.“ Sarkasmus pur.
„Danke vielmals. Darf ich eigentlich jetzt auch Severus sagen?“, wollte ich wissen.
„Tu's einfach!“, zischte er bloß gereizt und drehte sich zu den weißen Statuen um, von denen gleich mehrere fehlten.
„Tja, diesmal müssen Sie wohl weiß nehmen, ob Sie wollen oder nicht!“, schnurrte ich zufrieden. Er knirschte vernehmlich mit den Zähnen und lenkte vom Thema ab: „Ich hatte eigentlich angenommen, dass wir Potter und seine Freunde spätestens hier treffen...“ -„Ich nicht“, meinte ich stolz. „Hermine weiß mit Sicherheit über die Teufelsschlinge Bescheid, Harry ist der jüngste Sucher seit hundert Jahren und Ron ist ein sehr guter Schachspieler. Die drei wussten sich sicher zu helfen.“ Doch dann fiel mir etwas auf. Dort drüben, am Rand des Spielfeldes, lag eine regungslose Gestalt mit roten Haaren...
„RON!“, schrie ich erschrocken, Snape fuhr herum. Sofort hechteten wir beide zu ihm hin und ich prüfte den Puls. „Nur bewusstlos!“, atmete ich auf. Plötzlich flog hinter den schwarzen Gestalten die Türe auf und eine zerzauste Hermine stürzte hervor. Sie sah uns, rannte auf mich zu und rief noch im Laufen: „Oh, Amy, Gott sei Dank bist du hier!“ Snape wurde übergangen. „Harry ist grade durch das schwarze Feuer, um Snape aufzu...“, sie unterbrach sich und starrte meinen Begleiter erst verdutzt, dann höchst erschrocken an: „Pro...Professor! Ich ...wie...ich meine, wenn Sie nicht...wer ist denn grade beim Stein der Weisen???“, stammelte sie zutiefst verwirrt. Snape schnarrte unfreundlich: „Miss Granger, glauben Sie mir, Ihr kleiner Ausflug wird noch gewaltige Konsequenzen haben! Ich werde persönlich dafür sorgen...“ - „SEV!“, unterbrach ich ihn scharf, was mir erstaunte Blicke von beiden Seiten einbrachte. Schnell wandte ich mich an Hermine: „Wenn ihr das Spiel hier schon geschafft habt, dann können wir direkt weiter zum nächsten Hindernis. Hör mir gut zu, jetzt! Du musst Ron hoch in den Krankenflügel schaffen, kümmere dich gut um ihn, hörst du? Und wenn Al...Dumbledore kommt, sagst du ihm, dass mein anderer Verwandter hier wartet und er sofort kommen soll, klar?“ Ich packte sie an den Schultern und sie nickte, obwohl sie vermutlich nur Bahnhof verstand.
„Gut, dann also los!“, meinte ich und sie benutzte den Levitationszauber von Flitwick und ließ Ron vor sich herschweben. Noch ein letztes Mal drehte sich die Kleine um: „Viel Glück!“ Dann war sie verschwunden, und Snape packte grob mein Handgelenk und zerrte mich zu der Tür, aus der sie gekommen war.
„Aua! Ich kann selbst gehen!“, beschwerte ich mich. Er zischte: „Du weißt aber schon, dass das gerade sehr peinlich war! Miss Granger hat mitbekommen, wie du mich Sev genannt hast!“ - „Du hast gesagt, tu's einfach. Jetzt beschwer dich nicht!“
Der Geruch im nächsten Raum war widerlich. Am Boden lag Quirrells Troll, mit einer blutenden Kopfwunde und offensichtlich tot.
Dann traten wir durch die nächste Tür in den Raum, den ich in meiner Vision gesehen hatte. Snapes Zauber. Ich war heilfroh, dass ich mir das Grübeln sparen konnte. In dem Türrahmen hinter uns schoss plötzlich ein purpurnes Feuer hoch. Ich sprang erschrocken vorwärts. Im gegenüberliegenden Türrahmen prasselten schwarze Flammen.
„Herzallerliebst!“, gab ich trocken zu und lief sofort zu den Flaschen. Snape folgte mir auf dem Fuße.
Er griff sich beherzt die kleinste der Flaschen und sah mir in die Augen.
„Du wirst diese andere Flasche nehmen und durch das Purpurfeuer zurückgehen. Zeig Albus den Weg hierher. Sage ihm, welche Flasche es ist...Das ist wichtig, hörst du?“ Ich starrte ihn fassungslos an: „Wir hatten doch ausgemacht, dass wir da gemeinsam reingehen werden!“ Er schüttelte mit geschlossenen Augen den Kopf: „Amy, in der Flasche ist nur ein Schluck. Es reicht nicht für uns beide.“ Ich sah natürlich, dass er Recht hatte. Trotzdem wollte ich nicht zurück: „Er wird dich doch in Stücke reißen, ohne mich!“, schrie ich leicht hysterisch.
„Du hast keine Chance gegen ihn, falls er den Stein schon hat!“ Snape betrachtete mich mit einem ruhigen Blick: „Ich werde mein Bestes geben, um Potter da rauszuholen. Ich versprech's dir.“
Ich sah ihn so eindringlich an wie noch nie und packte ihn am Kragen: „Es ist nicht nur Harry, um den ich mir Sorgen mache, Severus!“ Es fiel mir ziemlich schwer, das zu sagen. Snape jedoch lächelte plötzlich und meinte: „Dann drück mir die Daumen...“
Und er packte mich rabiat und küsste mich, wie mich noch nie jemand geküsst hatte. Es fühlte sich eher wie Gefressen werden an. Als er mich wieder frei ließ, war ich vollkommen platt. Und atemlos. Mir war glatt schwindelig geworden.
„Das...das geht doch nicht. Wir sind hier auf einer Mission, du kannst doch nicht einfach...also...“, stotterte ich.
„Du hast doch gesehen, dass ich kann. Ich hätte es sicher bereut, wenn ich danach keine...Gelegenheit mehr bekommen hätte!“, raunte er mir zu und ließ mich komplett sprachlos stehen. Mit einem Schluck leerte er die Flasche, hob kurz die Hand und trat durch das schwarze Feuer.
NEIN! Nicht so!, wollte ich schreien. Aber nicht mal das brachte ich noch fertig. Dann wusste ich plötzlich die schlichte Lösung meiner Probleme. Ich stürzte zu der Zurück-Flasche, auf die Severus gedeutet hatte, schluckte und stolperte durch die purpurnen Flammen, die mir nun nichts mehr anhaben konnten. Sie erloschen, sobald ich draußen war und die Tür zuschlug.
Aufgeben? Niemals!
Zwei Sekunden wartete ich, ehe ich die Tür wieder aufstieß und hindurchlief. Alle Flaschen standen wieder randvoll aufgefüllt an ihren Plätzen. Sofort stürzte ich den Inhalt der kleinsten Flasche hinunter und sprang Snape nach, geradewegs durch in die schwarzen Flammen.


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