Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

The tale of Amy Roberts - Der erste Kontakt - Prüfungen

von horizon92

Das ist schon das drittletzte Kapitelchen°O Kanns gar nicht glauben...insgesamt über zweihundert Word-Seiten!
Huihuihui.
Dieses Kapitel hier ist besonders lang. Viel Spaß dabei!


Kapitel 28
-Prüfungen-



Ich träumte. Von vielen, vielen merkwürdigen Dingen. Aber am merkwürdigsten war ein Traum, da stand eine hübsche, junge Frau vor mir und redete irgendetwas von einem mächtigen Zauber, der auf Hogwarts lag, und dass ich mir keine Sorgen machen solle, sondern einfach nur glauben müsse.
„An was denn glauben?“, wollte ich wissen. „An Hogwarts. An dich“, war ihre einfache Antwort.
Dann änderte sich der Traum. Vor mir sah ich Snapes Gesicht wie durch Schleier und Nebel. „Wach auf. Du musst aufwachen, hörst du? Bitte!“ Verwirrt wollte ich wissen, wie ich das anstellen sollte, doch er verschwand so plötzlich wie er gekommen war.
Irgendetwas kitzelte mich an der Nase. Das war das Erste, was ich seit langer, langer Zeit wieder spüren konnte. Das Etwas kroch langsam höher und blendete mich. Ein Sonnenstrahl, der in das Fenster gegenüber fiel. Ich blinzelte ein paar Mal müde, bis mein Blick wieder scharf war. Ein Ziehen machte mich auf den strammen Verband aufmerksam, der um meinen halben Oberkörper und meine rechte Schulter gezogen war. Moment mal, rechte Schulter? Da war doch noch was...
Dann fiel mir das Graphorn ein und der Schmerz in meiner Schulter, die furchtbaren Sekunden, in denen ich mir sicher war, gleich zu sterben...aber warum lag ich dann im Krankenflügel? Vorsichtig richtete ich mich ein Stück auf, was besonders mit diesem dummen Verband sehr anstrengend war. Auf meiner Bettdecke lag ein Kopf. Dieser Kopf gehörte zu dem Körper eines offenbar übermüdet eingeschlafenen Mannes, der neben meinem Bett auf einem sehr unbequem aussehenden Stuhl saß. Na ja, eher halb lag.
Severus.
Oh, pardon, ich meine: Snape.
Sah fast ein bisschen niedlich aus, wie er dort kauerte. Quirrell hatte Recht, wie ein Wachhund. Aber ein ganz süßer...
Erde an Amy. Das ist dein Lehrer. Und außerdem ist das Snape. Seit wann können Snapes süß aussehen? Meine innere Stimme hatte auch Recht. Ich musste mir den Kopf angeschlagen haben.
Plötzlich machte sich etwas bemerkbar, was nach einer langen Bettruhe immer gut gefüllt ist. Nein, nicht mein Magen. Meine Blase.
Ich hatte es plötzlich sehr eilig, aus dem Bett zu kommen. Vorsichtig schälte ich mich aus meiner Decke, nur um mit Schrecken zu erkennen, dass ich einen dieser furchtbaren Kittel trug, der hinten noch nicht einmal ganz zugemacht war!
So schnell ich konnte tapste ich auf das Krankenflügel-interne Klo (ich lief mit nackten Füßen - Gott, war das kalt!) und erleichterte mich. Als mein Blick dort in den Spiegel fiel, bekam ich erstmal den Schock meines Lebens. Ich war ja unheimlich blass! Außerdem sahen die Augenringe und die abstehenden Locken auch nicht sehr vorteilhaft aus. Da ich ohne Zauberstab nicht viel daran ändern konnte, spritzte ich mir nur ein bisschen kaltes Wasser ins Gesicht und lief zum Bett zurück, wo Snape immer noch friedlich vor sich hinschlummerte.
Leise, um ihn auch ja nicht zu wecken, schlüpfte ich wieder unter die Decke. Die kurze Anstrengung hatte mich mehr Kraft gekostet, als ich gedacht hätte. Aber einschlafen wollte ich auf keinen Fall wieder. Ich stützte mich mit dem linken Arm ab und setzte mich auf. Versunken betrachtete ich meinen strengen Professor, sah, wie sein Rücken sich im Takt der tiefen Atemzüge hob und senkte und wie seine Hände sich ab und zu in die Decke krallten, wenn er etwas Schlechtes träumte.
Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus. Ich kraxelte zu seinem Kopf hinüber und strich ihm vorsichtig durch die Haare (huch, die waren ja richtig weich!).
„Hey. Genug geschlafen! Ich hab Hunger!“, wisperte ich sanft, wie bei einem kleinen Kind.
Er knurrte leise und öffnete verschlafen die Augen: „Hände weg von meinen Haaren!“
„Guten Morgen!“, grinste ich spitzbübisch und ließ schnell meine Hände verschwinden. Er richtete sich noch etwas schlaftrunken auf und blickte mich an. Dann aber sickerte langsam zu ihm durch, dass ich wach war: „Roberts! Na endlich! Das wurde aber auch Zeit! Haben Sie überhaupt eine Ahnung, wie lange Pomfrey und ich Sie mit Tränken versorgen mussten?“ - „Äh, nein. Wie lange?“ - „Eine Woche lang. Eine ganze Woche! Hier, trinken Sie!“, verlangte er rasch und drückte mir eine Phiole in die Hand. Ich hatte das starke Gefühl, dass er mich von seinem Nickerchen auf meinem Bett ablenken wollte. Brav schluckte ich das widerliche Zeug herunter.
„Professor, was genau ist eigentlich passiert? Nach dem Wald, meine ich?“ Snape erstarrte und sah mir eindringlich in die Augen. „Ich war auf der Lehrerkonferenz, die sich genau darum drehte, nicht anwesend. Was ich weiß, ist nur, dass Sie einem Schüler das Leben gerettet und dafür eine Auszeichnung für Verdienste um das Wohl der Schule erhalten haben. Dass Sie dafür verbotenerweise in den Wald gelaufen sind, wurde natürlich nicht berücksichtigt.“ Deutlich konnte ich sein Missfallen darüber heraushören. Es machte mir in diesem Moment nichts aus. Wichtiger war jetzt, dass ich endlich was zu futtern bekam.
„Aha. Professor, würden Sie mir vielleicht helfen, aufzustehen? Ich würde gerne in die Große Halle.“ Er starrte mich an, als wäre ich vollkommen übergeschnappt.
„Auf gar keinen Fall! Sie lagen eine Woche lang nur im Bett! Sie würden nicht mal die Hälfte der Strecke bewältigen! Wir hätten Sie fast verloren, verdammt!“ Seine letzten Worte waren deutlich lauter und strenger geworden. Ich zuckte ein Stück zusammen, während Snape sein Gesicht aprubt von mir wegdrehte. Es hatte ihn eindeutig ziemlich geschlaucht, dass sein Schützling in Lebensgefahr geschwebt hatte. Gerührt rückte ich ein Stück an ihn heran und tippte seine Schulter an, damit er sich wieder herumdrehte und mich ansah. Ich holte tief Luft: „Also, ich weiß, dass Sie sich ziemlich reingekniet haben, um mir zu helfen, Sir. Ich steh wohl mal wieder in Ihrer Schuld.“ Er schnaubte nur zustimmend. Ich nahm einen erneuten Anlauf: „Was ich damit sagen will, ist...ähm...Dankeschön!“ Blitzschnell umarmte ich ihn und war darauf gefasst, schnell den Rückzug anzutreten, aber Snape ließ es sich tatsächlich kurz gefallen.
Leider trat in diesem Augenblick Madame Pomfrey ein: „Oh, einen wunderschönen guten Morgen, Miss Rob...!“ Ihre Miene erstarrte, als sie die Situation erfasst hatte - rasch rückte ich von Snape ab, der mitsamt Stuhl so schnell zurückwich, dass er beinahe umgefallen wäre.
„Oh, entschuldigt, ich wollte nicht stören. Severus, hast du ihr...ah ja, natürlich. Dumme Frage“, meinte sie verwirrt und verschwand mit hochroten Ohren wieder in ihrem Büro.
Ich konnte ein leises Kichern nicht unterdrücken: „Die haben wir aber schnell vertrieben!“ Snape erwiderte darauf nichts, sondern rief lediglich einen Hauselfen, er solle Frühstück für Zwei bringen.


Nach einem Omelett, zwei kalten Frikadellen, einem Berg Kartoffelsalat und zwei Broten war ich so satt, dass ich vor lauter Bauch fast vom Bettrand fiel. Snape saß ziemlich wortkarg
neben mir und aß fast nichts.
„Haben Sie keinen Hunger, Sir?“ - „Nicht so viel wie Sie, aber das ist ja auch kaum zu übertreffen“, meinte er und sein Blick wirkte beinahe belustigt. Ich zog eine Schnute: „Hey, ich muss das Essen von einer Woche aufholen! Oh, apropos aufholen...wann sind nochmal die UTZs?“ Er zog die Augenbrauen hoch: „In genau drei Tagen.“ -„WAS?“, schrie ich entsetzt und sackte in mir zusammen. Ich hatte zwar schon ein bisschen gelernt, aber gerademal angefangen! „Dabei hab ich noch soviel wiederholen wollen! Mir fällt der Patronus immer noch schwer...“, murmelte ich geschockt. Snape hatte natürlich unglaublich tröstende Worte parat: „Sie werden in Zaubertränke auf jeden Fall glatt durchrasseln, und Sie machen sich bloß Gedanken über den Patronus?“ - „Aufbauend wie immer, was, Sir? Aber Zaubertränke ist mir ehrlich gesagt nicht ganz so wichtig wie Verteidigung.“
Das war der Beginn einer langen und ausführlichen Diskussion über die weltbewegende Wichtigkeit des Faches Zaubertränke, die in wütendem Schnauben und einem türeknallenden Tränkemeister endete.
Nachdem ich somit meinen einzigen Gesprächspartner verjagt hatte, fühlte ich mich bald einsam und beschloss, schon mal mit dem Lernen anzufangen. Dafür rief ich Blinky zu mir, damit sie mir die Bücher brachte. Als Erstes schlug ich, eher aus schlechtem Gewissen, „Zaubertränke für Fortgeschrittene“ auf und vertiefte mich in einen Abschnitt zum Felix Felicis.




Am nächsten Morgen schon stand ich wieder relativ munter im Raum der Wünsche und übte, übte, übte das Tränkebrauen. Ich musste gut abschneiden! Wie besessen holte ich alles nach, was ich brauchen konnte, ich ging nur zum Mittagessen, ansonsten ließ ich mir alles Essen von Winky bringen. Ich schlief kaum, weil ich ja die letzte Woche praktisch nichts anderes gemacht hatte, und nutzte jede freie Minute zum Üben von Zaubern und Tränken.
Zwischendurch holte ich mir auch immer einen kleinen Rat bei Professor McGonagall oder Flitwick oder ich ging in die Bibliothek.
Am Abend vor den Prüfungen war an Abendessen gar nicht zu denken, ich hatte vor Aufregung sowieso das Gefühl, mich gleich übergeben zu müssen. Also blieb ich im Raum der Wünsche und übte weiter. Doch alle drei Minuten, wenn das Gefühl zu stark wurde, rannte ich hinaus und auf die nächste Toilette - was nichts brachte, denn kaum war ich dort, ließ die Übelkeit wieder etwas nach. Gerade wollte ich wieder zurückgehen, da kam mir ein Schüler abgehetzt entgegen. Es war ein junger Slytherin: „Amy, gut, dass ich dich endlich finde! Das hier soll ich dir bringen, von Professor Snape!“ Und er drückte mir ein Stück Pergament in die Hand und verschwand.

Sieben Uhr heute Abend, mein Büro.
Seien Sie pünktlich.
S.S.

Ich runzelte die Stirn und sah auf die Uhr. Der Junge hatte gerade nochmal Glück gehabt, mich zu treffen. Es war zehn vor sieben. Was wollte Snape denn jetzt noch von mir? Sollte ich nicht besser früh ins Bett gehen, damit ich morgen ausgeschlafen war? Nein, eigentlich war das Unsinn: ich würde heute Nacht sowieso kein Auge zutun, daher war es egal, was ich noch tat.
So machte ich mich dann noch schnell auf den Weg vom siebten Stock hinunter in die Kerker. Das waren sicher mehrere Kilometer! Jedenfalls war ich am Ende so geschafft, dass ich in Snapes Büro noch nicht mal eine Begrüßung zustande brachte, sondern einfach auf dem nächsten Stuhl zusammenbrach. Sofort war der Tränkemeister bei mir und fauchte: „Warum waren Sie auch nicht beim Abendessen? Ist doch kein Wunder, dass Sie fast zusammenklappen, wenn Sie nichts essen!“ - „Im Krankenflügel haben Sie noch gesagt, dass ich zuviel esse!“, erinnerte ich ihn keuchend. Er schnaubte bloß unwillig und verschwand in seinem Labor. Eine Minute später kehrte er mit einem Stärkungstrank in der Hand zurück.
„Austrinken!“, befahl er. Ich wusste zur Genüge, dass diese Tränke besonders ekelhaft waren, und schüttelte den Kopf: „Mir geht's schon viel besser, ehrlich!“ - „Ich habe Sie nicht gebeten, Miss Roberts! Trinken Sie schon!“ Er entkorkte das Fläschchen und hielt es mir an den Mund. Ich beugte den Kopf soweit es ging zurück, doch er packte kurzerhand mein Kinn und zwang meinen Mund auf, dann kippte er schnell die Flüssigkeit hinein. Ich verschluckte mich und hustete heftig. Endlich entließ Snape mich aus seinem groben Griff. Angewidert schüttelte ich den Kopf und sah ihn anklagend an: „Das war ein tätlicher Angriff auf eine Schülerin!“ - „Stellen Sie sich nächstes Mal nicht so an und ich muss nicht grob werden“, erwiderte er bloß ungerührt und zog mich auf die Beine. Dann stellte er sich in zwei Meter Entfernung mir gegenüber und hob den Zauberstab. Ich zuckte leicht zusammen, doch er verdrehte kurz die Augen und befahl: „Zauberstab raus! Wir werden jetzt den Patronuszauber üben!“ - „Au ja! Das wäre klasse!“, meinte ich sofort versöhnt und zog meinen Stab aus der Hosentasche.
Snapes Anweisungen waren klar und präzise: „Sie werden jetzt an etwas Glückliches denken, eine sehr starke Erinnerung, und dabei ihren Zauberstab in meine Richtung schwingen. Der Spruch heißt Expecto Patronum.“ - „Alles klar!“, meinte ich etwas nervös und kramte in meinem Gedächtnis nach einer Erinnerung. Möglichst unbeschmutzt.
„Wenn ich los sage, versuchen Sie's!“, befahl Snape vor mir und ich geriet etwas in Panik, da ich noch keine Erinnerung gefunden hatte.
„LOS!“, rief Snape. Ich sah ihn erschrocken an und rief laut: „Expecto Patronum!“
Dabei sah ich plötzlich die schwarzen Augen vor mir, ohne überhaupt fester daran gedacht zu haben. Seine schwarzen Augen. Sie funkelten. Ich sah die Wiese vor mir, den geheimen Garten.
Plötzlich explodierte meine Stabspitze und ein silbriges Etwas schoss daraus hervor auf Snape zu. Ich starrte es entgeistert an. DAS sollte mein Schutzpatron sein? Ein kleines, goldig aussehendes Rehkitz? Snape starrte meinen Patronus ebenso entgeistert an wie ich.
„Na super. Rehkitze sind ja wirklich furchteinflößend!“, meinte ich sarkastisch. Snape rührte sich immer noch nicht. „Das ist kein Rehkitz. Das ist ein Hirschkalb.“ Seine Stimme war leise und irgendwie - traurig?
„Achso...na dann.“ Ich trat etwas unruhig von einem Fuß auf den anderen. Snape bedachte mich mit einem scharfen Blick: „An was haben Sie gedacht?“, wollte er wissen. Ich sah zu Boden: „Äh...an Sie, wenn ich ehrlich bin!“ Leider hatte er mein Genuschel verstanden und trat näher: „Das ist aber keine sehr schöne Erinnerung gewesen, oder?“ Seine Stimme wurde purer Samt und ich konnte nicht länger vermeiden, ihm in diese verblüffend dunklen Augen zu sehen. Und prompt verplapperte ich mich wieder.
„Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet“, flüsterte ich leise. „Sie wissen schon, dass ich das falsch verstehen könnte?“, fragte mich mein Professor. „Das war nichts weiter als ein Zitat von Christian Morgenstern. Ein deutscher Muggel!“, erklärte ich rasch.
„Sie lesen viel Muggelliteratur, oder? We können Sie sich diese ganzen Zitate nur merken?“
„Keine Ahnung. Aber mein Gedächtnis ist irgendwie besser als meine Feinmotorik!“, scherzte ich. Dann plötzlich stockte ich und drehte mich zu ihm um. „Mir ist gerade noch eins eingefallen, das Sie vielleicht ernster nehmen sollten. Kennen Sie Tenzin Gyatso?“ Snape schüttelte den Kopf.
„Nein. Wie geht dieses Zitat?“, fragte er neugierig. Doch ich meinte bloß: „Das müssen Sie schon selbst herausfinden! Gute Nacht, Sir. Und danke!“ Damit verließ ich sein Büro.



Vollkommen gerädert wankte ich am nächsten Morgen zum Frühstück. Es war fast soweit. Als erstes würden wir Siebtklässler in Zauberkunst und Verwandlung geprüft werden. Ich bekam fast nichts runter, obwohl Snape mir immer wieder auftat. Bis ich schließlich die Kelle festhielt: „Stop! Ich kann nicht mehr! Wenn ich noch einen Bissen esse, passiert hier ein Unglück!“ Snape zog fragend die Augenbrauen hoch. Ich atmete tief durch, um mich zu beruhigen. „Dann breche ich Ihnen vor die Füße!“, erklärte ich und seine Miene wäre zum Schreien komisch gewesen, hätte ich darauf geachtet.
Doch das tat ich nicht, denn in Gedanken war ich mal wieder bei meinen Zauberkunst-Aufzeichnungen. „Was steht als Erstes an?“, fragte mich etwas neben mir. „Hmm? Was?“, gab ich verwirrt zurück. Snape wiederholte seine Frage.
„Oh, zuerst kommt die theoretische Prüfung in Zauberkunst und Verwandlung, dann die praktische und heute Nachmittag kommt dann noch Zaubertränke und Kräuterkunde. Am Dienstag muss ich dank Albus auch noch Wahrsagen machen, keine Ahnung wie ich das hinbekommen soll, und um Mitternacht Astronomieprüfung. Mittwoch kommen dann Theorie und Praxis der Verteidigung, Pflege magischer Geschöpfe und die Theorie der Geschichte. Am Freitag schließlich Arithmatik und Muggelkunde - Himmel, das schaff ich nie!“ Verzweifelt stützte ich den Kopf in die Hände, als plötzlich alle Schüler aufstanden und hinausgingen, damit die Prüfer die Große Halle vorbereiten konnten. Ich wollte schon losstürzen, als Snape mich am Oberarm packte und kurz aufhielt. Dann zog er mich ein Stück an sich heran, senkte den Kopf und zischte mir ins Ohr: „Sie werden das schaffen. Keiner der anderen Schüler hat so ein Gedächtnis wie Sie oder die praktische Erfahrung. Zeigen Sie denen, dass Sie nicht nur einen berühmten Namen haben, Roberts.“
Damit ließ er mich los und ging. Ich sah ihm dankbar nach. Snape glaubte an mich!
Dann mal los! sagte ich mir und machte mich stolz auf den Weg.

Nach der Theorie tröpfelten die Siebtklässler langsam aus der stickigen Großen Halle heraus.
Einzige Ausnahme: ich! Die Prüfung war sogar noch leichter gewesen als die in meinem fünften Schuljahr! Zumindest empfand ich das so. Andy beispielsweise sah das ganz anders: „Puh, ich kann nicht mehr. Mal ehrlich, hast du alles ausgefüllt?“ - „Klar!“, strahlte ich. „Weiß zwar nicht, ob alles richtig ist, aber das ist doch erstmal egal. Wir haben Zauberkunst hinter uns!“
Verwandlung war fast genauso. Es waren zwar ein oder zwei knifflige Fragen dabei, aber durch Zufall hatte ich genau wegen solchen Themen vorher bei McGonagall nachgehakt. Fantastisch! Ich konnte es kaum fassen, dabei hatte ich eine Woche Lernzeit vertan!
Vor den praktischen Prüfungen mussten wir in dem kleinen Zimmer neben der Großen Halle warten. Genau hier hatte ich mit Snape unser Problem mit dem Geheimen Garten erläutert...
Schließlich wurde ich mit einigen anderen aufgerufen und betrat die Halle mit zitternden Beinen. Lampenfieber.
Professor Flitwick stand gleich an der Tür und verwies uns zu den verschiedenen Prüfern. Ich wurde zu einer Professor Marchbanks geschubst, die mich streng musterte: „Ah ja, die besondere Schülerin. Man hat uns über Sie bereits informiert. Sie werden sicher verstehen, dass ich durch Ihre praktische Erfahrung von Ihnen schwerere Aufgaben verlangen muss?“ Ich schluckte innerlich heftig, nickte aber tapfer und wartete.
„Nun denn, wären Sie so freundlich, dieses Teeservice sich selbst einschenken zu lassen?“ Ich nickte, konzentrierte mich und schnippte mit dem Zauberstab - ungesagte Zauber gaben Extrapunkte. Tatsächlich erhob sich die Kanne in die Luft, drehte sich zu den Tassen um und goss eine nach der anderen voll. Danach ließ ich mit einer weiteren Levitationsbewegung in jede Tasse noch einen Würfelzucker fallen. „Sehr schön!“, lobte Marchbanks und notierte sich etwas auf ihrem Block. Schon etwas ruhiger wandte ich mich der nächsten Aufgabe zu.
Alles in allem, fand ich zum Schluss, war es sehr gut gelaufen. Bis auf das eine Mal, als ich versehentlich anstatt meines Jacketts meine Bluse blau gefärbt hatte. Ich hatte es sofort korrigiert und hoffte darauf, dass Marchbanks nichts bemerkt hatte. Sie war so alt, dass sie wahrscheinlich ohnehin nicht mehr so gut sah...

Verwandlung lief ohne Probleme. Diesmal bekam ich einen lustigen alten Mann namens Tofty ab, mit dem ich zwischenzeitlich sogar ein bisschen herumalberte.
„Könnten Sie diesen Stuhl dort bitte in einen Igel verwandeln?“ Gesagt, getan. Er war ganz begeistert und ich grinste, dass ich darin schon Übung hätte, und erzählte ihm von meinem Faux-pas in Durmstrang mit meiner Verwandlungslehrerin.
Dann, nach dem Mittagessen, dass ich mit Lernen verbrachte, kam die schriftliche Zaubertrankprüfung. Für mich kaum ein Problem. Theoretisch war ich ja gar nicht mal schlecht! Bei mir haperte es einfach an der Praxis - an meiner Feinmotorik.
In Zaubertränke dann war ich viel entspannter als üblich. Wie üblich wurden wir von Snape an der Tür erwartet, der alle mit seinen Blicken erdolchte. Als er mich auch so ansah , als ich an ihm vorbeilief, duckte ich mich schnell und beeilte mich, zu meinem Kessel zu kommen.
Und was sollten wir brauen? Den Amortentia. Ich hätte jubeln können vor Glück!
Den hatte ich schon zweimal gebraut, wenn ich ihn jetzt verhauen würde, wäre ich wirklich eine Idiotin.
Tat ich aber nicht, im Gegenteil. Ich hielt mich an Snapes Anweisungen, das scharfe Messer immer ein wenig schräg zu halten, ich achtete darauf, nicht zuviel flüssigen Koboldstein dazuzugeben und auch nicht meine Hände zu verätzen, ich achtete auf alles! Ich hatte nichts vergessen von Snapes Ratschlägen. Ab und zu warf ich einen Blick zu den anderen Kesseln. Waren die Schüler auch schon so weit wie ich?
Am Ende sog ich tief den Geruch ein, der von meinem leuchtend bunten Gebräu aufstieg. Er roch nach einer leichten Hundenote, dem zeitlosen Geruch der Gänge von Hogwarts, Vampiren und ganz intensiv...nach Holunder?!? Ich schnappte erschrocken nach Luft und sah zu Snape, der mich genauso musterte. Ertappt senkten wir die Blicke und ich holte mir eine Phiole, um meine Probe nach vorne zu bringen.
Dann ging ich aus der Halle, warf Snape allerdings noch einen deutlichen Blick zu. Er hatte verstanden und kam langsam hinter mir her.
„Es war anscheinend doch nicht so schlimm, wie Sie dachten, oder?“ - „Nein, nicht mal annähernd. Aber, Sir, kann man den Trank auch so brauen, dass er zwar richtig aussieht, er aber falsch riecht?“, fragte ich langsam.
„Nicht, dass ich wüsste. Aber Sie haben ja schon vorher Wunder vollbracht!“, meinte Snape sarkastisch.
„Achso...“, erwiderte ich bloß nachdenklich und sah ihn unauffällig an. Er deutete auf die Uhr: „Sie sollten jetzt gehen und sich für Kräuterkunde vorbereiten, oder?“ Ich sprang auf: „Scheiße, ja! Bis heut Abend!“
Mein Ausruf blieb unkommentiert, zumindest bekam ich nicht mehr mit, dass Snape irgendetwas darauf erwiderte.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Dan ist wirklich gut. Mit ihm zu arbeiten war wunderbar. Armer Junge, er musste so geduldig sein. Ich musste schwafeln und darüber sprechen, dass ich der Meister des Universums bin, dass ich böse bin und dass ich ihn umbringen werde und er musste verschnürt dastehen, sich krümmen und vor Schmerzen stöhnen, während ich einen Monolog führte. Der Monolog des bösen Genies - kein Film ist komplett, wenn er fehlt. Ich liebe es, böse Figuren zu spielen!
Ralph Fiennes über Daniel Radcliffe