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Fanfiction

The tale of Amy Roberts - Der erste Kontakt - Von wahrnehmungsgestörten Spiegeln, hakenversetzenden Hakennasen und erstklassiger Zungenakrobatik

von horizon92

@Iris: Na was glaubst du denn, warum ich Albus die Kamera in die Hand gegeben habe? Vielleicht kommt dir jetzt ja ein Geistesblitz, damit du (endlich) an Dark Destiny weiterschreibst! Ich bin schon völlig auf Entzug! *jaooull*

@ Steffi: Macht doch nix, besser spät als gar nicht. Du arme hast franze geschrieben? Mein herzliches Beileid!!! Muss ich auch noch hinter mich bringen...
Albus rulez!!!! Ich hasse Schwulheitstheorien über ihn! *grrrr*

@all: Danke für die lieben Reviews und nochmals ein großes SORRY, dass es so lange gedauert hat! Ich werd mich anstrengen, nicht noch mal so zu versagen!^^


Kapitel 22
-Von wahrnehmungsgestörten Spiegeln, hakenversetzenden Hakennasen und erstklassiger Zungenakrobatik-

In dieser Nacht schlich ich mich leise aus dem Zimmer. Ganz in schwarz gekleidet und mit einem Desillusionierungszauber getarnt huschte ich die Korridore und zur Treppe. Ich machte mich gerade über den immer noch an der Decke klebenden Peeves lustig, als ich zwei männliche Stimmen hörte, die sich in einem leerstehenden Klassenzimmer unterhielten. Da es nur Lehrer sein konnten, beeilte ich mich, weiterzukommen.
Unentdeckt gelangte ich zwei Stockwerke tiefer und wollte gerade an der Bibliothek vorbei, als ein Lichtstrahl meine Aufmerksamkeit erregte, der durch die angelehnte Türe drang. Ich wusste, dass mein Zauber nicht ganz so stark war wie Albus', daher achtete ich darauf, nicht angestrahlt zu werden. Aber einen Blick hinein musste ich riskieren. Die Neugier trieb mch dazu.
Hinten bei der verbotenen Abteilung stand eine leuchtende Laterne - ohne Besitzer, wie es schien...
Das muss dich nicht interessieren, Amy. Geh weiter oder vergiss deine Zutaten.
Ich gab mir einen Ruck und kehrte dem seltsamen Phänomen den Rücken zu, doch keine zwei Flure weiter blieb ich wieder wie angewurzelt stehen und wurde daher Augenzeuge von etwas ziemlich Beängstigendem.

Der Grund für meinen plötzlichen Stopp und die direkt darauffolgende Flucht in eine dunkle Wandnische waren schnelle Schritte, die hinter mir herzulaufen schienen. Keine zehn Sekunden später kam Quirrell in Sicht, er wirkte abgehetzt und sichtlich zerrüttet. Ich wollte ihn einfach vorbeilassen, hatte meine Rechnung aber ohne den Schatten gemacht, der plötzlich aus der entgegengesetzten Richtung kam und den überraschten Quirrell am Kragen packte, um ihn mit wütendem Blick gegen die Wand zu drücken.
Es war Snape.
„Quirrell! Was für eine Überraschung! Ich war gerade auf dem Weg in Ihren Korridor!“ Der vermeintlich ängstliche Professor kam mir erstaunlich ruhig vor, als er antwortete: „Um wieder vor Roberts' Tür Wache zu schieben wie ein Schoßhund? Dann muss ich Sie enttäuschen, Snape, denn sie ist nicht da. Ich habe schon nachgesehen.“ Oh.oh...So ein mieser Verräter!
Snapes Gesicht wurde noch weißer als zuvor, sein Griff um Quirrells Hals verstärkte sich.
„Wo ist sie? Raus damit, oder ich schwöre Ihnen, ich bringe Sie mit anderen Mitteln zu sprechen!“, zischte er bösartig. Ich bekam fast Angst, als ich den Zorn in seinen Augen sah.
„Woher soll ich wissen, wo sie hin ist? Wenn Sie mich fragen, eine solche Frau hat es nicht nötig...“ -„Halten. Sie. den. Mund.“, presste Snape hervor. „Sollten Sie irgendwelche Lügen über meine Schülerin verbreiten, dann beten Sie lieber, dass ich Sie nicht finde, klar?“
„MEINE Schülerin?“, echote Quirrell ungläubig. Wäre jetzt auch meine erste Frage gewesen...Fasziniert stand ich da und lauschte, wie sich die beiden über mich unterhielten.
Snape sah kurz so aus, als wolle er sich selbst ohrfeigen, ehe er antwortete: „Sie ist eine ganz spezielle Schülerin. Und meisterhaft darin, jede noch so ungefährliche Situation zu einer tödlichen mutieren zu lassen. Daher hat Professor Dumbledore mich mit ihrer Sicherheit beauftragt...“ -„Seien Sie doch ehrlich, Snape. Ihnen liegt doch weit mehr an ihr als ihre Sicherheit, oder? Wie Sie sie immer ansehen, da vergeht einem ja der Appetit“, stichelte Quirrell und grinste dabei auch noch provozierend. Ich konnte es Snape nicht übel nehmen, dass er ihm mit einer plötzlichen Bewegung einen Kinnhaken verpasste. Quirrells Kopf schlug mit einem besorgniserregenden Knirschen gegen die Mauer, er selbst verzog mit einem Mal sehr schmerzhaft das Gesicht. Fast war mir, als hätte ich aus dem Turban ein Keuchen vernommen, aber das konnte ja nicht sein! (A/N: *lachtsichtot*)
„Sie Idiot! Wenn Sie wüssten...“, stöhnte der Verletzte und taumelte von Snape weg.
„Wagen Sie es nicht noch einmal, über das zwischen mir und Roberts zu sprechen! Sie wollen mich sicher nicht zum Feind haben, Quirrell...“, sprach Snape, mit dieser leisen Samtstimme jagte er sogar mir einen Schauer über den Rücken.
„Ich-ich weiß nicht, was Sie damit m-meinen...“, stotterte der Turbanbesitzer nun wirklich verängstigt und wich noch weiter vor ihm zurück.
„Sie wissen genau, was ich meine“, fauchte der Tränkemeister finster und kam ihm wie ein lauerndes Raubtier hinterher. Plötzlich schraken wir alle drei zusammen, als der schnaufende Hausmeister um die Ecke gerannt kam und nach Atem ringend vor Snape stehen blieb. Er bemerkte gar nicht, in was für eine Situation er hineingeplatzt war. Quirrell hielt sich noch immer das Kinn.
„Ah, die Herren Professoren. Gut, dass ich Sie finde“, keuchte Filch. Snape schien nicht erfreut über die Unterbrechung seines „Gesprächs“ mit Quirrell. Mit einer Handbewegung machte er Quirrell deutlich, dass er verschwinden sollte - der packte die Gelegenheit beim Schopfe und hastete davon, Richtung Portal. Erst jetzt wurde mir bewusst, wieviel Zeit ich bereits vertan hatte, indem ich hier dumm herumstand. Ich hätte längst ein paar Zutaten holen können!
„Was wollen Sie, Filch?“, fragte Snape ungehalten und zog meine Aufmerksamkeit wieder auf sich.
Der Hausmeister senkte die Stimme und zog den Professor in die Richtung, aus der ich gekommen war: „Sie haben mich gebeten, sofort zu Ihnen zu kommen, Herr Professor, wenn jemand nachts umherstreift, und jemand war in der Bibliothek - in der Verbotenen Abteilung.“ Ich spitzte die Ohren und wurde sozusagen gegen meinen Willen hinter den beiden hergezogen.
„Die Verbotene Abteilung? Nun, dann können sie nicht weit sein, die kriegen wir schon.“
Ich betete mittlerweile, dass es keiner meiner Schützlinge war, nicht Will, Celina, Mary-Ann, Dibella, Fred, George, Ron, Hermine (die sowas eh nie machen würde) und schon gar nicht Harry. Lass es einen Slytherin sein, noch besser, lass es Flint sein, lass es Flint sein...

Wieder blieb ich aprubt stehen. Eine unscheinbare Tür hatte sich gerade wie von Geisterhand bewegt. Die Professoren, die nichts bemerkt hatten, liefen mit raschen Schritten daran vorbei und bogen um die Ecke.
Jetzt hieß es, Entscheidungen zu fällen. Nachsehen oder Zutaten klauen? Es dauerte lange, mich zu entscheiden, und irgendwann trat ich frustriert gegen die Mauer, dass es knirschte. Es zog mich so sehr in dieses Zimmer! Plötzlich ging die Türe auf und ich sah noch, wie Harrys Kopf in Richtung Gryffindor-Schlafsaal verschwand. Ich blinzelte zweimal, um diese Info zu verdauen, bevor ich seufzend aufgab und die Türe aufstieß. Jetzt siegte also doch wieder die Neugier.
Der Raum dahinter sah aus wie ein altes Klassenzimmer. An der Wand entlang stapelten sich Tische und Stühle, sogar ein umgestülpter Papierkorb war zu sehen. Und an der Wand gegenüber lehnte ein großer, alt-ehrwürdig aussehender Spiegel. Ich trat näher heran, sah genau hinein. Und erschrak zu Tode...

Zwei dunkelgrüne Augen starrten mich an. Ich fuhr herum, sah über die Schulter - doch da war nichts. Der Raum war genauso menschenleer wie zuvor. Außerdem hatte der Spiegel auch mich gezeigt, und da ich momentan als Chamäleon fungierte, dürfte das gar nicht sein. Etwas beruhigt wandte ich mich wieder dem großen, offenbar magischen Instrument zu. Da waren wieder die Augen. Und diese Augen gehörten zu einem bildhübschen, kleinen Jungen, der neben meinem Spiegelbild stand und sich an einer Hand festklammerte, die zu einem Menschen außerhalb meines Sichtfelds gehörte. Ich fühlte mich sofort mit dem Kleinen verbunden. Seine Haare waren schwarz wie die Nacht und beinahe kinnlang, er hatte etwas an, dass irgendwie sehr stark nach einem Schlafanzug aussah und seine aufrechte Haltung erinnerte mich an jemanden...
Er war ungefähr fünf Jahre alt, aber in seinen Augen stand ein Ausdruck, der eher zu einem Erwachsenen gepasst hätte. Er sah mir so ähnlich, und doch wieder nicht...Seine Nase war einen Tick länger als meine, der Mund nicht ganz so klein, die Lippen schmaler, mit dichten Augenbrauen. Ich legte den Kopf schief und ließ mich vorsichtig auf die Knie sinken. Was hatte es bloß mit diesem Spiegel auf sich? War das etwa...
Ich schlug mir die Hand vor den Mund, um nicht zu schreien. Mein Kind? Mein Sohn?
War das die Zukunft?
Ich verlor die Kontrolle über meinen Unsichtbarkeitszauber und wurde flackernd wieder normal. Meine Hand streckte sich wie automatisch aus, um den Jungen im Spiegel zu berühren - aber sie strich nur über das kalte Glas. Der Junge allerdings zog die linke Augenbraue in einem formvollendeten Bogen nach oben.
Und ich wusste sofort, wer sein Vater war. Diesmal schrie ich wirklich und wich ein Stück zurück. Im Spiegel hinter meinem etwas älteren Ich stand plötzlich eine hoch aufragende Gestalt, bleiche Haut, schwarze, glühende Augen...
„Miss Roberts! Was zum Teufel tun Sie denn hier?“
Ich fuhr zu Tode erschrocken herum...und seufzte erleichtert auf, als ich Snape vor mir stehen sah.
„Professor Snape! Müssen Sie sich immer so anschleichen?“ - „Eine alte Gewohnheit. Sie wissen doch, ich habe keine Manieren. Warum haben Sie geschrien...und was ist das für ein...“, wollte er wissen, doch er verstummte plötzlich und starrte ungläubig sein Spiegelbild an. Ich bekam schon Panik, weil er jetzt meinen Sohn sehen würde, doch als ich selbst wieder hineinsah, standen da nur noch wir.
„Das ist der Spiegel Nerhegeb, meine Lieben!“, ertönte plötzlich die Stimme meines Onkels aus der Ecke. Von einer Sekunde auf die andere wurde er sichtbar und trat neben uns. Snape wirkte genauso überrascht über sein Auftauchen wie ich selbst.
„Albus! Schleichst du mir nach?“, fragten wir beide empört und unsere Blicke trafen sich kurz. Schnell sah ich wieder zum glucksenden Schulleiter.
„Nein, ihr beiden, keinem von euch. Ich mag nur nächtliche Spaziergänge, so wie ihr.“ Er zwinkerte mir zu und ich wurde prompt rot.
„Wie auch immer, was ist das für ein Spiegel? Was zeigt er einem?“, fragte Snape ungeduldig und sah immer noch wie gebannt durch das Glas. Ich hätte zu gerne gewusst, was er dort sah...
„Das ist, wie ich ja schon sagte, der Spiegel Nerhegeb. Er ist verzaubert worden, wie ihr sicherlich bemerkt habt, und zeigt demjenigen, der hineinsieht, den verzweifelsten Herzenswunsch.
„GANZ BESTIMMT NICHT!“, riefen Snape und ich wie aus einem Munde. Wieder trafen sich unsere Blicke, und wieder sahen wir so rasch wie möglich in eine andere Richtung. Albus' Grinsen reichte vom einen Ohr zum anderen.
„Ach nein? Ich denke, meine Lieben, ihr habt einfach eine falsche Vorstellung von dem, was ihr wirklich…begehrt!“ Albus betonte das letzte Wort auf so dermaßen unorthodoxe Weise, dass ich dunkelrot anlief.
Snape setzte sofort sein Pokerface auf: „Ich glaube nicht, dass du dir meine geheimen Wünsche auch nur im Geringsten vorstellen kannst, alter Mann!“ Konnte es tatsächlich sein, dass der Blick aus verwirrend schwarzen Augen für den Bruchteil einer Sekunde zu mir herübergehuscht war? Mir wurde heiß und kalt zugleich. Gekonnt ignorierte ich dieses Anzeichen von was-auch-immer und schnaubte laut: „Also, wenn ihr mich fragt: dieses Ding ist eindeutig wahrnehmungsgestört!“ Snapes Blick fiel nun doch auf mich, ich hatte das unangenehme Gefühl, dass er mich durchleuchtete: „Es hat Sie aber niemand gefragt. Und überhaupt, zwanzig Punkte Abzug für Gryffindor, dafür, dass Sie nachts unerlaubt das Bett verlassen haben. Eine Strafarbeit wäre wohl auch nicht schlecht. Was wollten Sie eigentlich in der Bibliothek?“ Ich funkelte ihn an und reckte das Kinn vor: „Das war ich nicht! Und bevor Sie fragen: selbst wenn ich wüsste, wer es gewesen ist, würde ich es Ihnen ganz bestimmt nicht verraten!“ Snape machte einen langen Schritt auf mich zu, seine Augen bohrten sich in meine: „Wie reden Sie eigentlich mit mir? Vielleicht würde es Ihnen wieder etwas Respekt einflößen, wenn Sie Filch einen Abend lang Gesellschaft beim Putzen der Flure leisten?“
„Bei allem Respekt, den ich übrigens durchaus besitze, Sir. Was sollte so eine Strafe an meiner Einstellung zu Ihnen ändern?“ Hinter uns räusperte sich jemand. Ich hatte tatsächlich vergessen, dass Albus noch hinter uns stand.
„Meine Lieben, ich unterbreche euch ja nur ungern bei eurer Kabbelei, aber wäre es nicht langsam an der Zeit, ins Bett zu gehen?“
Snape richtete sich auf und sah hoheitsvoll, beinahe abschätzig auf mich herunter: „Das war keine Kabbelei, Albus! Lediglich ein… Austauschen unterschiedlicher Standpunkte.“ Ich versuchte, mein Auflachen hinter einem Hustenanfall zu verbergen.
„Manchmal ist Ihre Wortwahl einfach nur amüsant, Professor Snape!“ Er knurrte so tief, dass ich es kaum hören konnte, trotzdem ließ dieser Ton mich augenblicklich verstummen. Rasch drehte ich mich um und ertappte meinen Onkel dabei, in gespielter Verzweiflung die Augen zu verdrehen. „Was ist?“
Er schüttelte nur den Kopf, tippte sich kurz an die Stirn und war plötzlich verschwunden. Snape und ich warteten, bis die Türe ging, ehe wir uns wieder einander zuwandten.
„Was also wollten Sie nachts allein in den Fluren? Denken Sie eigentlich überhaupt nicht nach? Ihnen hätte sonst was passieren können!“, fauchte der Tränkemeister auch schon los und fixierte mich wie die Schlange das Kaninchen. Ich schnaubte beinahe schon so wie er. Um Himmels Willen, langsam hatte Snapes Verhalten echt Einfluss auf mich!
„Ach kommen Sie schon! Was hätte denn groß passieren können?“, wollte ich aufmüpfig wissen. Er schlich sich näher. Jetzt glich er schon eher einem Löwen…
„Soll das ein Witz sein? Darf ich Sie eventuell daran erinnern, dass ich Sie bereits in Ihrer ersten Woche hier auf Hogwarts nur knapp davor bewahrt habe, in einen deutlich sichtbaren Schacht zu fallen? Oder daran, dass ich Sie jetzt schon mindestens fünfmal aus einer der Trickstufen herausziehen musste?“ Schon wieder lief ich dunkelrot an, als ich mich an die peinlichen Situationen zurückerinnerte. Trotzdem zwang ich mich zu einem trotzigen Tonfall: „Soweit ich mich erinnern kann, waren es nur dreimal bisher!“
„Und was ist mit Quirrell? Sie wissen doch, dass er gefährlich ist und sich nachts ständig aus seinem Zimmer schleicht! Warum bleiben Sie nicht einfach in Ihren Räumen?“
„Keine Ahnung, aber ich kann dem Typ ja auch eins auf die Nase geben, wenn er mich angreift, dass scheint ja zu wirken, oder?“ Kaum hatte ich zuende gesprochen, schlug ich die Hand vor den Mund. Doch es nützte natürlich rein gar nichts, denn jetzt war es bereits raus.
Snape trat sehr dicht, sehr sehr dicht an mich heran. Ich bekam kaum noch Luft, als er sich drohend vorbeugte und mit gefährlicher Samtstimme flüsterte: „Sie haben gelauscht, Miss Roberts?“ Ich erbebte bis in mein Innerstes. Diese Stimme! Sie hätte mir den Atem geraubt, wäre ich nicht ohnehin atemlos gewesen.
Er richtete sich wieder auf und eine Augenbraue hob sich, fast wie in Zeitlupe. „Erklären Sie sich!“, befahl er nur.


Snape:

Diese Rehaugen. Wenn sie mich mit diesen Rehaugen ansieht, kann ich ihr gar nicht wirklich böse sein. Es ist zum Verrückt-werden!
Ihre Augenfarbe hatte sich in ein ängstliches hellblau-grau verwandelt. Die Haare fielen offen und recht buschig um ihren Kopf und ließen sie ein Stück größer erscheinen, als sie war. Trotzdem, die großen Augen machten sie so kindlich, so verletzlich. Wieder einmal verspürte er einen schmerzhaften Stich. Warum hatte er sich nur dazu hinreißen lassen, mit Amy in den Garten zu gehen? Ausgerechnet mit Amy? Warum hatte er sie geküsst? Sie hatte es genossen, dass wusste er. Und er selbst erst… Nein! Severus verbot sich, daran zu denken. Wie schwach er gewesen war, sich auf sie einzulassen! Er mochte gar nicht daran denken, wie sie jetzt vermutlich von ihm dachte. Sie wird sich fühlen wie eine Schlampe, weil ich sie so behandelt habe. Sie wird denken, ich wollte nur ein bisschen Spaß-
Ärgerlich über das Abdriften seiner Gedanken schüttelte er kurz den Kopf und versuchte, sich auf Amys Bericht bezüglich ihrer Lauschattacke zu konzentrieren. Am Ende hatte er trotzdem nur die Hälfte mitbekommen.
Sie sah ihn immer noch an, mit diesem schüchternen Augenaufschlag, der nur sehr selten bei ihr zustande kam.
Vergeblich suchte er nach irgendwelchen tadelnden Worten. Amy nahm ihm diese schließlich ab.
„Ich weiß, dass war nicht in Ordnung, aber es ging ja irgendwie um mich und ich geb zu, dass ich einfach neugierig war.“ Er nickte, und plötzlich rutschte sein linker Mundwinkel versehentlich nach oben: „Sie sind manchmal eben doch sehr slytherin, Miss Roberts.“ Sie starrte ihn ziemlich konfus an. Womit hat sie wohl gerechnet? Noch eine Strafarbeit? Ich habe doch auch nicht den ganzen Tag Zeit für sie!
„Das gibt noch mal fünf Punkte von Gryffindor. Und ich begleite Sie zurück in Ihr Zimmer“, entschied er bestimmt und suchte sich eine strenge Miene aus. Ihre Augen blitzten in einem erneuten Anfall von Schalk auf: „Übrigens, Sie müssen nicht vor meiner Türe Wache stehen, Sir. Ich lasse Sie auch gerne vor dem Bett schlafen, wenn Ihnen das lieber ist. Soll ich vielleicht vorher noch eine Hundematte ausrollen?“
„Hüten Sie Ihre Zunge, Miss Roberts. Es wäre schade drum, wenn ich Sie Ihnen weghexen müsste, denn in anderen Situationen können Sie fantastisch damit umgehen. Nach Ihnen!“, meinte er in spöttischem Tonfall und sah erfreut, dass seine Worte ihre Wirkung nicht verfehlt hatten: Amy wurde dunkelrot und schlich sich schnell an ihm vorbei zur Tür. Als sie ihm den Rücken gekehrt hatte, erlaubte Severus sich ein kleines, triumphierendes Grinsen. Er hatte einen neuen wunden Punkt entdeckt!
Na warte, Mädchen! Wollen doch mal sehen, wer hier wessen Schoßhündchen wird!


Oben angekommen drehte Amy sich herum und wollte ihm wohl die Tür vor der Nase zumachen, doch er stellte seinen Fuß dazwischen und machte ihr somit einen Strich durch die Rechnung. „Sie haben mich doch vorhin hereingebeten?“, fragte er mit hochgezogener
Augenbraue und unschuldiger Stimme. Wahrscheinlich war es das, was die junge Frau misstrauisch die Stirn runzeln ließ. Dennoch ließ sie ihn reinkommen und er sah sich in ihrem Schlafzimmer um. Er war bereits zweimal hier gewesen, aber das wusste Roberts nicht, denn beide Male hatte er sie schlafend hier hineingetragen und ins Bett gelegt.
Severus erkannte das Zimmer trotzdem kaum wieder. Da Quirrell ihr Büro übernommen hatte, blieben Roberts nur dieses Zimmer, ihr Bad und ihr Wohnzimmer. Das war wahrscheinlich auch der Grund für das überwältigende Chaos, das hier herrschte. Auf dem großen Kleiderschrank hockte ein großer Habichtskauz und schuhute schläfrig, als Amy zu ihm ging und leise Koseworte flüsterte. Am Boden lagen unzählige Bücher, auch waren hier und da Federn und Pergamente zu finden. Eine kleine Hauselfe richtete sich plötzlich höchst erschrocken hinter dem Bett auf. Ihr Blick fiel auf Snape und sie stotterte verwirrt: „Oh, Miss Roberts, Blinky tut es sehr leid, Blinky wollte gerade aufräumen, als sie hereinkamen. Sie wollte nicht stören, Miss! Blinky geht jetzt. Wünsche eine angenehme Nacht, Professor!“
Und schon war sie disappariert. Er sah Roberts an und zeigte lächelnd die Zähne: „Die haben wir bestimmt!“ Obwohl die Elfe seine Antwort nicht mehr hören konnte (bei der sie vermutlich vor lauter Schreck in Ohnmacht gefallen wäre), lief Roberts erneut an wie ein Quaffel. Innerlich die Hände reibend und sich auf ein amüsantes Verwirrspiel einstellend ließ sich der Tränkemeister wie selbstverständlich auf Amys Bett nieder.
Er strich beiläufig über die weinrote Decke und beobachtete ihre Reaktion: „Die Farbe gefällt mir nicht, aber es scheint wenigstens bequem zu sein.“
„Professor, was zur Hölle wollen Sie von mir? Sie wissen doch ganz genau, dass ich das mit dem Hund nur aus Spaß gesagt habe!“, stellte die Gryffindor nervös fest und trat von einem Fuß auf den anderen. Er erhob sich wieder mit einer fließenden Bewegung und stand so plötzlich und so nah bei ihr, dass sie einen Schritt zurückmachte, um Abstand zu bekommen - und gegen den Schrank stolperte. Severus wollte sie bis zum Äußersten treiben, er hatte Gefallen daran gefunden, sie zu triezen. Ob er sie wohl wieder anstacheln konnte, wütend zu werden? So mochte der Tränkemeister Amy am liebsten: wenn die Augen blitzten und sie die Hände in die Hüften stemmte, um wie eine Naturgewalt loszugrollen.
Er beugte sich sanft vor und streifte mit seinem Atem ihre Wange. Zufrieden spürte Severus, wie die junge Frau erbebte und sich scheinbar unbewusst ein wenig zurücklehnte.
„Ich hatte eigentlich auch nicht vor, vor Ihrem Bett zu schlafen, Miss Roberts…“, hauchte er mit seiner tiefsten, dunkelsten, samtigsten Stimme. Sein Mund war nahe an ihrem Ohr, seine Hände stützte er links und rechts von Amys Gesicht gegen den Schrank. Sie hatte eindeutig den Atem angehalten. Die Luft zwischen den beiden vibrierte und auf einmal musste sich der ach so listige Zauberer eingestehen, dass es ihn selbst absolut nicht kalt ließ, ihr so nah zu sein. Besonders, als das Bild von ihr wieder aufstieg, nach dem unverzeihlichen Kuss…und dann das Gefühl ihrer Lippen auf seinen...
Ja, auch er war „nur“ ein Mann, und wenn es auch bisher keiner Frau gelungen war, ihn mit ihren Reizen zu beeindrucken, so verspürte er doch bei diesem besonderen Geschöpf einen Heißhunger, wie er ihn noch nie erlebt hatte. Severus hatte sich bisher nie zwingen müssen, zu widerstehen, daher überkam ihn dieses Gefühl nun völlig unvorbereitet. Ohne es wirklich zu wollen, gab er nach und überbrückte wie aus Versehen die restlichen Zentimeter zwischen seinem Mund und ihrem Hals.



Amy:

Die Berührung war so kurz und so hauchzart, dass ich mir einen Moment später schon nicht mehr sicher war, sie tatsächlich gespürt zu haben. Unfähig, mich zu bewegen, lehnte ich an der Schrankwand und hatte glatt vergessen, wie man atmete oder sprach, als plötzlich ein lautes „Amy?“ aus dem Kamin im Wohnzimmer drang. Albus' Stimme riss mich aus meiner hilflosen Starre.
Ich beeilte mich, unter Snapes linkem Arm durchzuschlüpfen und verschwand rasch im Wohnzimmer, wo Albus Kopf sich im Kamin drehte.
„Hey, was machst du denn da? Wolltest du nicht schon vor einer halben Stunde ins Bett?“, fragte ich und war froh, dass meine Stimme glaubhaft vorwurfsvoll klang. Noch vor ein paar Sekunden hätte ich geschworen, keinen Ton herausbringen zu können!
„Ja, ja. Nur keine Hektik. Ich wollte nur mal sehen, ob du auch heil zu Hause angekommen bist“, verteidigte sich mein Onkel nicht ganz glaubhaft.
„Und ob ich nicht noch einen Umweg gemacht habe, stimmt's?“, fragte ich neckend und versuchte ein Grinsen, das schwächlich aussehen musste. Er runzelte kurz die Stirn und meinte dann : „Vielleicht auch deswegen. Aber offenbar ist bei eu…dir ja alles in Ordnung, also will ich nicht weiter stören. Gute Nacht, meine Kleine!“ -„Ja, wünsch ich dir auch! Und mir“, fügte ich murmelnd hinzu, als er bereits verschwunden war. Ich wappnete mich, um Snape ein für alle Mal rauszuschmeißen, denn schließlich hatte er ja zugestimmt, als ich unser was-auch-immer beendet hatte. Ich hasste es, dass sich diese biestige Fledermaus ständig umentschied.
Doch als ich in mein Schlafzimmer kam, konnte ich mir meine Strafpredigt sparen, denn Snape war bereits verschwunden. Seufzend beschloss ich, dass das mit dem Zutatenholen heute nichts mehr werden konnte und schlich, völlig geschafft und über meinen verrücktspielenden Lehrer nachgrübelnd, ins Bad.




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Ich will mehr wie jeder andere, dass Joanne K. Rowling mit meiner Luna zufrieden ist, denn es ist ihr Charakter. Ich hatte schon einen Albtraum davon, auf der After-Show-Party zu sein, Jo zu treffen und sie schüttelt nur ihren Kopf und schaut traurig. Das ist mein Irrwicht. Aber bis jetzt hat sie sich mir gegenüber positiv verhalten, also bin ich optimistisch.
Evanna Lynch