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Fanfiction

The tale of Amy Roberts - Der erste Kontakt - Es war einmal am Weihnachtsfest...

von horizon92

HEY LEUTE!
Hier kommt (endlich) das Kapitel, das die Ereignisse des vorherigen Gedichtes enthält....*trommelwirbel* Viel Spaß!!!!
Und noch ein kleiner Tipp für bessere Stimmung: Hört euch doch während ihr lest "Bellas Lullaby an, auf youtube oder so. Das wäre hierfür perfekt!!!


@Iris: Hihi! Freut mich, dass dir mein kleiner Vorgeschmack gefallen hat!^^ Würde übrigens gerne wieder mal chatten… ich vermiss meine Schwestern schon *schnüff* und zwar alle beide!
Der Zauber von Hogwarts und der geheime Garten, ich hab echt gehofft, dass es spannend klingt…
Hier kommt jetzt die (meiner bescheidenen Meinung nach) sehr schnulzige Auflösung^^
Hab dich lieeeeeb!!!!

@Lou Snape: Nun ja, dass sich der Inhalt eines Gedichtes reimt ist ja der Sinn der Sache^^ Ich weiß, es gibt auch andere Formen von Gedichten, aber dieses Reimen find ich am besten (und einfachsten^^) Dass der Inhalt vielleicht etwas verwirrend war, kann ich verstehen.

@Steffi: Jaaah, ich wollte euch nicht noch länger warten lassen…bin momentan etwas im Stress und so, da dachte ich, eine Vorschau wäre doch ganz witzig. Gut, dass der GEHEIME Garten geheimnisvoll klingt… das war durchaus der Sinn der Sache^^ Und du hast recht, der Urzauber ist sehr mächtig. Ich finde Soraia übrigens so oder so toll, der Name klingt so schön!!! Hab dich ganz dolle lieb, mausi!!!!

@Wandbreaker: Dankeschön. Fand es prima, dass du dich wieder gemeldet hast^^


****************************

Kapitel 20
-Es war einmal am Weihnachtsfest-


Ehe ich mich versah, waren auch schon die Weihnachtsferien gekommen. Die Weasleys und Harry blieben im Schloss, sodass ich alles andere als alleine war. Es wurden die lustigsten und erinnerungsvollsten Ferien meines Lebens. Charlie hatte mich zwar eingeladen, dass ich mit seinen Eltern und der kleinen Schwester, Guinness oder so, nach Rumänien fahren und ihn besuchen könnte. Aber da ich mir letztes Jahr vermutlich alle Vampire in ganz Rumänien zu Feinden gemacht hatte, sagte ich vorsichtshalber lieber ab.
Pünktlich mit den Ferien kam auch der Schnee und hüllte die Ländereien des Schlosses in strahlendes Weiß. Auch der See fror zu und lag nun still unter einer glitzernden Eisfläche.

Eines strahlenden Morgens erwachte ich durch lautes Geschrei vor meiner Tür. Schläfrig öffnete ich sie und sah mich im nächsten Moment aufs Bett gedrückt, mit einem riesigen Paket im Schoß, die grinsenden Zwillinge vor mir.
„Alles Gute zum Geburtstag!“, grinsten sie gleichzeitig. Erst in dem Moment fiel es mir wieder ein: heute war der 24. Dezember, und damit war ich ohne es zu bemerken wieder ein Jahr älter geworden!
Ich sackte zusammen: „Sagt mal, was freut ihr euch eigentlich so? Jetzt bin ich schon 27 und fühl mich wie ne alte Jungfer!“ -„Quatsch! Jetzt mach schon auf, du Spielverderberin!“, drängelte George. Seufzend riss ich das Geschenk auf und heraus fiel...
„Was ist DAS?“, wollte ich wissen. Mir lag etwas im Schoß, dass wie ein Stück Kralle aussah.
Die Zwillinge warfen sich grinsend einen Blick zu: „Das ist von Charlie. Eine echte Drachenklaue, selbst geschnitten! Les einfach die Karte!“
Ich faltete das Zettelchen auseinander, das daranhing, und las:

Sie soll dir das Glück bringen, dass du dir schon lange verdient hast!
In Liebe, Charlie
P.S. Sei in Zukunft einfach etwas vorsichtiger, dann bin ich schon zufrieden!

Ich holte auch noch einen von Mrs. Weasley gestrickten Pulli hervor (rubinrot, mit dem Hogwartszeichen in der Mitte) und kam dann zum Geschenk der Zwillinge.
Es war eine riesige Tüte voller Bonbons mit verschiedenen Farben. „Danke, Jungs. Was ist das denn?“, fragte ich und warf mir eine hellgrüne Süßigkeit in den Mund.
Ich kaute eine Weile und meinte dann: „Hmmm, schmeckt echt gut!“ Erschrocken schlug ich mir die Hand vor den Mund. Das war nicht meine Stimme! Die Zwillinge wälzten sich vor Lachen beinahe am Boden.
Fred wieherte: „Sie...sie hat ausgerechnet Kesselbrand erwischt!!“ Dank dieser Info wusste ich endlich, was sie mir da geschenkt hatten: die Bonbons verliehen einem für eine halbe Minute die Stimme eines anderen - jede Farbe stand für einen anderen Lehrer. Ich war so aus dem Häuschen, dass ich beide umarmte, die vor Schreck fast umkippten.
„Danke, Jungs, danke! Das ist ja der Wahnsinn! Habt ihr die selbst erfunden?!“, wollte ich begeistert wissen, und die beiden nickten.
Wir verloren uns in einem Gespräch über berühmte Scherzartikelerfinder und vergaßen die Zeit. Daher kamen wir zehn Minuten zu spät zum Frühstück. Ich wurde bereits von Harry und Ron erwartet, die mir jeder eine Kleinigkeit schenkten. Von Ron bekam ich ein hübsches Armband, das eindeutig selbstgezaubert war, und Harry schenkte mir ein Buch über Quidditchmannschaften.
Natürlich konnten die Professoren mir nichts schenken, da sie mich dadurch bevorzugt behandelt hätten, aber die meisten raunten mir trotzdem ein „Herzlichen Glückwunsch“ entgegen. Ich bedankte mich und setzte mich schnell neben den stummen Tränkemeister, der merkwürdig steif da saß und in die Luft zu starren schien.
Wir wechselten kein Wort miteinander, aber als wir unser Frühstück beendet hatten und er hinausrauschte, warf er mir für Sekunden einen seltsam unsicheren Blick zu.
Ich trug die Geschenke nach oben in mein Zimmer, wo mich mein Habichtskauz mit Albus' Geschenk erwartete: eine kleine Porzellanfigur mit feurig roten Augen. Es war ein Löwe.
Schnell stellte ich ihn auf mein Nachttischchen, wo er leise gähnte und sich hinlegte.
Ich betrachtete ihn lächelnd und rief Fawkes mit meiner kleinen Pfeife. Er erschien sofort und sah mich mit seinen schwarzen Augen fragend an.
Vorsichtig strich ich ihm übers Gefieder und flüsterte: „Sag doch bitte meinem Onkel, dass ich mich sehr über sein Geschenk freue. Und nimm ihm das hier für morgen mit, ja?“ Ich übergab mein Weihnachtsgeschenk in die Klauen, das ich beim letzten Hogsmeadebesuch gekauft hatte, ein Fotoalbum mit dazugehöriger Kamera.
Der Phönix blinzelte zweimal und verschwand wieder in einer Stichflamme.
Gerade wollte ich mich auf den Weg in den Gryffindor -Gemeinschaftsraum machen, da flog plötzlich Ulli durchs Fenster. Ich seufzte und stürzte mich wieder in den Kampf um meinen Brief, der an seinem Bein hing.
Schließlich wurde er müde und ich konnte den Brief erwischen. Vorne war das offizielle Slytherin-Wappen gedruckt. Das Briefpapier war grün.

Miss Roberts,
mein Vorrat an Lupinen ist fast aufgebraucht. Ich muss noch heute in den Verbotenen Wald, um ihn aufzufüllen. Begleiten Sie mich?
S. Snape

Ich schüttelte den Kopf. Für sowas verschwendete dieser Kerl Briefpapier? Das hätte er mich ja wohl auch beim Frühstück fragen können! Es sei denn, er war zu schüchtern. Ich kicherte albern vor mich hin. Snape und schüchtern. Ich hatte ja einen Dachschaden! Oder...?
Schnell schrieb ich meine Antwort auf die Rückseite des Briefes - wieso noch mehr Papier verschwenden?

Professor Snape,
es freut mich, dass Sie eine Nervensäge wie mich auf Ihren Ausflug mitnehmen möchten. Wenn das allerdings wieder einer der Befehle meines Onkels ist, machen Sie das lieber alleine. Ich möchte mich niemandem aufdrängen. In der Hoffnung, dass der Vorschlag von Ihnen kommt, werde ich mir trotzdem für den Nachmittag nichts vornehmen. Sagen Sie mir beim Mittagessen, was Sache ist.
Amy
P.S. Ich halte es für Schwachsinn, mit ganzem Namen zu unterschreiben, weil Sie ja wohl wissen wie ich heiße und außer mir (soweit ich weiß) keine Amy im Schloss geblieben ist. Nicht böse sein, ja?

Ich scheuchte Ulli zum Fenster hinaus und band den Brief meinem tausendmal braveren Habichtskauz Niko um. Dann machte ich mich endlich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum.
Die anderen erwarteten mich schon und ich ließ mich auf eine Partie Schach gegen Ron ein, die ich zu meinem Entsetzen haushoch verlor. Ich bestand darauf, gegen jeden einmal zu spielen, um herauszufinden, ob ich wirklich sooo schlecht war. Das Ergebnis war beruhigend: außer Ron schlug mich niemand. Harry wurde von seinen geliehenen Figuren völlig verrückt gemacht, die ihn anschrien, er solle doch den opfern und diesen stehenlassen, bis er schließlich so durcheinander war, dass ich ihn in nur fünf Zügen schlug. Wir hatten viel Spaß, sogar Percy ließ sich blicken und versuchte, allen Tipps zu geben. Niemand von uns hörte darauf.
„Nein, nein, Amy, wenn du den jetzt dahinstellst, wird er doch geschlagen!“, motzte er mich an und zeigte auf einen meiner Bauern, den ich bewegen wollte. Mir platzte fast der Kragen: „Perce, glaub mir, im Schach geht es nicht darum, die wenigsten Figuren zu verlieren, man muss zusehen, dass man durch das Opfern bestimmter Kämpfer einen Weg zum König freischlagen kann!“
Danach war es eine Zeit lang still.
„Hey, Amy, ich wollte dich noch was fragen.“, traute sich Ron schließlich und warf Harry einen zögernden Blick zu.
„Was denn?“
„Du weißt nich zufällig, wer Nicolas Flamel ist, oder?“
Ich stockte und warf ihm einen scharfen Blick zu. Wussten die drei etwas? Anscheinend, denn Harry sah mich sehr gespannt an.Sie sollten es nicht wissen! Ich schwieg eine ganze Weile und meinte schließlich: „Ja, weiß ich. Aber er geht euch nichts an, Jungs. Und egal, was ihr ausheckt, hört damit auf! Es geht euch nichts an, okay?“ Mein strafender Blick ließ sie die Köpfe einziehen: „Schon gut, schon gut, war ja nur ne Frage!“
Nicht sonderlich beruhigt wandte ich mich wieder dem Spielbrett zu. Konnte ich die Visionen, die ich hatte, überhaupt verhindern? Oder war das, was ich sah, vorbestimmt? Wenn es so war, würden Harry und Hermine versuchen, an den Stein zu gelangen, egal, was ich dagegen tat. Eine traurige Vorstellung.

Gegen Mittag schlenderten wir gemeinsam hinunter zum Mittagessen, mit den beschwipsten Zwillingen im Schlepptau, die zwei Flaschen Feuerwhiskey aus der Küche geklaut und gemeinsam leergetrunken hatten.
„Mensch, Fred, George, ihr seid doch Idioten!“, tadelte ich, während sich einer der beiden kichernd auf mir abstützte und mir eine ordentliche Fahne entgegenhauchte: „Wiesoo? Mir gehhhhs subbba!“ Ich schleppte ihn seufzend in die Halle.
Mir bot sich ein wunderschöner Anblick: Hagrid hatte, gemeinsam mit McGonagall und Flitwick die Halle mit zwölf turmhohen Tannenbäumen geschmückt, an denen tausende Lichter und Kugeln befestigt waren.
Ich ließ mich staunend neben Snape nieder und vergaß für einen Augenblick sogar seine Einladung - wenn man es denn so nennen konnte - bis er mich darauf ansprach: „Miss Roberts, der Vorschlag, den ich Ihnen vorhin gemacht habe, ging ausnahmsweise nicht von Ihrem Onkel aus. Werden Sie mich dann begleiten?“ Ich drehte mich positiv überrascht halb zu ihm um: „Oh, ja klar! Sehr gerne! Ich hatte eh noch nichts vor und die Jungs wollten mich zu einer Schneeballschlacht überreden, aber ich kann nicht gut zielen, deshalb...“ Er zog die Augenbraue hoch und sah mich abwartend an.
„Ja, ich komme gerne mit. Wann geht's denn los?“
„Ich wollte direkt nach dem Essen gehen.“
„Alles klar!“
Also machten wir uns sobald wir den wirklich köstlichen Braten aufgegessen hatten, auf den Weg zum Wald. Snape hetzte, nachdem sein Bein wieder vollständig genesen war, genauso schnell wie sonst auf den Wald zu und ich musste einen schnellen Laufschritt einschlagen, um mitzuhalten.


Zwischen den Bäumen lag weniger Schnee. Dafür war es auch dunkler und Snape kein sonderlich gesprächiger Mensch, weshalb ich mich schnell langweilte.
„Sie wissen schon, dass ich eigentlich noch sauer sein müsste, oder? Wegen neulich.“, traute ich mich schließlich.
Er wartete, bis ich neben ihm stand, ehe er sich zu mir umdrehte.
„Sie haben mir beinahe das Rückgrat gebrochen. Ich würde sagen, wir sind quitt!“
„Aber ich hab das nicht mit Absicht gemacht!“
„Ach nein? Ich hatte da einen etwas anderen Eindruck!“
„Nein. Ich war nur außer mir. Wegen Ihnen und Ihrem - verzeihen Sie bitte - dämlichen Verhalten!“
Plötzlich blieb er stehen und drehte sich zu mir um. Nun schien Snape außer sich zu sein.
Mit wildem Blick fasste er mich an den Schultern: „Warum Roberts? Warum sind Sie je nach Hogwarts gekommen? Warum konnten Sie nicht einfach Ihr Leben weiterleben und meins so lassen, wie es war?“ Ich starrte ihn erschrocken an. Sein Griff tat nicht weh, aber ich hätte nicht gedacht, dass seine gefühlskalte Schutzmauer einen solchen Riss bekommen würde.
Zögernd legte ich meine Hände auf seine und zog sie sanft von meinen Schultern.
„Professor, ich wollte nie in ihrem Leben rumpfuschen. Aber ehrlich gesagt erschienen Sie mir auch nicht glücklich, als ich hier ankam! Sie sehen aus wie jemand, der sich von allem zurückzieht. Das ist traurig, wissen Sie?“ Seine Augen waren so schwarz, dass ich mich darin spiegelte.
„Ich hasse es einfach. Dieses ganze Alltagsritual. Die Erinnerungen, die an diesen Mauern hängen. Ich will sie nicht hochkommen lassen. Sie sind...nicht sehr glücklich.“
Ich spürte, dass es ein schweres Stück für ihn war, mir das zu offenbaren, und war froh über diesen Vertrauensbeweis.
Ganz sanft waren meine nächsten Worte, nicht mehr als ein Hauch, denn es fiel mir ebenso schwer wie ihm, das zu sagen: „Die Szene in Ihrem Büro...ich musste so an Sirius denken. Ich kann gar nicht beschreiben, wie weh das tut. Dass ich ihm nicht genug war. Nur eine unter vielen. Dass ich naiv genug war, um mich von ihm hereinlegen zu lassen. Ich glaube, wir haben beide unsere Geschichte, Sev.“ Erschrocken schlug ich mir die Hand vor den Mund.
Sein Kopf ruckte erstaunt, er machte einen Schritt zurück und sah mich lauernd an. Ich befürchtete das Schlimmste, doch er flüsterte nur heiser: „Wie haben Sie mich grade genannt?“ „Tut mir leid, ist mir so rausgerutscht. Ich wollte nicht...!“, stotterte ich verlegen. „Schon gut. Das...macht doch nichts.“, unterbrach er mich so leise, dass ich kaum etwas verstand.
Ich konnte es nicht fassen. Hatte man Snape verschleppt und stattdessen den Weihnachtsman dagelassen? Oder wer war dieser Fremde vor mir, der mir Geheimnisse enthüllte und mir ohne weiteres vergab, dass ich ihn versehentlich geduzt hatte?
Noch bevor ich meine Antwort auf diese Fragen bekommen konnte, schlich sich ein fast befreites Lächeln auf Snapes Gesicht, wodurch er so eigenartig verletzlich wirkte - was sonst nie der Fall war. Er drehte sich rasch wieder dem Weg zu, um es vor mir zu verbergen. Aber die Gewissheit, dass es dagewesen war, weckte in mir ein neuartiges Hochgefühl. Fast wie Triumph, aber nicht der Triumph über irgendetwas oder irgendwen. Sondern einfach nur Triumph, dass ich etwas wirklich Seltenes geschafft hatte.
In ein zufriedenes Schweigen gehüllt setzten wir unseren Weg fort.

**************
Mittlerweile wanderten wir seit Ewigkeiten, wie mir schien. Ich war insgesamt dreimal hingefallen, zweimal hatten mir Dornen die Hosenbeine zerrissen und einmal verfingen sich meine Haare unglücklich in einem Ast. Und bei all diesen kleinen Ungeschicklichkeiten wurde Snape kein einziges Mal ungehalten. Das war absoluter Rekord!
Durch die Finsternis in diesem Wald verlor man jedes Zeitgefühl, aber ich konnte an meinem grummelnden Magen erkennen, dass das Mittagessen schon eine ganze Weile her war, als Snape vor mir plötzlich hinter einer undurchsichtigen und riesigen Hecke verschwand. Ich war einen Moment so erschrocken, dass ich wie angewurzelt stehenblieb.
„Roberts? Kommen Sie?“, rief Snape mit einer Spur Ungeduld in der Stimme. Ich traute mich schluckend und trat vorsichtig durch das kleine, unauffällige Loch, das ich vorher übersehen hatte.
Vor Staunen klappte mir der Mund auf.
Ich hatte weitere Bäume erwartet, vielleicht ein Fleckchen blauen Himmel (da Lupinen nur wuchsen, wenn das Mondlicht auf sie fiel), aber mit Sicherheit keinen fast baumfreien Anblick wie diesen: der Schnee glitzerte in der untergehenden Sonne, dünne, blassblaue Blumen und Grashalme ragten daraus hervor, und auf einer kleinen Anhöhe stand ein uralt erscheinender, dicker Elderbaum.
Die gesamte Fläche wurde von der Hecke umgrenzt, die wir gerade passiert hatten. Es war traumhaft schön. Snape stand drei Schritte entfernt und beobachtete heimlich meine Reaktionen.
„Das ist…herrlich!“
„Das ist ein uralter Garten, der weder Hogwarts noch sonst irgendwem gehört. Es heißt, dass aus diesem Baum dort oben - …“, er zeigte auf die Anhöhe, „vor langer Zeit der mächtigste Zauberstab der Welt gemacht wurde.“ Wie in Trance setzte ich mich in Bewegung und ging auf den Baum zu. Die Anhöhe kostete auf einmal nicht die geringste Anstrengung, obwohl wir heute schon so lange gelaufen waren.
Doch als ich auf der Höhe ankam, lag vor mir ein großer, zugefrorener Teich.
„Roberts, warten Sie!“, rief Snape hinter mir. Ich drehte mich zu ihm um, hatte aber gleichzeitig das Gefühl, ich würde gegen meinen Willen handeln. Mich zog es zu dem Baum.


Severus:

„Es heißt auch, dass der Elderbaum die Menschen hinterhältig anzieht und dass man ihn nicht berühren sollte!“, warnte Snape mit dunkler Stimme und streckte die Hand aus, um Amy -nein, Roberts! - zurückzuziehen. Sie drehte sich plötzlich herum, die Augen waren in weite Ferne gerichtet und sie stieß ihn mit einer heftigen Bewegung von sich weg und ging rückwärts auf das brüchige Eis.
Es kam natürlich, wie es kommen musste. Nachdem sie drei Schritte gegangen war und nicht auf das unheilvolle Knarzen unter ihren Füßen geachtet hatte, brach sie ins Eis ein und stand bis zur Hüfte im eisigen Wasser. Das schien aufweckende Kräfte zu haben.
„IIIIIIHHHHHHHHH!“


Amy:

Nachdem ich mich plötzlich klitschnass mitten im Teich wiedergefunden hatte, erbarmte sich Snape meiner und benutzte den Mobilcorpus, um mich ans Ufer zu befördern.
Dort brach ich als ein zitterndes Bündel zusammen.
Ich hörte, wie Snape mich neben mir niederließ und mit dem Zauberstab meinen Puls überprüfte.
„Sie haben wohl beschlossen, jedes Mal zu Weihnachten unfreiwillig schwimmen zu gehen!“
„W-w-wenn m-man etwas be-be-beschließt, ist es n-n-normalerweise nicht unfr-freiwillig.“, stotterte ich. Meine Zähne klapperten so heftig aufeinander, dass ich ziemliche Angst um meine Zunge bekam.
Er flüsterte etwas und ich spürte, wie meine Hose nach und nach wieder trocken wurde, da Snape mit seinem Zauberstab Föhn spielte. „D-danke!“, flüsterte ich leise und hielt endlich still. Es war ein angenehmes Gefühl, nach dem Kälteschock wieder etwas Warmes zu spüren.
„Sie sind der geborene Tollpatsch - aber das wissen wir ja längst.“, meinte Sev - nein, Snape! - kopfschüttelnd. „Lassen Sie es nur nicht zum Ritual werden, dass ich Sie an Weihnachten aus dem Wasser fischen muss.“
„Aalle Jahre wiiiiieder...“, sang ich grinsend. Er sah schon wieder weniger griesgrämig aus. Meine Sachen waren so langsam wieder halbwegs getrocknet und ich drückte seinen Zauberstab herunter.
„Ist schon wieder gut! Übrigens wollte ich mich auch noch mal bei Ihnen bedanken, dass Sie mich freiwillig mitnehmen wollten! Ich mache immer so viele vertrottelte Sachen, das muss furchtbar anstrengend sein.“
Er sah auf den Boden, sodass ihm ein Vorhang schwarzer Haare ins Gesicht fiel und ich es nicht sehen konnte: „Sie haben glaube ich eine ziemlich falsche Vorstellung von sich selbst. Ich kenne niemanden, der bei Schülern und Lehrern so beliebt ist wie Sie!“
Ich wurde trotz der Kälte mal wieder hochrot. Dass Snape aber auch ausgerechnet heute mit Komplimenten so um sich warf! „Das ist doch Unsinn. Wieso sollten sie mich mehr mögen als andere?“, murmelte ich verlegen in meinen nicht vorhandenen Bart.
„Lassen Sie mich nachdenken: Erstens sehen Sie, wenn ich Flitwick zitieren darf, >niedlich< aus, zweitens machen Sie, mal abgesehen von der Streberin Granger, Ihre Hausaufgaben und die gestellten Aufgaben am besten von allen, drittens halten die Gryffindors Sie für ihre absolute Anführerin, viertens sind die Lehrer beeindruckt von Ihrem Stammbaum und fünftens ist mindestens die Hälfte der männlichen Schüler heimlich in Sie verliebt! Reicht das?“ Er warf mit einer ruckartigen Kopfbewegung die Haare wieder zurück, um meine Reaktion zu sehen. Am liebsten hätte ich den Kopf auf der Stelle in den Schnee getunkt, um die Hitze darin einzudämmen.
Alles, was mir zu seiner „Beweisführung“ einfiel, war: „Woher wollen Sie wissen, dass so viele Jungs in mich verknallt sind?“ Ein typisches, fieses Grinsen zeigte sich auf Snapes Gesicht: „Ich schnappe das ein oder andere auf, Miss Roberts! Beispielsweise den Brief eines gewissen Andie Wimbleton an seinen Freund Daniel Wales, in dem er Sie als das göttlichste Wesen, das auf Erden wandelt beschrieben hat. Das ist wohl offensichtlich genug!“
„Professor?“
„Hm?“
„Ich mag es nicht, wenn Sie so grinsen! Das macht mir Angst!“
„Kann es sein, dass Sie versuchen, mich vom Thema abzulenken, Miss Roberts?“
Ja, genau das versuchte ich. In Wahrheit gefiel mir sein Grinsen ja. Was mir Angst machte, war, dass es mir so gut gefiel!
Was war nur mit meinem Bauch los? Er fühlte sich an, als wäre ich mindestens zehn Loopings geflogen. Snapes Grinsen wurde sogar noch breiter, als er meinen tomatenroten Kopf betrachtete: „Wissen Sie, das finde ich an Ihnen immer noch am attraktivsten. Sie sind so leicht in Verlegenheit zu bringen!“
„Stimmt ja gar nicht!“, empörte ich mich gekünstelt und sah ihn entrüstet an. Hinter meinem Rücken formte ich eine Schneekugel. Er lachte tief und kehlig, seine schwarzen Augen wie so oft in meinen. Dann hielt er inne und sah mich an. Seine Augen hatten mit einem Mal die Kälte verloren, die sonst allgegenwärtig war. Ich sah die Zeit für meine Rache gekommen und warf den Schneeball mit voller Wucht in sein Gesicht.
FFFHHHHMMPP.
Ich traf!
Aber leider blieb mir keine Zeit, zu beobachten, wie die weiße Masse langsam von Snapes langer Hakennase tropfte. Ich sprang auf und ergriff die Flucht, solange der Professor noch wie gelähmt dasaß.
Snape:

Was war gerade passiert? Träumte er? Ja, das musste es sein. Eine Schülerin würde es doch nie im Leben wagen…
Aber die kalte Schneespur in seinem Gesicht belehrte ihn eines besseren. Sie hatte es tatsächlich getan! Er sollte ihr alle Hauspunkte abziehen, die Gryffindor besaß, für diese Frechheit. Aber seltsamerweise - unerklärlicherweise - war Severus Amy nicht einmal wirklich böse. Ihr gut gezieltes Geschoss hatte ihn an die einzige glückliche Schneeballschlacht seines Lebens erinnert. Mit Lily…
Erschrocken hielt er inne. Er hatte gerade schon wieder an sie gedacht! Zum sicherlich zehnten Mal heute. Aber der große Unterschied zu den vergangenen tausend Malen war:
Es hatte ihm nicht wehgetan. Zum ersten Mal seit über zehn Jahren verspürte er beim Gedanken an seine verlorene Liebe nicht mehr als ein dumpfes Bedauern. Was war passiert? Das musste an diesem verwunschenen Garten liegen, der alles so unwirklich erscheinen ließ. Severus hatte genau wie Amy das Gefühl, dass nichts, was hier passierte, irgendwie mit der normalen Welt zusammenhing. Als wäre alles andere in weite Ferne gerückt. Ein zweiter Schneeball, der ihn im Genick traf, rüttelte den sonst so rationalen Tränkemeister auf. Er erhob sich mit einer fließenden Bewegung und sah sich um.
„ROBERTS!“
Ein helles Lachen drang aus der Hecke unweit seiner Position. Er kam mit langen Schritten den Abhang hinunter und suchte das dichte Grün nach einer Bewegung ab.
Da! Es raschelte leise. Sofort warf er sich mit seinem gesamten Gewicht in die Hecke und erwischte ein Stück Ärmel. Kurz darauf hatte er auch den Rest Amy aus dem Busch gezerrt und mit dem Gesicht voran in den Schnee geworfen. Wie es aussah, fand sie das urkomisch, denn als er sie recht grob wieder herumdrehte, lachte es unter der weißen Maske immer noch.
Er kniete sich an ihre Seite und konnte nicht anders, als mitzulachen. Die tropfende Gestalt sah einfach zu komisch aus: das Gesicht ein Gold und Weiß und die nassen Haare ein schwarzes Wirrwarr.
Wie lange hatte er nicht mehr so gelacht? Hatte er überhaupt schonmal so lange gelacht, bis ihm die Tränen kamen? Er konnte sich nicht erinnern. Severus konnte sich plötzlich an nichts mehr erinnern, als er in die rotbraunen Augen der Frau vor ihm sah. Dass sie seine Schülerin war, dass er sich seit Ewigkeiten einzureden versuchte, er würde sie nur aus Pflichtbewusstsein beschützen, dass sie einmal seinen Erzfeind geliebt hatte…all das verschwamm zu einer unwichtigen Nebensache. Er dachte noch nicht einmal mehr daran, dass sie ihn möglicherweise zurückstoßen könnte.
Schließlich ebbte sein Lachanfalll ab (Amy hatte schon lange aufgehört und starrte ihn ungläubig an) und er keuchte: „Du siehst lächerlich aus!“, bevor er sich über sie beugte und ihre Antwort im Keim erstickte - mit dem einzigen Mittel, dass Amy auf jeden Fall zum Verstummen brachte.


Amy:

Ich hatte die Luft angehalten, als er sich mir plötzlich näherte. Ohne Vorwarnung spürte ich plötzlich raue Lippen auf meinen.
Vor Schreck rührte ich mich nicht, mein gesamter Körper fühlte sich taub an.
Und dann war es, als hätte jemand den Schalter umgestellt. Als ich endlich realisiert hatte, dass alles hier Wirklichkeit war, wechselten Heiß und Kalt sich ab, um in heftigen Schauern durch meinen Körper zu rasen. Ich war ganz sicher, dass mein Herz für mindestens fünf Sekunden zu schlagen aufgehört hatte.
All das geschah innerhalb von weniger als drei Sekunden. Ich hatte mich nicht bewegt, meine Lippen waren nach wie vor fest verschlossen. Doch als ich spürte, wie Snape zögerte und sich aufrichten wollte, fuhr meine linke Hand wie automatisch hoch und umschlang seinen Nacken. Dann erwiderte ich den Kuß mit einem Mal - so stürmisch, dass er ein wenig überrumpelt wurde und zum Halt seine langen Finger in meinen nassen Haaren vergrub. So lagen wir im Schnee, über uns verdunkelte sich langsam der Himmel, und wir klammerten uns aneinander und hatten alle beide das Gefühl, das der andere zum Überleben wichtiger war als der Sauerstoff zum Atmen. Nach einer halben Ewigkeit lösten wir uns schließlich doch und sahen uns stumm an. Severus' kindlich ungläubige und auch meine unendlich verwirrte Miene wären sicher ein tolles Fotomotiv gewesen!

Severus:

Du weißt, dass du gerade eine Schülerin geküss hast. Nein, viel schlimmer, du hast ROBERTS geküsst! Erde an Severus? Was ist denn in dich gefahren?
Es war ihm eigentlich egal. Denn es hatte ihm gefallen. Mehr als gefallen, es war so unbeschreiblich gewesen, dass Severus wirklich keine Worte dafür finden konnte.
Es war nicht sein erster Kuss gewesen, um Gottes Willen, nein. Aber es war sein erster richtiger gewesen. Es war der Kuss gewesen.
Noch etwas gefangen von der plötzlichen Erkenntnis sah er hinunter auf Amy. Wie sah sie aus? Schuldbewusst? Angeekelt? Belustigt? Bereute sie es vielleicht?
Vor ihm lag nicht mehr Amy Roberts. Zumindest nicht die, die er kannte. Sicher, die Haare und die Haut waren dieselben, aber sie sah zum ersten Mal eher nach einer Erwachsenen als nach einem Mädchen aus. In ihren Augen schimmerte eine Wärme, als würde sie ihn damit innerlich verbrennen wollen. Und so fühlte sich ihr Blick auch an. Sie schenkte Severus langsam, wie aus einem Traum erwacht, ein bezauberndes Lächeln.
Es sagte mehr aus als tausend Worte.
Ich liebe dich.
Langsam strich Severus ihr eine Strähne aus der Stirn, als ihm plötzlich noch eine gravierende Veränderung auffiel, die gravierenste von allen. Die, die ihn selbst grinsen ließ. Seine Stimme klang rau, als er ihr seine Entdeckung mitteilte: „Deine Augen…sie sind schwarz.“



Amy:

Dieser Blick…die schwarzen Augen…die Stimme, ohne die ich nicht mehr leben konnte…der Kuß, der der Schönste auf der ganzen Welt gewesen war…
Wie konnte ich nur so dumm gewesen sein? So naiv, dass es mir nicht aufgefallen war?
Ich war süchtig. Süchtig nach Snape!
Nur hatte ich bisher nie auch nur die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass ich mich in den humorlosesten, finstersten und undurchschaubarsten Schlossbewohner von allen versehentlich verlieben würde! Da konnte man mal wieder sehen, was für ein starker Widersacher das Schicksal war!
Die ganze Zeit hatte ich mich gegen diese Gedanken gewehrt, hatte mich dagegen abgeschottet, weil ich wusste - wenn ich ihn liebte, würden wir mit Sicherheit ein ähnlich schweres Schicksal auf uns nehmen müssen wie Selena und Soraius.
Tja, nun war es mir glatt doch passiert.
Und jetzt lag ich hier im Schnee, der langsam aber sicher schmolz und mir in meinen Nacken tropfte (was kein angenehmes Gefühl war) und mein Grinsen wurde noch eine Spur breiter, als Severus mir offenbarte, welche Augenfarbe ich in diesem Moment hatte.
Dann flüsterte ich, mit einem Mal etwas besorgt: „Du…du hast doch nicht wieder bloß einen Zaubertrank intus, oder?“
Er schüttelte den Kopf, und ich war mit dieser Antwort mehr als zufrieden.


****************
Albus:

Der Schulleiter schüttelte nachsichtig lächelnd den Kopf, während er die Zwillinge musterte.
„Meine Herren Weasley, ich kann euch ja verstehen. Mein Bruder Aberforth und ich haben ja früher selbst immer Schneeballschlacht gespielt. Leider haben wir dabei auch die Urne unserer Ururgroßmutter zertrümmert…aber nun ja. Warum Professor McGonagall euch hergeschickt hat, könnt ihr euch sicher denken.“ Albus zwinkerte den beiden Rotschöpfen zu, die gleichzeitig lossprudelten: „Professor, das tut uns wirklich Leid, wir haben uns grade ein riesiges Battle mit Harry und Ron geliefert und dann kam plötzlich Professor Quirrell und Sie kennen uns ja…“ -„…ein wahrer Streichekünstler darf sich keine Chance entgehen lassen. Bitte bitte, lassen Sie uns keine Sätze schreiben!“, bettelten sie. Der Schulleiter unterdrückte ein Lächeln.
„Leider ist das schon das zweite Mal gewesen, dass eure Schneebälle dem armen Professor Quirrell auf den Turban geklatscht sind. Er kam völlig nass zu mir und hat dort auf meinen Lieblingsteppich getropft. Nein, meine Lieben, ihr müsst keine Sätze schreiben, aber ihr werdet, bevor die Schule wieder losgeht, bitte das leerstehende Klassenzimmer im fünften Stock von den Hinterlassenschaften des Hippogreifs befreien. Professor Vektor wäre sonst sicher nicht erfreut, wenn sie aus ihrem Urlaub zurückkehrt! Ihr könnt jetzt gehen!“
Beide Zwillinge nickten und verschwanden aus seiner Bürotür.
Summend wollte sich der alte Schulleiter wieder auf seinen Stuhl niederlassen, als plötzlich von dem großen Panoramabild der vier Schulleiter gegenüber seines Schreibtisches ein strahlend helles Leuchten ausging. Das Bild verzerrte und veränderte sich, die Farben schlugen Wellen, und für einen kleinen Moment sah man die Gesichter eines lächelnden Paares. Die Frau hatte dunkelrote, lockige Haare und blassblaue Augen, der Mann hatte dunkelbraune Haare und Augen. Albus kannte die beiden, obwohl jedes Buch, das ein Kapitel über die gescheiterte Liebe von Selena und Soraius enthielt, vor längst vergangener Zeit verboten worden war.
Dann verschwanden die Gesichter wieder, so plötzlich wie sie erschienen waren. Aber das Panoramabild der Gründer, das anschließend wieder erschien, hatte sich verändert: hinter Godric war ein steinerner Löwe erschienen, dessen Gegenstück in eben diesem Augenblick im Raum der Wünsche sein Maul aufriss.
(A/N: Wer jetzt verwirrt ist, dem empfehle ich, das Kapitel „Der Raum der Wünsche“ im Vorgängerroman noch einmal durchzulesen)
„Es ist geschehen. Löwenkind und Schlangenbrut. Tretet ein. In höchster Not wird dies eure stärkste Waffe sein!“ Die tiefe Stimme dröhnte laut durch den leeren Raum, dessen Wände und Boden Spiegel waren. Niemand hörte diese rätselhaften Worte, aber Amy war von nun an für immer mit Hogwarts verbunden.

In seinem Büro schmunzelte Albus wissend vor sich hin.
„Sieh mal einer an, nach ewigem Hin und her haben sie es nun doch endlich begriffen, diese Spätzünder! Da arrangiert man wieder und wieder, dass sie sich begegnen und da finden sie ausgerechnet dann zueinander, wenn man einmal nicht seine Finger im Spiel hat!“
Er schüttelte den Kopf und wandte sich zu Fawkes um: „Verrückt, nicht wahr?“ Der Vogel stieß einen leisen Schrei aus und nickte kurz mit dem Kopf.

Amy:

Es war schon tiefste Nacht, als wir endlich in Hogwarts ankamen. Schließlich hatten wir noch nach den Lupinen suchen müssen, was im Halbdunkel nicht gerade einfach gewesen war.
Nun hielt ich Snape vor der Treppe zu den Kerkern mein Büschel Blumen hin. Er jedoch sah nur kurz darauf, dann zu der Haupttreppe und machte aprubt kehrt, um sie hochzusteigen.
„Ähmm… wohin gehst d…gehen S…gehen wir?“, stotterte ich verwirrt. Wie sollte ich ihn eigentlich nennen? Sie? Seit dem Kuss auf der Wiese hatten wir uns angeschwiegen. Es war kein feindliches Schweigen gewesen, im Gegenteil, irgendwie gehörten wir jetzt auf seltsame Art und Weise zusammen und konnten uns auch so verstehen - jedenfalls dachte ich das.
Aber warum lief er jetzt die Treppe hoch? Hatte er vor, jetzt zu Albus zu gehen und zu petzen? Nein, bestimmt nicht. So gemein Snape ab und zu auch war, das traute ich ihm dann doch nicht zu!
„Wenn man dich jetzt alleine erwischt, bekommst du nur wieder Ärger. Das würde ich gerne vermeiden, du nicht?“, fragte er mit emotionsloser Stimme. Aber alleine das vertraute Du machte mich hoffnungsfroh, dass der Kuss wirklich eine Art Geständnis gewesen war. Ich verstand, was Snape unausgesprochen ließ: er erlaubte mir, ihn zu duzen, solange wir allein waren.
„Du hast Recht. Dankeschön.“
Wir schwiegen wieder eine lange Zeit, bis er plötzlich mitten auf dem Flur stehenblieb und mich offen ansah. Ich könnte ewig in diese Augen sehen.
„Im Nachhinein ärgert es mich, dass ich der einzige bin, der dir weder ein Geburtstags- noch ein Weihnachtsgeschenk gekauft hat. Du hättest es dir verdient.“ Snape sah wirklich aus, als würde er das ernst meinen!
Sonst hatte ich immer so eine große Klappe, aber jetzt war sie völlig verschwunden. Ziemlich schüchtern legte ich meine Hand auf seine rechte Schulter und zwang ihn, mir genau in die Augen zu sehen.
„Siehst du diese Farbe? Glaubst du denn nicht, dass sie was Besonderes bedeuten muss? Du hast mir das schönste Geschenk von allen gemacht. Erinnerst du dich noch an das Lied vom Sprechenden Hut? Lerne den Pfad der Liebe erkennen…ich habe falsch gewählt. Ich hätte nach Slytherin gehört, weil du dort warst. Aber ich musste ja unbedingt rational sein…“, regte ich mich auf. Er zog verständnislos die Augenbraue hoch.
Ich verdrehte die Augen: „Kennst du nicht das Sprichwort: Das Herz hat eine Vernunft, die der Verstand nicht begreift?“ - „Nein.“, antwortete er trocken.
Ich schüttelte etwas genervt den Kopf und wir gingen weiter, den Flur entlang, die letzte Treppe empor und um die Ecke.
Vor meiner Tür blieben wir stehen und sahen uns beide verlegen an.
„Also dann…gute Nacht.“, meinte ich schließlich zögernd und er nickte. Gerade wollte ich mich umdrehen, da fasste er mit einem Mal meine Hüfte, zog mich zu sich heran und küsste mich spontan. Dabei ging Snape nicht gerade sanft vor, ich konnte nur hoffen, dass mich morgen niemand auf die Knutschflecken am Hals ansprach. Als er mich wieder losließ, starrte ich ihn einfach nur stumm an. Mit so einer Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Er grinste sein slytherinschtes Grinsen: „Gute Nacht!“
Schon wollte er davon rennen, aber ich fand meine Stimme gerade noch so wieder, um ihn aufzuhalten: „Hey!“
Er drehte sich noch einmal um: „Ja?“ Ich konnte mich nicht mehr beherrschen, die Frage hatte mir schon die ganze Zeit auf der Zunge gebrannt…
„Wann hat Flitwick gesagt, ich sehe niedlich aus?“
„Noch nie. Das habe ich erfunden.“
Ich schnaubte belustigt und sah noch zu, wie sein schwarzer Fledermausumhang um die Ecke wehte. Dann verschwand auch ich mit einem Dauergrinsen in meinem Zimmerchen.






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