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Fanfiction

The tale of Amy Roberts - Der erste Kontakt - Peinlichkeit³

von horizon92

@Iris: A.S. heißt Amilia, aber das S steht nicht für Selena...bin gespannt, ob du noch drauf kommst! Und ich gebe zu, Amy ist halt auch manchmal ein bisschen dappisch. Sie ist wie gesagt genausowenig eine Mary-Sue wie du und ich!^^ Und bitte nicht beleidigt sein, dass Snape Dracos Zaubertränke-Talent so herunterspielt- er meint es ja eigentlich gar nicht so...^^ Will nur Luci ein bisschen Ärgern. (wer macht das nicht gerne???*g*)
Ach, und die Idee von Chilly mit den eigenen Charakteren: ich bin da so draufgestoßen (in den fünf wichtigsten FFs), geh auf die Reviews und wen seh ich da^^? meine große schwester! Dann hab ich mir den Anfang der Story durchgelesen und die Idee so süß und genial gefunden, dass ich einfach mitmachen musste...wir werden dann ABFs? Eins der Hobbys meiner Figur ist übrigens: mit Di im Honigtopf Schokofondue futtern, falls du denkst, dass Diana keine Schoko mag, kann ich das auch noch ändern...^^
Hdl!

@Steffi: Du wünschst dir wirklich, dass Amy mehr slytherin wird? Lustig, daran hatte ich auch schon gedacht^^ (wen überrascht's?) Aber erstmal bleibt sie ein bissel naiv...
Warum habt ihr eigentlich alle was dagegen, nachts durch dunkle Straßen zu laufen??? Ich LIEBE dieses schöne Grusel-Gefühl dabei! Na gut, mir ist gott sei dank auch niemand begegnet, der greyback gleichkommt...
Oh nein, habe ich Klein-Steffi Albträume beschert? Das wollte ich nicht *traurigguck* Dafür bekommst du jetzt ein Kapitel voller seltsam-verkorkster Denkweisen, einen Lachgurken-Snape und Professor Miesmuschel in Topform!!! *ggg*
Danach träumst du garantiert besser, wenn auch nur noch wirres Zeug von Tränken und peinlichen Situationen, wie z.B. Doktor spielen in der Großen Halle^^ Falls du dich jetzt fragst, ob ich meinen Verstand verloren habe: Ja! Für alles weitere liest du am besten das Kapitel: Peinlichkeit hoch drei^^ *trommelwirbel*


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Kapitel 17
-Peinlichkeit³-

Ich schlief sehr schlecht in dieser Nacht. Der aufgeschürfte Rücken schmerzte und mich packten die schlimmsten Albträume.
Auch die nächsten Nächte waren durchzogen von grausigen Bildern. Die Zwillinge, verletzt und blutend am Boden, Albus, immer wieder mit verrenkten Gliedmaßen und starren Augen. Harry, der in einem grünen Lichtblitz verschwand. Meine Pflegeeltern, im zerstörten Wohnzimmer am Kronleuchter aufgehängt. Snape, der mich für den Tod jedes einzelnen verantwortlich machte.
„Du hättest es beenden können, Amy! Warum musste es soweit kommen? Das ist deine Schuld!“
Besonders der letzte Satz blieb hängen und ich fühlte mich ziemlich schlecht, obwohl das natürlich absoluter Quatsch war - schließlich waren es nur Träume.

Pünktlich zum November wurde das Wetter ungemütlich. Ich traute mich außerhalb der Schulstunden kaum mehr hinaus, da ich bei gefrorenem Boden generell immer die Erste war, die ausrutschte. Nur ab und zu erbarmte ich mich und ging Hagrid in seiner Hütte besuchen, wo ich an seinen steinharten Keksen knabberte und mit ihm über Filch und Mrs. Norris herzog.
Ansonsten verbrachte ich die meiste Zeit im Gryffindor-Gemeinschaftsraum bei den Zwillingen, den anderen Siebtklässlern oder auch Harry, Ron und Hermine, die inzwischen alle ungeniert über Snape herzogen, wenn ich in der Nähe war. Meistens schwieg ich mich über ihn aus, aber manchmal konnte ich nicht wiederstehen und gab meine Kommentare ab.
So auch Donnerstag-Mittag, als ich von einer gähnend langweiligen Stunde Geschichte kam und das Goldene Trio gerade versuchte, Neville aufzumuntern.
„Komm schon, Neville, du weißt doch, wie er ist. Lass dich nicht fertigmachen!“, sagte Harry und klopfte ihm auf den Rücken. In den Augen des Erstklässlers standen Tränen.
„Aber er-er sagt im-immer, ich wäre der un-unbegabteste Schüler, den er-er seit ewigen Zeiten un-unterrichten muss!“, schluchzte Neville niedergeschlagen. Damit war für mich die Sache klar, nur ein Lehrer konnte so fragwürdig pädagogisch sein.
„Hey, Neville! Mach dir nichts draus, dasselbe hat er zu mir auch gesagt, also kann es schon mal nicht stimmen!“, flötete ich, warf meine Tasche auf einen Sessel und kam zu den anderen herüber. Neville schenkte mir ein feuchtes Lächeln und antwortete: „Dann musst du aber ganz schön schlecht brauen!“ Ich lachte: „Recht hast du! Nicht, dass ich Probleme bei den Zutaten hätte - in Kräuterkunde stehe ich auf Ohnegleichen- aber wenn ich dauernd seinen Atem im Nacken spüre, kann ich mich einfach nicht konzentrieren. Miss Roberts, was soll das sein? Warum tun Sie nicht einfach das, was an der Tafel steht und hören auf, zu experimentieren? Ach ja, und wenn Sie das beifügen, fliegt der Kerker in die Luft…“
Ich äffte die bedrohlich sanfte Stimme des Zaubertränkelehrers so übertrieben nach, dass die vier Erstklässler fast platzten vor Lachen. Zusätzlich stolzierte ich auf und ab und tat so, als würde ich bei jeder Wendung meinen immens langen Umhang zurückschlagen. Dann klappte ich auf meinem Sessel zusammen und konnte gar nicht mehr aufhören zu lachen. Wie gut, dass das hier Gryffindor-Gebiet war. Hierher würde Snape sich sicher nicht wagen.

Gemeinsam machten wir uns schließlich auf den Weg zum Abendessen, dabei bettelten mich Harry und Ron an, Snape noch einmal nachzumachen. „Ach, bitte, bitte! Du warst so herrlich!“, versicherte mir Ron und ich antwortete verschmitzt: „Na, wenn ich herrlich war, habe ich ihn ja nicht sehr gut getroffen, was?“
„Amy, bitte!“, fing nun auch Harry an. „Okay, okay, ihr nervenden Plagen. Also, einmal sollten wir - in meiner ersten Stunde - einen Stärkungstrank brauen. Damit hatte ich ja eigentlich auch gar kein Problem, aber Snape musste es natürlich mal wieder ein bisschen würzen und er hat angefangen, mir Fragen zu stellen. Die verschiedensten Fragen über verschiedenste Zutaten. Ein Glück, dass ich mich in Kräuterkunde auskenne. Na ja, jedenfalls fragt er dann auf einmal: Wie nennt man Eisenhut noch, Miss Roberts? Und ich frage zurück, ob er jetzt Wolfswurz oder Aconitum hören will, weil es ja beides richtig wäre. Kaum habe ich das Unverzeihliche getan und ihm eine Gegenfrage gestellt, platzt ihm mal wieder der Kragen und Professor Miesmuschel motzt mich an und fragt, Können Sie mir wenigstens sagen, wo man einen Bezoar finden kann! Alleine schon wegen diesem wenigstens hätte ich ihn umbringen können!“ Harry, Ron und Hermine lauschten gebannt und keiner von uns merkte, dass ein großer schwarzer Schatten hinter uns aufgetaucht war und uns mit seinem typischen raubtierhaften Gang begleitete. Abgesehen von dem Hinken.
Harry warf noch schnell ein: „Er hat mir fast dieselben Fragen in unserer ersten Stunde gestellt! Wie gemein!“ -„Na ja, du kennst ihn ja. So ist er halt, er verlangt von jedem Schüler, dass er die Zaubertrankbücher auswendig kann. Mit dir ist er bestimmt zufrieden, was, Hermine? Jedenfalls habe ich ihm geantwortet, dass ein Bezoar ein Stein im Magen einer Ziege ist, der einen vor den meisten Giften rettet. Kaum habe ich das getan, mäkelt er wieder herum: Ich wollte nur wissen, wo er ist, nicht, was er kann! Ehrlich, der Mann treibt mich nochmal in den Wahnsinn! Prompt habe ich dann meine Klappe aufgerissen - in solchen Situationen kann ich sie nicht halten - und ihm gesagt, jetzt könne er sich ja glücklich schätzen, dass er das auch weiß und noch dazu ohne höfliche Nachfrage!“ Die drei kicherten, wussten sie doch um mein Talent, immer die falschen Leute zu reizen. „Das hast du echt gesagt? Ist er da nicht ausgerastet?“, fragte Ron mit offenem Mund.
Ich grinste ihn an: „Ach was. Snape und ausrasten? Wäre ja was ganz Neues!“ Jetzt lachte auch ich.
„Er hat mir zehn Punkte für neunmalkluge Antworten abgezogen. Am liebsten hätte ich noch hinzugefügt, dass es keine Antwort war, denn er hatte mir ja die Frage gar nicht gestellt!“ Wir lachten wieder, doch das Lachen erstickte, als hinter uns eine schnarrende Stimme ertönte: „Überaus amüsant, in der Tat.“ Ich fuhr herum und sah in funkelnde schwarze Augen.
Oh Gott! Du und dein Pech, Amy!
„Oh, Professor…ich…ähhh…wir haben…hmmmm…“, stotterte ich peinlich berührt.
Klasse. Damit wäre natürlich alles geklärt!
„Ich denke, ich habe schon mitbekommen, was Sie getan haben, Roberts. Ich ziehe fünf Punkte von Gryffindor ab - für jeden von Ihnen.“, meinte Snape. Ich schrumpfte ein bisschen zusammen. Hoffentlich hatte ich ihn nicht verletzt.
Nicht schon wieder!
„Professor, ich wollte nicht, dass Sie-!“, versuchte ich eine Entschuldigung, doch sein Blick ließ mich verstummen.
„Sparen Sie sich die Worte für Ihre nächste Lehrerimitation auf, Miss Roberts. Darin haben Sie anscheinend Talent.“ Konnte es sein, dass für eine Sekunde sein rechter Mundwinkel gezuckt hatte?
„Wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden, Professor Miesmuschel hat Hunger!“, meinte er noch und rauschte an uns vorbei Richtung Große Halle.

Ich wäre am liebsten durch ein Loch im Boden verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Das Trio versuchte noch mich zu trösten, aber großen Erfolg konnten sie nicht verbuchen.
Wir trennten uns, als sie sich an den Gryffindortisch setzten. „Du könntest auch hier sitzen, weißt du? Ich bin sicher, das würde niemanden stören!“, bot Harry an, aber ich zauste ihm nur kurz durch die Haare und ging weiter zum Lehrertisch.
„Professor, es tut mir wirklich sehr Leid, dass ich Sie nachgemacht habe. Das war ziemlich…“, setzte ich an, aber Snape unterbrach mich: „Vergessen Sie's einfach. Viel mehr Strafarbeiten als Sie schon haben kann ich Ihnen ja gar nicht geben...außerdem war es amüsant.“
Ich traute meinen Ohren nicht. Amüsant?!?
„Sir, sind Sie sicher, dass es Ihnen gut geht?“, fragte ich besorgt. Irgendetwas konnte nicht stimmen! Aber er sah mich mit einem eindeutig belustigten Lächeln an und erwiderte: „Natürlich geht es mir gut. Es ging mir selten besser!“
„Wieso? Was ist los?“, wollte ich wissen.
„Ich will Sie nicht mit langweiligem Lehrerkram belästigen, Miss Roberts. Das gehört sich nicht für einen Gentleman.“
Bestürzt legte ich ihm meinen Handrücken an die Stirn. Hatte er vielleicht Fieber?
„Was machen Sie da, Miss Roberts?“
„Ich fühle, ob Sie vielleicht Fieber haben, aber Ihre Temperatur ist normal. Vielleicht zu hoher Blutdruck?“, murmelte ich und suchte mit dem Finger die Schlagader an seinem Hals, wobei ich mich halb über ihn beugen musste. Er blieb still sitzen, und allein das zeigte mir, dass etwas nicht in Ordnung war. Langsam zählte ich die Schläge und sah auf meine magische Armbanduhr.
„Leicht erhöhter Blutdruck.“, meinte ich bei mir. Snape rührte sich immer noch nicht, aber er sprach wieder: „Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, zum Gespött der Schule zu werden.“
Ich schüttelte den Kopf und sah mir seine Pupillen an, um festzustellen, ob sie unnatürlich geweitet waren: „Nein, daran bin ich inzwischen schon weitgehend gewöhnt.“
„Gut. Weil uns gerade alle anstarren, als wären wir geistesgestört!“, meinte er völlig gelassen. Ich fuhr herum und lief puterrot an: alle Schüler und alle Lehrer im Saal waren verstummt und sahen in unsere Richtung. Die Schüler zählten vermutlich schon den Countdown ab und fragten sich, wann Snape der Geduldsfaden riss.
Ich hatte mich irgendwie schon so daran gewöhnt, dass wir uns gegenseitig heilten, dass ich Ort und Zeit völlig vergessen hatte. Rasch lehnte ich mich von meinem Zaubertrank-Professor weg und stand auf. Die Schüler wandten sich tuschelnd einander zu. Gott, war das peinlich!
Ich ging so schnell ich konnte den Lehrertisch entlang, bis ich zu Albus und McGonagall kam. „Al…ähhh…Sir, Professor Snape benimmt sich sehr merkwürdig-!“, fing ich an, doch der Schulleiter unterbrach mich glucksend: „Ist mir schon aufgefallen. Und du hast dich von ihm anstecken lassen?“ Ich schüttelte äußerst empört den Kopf.
„Unsinn! Ich habe bloß Fieber gemessen, seinen Puls gefühlt und nachgesehen, ob seine Pupillen normal sind! Mir geht's super! Aber er hat irgendwas.“ Albus sah an mir vorbei zu Snape hinüber, der mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht zu uns herüberwinkte. Dann sah er wieder mich an. Ich hatte die Augenbrauen hochgezogen und bedachte ihn mit einem Siehst-du?-Blick.
„Du hast Recht, das ist wirklich nicht normal... Amy, Kindchen, wärst du so nett und bringst ihn in mein Büro? Ich werde derweil in seinem Labor nachsehen, vielleicht hat sein Verhalten mit einem Experiment zu tun.“, entschloss Albus, und bevor ich widersprechen konnte, war er bereits aufgestanden und zur Hintertür hinaus.
Klasse. Jetzt darf ich also auch noch Mama für Klein-Snapchen spielen!
Geschlagen ging ich zu unserem Platz zurück und fauchte den Tränke“meister“ an: „Kommen Sie mit, ich soll Sie wegbringen!“
Normalerweise hätte er mir für diesen Ton mindestens 100 Hauspunkte abgezogen, doch er stand bloß brav auf und ließ sich von mir zu Albus` Büro führen.

Dort angekommen ließ ich mich in einen Sessel sinken und starrte finster vor mich hin, während der sonst so düstere und ernste Professor wie ein kleines Kind auf und ab lief.
„Ist Ihnen eigentlich schon mal aufgefallen, Miss Roberts, dass Professor Dumbledore den bequemsten Schreibtischstuhl in ganz Hogwarts hat? Ich habe mich schon immer gefragt, wie es sich anfühlt, darin zu sitzen…“, ließ er mich wissen und setzte sich prompt in eben diesen Stuhl. Entgeistert sprang ich auf und kam um den Schreibtisch herum, während ich wetterte: „Stehen Sie sofort wieder auf, Professor! Der Stuhl gehört den Direktoren! Machen Sie, dass Sie da raus kommen!“
Doch er lachte nur sein wunderbar tiefes Baritonlachen und beachtete meine Worte nicht.
Fawkes stieß einen leisen Schrei aus und schlug kurz mit den Flügeln.
Kurzerhand packte ich Snapes Arm und versuchte, ihn aus dem Stuhl zu zerren. Leider war ich noch nie besonders bemuskelt gewesen und der einzige Erfolg war, dass Snape den Arm ausstreckte. Er beobachtete mein Treiben mit einem abwesenden Blick. Ich stemmte währenddessen meine Füße in den Boden, packte auch mit meiner anderen Hand zu und zerrte mit aller Kraft. „Gehen-Sie-da-runter!“ -„Hören Sie auf damit, Sie reißen mir ja den Arm aus!“, meinte er und zog mit einem Ruck gegen. Prompt wurde ich nach vorne gerissen und landete genau auf seinem Schoß.
Okay. Ich bin definitiv in der Hölle.
Erschrocken legte er den Arm um meine Hüfte und seine Augen, nur einige Zentimeter von meinen entfernt, musterten mich besorgt.
„Geht es Ihnen gut, Miss Roberts?“
„Ich-äh-hmpfff!“, war alles, was ich herausbrachte.
„Amy? Severus? Störe ich irgendwie?“, erklang eine Stimme, in der deutliche Heiterkeit mitschwang.
Ich schloss die Augen.
Warum muss eigentlich immer ICH in die peinlichsten Situationen geraten? Und warum hat Albus so ein untrügliches Gespür für schlechtes Timing?
Ich löste Snapes Hände von meiner Hüfte und kroch von seinem Schoß herunter. „Es ist NICHT so, wie es aussieht, Albus! Hör bitte auf, so zu grinsen! Und du auch!“, fauchte ich, den letzten Satz in Snapes Richtung, denn der war nach mir aufgestanden und grinste von einem Ohr zum anderen. „Du siehst ja aus wie ein Geisteskranker! Also: noch mehr als sonst!“ -„Amy, bitte! Er ist immer noch dein Lehrer!“, ermahnte mein Onkel mich und kam zum Tisch. Ich funkelte den verrückten Professor an, dann den Grund für meine miese Laune. Schon komisch, eigentlich konnte ich mich glücklich schätzen, dass Snape gerade jetzt so heiter war, sonst hätte er mich vorhin bestimmt schlimmer bestraft. Er reagierte auch gänzlich anders auf meinen finsteren Blick als gewöhnlich: mit einem für seine Verältnisse regelrecht strahlenden Lächeln und einem Augenzwinkern.
Snape zwinkert? Mit dem stimmt eindeutig was nicht!
Aber irgendwie war sein Lächeln so ansteckend, dass ich mein eigenes Lächeln nicht lange verstecken konnte. Albus sah zwischen uns beiden hin und her und dachte sich seinen Teil: „Grinsekatzen!“ Ich zwang meinen Blick von Snapes lachendem Gesicht und zu meinem Onkel.
„Falls es jemanden interessiert, ich habe die Ursache für Severus` gute Laune gefunden: er hat tatsächlich noch an einem Experiment herumhantiert, der Trank stand noch auf seinem Schreibtisch. Er enthielt eine ungeheure Menge an Lachgurken, davon muss er wohl irgendetwas in die Blutbahn bekommen haben. Vermutlich ist etwas gespritzt, der Trank, der unten steht, sprüht nur so vor Lebendigkeit!“, erklärte Albus. Ich nickte ungeduldig und fragte: „Hast du ein Gegenmittel?“ Er gluckste, als er meine genervte Miene sah.
Mittlerweile wanderte der Tränkemeister überaus interessiert zwischen den Regalen umher und spielte an den Gerätschaften herum.
„Ja, das Rezept für ein Gegenmittel habe ich dir unten in sein Labor gelegt. Du hast ja schon mal da gearbeitet, also wird Severus unter den gegebenen Umständen sicher nichts dagegen haben, wenn du es wieder tust - wir könnten ihn natürlich auch noch ein Weilchen so lassen...eiogentlich gefällt es mir ganz gut!“, meinte Albus augenzwinkernd. Ich starrte ihn an. Ich sollte in Snapes Labor irgendeinen unbekannten Trank brauen? Er würde mich umbringen! Falls ich das Gegenmittel überhaupt richtig hinbekommen würde.
„Albus, ich kann das nicht machen. Allein da unten einen Trank zu brauen, ohne Aufsicht, ist wirklich keine gute Idee. Er würde dem nie im Leben zustimmen!“, wehrte ich entschieden ab. Aber mein Onkel lächelte nur freundlich: „Na gut, Amy Kindchen, das verstehe ich.“ Ich wollte schon aufatmen, als er hinzufügte: „Dann nimmst du Severus eben mit! Anschließend wird er bestimmt nichts sagen. Und wenn, soll er sich bei mir beschweren, denn ich habe es dir schließlich aufgezwungen!“
Albus sah aus, als hätte er mir soeben eine riesige Freude gemacht, und schob uns aus dem Büro. Zweifelnd sah ich den wie bescheuert grinsenden Snape an. Das konnte ja (im wahrsten Sinne des Wortes) heiter werden!

Severus:


Oh Gott, wie er sich dafür hasste, dieses Experiment noch vor dem Essen angefangen zu haben! Wenn Roberts auch nur die geringste Ahnung hätte, dass ich jedes Wort noch genauso mitbekomme wie vorher!!! Sie kann sich jetzt schon mal von allen Hauspunkten verabschieden...
Diese verdammten Lachgurken! Als sein Bein wieder geschwächelt hatte, hatte er zu viele in den sehr instabilen Trank geschüttet. Prompt hatte es ihn voll gespritzt und er hatte versehentlich einen Mund voll geschluckt, als er „VERDAMMT!“ schreien wollte.
Und jetzt wurden ihm die bösen und giftsprühenden Worte im Mund herumgedreht. Und er konnte nichts machen, um sein albernes und zutiefst demütigendes Verhalten zu ändern!

Jetzt machte sich diese freche Hexe auch noch an den Flüchen an seiner Labortür zu schaffen.
„Also, könnten Sie mir vielleicht irgendwie helfen anstatt nur dumm dazustehen und mir sonstwo hinzustarren?“, fragte sie schließlich wütend. Innerlich grinste er bösartigst. Tja, meine Kleine, ist wohl doch nicht so einfach, wie Sie dachten?
Doch im Gegensatz zu seinen Gedanken trat er vor und hielt sie am Arm zurück: „Natürlich, Miss Roberts! Und nur um das klarzustellen, wenn ich Ihnen auf den Hintern gesehen habe, dann versehentlich!“
Wenn Severus Kontrolle über seinen Körper gehabt hätte, wäre dies der richtige Zeitpunkt gewesen, die Augen zu schließen und das Gesicht in den Händen zu vergraben. Leider war dem nicht so, also öffnete er ihr bloß die Tür, verbeugte sich formvollendet und fragte galant: „Darf ich bitten?“
Roberts kam ihm prustend hinterher und musste sich am nächstbesten Pult festhalten, um nicht vor Lachen umzufallen.
Grrrrrrr...
„Also ehrlich, Snape, Sie sollten froh sein, dass Albus mir befohlen hat, Sie zurückzuverwandeln, sonst geht noch Ihr Ruf vor die Hunde!“, keuchte sie schließlich.
Severus war mehr als empört: nicht nur darüber, dass sie sich über ihn lustig machte, während er sich nicht wehren konnte, sondern auch darüber, dass sie ihn mit einem respektlosen Snape anredete.
Dann machte sich Schwarzlocke an die Arbeit. Zuerst überflog sie das Rezept, das Albus anscheinend auf den Tisch gelegt hatte.
Dann holte sie sich die benötigten Zutaten - unerlaubt!- aus seinem Zutatenschrank. Er setzte sich währenddessen in Bewegung und las sich das Rezept ebenfalls durch. Es war nicht gerade einfach und erstreckte sich über zwei Seiten - aber es war tröstlich zu wissen, dass Roberts wenigstens nicht mit explosiven oder giftigen Stoffen arbeiten musste.
Sonst hätte er in der Zwischenzeit schon mal ihre Gräber schaufeln können...obwohl, wenn Severus es sich recht überlegte und alle Sachen aufzählte, bei denen Roberts ihn allein heute schon wieder zum Wahnsinn getrieben hatte, sollte er ihr Grab vielleicht trotzdem schaufeln...zur Vorsicht.
Sein Ich (oder besser Nicht-Ich) folgte Roberts' Bemühungen mit den Augen und blieb stumm neben ihr stehen. Entsetzt musste Snape feststellen, dass sein Blick, ohne dass er es steuern konnte, zu Roberts' Oberweite und ihrem Hinterteil schweifte. Oh Gott, hoffentlich bemerkte sie nichts...

„Wissen Sie, es würde mir nichts ausmachen, wenn Sie mal wieder mit Röcken auf eine Leiter steigen...eigentlich fand ich es sehr lustig. Und der Ausblick war auch nicht schlecht!“, sagte sein verräterisches Nicht-Ich.
Grrrrrrrrrrr...Ich werde ihr nie wieder in die Augen sehen können!
Sie stoppte aprubt und hätte sich beinahe mit dem Silbermesser in die Finger geschnitten. Dann wandte sie sich ihm zu, aber sie schien nicht mal wütend zu sein.
„Also, solange Sie in diesem Zustand sind, benehmen Sie sich irgendwie ziemlich goldig!“, bemerkte sie und schlug sich gleich darauf die Hand vor den Mund. „Tut mir Leid, was ich wieder für einen Unsinn rede...ich bin einfach nervös. Wenn ich den Trank nicht hinbekomme-! Der echte Snape würde mich lynchen!“, seufzte sie und sah mit großen, braunen Augen zu ihm auf. In ihren Augen konnte er einen schmalen Streif grün ausmachen...
Severus hörte ein leises „Sie müssen nicht nervös sein!“, das leider von ihm kam.
Roberts sah rasch zurück auf den Trank. Vermutlich verhielt er sich für sie genauso unheimlich wie für ihn selbst.

Ist mir recht. Alles, nur nicht „goldig“! Das könnte ich nicht auch noch ertragen...

Dann spürte er, wie sein Nicht-Ich sanft unter Roberts' Kinn griff und es zu sich zog, sodass sie ihn wieder ansehen musste. Und er hörte seine tiefste, beruhigende Bariton-Stimme: „Ich bin der echte Snape. Und ich würde es niemals über mich bringen, Sie zu lynchen, Amy.“

Ich WILL NICHT mehr! Ich MUSS hier RAUS!!!!

Sie sah ihn lange an, und er konnte hautnah beobachten, wie ihre Augen wieder dieses seltene Fuchsbraun-Rot annahmen. „Wäre es Ihnen eventuell möglich, die Finger von meinem Kinn zu nehmen, damit ich weitermachen kann? Ich habe heute nämlich noch andere Sachen zu tun!“, kam es schließlich völlig gelassen von ihr. Er spürte, wie sein Kopf nickte und seine Füße ihn zwei Schritte zurücktrugen. Sie wandte sich wieder dem Trank zu, als wäre nichts gewesen. Er stand starr wie eine Statue hinter ihr und bewegte sich nicht.


Amy:

Nach fast einer Viertelstunde des Brauens war ich so versunken, dass ich ihn völlig vergessen hatte. Ich pfiff und summte wieder vor mich hin und schnibbelte die Sojabohnen klein. Mit einem Schwung tat ich noch eine andere Zutat in den Trank und hielt inne. Mir war gerade ein furchtbar abwegiger und dennoch verlockender Gedanke gekommen... In Sekundenschnelle hatte ich den Zauberstab gezogen und konzentrierte mich: „Accio magischer CD-Spieler!“
Snape räusperte sich plötzlich und beinahe hätte ich den Zauberstab in den Trank fallen lassen. Stimmt, er war ja auch noch da. Ich drehte mich um und fragte mit zuckersüßer Stimme: „Sie haben doch sicher nichts gegen ein bisschen Musik, oder?“ Wie auf Kommando schüttelte er den Kopf und lächelte. Dann krachte auch schon der Spieler durch Snapes Bürotür und schwebte durch die Labortür herein.
Ich machte mich kurz an ihm zu schaffen und schon trällerte irgendein Muggel-Musiker einen Hit.
Perfekt! Ich machte fröhlich mitpfeifend an meinem Trank weiter. Irgendwann hörte ich Snapes Stimme hinter mir.
„Sie haben eine schlechte Handführung, was das Schneiden betrifft.“
Zur Abwechslung mal war seine Stimme frei von Zynismus und Bissigkeit, sondern absolut neutral. Seine Kritik gefiel mir dadurch schon viel besser!
„Was mache ich denn falsch?“, fragte ich neugierig und sah mich zu ihm um. Beinahe hätte ich vor Schreck den Kessel umgestoßen, denn Snape hatte sich mal wieder lautlos angeschlichen und stand nun keinen Meter hinter mir.
Er griff mit seiner Hand nach meiner und hielt sie mitsamt dem Messer fest. Dann flüsterte er leise: „Lassen Sie mich Ihnen lieber zeigen, wie man es richtig macht! Dann sparen wir uns den anderen Teil und Sie sind schneller fertig.“ Ich lachte leise und überließ meine rechte Hand ganz seiner Führung. Seine Handfläche war etwas rau, aber gepflegt. Und sie war warm.
Verdammt, Amy! Konzentration auf die wichtigen Dinge des Lebens! Dazu gehört nicht Snapes Handfläche! Dann begann er und drehte meine Hand so, dass die Messerspitze ganz leicht schief schnitt. Dadurch brauchte ich nur die Hälfte meiner angewandten Kraft, denn plötzlich drang das Silber durch die Zutaten wie durch Butter.
Da ich nichts weiter tun musste, als mir diese Handstellung zu merken und mich ansonsten ganz seiner Kontrolle überlassen konnte, nahm ich mir die Freiheit und drehte mein Gesicht seinem zu, um ihm in die Augen zu sehen. Der entspannte und gleichzeitig höchst konzentrierte Ausdruck faszinierte mich. Man konnte deutlich sehen, dass Snape das Tränkebrauen beherrschte wie kein Zweiter. Und ich verstand, was für ihn Befreiung sein musste. Nie hatte ich Severus Snape so im Einklang mit sich und der Welt gesehen, als in diesem Augenblick, da er am Kessel stand und mir das richtige Schneiden der Zutaten beibrachte.
Sein Augenmerk lag auf meinen und seinen Händen und auch ich sah wieder auf die überraschende Gemeinschaft.
Irgendwie war es eine harmonische und perfekt funktionierende Zusammenarbeit. Er steuerte mich, und ich schnitt alle Zutaten in Würfel, Scheiben oder Streifen.
Zum ersten Mal machte mir das Tränkebrauen mit Snape richtig Spaß!

„Wissen Sie, Sir. Wenn Sie beim Brauen immer so wären würde ich mit Freude Zusatzstunden bei Ihnen nehmen!“, durchbrach ich schließlich das Schweigen zwischen uns. Da Snape sehr dicht hinter mir stand, konnte ich seinen vibrierenden Brustkorb fühlen, als er lautlos lachte.
„Ich fürchte, die hätten Sie auch nötig. Ihnen fehlt eindeutig die jahrelange Übung Ihrer Mitschüler. Aber machen Sie sich nichts draus. Kein Meister ist vom Himmel gefallen!“
Wieder war ich im höchsten Maße erstaunt, obwohl ich ja langsam wissen musste, dass dieser Zaubertrank-Lachgurken-Snape viel freundlicher war als das Original.
„Wissen Sie was? Am liebsten würde ich jetzt mit diesem Trank aufhören. Sie sind viel sympatischer, wenn Sie unter dem Einfluss von Lachgurken stehen!“, eröffnete ich ihm fröhlich.
Er warf gerade die letzte Zutat in den Trank und erwiderte nichts.
Wie gewünscht wechselte die Farbe des fertigen Zaubertranks in ein sattes Grasgrün.
Aber ich weigerte mich, ihn jetzt schon davon trinken zu lassen.
Plötzlich sprang der CD-Player ein Lied weiter und es ertönte: „Always“ von Bon Jovi.
Ich liebte dieses Lied. Es war unglaublich schön, aber auch sehr traurig - schließlich ging es über die unerwiderte Liebe eines Mannes zu einer Frau, die mit jemand anderem zusammen war.

Severus:

Machen Sie dieses Lied aus! SOFORT!
Er war sich nicht ganz sicher, wie lange ein Mensch so etwas aushalten sollte. Das Lied erinnerte ihn so an Lily, dass es wehtat.
Doch sein Körper und seine Stimme gehorchten immer noch nicht. Wann beendete Roberts diese Folter und gab ihm endlich den Trank? Sie stand einfach da, schaukelte im Takt des Liedes hin und her und hatte die Augen geschlossen.
„Sie mögen dieses Lied, oder?“, fragte er mit weicher Stimme und hätte sich dafür ohrfeigen können - doch nicht mal das stand noch in seiner Macht.
Erstaunt blinzelte sie zu Severus hinüber und nickte: „Ja, schon. Es ist zwar ein verdammt trauriger Song, aber meine Hoffnung ist es, dass so eine Liebe vielleicht auch noch mal entstehen kann...wer weiß? Ich liebe den Song, egal, was Sie sagen!“
Seine Füße trugen ihn näher zu ihr. Aus demselben Impuls, der ihn in Albus' Büro die Arme um sie schlingen ließ, als sie auf seinem Schoß gelandet war, handelte er nun wieder und packte mit seiner rechten ihre linke Hand. Perplex sah Roberts ihn an und hatte keine Ahnung, was das sollte.
Er zeigte es ihr, indem er sie mit Leichtigkeit an der Hand herumwirbelte, sodass sie mitten im Raum standen.
Dann nahm er Tanzhaltung ein.
NEIN! Du wirst doch jetzt nicht mit ihr tanzen wollen? Mit der nervigen, unfallträchtigen Gryffindor? Du bist gerade mal zwei Meter von dem Trank entfernt, der dich wieder normal werden lässt! Arrgghhh!
Doch ob Roberts mitgespielt hätte, wenn es soweit gekommen wäre, sollte er nie herausfinden.


Amy:

Ich stand wie zur Salzsäule erstarrt da und sah ihn an. Snape, mein unausstehlicher, miesepetriger Lehrer für Zaubertränke hatte sich entschlossen, mit mir in seinen Kerkern auf ein Muggellied zu tanzen?
Ich bewegte mich auch nicht, als er eine Hand an seine Hüfte legte, hatte aber ein heftiges Deja-Vu-Gefühl, als mir dabei ein angenehmer Schauer über den Rücken lief.
Erde an Amy! Er ist nicht er selbst! Du darfst das nicht zulassen, gib ihm sofort den Trank!

Wir wurden unterbrochen, als es plötzlich an die Bürotür klopfte: „Amy? Severus? Ist bei euch alles in Ordnung?“, hörte ich Albus' Stimme.
„Äh..ja! Ja, komm ruhig rein, ich wollte ihm gerade den Trank geben!“, rief ich und machte mich hastig von Snape los. Prompt flog die Tür auf und ein strahlender Albus kam herein...
„Guten Abend, ihr Turteltäubchen. Ich wollte nur mal voreischauen, weil in Severus' Bürotür ein großes Stück herausgeschlagen ist...aber jetzt wundert es mich nicht mehr, denn das Loch hat die ungefähre Größe dieses CD-Spielers! Was habt ihr denn so für Musik an?“, wollte er wissen.
Schnell schwenkte ich den Zauberstab, um den CD-Spieler zu stoppen. Fehlte mir gerade noch, dass „My heart will go on“ ertönte und mein Onkel mich mit meinem Lehrer allein in seinem Labor fand. Eine furchtbare Vorstellung!
Ich schüttelte kurz den Kopf, um diese Gedanken loszuwerden, ehe ich ihm antwortete: „Ach, das war gar nichts. Ich kann mich bei Musik nur besser konzentrieren. Was soll's, hier ist jedenfalls der Trank.“ Ich schüttete etwas von der grünen Flüssigkeit in eine Phiole und hielt sie Albus hin.
„Nein, nein, du darfst sie ihm einflößen! Du hast sie immerhin auch gebraut!“, strahlte er und wollte sie nicht nehmen. In meiner Stimme schwang leise Verzweiflung mit: „Bitte, mach du das! Ich sollte wahrscheinlich lieber Meilen entfernt sein, wenn er wieder zu sich kommt! Hoffen wir, dass er sich an nichts erinnert!“ -„Sei nicht albern, Kleines! Er wird dir ganz bestimmt dankbar sein, dass du ihm geholfen hast.“ Beinahe hätte ich so geschnaubt wie Snape es manchmal tat, aber ich hielt mich zurück und drehte mich zu dem unbeteiligt vor sich hin summenden Tränkemeister um und reichte ihm die Phiole.
„Hier, trink das!“ Er legte eine Hand auf sein Herz, die andere hinter den Rücken und machte eine elegante Verbeugung vor mir. Neidisch sah ich ihn an.
Wenn ich das versucht hätte, wäre ich mit Sicherheit nach vorne umgefallen!

Dann seufzte Lachgurken-Snape, entkorkte das Fläschchen und nahm einen tiefen Schluck.
Einen Moment lang war nichts zu erkennen, dann verzog sich sein Gesicht. Das Zeug musste ja wirklich ekelhaft schmecken! „Gönn ich ihm!“, feixte ich und merkte zu spät, dass ich laut gesprochen hatte.
„ROBERTS! Das gibt jetzt erst mal 20 Punkte Abzug für Ihre Späße mit den drei Erstklässler-Plagen, dann fünf Punkte wegen Professor Miesmuschel und...“, schnauzte der durch und durch normale Snape mich an, wurde allerdings von Albus unterbrochen: „Also wirklich, Severus, ich muss doch sehr bitten! Sie hat dir geholfen und den Trank für dich gebraut! Dafür wirst du ihr jetzt auf keinen Fall Punkte abziehen! 25 Punkte für Gryffindor!“ -„Aber sie hat doch...!“ Snape bekam einen von Albus' berühmt-berüchtigten Über-die-Brillengläser-hinweg-seh-Blicken und biß die Zähne zusammen. Dann drehte er sich mit einer tödlichen Miene zu mir herum und grollte: „Vielen Dank, Miss Roberts!“ Ich war völlig perplex. Snape bedankte sich? Gut, seine Stimme hätte zwar kaum sarkastischer klingen können, aber trotzdem: er bedankte sich?
„Amy?“, fragte mein Onkel besorgt, „Amy, geht's dir gut?“ -„Den Tag muss ich mir im Kalender rot anstreichen! Severus Snape hat sich bei einer Gryffindor bedankt!“, hauchte ich.
Snape knurrte wütend, doch Albus gluckste nur und schlug ihm auf die Schulter: „Na siehst du, mein Junge, was du ihr für eine Freude gemacht hast! Und was hatte das eigentlich mit Professor Miesmuschel auf sich? An den kann ich mich ja gar nicht erinnern!“
Ich lachte schallend los, als ich Snapes alles andere als amüsierte Miene sah.
Himmlisch!
„Das ist nicht wichtig! Stehen Sie auf, Roberts!“, bellte Snape mich an, denn ich war glatt eingeknickt vor Lachen. Albus verabschiedete sich mit einem fröhlichen: „Na dann! Will ich euch beide mal nicht weiter stören, stimmt's? Bis später!“ und ging fröhlich pfeifend hinaus.
Unter starken Prustattacken rappelte ich mich wieder auf und schnaubte: „Professor, wenn es Ihnen nichts ausmacht, würde ich gerne hochgehen...“
„Kommt nicht in Frage! Erst wird hier wieder aufgeräumt!“, antwortete er hämisch grinsend und deutete auf das Chaos an Messern und Zutaten, das ich hinterlassen hatte. Bei diesem Anblick verging mir das Lachen schnell wieder. Er war und blieb ein Sadist. Ich hätte ihm den Trank niemals geben sollen!
„Ja, Mami!“, murmelte ich widerwillig und machte mich an die Arbeit.


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