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Fanfiction

The tale of Amy Roberts - Der erste Kontakt - Halloween-Ball

von horizon92

@Iris: Du hast recht, sie hat mit ihm rollen getauscht, jetzt muss sie sich auch mal um ihn kümmern...wär ja sonst langweilig =) Snape würde ihr nie und nimmer vorschlagen, mit diesem Spinner Andrews auf den Ball zu gehen! Also ehrlich! ^^
Nein, er wollte sie tatsächlich fragen... aber ich konnte ihn seinen Versuch nicht ganz durchführen lassen, der arme Kerl...^^
So, hier ist dein ersehntes Halloween-Kapitel!*ggg*
Hab dich lieb, du! *knuff*
@Dobbykind: Juhu! Noch ein Schwarzleser, der aus der Versenkung aufgetaucht ist! Freut mich, dass die Story dir gefällt...
Und wenn du dir sorgen machst, Snape würde für Amy zu laut schnarchen - es gibt ja immer noch den Silencio! *ggg*
@LouSnape: alias Loulilein^^ Ich fand den Spitznamen sooo knuffig^^ Schade, dass du s erst später lesen kannst, aber ich gönn dir ja deinen urlaub...vermiss dich jetzt schon *schnüff* Bis später, Loulileinchen!
@Steffi: Cool, danke für die Vokabeln!!! Ich hab mal nachgefragt, wir fahren irgendwo in die Nähe von Linz...vielleicht hilft dir das weiter???
Das Snape sie freiwillig fragt, ob sie mit ihm auf den Ball geht, wäre einfach schon zuviel des Guten. Deshalb ist genau in diesem Moment Quirrell reingeplatzt. Aber Albus - du hast es erraten (okay, ich sollte mich nicht mehr so wundern...irgendwie sind wir ja fast schon drillinge im Geiste, gelle, iris?^^) weiß natürlich -wie immer- alles und bittet Snape deshalb, mit Amy hinzugehen...den rest findest du in diesem Kapitel.
Ach, und falls dich das tröstet - ich lasse ihn nicht sterben. Das kann ich einfach nicht. Wenn das mit deiner FF nicht übereinstimmt, dann überleg ich mir noch was (z.B. das er untertaucht und nur Amy davon weiß o.Ä.) Ich schreibe schon ein bissel um. Rowling hat meiner meinung nach einfach zu viele Leute umgebracht. Püh! *ggg*
Tröste-Grüße von Melli

Genug geschwafelt! Viel Spaß mit dem neuen Kapitel!

Kapitel 15
-Halloween-Ball-


Ich träumte. Ich segelte als schwarzer Schwan über die Dächer von London hinweg. Irgendwann ging ich nieder und landete auf einem schäbigen Haus am Ende einer dreckigen Straße. Vom einen Moment zum anderen veränderte sich der Traum und wurde zu einer Vision.


Ich fliege hinunter und verwandele mich, kaum dass ich am Boden bin, in einen kleinen Katzenbären. Als solcher springe ich auf das Fensterbrett und spähe in ein schmutziges Wohnzimmer. Es ist so düster wie der Mann, dem das Haus gehört. Überall schwarze Bücherregale. Ich vermute Geheimtüren dahinter.
Ein Mann steht mit dem Rücken zu mir, das fettige schwarze Haar reicht ihm hinunter bis zu den Schultern. Er redet mit einem blonden Mann, der vor ihm auf dem Sofa sitzt. Ich spitze meine Ohren.
„Zum letzten Mal, Lucius, ich habe wirklich keine Ahnung, wo sie ist. Ich habe dir doch schon vor ein paar Wochen geschrieben, dass sie das Schloss fluchtartig verlassen hat, ohne eine Nachricht, ob und wann sie wiederkommt. Wenn du mir nicht glaubst, warum bist du dann überhaupt hier?“
„Oh, ich vertraue dir, Severus. Aber ich habe den Verdacht, dass sie vielleicht hierherkommen wird, wenn sie Hilfe braucht. Sie kann ihrem Schicksal nicht ewig entkommen. Deshalb wollte ich dich bitten, bleib so oft wie möglich hier und gib sofort Bescheid, wenn sie sich blicken lässt!“
Der Mann mit dem fettigen Haar nickt.
„In Ordnung. Verlass dich auf mich!“

Tock, tock, tock. Was war denn jetzt los? „Miss Roberts! Sie können mir nicht ewig aus dem Weg gehen! Machen Sie gefälligst die Tür auf!“, polterte eine Stimme an der Tür. Langsam setzte ich mich in meinem roten Himmelbett auf. Die Decken waren zerwühlt, als hätte ich mich hin und her gewälzt. Plötzlich flog die Tür auf und Snape stand mit erhobenem Zauberstab im Rahmen.
Ich gähnte müde: „Guten Morgen! Haben Sie wenigstens Kaffee mitgebracht?“ Er sah mich ungläubig an: „Guten Morgen? Wir haben fast drei Uhr Mittag! Und Sie liegen tatsächlich noch im Bett!“ Ich lief ein bisschen rot an und stand wackelig auf: „Sie haben Recht, langsam wird's mal Zeit, aufzustehen!“ Ich ging zu meinem Schrank und zog mir Klamotten heraus, während ich beiläufig fragte: „Was führt Sie zu mir, wenn Sie schon keinen Kaffee mitbringen?“ Als ich aufblickte, hatte Snape das Gesicht seltsamerweise abgewandt. Er war rot angelaufen. „Sie haben mich gestern Abend einfach schlafen lassen!“, meckerte er los, blickte mich aber nicht an. Es dauerte eine Weile, bis ich schaltete: er fand es peinlich, dass ich in meinen Schlafklamotten (bestehend aus einem weiten blassrosa Top und einer schlabbrigen weißen Schlafanzughose) vor ihm herum lief. Schnell brachte ich mich hinter der großen Schranktür in Sicherheit und zog mich um, während ich antwortete: „Tja, Sir, Sie waren halt ziemlich erschöpft und haben irgendwann nicht mehr geantwortet. Dann hab ich nachgesehen und bemerkt, dass Sie längst weggedöst waren. Und ich fand es unmenschlich, Sie noch mal aufzuwecken, nur um Ihnen zu sagen, dass ich jetzt gehen müsste.“
Er gab einen undefinierbaren Laut von sich, während ich mir meine Jeans anzog. Oder es zumindest versuchte, denn mit einem leisen „Huch!“ verlor ich mein Gleichgewicht und fiel nach hinten um.
„Kommen Sie zurecht oder hat die Hose sie gebissen?“, fragte Snape höhnisch. Ich hatte noch kein Oberteil an, daher hechtete ich rasch in Sicherheit und meinte: „Nein, alles in Ordnung!“ Dann schlüpfte ich gänzlich in das widerspenstige Hosenbein.
„Ich kann mich übrigens nicht erinnern, Roberts, dass ich mir vor Ihrer Behandlung meine Decke aus dem Schlafzimmer geholt habe.“
Mist! Ich stotterte etwas verlegen herum: „Na ja, äh… in Ihrem Kerker war es so kalt und da dachte ich, es kann nichts schaden…äh…wenn ich dafür sorge, dass Sie sich nicht erkälten. Immerhin wollten Sie heute Abend doch sicher auch zu dem Ball kommen!“
Endlich hatte ich auch ein T-Shirt angezogen und trat hinter dem Schrank hervor.
„Machen Sie Witze? Am liebsten würde ich nicht hingehen! Aber Ihr verehrter Onkel musste mich ja unbedingt als Ihre Anstandsdame einspannen!“, fauchte Snape mich an. Er drehte sich um und erstarrte. Seine Augen hefteten sich auf mein T-Shirt, die Augenbraue rutschte hoch. „Sagen Sie mal, wollen Sie mit einer so offensichtlichen Aufforderung durch eine Schule voller hormongesteuerter Teenager rennen?“ -„Wieso?“, fragte ich erstaunt und sah hinab. Ich hatte einfach irgendein weißes T-Shirt rausgesucht.
Erst jetzt sah ich, dass das T-Shirt nicht so weiß war wie gedacht. Darauf abgebildet waren viele kleine, süße Äffchen. Das allein wäre ja nicht weiter schlimm gewesen, doch in der Mitte prangte ein Äffchen, das auf dem Hintern ein Schild trug: „Kiss my …!“ Ich schloss die Augen und zählte langsam bis drei, während meine Wangen immer heißer wurden.
Schnell hechtete ich wieder hinter die Schranktür und zog mir ein diesmal schneeweißes Oberteil an.
Als ich wieder hervorkam und Snapes Grinsen sah, hob ich warnend den Finger: „Kein Wort zu irgendwem!“ Er hielt die Tür auf und wir gingen hinunter zum Essen. Ich nahm ein anderes Thema wieder auf, dass mich brennend interessierte: „Und, was war jetzt mit meinem Onkel und der Anstandsdame?“ -„Ihr Onkel hielt es für eine gute Idee, mich wieder mit Ihnen zu betrauen, weil er meinte, dass das letzte Woche ja so hervorragend geklappt hätte...als ob ich nichts besseres zu tun hätte, also ehrlich!“, grummelte der Tränkemeister und warf mir einen raschen Blick zu. Ich ließ es lieber bleiben, ihn daran zu erinnern, dass er mich eigentlich schon gestern Abend gefragt hätte, wenn Quirrell nicht hereingeplatzt gekommen wäre. „Meinetwegen. Holen Sie mich ab?“ Snape schien etwas konfus: „Ich dachte, Sie würden komplett aus der Haut fahren! Seit wann sind Sie damit einverstanden, mit mir auszugehen?“ Ich winkte mit der Hand ab: „Bilden Sie sich bloß nichts drauf ein! Wenn es Albus glücklich macht, würde ich sogar mit dem Riesenkraken gehen!“
„Der könnte vermutlich immer noch besser tanzen als Sie!“, meinte er gehässig. Ich schnaubte und reckte das Kinn: „Woher wollen Sie eigentlich wissen, wie ich tanze, Sie haben noch nie mit mir getanzt!“
„Wenn ich schon sehe, wie viele Beinahe-Unfälle Sie allein beim Gehen verursachen…“

Wir betraten zankend die Große Halle, wurden allerdings von einem Gryffindor-Siebtklässler unterbrochen, der Snape gekonnt ignorierte. Vermutlich die siebenjährige Erfahrung.
„Hi, Amy. Ich wollte dich…ähm…was fragen.“ Jetzt flackerten seine Augen doch etwas unsicher zu Snape hinüber und ich tat ihm den Gefallen und zog ihn zum Gryffindortisch, während Snape mit missmutigem Gesicht zum Lehrertisch rauschte.
„Was gibt's, Andie?“, fragte ich freundlich und sah ihn an. Er druckste herum und wurde etwas rot: „Jah, also ich wollte eigentlich nur fragen - also, das kommt jetzt ziemlich spät, aber - ähmm… hast du schon jemanden für heute Abend?“ Sofort hatte ich Mitleid mit dem armen Kerl: „Oh, Andie, tut mir leid, aber ja. Ich muss - aus ganz bestimmten Gründen - mit Snape gehen.“ Er starrte mich entsetzt an: „Mit Snape? Wieso denn ausgerechnet mit so nem Ekel? Buääärgh!“ Ich konnte nicht anders, als zu lachen: „Wie gesagt, aus ganz bestimmten Gründen. Aber er wird vermutlich eh nur in der Ecke stehen, also können wir gerne ein bisschen tanzen, in Ordnung?“ Ich lächelte aufmunternd, und der Junge wurde wieder rot und nickte. Plötzlich zupfte jemand an meinem Ärmel, es waren die Zwillinge: „Sag mal, stimmt das? Du musst mit Snape gehen?“ Ich nickte: „Ja, Professor Dumbledore hat es so bestimmt. Und sein Wort ist hier Gesetz.“ Die beiden sahen sich kurz verschwörerisch an: „Wenn du zufällig früher entwischen willst, könnten wir dir behilflich sein…“ Ich winkte ab: „Nett von euch, Jungs, aber bleibt lieber hier. Wenn euch jemand erwischt, bekommt Gryffindor noch mehr Punkte abgezogen.“ Dann ging ich zum Lehrertisch, allerdings nicht ohne Harry, Ron und Hermine Hallo zu sagen, die friedlich beieinander hockten.

Im Verlaufe des Nachmittags fragten mich noch drei weitere Jungs, sogar ein besonders mutiger Slytherin traute sich, zu mir zu kommen. Ich versprach jedem von ihnen einen Tanz. Snape würde ganz schön blöd aus der Wäsche gucken, wenn ich ständig auf der Tanzfläche stand. Der Gedanke gefiel mir.
Gegen Abend trudelte dann Gott sei Dank doch noch Niko mit dem Kleid ein und ich bereitete mich vor. Erst war ich unschlüssig, ob ich meine Haare offenlassen sollte, entschied mich dann aber dagegen und zauberte mir eine komplizierte Hochsteckfrisur.
Das Kleid sah einfach umwerfend aus. Da ich in der Zeit seit der Winkelgasse eher noch ab- statt zugenommen hatte, saß es genauso, wie es sollte.
Dann holte ich vorsichtig das Paket mit der Smaragdhalskette hervor. Mir fielen Snapes Worte wieder ein: „Haben Sie nach Initialen gesucht?“ Vorsichtig drehte ich die Kette hin und her und tatsächlich: an der Innenseite der längsten Troddel waren winzige buchstaben eingraviert:

A.S.

Ich erschrak. Was sollte das? Brooks hatte genau diese Initialen vorhergesagt! Kannte Sie die Kette vielleicht? Hatte Sie sie mir geschickt? Ich würde sie so bald wie möglich danach fragen. Amy Snape. Ich schnaubte laut. Sowas bescheuertes konnte sich auch nur Brooks ausdenken. Dass ich sie zu diesem Zeitpunkt gar nicht gekannt hatte, fiel mir nicht ein.

(A/N: Das hier ist übrigens das Bild, das ihr Kleid darstellen soll^^)
Image and video hosting by TinyPic

Ich betrachtete mich im Spiegel, um zu sehen, ob alles saß, und verließ dann mein Zimmer. Ich hatte mich mit Snape um acht Uhr in der Eingangshalle verabredet. Schade, dass er keinen weißen Anzug tragen würde, es hätte so gut gepasst!
Als ich kam, war er schon da, wie eh und je in schwarz gekleidet. Einziger Unterschied waren die Haare, die scheinbar frisch gewaschen waren. Er unterhielt sich mit Professor Vektor, die bei meinem Anblick den Mund aufriss und Snape gegen die Schulter stieß.
Innerlich gratulierte ich mir für den gelungenen Auftritt.
Er drehte sich zu mir um. Seine schwarzen Augen weiteten sich für einen Moment und ein leises Aufflackern war zu erkennen, ehe er seine Maske wieder aufsetzte.
Mit einem Schmunzeln schwebte ich die Stufen der Treppe herunter und gesellte mich zu den Lehrern. Außer den Professoren Snape und Vektor waren noch Andrews, Flitwick und auch der gutmütige alte Kesselbrand anwesend, und allen stand der Mund weit offen. Nur Snape ließ die Unterlippe, wo sie hingehörte.
Er bot mir schweigend den Arm an und wir gingen zusammen in die kalte Nachtluft hinaus, ohne uns noch einmal anzusehen.
Irgendwann bemerkte ich beiläufig: „Sie haben sich die Haare gewaschen.“
„Sie doch auch!“, entgegnete er ebenso ruhig. Dann schwiegen wir befangen.
Hinter uns kamen die anderen Lehrer und Schüler und in einer langen Prozession gingen wir hinunter nach Hogsmeade.

Der Ballsaal war umwerfend geschmückt. Es herrschte gedämpftes Licht, ausgestrahlt von riesigen Kronleuchtern an der Decke, und an den Wänden hingen Kerzen in antiken Silberhaltern. Kleine Tische waren überall verteilt, mit roten und schwarzen Tischtüchern, auf jedem stand ein kleines Teelicht und ein Strauß Rosen.
Die Tanzfläche war mit dunkelrotem Samt ausgelegt und dahinter stand auf der Bühne die Band „Die Schicksalsschwestern“ und baute ihre Instrumente auf. Es dauerte keine fünf Minuten, bis alle Schüler munter quatschend in die Halle geströmt waren.
„Wo möchten Sie sitzen?“, fragte mich Snape und machte eine ausschweifende Armbewegung. Ich zog ihn zu einem kleinen Tischchen etwas abseits der anderen, nicht, um mich zu verstecken, aber ich wollte den Siebtklässlern nicht den Abend verderben, indem ich Snape genau in ihre Mitte lotste.
Seine schwarzen Adleraugen huschten über die Menge, ehe er sich vorsichtig setzte. Er war so angespannt, als ständen wir unbewaffnet im Verbotenen Wald anstatt mitten auf einer harmlosen Party.
Bei einem Kellner-Hauselfen bestellte ich zwei Gläser Sherry, die natürlich sofort erschienen, und schob meinem Begleiter eins zu. „Seien Sie doch nicht so verspannt. Hier will Sie niemand fressen!“, meinte ich grinsend.
„Bei denen wäre ich mir da nicht ganz so sicher…“, antwortete er bloß und nickte zu einer Gruppe Siebtklässler hin, die sich zu streiten schienen und dabei des Öfteren in unsere Richtung deuteten.
Kurz darauf kam einer herüber, verbeugte sich förmlich vor mir und fragte: „Dürfte ich um einen Tanz bitten?“
Ich stimmte grinsend zu und ging mit ihm auf die Tanzfläche. Die Schwestern spielten ein flottes Lied, zu dem man gut einfach nur herumwirbeln konnte.
Mein Kleid hatte noch den überraschenden Nebeneffekt, dass es sich während meiner Umdrehungen elegant aufbauschte und und eine Wolke bildete. Das wiederum hatte den Vorteil, dass die Leute um mich herum Platz machten, wenn ich kam.
Auf jeden Fall war diese glückliche Fügung besser für ihre Füße, denn nach dem dritten Tanz (diesmal mit dem Slytherin, dem ich einen Tanz versprochen hatte) war mir schon leicht schwindelig, sodass ich eher herumtorkelte.
Irgendwann kehrte ich zu unserem Platz zurück und fand Snape und die leicht angetrunkene Professor Vektor gemeinsam vor. Sie stritten offenbar.
„Tut mir wirklich Leid für dich, dass Filius wegen seinem Rücken nicht mit dir tanzen kann, Septima. Aber warum fragst du nicht Silvanus?“ Offensichtlich wollte Snape die arme Professor Vektor an Kesselbrand abschieben. Wie gemein!
„Severus, bitte! Ich kann doch nicht mit einem fast 75-jährigen tanzen, was sollen denn die Schüler von mir denken??? Bitte, bitte! Jetzt komm schon…“
In diesem Moment tippte mich jemand an die Schulter. Es war Andie, schon wieder. Ich hatte bereits mit ihm getanzt, jetzt wollte ich erst mal meine Ruhe haben.
„Hey, Amy! Wollen wir nochmal das Bein schwingen?“,fragte er mit fiebrig glitzernden Augen. Ich zog ihn zu Professor Vektor und meinte: „Ich wollte für einen Moment Pause machen, aber wie wär's, warum tanzt du nicht mal mit Professor Vektor? Ich bin mir sicher, dass sie sich freuen würde! Stimmt's Professor?“ Und bevor Andie noch etwas sagen konnte, hatte die erleichterte Arithmatik-Lehrerin ihn schon gepackt und zur freien Fläche gezogen.
Snape warf mir einen ehrlich dankbaren Blick zu: „Ausnahmsweise kamen Sie mal im genau richtigen Augenblick. Ich muss schon sagen, Sie nerven heute weit weniger als an anderen Tagen!“ Ich grinste und setzte mich ihm gegenüber, als er hinzufügte: „Obwohl das natürlich auch daran liegen kann, dass Sie die ganze Zeit auf der Tanzfläche herumschwirren.“
„Wieso können Sie nicht damit aufhören, immer auf mir herumzuhacken? Sie sind echt Profi, wenn es darum geht, die Stimmung zu vermiesen, wissen Sie das?“, herrschte ich ihn an und wollte schon wieder aufspringen.
Mit einem Mal schoss seine Hand vor und umklammerte mein Handgelenk. „Setzen - Sie - sich - hin!“, flüsterte er und ich sah mich peinlich berührt im Rampenlicht der Aufmerksamkeit. Mir war glatt entgangen, dass ich geschrien hatte. Snape beugte sich näher zu mir hinüber, seine Finger lagen immer nur wie Fesseln um mein Handgelenk: „Wenn Sie sich weiterhin so aufführen wie grade, ziehe ich Ihnen Hauspunkte ab und schleppe Sie hoch zum Schloss.“ Seine warnende Stimme schaffte es nicht, mich einzuschüchtern. Ich schoss zurück: „Ach ja? Und wie gedenken Sie das anzustellen? Ich kann solange bleiben, wie ich will, klar? Immerhin bin ich 26 und erwachsen! Ach, und außerdem bin ich eine Hexe! Hören Sie mit diesem bescheuerten Grinsen auf!“ Seine höhnische Grimasse regte mich tierisch auf und ich entzog ihm mit einem Ruck meine Hand. Seine schwarzen Augen glitzerten dämonisch. „Wenn Sie nicht freiwillig mitkommen, verschnüre ich Sie zu einem Bündel und werfe Sie mir über die Schulter, wenn nötig vor all diesen Leuten. Vielleicht sollten Sie sich diese Demütigung lieber sparen! Albus hat mir freie Hand gelassen, um Sie unter Kontrolle zu behalten.“, raunte er. Ich glaubte ihm aufs Wort und hasste in diesem Moment alle Welt.

Wütend stürmte ich hinaus in die Kälte und hockte mich bibbernd auf eine Treppenstufe. Der Lärm der Feier drang nur noch undeutlich hierher.
Warum ließ ich mir eigentlich immer die Laune von diesem idiotischen Tränkepanscher vermiesen? Dabei hatte ich mich so auf den Ball gefreut!
Ich vergrub seufzend den Kopf an meinen Knien und umschlang meinen zitternden Körper mit den Händen. Was ist nur los mit mir? Warum reagiere ich so heftig auf Snape und seine dummen Kommentare? Mir fielen nur vier Möglichkeiten ein, die solche überempfindlichen Komplexe hervorriefen:
Möglichkeit: Schwangerschaft! Konnte ich direkt ausschließen, da ich seit einiger Zeit mit niemandem mehr die nötigen Aktivitäten durchgeführt hatte. (A/N: Lacht ruhig, die Formulierung erinnert mich spontan an jemanden aus meiner Klasse…)
Möglichkeit: Wechseljahre! Ebenfalls ausgeschlossen, denn wie ich Snape eben deutlich mitgeteilt hatte, war ich gerademal 26 und damit definitiv zu jung für sowas!
Möglichkeit: Pubertät! Das Auschütten der weiblichen Hormone hatte ich, auch wenn ich mich ab und zu anders aufführte, schon hinter mir, also fiel diese Möglichkeit auch weg.
Möglichkeit: Verliebtheit! Einziger nicht auszuschließender Faktor, den ich allerdings nicht bestätigen konnte. Ich sollte mich verliebt haben? In wen denn bitte? Andie? Oder doch lieber Lucius Malfoy? Allein bei dem Gedanken schüttelte ich mich wie ein nasser Hund.

Völlig verwirrt saß ich auf der Treppe und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. Wer käme noch in Frage? Quirrell? Igitt! Wie widerlich kann man eigentlich sein?
Hatte ich in der letzten Zeit irgendwann ein typisches Symptom festgestellt, wie Herzklopfen und Schmetterlinge im Bauch?
Meine Gedanken wurden jäh unterbrochen, als Schritte erklangen. Sie hielten kurz an, dann setzte sich der Fremde neben mich. Ich hob ganz vorsichtig den Kopf und spähte unter meinen Armen hindurch. Schwarze Schuhe. Mein Blick wanderte höher. Schwarzer Umhang. Innerlich stöhnte ich bereits auf, hob meinen Blick aber noch ein Stück, bis ich an einer Hakennase vorbei in zwei tiefschwarze Augen sah - wie Tunnel!
„Was ist los? Haben Sie Angst, ich könnte weglaufen, oder was?“, wollte ich patzig wissen.
„Nein. Ich würde eher befürchten, dass Sie aus Versehen den Weg zurück nicht mehr finden.“
Ich schnaubte und wandte den Kopf ab.

Severus:

Eigentlich sah sie aus wie ein Engel. Besonders heute Abend. Es hatte nicht viel gefehlt und ihm wäre tatsächlich ein ehrliches Kompliment herausgerutscht. Bis sie dann den dummen Kommentar mit seinen Haaren gemacht hatte.
Aber jetzt, momentan, hätte er sie am liebsten zurück in die Hölle geschickt. Was war nur mit diesem Weibsstück los? Letztes Jahr war sie längst nicht so empfindlich gewesen.
Er saß völlig ratlos da. Was sollte er jetzt machen? Hatte er genug Grund, sie nach Hogwarts zurückzuschicken? Aber damit würde er ihr den Abend verderben!
Und seit wann interessiert dich sowas? fragte ein altbekanntes Stimmchen in seinem Ohr.
Während sie den Kopf gedreht hatte und in die Nacht hinausstarrte, betrachtete er sie verstohlen. Die schwarzen lockigen Haare waren straff zurückgekämmt und zu einer Hochsteckfrisur geworden, sodass nur die Haarenden noch lockig herunterfielen. Außerdem lag ihr eine kleine Strähne knapp über den Augen. Ihre Haut schimmerte wie eh und je, wenn sie auch eine Spur blasser war als noch vor einem Jahr. Die kleine Stupsnase war seiner eigenen so unähnlich…kurzum: ein engelsgleiches Aussehen, besonders in dem atemberaubenden weißen Kleid, dass so einen starken Kontrast zu ihren Haaren bot.
Severus' Blick fiel auf die Smaragdkette. Sie war wirklich sehr hübsch, dünne Silberkettchen hielten die kleinen grünen Steine, die pendelten, sobald Roberts sich bewegte.


Amy:

„Wollen Sie nicht wieder reingehen? Sie frieren!“, fragte er und deutete mit der Hand auf die Gänsehaut, die sich an meinen Armen gebildet hatte. Ich wandte ihm den Kopf zu.
„Sir? Darf ich Sie was fragen?“ Er erstarrte und sah mich unsicher an. Ich sah offen zurück, also nickte er zögerlich. „Es muss aber unter uns bleiben, sonst blamier ich mich.“, verlangte ich. Er wurde ungeduldig: „Jetzt fragen Sie schon endlich!“ Ich holte tief Luft und sprudelte hervor: „Wissen Sie, wie es sich anfühlt, zu lieben? Ich bin mir nicht ganz sicher, ob der Quatsch mit den Schmetterlingen im Bauch zutrifft. Wie erkenne ich, ob ich verliebt bin? Und vor allem, woher weiß ich, in wen?“
Snape starrte mich höchst verblüfft an: „Das soll wohl ein Witz sein, Roberts! Ich setze mich doch nicht mit Ihnen hier hin und.....erkläre das! Sie können das doch nicht ernst meinen?“ Ich nickte nachdrücklich: „Todernst!“ Doch er blieb kalt: „Vergessen Sie's. Ich bin nicht Lehrer geworden, um 26-jährigen die Welt zu erklären! Über sowas sollten Sie besser mit Ihrem Onkel reden. Der ist sozusagen Experte auf diesem Gebiet!“ Er schnaubte. Es war offensichtlich, dass meine Fragen ihm mehr als unangenehm waren.
Enttäuscht flüsterte ich: „Verstehe. Tut mir Leid, war eine blöde Idee. Ich geh dann mal wieder rein.“

Und ich stand auf und kehrte langsam an den Tisch zurück - wo Andie mich bereits erwartete.
„Ha, ich wusste doch, dass du nicht lange weg sein würdest. Also, wie wär's? Tanzen wir noch ne Runde?“
Ich nickte ergeben und ließ mich von ihm auf die Tanzfläche ziehen. Die Schicksalsschwestern spielten diesmal ein langsameres Lied, sodass wir uns fast nur auf der Stelle drehten.
Meine Gedanken schweiften immer wieder zu Snape, der jetzt vermutlich draußen in der Kälte hockte und sich grün und blau ärgerte, über mein Verhalten. Was das Tanzen nicht grade vereinfachte.
Du dumme Pute lässt dir von dem doch nicht wirklich den Abend vermiesen? Geniess den Ball, denke an den Rat der alten Dame in der Winkelgasse!
Prompt trat ich Andie auf den Fuß: „Uuups! Entschuldige, ich war nicht bei der Sache!“ Er winkte nur ab und lachte: „Hab ich schon bemerkt. Wenn man dich so zur Tür spähen sieht, könnte man denken, du wartest auf jemanden!“
Ich versuchte ein Grinsen und zwang mich, den Blick auf meinem Tanzpartner zu lassen.
Trotzdem war ich mehr als froh, als der Tanz zuende ging und ich mich verkrümeln konnte.
Plötzlich rempelte mich eine wie verrückt kichernde Professor Vektor an: „Ach, hallo Amy! Sag mal, du hast nicht zufällig Severus gesehen? Ich wollte doch unbedingt noch mit ihm tanzen, und jetzt ist er einfach verschwunden! Verschwunden, ja! Habt ihr euch wieder gestritten? Hmmm?“ Ich trat vor ihrem Champagnergeruch einen Schritt zurück und antwortete rasch: „Öhm, nein, keine Ahnung wo er hin ist. Vielleicht ist er schon wieder gegangen?“ Sie sah verärgert aus und schwirrte davon. Mir tat es nicht leid, sollte sie doch in die Klos fallen und dort stecken bleiben. Ich mich mit Snape gestritten? Die hatte sie ja nicht mehr alle! Wir stritten nicht, wir diskutierten lediglich auf lauter Basis.
Seltsamerweise besser gelaunt stolzierte ich zu meinem abgelegenen Tischchen zurück. Und wer saß da und trank in aller Gemütsruhe einen Whiskey?
„Da sind Sie ja. Professor Vektor sucht schon überall nach Ihnen!“, teilte ich Snape mit und ließ mich auf den anderen Stuhl plumpsen. Seine erschrockene Miene ließ mich fies grinsen. Er durchsuchte hektisch die Menge nach der lästigen Lehrerin, entspannte sich jedoch wieder, als er sie nicht entdecken konnte. Dann fixierte er mich mit giftigem Blick: „Was haben Sie ihr gesagt?“ - „Oh, ich habe angedeutet, dass Sie eventuell schon wieder auf dem Rückweg nach Hogwarts sind. Bis sie wieder auftaucht, dauert es sicher etwas!“, grinste ich und er sah erleichtert aus. Dann herrschte eine Weile Stille, während wir die tanzenden Schüler beobachteten.
Bis sich mal wieder Andie aus der Menge löste und auf mich zukam.
Oh nein! Meine Güte, ist der aufdringlich! Notfallplan!
Schnell wandte ich mich an Snape und fragte unverblümt: „Tanzen Sie, Sir?“
Er wandte mir den Blick zu und entgegnete kalt wie immer: „Nicht, wenn es sich vermeiden lässt!“
Schön. Eine tolle Hilfe hast du dir da ausgesucht, Amy.
Dann war Andie auch schon an unserem Tisch angekommen.
„Möchtest du nochmal tanzen, vielleicht?“, stotterte er und blitzte verlegen zu Snape.
Ich öffnete gerade den Mund, als mir eine ölige Stimme zuvor kam: „Ich denke, Miss Roberts möchte heute wenigstens einmal mit jemandem tanzen, der diesen Sport auch beherrscht!“
Erstaunt drehte ich mich um und sah direkt in ein Paar sehr hübsche, sturmgraue Augen, die ich das letzte Mal in der Winkelgasse gesehen hatte. Lucius Malfoy ließ mir gar nicht erst die Zeit, über seine Worte nachzudenken, sondern nahm galant meinen Arm und zog mich hoch. Ich hatte gerade noch Zeit, Snape über meine Schulter einen wütend-hilflosen Blick zuzuwerfen, ehe Malfoy mich an sich zog und mit dem Tanzen begann.
Jemand, der diesen Sport auch beherrscht? Das nenne ich Selbstüberschätzung hoch drei!
Malfoy tanzte so abgehackt, dass er mich bei jeder Kurve fast von den Füßen riss. Ich war noch etwas konfus, ihn hier zu sehen. Was machte er auf einem Schülerball? Als hätte der Blonde meine Gedanken gelesen, fing er an zu sprechen: „Ich bin ein Mitglied des Schulbeirats, das wissen Sie ja bereits! Als solches ist es mir erlaubt, auf allen schulischen Veranstaltungen anwesend zu sein.“ -„Oh, achso. Es war nur eine recht… unerwartete Überraschung, Sie hier zu sehen!“, presste ich heraus und flog mal wieder gefährlich durch die Luft. Er grinste schmierig. „Ich hoffe doch, eine angenehme?“ Ich versuchte, zurückzugrinsen, was mir ziemlich schwer fiel. Vor meinem inneren Auge schwebte die Vision eines gequälten Greyback. Nicht, dass er mir leid getan hätte, der abscheuliche Werwolf. Aber Malfoy wusste nun, dass ich Parsel sprechen konnte. Mit Sicherheit war er hier, um mehr darüber herauszufinden.
„Natürlich!“, antwortete ich etwas verspätet und achtete darauf, nicht den armen Professor Kesselbrand umzutrampeln.
Offenbar war Malfoy auf ein Gespräch aus, denn er fing sofort wieder an, zu brabbeln, während ich die größte Mühe hatte, ihn so wenig wie möglich zu berühren und gleichzeitig auf den Beinen zu bleiben...
„Sind Sie freiwillig mit Severus gekommen, oder wurde er Ihnen zugeteilt? Sie haben heute Abend noch gar nicht miteinander getanzt-!“ -„Äh, ja, das mag vielleicht daran liegen, dass ... hmmm... er Probleme mit seinem...äh... Rücken hat!“, faselte ich drauflos.
„Achso.“ Es hätte nicht deutlicher sein können, dass Malfoy kein Wort davon glaubte. „Fenrir Greyback könnte Severus' Rücken in wenigen Augenblicken heilen... Kennen Sie ihn?“ Ich setzte mein bestes Pokerface auf und hielt dem forschenden Blick seiner grauen Augen tapfer stand: „Hab schon mal von ihm gehört. War das nicht dieser Werwolf, der unbedingt Todesser sein wollte?“ Malfoy lehnte sich näher zu mir herüber und hauchte mir ins Ohr: „Genau der. Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass Sie ihm schon einmal begegnet sind. Und jetzt-!“


Severus:

Er war genauso überrascht von Malfoys Auftauchen wie Roberts, aber seine Maske verrutschte nicht so leicht. Doch innerlich brodelte es in Severus, während er dem Blondhaarigen nachsah, wie dieser Roberts auf die Tanzfläche zerrte. Ihr ängstlicher Blick über die Schulter zeigte ihm, dass sie sich das auf keinen Fall gewünscht hatte.
Die Blicke der beiden trafen sich für einen Moment, und obwohl es Severus eigentlich strengstens verboten war, drang er für einen kurzen Moment in ihren Geist ein.

Amys Inneres entpuppte sich als schwer entzifferbar.
Severus' Bewusstsein drang bis zu einem besonders hellen Bild vor, und er erhielt Einblick in die Vision von ihr. Greyback kauerte am Boden und offenbarte Malfoy Amys seltene Fähigkeit, Parsel zu sprechen. Dann ballte sich plötzlich ein Licht um Severus und er wurde aus ihrem Gedächtnis katapultiert und landete plötzlich in der Realität. Es waren gerademal zwei Sekunden vergangen.
„Was war das? Warum bin ich abgewehrt worden?“, fragte er sich und sah stirnrunzelnd zu, wie die weiße Gestalt auf der Tanzfläche von dem anderen Slytherin herumgewirbelt wurde. Roberts hatte, wie es aussah, ziemliche Schwierigkeiten, die Balance zu halten - kein Wunder bei Malfoys mangelndem Feingefühl.
Soweit Severus es von hier unten erkennen konnte, versuchte Lucius, mit Roberts ein Gespräch zu führen. Schon bei seinem zweiten Satz schoss ihr die Röte ins Gesicht. Severus ballte unter dem Tisch die Fäuste.
Als Malfoy böse grinsend zu ihm herüber sah, schoss Severus tödliche Blicke auf seinen „Freund“ ab. Die Botschaft war eindeutig:
„Wenn du ihr zu nahe kommst, dann gnade dir Gott, du verfluchter Bastard!“
Zufrieden beobachtete Severus, wie das Grinsen aus Malfoys Gesicht wich und einem todernsten Ausdruck Platz machte. Der Blonde wandte sich wieder Roberts zu.

Plötzlich fiel Snape auf, dass dieser aufdringliche Gryffindor immer noch neben seinem Tisch stand und wie gebannt zu Roberts - seiner Flamme - starrte. „Sind Sie festgefroren, Wimbleton, oder was machen Sie noch hier? Verschwinden Sie zu Ihren kleinen Freunden und lassen Sie mich in Ruhe meinen Champagner geniessen, oder wollen Sie schon wieder Punkte verlieren?“ Der verschreckte Junge starrte ihn an: „Ja, Sir, äh, ich meine...nein, Sir. ich bin ja schon weg!“ Die Schickanierung dieses Weicheis tat Severus gut und er nahm einen tiefen Schluck aus seinem Glas, während der enttäuschte Andie sich verzog.
Doch die Laune des Zaubertränkemeisters sank sofort rapide, als er sah, was Malfoy da tat.
Er hatte sich nah zu Roberts gelehnt und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Sie erstarrte und lauschte, während ihr Mund sich entsetzt öffnete.
„Diesmal bist du zu weit gegangen!“, knurrte Severus bei sich und sprang auf, um sich einen Weg durchs Gedränge zu bahnen.


Amy:

„Ich weiß, dass Sie Parsel sprechen können. Diese Fähigkeit ist den Nachfahren Slytherins vorbehalten. Was verschweigen Sie mir? Wer sind Sie wirklich? Sagen Sie's mir, oder einer Ihrer kleinen Freunde erleidet einen tragischen Unfall!“, zischte Malfoy bösartig. Ich zitterte und beugte mich so weit wie möglich von ihm weg.
„Soll das jetzt eine Drohung sein?“, ächzte ich und versuchte, mir meine Panik nicht allzu deutlich anmerken zu lassen. Ich musste Albus informieren! Unbedingt!
Plötzlich erstarrte Malfoy in der Bewegung. Den Grund dafür erkannte ich erst, als eine Stimme erklang: „Dürfte ich dich ablösen? Miss Roberts sieht aus, als könnte sie einen kleinen Tausch vertragen.“ Snape sprach sehr sanft, doch in seiner leisen Samtstimme lag etwas, das weit beängstigender war als Brüllen oder Schreien. Er hatte seine rechte Hand auf Malfoys Schulter gelegt und ich konnte sehen, dass sie sich fest hineinkrallte. Malfoy verzog kurz das Gesicht, ließ sich aber von Snape zur Seite schieben, der auf mich zutrat und seine Hand leicht an meine Taille legte. Ich war so unglaublich erleichtert, dass er mich vor dem Todesser bewahrt hatte, dass es mir nur Recht war, mit meinem Lehrer zu tanzen.
Ich begrüßte ihn mit einem überraschten: „Professor! Geht es Ihrem Rücken wieder besser?“
Ohne mich anzusehen, nahm Snape meine Hand in seine - die erstaunlich warm war. Aus unergründlichen Gründen raste mein Herz plötzlich wie bei einem Marathon. Ich versuchte, es zu ignorieren und mich auf wichtigere Dinge zu konzentrieren. „Sir? Haben Sie gehört, was Malfoy...“ -„Ja, jedes Wort. Aber beweisen können wir nichts. Sie müssen einfach versuchen, das zu vergessen, Miss Roberts.“, antwortete er leise. Und dann begann er, sich zu bewegen.
Ich wollte mich seinem Takt anpassen, aber - da gab es nichts anzupassen. Er bewegte sich so natürlich und präzise, als wären wir in seinem Labor beim Brauen. Ich hatte genau denselben Takt wie er, es war, als bewegten wir uns synchron, ohne uns irgendwie anzustrengen.
Ich ließ mich von dem schwarzen Mann führen und vergaß tatsächlich alles, was bisher passiert war.
Gemeinsam drehten wir uns im Kreis und flogen fast über die Tanzfläche. Ich spürte Snapes Hand an meiner Hüfte überdeutlich, bemerkte jede noch so kleine Veränderung in seiner Haltung. Es dauerte eine Weile, bis ich mir eingestand, dass es mir gefiel. Mir gefiel es, mit Snape, der unnahbaren Fledermaus aus den Kerkern, zu tanzen.
Du hast doch eine an der Waffel! Morgen hasst er dich wieder und du bist enttäuscht.
„Hassen Sie mich, Sir?“, wollte ich wissen und durchbrach damit die Stille zwischen uns. Er geriet einen Moment aus dem Takt und wir wären beinahe mit einem erschrockenen Ravenklawpaar zusammengestoßen. Tadelnd sahen mich seine schwarzen Augen an: „Wie kommen Sie jetzt darauf?“ -„Weiß nicht. Wenn Sie mit jemandem tanzen, wirken Sie gar nicht mehr so finster wie sonst!“, eröffnete ich ihm. Besser, wenn ich jetzt ganz ehrlich war.
Snapes Miene wurde nachdenklich: „Sie haben doch gar keinen Vergleich! Sie sind heute die Erste und Einzige, mit der ich tanzen werde!“ Ich strahlte ihn glücklich an, was ihn zu einem kleinen Rückzieher veranlasste: „Das hat den einfachen Grund, dass Sie die Einzige sind, die von einem Todesser bedroht wird, Miss Roberts. Glauben Sie mir, es hat nichts mit Ihnen oder Ihren Tanzkünsten zu tun.“ Ich bemerkte, wie geschickt er versuchte, meiner anfänglichen Frage auszuweichen.
„Professor Snape, Sie als Lehrer sind doch dazu da, den Schülern ihre Fragen zu beantworten.“ Er sah mich misstrauisch an. „Und?“ -„Dann beantworten Sie mir doch bitte meine Frage! Sie ist ganz einfach gestellt, Sie müssen nur noch mit Ja oder Nein antworten! Hassen Sie mich?“ Snape zögerte, für einen winzigen Moment war ich mir sicher, Zweifel in seinen Augen flackern zu sehen. Seine Hand krampfte sich um meine.
„Niemand zwingt mich, diese Frage zu beantworten!“, zog er sich aus der Affäre. „Muss ich Ihnen erst ein Messer an den Hals halten, damit Sie sich gezwungen fühlen?!“ Er sah mich mit glühenden Augen an und zischelte leise: „Lassen Sie das, Roberts. Es sei denn, Sie wollen nicht mehr mit mir tanzen!“ Plötzlich fiel mir etwas auf, was ich bis dato gar nicht registriert hatte.
„Apropos tanzen, Sir, was ist eigentlich mit Ihrem Bein? Es kann doch unmöglich schon verheilt sein!“ Er wich meinem Blick aus, daran gab es keinen Zweifel mehr.
„Darum brauchen Sie sich nicht zu kümmern.“
„Na schön. Sie haben es irgendwie betäubt, stimmt's?“, hakte ich wütend nach. Dieser Idiot hatte sich mit Zaubertränken vollgestopft, nur damit er mich ungehindert begleiten konnte. Vermutlich würde sein Bein nach der schonungslosen Belastung doppelt so schmerzhaft sein.
„Ich musste Sie schließlich irgendwie begleiten, und humpelnd kann ich schlecht tanzen...“ Er stoppte aprubt und wandte seinen Kopf rasch in eine andere Richtung. Aber der Schaden war bereits angerichtet, denn ich hatte natürlich verstanden, was ihm gerade herausgerutscht war. Er hatte von Anfang an mit mir tanzen wollen - deshalb hatte er schon gestern Abend Tränke geschluckt, damit ihn das Bein nicht behinderte.
Mein Herz schwoll unnatürlich an, fast hatte ich Angst, es würde platzen vor Freude.
Kurze Frage, Amy: Warum freust du dich fast zu Tode, nur weil Snape mit dir tanzen will?
Die Antwort wollte ich mir nicht geben, viel lieber ließ ich mich weiterhin behände von ihm übers Parkett führen.
„Ich hasse Sie nicht. Wenn ich Sie hassen würde, glauben Sie, dann würde ich für Sie den Leibwächter spielen?“
Also doch Bodyguard! dachte ich lächelnd und genoss die gemeinsamen Bewegungen.

Lucius:

Frustriert lauerte der Blondhaarige am Rande der Tanzfläche auf die nächste Gelegenheit, Roberts auszuquetschen. Wenn Sie tatsächlich etwas mit dem Dunklen Lord zu tun hatte, musste er sich schnell etwas einfallen lassen, um sie loszuwerden. Er hatte nicht vor, ihr wie bei ihrem Vorgänger die Füße zu küssen. Die Familie Malfoy hatte lange genug nur zweite Geige gespielt! Die Jahre ohne den Lord waren Lucius wie der pure Luxus vorgekommen. Er hatte Macht erhalten, große Macht. Weit größer, als sie während der Regierung durch Voldemort gewesen war.
Und er hatte nicht vor, sie sich wieder nehmen zu lassen. Erst recht nicht von einer emporstrebenden Schülerin! Sie war jung, sie war naiv... jetzt war die richtige Zeit, um zuzuschlagen. Denn nach ihrer Ausbildung würde sie immer gefährlicher für ihn werden.
Vor allem, da Severus offenbar bereits hinter ihr stand.
Das Paar drehte sich nach wie vor gemeinsam in einer Harmonie, die Lucius bei den beiden niemals vermutet hätte. Er schmunzelte gegen seinen Willen etwas, als er sich an einen weitaus jüngeren Severus erinnerte, der auf feierlichen Anlässen immer nur missmutig in der Ecke gestanden hatte.
Lucius beobachtete die beiden genau. Sie waren so verschieden, und doch ähnelten sie sich.
Severus in seinen üblichen, schwarzen Klamotten und hoch aufragend, Amy in einem weißen Ballkleid, kleiner und zierlicher. Severus' Haut war bleich, ihre hatte einen warmen, goldenen Schimmer. Aber alle beide hatten sie rabenschwarze Haare, und alle beide konnten sie andere mit einem Blick aus feurigen Augen zurückweichen lassen. Beide waren unglaubliche Sturköpfe und vor allem - sie waren überdurchschnittlich begabte Zauberer.
Gemeinsam waren Amy und Severus wahrscheinlich so gut wie unüberwindbar, aber einzeln...zumindest bei ihr war Lucius sich sicher, dass man sie leichter ohne Snape überwältigen konnte. Und genau deshalb würde seine Falle heute zuschnappen - im wahrsten Sinne des Wortes.



*************
Na, habt ihr Vermutungen, welche Falle "zuschnappen" könnte? Ob Amy hineintappt, steht leider außer Frage...die aber auch immer mit ihrem Pech *ggg*
Bis bald!


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Dan ist wirklich gut. Mit ihm zu arbeiten war wunderbar. Armer Junge, er musste so geduldig sein. Ich musste schwafeln und darüber sprechen, dass ich der Meister des Universums bin, dass ich böse bin und dass ich ihn umbringen werde und er musste verschnürt dastehen, sich krümmen und vor Schmerzen stöhnen, während ich einen Monolog führte. Der Monolog des bösen Genies - kein Film ist komplett, wenn er fehlt. Ich liebe es, böse Figuren zu spielen!
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