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Fanfiction

The tale of Amy Roberts - Der erste Kontakt - Gefährlicher Leichtsinn

von horizon92

@kumkwat/iris/seelenverwandte und eineiiger zwilling: Ha! Ich hab dein Lieblingstier rausgefunden - das ich, nur mal so nebenbei bemerkt, auch liebe - und es Amy „eingepflanzt“!!! Aber: das wird nicht ihre einzige Gestalt. Sie ist einfach zu vielschichtig! *murmel-durchstreich-weitermurmel*
Ich fand das irgendwie auch ein bisschen seltsam, dass Snape so ein Wort wie „Flirt“ überhaupt kennt, aber hey - der Typ steckt doch eh voller Überraschungen. Das ist wie eine Zwiebel, die fünfmal soviele Schichten hat als normal. Snape, die Zwiebel… ich hab echt komische Vergleiche manchmal *sichdenKopfkratz* Ach, was soll's.
Auf Malfoy geh ich später noch genauer ein, verlass dich drauf ^^ Jetzt kommt erst mal ein Kapitel voller Unfälle, Pleiten, Pech und Missverständnisse!!!
mega-super-fluffige-Fluffy-Grüße!!!!
Melli

@LouSnape: Tjaha, ich bin halt einfach gut ^^ Nein, scherz, das ist natürlich euer verdienst. Je schneller ihr reviewt, umso fleißiger und motivierter bin ich!
Also, dann kommt hier schon wieder Nachschub!
lg Melli




Kapitel 9
-Gefährlicher Leichtsinn-

Am nächsten Tag direkt nach dem Unterricht hastete ich ins Büro meines Onkels.
„Albus, du hättest mich wenigstens vorwarnen können!“ Tadelnd sah ich den Schulleiter an und lief dann weiter vor seinem Schreibtisch auf und ab. „Das Mistvieh hätte mir fast die Hand abgebissen.“ -„Falls es dich beruhigt, ich habe am Bankett alle Schüler - einschließlich dir - vorgewarnt, dass der Gang im dritten Stock tabu ist, es sei denn, man will sterben. Manchmal lohnt es sich eben doch, einem alten Professor zuzuhören!“, gluckste mein Onkel fröhlich und griff sich einen Lakritzschnapper. „Ich habe zugehört!“, gab ich schmollend zurück und blieb stehen. „Nun, offensichtlich nicht ganz so genau, aber ich nehme es dir nicht übel. Wenn man neben Severus sitzt, wird man schonmal abgelenkt. Er hat nicht unbedingt die besten Tischmanieren.“ Ich konnte mir ein Auflachen nicht verkneifen. Wenn das jetzt nicht untertrieben war! „Na ja, ich wollte mich ja nicht beklagen, aber es spritzt schon ein bisschen, wenn er mal wieder die Kanne umschmeißt und sich zu fein ist, sie wieder hinzustellen.“, kicherte ich leise. „Nanana, ich muss doch sehr bitten. Immerhin ist er dein Lehrer!“ Albus duckte sich ein bisschen unter meinem Todesblick. „Du solltest Fluffy übrigens lieber nicht Mistvieh nennen, wenn Hagrid in der Nähe ist - er reagiert immer so empfindlich, wenn man seine Lieblinge beleidigt.“ -„Ich wusste es! Hagrid und seine Monsterchen! Wer kam auf die glorreiche Idee, dieses Ding Fluffy zu nennen?“, wollte ich wissen. Aus unerfindlichen Gründen prustete mein Onkel plötzlich los und es dauerte ein Weilchen, bis er sich wieder beruhigt hatte. Augenverdrehend ließ ich mich in einem bequemen Ohrensessel nieder und wartete.
„D-das war Professor Snape!“, keuchte er schließlich und hielt sich den Bauch.
„Der Typ scheint auch so seine Probleme bei der Namensgebung zu haben, erst Draco, dann Fluffy…ich glaube, ich weiß, wie Voldemort auf seinen Spitznamen gekommen ist. Jetzt mal ehrlich, das klingt doch voll nach „Waldi“, und Waldi nennt man einen Hund und keinen Mann.“ Ich war nicht mehr zu bremsen. „Ach, wusstest du schon, dass ich Snapes Waldkauz Ulli getauft habe? Ich finde, das passt total zu ihm. Also zu dem Kauz, nicht zu Snape. Jetzt bräuchte ich nur noch einen Namen für meinen eigenen Habichtskauz. Hast du ne Idee?“
Er blinzelte kurz und meinte dann: „Ich weiß nicht, aber wie wäre es denn mit dem Namen von Karkaroffs Raben? Nikodemus?“ -„Perfekt!“, seufzte ich glücklich und wirbelte hinaus, um Niko die Nachricht mitzuteilen.

Gerade zog ich mich um - der Tag versprach, nochmal richtig heiß zu werden - da klopfte es an meiner Bürotür. Mit einer Hand an der Sandalette sprang ich vom Sofa.
„Moment noch - aahhhh!“, schrie ich und verlor -zum hundertsten Mal - das Gleichgewicht. Von der Tür her erscholl ein sehr schadenfrohes „Kann ich helfen?“, was mir sofort verriet, wer da angeklopft und gleich die Tür aufgerissen hatte.
„Sehr ritterlich von Ihnen, aber vielen Dank, wenn ich alleine hinfallen kann, kann ich für gewöhnlich auch wieder selbst aufstehen!“, grummelte ich und kämpfte mich hoch. Der Versuch wurde zusätzlich erschwert, da ich versuchte, Snape möglichst keinen Ausblick unter mein Kleid zu geben. Als ich es endlich geschafft hatte und ihm gegenüberstand, bemerkte ich zum ersten Mal, dass er mich ziemlich anstarrte. Ich straffte mein Kleid und sah zur Vorsicht noch einmal genau an mir herunter, doch es fiel nichts Ungewöhnliches auf.
„Was ist denn?“, fragte ich schließlich patzig und er fuhr auf. „Was? Nichts. Ich - Sie sehen - anders aus.“, endete er lahm und sah weg. Ich runzelte missbilligend die Stirn. Seit ewigen Zeiten hat man mal wieder ein Kleid an und was bekommt man zu hören? Sie sehen anders aus. Was für eine grandiose Entdeckung!
„Sie sind doch nicht hergekommen, um mir das zu sagen? Selbst für Sie wäre das eine ziemlich witzlose Beleidigung.“ Sofort biss ich mir auf die Lippe, denn sein Gesicht verfinsterte sich drohend: „Zehn Punkte Abzug für Gryffindor. Und nein, eigentlich bin ich hier, um Sie zu fragen, was zum Teufel in Sie gefahren ist, Charles Weasley mitten in der Woche ins Schloss einzuladen.“ -„Ist er schon da?“, hauchte ich mit leuchtenden Augen und wollte an ihm vorbeilaufen, doch Snape versperrte mir den Weg.
„Ich verlange eine Antwort, Roberts. Sie sind meine Schülerin und haben kein Recht, unter der Woche mit Ihren Verehrern auszugehen. Da könnte ja jeder kommen!“ Ich schnaubte und verschränkte die Arme: „Ja, jeder, der 26 Jahre alt ist und diesen Freund lange nicht mehr gesehen hat!“ Meine Stimme war hell und wütend.
„Jetzt weiß ich auch, warum Sie ein so kurzes Kleid angezogen haben.“, meinte er mit ätzender Stimme und ließ seine Augen einmal mehr das grau-schwarze Mini hinabwandern. Der Blick jagte mir zornige Schauer über den Rücken. Mein Stimme schwang von hell und wütend auf schneidend und eiskalt um: „Wenn Sie“, ich bebte vor Wut, „wenn Sie mir damit unterstellen wollen, ich hätte vor, mit Charlie Weasley zu schlafen, dann sind Sie der hohlste, arroganteste, idiotischste Hornochse, den ich kenne, Professor Snape!“ Dieser Mann besaß auch noch die Frechheit, sich zu entspannen und beiseite zu treten, wo ich doch so gerne einen Grund gehabt hätte, ihn zu schlagen! „Meinetwegen, gehen Sie. Aber wo immer der Kerl Sie hinschleppt, ich werde nicht kommen und Ihnen aus der Patsche helfen. Und wenn sich dort alle Todesser versammeln, die es noch gibt! Da können Sie dann allein rauskommen!“ -„Das kann und das werde ich! Wie oft muss ich Ihnen eigentlich noch sagen, dass ich Ihren Schutz nicht brauche! Und das können Sie auch gleich noch Albus ausrichten. Ich will heute keinen von Ihnen mehr sehen.“ Mit diesen Worten rannte ich an ihm vorbei und zur Treppe. Ich konnte es kaum erwarten, Charlie wiederzusehen. Und als ich die Marmortreppe hinunterlief, entdeckte ich sofort den feuerroten Haarschopf, der hinten im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden war.
„Charlie!“, rief ich und rannte auf ihn zu. Er drehte sich um und strahlte, was die Wangen hergaben. „Hi, Amy! Schön, dich mal wiederzusehen! Wollen wir uns noch kurz in die Große Halle setzen?“, fragte er freundlich.
Aber ich hatte es ziemlich eilig, wegzukommen. „Können wir sofort los? Ich freue mich schon wahnsinnig auf das Konzert!“ Er war einverstanden und wir liefen schnell die Treppe hinunter ins Freie. Während wir die Ländereien durchstreiften, erzählten wir uns beinahe alles, was wir seit dem letzten Treffen erlebt hatten. Er zeigte mir stolz seine neusten Brandwunden.
„Hier, siehst du die schlangenförmige Narbe oberhalb des Ellbogens? Das war eines der Ungarischen Hornschwanz-Weibchen. Als ich ihr Gelege zählen wollte, ist sie regelrecht ausgeflippt, hat sich auf mich gestürzt und fünf von den anderen mussten sie schocken, damit sie Ruhe gibt. War echt spannend!“
Im Gegenzug berichtete ich ihm von meinen Tagen auf einer Vampirhochburg. Er schien brennend interessiert. „Und du hast dich wirklich gut mit denen verstanden? Sie sind gar nicht so unheimlich und fledermaushaft wie Snape?“ Ich lachte: „Nein, überhaupt nicht. Die, die ich kenne, sind ein lustiges kleines Völkchen und unglaublich hübsch noch dazu.“
„Echt? Ich kannte bisher immer nur Gerüchte. Sind sie blass?“ -„Ja, sehr. Aber es ist keine kränkliche Blässe, weißt du, mehr so vornehm. Sie gehen einfach nicht gerne in die Sonne. Außer dieser unnatürlichen Blässe unterscheiden sie sich kein bisschen von hübschen Menschen. Aber vor einem wütenden Vampir solltest du dich besser in Acht nehmen.“ Ich schauderte unwillkürlich, als ich an das Bild einer aufgelöst zischenden, in Angriffsposition kauernden Brooks denken musste, dass sich mir damals geboten hatte.
Charlie legte mir einen Arm um die Schultern, als er es merkte. Er war schon immer sehr feinfühlig gewesen. Das mochte ich besonders an den Weasleys. Zumindest an diesem.

Das Konzert fand spätabends in einem ruhigen Vorort von London statt. Charlie hatte nicht zuviel versprochen: das Ambiente war perfekt, es waren nicht zuviele Leute da und wir hatten die besten Plätze.
Die Gruppe bestand aus einer hübschen rumänischen Sängerin und ihren drei jungen Begleitern. Sie war hauptsächlich auf Rock spezialisiert und spielte sehr gut. Charlie und ich tanzten, lachten und grölten mit, was das Zeug hielt, und hatten einen Riesenspaß. Immer wieder gaben wir uns gegenseitig einen aus.
Als ich einmal wieder zwischen den Leuten hindurchstolperte und meinem rothaarigen Begleiter noch ein Bier zuschob, stand er beinahe melancholisch am Fenster.
„Was ist denn mit dir los?“, brüllte ich über die Lautstärke hinweg und trank von meinem Bier. „Weiß auch nicht. Ich finde es wahnsinnig schade, dass ich am Sonntag schon wieder weg muss...dabei haben wir uns gerade erst wiedergesehen.“, brüllte er zurück, legte mir eine große Hand auf die Schulter und sah mich mit einem unwiderstehlichen Dackelblick an.
Ich zog sein Ohr zu mir herunter, damit ich dran kam, und flüsterte hinein: „Dann geniesse die Stunden, die uns noch bleiben. Trübsal blasen kannst du auf dem Nachhauseweg!“ Er schüttelte sich und meinte mit kehliger Stimme: „Hast ja Recht!“ Dann nahm er einen tiefen Zug aus seinem Humpen und zog mich zur Tanzfläche. „Charlie! In dem Zustand kann ich nicht mehr tanzen!“, protestierte ich lachend, doch er kannte kein Erbarmen und wirbelte mich wild herum, bis ich fast einknickte. Mit einem Arm an meinem Rücken fing er mich auf und zog mich zu sich hoch. Danach tanzten wir langsamer und achteten mehr darauf, wo wir hintraten.
Keiner von uns beiden hatte den Schatten am Ende der Halle gesehen, dessen blitzende Augen auf uns lagen. Daher fiel uns auch sein wütender Abgang durch die Hintertür nicht auf.

Die Band hörte um halb zwölf Uhr nachts auf zu spielen. Langsam schleppte ich mich hinaus, Charlie hing mir auf den Schultern und lallte vor sich hin. Lachend und schwankend stolperten wir durch die Straßen und achteten kaum auf unseren Weg, bis ich plötzlich aprubt stoppte. „Hey, sach ma, Charrlieee, wo müssen wirn hin? Hassu ein App..ein Appartment oda sowas?“ Er sah mich belustigt an und zog mich zum gegenüberliegenden Gebäude.
Dort stand er einen Moment und versuchte vergeblich, den Schlüssel in das Schloss zu bekommen. „Ach, verdaaaaammt! Scheissssding!“, murmelte er gereizt und zog seinen Zauberstab aus der Jackentasche.
„Aloh...Aloho....Alohomo!“ Nichts geschah. Wütend trat Charlie gegen die klirrende Tür. Ich versuchte, ihn beiseite zu schieben, knallte aber lediglich gegen ihn: „Lassmichma... huch! Schullige!“ Kichernd zog ich mich wieder an seinen Schultern hoch und lehnte mich einen Augenblick an ihn, mein Gesicht an seinem Jackett vergraben. Mir war ein wenig schwindelig. Dann packte ich den Türgriff und starrte auf das Türschloss. Das hatte bei mir schon einmal geklappt. Tief atmete ich die kühle Nachtluft ein und strich mit den Fingern über das Schloss - es klickte!
Er drängte mich hinein und zog sich und mir die Jacken aus. Dann lagen seine angenehm warmen Hände auf meinen nackten Schultern, wo sich Gänsehaut gebildet hatte.
„Du frierst ja!“, hauchte er und zog mich ins Wohnzimmer, wo ein Kamin stand. Ich überließ es ihm, Feuer zu machen, und setzte mich staunend aufs beige Sofa. Der Ausblick war fantastisch, denn direkt links des Sofas waren riesige Panoramaglasscheiben angebracht und gaben den Blick auf die Nachbarhäuser und ein palmenartiges Gewächs frei.

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Dann hörte ich Charlie hinter mir stehen und drehte mich um. Ich lachte ihm ins Gesicht, denn seine Haare waren offen und fielen ihm wirr in die Stirn. „Du siehst komisch aus!“, kicherte ich und griff nach einer Strähne, um sie zurückzustreichen. Er nahm mein Handgelenk und legte meine offene Hand auf sein Herz. Es schlug heftig und unregelmäßig. Bubumm bumm bumm bubumm. Charlies warme braune Augen waren verhangen, als er sich neben mich setzte und meine Haare zurückstrich. Anschließend ließ er seine Hand auf meinem warmen Nacken liegen und zog mich behutsam zu sich heran. Ich hatte das Gefühl, sein Herzschlag steckte meinen an, während sich unsere Gesichter einander näherten. Wir waren vielleicht drei Zentimeter auseinander, ich spürte Charlies flachen Atem auf meiner Haut, als ich durch den alkoholgetränkten Nebel eine Stimme flüstern hörte. Ich kannte sie gut. „Unvernünftig!“, flüsterte die Stimme.
Im letzten Moment drehte ich den Kopf zur Seite und spürte Charlies Lippen meine Wange streifen. Ich sprang auf, verlor jedoch aufgrund des Schwindelgefühls die Balance und fiel zurück aufs Sofa, auf Charlies Körper. Er drehte sich um, nun saß ich auf seinem Bauch, und wollte mich grinsend zu sich herunterziehen. Ich versuchte, mich gegen seine warmen, angenehm rauen Hände zu wehren, doch er nahm diese Fluchtversuche wie es schien gar nicht mehr wahr und zog mich vehement zu sich herunter. In meinem Kopf drehte sich alles, und so gab ich auf und ließ mich auf seine Brust sinken. Charlies Hand legte sich auf meinen Rücken, ein Stück tiefer als angebracht gewesen wäre. Und die Stimme heulte wütend auf. Ich interessierte mich nicht mehr für sie, sondern überließ mich ganz in dem wohligen Gefühl von Charlies bemuskeltem Oberkörper unter mir und seinen streichelnden Händen auf meiner Haut. Vor dem Haus lief ein Schatten ungeduldig auf und ab.


Ein tiefer Schnarcher weckte mich. Verschlafen richtete ich mich auf und befühlte die seltsame Matratze genauer. Bis mir auffiel, dass diese Matratze ein Mann war, vergingen ungefähr drei Minuten vorsichtigen Tastens. Dann war ich hellwach und richtete mich entsetzt auf. Sofort erfasste mich der heftige Schwindel wieder und ich rutschte von wem auch immer herunter. „Humpfff!“ Ärgerlich zog ich mich am Couchrand hoch und sah das Gesicht des Schlafenden. Charlie Weasley.
Dann kam die Erinnerung. Mist, verdammter. Hier ist etwas gewaltig schiefgelaufen! Ich muss sofort nach Hogwarts zurück! Ich richtete mir mein Kleid und zog mich ganz auf die sehr wackeligen Beine. Mit langsamen, schleichenden Schritten gelangte ich schließlich an den Kleiderständer und holte meine Jacke ab. Draußen fiel mir der von Charlie wütend fallengelassene Schlüsselbund auf. Ich hob ihn hoch und legte ihn auf einen kleinen Tisch im Flur. Dann zog ich die Tür zu.

Gott sei Dank begegnete mir auf der nächtlichen Straße niemand mehr, während ich mehr schlecht als recht herumtorkelte. Wo ging's hier nochmal zum Bahnhof?
Der Alkohol rauschte nach wie vor durch meine Adern und verhinderte klares Denken. Die dünne Jacke fest um mich gewickelt stolperte ich durch die Nacht. Wäre ich zurechnungsfähig gewesen, hätte ich einfach meinen Zauberstab geschwungen und den Fahrenden Ritter gerufen.
Irgendwann gab ich auf und ließ mich auf den Straßenrand sinken. „Ichwillnahause!“, jammerte ich in einem Anfall von kindlicher Verzweiflung. Die Zähne schlugen klappernd aneinander. Apparieren. Ich musste apparieren!
Langsam kroch ich zur nächsten Straßenlaterne und zog mich daran hoch. Keine Menschenseele war in der Nähe, weder Zauberer noch Muggel. Aber die warnende Stimme meldete sich plötzlich wieder, gerade als ich versuchte, mich auf die goldene Dreierregel zu konzentrieren. „Leichtsinnig!“, wisperte sie, „lebensgefährlich!“ Doch mir war kalt und schwindelig und ich wollte nach Hause in mein Bett. Also apparierte ich.

Wie betäubt schlug ich die Augen auf und sah zu dem mächtigen, von Ebern flankierten Hogwartsportal hoch. Ich versuchte, mich aufzurappeln, doch mein linkes Bein wollte mich nicht tragen, also kroch ich auf allen vieren hindurch wie ein Hund.
Unwillkürlich musste ich an den Panther denken. Eigentlich wollte ich nicht nur ein Panther sein. Klar, Panther waren stark und wendig, aber ich wollte auch klein sein, und unauffällig, vielleicht sogar als Haustier durchgehen können. Vielleicht sollte ich McGonagall fragen, ob ich nicht mehrere Tiere sein könnte. Immerhin hatte ich ja auch verschiedene Augenfarben! Es wäre nur fair, wenn ich mehrere Tiere darstellen würde. Und die Gegner würde es verwirren.
Während ich benebelt über meine Animagusform nachdachte, versuchte ich wieder, auf die Beine zu kommen. Mein Kleid war durch das Herumrutschen auf dem nassen Gras durchweicht und schmutzig, zum Teil auch zerrissen, wie mir auffiel. Und ich hatte mich an der linken Seite anscheinend mit roter Farbe beschmiert. Diesmal schaffte ich es, auf zwei Beinen vorwärtszukommen, obwohl man meine Bewegung nicht unbedingt „laufen“ nennen konnte.
Nachher hatte ich keine Ahnung, wie zum Teufel ich es geschafft hatte, bis zum Eingangsportal zu kommen. Ich kletterte unendlich erleichtert die Stufen hoch und zog das widerspenstige linke Bein hinter mir her. Plötzlich wurde alles um mich herum dunkler, obwohl in der Eingangshalle seltsamerweise noch Licht schien. Dort stand eine Gestalt, hochgewachsen und schwarz wie die Nacht, der ich gerade entkommen war. Ein Dämon, ganz sicher. Er bewegte sich auf mich zu. So wie seine Augen glühten, musste es ein Dämon sein. Auch das noch.
Mein benebeltes Gehirn erfasste gerade noch, dass der Dämon mich, offenbar außer sich vor Wut, anschrie: „SIE SIND DIE DÜMMSTE PERSON; DIE SEIT EWIGKEITEN DIESE HALLEN BETRETEN HAT ROBERTS!! FÜNFZIG PUNKTE ABZUG FÜR...“ In der langsam näherkommenden Schwärze erkannte ich noch eine Gestalt, ihr Bart schimmerte perlweiß. „Severus, was ist denn hier los? Was schreien Sie denn so? Amy? AMY! Was ist passiert?!?“ Amy? Wer war denn Amy? Mussten die alle so schreien, mein Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment platzen. Der Schwindel erfasste mich wieder und zwang mich in die Knie. Sofort waren die beiden da. Der Dämon beugte sich über meine linke Seite und murmelte leise: „Zersplintert.“ Für einen Moment sah ich in besorgte Augen. Dann wurde alles schwarz.



*****************
Drama, Drama, meine Lieben! Aber verzweifelt nicht, ich werde gleich morgen das nächste Kapitelchen hochladen, wenn ihr mir fleißig reviewt…


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