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Fanfiction

The tale of Amy Roberts - Der erste Kontakt - Nur ein Spiel

von horizon92

@kumkwat: Hallo, mein Zwilling im Geiste! Ich hoffe, du hast nicht von deiner Mum ärger bekommen, weil du noch um 1 Uhr am Computer warst! Sonst müsste ich mich ja echt schämen. *schäm* aber nein, in Wahrheit freu ich mich, wann immer du meine Geschichten liest. Ja, ich denke auch, dass Snape sie quasi als entschuldigung zum Schach eingeladen hat. Er hatte ja keine Ahnung…dass das später noch wichtig werden könnte. Hab ich jetzt zuviel verraten? Ach egal, du errätst ja eh ständig, was ich vorhabe = ) Ach und übrigens: dein bild ist soooo schnuffig! Das im Hintergrund ist wohl die erwachsene Amy mit zauberstab? Und Klein-Amy mit der pinken strähne! Schnuffig, schnuffig! Und auch noch in Latzhose =)
Vielen lieben dank dafür! Finde ich echt suppper!
Liebe grüße an dich!
Melli


@miss*potter: danke für deinen Kommi! Der Satz mit Scorpius war mir einfach so eingefallen. Manchmal hat man da ja sowas! Danke für den Tipp mit der Füchsin, das ist eine geniale Idee, und ich stimme dir zu, ein Fuchs passt zu ihr. Der Amortentia scheint euch wohl allen gefallen zu haben, was? Jaja, Zaubertränke und ihre Tücken… *g*
Mit den beiden geht es spannend weiter, dass versprech ich dir! Die werden sich noch einige zeit kloppen… aber erst findet Amy ein bisschen Zugang zum Goldenen Trio. Immerhin ein bisschen.

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Kapitel 7
-Nur ein Spiel-

An diesem Wochenende kam endlich ein Antwortbrief von Brooks und Billy. Ich war gerade dabei, den zwei Pergamente umfassenden Aufsatz über die Verwandlung von Tieren in Möbel zu schreiben, als ein stattlicher Habichtskauz an mein Fenster klopfte. Ich öffnete und er hüpfte mir sofort gurrend auf die Schulter. Anfangs zuckte ich zusammen, denn ich erinnerte mich noch gut an den schmerzhaften Biss von Snapes Kauz, doch dieser schien ziemlich friedfertig zu sein, denn er rieb kurz und kräftig seinen Kopf an meinen Haaren und hielt mir sein Bein hin. Ich nahm ihm den daran hängenden Brief ab und wartete, dass er davon flatterte. Doch er blieb einfach hocken und gurrte ab und zu, also riss ich den Brief auf und fing an zu lesen:

Liebe Amy,
na, hast du es gut überstanden, mit dem verrückten alten Mann fort gewesen zu sein? So nennt ihn Sev jedenfalls immer, deinen Onkel. Und was das Süßigkeiten naschen angeht: glaub mir, es täte dir gut mal ein bisschen zuzunehmen! Sev hat sich mir schon bevor du und ich uns kennen gelernt haben in einem Brief anvertraut. Ich zitiere: „Außerdem nervt mich die neue Lehrerin schon zu Tode, obwohl sie noch keinen Monat hier ist. Sie müsste unbedingt lernen, wie man sich bei den Schülern Respekt verschafft, stattdessen benimmt sie sich kindisch und spricht, als wäre sie eine von ihnen. Ich frage mich wirklich, wo der verrückte Schulleiter die wieder aufgetrieben hat. Sie ist ein dürres Persönchen mit langen schwarzen Haaren und braun schimmernder Haut. Wenn sie weiterhin so hungert, wie sie es jetzt tut, wird sie vom nächsten Windstoß erfasst und fortgeweht…“Ich weiß, dass klingt jetzt nicht nett, aber-.-

Der abgebrochene Satz wurde nicht zuende geführt, stattdessen änderte sich die Schrift und ich hatte den starken Verdacht, dass Billy Brooks an dieser Stelle die Feder aus der Hand gerissen und selbst weitergeschrieben hatte.

Verzeih, Amy, Brooks hat offensichtlich bis heute noch nicht begriffen, was das Wort „anvertrauen“ bedeutet. Es wäre lieb von dir, wenn du Severus` Zeilen vergisst und ihn nicht darauf ansprichst. Damals hatte er noch eine ganz andere Meinung von dir.
An dieser Stelle wollte ich mich auch noch bei dir für die schöne Rose bedanken, mittlerweile haben wir den Schriftzug darauf auch entschlüsselt und sind sehr gerührt. Brooks hat sogar Tränen vergossen! Das macht sie wirklich sehr selten. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh wir sind, dich unsere Freundin nennen zu können. Sieh den Kauz, der diese Nachricht überbringt, als ein kleines Zeichen der Dankbarkeit an. Damit du uns auch weiterhin informierst und dafür nicht unbedingt diesen auffälligen Riesen-Phönix schicken musst.
Brooks wollte dich fragen, ob du Lust hättest, dich am Wochenende vor Halloween mit ihr zu treffen. Sie ist ganz wild darauf, dich wiederzusehen. Ob ich mitkommen kann, muss erst einmal offen bleiben. Ich habe in letzter Zeit einiges um die Ohren. Ich vermisse deine so menschliche Gesellschaft sehr und wäre traurig, nicht kommen zu können. Verzeih mir, wenn ich es nicht schaffen sollte.
Brooks wäre noch glücklicher, wenn du Severus mitnehmen könntest. Sie meint, dass ihr beiden ein so süßes Paar abgeben würdet. Ich bezweifle allerdings, dass man Severus als „süß“ bezeichnen sollte, wenn er in der Nähe ist.
Richte ihm bitte die besten Grüße von mir aus und füge hinzu, dass ich ihm vollauf zustimme und es keinen anderen Weg gibt. Er wird wissen, was ich meine. Vielen Dank!

Billy + Brooks
Ich konnte nicht anders als zu grinsen. Die beiden waren einfach zu goldig. Ich schickte direkt den Antwortbrief mit meinem neuen, allzu braven Habichtskauz und meinte, dass ich mich auf ein Treffen freuen würde.

Dann ging ich langsam zum Mittagessen, wo ich mich wieder neben Snape setzte. Er tat, als habe er nichts bemerkt, und aß weiter seine Nudeln. Ich tat mir, an seinen im Brief erwähnten Kommentar denkend, extra reichlich auf und begann ebenfalls. Nachdem ich fertig war, sprach ich ihn schließlich an: „Eben kam ein Brief von unseren Freunden, Professor.“ Ich verwendete absichtlich nicht das Wort Vampire, sonst würde Quirrell uns womöglich hören. Snape fixierte mich und kommentierte trocken: „Herzlichen Glückwunsch, Miss Roberts. Und was bringt mir das?“ -„Nun, Brooks wollte wissen, ob wir uns am Wochenende vor Halloween treffen wollen und ich habe zugestimmt und versprochen, Sie zu fragen, ob Sie gerne mitkommen wollen. Ach, und von Billy soll ich Ihnen ausrichten, dass er Ihnen voll und ganz zustimmt und es keinen anderen Weg gibt. Was auch immer das heißen mag.“ Seine Miene war nachdenklich, während er lauschte. Als ich endete, kam er wieder zu sich und antwortete tonlos: „Er hat Recht. Versteh ich Sie richtig? Wollen Sie, dass wir gemeinsam nach Hogsmeade gehen, obwohl kein Hogsmeadewochenende ist? Sie werden Ihren Onkel fragen müssen, ob wir auch in dieser Regel eine Ausnahme machen dürfen.“ -„Also kommen Sie mit?“, fragte ich und konnte nicht umhin, einen freudigen Ton anzuschlagen. „Habe ich denn eine Wahl?“, fragte er mit Märtyrermiene. Ich dachte an Brooks` Reaktion, wenn er nicht mitkommen würde und schüttelte langsam den Kopf: „Nein, ich denke nicht!“ Dann lächelte ich bei dem Gedanken daran, dass ich bald die Geschwister (hoffentlich beide) wiedersehen würde.
Am Nachmittag kamen dann die Zwillinge vorbei und verschleppten mich zum Quidditchfeld. Dort lief uns eine aufgelöste Angelina entgegen, dicht gefolgt von Oliver Wood, mit dem sie sich offensichtlich gerade gestritten hatte. „Angelina, jetzt wart` doch mal, ich hab das anders gemeint! Ich denke bloß, wir sollten noch warten!“, rief der Anführer der Mannschaft, bevor er uns realisierte. Ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Teenager! Jetzt hielt Angelina direkt vor uns an, wo Fred und George ihr den Weg versperrten und fauchte: „Lasst mich durch, Jungs, ich spiele heute nicht!“-„Angel, hör mal zu, vielleicht solltet ihr euer Liebesleben einfach mal beim Quidditch außen vor lassen. Ein Ehekrieg wird uns bestimmt nicht helfen, die Siegesserie von Slytherin zu stoppen!“, meinte Fred mit einem gequälten Lächeln. Auch George mischte sich jetzt ein: „Sieh mal, wenn Oliver sich noch nicht bereit dazu fühlt, hat er vielleicht Probleme mit bestimmten…Besenstielen, aber das heißt doch nicht, dass du gleich auch noch Quidditch hinschmeißen musst!“ Angelina sah vom einen zum anderen, erst zornesrot, dann nach und nach verständnisloser und nachdem George geendet hatte, lachte sie plötzlich schallend los. Die Zwillinge warfen mir einen fragenden Blick zu, doch ich zuckte nur die Schultern: ich war zwar selbst eine Frau, aber in diesem Moment kam ich selbst nicht ganz mit Angelinas weiblichen Reaktionen mit. „Hey, was ist denn los mit dir?“, fragte ich vorsichtig und legte ihr meine Hand auf die Schulter. Sie lehnte sich, immer noch lachend, gegen mich, als Oliver uns eingeholt hatte und verdutzt, aber auch ein bisschen erleichtert auf sie hinunter sah. Das Mädchen in meinem Arm beruhigte sich nur langsam, dann meinte sie mit belustigter Stimme: „Ihr seid echt herrlich, Jungs. Aber mal wieder völlig auf dem Holzweg! Es geht um Alicia, sie hat doch letztes Jahr nur auf der Reservebank gehockt. Ich hab mich dafür eingesetzt, dass sie in die Mannschaft kommt, aber Oliver ist dagegen, weil er meint, sie ist noch nicht soweit. Er denkt, ich wäre voreingenommen, weil sie meine beste Freundin ist!“ Dabei warf sie Oliver einen ziemlich finsteren Blick zu. Ich schlichtete: „Was haltet ihr davon, sie einfach mal mitspielen zu lassen? Heute ist doch eh nur Training. Danach könnt ihr dann abstimmen, ob sie schon aufgenommen werden soll oder nicht!“ Alle waren einverstanden und gingen ihre Besen holen. Auch ich holte mir meinen Nimbus, den alle bewunderten. „Wow! Du hast uns gar nicht erzählt, dass du so einen hast, Amy!“, empörten sich die Zwillinge. „Vor den Ferien wusste ich auch nicht, dass das so ein guter Besen ist!“, verteidigte ich mich schnell.
Oliver befahl: „Alle auf die Besen! Amy, du spielst für heute die Sucherin, alles klar? Dann los!“ Und wir stießen uns ab.
Das Training machte Spaß, auch wenn ich nicht ernsthaft bei der Suche nach dem Schnatz war, vielmehr beobachtete ich, wie Alicia spielte. Sie war ohne Zweifel gut, nicht ganz so sicher wie Angel, aber doch reif für ein echtes Match, fand ich. Ihr größter Pluspunkt war das perfekte Zusammenspiel mit Angelina, die beiden stimmten sich aufeinander ab, wie es nur zwei beste Freundinnen konnten. Allerdings konnte ich mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen, als George einen Klatscher verfehlte, weil er mit den Gedanken und Augen offensichtlich bei Alicia war.
Nach etwa einer Viertelstunde schaffte ich es, den Schnatz zu fangen. Zufrieden liefen wir zurück zum Schloss und die anderen, besonders George, redeten heftig auf Oliver ein, er solle Alicia in das Team aufnehmen. Irgendwann gab er dann doch nach und alle schlossen jubelnd ihr neustes Mitglied in die Arme.
Fred und George bestanden darauf, dass ich noch mit ihnen in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum kam. „Du gehörst doch dazu! Nur weil du nicht da schläfst, heißt das noch lange nicht, dass du nicht herkommen darfst!“
Dann standen wir vor einem Gemälde mit einer ziemlich fetten Dame, die mit schleppender Stimme fragte: „Passwort?“ -„Caput Draconis!“, antwortete es vielstimmig. Bei dem Wort Draconis musste ich schmunzeln. Dann wurde ich von den Zwillingen am Arm gepackt und mit hinein geschleift. Der Gemeinschaftsraum entpuppte sich als ein gemütliches Stübchen, das in warmen Rot- und Goldtönen gehalten war. Überall standen Sessel und Couches herum, auf denen sich die Schüler tummelten, an der Wand standen auch Tische und in einem Kamin flackerte ein munteres Feuer. Die Fenster boten eine wunderbare Aussicht auf den Schwarzen See, ich nahm an, dass mein eigenes Zimmer etwas weiter links und unterhalb lag.
„Ron, wag es nicht, von mir abzuschreiben!“, ertönte eine zornige Mädchenstimme aus einer Ecke. Ich drehte mich herum, dort saß die kleine Erstklässlerin mit den buschigen Haaren und funkelte den rothaarigen Weasley wütend an. Neben den beiden saß Potter und kritzelte eifrig etwas auf sein Pergament. „Ich hab gar nicht abgeschrieben!“, meinte Ron böse und versuchte, sein Geschriebenes unauffällig verschwinden zu lassen. „Pfff!“, machte das Mädchen und drehte den Kopf weg. Sie kam mir ziemlich eingebildet vor. „Ron?“, unterbrach Potter den Streit plötzlich, „hast du eine Ahnung, was nach den Krebsen in diesen Furunkeltrank kommt? Ich glaub, ich hab`s wieder vergessen!“ -„Nö! Keine Ahnung.“, erwiderte der andere und ich ertappte ihn dabei, wie er wieder auf das Blatt des Mädchens schielte. Mit einer wütenden Geste riss die kleine Streberin ihm das Blatt weg und stopfte es in ihre Tasche, ehe sie mit erhobener Nase hinaus marschierte. „Hermine ist schon ganz schön eingebildet, oder?“, wisperte Ron dem Schwarzhaarigen zu. Der nickte nur und blätterte in seinem Buch, auf der Suche nach dem Furunkeltrank. Anscheinend würde es noch eine Weile dauern, bis die drei Freundschaft schlossen. Ich schlenderte hinüber und setzte mich wie zufällig neben Potter. „Hey, kann ich euch helfen? Hat Snape euch das aufgegeben?“, fragte ich freundlich und nickte zu seinem Pergament. Er nickte und sah mich etwas verwirrt an. Ich streckte die Hand aus: „Ich bin Amy. Wir haben uns neulich in der Winkelgasse getroffen, weißt du noch?“Er ergriff sie und meinte: „Ach, ja klar! Ich wollte mich noch mal entschuldigen, für meine Tante und Dudley. Die beiden sind Muggel der furchtbarsten Sorte! Und Dudley bekommt immer eine Riesenpanik, wenn Zauberer oder Hexen in der Nähe sind, weil Hag… jemand ihm mal einen Schweineschwanz angehext hat! Sie mussten ihn in einem Londoner Krankenhaus unter riesigem Aufwand entfernen!“ Wir prusteten gemeinsam los. Dann mischte Ron sich ein: „Ach, du musst Amy Roberts sein! Meine Brüder haben schon die ganzen Ferien über von dir erzählt. Du hast die Schule abgebrochen, oder?“ -„Ja, aber jetzt muss ich sie beenden, bevor ich selbst wieder unterrichten kann. Wer weiß, vielleicht kann ich nächstes Jahr wieder meinen Posten in Verteidigung übernehmen.“, antwortete ich.
Harrys Miene wurde düster. „Hauptsache, Snape bekommt den Posten nicht! Dieser Fiesling!“
„Wieso denn Fiesling? Gut, er ist sehr parteiisch, aber man kann mit ihm auskommen, also…“
„Nein, ich kann es nicht. Egal, was ich mache, es ist falsch! Er hasst mich, aber ich weiß nicht wieso!“ Ich verstummte, denn das hatte ich auch schon mitbekommen. Und auch ich wusste nicht, warum. Schnell lenkte ich ab: „Tja, dann zeig mir doch mal deine Hausaufgaben, vielleicht kann ich dir helfen, damit er dir wenigstens da keine schlechte Note geben kann!“
Also saßen wir eine halbe Stunde zusammen über Pergament und Buch gebeugt und verfassten eine Hausaufgabe, die nicht einmal von Hermine übertroffen werden konnte.

Die nächsten Tage gingen wie im Flug vorbei. Ich schaute noch öfters nach Harry und Ron, denn die beiden waren ein Paar für sich. Auch Hermine ließ sich des Öfteren blicken und ich versuchte ab und zu, die drei etwas zusammen zu schubsen, doch sie gifteten sich immer nur an. Okay, um der Gerechtigkeit willen muss hinzugefügt werden, dass Harry eigentlich selten mitstritt. Er machte nur hin und wieder Kommentare.
Am Dienstag verlor ich beinahe die Fassung in Zaubertränke, als Snape meinen Trank „akzeptabel“ nannte. Auch die anderen Gryffindors waren wie vor den Kopf geschlagen. Seit wann war Snape fair zu einer von ihnen??? Doch ich hatte immer öfter das Gefühl, dass ich für Snape nicht als Gryffindor zählte. Eigentlich müsste ich darüber doch sauer sein, da ich schließlich ein vollwertiges Mitglied des Hauses war, doch ich war eher erleichtert. Er zog mir zwar hin und wieder ein paar Hauspunkte ab, doch ich glaubte, das geschah eher aus Gewohnheit heraus als durch Boshaftigkeit.
Dienstagmittag fiel zu meinem Glück die Animagusstunde bei McGonagall aus, weil sie Aufsätze zu korrigieren hatte. Ich hatte immer noch keine Ahnung, welches Tier ich sein wollte…
Dann, als ich nichtsahnend am Donnerstag nach dem Unterricht durch die Gänge schlenderte, stürzten plötzlich zwei große Gestalten aus dem Wandbehang zu meiner Linken und packten mich an den Armen. Ich erschrak mich zu Tode und wollte schon um mich schlagen, als mir klar wurde, dass es nur die Weasley-Zwillinge waren. „Jungs, habt ihr mich jetzt erschreckt. Was wird das, eine Entführung?“-„Fast!“, grinste George. „Eine Überraschung! Los, mach die Augen zu! Und nicht schummeln…!“, fügte Fred an und die beiden zogen mich mit und die Treppe hinunter.
„Kommt schon, macht es nicht zu spannend, okay? Was ist es?“, fragte ich neugierig. Doch die beiden schüttelten nur grinsend die Köpfe und zerrten mich weiter.
Ich stolperte auf der Treppe und blinzelte kurz zwischen den Lidern hindurch, doch George hatte es leider bemerkt: „Hey! Gleich verhex ich dich!“-„Bloß nicht!“, flehte ich und war danach ganz brav.
Kurze Zeit später fühlte ich frische Luft über mein Gesicht streifen und wusste, dass sie mich auf die Ländereien verschleppt hatten. Dann befahl Fred: „Okaaaayy… Augen auf!“
Ich schlug se auf und sah mich um. In etwa 300 Meter Entfernung standen die Gryffindors und Slytherins in zwei Reihen, neben jedem von ihnen lag ein Besen.
„Tja, die erste Flugstunde der kleinen Kerle ist jedes Jahr ein Genuss für sich!“, seufzte George und zog mich hinunter ins Gras, Fred gesellte sich zu uns und zog drei Ferngläser hervor. Er hielt mir eins hin. „Danke!“, meinte ich und nahm das Ding mit gemischten Gefühlen entgegen. Ob wir überhaupt zuschauen durften?
Ich hielt mir das Fernglas vor Augen und war äußerst überrascht, als ich plötzlich klar und deutlich Madame Hoochs Stimme hören konnte. „Nun, worauf wartet ihr noch?“, blaffte sie die Schüler an. Erschrocken ließ ich es wieder sinken und sah Fred fragend an - er grinste.
„Tja, da staunst du, was? Unsere neu entwickelten „Fernhörgläser“. Cool, oder?“, meinte er lässig. „Ja, verdammt nützlich!“, antwortete ich beeindruckt. Die beiden überraschten mich immer wieder. „Kannst es dir behalten, wenn du willst. Wir haben noch ein paar!“, bot George großzügig an. „Danke Jungs!“, freute ich mich und hielt mir das Fernhörglas wieder an die Augen.
Gerade war Madame Hoochs Pfiff ertönt, doch Neville war der einzige, der hochschoss. Und nicht wieder herunterkam…!
Wir hielten alle den Atem an, Madame Hooch schrie noch: „Komm zurück, Junge!“, doch Neville schien die Kontrolle abgegeben zu haben. Ich erinnerte mich an meinen furchtbaren Sturz vor einigen Jahren, als ich in der zweiten Klasse in einen Wirbelsturm geraten war… und wusste sofort, was jetzt kam. Der kleine Junge glitt seitlich vom Besenstiel und fiel sieben Meter in die Tiefe. Sofort war ich auf den Beinen und richtete meinen Zauberstab auf ihn, um den Aufprall zu dämpfen: „Emollio Humus!“ Die Weasleys waren nun an meiner Seite und sahen ängstlich zu dem Pulk um Neville hinüber. Dann schaltete sich mein Denken wieder ein und ich hob wieder das Glas an die Augen, als Madame Hooch gerade sagte: „Ihr lasst die Besen, wo sie sind, oder ihr seid schneller aus Hogwarts draußen, als ihr Quidditch sagen könnt!“ und mit einem aufrecht gehenden Neville in Richtung Schloss eilte.
Mein Verdacht, dass das Zuschauen verboten war, bestätigte sich, als die Zwillinge mich packten und hinter die Schlosstreppe zerrten. Als sie verschwunden waren, kamen wir wieder hervor.
„Habt ihr das Gesicht von diesem Riesentrampel gesehen?“, lachte gerade der kleine Malfoy. Zu dem passt der Name eines Kaktus wirklich gut!
Ich sah, wie die anderen Slytherins in sein Lachen einstimmten und die Gryffindors sie scharf zurechtwiesen. Dann hob Draco irgendetwas vom Boden auf und zeigte es den anderen. „Schaut mal, das blöde Ding, das die Oma von Longbottom ihm geschickt hat!“
Ein Erinnermich glitzerte in der hellen Sonne. Jetzt sah ich, wie Harry vortrat. Er zitterte vor Wut. „Gib es her, Malfoy.“
„Ich glaub, ich steck es irgendwohin, damit Longbottom es sich abholen kann - wie wär's mit - oben auf einem Baum?“
Ich betete insgeheim, dass Harry nicht auf diese Stichelei hereinfiel - doch meine Gebete wurden nicht erhört. „Gib es her!“, schrie der Schwarzhaarige.
Anstatt auf ihn zu hören, schwang Malfoy sich in die Lüfte. Harry machte nun Anstalten, ihm nachzufliegen. Die Weasleyzwillinge stöhnten.
Plötzlich stieß Fred George an und flüsterte ihm was zu, aber ich verstand dennoch, was er sagte: „Snape kommt!“ Die Panik in seiner Stimme war unüberhörbar. Wenn Snape Harry in der Luft sehen würde, würde er die Gelegenheit beim Schopfe packen und ihn rauswerfen. Das konnte ich nicht zulassen! Entschlossen sprang ich auf die Füße und steckte das Fernhörglas ein. „Ihr geht und passt auf, dass Harry nichts passiert, klar? Ich halte Snape auf!“, befahl ich und sprang die Treppenstufen hoch. Er kam bestimmt aus den Kerkern, also hastete ich zur Treppe und überlegte einen Moment, wie ich es angehen sollte, ihn aufzuhalten.
Dann fiel mir etwas ein - und ich stöhnte ergeben. Zwei Stufen unter mir befand sich eine Trickstufe. Ich schloss die Augen und trat genau hinein, sodass ich bis zu den Knien darin versank. Im nächsten Moment rauschte die Fledermaus auch schon um die Ecke. „Professor Snape! Hätten Sie vielleicht die Güte…?“, fragte ich mit leidender Stimme und sah ihn an. „Roberts! Verdammt noch mal, selbst ein Erstklässler hätte mehr Verstand!“, fauchte er genervt und zog mich an den Armen. Ich machte mich absichtlich schwer und setzte eine Jammermiene auf: „Auuu! Die Arme abreißen kann ich mir auch selbst, danke!“
„Jetzt stellen Sie sich auch noch an wie eine Erstklässlerin!“, meinte Snape spöttisch. Dann beugte er sich zu mir herunter und schlang, bevor ich überhaupt realisiert hatte, was er da tat, die Arme um meine Taille. „Hey!“, empörte ich mich. Dann hob er mich einfach hoch, als würde ich nichts wiegen. „Das hätte ich so einem dürren Kerl wie Ihnen gar nicht zugetraut!“, rutschte es mir heraus, bevor ich mir auf die Zunge biss. Seine Miene verfinsterte sich und er ließ mich schnell los. „Ich bin absolut zufrieden mit meinem Körpergewicht, Miss Roberts!“
Und er drehte sich um und wollte durch die Eingangshalle gehen. Schnell hastete ich ihm nach und rief, auf einen Überraschungseffekt hoffend: „Es sollte keine Beleidigung sein, Sir! Ich mag dürre Männer!“ Und es wirkte, denn er wirbelte schneller herum, als ich es für möglich gehalten hätte. „Wie soll ich das denn jetzt bitte verstehen?“, fragte er mit einem Hauch Unsicherheit in der Stimme. Ich hielt knapp vor ihm an und antwortete: „Gar nicht! Also, ich wollte ehrlich gesagt zu Ihnen!“ -„Zu mir? Freiwillig?“ Snape klang ehrlich verblüfft. Ich schnaubte: „Ja, freiwillig! Und nein, ich habe diesmal keinen Liebestrank intus. Ich fordere Sie hiermit zur Revanche!“ Langsam aber sicher reifte ein Plan in meinem Schädel, mit dem ich Snape von den Ländereien fortlocken konnte. „Welche Revanche? Können Sie sich mal deutlicher ausdrücken?“, wollte er wissen. „Na, zur Revanche im Schachspielen! Ich schulde Ihnen noch zwei Spiele. Also, was ist?“, fragte ich frech. Er sah mich stirnrunzelnd an: „Meinetwegen. Kommen Sie später in mein Büro.“ Und damit war er wieder auf dem Weg nach draußen. Mist! Meine Taktik war nach hinten losgegangen.
„Halt, Professor!“, schrie ich fast schon panisch und stürzte nach vorne, um ihn am Ärmel aufzuhalten. Leider stolperte ich, ungeschickt wie ich war, über den glatten Boden und knallte ungebremst gegen ihn. Sofort schob er seine Arme unter meine Ellbogen und zog mich wieder hoch. „Sind Sie eigentlich von allen guten Geistern verlassen?“, polterte er wütend. Ich schrumpfte ein bisschen. „N-nein, aber Sie können jetzt nicht raus!“
„Ach, und wieso nicht?“, kam es zynisch daher.
„Weil….weil es regnet!“, schloss ich lahm. Er zog die Augenbraue hoch.
„Weil es regnet.“ Offensichtlich dachte er, ich wäre verrückt geworden.
„Sonst noch was? Ich habe eben aus dem Fenster geschaut, da war noch strahlender Sonnenschein. Suchen Sie sich jemand anderen, den Sie mit dummen Lügen nerven können.“, fauchte er und wollte mich einfach so stehen lassen, doch ich stellte mich ihm in den Weg und stemmte die Hände in die Hüften.
„Jetzt reicht es aber, Mister Snape!!!“ Meine Stimme hatte einen drohenden Ton angenommen. Das war zwar nur ein Spiel, aber so beleidigen lassen wollte ich mich dann doch nicht. Er machte einen kurzen Schritt auf mich zu, sodass wir fast Nase an Nase standen. „Ach ja??“, flüsterte er und sein Atem streifte mein Gesicht. Merkwürdig. Er ging sehr unregelmäßig.
„Merken Sie denn nicht, dass ich gerne jetzt mit Ihnen spielen will?“, fragte ich mit zitternder Stimme. Die Wut war verpufft, als hätte es sie nie gegeben.
„Na gut. Dann spielen Sie.“, antwortete er und versuchte, unbeteiligt zu klingen. Doch ich konnte sehen, wie seine Pulsschlagader heftiger pochte.
Kurzentschlossen legte ich meine Hand auf seinen Arm und zog ihn wieder in Richtung Kerker. Und zu meinem größten Erstaunen ging er brav mit.

Severus:

Was meinte sie mit spielen? Doch nicht etwa das, woran er denken musste, seit sie das Wort spielen verwendet hatte? Woran er denken musste, seit er sie gesehen hatte, wie sie so feurig vor ihm gestanden und ihn angepflaumt hatte? Nein, das konnte sie unmöglich meinen… nicht bei ihm. Ausgeschlossen. „Schulordnung, Severus, Schulordnung!“, erinnerte er sich wütend. Dann legte sich ihre Hand auf seinen Arm und sie zog ihn in Richtung Kerker. Er könnte sich einfach weigern. Er müsste einfach stehenbleiben und in die Gegenrichtung ziehen. Er wollte doch eben noch rausgehen. Warum tat er es dann nicht?
Er wusste es nicht. Aber dieses Mädchen - diese Frau - hatte in diesem Moment die absolute Kontrolle über ihn. Sie hatte keine Ahnung, wie viel. „Na gut!“, hörte er sich sagen, doch es klang seltsam fern. „Ein Spiel!“

Amy:

Also opferte ich mich noch einmal auf, um ein weiteres Match mit ihm zu spielen. Doch mit Snapes Vorschlag hatte ich nicht gerechnet. Wir saßen gerade auf der Couch, vor uns das aufgebaute Spielbrett, als er plötzlich die Stille durchbrach: „Wie wäre es, wenn wir dieses Spiel etwas… spannender gestalten?“ -„Wie das denn?“, fragte ich argwöhnisch.
„Mit einer kleinen Wette, zum Beispiel. Der Verlierer muss die Bedingung des Gewinners erfüllen.“ Ich rollte die Augen: „Ich weiß, wie man wettet!“ -„Also?“ Ich überlegte einen Moment. Die Chancen, dass ich gewann, lagen ungefähr 10:90. Keine gute Aussicht… Aber wozu war ich eine Gryffindor?
„Einverstanden. Nennen Sie Ihren Wetteinsatz!“
„Wenn Sie verlieren, nehme ich Sie zum Zutaten sammeln für eine Nacht mit in den Verbotenen Wald.“
Ich nickte und erwiderte: „Und wenn ich gewinne, dann müssen Sie zum Halloweenball einen weißen Anzug tragen!“
Er zog die Augenbrauen hoch, aber ich blickte ihn unverwandt an, bis auch er nickte. Dann begannen wir.
Leider war ich nicht so ganz bei der Sache und machte einige Fehler, und irgendwann stand dann sein Läufer in der Lücke, die eben noch der Ausweg für meinen König gewesen war. Mit einem Ruck erhob sich Snape und stand plötzlich hinter mir. Er beugte sich zu mir hinunter und hauchte leise, in einem gänzlich unbekannten Tonfall: „Schachmatt!“ Ich zitterte kurz und fragte dann säuerlich: „Und wann ist unser kleiner Ausflug?“ -„Oh, der dauert noch ein bisschen. Nicht vor Februar, würde ich sagen.“
Sein Grinsen war deutlich hörbar. Ich knurrte leise und stand ebenfalls auf. „Dann bis Freitag, Sir!“, meinte ich steif und ging zur Tür. „Sie meinen bis morgen!“, rief er mir nach, dann war ich draußen.
Meine Laune hob sich auch nicht unbedingt, als mir die Zwillinge im zweiten Stock über den Weg liefen und aufgeregt berichteten, dass Harry Potter als Sucher in die Quidditchmannschaft aufgenommen worden war. Der Junge hatte echt mehr Glück als Verstand!


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