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Fanfiction

The tale of Amy Roberts - Der erste Kontakt - Der große Potter kommt

von horizon92

@iris: du hast eigentlich recht, wir können auch unsere echten namen verwenden ^^ Jaaahh, sie hat halt etwas länger in der muggelwelt gelebt, und außerhalb von England, daher hat sie ein bisschen was verpasst. Aber Greyback ist ja sowieso ein A... den muss man nicht unbedingt kennen.
Das mit dem halloweenball hab ich einfach mal dazuerfunden... nur weil rowling das nirgends erwähnt, muss das ja nicht heißen, dass er nicht existiert^^ ich mein, Harry war ja nie im siebten, kann sein, dass er das einfach nie mitbekommen hat. Du hast es erfasst, snape ist eifersüchtig auf luci^^ doof, oder?
@chilly: danke! und nein, das kommt doch nicht blöd, ich hab dir ja schon erklärt, wies geht! Und, hast dus hinbekommen?

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Kapitel 5
-Der große Potter kommt-

In der Nacht auf den ersten September träumte ich viel wirres Zeug. Es begann damit, dass Quirrell in mein Zimmer schlich, während ich schlief, und überall Zettel mit der Aufschrift „Schönes Kostüm“ verteilte. Dann änderte sich die Szene und die Graue Dame schimpfte mich aus, weil ich irgendein Diadem vergessen hätte, ihr wiederzugeben. Dann verwandelte ich mich und an meiner Stelle stand ein gutaussehender, junger Mann und schmeichelte dem Geist, um den Standort dieses Diadems herauszubekommen. Von diesen albernen Dingen träumte ich, als mein Traum plötzlich durch etwas anderes ersetzt wurde.

In einem pompösen Wohnzimmer mit teuren Teppichen und einem riesigen Kronleuchter an der Decke, kniet Greyback zitternd vor einem Mann mit blonden Haaren, den ich nur schwer als Lucius Malfoy identifizieren kann. „Du sagst, sie hat Parsel gesprochen? Und du bist dir ganz sicher? Sag schon, Greyback! Spuck's aus! Crucio!“ Der Mann krümmt sich auf dem Boden und schreit seinen Schmerz heraus, bis Malfoy von ihm ablässt, das Gesicht zu einer höhnischen Maske verzerrt. Greyback zittert: „Ja, ich bin mir… ganz sicher …dieses Zischeln erkennt man einfach! Aber sie wollte mir ihren Namen nicht verraten…“-„Und du hast dich von einer Frau überrumpeln und ausschalten lassen, du erbärmlicher Wicht! Sei froh, dass der Dunkle Lord Geschichte ist, sonst könntest du dich auf weit schlimmere Schmerzen gefasst machen! Crucio!“ Wieder schreit der gepeinigte Werwolf laut auf… als Malfoy von ihm ablässt, beeilt er sich, noch etwas anzuhängen: „Ich wollte ihr folgen, aber ich verlor die Spur im Tropfenden Kessel, sie muss mit Flohpulver abgehauen sein!“ -„War's das schon?“, meint Malfoy höhnisch und hebt den Stab in Anschlag, „soviel hätte auch mein elfjähriger Sohn rausfinden können!“ -„NEIN!“, schreit Greyback panisch, „das Wichtigste kommt erst noch! Ihre Spur wurde von einer anderen begleitet, die ich erkennen konnte!“ Der blonde Extodesser sieht ihn abwartend an und fragt: „Wer war es?“ Greyback guckt erleichtert zu Malfoy empor und krächzt heiser: „Snape! Es war … Severus Snape!“

Schweißgebadet wachte ich auf und wusste sofort, was passiert war: ich hatte einer meiner Visionen gehabt. Ich ging auf wackligen Beinen ins Bad, um mich zu duschen und anzuziehen. Heute würde ich den Pullover und den Rock zum ersten Mal offiziell tragen, wenn die Schüler aus den Ferien zurückkehrten. Fred und George Weasley würden vermutlich vor Freude in die Luft gehen, wenn sie mein Gryffindor-Abzeichen sahen. Ich konnte ihre Gesichter kaum erwarten!

Der Werwolf wurde bald schon aus meinen Gedanken verdrängt, denn mein „lieber“ Onkel spannte mich in die Schmückung der Großen Halle ein. Ich ließ mich von Hagrid hochheben, um die Fackelhalter zu entstauben. „Noch ein Stückchen, bitte! Tu dir keinen Zwang an!“
Unter mir schnaubte es: „Un' was, wenn du runterfällst? Lieber immer schön vorsichtig!“
Ich grinste in mich hinein und schwang meinen Zauberstab: „Ratzeputz!“ Und schon glänzte er wieder.
„Was machen Sie denn da? Ihren Frühsport?“, schnarrte es von unten. Ich wusste sofort, wer das war, deshalb zog ich es vor, nicht zu antworten: ab heute durfte Snape mir Hauspunkte abziehen. Leider schien auch er das nicht vergessen zu haben! „Fünfzehn Punkte Abzug für Gryffindor, für gefährlichen Leichtsinn!“, kam dann auch prompt. „Aber sie hat doch nix gemacht, Professor!“, empörte sich Hagrid, doch ich tätschelte nur seine Schulter, als er mich runterließ, und meinte: „Bemüh dich nicht, Hagrid! Wäre ich unten geblieben, hätte er mir Hauspunkte wegen Faulheit und Arbeitsscheu abgezogen.“ Snape lächelte boshaft und nickte in Richtung Lehrertisch, der sich zum Frühstück gefüllt hatte: „Kommen Sie mit, Roberts!“ Um nicht noch mehr Hauspunkte gleich am ersten Tag zu verlieren, folgte ich ihm brav und setzte mich auf meinen Platz. „Das nächste Mal sollten Sie bei so einer Aktion keinen Rock mehr tragen, nur so als kleiner Tipp!“, flüsterte er mir zu, sodass Pomona Sprout, die auf seiner anderen Seite saß, uns nicht hörte. „Wo Sie alles Ihre Augen haben, Professor Snape!“, schoss ich zurück und versuchte, mir keine Scham anmerken zu lassen.
Seine Augen blitzten: „Haben Sie gerade Anspielungen gemacht, ich hätte Ihnen unter den Rock geschaut? Zehn Punkte Abzug für Gryffindor für Anmaßung eines Lehrkörpers!“ -„Entschuldigen Sie mal bitte, wer hat denn hier mit den Anspielungen angefangen?“, entrüstete ich mich. „Ich habe Ihnen lediglich einen Rat erteilt, Miss Roberts! Und ich verbitte mir diesen Ton!“, meinte er und grinste mich siegessicher an. Okay, er wollte offensichtlich Krieg! Den kann er haben, Frauen sind in solchen Dingen den Männern haushoch überlegen!
Ich hob die Stimme und verkündete mit dem unschuldigsten aller Blicke laut: „Ja, vielen Dank, Sir. Ich werde mir Ihren Rat zu Herzen nehmen, und aufpassen, dass Sie mir nächstes Mal nicht mehr unter den Rock sehen können!“
Der ganze Lehrertisch verstummte und alle sahen fassungslos hinüber. Nur Albus, der pfiffige alte Kerl, grinste in seinen Bart hinein. Snape währenddessen hatte ziemlich Farbe ins Gesicht bekommen und stand auf, um fluchtartig die Halle zu verlassen. Sobald er weg war, klärte ich die Lehrer über das Missverständnis auf und alle warfen sich über den Tisch vor Lachen, selbst die strenge McGonagall ließ sich zu ein, zwei Lachern hinreißen.

Leider blieb diese Finte nicht ohne Folgen. Denn kaum war ich in meinem Zimmer angelangt, da flatterte ein ziemlich fusseliger Waldkauz herein und kreischte laut, während er meinen Kopf umkreiste. Ich brauchte zehn Versuche, bis ich das Mistvieh endlich eingefangen und beruhigt hatte. Dann erst schaffte ich es, ihm das Pergament abzuringen, das lose am Bein befestigt war. Es kostete mich einen blutenden Finger, denn der dumme Kauz schnappte nach mir, als ich den Zettel endlich in der Hand hielt. Der Inhalt ließ meine Laune nicht grade in die Höhe schießen:

Miss Roberts,
ich erwarte Sie Punkt zwei Uhr Mittag in den Kerkern, zum Tränkebrauen. Sehen Sie es als eine Strafarbeit und seien Sie pünktlich.
Professor S. Snape
P.S. Behandeln Sie meinen Vogel mit Vorsicht, er mag keine Mädchen.

Ich schnaubte empört. Das man mich mit meinen stolzen 26 Jahren Lebenserfahrung noch als Mädchen abstempelte, war nun wirklich zuviel! Und dann auch noch Tränkebrauen! Letztes Jahr hatte ich mich nicht wirklich geschickt angestellt, und auch die paar Zusatzstunden, die mir mein barmherziger Onkel im Urlaub gegeben hatte, würden nicht groß etwas bewirken können. Erst recht nicht, wenn man einen so pareiischen und muffigen Lehrer hatte wie Snape!
Ich traute ihm glatt zu, mich stundenlang denselben Trank brauen zu lassen, bis ich ihn hinbekam - eine grauenhafte Vorstellung! Außerdem verlangte er von mir, ohne Mittagessen zu ihm zu kommen. Dabei hatte ich so gut wie nichts gefrühstückt!
Der Vogel wackelte ungeduldig mit dem Kopf und stieß einen leisen Schrei aus.
Schnell schnappte ich mir eine Feder vom Nachttisch und kritzelte eine Antwort auf die Rückseite des Pergaments:

Lieber Herr Professor S. Snape,
natürlich werde ich hinunterkommen und Ihnen ein wenig Gesellschaft beim Rumpanschen leisten! Ich freue mich schon darauf, aber vorher tausche ich noch schnell meinen Rock gegen eine Hose, wenn es Ihnen nichts ausmacht.
Amy
P.S: Ich entschuldige mich für mein schlechtes Benehmen am Essenstisch. Es war einfach zu verlockend. Passen Sie auf Ihren lieben

„Würde zu gern wissen, wie du heißt.“, murmelte ich und behielt meinen Sicherheitsabstand lieber bei. „Waldo? Pfiffi? Oder doch lieber Hubertus?“ Der Kauz legte den Kopf schief und blickte mich skeptisch an. Er war ganz sicher nicht so intelligent wie Fawkes! Ich wünschte mir eine Schneeeule. Die waren schön, majestätisch und freundlicher als diese Waldkäuze.
„Wie wär's mit Bruno? Oder Otto? Nein warte! Merlin? Willi der Willkürliche? Nein, Emmerich, Emmerich der Böse! Auch nicht?“ Der Kauz trat nun nervös von einem Bein aufs andere und starrte zum Fenster. Dann kam mir ein Geistesblitz: „Na klar, jetzt weiß ich's: Du bist Ulrich der Komische Kauz!“ Ich lachte mich halb tot und beendete rasch meinen Brief:

...Ulrich auf. Ich sehe schon, er und ich, wir werden noch die besten Freunde!

Kaum hatte ich den Brief (auf meine Finger achtend) an seinem Bein befestigt, rauschte Ulli aus dem offenen Fenster.
Ich hätte immer noch gerne eine Schneeeule. Aber das waren nunmal die teuersten Haustiere überhaupt. Schade!

Rasch klaubte ich meine Siebte-Klasse-Zaubertrankbücher hervor, um noch ein bisschen zu lernen. Dass ein Bezoar ein Stein aus dem Magen einer Ziege war, der einen vor den meisten Giften retten konnte, wusste ich allerdings schon vorher, also übersprang ich den Abschnitt.
Nebenbei wedelte ich noch mit dem Zauberstab, um den CD-Player anzuschalten, der auch gleich bereitwillig den Muggel-Hit „Aisha“ abspielte - bei dem ich dummerweise immer einschlief...

So kam es, dass ich um fünf Minuten nach zwei aufwachte, um entsetzt auf die Uhr zu starren und aufzuspringen, wobei ich mir dummerweise den Zeh am Bettpfosten stieß. Ich hüpfte aus der Tür, während ich meine Schnürsenkel band, und rieb mir, während ich hinunterrannte, das schmerzende Genick, das nach dem auf-dem-Zaubertrankbuch-schlafen protestiert hatte.
Zu allem Überfluss verpasste ich auch noch meine Lieblingsabkürzung und stürzte auf der Treppe beinahe durch die verdammte Trickstufe.
Als ich dann - endlich! - an Snapes Labortür ankam und klopfte, bekam ich keine Antwort. Fluchend versuchte ich es bei seinem Büro, und tatsächlich flog mir ein ziemlich unfreundiches „Herein!“ entgegen. Zögernd drückte ich die Tür auf und schluckte beim Anblick der toten Tiere überall an den Wänden.
Noch mehr schluckte ich allerdings beim Anblick von Snape! Sein schiefes Grinsen und der extrem langsame Blick zur Uhr ließen mich nichts Gutes ahnen.
„So, Miss Roberts! Sie haben also schließlich doch noch beschlossen, mich mit Ihrer Anwesenheit zu beehren?“, fragte er dann auch gefährlich leise. „Ähm, ja, ich weiß, dass ich zu spät bin, dass war so: also ich hab noch ein bisschen gelernt, aber dann kam auf einmal dieses Lied, bei dem ich immer einschlafe und ich bin erst vor fünf Minuten aufgewacht und hab mir auch noch den Zeh gestoßen, das macht schon mal mindestens eine Minute aus, und dann musste ich noch die Schnürsenkel binden, nochmal ne Minute, und dann hab ich meine Abkürzung verpasst, macht fünf Minuten, und dann bin ich auch noch über diese verflixte Trickstufe gefallen, das macht nochmal drei Minuten zuzüglich Gefluche, also bin ich doch eigentlich pünktlich, oder?“ Das kam aus Zeitmangel alles auf einmal hervor wie ein Wasserfall, und als ich geendet hatte, schnappte ich nach Luft und wartete sein Urteil ab. Obwohl ich mir nicht wirklich Hoffnungen auf Strafmilderung machte. Snape sagte eine Weile lang gar nichts, dann kam er mit zwei langen Schritten drohend auf mich zu und sagte langsam: „Das...“, ich hielt wieder den Atem an, „war der größte Schwachsinn und die dümmste Ausrede, die ich in meiner ganzen Lehrzeit in Hogwarts je gehört habe. Mit Ausnahme vielleicht von Flint, der beim Quidditchspiel Fred Weasley mit dem Schlagholz auf den Kopf geschlagen und steif und fest behauptet hat, er dachte, dieser sei ein Klatscher.“
Ich atmete enttäuscht aus. Er glaubte mir nicht! Dann kam noch ein: „Zehn Punkte Abzug für Gryffindor!“ hinzu. Plötzlich war er wieder glänzend gelaunt. Ja, es brauchte bloß ein paar Minuspunkte, um Severus Snape glücklich zu machen!
„Auf zum Brauen!“, befahl er und deutete auf die Tür zum Labor, wie Hannibal seine Truppen zur Schlacht aufrufen würde.
Seufzend fügte ich mich in mein Schicksal und trottete ihm hinterher in den langen Raum mit den vielen komischen Gerätschaften und den Kesseln. Er packte einen großen, bauchigen am henkel und hob ihn auf den Labortisch. „Miss Roberts, Sie werden heute unter meiner Aufsicht den Amortentia brauen. Stellen Sie sich geschickt an! Sonst überlege ich mir, ob Sie nicht eine kleine Kostprobe schlucken sollten.“, schnarrte er mit überheblichem Grinsen. Ich erschrak: „Ähm, okay, ich streng mich an. Dann geben Sie mir mal das Rezept.“ Dann sah ich seinen Gesichtsausdruck und fügte schnell ein „Bitte!“ hinzu. Er nickte zufrieden und schwang den Zauberstab, woraufhin ein Blatt Pergament vor mir erschien.

Ich schluckte und sah mich suchend um. Als ich das letzte Mal hier brauen sollte, lagen die benötigten Zutaten schon auf dem Tisch. „Ähm, Professor? Wo soll ich das ganze Zeug denn herbekommen?“, fragte ich und merkte gar nicht, dass ich mal wieder ins Fettnäpfchen getreten war - bis er mich darauf hinwies: „Miss Roberts, ich werde Ihnen kein Zeug geben, höchstens ein paar Zutaten. Können Sie sich nicht etwas gewählter ausdrücken?“, tadelte er. Ich antwortete erbost: „Wenn es drauf ankommt, mach ich das immer, aber hier ist das doch egal! Hauptsache ich braue die Brühe hier richtig zusammen!“ Er schüttelte den Kopf, als wolle er sagen: Ich geb's auf! und ging zu einem verschlossenen Schrank an der Wand. Einen gemurmelten Zauberspruch später schwangen dessen Türen auf und enthüllten eine Fülle an Pflanzen, Pulvern, Insekten und allem, was man sonst noch so brau(ch)te.
„Okay, vielen Dank der Herr!“, meinte ich und besah mir den Zettel, ehe ich die Zutaten raussuchte.
Dann kehrte ich zum Tisch zurück, an den Snape sich bereits lässig lehnte und mit strengem Blick beobachtete, was ich geholt hatte. Während ich die Fischaugen zerschnibbelte, wie in dem Pergament angegeben, ergriff mich langsam die Nervosität. Er sagte keinen Ton, aber sobald ich ihm einen Blick zuwarf, trafen sich unsere Augen für einen Moment. Meine Hände begannen langsam zu zittern. Ich kippte rasch die Fischaugen hinein und rührte den Kessel zweimal im Uhrzeigersinn, ehe ich zum nächsten Schritt überging: dem Zerhacken und Stampfen eines kaktusähnlichen Gewächses, der sogenannten Draco Nevruma.
Das Brauen unter Snapes Aufsicht war noch tausendmal schlimmer als befürchtet. Andauernd stoppte ich mit dem Messer knapp oberhalb meines Fingers, um geradeso ein Blutbad zu verhindern. Besondere Panik bekam ich, als es an das Zufügen der Eisenhutessenz ging, die bei einer falschen Dosierung tödlich wirken konnte. „Nur drei Tropfen, Amy, drei Tropfen!“, sagte ich mir immer wieder leise. Das Problem waren immer noch meine zitternden Hände, die nicht so wollten, wie ich wollte. Nur mit äußerster Willensanstrengung gelang mir das Kunststück, die Phiole im genau richtigen Moment vom Kessel wegzuziehen, sodass der verschüttete vierte Tropfen auf den Boden fiel.
Als ich in den Ferien mit Albus gebraut hatte, stand er nicht die ganze Zeit daneben, sondern ging auch mal durch den Raum, und vor allem hatten wir uns unterhalten. Die Unterhaltung fehlte hier absolut, Snape hätte mir ebensogut drei Kameras in den Raum stellen und gehen können - oder eigentlich hätte es die ganze Sache erträglicher gemacht. Aber dass er mir so nahe war und mich mit Argusaugen beobachtete, machte mich sehr nervös.
Ich konnte nicht sehen, wie seine Augen immer häufiger von dem Kesselinhalt und meinen Händen zu meinem Gesicht fuhren, wie er das kleinste Detail darin bemerkte: den verspannten Gesichtsausdruck, das leichte Herumkauen auf der Unterlippe und die sanfte Falte, die sich in der Stirnmitte abzeichnete. Auch die seltene Augenfarbe, eine Kombination aus grünen Sprenkeln in flüssig-blauen Seen, fiel ihm auf. Sie bedeutete Nervosität, auch das Unwohlsein bei Lampenfieber und Unsicherheit. Und sie gefiel ihm offensichtlich, doch wie gesagt: all das entging mir völlig. Ich war gefangen von der schwierigen Aufgabe, diesen Trank zu brauen.

Wie froh war ich, als es an das Hinzufügen der letzten Zutat ging: flüssiger Koboldstein. Und eben weil ich so froh und erleichtert war, verpatzte ich es. Mir rutschte die besonders dicke Phiole aus der Hand und die Hälfte des Inhalts ergoss sich über meine Finger, anstatt in den Kessel. Sofort brannten die Stellen, wo mich Tropfen davon berührt hatten, wie Feuer, und Snape packte mich an den Handgelenken: „Verdammt noch mal, Roberts! Was ist bloß los mit Ihnen? Wussten Sie nicht, das Koboldstein in seiner flüssigen Form ätzend ist?“ Noch während er das sagte, rauschte er davon in ein angrenzendes Zimmer. Er rief noch irgendwas, doch ich bekam es kaum noch mit, zu heftig war der Schmerz, der sich über die Hände ausbreitete. Ich konnte kaum hinsehen, mittlerweile hatten sich bereits unansehnliche, feuerrote Kuhlen gebildet, aus denen es dampfte. Dann war Snape auch schon zurück und schwang erst einmal seinen Zauberstab darüber. Die Wunden schlossen sich und die Flüssigkeit verschwand, aber das Brennen blieb. Als sich auch noch Snapes Hände auf meine legten, schrie ich auf und entriss sie ihm wieder. Zwei sanfte Tränen flossen, von dem Schmerz ausgelöst, meine Wange hinab. „Ganz ruhig, versuchen Sie, sich zu entspannen! Die Salbe wird helfen!“, versprach Snape in dem Versuch, sanft und tröstend zu klingen - wohlgemerkt, in dem Versuch! Ich konnte schon wieder leicht grinsen und streckte zögerlich die Hände aus. Er ergriff sie und schmierte eine dicke, grünstichige Paste darauf, die er anschließend mit einem Verband umwickelte. Unwillkürlich fragte ich mich, warum er sich das alles nicht sparte und mich zu Madame Pomfrey schickte.

Nicht, dass ich mir das gewünscht hätte. Snape war wirklich erstaunlich geschickt im Verarzten. Als meine Hand vollständig verbunden war, hielt er sie noch kurz fest und fragte mich sachlich: „Haben Sie noch irgendwo Schmerzen?“ Ich ließ mir absichtlich Zeit mit der Antwort, weil ich meiner Stimme nicht so ganz trauen wollte. Dann antwortete ich scherzhaft: „Ja, meine Rückenbeschwerden sind echt nervig, wie wäre es mit einer kleinen Massage?“ Sofort ließ er meine Hand los und stand wieder auf (er hatte während der Verarztung vor mir gekniet). „Wie es aussieht, sind Sie wieder ganz die Alte!“, meinte er trocken und hängte noch ein: „Passen Sie auf den Trank auf!“ an, während er in seinem Büro verschwand. Schnaubend sah ich das tieforangene Gebräu an. Müsste es nicht eigentlich regenbogenfarbig sein? Stirnrunzelnd sah ich im Rezept nach. Dort stand:
Nach Beifügen des Koboldsteins dreimal im Uhrzeigersinn und fünfmal in Gegenrichtung rühren. Anschließend zehn Minuten ziehen lassen.

Ich tat wie befohlen und wartete ab. Tatsächlich, nach einer Weile wurde der Trank erst durchsichtig, und dann kamen immer mehr Farben zum Vorschein. Fasziniert sah ich zu. Manche Tränke waren wirklich ein Wunderwerk!!!
Dann roch ich es. Ganz schwach zuerst, nicht wirklich wahrnehmbar, doch je leuchtender die Farben wurden, desto stärker wurde auch der Geruch. Er roch wie die Gänge des Schlosses, alt und zeitlos gleichermaßen, duftete so wie Vampire und war mit einer leichten Hundenote versehen. Doch all diese guten Gerüche wurden überdeckt von einem herben Aroma, das ich nicht zuordnen konnte. Merkwürdig, ich war mir sicher, es schon einmal irgendwo wahrgenommen zu haben!
Plötzlich ertönte Snapes mürrische Stimme aus der offenen Tür: „Roberts! Was parfümieren Sie sich hier zu! Das ganze Büro riecht schon nach Ihnen!“ Verblüfft roch ich an mir, doch es war alles wie immer. „Ich hab mich nicht einparfümiert, dass muss der Trank sein, er ist fertig!“, rief ich zurück und vernahm das Scharren eines Stuhls. Einen Augenblick später trat Snape mit einem verblüfften Gesichtsausdruck herein und besah sich mein Trankergebnis.
„Nun, er sieht schon mal nicht schlecht aus, aber irgendwie scheint er nicht richtig zu funktionieren … trotzdem, Roberts, dafür haben Sie schon fast zwei Stunden gebraucht, und das ist nur Stoff der sechsten Klasse! Wie wollen Sie bei diesem Schneckentempo denn die siebte schaffen? Außerdem zittern Sie viel zu viel, das lenkt Sie nur ab! Sie sollten wirklich lernen, zu entspannen!“
„Entspannen!“, schnaubte ich, „wie soll ich mich denn bitte entspannen, wenn Sie Kekskopf die ganze Zeit neben mir stehen und mich beobachten? Das ist nicht leicht, sage ich Ihnen!“
Er grinste dieses dreckige Fieslings-Grinsen: „Mache ich Sie etwa nervös?“-„Nein! Na ja, schon, aber das liegt nicht an Ihnen, so hätte ich auf jeden reagiert.“, erwiderte ich achselzuckend. Er zog seine Augenbraue hoch und wies zur Tür: „Sie sind entlassen, Miss Roberts!“
Ich sah, kurz bevor ich aus der Tür marschierte, wie er sich über den Kessel beugte und prüfend schnupperte.


Ich konnte spüren, wie alles in mir sich verkrampfte, als ich abends in meiner Uniform auf dem Weg zur Großen Halle war. Alles war schon anwesend, außer natürlich die Erstklässler, ich würde also mal wieder viel zu viel Aufmerksamkeit auf mich ziehen. Ich schluckte und zog die Flügeltür gerade so weit auf, dass ich hindurch schlüpfen konnte, ohne hängenzubleiben. Dennoch richteten sich alle Blicke auf mich, vor allem die der Slytherins, angeführt nach wie vor von Marcus Flint, einem Fünftklässler, der mir bereits letztes Jahr den Kampf angesagt hatte. Ich machte lieber einen Umweg am Gryffindortisch vorbei, wo man mich mit einem zufriedenen Grinsen und Gejohle empfing, denn mein Gryffindorabzeichen glänzte für alle sichtbar auf meinem Pulli. Dann entdeckte ich endlich meine beiden Lieblingszwillinge, Fred und George stürzten mir bereits entgegen: „Miss Roberts, war ja klar, dass wir Sie am coolsten Tisch der Schule treffen würden!“, meinte Fred grinsend. „Hey, Jungs, freut mich, dass ihr das dachtet! Aber für dieses Jahr bin ich Amy und du, okay?“, erwiderte ich und strahlte beide an. „Einverstanden! Dass du aber auch jedes Jahr die Identität wechselst!“, grinste nun George. „Hach, die glücklichen Erinnerungen des letzten Jahres kommen mir grade in den Sinn!“, lachte ich, „das erste Mal hab ich euch hier gesehen, erinnert ihr euch? Da, als ihr von der Babyacromantula für euren kleinen Bruder angegeben habt!“ Ach, wie ich das Lachen der beiden liebte! Wie von einer Person! Jetzt fasste Fred sich: „Du kannst ihn ja mal nach dem Unterhaltungswert fragen, er wird dieses Jahr eingeteilt!“ -„Echt? Noch ein Weasley! Und wie ist er so, ähnelt er eher euch oder Percy?“, fragte ich schnell. Den älteren Bruder der beiden hielt ich für einen ziemlichen Spießer. Beide grinsten dieses identische Weasleygrinsen und antworteten gleichzeitig: „Eher Charlie!“ Meine Augen wechselten mit Sicherheit grade die Farbe auf ein hoffnungsvolles Hellblau. Ich hatte Charlie so lieb wie einen Bruder, in etwa so wie es bei Billy und mir war. Nur dass ich mir Billy als den großen, beschützerischen Bruder vorstellte und Charlie einfach - ach, es gab keine Worte dafür!
Unvermittelt spähte ich hoch zum Lehrertisch und mein Blick begegnete dem Quirrells. Er runzelte leicht die Stirn und wandte sich wieder ab. Ich zuckte die Schultern und unterhielt mich noch eine Weile mit den Zwillingen, bis George auf meine verbundene Hand deutete: „Hast du dich bei „Snape explodiert“ verbrannt?“ Ich sah ihn verständnislos an: „Was? Warum sollte Snape denn explodieren?“ Schon wieder wieherten beide los. Ich musste ziemlich belämmert dreinblicken! „Nein, nein, es gibt bei uns ein Spiel, dass heißt so. Es ist sowas wie Zauberschnippschnapp, nur mit explodierenden Karten, das erhöht den Nervenkitzel!“, erklärte Alicia Spinnet neben uns auf der Bank. „Ach so!“, seufzte ich erleichtert und sah die Jungs tadelnd an: „Und ich dachte schon, ihr hättet ihm was ins Essen gemischt oder so…“-„Gute Idee, da lässt sich bestimmt was machen!“, grübelte George begeistert. „Juuuungs???“, ermahnte ich sie, doch in diesem Moment dröhnte Dumbledores laute Stimme durch den Saal: „Liebe Schüler, so langsam wollen wir die neuen Erstklässler willkommen heißen. Setzt euch bitte auf eure Plätze.“ Rasch verabschiedete ich mich und ging hoch zum Lehrertisch, wo ich dieses Mal ganz rechts saß, neben mir Snape und neben Snape - ich zog überrascht die Augenbraue hoch - Quirrell. Er sah noch kränklicher aus, sein Gesicht wirkte ziemlich wächsern und er starrte stur geradeaus. Vielleicht hat er ja Angst vor Snape!, dachte ich amüsiert. Dann wurden die Flügeltüren von Professor McGonagall aufgestoßen und sie marschierte mit den Erstklässlern herein. Letztes Jahr war ich während der Häusereinteilung abgelenkt gewesen von dem Gedanken, in welches Haus ich wohl kommen würde, dieses Mal lauschte ich aufmerksam und spähte zu dem kleinen Grüppchen, um den kleinen Potter ausfindig zu machen.
Dort war er, ein wenig schmächtig, mit einem eindeutig etwas grüngesichtigen Rotschopf an der Seite. Das musste der kleine Bruder der Weasleys sein, Roland oder so! Irgendwie sah er schon ein bisschen knuffig aus, mit den großen, ängstlichen blauen Augen. Ich hätte es sicher nicht über mich gebracht, ihm eine Monsterspinne zu schenken! Dann glitt mein Blick zu Potters Gesicht zurück, während der Hut sein Lied sang - natürlich ein neues, ich hatte mein eigenes, ganz persönliches Ständchen bekommen. Potter schien nach und nach nervöser zu werden. Snape neben mir blieb bei den ersten, unwichtigen Kleinen völlig unbewegt. Dann kam als erste „Bulstrode, Millicent“ nach Slytherin, in sein Haus. Ich schüttelte mich leicht, ein hässlicher Name für ein noch hässlicheres Mädchen. Um mich von ihrem Gesicht abzulenken, griff ich gedankenverloren zum Krug mit Elfenwein, doch eine Hand legte sich auf meine und verhinderte, dass ich den Krug zu mir zog. Snapes Augenmerk lag nun wieder auf mir. „Lassen Sie mich los, meine Hand!“, fauchte ich, denn seine Finger bohrten sich in den ohnehin schon zu festen Verband. „Verzeihung, aber als Schülerin ist Ihnen kein alkoholhaltiges Getränk erlaubt, Miss Roberts!“, grinste er schadenfroh und entzog mir den Krug mit einem Ruck. Ich schnaubte beleidigt: „Ich bin 26, ich kann wohl selbst entscheiden, was ich trinken möchte, und jetzt hören Sie auf, Vater zu spielen, das steht Ihnen nicht!“ Er zog wütend die Augenbrauen zusammen und schob mir den Kürbissaft hin. Als ich weiterhin die Hand nach dem Wein ausstreckte, schenkte er mir einfach ein. „Sagen Sie noch einmal Vater zu mir und Sie können die andere Hand auch vergessen!“, fügte er drohend hinzu. Ich bemerkte, wie Quirrell mir einen mitleidigen Blick zuwarf und lächelte ihm kurz beruhigend zu. Er brauchte sich keine Sorgen zu machen. „Passen Sie auf, sonst könnte es passieren, dass die kleinen Kinder Angst bekommen!“, warnte ich Snape frech. „Vielleicht sollten Sie darüber nachdenken, was Sie sagen, wenn Sie nicht noch mehr Hauspunkte verlieren wollen. Ich persönlich hätte sicher nichts dagegen!“ Ach was! Das hätte ich ja nie gedacht!
Beleidigt ignorierte ich den Saft in meinem Becher und wandte mich wieder der Auswahl zu. Gerade wurde ein Mädchen mit buschigen braunen Haaren und ziemlichen Hasenzähnen aufgerufen. Irgendwoher kannte ich sie doch…. Ach ja, das war doch Potters Freundin! Vor den Ferien hatte ich - peinlicherweise - auf Snapes Sofa sitzend eine meiner seltsamen Visionen gehabt. Die beiden hatten in einem Raum gestanden und sollten ein Rätsel lösen, um zum Stein der Weisen zu kommen.
Sie kam nach Gryffindor. Seltsam, ich hätte eigentlich eher auf Ravenklaw geschätzt, denn dieses Mädchen war echt clever. Danach kam ein kleiner Tollpatsch, der doch tatsächlich mit dem Hut auf dem Kopf zu seinem neuen Haus - Gryffindor - rannte, ehe ihm auffiel, dass die anderen Erstklässler ihn noch brauchten. Alle lachten ihn aus, aber ich hielt mich zurück. Dem armen war das sicher auch so schon peinlich genug. Dann stockte ich, denn es wurde gerade „Malfoy, Draco“ aufgerufen. Lucius Malfoy musste einen Sohn haben! Die Ähnlichkeit war verblüffend: dieselben, streng nach hinten gekämmten Haare, dieselbe, blasierte Miene und für so einen kleinen Pimpf ein viel zu großes Ego. Er kam nach Slytherin - welche Überraschung! (A/N: IRONIE!!!!)
Wer taufte sein Kind schon Draco?!? Der Junge war fürs Leben gestraft. Anscheinend hatten Reinblüter einen krankhaften Drang, ihren Kindern die grässlichsten Namen zu geben, die einem einfallen konnten. Fehlte nur noch, dass irgendein Kind „Scorpius“ oder so hieß! Ich achtete eine ganze Weile nicht auf die Auswahl, sondern beobachtete lieber Malfoy, wie er an den Slytherintisch trat und sich sofort wichtig machte. Er ließ sich neben zwei bulligen Typen nieder, ich meinte mich zu erinnern, dass sie Vincent Crabbe und Gregory Goyle hießen. Sie sahen aus wie seine Leibwächter. Doch einer davon wurde kurz darauf vom Blutigen Baron verscheucht, der sich mit grimmiger Miene neben dem kleinen Prinzen niederließ. Der schien nicht sonderlich glücklich. Ich grinste schadenfroh.
„Mein Gott, Ihre Slytherins sind ja dieses Jahr echt heftig, vor allem dieses kleine Frettchen, Malfoys Sohn. Wie kann man nur Draco heißen?“, flüsterte ich Snape zu. Er sah so ernst aus wie eh und je und beugte sich ein Stück in meine Richtung, um zurück zu zischen: „Lucius hat den Namen vermutlich irgendwo im Stammbaum einer längst verstorbenen Königsfamilie entdeckt und aufgegriffen. Aber mal im Ernst: Amilia Selena ist auch nicht grade der normalste Name der Welt, meinen Sie nicht?“ Grrrr. Musste er mich jetzt an meinen richtigen Namen erinnern? Missbilligend sah ich ihn an: „Aber bei mir weiß man wenigstens, von welchen Persönlichkeiten er stammt (Amilia hieß die Frau Slytherins, Selena die Tochter Gryffindors). Außerdem nennt man mich eh anders, deshalb kann das eigentlich egal sein, während Draco so genannt wird und jedesmal vor Scham im Boden versinken müsste.“ Jetzt fiel plötzlich alle falsche Gelassenheit von ihm ab und er knurrte mich regelrecht an: „Ich bin für diesen Namen verantwortlich, also wäre es vielleicht besser, Sie würden jetzt die Klappe halten und mich in Ruhe lassen!“ Ich überging den letzten Teil, böse werden konnte ich auch nachher noch. Vielmehr interessierte mich: „Wieso haben Sie ihm denn den Namen geben dürfen?“ -„Er ist mein Patensohn!“, fauchte er. Daraufhin saß ich erst mal stocksteif auf dem Stuhl. Malfoy. Hatte Snape als Pate herangezogen? Die beiden mussten sich doch näher stehen, als ich gedacht hätte. Woher sie sich wohl kannten? Verstohlen sah ich auf Snapes linken Unterarm. Aber das wäre nun doch eine Spur zu verrückt! Nein, Snape wäre nie im Leben so dumm, Todesser zu werden, das war absurd! Ich verdrängte den Gedanken schnell wieder. „Um Gottes Willen! Nach was haben Sie ihn benannt? Nach einer Zaubertrankzutat?“, fragte ich entsetzt. Er grinste nun wieder, doch dieses Grinsen war ehrlich: „Sie erinnern sich noch an die Pflanze, die Sie vorhin verwenden mussten? Die Draco Nevruma?“ Ich sah sicher aus, als wäre ich einer Ohnmacht nahe. „Wissen die Eltern… na ja, wohl eher nicht! Oh mein Gott, ich bin gespannt, wie Sie später Ihre Kinder nennen wollen!“, stöhnte ich. Er sah nun wieder so griesgrämig aus wie immer. „Ich werde niemals Kinder bekommen, Miss Roberts! Die bedeuten nur Stress und Arbeit, das kann ich nun beim besten Willen nicht gebrauchen!“, antwortete Snape schnippisch. „Ich meinte auch eher Ihre Frau! Also, wie wär's? Rote Beete? Sellerie? Mondkraut?“, schlug ich vor und grinste.
„Sagen Sie mal, planen Sie, ein Gemüsebeet anzulegen?“, unterbrach uns Quirrell plötzlich. „Ähmmm...Nein, nicht wirklich!“, sagten wir gleichzeitig. „Gut, dann wäre es von Vorteil, wenn Sie jetzt still wären, wir anderen wollen nämlich durchaus hören, in welches Haus der große Potter kommt!“ Snape schnaubte, aber ich verstummte sofort. Das interessierte mich auch.
Er saß bereits auf dem Stuhl und der Hut war ihm - wie allen anderen Erstklässlern auch - über die Augen gerutscht. Ich spitzte die Ohren und versuchte zu lauschen. Im Saal war es so still, man hätte eine Stecknadel fallen hören. Und dann erhaschten meine Ohren ein leises Geflüster, doch es war nicht der Hut. Es war auch keiner der Lehrer.
Es war Potter. „Nicht Slytherin, nicht Slytherin!“, flüsterte er unablässig. Und in diesem Moment wusste ich, das dieser Junge, ob bescheiden oder nicht, niemals zu meinen wahren Feinden - sprich Voldemort und Todesser - gehören würde. Und ich war erleichtert.
Potter saß eine kleine Ewigkeit auf dem Stuhl und alle schienen den Atem angehalten zu haben, während sie ihn anstarrten. Wie bei mir. Überhaupt entdeckte ich einige Parallelen zwischen mir und dem kleinen Jungen mit der Blitznarbe.
Am Ende ging es genauso aus wie bei mir: der Hut rief „Gryffindor!“ und alle Leute jubelten. Okay, abgesehen von Snape und mir. Plötzlich wurde mir mal wieder schwarz vor Augen und die Sicht verschwamm.

Ich stehe, in meiner Schuluniform, gemeinsam mit vielen anderen Schülern vor den Kesseln im Zaubertrankunterricht und schneide gerade irgendwelche Wurzeln in Würfel. Da öffnet sich die Tür und ein kleiner Junge steckt den Kopf herein. Snape, der mich eindeutig die ganze Zeit beobachtet hat, sieht hinüber und faucht gereizt: „Longbottom! Ist Ihr Gehirn sogar dafür zu klein, sich an die einfachsten Manieren zu erinnern? Man klopft an, bevor man irgendwo reinkommt!“ Ich beuge mich schnell über den Kessel, damit der Professor mein Lachen nicht sieht. Ausgerechnet er redet vom Anklopfen? Neville piepst erschrocken: „Ver-verzeihung, Sir. Ich… hatte vergessen…“ -„Ach, tatsächlich? Nun, das ist ja wirklich ne Neuigkeit!“, unterbricht ihn Snape sarkastisch. Die Slytherins hinter mir lachen. Ich drehe mich um und ziehe, so, dass Snape es nicht sehen kann, den Zauberstab. Drohend richte ich ihn auf einen ihrer Kessel. Daraufhin ist Ruhe, der Professor merkt nichts von meiner Reaktion, sondern sieht immer noch Neville an, der jetzt noch leiser wird: „Ich sollte Miss Roberts abholen kommen, Sir.“-„Warum?“, will Snape barsch wissen. Auch ich sehe erstaunt aus und werfe einen fast bedauernden Blick auf den Trank herunter. „Professor Quirrell will sie sehen, Sir - er hat gesagt, sie solle sich beeilen, sonst verpasst sie das beste.“ Snape wendet sich mit hochgezogener Braue mir zu. Wir tauschen einen ratlosen Blick. Überhaupt benehmen wir uns zueinander nicht so, wie man es von Lehrer und Schülerin erwartet. „Ich habe keine Ahnung, was er damit meinen könnte, Sir. Aber vielleicht sollte ich mal nachsehen?“, meine ich fragend. Er nickt kurz, fügt dann jedoch noch hinzu: „Sie werden direkt im Anschluss Ihren Trank fertig brauen, verstanden?“ Ich nicke ebenfalls, packe meine Tasche und folge Neville aus der Tür.

Irgendwann stieß mir jemand schmerzhaft in die Rippen und ich fiel beinahe vom Stuhl. „Verdammt, suchen Sie sich mal ne sanftere Methode, um mich aufzuwecken, okay?“, fauchte ich Snape an, der angespannt aussah. „Was ist?“, fragte ich schnell, denn er sah nicht mich an, sondern in die Schülermenge. Einen Moment verharrte sein Blick noch auf etwas, während ich mich wieder aufrichtete, dann sah er mich an und senkte die Stimme, als wolle er nicht, dass Quirrell mithörte: „Potter“, er spuckte den Namen fast aus und ich wischte mir verstohlen die Wange, „hat gerade in unsere Richtung gesehen und sich die Narbe gehalten, als würde sie wehtun. Scheint so, als würde sie ihn in etwa so warnen wie der sechste Sinn der Vampire. Ich sage Ihnen, er hat auf Quirrell reagiert! Tun Sie mir den Gefallen und bleiben in Potters Nähe, sagen Sie mir Bescheid, wenn meine Vermutung richtig ist!“ Seine Stimme klang drängend, trotzdem hatte ich nicht gerade das Gefühl, er würde sich um Potter Sorgen machen. Wenn er seinen Namen aussprach, klang das wie eine Beleidigung. Seltsam.
Ich nickte langsam: „Meinetwegen. Aber wundern Sie sich nicht, wenn nichts passiert. Kann auch sein, dass er sich nur aufspielen will, indem er so tut, als schmerze ihn die Narbe.“ Snape brummte zustimmend.
Okay, damit hätte ich eins schon mal geklärt: Snape hasste den Jungen. Warum, das würde ich schon noch rausfinden, ich war schließlich nicht ganz dumm.


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