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Fanfiction

The tale of Amy Roberts - Der erste Kontakt - Die Entscheidung des Lebens

von horizon92

@kumkwat: jaaaaaaaa! du hasts gefunden! Und natürlich habe ich von meiner fleißigsten mitverfolgerin nix anderes erwartet! *g* Ohh, du bist umgezogen? ich hoffe, du hast nicht zuviel stress mit dem einleben usw... ich werde ganz einfach brav und geduldig warten, bis sich alles erledigt hat, und dann schaun, ob du wieder was schreibst! pS: Sagst du mir bescheid, wenn du das bild für den Oneshot reingestellt hast bzw. ob du vorhast es bei dir in deine (coole) gallerie reinzustellen? Danke schön!
liebe grüße
gerührt-seufzende-und-sich-die-tränen-wegwischende-melli!


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Kapitel 2
-Die Entscheidung des Lebens-

„Miss? Miss muss aufwachen! Blinky muss Miss wecken!”, erklang am nächsten Morgen eine piepsige Stimme nah an meinem Ohr. „Hmmmm…Minute noch!“, grummelte ich und wälzte mich auf die andere Seite. „Aber, Miss, der Schulleiter wünscht …“ Ich machte eine Armbewegung und traf: die Elfe rutschte von mir herunter. Dann hörte ich ein dumpfes Pochen und sah missmutig auf. Blinky schlug ihren Kopf immer wieder gegen meinen Bettpfosten. Erschrocken riss ich sie an ihrer Handtuchtoga nach hinten: „Spinnst du? Was soll denn das?“ Blinky sah mich aus ihren Tennisballaugen an: „Blinky konnte den Auftrag des Meisters nicht ausführen, also muss Blinky sich bestrafen!“, piepste sie erschrocken. Ich war schockiert. „Ich verbiete dir, dich selbst zu bestrafen. Du hast deinen Auftrag erfüllt, ich bin wach! Warum will Albus, dass ich aufstehe?“, murrte ich immer noch müde. Noch nicht einmal die Sonne war aufgegangen! Der konnte was erleben. Die Elfe richtete sich auf und meinte: „Blinky soll Miss wecken, damit Miss sich anzieht, weil er einen Spaziergang mit ihr machen möchte. Vor der Auswahl.“ Ich erschrak zu Tode. Die Auswahl! Heute war der große Tag, ich würde herausfinden, welchem Ahnen ich mehr ähnelte!
Ich schickte Blinky rasch, um Albus zu sagen, dass wir uns in einer Viertelstunde unten am Portal treffen würden, und zog mir etwas an. Meine Eltern lächelten und winkten mir aus dem Portrait heraus zu, das mir Albus zu Weihnachten geschenkt hatte. Ich winkte hastig zurück und rannte durch das Schloss, um nicht zu spät zu kommen. Albus strahlte mir warm lächelnd entgegen und hielt mir ein Brötchen hin, kaum dass ich neben ihm stand: „Hier, ich dachte, du hast sicher Hunger. Sollen wir?“ Ich nickte außer Atem und biss herzhaft in das Brötchen, während wir in die kühle Morgenluft hinaustraten. Die Sonne war, wie ich mir schon gedacht hatte, noch nicht aufgegangen, daher war das Gras auf dem Hügel noch nass vom Tau.
Schweigend gingen wir eine Weile nebeneinander her und aßen. Schließlich hatte ich den letzten Bissen hinuntergeschluckt und begann: „Also, Albus, was ist los? Warum weckst du mich schon so früh?“ Er sah so ernst aus, wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Nicht böse, aber sehr ernst. Dann seufzte er leise: „Es hat keinen Sinn, dir etwas vorzumachen: Ich wollte mit dir über die Zukunft sprechen. Wie du weißt, wirst du heute in eines der Häuser kommen und…“ -„Kann man die Wahl des Hutes eigentlich irgendwie beeinflussen?“, wollte ich neugierig wissen. Er sah mich wegen der Unterbrechung tadelnd an: „Bis zu einem gewissen Punkt, ja. Du musst aber wissen, dass sich der Hut selten irrt, denn er sieht nicht nur in das Hirn der Personen, sondern auch in ihre Herzen. Ich würde beinahe behaupten, er weiß besser, wo du hingehörst, als du selbst!“
„Aber ich will nach Gryffindor!“, widersprach ich heftig. „Bist du dir absolut sicher? Gibt es für dich keine Alternative?“, hakte er nach. Ich sah ihn nachdenklich an: „Na ja, ich glaube nicht, dass ich nach Hufflepuff komme, und für Ravenlaw bin ich einfach nicht geschaffen. Und du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich nach Slytherin möchte?“
Mein Onkel seufzte wieder: „Ich wollte früher nach Slytherin.“ -„WAS?“, meinte ich entsetzt. „Ja, du hast richtig gehört. Ich war jung, ich besaß Ehrgeiz - mehr, als mir guttat, wie sich später herausstellte - und ich dachte anders über Muggel. Völlig anders, denn durch die Schuld von ein paar Muggeln war meine Schwester nie ganz gesund. Sie konnte nie ein richtiges Leben führen … aber das ist es nicht, was ich dir erzählen wollte. Jedenfalls war ich felsenfest davon überzeugt, nach Slytherin zu kommen. Ich habe getobt, als man mich nach Gryffindor schickte, ich konnte mein ?Pech` gar nicht fassen. Heute bin ich froh darüber, dass der Hut sich für das andere Haus entschieden hat. Ich will mir nicht vorstellen, was geschehen wäre, wenn er das Haus gewählt hätte, dass ich mir wünschte! Das soll dich nicht dazu verleiten, dich gegen Slytherin zu stellen, im Gegenteil! Was ich dir damit sagen will ist: wähle nicht das Haus, das andere von dir erwarten. Ich werde zu dir stehen, ganz egal, wie deine Entscheidung auch ausfallen mag!“ Ich konnte nichts sagen. Was hätte ich auch antworten sollen?
Mittlerweile standen wir am Ufer des Schwarzen Sees. Der Riesenkrake war nicht zu sehen, dafür ging nun langsam die Sonne auf und tauchte die Baumwipfel neben uns in goldenes Licht. Wieder schwiegen wir und genossen die Aussicht, jeder in seine Gedanken vertieft. Albus hatte mir gerade sein großes Geheimnis verraten. Er strebte einst selbst nach Ruhm und Macht - und ich? Strebte ich nach Ansehen oder nach der Unterwerfung anderer? Nein. Das war eine einfache, aber ehrliche Antwort. Vielmehr fürchtete ich mich vor zu viel Verantwortung. Was bezweckte Albus hiermit? Dachte er etwa von mir, dass ich mir so etwas wünschte? Doch auch diese Frage konnte ich nur mit nein beantworten, denn er hatte gesagt, dass ich mich nicht gegen Slytherin stellen sollte. Anscheinend ahnte er, dass mein Herz noch nicht gewählt hatte. Aber das hatte es doch längst! Ich wollte nach Gryffindor! Oder…?
Zutiefst verwirrt sah ich zu, wie die Sonne langsam ganz hinter dem Verbotenen Wald hervorkam. Ich spürte ihre Strahlen auf meinem Gesicht, doch ich fühlte keine Wärme. Ich fühlte gar nichts. Es war sehr seltsam. Plötzlich hörte ich mich sagen: „Albus, es ist ja lieb von dir, mir das zu sagen, aber es ist nicht nötig. Ich werde tun, was ich für richtig halte. Ich bin nicht beeinflussbar - nicht mal von dir. Bis nachher.“ Und meine Beine bewegten sich automatisch in Richtung Schloss. Eine Stimme in meinem Kopf flüsterte: „Eine kalte Dusche wäre doch jetzt ideal, oder nicht? Geh duschen, Amy!“ Ich wunderte mich. Ich wollte mich nicht gegen diese allwissende, freundliche Stimme in meinem Kopf wehren. Aber es war schon seltsam. Warum sollte ich duschen gehen? Ich war doch bereits angezogen, ich hatte überhaupt keinen Grund… „Sofort!“, befahl die Stimme. Also ging ich zurück in mein Zimmer und kam erst eine halbe Stunde später wieder heraus - frisch geduscht.

Rückblick Quirrell:
„Mein Lord, bitte erklärt mir, was gestern Abend geschehen ist! Ich kam in Snapes Wohnung, wie Ihr mir befohlen habt, doch dann verschwamm alles und ich sah plötzlich nicht mehr mit meinem Gesicht. Alles war dunkel und ich konnte mich nicht bewegen. Ich spürte zwar noch meine Beine, Arme und alles, aber ich konnte sie nicht benutzen, ich …“ - „Wir haben für eine Weile getauscht, Quirrell. Ich brauchte deinen Körper, um etwas zu erledigen. Um jemandem zu … begegnen.“, wisperte eine Stimme.Aber, Mylord, wie-?“ -„Gib dich damit zufrieden, dass es geschehen ist. Bevor du so mächtig werden kannst wie ich, musst du noch Vieles lernen! Oder- willst du etwa nicht mehr von mir lernen?“ -„Doch, Mylord, natürlich. Ihr seid der größte Lehrmeister, den es gibt. Es ist mir eine Ehre…“ -„Hör auf mit diesem Geschwätz. Ich merke es sofort, wenn du lügst. Vergiss niemals, dass ich in jedem Moment über dein Leben bestimmen kann. Auch heute werden wir die Plätze tauschen. Sei bereit, mein braver Gefährte. Geh hinunter zum Verbotenen Wald. Ich brauche Nahrung…“
****
„Meister, seid Ihr Euch der Auswirkungen bewusst, die das Töten eines Einhorns für uns bedeuten? Wir werden nur noch…“ -„Still, Dummkopf! Bleib hinter dem Baum, dort kommt Dumbledore…und sie ist bei ihm!“
****
„Meister, was werden wir nun tun? Sie scheint Slytherin gänzlich abgeneigt zu sein. Sie ist keine würdige Erbin…“ - „Sei still, du Wurm! Beleidige niemals wieder eine, die mein Blut führt! Sie wird nach Slytherin kommen… ich werde ihr ein wenig bei ihrer Entscheidung helfen. Es hat begonnen!“ Quirrell zitterte plötzlich kurz, krümmte sich hinter dem Baumstamm und ächzte: „Meister…!“ Dann erstarrten seine Züge für einen Moment und seine Augen verengten sich. Ein langer, weißer Zauberstab wurde erhoben und richtete sich auf den Rücken einer der beiden Gestalten, die in die andere Richtung sahen, um die Sonne zu spüren. „Imperio!

Amy:
Als ich aus der Dusche trat, war bereits 8 Uhr und ich schickte mich an, so schnell wie möglich ins Lehrerzimmer zu gehen, wo ich vor dem versammelten Kollegium ausgewählt werden würde. Hibbelig, wie ich war, bemerkte ich gar nicht, dass einige meiner Unterlagen, Aufzeichnungen, die ich letztes Schuljahr gemacht hatte, und mein Muggelpass, offen auf meinem Schreibtisch herumlagen. Schnell schlüpfte ich in einen knappen schwarzrot-karierten Rock und ein schwarzes Neckholdertop und rannte schließlich fast durch den Flur und die Treppen hinunter, denn ich hatte schon zehn Minuten Verspätung. Ich war gerade dabei, mir meinen linken Ballerina wieder richtig anzuziehen - während dem Rennen, wohlgemerkt - als plötzlich Snape vor mir um die Ecke bog und ich hart abbremste, um nicht ihn in reinzulaufen. Leider verlor ich dadurch mein Gleichgewicht und fiel vor ihm ziemlich unbequem auf die Nase: „Umpf!“ Ich blickte hoch und sah, wie er mich kritisch beäugte. Fluchend stand ich auf: „Verdammte Schei…!“ - „Miss Roberts, konnten Sie nicht noch fünf Minuten mit ihrem Gefluche warten? Jetzt kann ich Ihnen doch gar keine Hauspunkte abziehen!“, meinte Snape und klang tatsächlich enttäuscht. Ich starrte ihn an: „Jetzt hören Sie aber auf! Sie fluchen doch auch selbst mal!“ -„Tue ich nicht!“, widersprach er heftig. „Tun Sie doch!“ -„Ach? Und wann soll das gewesen sein?“, wollte er wissen. „Zum Beispiel an dem Abend, als Sie in mein Hotelzimmer gekommen sind und mich geweckt haben mit den Worten: ?Amy Roberts! Wachen Sie auf, verdammt!` oder lieber dieser Moment, als ich wegen des Liebestranks … nicht ich selbst war und Sie mir schließlich eine Platzwunde zugefügt haben, woraufhin Sie Wörter gebraucht haben, die ich hier nicht wiederholen will!“
Er starrte mich ein wenig konfus an: „Sagen Sie mal, Roberts, haben Sie Buch geführt?“ Ich errötete bis an die Haarspitzen und stotterte: „Äh, nein, aber … ich höre Ihnen eben zu!“ Der etwas brummige Tonfall gegen Ende meines Satzes ließ ihn eine Augenbraue anwinkeln. „Vielleicht wäre es jetzt besser, wir gingen zur Versammlung. Warum laufen Sie eigentlich in die entgegengesetzte Richtung?“, versuchte ich schnell abzulenken. „Nun, das liegt daran, dass mich der Direktor geschickt hat, um ?nach Ihnen zu sehen`. Als wäre ich ihr Babysitter!“, schnaubte er. Gemeinsam setzten wir uns in Bewegung, während wir unsere Diskussion fortsetzten: „Ich brache keinen Babysitter! Und selbst wenn, würde ich mir lieber selbst jemanden aussuchen! Sie würden die ?nervigen Dinger` doch in den nächsten Gully fallen lassen!“ Er brummte zustimmend und konterte: „Wenn die so nervig wären wie Sie, mit Sicherheit. Das hält doch kein Mensch aus.“ -„Ich wusste schon immer, dass Sie unmöglich einer sein können! Was sind Sie, eine Mischung aus Basilisk und Bergtroll?“ Seine Augen verengten sich bösartig: „Zumindest bin ich mir meiner halbblütigen Abstammung sicher, Miss Roberts. Können Sie das auch sagen?“ Ich starrte ihn empört an: Das war ja wohl ein Schlag unter die Gürtellinie gewesen! Anscheinend hatte er bemerkt, dass er ein bisschen zu weit gegangen war, denn er lenkte ab: „Übrigens, die Wärmflasche war sehr angenehm. Und eine hübsche Farbe! Wer weiß, vielleicht ist es in wenigen Minuten sogar Ihre Hausfarbe!“ Ich stöhnte auf: „Bitte fangen Sie nicht auch noch an!“ - „Wieso nicht?“ -„Weil Al… will sagen, Direktor Dumbledore mich heute noch vor Sonnenaufgang zum See hinunter geschleppt hat, nur um mir zu sagen, dass es ihm egal ist, wo ich hingeschickt werde!“ Snapes Miene verdüsterte sich: „Seien Sie doch froh, dass sie niemand unter Druck setzt!“ Unwillkürlich verspürte ich Mitleid mit ihm, denn anscheinend war das bei ihm anders gewesen. Schweigend gingen wir nebeneinander her, bis wir zur Tür des Lehrerzimmers kamen, aus dem lautes Stimmengewirr drang. Ich hatte das Gefühl, auf der Stelle umdrehen und zurückgehen zu müssen. Doch dafür war es zu spät. Wie zufällig streifte Snapes Arm meine Schulter, als er an mir vorbeigriff und die Tür öffnete. Ich wünschte mir inständig, dass dies eine tröstende Geste gewesen sein sollte. Warum, wusste ich nicht genau. Vielleicht, um die Illusion zu haben, dass es jemanden gab, der mich verstehen konnte und der mit mir fühlte. Auch wenn Albus es nur gut gemeint hatte, seine Worte beim morgigen Spaziergang hatten mich nur noch zusätzlich verwirrt. Die Stimmen verstummten nach und nach und es bildete sich eine Art Spalier, durch das ich trat, Snape wie ein Bodyguard hinter mir. Der Gedanke eines Snape mit schwarzem Anzug und Sonnenbrille ließ mich trotz der Situation schmunzeln. Dann kam ein dreibeiniger Hocker in Sicht, auf dem, verschlissen wie eh und je, der Sprechende Hut thronte. Alle Augen richteten sich auf die Krempe, die sich nun langsam auftat. Dann begann der Hut, mit einer langsamen Singsangstimme zu sprechen:
In eines der Häuser,
Teil ich dich nun auf.
Doch sieh dich gut vor
Und achte darauf:
Dein Ahne, er weiß ganz genau,
Ob Schlangenzung, ob Löwenklau,
Gleich welches du davon wirst wählen,
Stets wird dich die Frage quälen!
Bis in alle Ewigkeit:
Hatte ich Recht, ging ich zu weit?
Nur einen Ausweg kann ich dir nennen:
Lerne den Pfad der Liebe erkennen.
Die Ravenklaws mit Hirn
Soll dich nur verwirr`n;
Die Hufflepuffs mit Güte
Sind nicht dein Gemüte.
Dein Herz wird entscheiden,
Schließ ab mit dem Leiden,
Die Schlange ist listig, der Löwe hat Mut,
Hör auf den alten, Sprechenden Hut.


Nach diesem Vortrag herrschte tiefe Stille. Ich versuchte, mir jedes der Worte des Huts zu behalten, denn momentan hatte ich keine Zeit, über seine Rätsel nachzugrübeln. Wie in Trance ging ich nach vorn und hob den Hut auf. Dann setzte ich mich auf den wackeligen Stuhl. Hoffentlich kracht er nicht zusammen!
Doch er wankte nur kurz und blieb dann still stehen. Wie sie alle glotzten! Seltsamerweise war ich nun überhaupt nicht mehr aufgeregt. Es würde so kommen, wie es kommen musste.
Tief und beruhigend sog ich die Luft ein und setzte den alten Hut auf. Er rutschte mir nicht ins Gesicht, ich konnte noch alle Lehrer sehen, wie sie mit gespannten Gesichtern und angehaltenem Atem das Urteil erwarteten.
Urplötzlich hörte ich die Stimme des Hutes in meinem Kopf: „Ah, ja, wieder ein äußerst interessanter Fang. Du solltest dir eigentlich längst über deine Gefühle im Klaren sein, kleines Fräulein! Und was haben wir da? Oh je, oh je, du hast eine schwere Bürde. Ja, die Zukunft zu sehen kann schon wehtun, nicht wahr? Aber wo gehörst du hin? Ich sehe eine ehrliche Haut, doch auch eine große Bereitschaft zum Täuschen! Schwierig, sehr schwierig. Du besitzt den Mut einer wahren Gryffindor (ich schwoll an vor Stolz), aber du bist auch verschlagen und setzt alles ein, um dein größtes Ziel zu erreichen (ich schrumpfte wieder zusammen). Aber dein Verstand rät dir, nach Gryffindor zu gehen, was? Ich sehe in deinem Herzen einen Feind, den du bekämpfen musst. Er versucht, dich auszunutzen. Unternimm nichts dagegen, aber schirme deinen Geist ab. Er ist böse und könnte dich mit einem Schlag vernichten. Lass nicht zu, dass er Besitz von dir ergreift. Dein Herz sagt, dass Slytherin eine gute Wahl wäre. Was meinst du? Möchtest du immer noch nach Gryffindor?“ Ich blieb stumm und lauschte. Wenn ich mich anstrengte, meinte ich sogar, das schnelle Pochen meines Herzschlags zu hören - sollte ich mich für Herz oder für Verstand entscheiden? Beides war möglich, beides war natürlich. Aber welches war richtig? War es wichtiger, dass Herz wählen zu lassen? Und wenn ein Feind in meinem Herzen lauerte, konnte ich diesem Urteil dann überhaupt vertrauen?
Erst jetzt wurde mir das volle Ausmaß der Zerrissenheit bewusst, die mit dem Zusammenschluss der rivalisierenden Häuser einherging. In seinem Lied hatte der Sprechende Hut gesagt, dass nur der „Pfad der Liebe“ meine beiden Hälften zusammenschließen konnte. Meinte er damit meine Liebe zu Albus, oder zu Hogwarts an sich? Irgendwie konnte ich das nicht so ganz glauben. Ich nahm die Lehrer um mich herum gar nicht mehr wahr, die mittlerweile vor Luftmangel blau anliefen (mit Ausnahme natürlich von Binns), alles, was zählte, war der innere Sturm, der in mir tobte. Irgendwann gab ich auf und dachte, so fest es nur ging: „Entscheide du.“ Keine Sekunde später öffnete sich die Hutkrempe:

„GRYFFINDOR!“, schrie der Sprechende Hut laut. Sofort brachen wahre Jubelstürme seitens der Lehrer los, nur Snape sah etwas grimmig drein und wandte sich ab, um aus dem Zimmer zu rauschen. Die Miene Quirrells verzerrte sich für eine Sekunde, doch ich war mir nicht sicher, ob aus Triumph oder Wut. McGonagall gratulierte mir am heftigsten, sie schüttelte meine Hand und hatte tatsächlich Freudentränen in den Augen: „Miss Roberts, ich wusste, Sie würden ihrem Namen Ehre machen! Ich bin so stolz, Sie bei uns begrüßen zu dürfen, so stolz …“ Doch mein Augenmerk war auf jemand anderen geheftet. Albus stand etwas abseits und lächelte mir zu. Sein Lächeln war strahlend, und er formte mit den Lippen: „Gut gemacht!“ Ich konnte mich einfach nicht beherrschen: zuvor noch stumm und starr dastehend, sprang ich nun lachend auf ihn zu und schloss ihn fest in die Arme. Etwas überrumpelt erwiderte er die Liebesbekundung, ehe ich mich, immer noch wie bescheuert von einem Ohr zum anderen grinsend, von ihm löste, und aus dem Raum tanzte.

Ich war ausgewählt! Ich hatte es geschafft! Ich war in Gryffindor! Alle waren stolz auf mich! Na ja, fast alle. Ich achtete nicht auf meine Schritte, doch sie führten mich hinunter in die Eingangshalle, wo Snape gerade mit verschlossenem Gesichtsausdruck an der Eingangstreppe stand und in die sonnige Landschaft starrte. Er drehte sich nicht um, als ich angehüpft kam. Während ich mich benahm wie eine verrückt gewordene Erstklässlerin, schien er völlig in Gedanken versunken zu sein. Ohne es zu beschließen, ohne überhaupt darüber nachzudenken, sprang ich neben ihn auf die Treppe, gab ihm einen kurzen Schmatzer auf die Wange, woraufhin er heftig zusammenzuckte, und rannte die restlichen Stufen hinab. Anscheinend hatte ihm meine Aktion die Sprache verschlagen, denn ich hörte ihn erst rufen, als ich längst auf dem Weg zum Quidditchfeld war. „Roberts! Kommen Sie sofort zurück! Das macht mindestens 100 Punkte Abzug für Gryffindor!“ Ich lachte nur und lief munter weiter. Anscheinend hatte er vergessen, dass man erst Punkte abziehen konnte, wenn das Schuljahr begonnen hatte - was erst in vier Tagen der Fall sein würde!
Rasch holte ich meinen Besen, einen Nimbus, den mir Albus zum 26.Geburtstag geschenkt hatte, aus der Abstellkammer und schwang mich in die Lüfte. Letztes Jahr war ich so grottenschlecht im Fliegen gewesen, dass ich einmal fast Snape über den Haufen geflogen hatte, doch seit diesem Vorfall hatte ich sehr viel Unterricht bei Madame Hooch genommen, und meine Flugtechnik war um Welten besser geworden.
Um das Stadion zu fliegen reichte mir nicht und ich steuerte auf das Schloss zu. Wie eine Gewehrkugel schoss ich durch die Lüfte und drehte Kreise und machte Loopings, bis mir schlecht wurde. Dann landete ich wieder und marschierte, immer noch so gut gelaunt wie zuvor, hoch in die Große Halle.
Dort empfing ich alle mit einem lauten „Hallo miteinander!“ und setzte mich, anstatt auf meinen üblichen Platz neben Dumbledore, zu Snape, der mich kritisch beäugte. Man sah ihm an, dass er nicht wusste, wie er auf meinen „Angriff“ von vorhin reagieren sollte. „Morgen, Professor Snape! Haben Sie sich heute schon das Gesicht gewaschen? Sie haben einen seltsamen Fleck auf der Wange!“, grinste ich. „Sehr lustig, wirklich. Ich sehe schon, dass Sie Ihr Haus mehr Punkte kosten werden als jeder andere!“, fauchte er wütend und rieb sich trotzdem kurz und heftig über die eine Gesichtshälfte. Das brachte mich zum Lachen. Überhaupt gar nichts konnte mir die Laune trüben. Ich ging sogar so weit, dass ich Quirrell, der uns vom anderen Ende des Tisches aus beobachtete, zuzwinkerte. Erschrocken sah er in eine andere Richtung.

Albus besorgte mir noch am selben Tag alle Schuluniform, die ich brauchte: Krawatten, Schals, Röcke, Pullis, Mäntel, Hemden und natürlich diese furchtbaren schwarzen Schuhe. Das dämpfte meine Laune dann doch etwas. Gerade war ich dabei, mich im Spiegel zu betrachten (ich hatte nur den Rock und das Hemd an), als plötzlich die Tür, die in mein Büro führte, aufging, und ein völlig selbstbewusster Quirrell eintrat: „Oh, Verzeihung! Ich wollte Sie nicht stören!“ Ich drehte mich rasch herum und sah ihn etwas peinlich berührt an. „Oh, kein Thema. Ich hab nur grade meine Schuluniform anprobiert. Wissen Sie, es ist schon seltsam, wenn man ein Jahr Lehrerin war und dann plötzlich wieder selbst lernen soll. Wie kommen Sie überhaupt hier herein?“, fragte ich ihn. Wie selbstverständlich schlenderte er zu mir hinüber und griff nach dem über dem Bett liegenden Umhang, um ihn mir umzulegen. Ich hatte keine Ahnung, was das sollte, doch blieb ich still stehen, während er mir die Bänder vorne festzurrte. Ein merkwürdiger Geruch ging von ihm aus, der mir mal wieder leichte Magenschmerzen bereitete. Erst, als er fertig war, fing er an zu sprechen: „Darüber wollte ich mit Ihnen reden: Professor Dumbledore hat mir Ihren alten Klassenraum zugewiesen und dadurch praktisch auch Ihr Büro. Ich habe ihn gebeten, es vorher mit Ihnen abzusprechen, denn es käme mir so unhöflich vor, Sie einfach aus diesen Räumen zu verdrängen. Aus Ihrer Überraschung schließe ich, dass er es dennoch nicht getan hat. Wären Sie einverstanden, mir diese Räume zu überlassen? Ich könnte natürlich auch versuchen, meine eigenen Räume so zu modifizieren wie …“ -„Nein, nein. Sie können sie ruhig haben, ich werde dann gleich morgen alles ausräumen. Das ist doch kein Problem!“, versicherte ich rasch. Ich hatte hier ohnehin wenig zu tun. Er lächelte mich auf charmanteste Art und Weise an. „Nun, vielen Dank. Selbstverständlich werde ich Ihnen beim Umräumen behilflich sein. Wann hätten Sie Zeit?“ Ich sah ihn dankbar an: „Um elf Uhr wäre es perfekt! Vielen Dank!“ Er war schon wieder bei der Bürotür und drehte sich noch ein letztes Mal um: „Aber bitte, ich freue mich, Ihnen … helfen zu können!“ Damit verschwand er und ich fasste mir nachdenklich an den Hals. Gott, hatte Quirrell den Umhang fest geschnürt!


Quirrell:

„Gebieter, ich fühle mich krank. Schadet es mir, wenn wir die Plätze tauschen?“, fragte der Professor, als er aus dem Zimmer kam und seinen Körper endlich wieder selbst kontrollierte.
Du Dummkopf! Glaubst du ernsthaft, ich würde dich gefährden, wenn du doch meine einzige Chance darstellst, wieder zu Kräften zu kommen? Nein, aber dieses Mädchen stellt sich vielleicht als mächtige Waffe heraus, jetzt, da mich Severus Snape verraten hat. Sie scheint ein relativ freundschaftliches Verhältnis mit ihm zu pflegen. Das könnten wir ausnutzen.
„Eine fabelhafte Idee, Mylord. Ich könnte ihn auch einfach aus dem Weg schaffen…“ Die Stimme im Innern seines Kopfes zischelte gereizt: „Nein! Deine Aufgabe ist es, alles über den Aufenthaltsort des Steins der Weisen herauszufinden. Sieh dich im Schloss um, aber agiere vorsichtig. Du darfst unter keinen Umständen auffallen! Ich bin nicht gewillt, dich ständig zu überwachen, also musst du dies zum größten Teil allein meistern. Sieh es als eine Prüfung deines Könnens an! Und wage es nicht, mich zu enttäuschen! Du kümmerst dich um den Stein, ich mich um das Mädchen. Sprich in der Öffentlichkeit so wenig wie möglich mit ihr, aber ignoriere sie auch nicht. Schließlich sind wir ja ein höflicher Kavalier, nicht wahr?“ Die Stimme lachte leise. Das Lachen war kalt und nicht amüsiert, es ließ Quirrell die Nackenhaare zu Berge stehen. Erst nachdem sich die Stimme beruhigt hatte, traute er sich wieder, zu sprechen: „Aber, Mylord, ich muss zugeben, dass ich bisher nie viel Glück bei Frauen hatte.“ Stille. Zögernd hakte der dürre Mann nach: „Mylord?“ -„ Ich weiß, wie man mit dem schwächeren Geschlecht umgeht, mein Lieber, vertraue mir. Selbst mit deinem Aussehen werde ich sie dazu bringen, sich in dich zu verlieben!“ Quirrell gefiel dieser Gedanke nicht sonderlich. Überhaupt fand er es furchtbar, dass diese junge Frau in all die Intrigen verstrickt werden würde, die der Dunkle Lord plante. Doch er zwang sich, kein Mitleid zu fühlen, denn sein Meister hasste Mitleid. Stattdessen antwortete er nur: „Ja, Mylord!“


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