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Fanfiction

The tale of Amy Roberts - Der erste Kontakt - Rückkehr aus Irland

von horizon92

Anmerkung: Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, Quirrells Gestotter immer auszuschreiben. Das sieht furchtbar aus und ich denke, man kann es sich auch so vorstellen. jetzt aber frisch ans Werk:


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Kapitel 1
-Rückkehr aus Irland-

„Also wirklich, Onkel Albus! Reiß dich doch mal zusammen, die gucken schon alle!“, murmelte ich dem weißbärtigen Schulleiter zu, wobei ich versuchte, die Lippen möglichst nicht zu bewegen. Der alte Magier achtete jedoch gar nicht auf mich, denn er war viel zu beschäftigt damit, bei jedem Muggelsüßigkeitengeschäft, an dem wir vorbeiliefen, aufgeregt zu kreischen.
Ja, man hatte es manchmal nicht leicht als 26-jährige, recht bodenständige Hexe mit einem genialen, aber doch leicht verrückten Ururgroßonkel, wenn man für ein paar Wochen nach Irland reisen wollte. Ich nahm es Albus aber nicht übel, denn natürlich war mir sein krankhafter Süßigkeitenwahn schon längere Zeit bekannt. Vor allem auf Zitronengeschmack fuhr er ab. Trotzdem hatte ich nicht vor, unseren letzten Urlaubstag mit einer Rundführung durch „Schrödingers Schleckereien aller Art“ zu verschwenden und zog ihn gnadenlos weiter. „Amy, Kindchen, lass uns den Tag doch in Ruhe genießen! Du machst wieder so eine Hektik!“, meinte Albus in leicht schmollendem Tonfall. Ich schüttelte lächelnd den Kopf. Wie ein kleines Kind! „Ja, Albus, aber auch nicht unberechtigt, oder? Wir müssen in zwei Stunden im Flugzeug sein und du wolltest mir noch eine Stunde zum Souvenir- suchen geben!“
Schließlich lenkte er ein und wir liefen suchend durch die Massen der nichtmagischen Menschen, die sich in der schmalen Fußgängerzone tummelten. Endlich entdeckte ich ein kleines Lädchen am Straßenrand und deutete darauf: „Ich geh mal ganz kurz da rein, wenn du woanders hinmöchtest, trennen wir uns und treffen uns in einer halben Stunde wieder hier.“ Gesagt, getan. Ein leises Glöckchen bimmelte, als ich den alten Laden betrat und mich umsah. Außer mir und dem dicken Verkäufer war niemand da. Ich ließ mir Zeit und sah mich in aller Ruhe um. Mal sehen: Ich brauche eine schöne Postkarte für Brooks und Billy, vielleicht noch ein kleines Geschenk dazu, und natürlich die grüne Wärmflasche für Snape! Ach ja, wo sollte ich denn bitte eine grüne Wärmflasche finden können, in einem Muggelsouvenirladen? Zuerst wandte ich mich also der Karte für Billy und Brooks, meine beiden Vampirfreunde, zu. Und wurde nach zehn Minuten fündig: Eine schöne, schwarze Karte, auf der mit goldener Schrift geschrieben stand: Beste Grüße aus Irland! Darauf befand sich außerdem noch eine sehr schöne Fotographie von einer typisch irischen, grünen Landschaft. Schnell griff ich sie mir und sah mich nun nach einem kleinen Geschenk um. Mein Blick fiel auf eine sehr hübsche, silberne Rose, die ich kurzerhand packte. Mit den beiden Sachen marschierte ich zum Verkäufer, der mir dafür eine horrende Summe abzog. Nun, meinetwegen. Ich war gerade nicht in der Stimmung, mit ihm wegen überzogener Preise zu streiten. Oder genauer gesagt, hatte ich schon lange nicht mehr gestritten, schon seit wir von Hogwarts, der Zauberschule in Schottland, nach Irland gegangen waren. Das Problem war, dass mein allerliebster Streitpartner, mein Erzfeind Nummer eins, kaum einen Fuß aus den Kerkern setzte- denn er hieß Severus „Fledermaus“ Snape, Zaubertranklehrer von Hogwarts. Es war furchtbar für mich, nicht mit ihm streiten zu können. Ich war wie auf Entzug! Was für ein komischer Gedanke…Und ich hatte genau diesem Professor Snape versprochen, dass ich ihm eine Wärmflasche aus Irland mitbringen würde. Warum? Ganz einfach: als ich damals mit ihm und meinen Siebtklässlern (ja, ich war letztes Jahr Lehrerin gewesen) einen Ausflug nach Rumänien zu Charlie Weasleys Drachenreservat unternommen hatte und in Folge dessen halb tot nach Hogwarts zurückgekehrt war, hatte er mir ebenfalls eine geschenkt.
Albus war spurlos verschwunden, doch ich vertraute darauf, dass ein Zauberer von seinem Kaliber sicher eine halbe Stunde allein in der Muggelwelt zurechtkam und betrat den nächsten Laden. Nach drei weiteren seltsamen Läden wurde ich endlich fündig: stolz trat ich mit einer dunkelgrünen Wärmeflasche unterm Arm aus dem Geschäft in die grelle Sonne. Albus stand schon da - natürlich mit einer riesigen Tüte Süßigkeiten - und erwartete mich schweigend. Erst als er die Wärmflasche entdeckte, runzelte er fragend die Stirn: „Also, so kalt wird es in Hogwarts jetzt noch nicht sein! Wofür brauchst du die?“ Ich druckste ein wenig herum: „Na ja, die ist auch nicht für mich, sondern für Snape.“ -„Professor Snape, Amy!“, unterbrach er mich tadelnd. Ich verdrehte die Augen: „Ja, in Ordnung, meinetwegen auch Professor Snape. Ich wollte dich bitten, ob du sie ihm geben könntest, wenn wir zurückkommen!“
Albus grinste nur und schüttelte den Kopf. „Was? Wieso denn nicht?“, wollte ich geschockt wissen. Sonst tat mein Onkel doch auch alles für mich! „Ganz einfach, Kleines. Du könntest auch höflich sein und es ihm selbst übergeben, oder bist du zu faul, um die Treppenstufen zu laufen? Nein, das mach mal schön selbst. Ich habe noch genug zu tun, was die Sicherheitsmaßnahmen von Harry angeht.“ Ich sah ihn geschockt an. „Welcher Harry?“, fragte ich schneidend. Er blinzelte mich nur kurz an und antwortete: „Na, welcher Harry wohl? Natürlich Harry Potter!“ -„Na toll, also bekommen wir dieses Jahr einen verwöhnten kleinen Helden als Schüler, der allen auf den Keks gehen wird und…“ -„Nein“, unterbrach mich Albus scharf, „wir bekommen dieses Jahr viele neue Schüler, unter anderem eine vorlaute Schulabbrecherin, die viel zu schnell Urteile fällt, wie mir scheint!“ Musste er mich jetzt daran erinnern? An den Grund, weshalb ich bereits eine Woche früher nach Hogwarts musste? Ja, ich war dieses Jahr keine Lehrerin mehr, sondern war vom Zaubergamot verpflichtet worden, meine zwei verpassten Schuljahre von Durmstrang zu wiederholen. Verdammter Karkaroff!
Wir schwiegen uns den Rest des Wegs zum Bahnhof an, und auch in dem Zug, der zum Flughafen führte, redeten wir kaum miteinander. Erst, als wir auf unseren Flug warteten, hielt ich es nicht länger aus: „Was ist denn jetzt mit Potter? Warum musst du nur für ihn Sicherheitsvorkehrungen treffen? Wegen der vielen Paparazzi?“ Ich schnaubte abfällig. Albus sah mich mahnend an und meinte dann: „Amy, benutze doch einmal deinen bemerkenswerten Verstand! Wer, glaubst du, könnte alles hinter dem Jungen her sein?“ -„Kreischende Groupies?“, fragte ich scherzhaft, doch als sich sein Gesicht verdunkelte, beeilte ich mich, ernst zu sein: „Vermutlich ein paar Extodesser, die den Tod ihres Meisters rächen wollen.“ -„Glaubst du denn, dass er tot ist? Nein, mir persönlich machen weniger seine Anhänger Sorgen, als vielmehr Voldemort selbst.“ Ich erstarrte. Wenn er tatsächlich lebt, und nach Hogwarts kommt - würde er die Erbin Slytherins und Gryffindors als solche erkennen? Nicht daran denken, Amy! Meine größte Furcht war immer gewesen, seit ich von meiner Abstammung wusste, für welchen der Gründer ich mich entscheiden würde. Zuerst war Gryffindor für mich die einzige Wahl gewesen, doch letztes Schuljahr war etwas geschehen, das alles umgeworfen hatte: ich hatte gemordet. Noch heute verfolgte mich in meinen Albträumen das verzerrte Gesicht des Vampirs, den ich in Rumänien niedergestochen hatte. Ich kam nicht davon los, auch wenn es praktisch nur Notwehr gewesen war, an dem Tag, als wir Professor Quirrell, meinen Nachfolger, befreit hatten. Mit wir meinte ich Snape, unsere beiden Vampirfreunde Billy und Brooks und mich selbst.
Albus musste meinen Gesichtsausdruck erkannt haben, denn als unser Flugzeug aufgerufen wurde, legte er mir schützend die Hand auf die Schulter: „Keine Sorge, Amy, er ist im Moment bloß ein Geist und die Vorkehrungen gelten natürlich für ganz Hogwarts. Er wird nicht hineinkommen, wenn wir ihn nicht selbst hereinbitten. Jetzt genieß deinen Flug und vergiss einfach, was ich gesagt habe!“ Ich nickte bloß, auf meine Stimme wollte ich mich lieber nicht verlassen.
Während des Fluges kramte ich hinter Albus` Rücken versteckt die Rose für die Vampirgeschwister hervor und zog vorsichtig den Zauberstab. Darauf achtend, dass niemand zu mir sah, klopfte ich mit ihm sanft gegen das Silber, auf dem filigrane Buchstaben erschienen: „Pour les meilleurs amis, qui existent!“ Ich runzelte die Stirn. Warum zum Teufel war der Schriftzug denn französisch? Nun ja, sie mussten sich wohl damit begnügen. Ich steckte sie zurück in meine Manteltasche und stieß dabei auf ein gefaltetes Papier. Was war denn das? Neugierig geworden, zog ich es aus der Tasche und erkannte, dass es die beiden Konzertkarten waren, die Charlie Weasley mir zu Weihnachten geschickt hatte. Sofort kam mir ein schlechtes Gewissen, denn ich hatte ihm in meinem Antwortbrief versprochen, dass ich mich melden würde, sobald ich Zeit hätte.
Als Albus und ich aus dem Flugzeug stiegen und uns ein stilles Eck zum Apparieren suchten, überlegte ich immer noch, wie ich mich bei Charlie entschuldigen sollte. Doch mein Denken setzte mit einem Schlag aus, als der Druck des Apparierens nachließ und wir direkt vor dem Tor zu Hogwarts` Ländereien standen. Ich verspürte eine solche Freude, endlich mein Zuhause wiederzusehen, dass alles andere aus meinem Kopf vertrieben wurde. Albus kam kaum mit meinem Tempo mit, denn ich hastete den hügeligen Rasen hoch, bis ich das mächtige Schloss sehen konnte. Seufzend blieb ich stehen, bei diesem Anblick wurde mir immer wieder aufs Neue warm ums Herz. Dann bemerkte ich eine riesige Gestalt, die in den Gemüsebeeten hinter einer kleinen Hütte Schneckenschutz sprühte. Ich schrie völlig undamenhaft auf und rannte auf die Gestalt zu, die hochsah: „HAGRID!“ Der Halbriese hatte mich bereits entdeckt und schloss mich lachend in die Arme. Er war immer eine Art Zuflucht für mich gewesen, als es mir eine Zeit lang schlecht ging, weil alle Lehrer hinter meinem Rücken tratschten, fand ich bei ihm Trost. Er ließ mich los und sah mir mit seinen warmen Käferaugen forschend ins Gesicht: „Wie geht's dir, Amy? Hast du in Irland ein paar Drachen gesehen?“ Ich lachte und schüttelte den Kopf: „Nein, aber dafür viel anderes Zeug! Und die meisten existierenden Süßwarengeschäfte von innen.“ Ich zuckte mit dem Kopf in Richtung meines Onkels und verdrehte gespielt die Augen. Mittlerweile war Albus auch heran und meinte scherzhaft: „Das habe ich gehört! Pass bloß auf, was du sagst, sonst bekommst du nachher keine Zuckerkäfer mehr ab!“ Ich tat ganz entsetzt: „Was? Das kannst du mir doch nicht antun!“ -„Oh doch, junge Dame, wenn du dich jetzt nicht sofort in Bewegung setzt und die anderen Professoren begrüßt! Und vergiss nicht, Professor Snape sein Geschenk mitzubringen!“, zwinkerte mein Onkel schelmisch. Ich hob beleidigt den Kopf und meinte zu Hagrid: „Tut mir echt leid, aber ich kann nicht länger bleiben, sonst schafft es der alte Mann nicht mehr rechtzeitig, ins Bett zu kommen!“ Hagrid grinste vom einen zum anderen: „Kein Problem. Komm einfach mal vorbei, wenn du Zeit finnest!“
Also überließen wir den Halbriesen wieder seinen Kürbissen und gingen hoch zum Schloss. Das Portal stand offen, denn es war ein recht heißer Tag und sonst würde die Eingangshalle zu stickig werden. In Erinnerungen versunken trat ich über die Schwelle. Nie würde ich vergessen, wie ich das erste Mal durch diese Türen gegangen war. Kaum waren wir drinnen, hörten wir einige Stimmen aus der Großen Halle. Ich schluckte, jetzt würde ich alle mit ?Professor` anreden müssen, die ich letztes Schuljahr noch beim Vornamen genannt hatte. Albus lief voran und zog mich am Ärmel mit sich, während wir zum Lehrertisch kamen. Dort saßen McGonagall, Flitwick, Sprout, Hooch, Sinistra und - leider - der nervige Professor Andrews, der Muggelkunde gab. „Hallo, meine Lieben, da sind wir wieder!“, trällerte Albus und sofort standen alle Lehrer auf und begrüßten uns. McGonagall reiche meinem Onkel die Hand und schüttelte sie euphorisch: „Wie schön, dass es Ihnen gut geht, Schulleiter. Hallo, Miss Roberts!“ Sie nickte mir zu, ihre Gesichtszüge waren ausnahmsweise nicht so streng wie sonst, denn sie lächelte leicht. „Es freut mich, Sie wiederzusehen, Professor McGonagall!“, erwiderte ich und grüßte dann nacheinander auch die anderen Lehrer freundlich. Robin - eh, Professor Andrews - war begeistert, dass ich wieder da war. Schnell riss ich mich von ihm los mit der Ausrede, ich müsse ganz dringend in mein Zimmer.
Dort angekommen ließ ich mein wieder großgezaubertes Gepäck in die Ecke fliegen und sah mich in dem rot dekorierten Schlafzimmer um. Blinky, meine persönliche Hauselfe, hatte kein Staubkörnchen übriggelassen. Ich würde ihr später dafür danken, doch jetzt musste ich mich zuerst an die Postkarte für Brooks und Billy machen und danach einen Brief für Charlie aufsetzen. Ich zog die Karte mit dem Irland-Bild hervor und rief mir meine Feder aus dem Schreibtisch im Büro. Dann setzte ich mich im Schneidersitz aufs Bett und begann:
Hallo ihr Lieben,
ich bin gerade mit meinem Onkel aus Irland zurückgekommen, wo wir einen schönen Urlaub verbracht haben. Albus konnte an kaum einem Süßwarengeschäft vorbeigehen und ich fürchte, ich habe mindestens drei Kilos zugenommen! Also, Brooks, falls du irgendwelche Diättipps kennst, immer her damit (aber bitte nur ohne Blut)!
Ich hoffe, dass ihr wegen der Sache in Rumänien keinen allzu großen Ärger von eurem Grafen bekommen habt und dass es euch gutgeht. Wann können wir uns wieder treffen? Ich freue mich schon auf eure Antwort. Bitte passt auf Euch auf.
Amy
P.S. Ich schicke diesen Brief mit Fawkes, weil ich keine Eule habe. Erschreckt euch nicht, wenn er per Stichflamme verschwindet, das ist völlig normal.
Dann zog ich an dem Kettchen, das immer um meinen Hals hing, und beförderte eine kleine silberne Trillerpfeife hervor. Sie war mein Geburtstagsgeschenk gewesen und eine Lockpfeife für Fawkes. Kaum hatte ich sanft hineingeblasen, flog der Phönix auch schon durch mein offenes Fenster und landete sanft auf dem Bett. Ich strich ihm kurz durch sein Gefieder, was ihn zum Gurren brachte, und streckte ihm die Karte mit der Rose zu: „Kannst du die bitte zu Brooks und Billy bringen? Du findest sie doch sicher, oder? Ich weiß, eigentlich bist du nicht für Briefe und sowas zuständig, aber leider habe ich keine Eule. Verzeih mir. Du kannst direkt wieder hierher zurückkommen, wenn du sie gefunden hast.“ Manche Leute würden sagen, es sei idiotisch, mit einem Vogel zu reden, doch ich war mir sicher, dass es das nicht war. Fawkes war mindestens so intelligent wie ein Mensch, denn er hatte uns vermutlich tausende von Lebensjahren voraus. Nun blinzelte der Phönix mit seinen schwarzen Augen, nahm die Karte und die Rose in seinen Schnabel und verschwand durch das Fenster. Ich sah ihm kurz nach, ehe sein goldener Schweif verschwand, dann holte ich mir Pergament aus meinem Büro und fing mit dem Brief für Charlie an:
Lieber Charlie,
es tut mir Leid, dass ich mich die ganze Zeit nicht gemeldet habe. Aber es sind ein paar Dinge passiert, die mich sehr in Atem hielten. Jetzt wollte ich aber, wenn auch reichlich verspätet, auf dein Geschenk, die zwei Konzertkarten, zurückkommen. Bis jetzt habe ich zwar noch niemanden, der mitkommen könnte, aber der wird sich sicher noch finden. Wenn du möchtest, könnten wir uns ein Wochenende im September freihalten, um dorthin zu gehen. Ich freue mich schon richtig darauf, die Gruppe soll sehr gut sein. Am meisten freue ich mich natürlich, dass wir uns mal wiedersehen. Es ist schon viel zu lange her. Ich hoffe, du siehst mir die Verspätung noch mal nach, Snape würde jetzt sagen: „Ich hätte nichts anderes von einem Quälgeist wie Ihnen erwartet!“ Es tut mir einfach nur aufrichtig Leid. Aber eines ist klar: den nehmen wir auf keinen Fall mit!
Also, bis hoffentlich bald,
deine Amy R.

Zufrieden faltete ich den Brief und steckte ihn in einen Umschlag. Vorne drauf schrieb ich hastig die Adresse. Dann fragte ich in den Raum hinein: „Blinky?“ und mit einem Plopp erschien die kleine Elfe vor mir: „Miss hat nach Blinky gerufen? Stimmt etwas nicht mit ihren Gemächern, hat Blinky etwas falsch gemacht? Soll Blinky …“ -„Nein, nein, mit dem Zimmer ist alles in Ordnung, wirklich. Vielen Dank, es ist sogar ordentlicher, als ich es hinterlassen habe. Ich wollte dich nur bitten, den Brief einer Schuleule zu geben. Sie sollte lange Strecken bewältigen können. In Ordnung?“, bat ich die Kleine. Sofort verbeugte sich Blinky, bis ihre spitze Nase fast den Teppich berührte, und verschwand mit einem weiteren Plopp.
Zufrieden, aber verdammt müde wollte ich mich schon aufs Bett fallen lassen, als mein Blick auf die Wärmflasche fiel, die auf dem Gepäck lag. Seufzend erhob ich mich und ging erst einmal ins Bad. Meine Klamotten waren von der Reise schon ganz verdreckt, denn die Stewardess hatte mir aus Versehen meinen Kaffee übergeschüttet. Wenn ich so vor Snape trat, würde das nur dumme Bemerkungen geben. Vor allem, da ich mich jetzt nicht mehr wehren konnte, denn ich war schließlich auch seine Schülerin. Den Fleck per Zauberstab wegzumachen kam mir gar nicht in den Sinn. Also zog ich mir die Sachen aus und wühlte, nur in Unterwäsche bekleidet, in meinem Schrank nach frischen Klamotten. Da fiel mir das rote Kleid ins Auge, das ich schon bei unserem ersten Aufeinandertreffen getragen hatte. Kurzerhand griff ich es mir und zog es über. Dann kämmte ich mir die Haare und betrachtete mich im Spiegel, ehe mir bewusst wurde, was ich hier tat: Ich machte mich für Snape hübsch. Für S.n.a.p.e! Was ist nur in mich gefahren? Seit wann interessiert es mich, was die Fledermaus von meinem Aussehen hält? Das musste daran liegen, dass er jetzt mein Lehrer war. Ja, ganz bestimmt lag es daran. Ich klemmte mir die grüne Wärmflasche unter den Arm, schlüpfte in meine Schuhe und marschierte zur Tür hinaus.
Snape war nicht in seinem Büro, also klopfte ich an die Tür, von der ich wusste, dass sich dahinter seine Wohnung befand. Einen Moment blieb alles still und ich wagte schon zu hoffen, dass ich ungestraft davonkommen könnte, doch dann ertönten Schritte hinter der Tür. „Wer ist da?“, fauchte eine mir nur zu bekannte Stimme. Der Ton bescherte mir eine Gänsehaut; offensichtlich war heute nicht sein Tag. Ich schluckte und antwortete so fest wie möglich: „Jemand, der Ihnen was mitbringt, aber wenn Sie weiter so unfreundlich sind, überlegt er sich's vielleicht noch mal!“ Die Tür wurde mit einem Ruck aufgerissen, dass ich erschrocken zurücktrat und das Licht aus dem Wohnzimmer in den Flur fiel. Ein Schatten stand in der Tür. Er hatte seine übliche schwarze Robe an, nur der flatternde Umhang fehlte. Severus Snape. Vor Schreck machte mein Bauch einen Salto rückwärts. „Miss Roberts!“, meinte er nur und trat beiseite, um mich hereinzulassen. „Wie schön, dass Ihre schnelle Auffassungsgabe noch vorhanden ist, Severus!“, antwortete ich und trat an seinem Mantelhalter vorbei in das mir bekannte Wohnzimmer. Erst nach ein paar Sekunden wurde mir klar, dass ich ihn nicht Professor genannt hatte. Ups! Unsicher blieb ich stehen und er rauschte an mir vorbei zu seinem Sessel. „Und wie furchtbar, zu erfahren, dass Sie Ihr Mundwerk noch immer nicht zügeln können.“, konterte er mit einem verschlagenen Grinsen auf den dünnen Lippen. Ich schluckte und trat näher. Das würde schwieriger werden, als ich dachte. „Ich hatte Ihnen doch vor den Ferien versprochen, etwas mitzubringen, erinnern Sie sich?“ -„Ja, da auch mein Gedächtnis in den vergangenen zwei Monaten nicht großartig gelitten hat, erinnere ich mich tatsächlich. Und ich meine sogar, mich erinnern zu können, dass Sie mich nun mit ?Professor` oder ?Sir` anzusprechen haben!“ Jetzt grinste er noch fieser. Ich hätte es wissen müssen. Er nutzte seine Vormachtstellung schamlos aus. Ich knirschte wütend mit den Zähnen. „Auf dem Boden kriechen werde ich sicher nicht vor Ihnen … Sir.“, presste ich hervor und warf ihm die Wärmflasche auf die Couch, bevor ich mich einfach umdrehte und gehen wollte, doch die Wohnungstür fiel ins Schloss. Er hatte vermutlich seinen Zauberstab gezogen. Hinter mir ertönte ein kaltes, befehlendes: „Sie bleiben hier!“ Ich fuhr herum und tatsächlich: sein schwarzer Stab richtete sich genau auf mich. „Wenn Sie glauben, ich hätte Angst vor Ihnen, dann haben Sie sich aber geschnitten, Professor!“, spottete ich kalt. Ja, ich war verdammt wütend auf ihn, und auf mich, auf die ganze Welt. Ich hatte mir diese Schülerzeit schon schlimm vorgestellt, aber dass Snape sie mir noch schlimmer machen könnte, hatte ich nicht bedacht.
Sein Lächeln war von seinem Gesicht verschwunden, es lag nur noch kalte Wut in seinem Blick, als er zischte: „Sie sollten niemals vergessen, dass sie mir als meine Schülerin Respekt entgegenzubringen haben. Und eigentlich sollten Sie noch wissen, zu was ich alles fähig bin!“ Ich erinnerte mich: er hatte in Rumänien keine Sekunde gezögert, einen Vampir zu töten. Er war eindeutig gewissenloser als ich selbst. Und vermutlich auch erfahrener. Doch ich war so in Rage, dass ich nun auch meinen Zauberstab zog. Wir standen uns gegenüber, Auge in Auge, als es plötzlich an der Tür klopfte. Langsam kamen wir zur Besinnung und ließen rasch die Zauberstäbe verschwinden. Snape fasste sich als Erster: „Wer ist da?“
Draußen erklang eine angenehm ruhige Stimme: „Professor Quirrell. Ich wollte mit Ihnen sprechen.“ Snape ging an mir vorbei, wobei ich mich unwillkürlich kurz anspannte, und öffnete die Tür. Er warf mir noch einen warnenden Blick zu, ehe er Quirrell einließ und sagte: „Guten Abend, Professor. Wie kann ich Ihnen helfen?“ Der kleinere Mann mit dem riesigen Turban trat ein und entdeckte mich. Er stockte kurz, dann kam er wie mechanisch auf mich zu und ich streckte die Hand aus: „Professor Quirrell, ich freue mich, Sie wiederzusehen!“ Anstatt dass er meine Hand schüttelte, nahm er sie sanft in seine und hauchte einen Kuss darauf: „Miss Roberts, es ist mir eine Ehre. Hätte ich bereits vor den Ferien gewusst, welch einer Persönlichkeit ich gegenüberstehe … leider habe ich es erst vor ein paar Wochen vom Wildhüter gehört. Die Erbin von gleich zwei Häusern, faszinierend. Wirklich faszinierend!“, antwortete er mit dieser angenehm leisen, stotternden Stimme. Eigentlich hatte ich alle Lehrer gebeten, nichts von meiner Abstammung preiszugeben, ehe ich Quirrell nicht gut genug kannte. Doch wie es aussah, war es ohnehin zu spät, also musste ich mich wohl damit abfinden. Trotzdem war es ein kleiner Schock für mich und ich murmelte nur: „Na ja, deshalb bleibe ich trotzdem, wer ich bin, oder?“ - „Nun, natürlich, dessen bin ich überzeugt. Sie sind sehr bodenständig für Ihr junges Alter.“ Okay, langsam aber sicher lief ich mal wieder hochrot an. Hinter Quirrell ließ Snape ein lautes Räuspern vernehmen und meinte mit kühler Stimme: „Wenn ich Sie daran erinnern dürfte, dass Sie eben noch unbedingt gehen wollten, Miss Roberts?“ „Oh, ja, natürlich. Verzeihung, Professor Quirrell, aber wenn mich ein Lehrer ins Bett schickt, muss ich wohl gehorchen, was? Vielleicht können wir uns einander Mal unterhalten.“, ich lächelte ihm schüchtern zu und ging an ihm vorbei. „Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht, Miss Roberts!“, ertönte es hinter mir und ich warf Snape, sobald Quirrell es nicht mehr sehen konnte, einen gehässigen Blick zu.
Anscheinend hatte ich mich bei Quirrell geirrt. Er war schwer durchschaubar, und noch immer war ich mir nicht völlig sicher, ob ich ihn mochte, aber er schien ein durchaus netter Kerl zu sein. Komisch war nur - ich hatte seine Stimme ganz anders in Erinnerung!


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Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
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