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Fanfiction

Accidentally - Der vergessene Plüschdrache

von Dr. S

Scorpius‘ Großeltern lebten abgeschnitten von der Muggel- und Zaubererwelt. Man erreichte ihr im Vergleich zu Malfoy Manor winziges Haus nur zu Fuß von einem kleinen walisischen Dorf aus, dessen Name so lang und kompliziert war, dass Scorpius nicht einmal unter Folter hätte sagen können, wo genau Narcissa und Lucius Malfoy lebten. Appariergrenzen und unzählige Schutzzauber sprachen aber zumindest für Lucius‘ Paranoia, dass jemand seinen Aufenthaltsort unter solchen Methoden versuchen könnte in Erfahrung zu bringen.

Sein Großvater mochte da ein wenig übervorsichtig sein, aber seine Großmutter hatte über die Jahre ihre Angst vor den hasserfüllten Blicken der Menschen zum größten Teil verloren. Dementsprechend schnell hatte sie auch die Tür aufgerissen um Scorpius zu begrüßen. Ein leichter Nieselregen hatte ihn in seinem T-Shirt leicht zittern lassen, weshalb Narcissa ihn augenblicklich in eine warme Decke vor den Kamin gesetzt hatte, wo er jetzt schwitzend an einer heißen Schokolade nippte.

„Du hättest doch eine Eule schicken können, damit ich das Flohnetzwerk für dich offen halte.“ Narcissa trug schwarz, genau wie ihr Enkel, und auch ihr blasses Gesicht war von Trauer gezeichnet. Ganz im Gegensatz zu dem ihres Gatten. Lucius Malfoy sah aus wie immer. Er trug immer schwarze, sehr traditionelle Roben und dazu immer denselben unterkühlten Gesichtsausdruck, der Scorpius früher richtig Angst eingejagt hatte. Ob sein Großvater seine Trauer nur hinter einer perfekten Maske verbergen konnte, oder ob er letztendlich gar keine empfand, das konnte Scorpius nicht sagen. Er wusste nur, dass Lucius bis jetzt kein Interesse an ihm gezeigt hatte.

Er saß an einem Schreibtisch aus massivem Holz im hinteren Abschnitt des Wohnzimmers und blätterte beschäftigt durch einen Berg Pergamente. Dabei störte man ihn lieber nicht, sonst wurde es äußerst unangenehm werden, wenn er keinen guten Tag hatte. Hinter der eindrucksvollen Gestalt, die seinem Vater so ähnlich sah, versteckten schwere Vorhänge aus grünem Samt die fahlen Strahlen der Nachmittagssonne, die es kaum durch den dichten Wolkenteppich schaffte.

„Es war eher eine spontane Entscheidung. Wenn es euch nicht passt…“ Scorpius schaute zu seinem Großvater, der ihm immer noch keine Beachtung schenkte. „…dann kann ich auch wieder nach Hause.“

„Zu dieser Frau, die dich einfach im Stich lässt?“ Narcissa schüttelte den Kopf, während sie weiter unruhig vor dem Kamin auf- und abging. „Dass es so etwas überhaupt gibt. Eine Frechheit! Jahrelang haben wir sie durchgefüttert und kaum hat sie die Gelegenheit macht sie sich aus dem Staub!“

Von Lucius kam ein spöttisches Geräusch.

Narcissa fuhr schnaubend zu ihm herum. „Wage es nicht davon anzufangen, ihr könnte ja etwas passiert sein. Die macht sich nur mal eben auf den Weg nach Paris um unser Gold auszugeben.“ Sie wandte sich wieder Scorpius zu und setzte ein sehr kontrastreich sanftes Lächeln für ihn auf. „Du kannst so lange bleiben wie du willst, Scorpius. Du weißt ja, dass wir immer ein Zimmer für dich bereithalten.“ Bevor Scorpius ihr auch nur aus Höflichkeit antworten konnte, faltete Narcissa die Hände nickte zufrieden aufgrund einer Aufgabe, die sie von dem Verlust ihres Sohnes ablenkte. „Ich werde mich sofort darum kümmern, dass du es gemütlich hast. Taffy müsste deine Sachen sicher schon hergebracht haben.“

Scorpius zuckte mit den Schultern, aber da war Narcissa schon auf dem Weg ins obere Stockwerk, um den Hauselfen zu sagen, wie sie ihre Arbeit zu tun hatten. Sobald sie den Raum verlassen hatte, schüttelte Scorpius die dicke Wolldecke von seinen Schultern und stellte die heiße Schokolade auf den Couchtisch. Ihm gegenüber prasselte das Kaminfeuer und er fühlte sich an seine Position in Malfoy Manor erinnert, fragte sich automatisch, ob James und Louis wohl inzwischen gemerkt hatten, dass er nicht mehr da war. Aber wahrscheinlich waren sie mit anderen Dingen beschäftigt…

Scorpius versuchte die Gedanken mit einem Kopfschütteln loszuwerden, aber er glaubte immer noch dieses merkwürdige Kribbeln in seinem Brustkorb zu spüren. Er musste sich irgendwie ablenken, um das loszuwerden.

Zaghaft tapste Scorpius über den weichen Teppich, der jedes Geräusch vollkommen schluckte, zu seinem Großvater, der ihm zwar einen kurzen Blick schenkte, aber nicht aufhörte Pergamente zu studieren. Scorpius beugte sich über den Schreibtisch und tat so, als könne er die verschnörkelte Schrift selbst über Kopf lesen. Lucius ließ ihn.

„Was machst du da?“, fragte Scorpius, durch die stumme Akzeptanz seines Großvaters ermutigt.

„Ich suche nach Gerechtigkeit“, antwortete Lucius in seiner immer gleich desinteressiert klingenden Stimme.

Scorpius hob den Blick von den Pergamenten und schaute seinen Großvater an, obwohl der das nicht erwiderte. „Hm?“

„Für deinen Vater, Scorpius“, erklärte Lucius und winkte seinen Enkel zu sich. Ohne zu zögern eilte Scorpius um den Tisch und lehnte sich über Lucius‘ Schulter. „Es widerstrebt mir diese Weasleys damit davon kommen zu lassen, nur weil sie ein gewisses Ansehen in der Öffentlichkeit haben. Besonders dieser eine Rotschopf hatte es immer auf deinen Vater abgesehen.“

„Meinst du George Weasley?“ Scorpius biss sich auf die Unterlippe, als Lucius nickte. Natürlich war es nicht gerecht, dass irgendwie niemand für den Tod seines Vaters zur Rechenschaft gezogen wurde, aber letzten Endes hatte George Weasley ja keinen Todesfluch auf Draco gefeuert. Ihn für meistens still vor sich hinbrodelnde Feindseligkeiten zu bestrafen erschien Scorpius falsch.

„Dem Mann ist seine einflussreiche Position zu Kopf gestiegen und jetzt denkt er, dass er tun und lassen könnte, was immer ihm gerade gefällt. Aber nicht, solange meine Familie darunter leiden muss“, sagte Lucius und hätte vielleicht überzeugend klingen können, wenn er nicht immer noch so ein imposantes Desinteresse ausstrahlen würde.

„Aber…“ Scorpius richtete sich auf, drehte sich herum und schaute durch einen Spalt in den Vorhängen den Hügel herunter, auf dem das Haus seiner Großeltern geschützt von hohen Bäumen stand. Eine lange Straße führte in regelrechten Serpentinen in das nächstgelegene Dorf, aber Scorpius hatte sich querfeldein durch allerlei Büsche geschlagen, um den langen Fußmarsch doch ein wenig zu verkürzen. „Aber es ist doch vorbei, dachte ich.“

„Es wird niemals vorbei sein, Scorpius.“ Lucius hatte den Blick auf ein Foto seiner Familie gerichtet, als Scorpius sich wieder umdrehte. Das einzige Zeichen in dem sorgfältig sortierten Akten- und Pergamentbergen, der zeigte, dass Familie für Lucius Malfoy doch nicht an letzter Stelle kam. „Außer, wir bringen uns letztendlich alle um und das werde ich definitiv nicht zu lassen. Ich finde einen Weg George Weasley das Genick zu brechen. Wenn das Ministerium sowas totschweigen will, soll es nur! Ich verliere nicht meinen einzigen Sohn und gehe dann bei nächstbester Gelegenheit wieder zum Tagesgeschehen über.“

Scorpius senkte betrübt den Blick. Das hatte sein Vater bestimmt nicht gewollt. Und Scorpius wollte auch nicht, dass das alles wieder von vorne losging. Dafür mochte er zu viele Weasley – einen sogar mehr, als gut für ihn war. Aber was sollte er denn tun? Wenn er es schaffen sollte, seinen Großvater davon zu überzeugen, dass Rache sinnlos war, dann würde die Sonne nie wieder aufgehen. Er konnte nur hoffen, dass George Weasley keine schmutzigen Geheimnisse hatte, die Lucius jetzt ausbuddelte.

„Und ich glaube, ich bin da an etwas dran… wenn du mich also in Ruhe arbeiten lassen würdest?“ Lucius machte eine verscheuchende Handbewegung, die Scorpius nur gelegen kam. Er konnte ja eh nichts tun – eigentlich konnte er nie irgendetwas tun – also hielt er sich am besten komplett raus.

„Ich wollte sowieso nochmal bei Teddy vorbeischauen, bevor die Besuchszeiten vorbei sind“, sagte Scorpius, während er sich auf den Kamin zu bewegte. „Kannst du –“

„Nimmst du bitte den Kamin im Dorf, Scorpius? Nur, falls jemand versuchen könnte, deine Spur zu verfolgen“, sagte Lucius ohne Scorpius anzusehen. „Ich will ungerne unsere Schutzzauber auflösen…“

Scorpius seufzte auf und war froh, dass er nicht durch den Vorhang sehen konnte. Das schlechte Wetter hätte sicherlich sofort jede Motivation, dieses Haus zu verlassen, im Keim erstickt.

°°°

„Hast du ihn gefunden?“ James betrat mit besorgter Miene Scorpius‘ Zimmer, was sich aber schnell in Zorn wandelte, als er Louis an einem hölzernen Kästchen herumhantieren sah. Mit ein paar schnellen Schritten war er bei seinem Cousin und riss ihm das Kästchen aus den Händen. „Geht’s noch, Louis?“

„Reg dich ab. Ich hab nur nach Scorpius gesucht“, versuchte Louis sich nicht einmal herauszureden und hatte dabei sehr offensichtlich den Blick auf das Kästchen gerichtet.

„Im Nichts?“ James zog das Kästchen weg, als Louis danach greifen wollte.

„Sag mir lieber, ob du ihn gefunden hast“, verlangte Louis, nachdem er äußerst genervt die Augen verdreht hatte.

James schüttelte den Kopf. „Obwohl ich im Gegensatz zu dir wenigstens gesucht habe.“

Louis ignorierte ihn. „Wo kann er nur sein? Und die Hauselfen sind auch weg.“

„Wenigstens haben die keine Angst, dass wir das Tafelsilber klauen. Schau mal weg.“ James machte sich daran das Kästchen besser zu verstecken und entdeckte dabei, dass Scorpius in seiner Schreibtischschublade mehr als ein Foto von ihm versteckt hatte. Aber die lagen da wahrscheinlich schon eine halbe Ewigkeit, weshalb James einfach das Kästchen in die Schublade steckte und die schnell schloss. Dass Scorpius‘ Schwärmerei für ihn sich wohl größtenteils in Luft aufgelöst hatte, daran war er selbst schuld.

„Ich hätte ihn nicht alleine lassen sollen“, sagte Louis nach einer Weile.

„Hey…“ James ließ sich erweichen Louis eine Hand von hinten auf die Schulter zu legen. „Es kann nicht allzu viele Orte geben, an denen er sich verstecken könnte. Er braucht wahrscheinlich nur ein bisschen Zeit.“

„Wenn wir ihm Zeit geben, dann wird er uns hassen.“ Louis lehnte sich nach hinten gegen James‘ Brust, machte sonst aber gar nichts. Er schaute James nicht an und sprach auch nicht über das zwischen ihnen, und wahrscheinlich war genau das der Grund, warum James ihm von hinten einen Arm um die Schultern legte.

„Er wird uns nicht hassen. Er wird realisieren, wie sehr er genau das will.“ Sanft stupste James mit der Nase gegen Louis‘ Wange und glaubte, dass die ein bisschen wärmer geworden war, als er sich wieder zurückgezogen hatte. „Einfach mal optimistisch sein.“ Er schob Louis von sich weg und versuchte erfolglos sich das Kribbeln von den Händen zu wischen, während er sich umsah, als würde Scorpius plötzlich doch noch aus irgendeiner der vielen versteckten Ecken hüpfen.

„Vielleicht sollten wir gehen“, sagte Louis mit Blick auf die am Horizont verschwindende Sonne gerichtet. Er drehte sich zu James um und rieb sich die Hände, als wäre ihm kalt. Erwartungsvoll schaute er James an, der den Blick auf den sehr ordentlichen Schreibtisch richtete.

„Und dann?“ James setzte sich auf den Stuhl und zog ein altes Schulbuch aus dem Regal an der Wand. Er blätterte darin herum und errötete kaum merklich, als er auf vielen Seiten am Rand seine Initialen gemalt fand. Scorpius schien sein komplettes viertes Schuljahr über mit den Gedanken mehr bei ihm als beim Unterricht gewesen zu sein. Bevor Louis das bemerkte, stellte James das Schulbuch lieber wieder weg.

„Er könnte sich wieder volllaufen lassen. In irgendeiner Bar. Wer weiß, wo er hinappariert ist“, seufzte Louis.

James bezweifelte das. „Er hat seine Lizenz doch noch nicht. Also hat er das Flohnetzwerk benutzt oder einen Hauselfen oder ist zu Fuß mal kurz spazieren gegangen.“

„Bei dem Wetter?“ Es hatte aufgehört zu regnen, aber die Wiesen Wiltshires waren nass und alles andere als einladend. Trotzdem könnte Scorpius einfach in ein Paar Gummistiefel schlüpfen und so bis zu Stonehenge wandern. Die Vorstellung fand James auf jeden Fall unsagbar niedlich.

„Wir sollten einfach noch ein bisschen warten“, schlug James vor, während er das Foto von Scorpius und seinen Eltern auf dem Schreibtisch betrachtete. Die ganzen steifen Familienfotos und Portraits im Rest des Hauses unterschieden sich drastisch zu der fröhlichen und ausgelassen Familie auf diesem Bild. Wenn das die Eltern waren, die Scorpius gekannt hatte, dann konnte James verstehen, warum Scorpius geglaubt hatte, sie wären aufgrund tiefergehender Emotionen verheiratet gewesen.

„Wir warten schon den ganzen Tag, James. Es hat doch keinen Sinn…“ Louis näherte sich ihm und stemmte die Hände auf der Tischplatte auf, beugte sich zu James herunter. „Wenn er gar nicht will, dass wir hier auf ihn warten, dann…“

„Dann was?“ James stellte sich dem traurigen Blick aus den azurblauen Augen. „Wir haben doch keine andere Wahl, Louis. Willst du warten, bis die Schule wieder anfängt? Es ist am wahrscheinlichsten, dass er wieder hierher kommt. Wen hat er denn sonst noch?“

Louis‘ Augen weiteten sich, als irgendetwas in seinem Kopf Klick zu machen schien. „Teddy?“ Er sagte das, als hätte James von selbst darauf kommen müssen. „Sie sind doch Cousins.“

„Ich hätt eher an seine Großeltern gedacht“, murmelte James, was Louis aber mit einem Augenrollen abtat.

„Problem nur, dass wir keine Ahnung haben, wo die sich herumtreiben. Bei Teddy wissen wir, dass er im St. Mungos darauf hofft, dass man seine Schrauben wieder festdreht“, sagte Louis mit einer überdeutlichen Spur Verachtung, die James aber immer ausblendete, wenn es um Teddy ging.

„Aber gerade wegen dieser lockeren Schrauben wird er doch eher Abstand zu Teddy suchen.“ James richtete sich auf und winkte Louis hinter sich her, worauf der ihm nachlief wie ein treuer Hund, aber James hatte auch nichts anderes erwartet. „Ich würde es zuerst bei seinen Großeltern probieren.“

„Willst du, dass wir uns trennen?“ So wie Louis das sagte, klang es fast, als wolle James mit ihm Schluss machen.

„Es wär auf jeden Fall praktischer“, sagte James und kam nicht umhin sich bei Louis‘ beinahe panischen Gesichtsausdruck zu amüsieren. Man konnte wirklich denken, dass James ihm gerade einen Korb gab. Vielleicht war es ja auch besser, wenn Louis das so interpretierte… „Wir können wild durch die Gegend apparieren und… ja…“

„Und uns später bei dir treffen?“ Louis griff James‘ Arm, brachte ihn vor genau der Tür zum Stehen, die James schneller gefunden hatte, als er gewagt hatte zu hoffen. Jetzt sah er sich dafür mit Louis‘ schwer zu widerstehendem Hundeblick konfrontiert. „James, bitte. Ich will nicht nach Hause. Ich… kann nicht…“

James atmete schwer aus. „Lass uns doch erstmal schauen, ob wir was über Scorpius‘ Großeltern rausfinden“, sagte er und öffnete die Tür mit der Hand, die Louis nicht versuchte zu umklammern. Den Arm hatte James ihn noch greifen lassen, aber seine Finger ballte er zu einer festen Faust. Louis schien sich daran nicht zu stören. Sein neues Motto schien ohnehin zu sein, alles mitzunehmen, das er kriegen konnte.

James zog seinen Cousin eine knarzende Treppe nach oben in einen dunklen Raum mit viel zu kleinen Fenstern, durch die kaum Licht drang. Vielleicht auch, weil draußen kaum noch Licht zu finden war aufgrund der fortgeschrittenen Stunde und der grauen Wolkendecke. Louis dachte aber mit und sprach hinter James einen Lumos, erleuchtete so die Unmengen an Kisten und Bücherstapel, sowie unzählige unter dunklen Tüchern versteckte Möbel.

„Der Dachboden? Du glaubst nicht, dass Draco seine Eltern hier eingesperrt und mit Fischköpfen gefüttert hat, oder?“ Louis grinste ihn an, als James mürrisch über die Schulter sah. Noch immer hielt er James‘ Handgelenk fest umklammert, was das Suchen aber schwer machen würde, also scherte James sich nicht um den enttäuschten Blick und zog Louis‘ Hand weg.

„Ich hab hier mal… meine Beziehung zu Scorpius ruiniert“, sagte James und sein Blick fiel sofort auf den kleinen Schrank, wo er auch Louis‘ größten Schatz wieder ins Spiel gebracht hatte.

„Das hast du öfter mal, James“, musste Louis ihm natürlich noch reinwürgen.

James ließ sich nicht anmerken, wie weh es tat so offensichtlich damit konfrontiert zu werden, dass jetzt alles ganz anders sein könnte, wenn er in den Weihnachtsferien nicht auf die dämliche Idee gekommen wäre, ein wenig in der Malfoy’schen Vergangenheit herumzuwühlen. Er näherte sich dem Schrank mit den vielen Fotoalben und wünschte sich fast, dass keine kleine Lichtkugel von Louis geschickt wurde, um ihm die Sicht zu erleichtern.

„Du glaubst, wir finden hier irgendwelche Papiere?“, kam es von hinten.

James zuckte mit den Schultern. „Einen Versuch ist es wert“, sagte er und griff das Fotoalbum von 1980. Kaum hatte er es aufgeschlagen, strahlten ihn die großen grauen Babyaugen an, so viel lebendiger, als all die Überreste von Draco, an die Scorpius sich klammerte. Ob er wusste, dass hier oben das halbe Leben seines Vaters dokumentiert war? Vielleicht hätten sie sich die zusammen ansehen sollen…

Louis wühlte irgendwo hinter ihm in irgendwelchen Sachen herum und wirbelte dabei wohl sehr viel Staub auf, weil er mehr als einmal niesen musste.

James ließ lieber seinen Cousin arbeiten und blätterte in dem Fotoalbum herum, sah sich noch einmal Dracos erste Schritte an, seinen ersten Wangenkneifer, seinen ersten Lutscher, der größer als er selbst war, und natürlich das Bild, auf dem Snape ihn so böse ansah, während Draco ganz friedlich mit einem Plüschdrachen kuschelte.

Stirnrunzelnd hielt James das Fotoalbum näher an die Lichtkugel. Damals hatte es bei dem Plüschdrachen nicht geklingelt, aber jetzt brachte das Klingeln in seinem Schädel James fast um den Verstand.

„Lou?“ Kaum hatte er sich umgedreht, war Louis schon bei ihm und lehnte sich über seine Schulter.

„Goldig“, grinste er, brauchte aber James‘ Finger, um das Stofftier zu bemerken. „Hm?“ Louis runzelte die Stirn. „Hm…“

James verdrehte die genervt die Augen. „Und da dachte ich, Charlie sei dein Lieblingsonkel.“

„Nur, wenn er in mein Bett krabbelt, das weißt du doch, James“, sagte Louis süßlich und tippte kurz darauf auf den Plüschdrachen in Baby Dracos Armen. „Du meinst, das ist derselbe, der bei Charlie in Rumänien durch die Hütte fliegt?“

James nickte.

„Und?“ Louis gluckste, als James aufschnaubend das Fotoalbum zuknallte. „Komm schon, James. Selbst wenn das derselbe sein sollte, was macht das denn? Draco ist tot.“

„Es interessiert dich nicht, dass dein Onkel –“

„Unser Onkel.“

„Einen über vierzig Jahre alten Plüschdrachen aufhebt?“ James stellte das Fotoalbum wieder zu den anderen. „Das macht man doch nicht einfach so.“

„Willst du andeuten, dass er mal in Draco verknallt war?“ Louis schien das nur sehr amüsant zu finden und nicht ansatzweise in Betracht zu ziehen.

Dementsprechend schnippisch antwortete James: „Alles über fünf Jahre ist definitiv mehr als verknallt sein. Ich finde, dass wir das Bill sagen sollten.“

Jedes Zeichen von Belustigung verschwand aus Louis‘ Gesicht. „Hast du sie noch alle? Was bringt das denn noch? Du hast gar keine Ahnung, ob das wirklich stimmt. Vielleicht waren sie befreundet und es war… ein dämliches Geschenk für einen Mann, der mit Drachen arbeitet.“

„Jaah, wenn’s so war, dann wird Bill das ja wissen“, sagte James kühl.

Louis starrte ihn entrüstet an. „Papa macht gerade genug durch. Willst du ihm jetzt noch seinen Bruder wegnehmen?“

James rammte sich die Faust gegen die Brust. „Ich würde einfach wissen wollen, ob mein Bruder hinter meinem Rücken mit meiner großen Liebe rumgemacht hat.“ Den Blick senkend fixierte James sich auf die leere Stelle in dem Regal, wo früher einmal das Tagebuch gestanden hatte, und fügte heiser hinzu: „Oder jemand, den ich für meinen Bruder gehalten habe…“

Einen Moment war es still zwischen ihnen, dann schnaubte Louis auf. „Wusste ich doch, dass es hierbei wiedermal nur um dich geht.“ Er drehte sich so schnell um, dass ein kühler Windzug James zum Schaudern brachte. Kurz darauf plumpste er irgendwo hinter James auf ein Sofa und musste bei dem neu aufgewirbelten Staub erneut niesen.

„Es… geht nicht um mich“, sagte James mit dem Gesicht zum Schrank.

Louis hinter ihm lachte auf, vermischt mit einem weiteren Niesen. „Komm schon, James. Du weißt, dass das Mist ist. In solchen Dingen ist Charlie verflucht schüchtern. Vielleicht nicht so schüchtern wie Scorpius, aber wenn deine absurden Phantasien stimmen würden, dann hätte er Draco jahrelang aus der Ferne angeschmachtet und sich bei absolut jeder Gelegenheit von ihm das Herz brechen lassen, weil egozentrische, unsensible Bastarde nie mitkriegen, wenn man ihnen ein klein wenig zu viel Zuneigung entgegenbringt.“

Jetzt war es an James zu lachen. „Sag noch einmal, dass es hierbei um mich gehen würde.“ Er drehte sich um und fühlte sich wirklich nicht danach triumphierend zu grinsen, als Louis seinem Blick sofort auswich. Er hatte sich auf eine Couch gesetzt, die immer noch zu großen Teilen unter dunklem Stoff verborgen war. Es war genug Platz für James, also setzte er sich neben Louis.

„Warum machst du das?“, fragte Louis heiser und schaute James dabei nicht an, als würde er seinen Anblick im Moment einfach nicht ertragen. Und James schämte sich selbst für seine Worte. Louis ging es nicht gut. Es ging ihm so offensichtlich nicht gut, dass sogar er es merkte und trotzdem streute er Salz in jede Wunde, die er fand. „Warum tust du in einem Moment so, als würdest du mich mögen, und im nächsten Moment behandelst du mich wie Dreck?“

James atmete tief ein und spürte ebenfalls Staub in seiner Nase kitzeln, aber er konnte dem Drang zu niesen widerstehen. „Es hat mir eben wehgetan. Du hast ihn bei nächstbester Gelegenheit flachgelegt und keine Sekunde an meine Gefühle gedacht. Ich hab Scorpius geliebt und du hast ihn mir weggenommen.“

Er spürte, dass Louis ihn ansah und dass da mehr in seinem Blick war, als Schuld und Reue. „Du hast ihn geliebt?“ Hoffnung. Aber auf was, das wollte James sich nicht ausmalen.

„Vielleicht ist es besser, wenn ich damit aufhöre“, versuchte er trotz des sich schmerzhaft zusammenziehenden Knotens in seinem Hals mit fester Stimme zu sagen. „Was bin ich denn für Scorpius? Nicht mehr als eine Schwärmerei. Etwas, dass er von Weitem anschmachten und nie erreichen kann. Du dagegen… Er hat dich kennengelernt und sich dann in dich verliebt. Das ist doch viel echter…“ Es tat weh zu sprechen und James verspürte den Drang sich die Kehle zu reiben, zog seine Hand gerade noch rechtzeitig weg, bevor Louis sie berühren konnte.

„Und du denkst, dass du für mich auch nur eine unerreichbare Schwärmerei bist?“ James wusste nicht, ob Louis ihm damit Trost spenden wollte, aber letztendlich wollte er es auch gar nicht wissen.

„Bitte hör auf…“ James hob die Hand von seiner Kehle und presste sie fest gegen seine Augen. „Ich sollte endlich aufgeben. Diese ganze Scheiße ist doch meine Schuld, weil ich zu stur war auch nur einen von euch gehen zu lassen.“ Er gab ein heiseres Lachen von sich, das den Knoten in seiner Kehle nicht lösen wollte, sondern nur mehr Schmerz zurückließ. „Und letzten Endes hab ich nicht mal einen Plüschdrachen davon.“

„James…“ Louis ignorierte, dass James sich von ihm wegdrehen wollte, und umfasste sein Gesicht. Er versuchte einmal ihn zu küssen, aber James konnte ihm noch die Wange hindrehen. Beim zweiten Mal schaffte er es allerdings nicht auszuweichen und bekam aus schierer Verzweiflung einen viel zu nassen Kuss aufgedrückt. Oder lag das vielleicht daran, dass er letzten Endes auch noch den Rest seiner Würde verloren hatte und weinte wie ein kleines Baby?

„Mach das nicht…“ Louis presste seine Stirn gegen James‘ und hielt sein Gesicht fast schmerzhaft fest. „Ich brauch dich, James. Ich brauch deinen Optimismus. Und Scorpius… er braucht uns beide.“

Ein schiefes Lächeln schlich sich auf James‘ Gesicht. „Bist du sicher, dass er nicht eher keinen von uns beiden haben will?“

Louis ahmte ihn mehr schlecht als recht nach. „Eben nicht. Aber ich hab meinen Cousin, der mich daran erinnert.“

„Das funktioniert nicht, Louis. Sowas… das geht ein- oder zweimal, aber…“ James legte eine Hand auf Louis‘ Kopf, als der nach unten rutschte und sich gegen seine Brust drückte. Als wollte Louis nicht hören, was James ihm zu sagen hatte, presste er zumindest ein Ohr fest gegen die Stelle, wo er James‘ Herzschlag hören konnte. „Du gehst Scorpius jetzt suchen und ich… geh nach Hause und…“

Louis schüttelte heftig den Kopf und klammerte sich verzweifelt an seinem Hemd fest, egal wie beruhigend James durch das blonde Haar strich. „Glaub bloß nicht, dass ich dich in irgendeine heruntergekommene Hütte in Rumänien ziehen lass, nur weil du nicht damit klar kommst, dass deine Gefühle für mich nicht mehr nur freundschaftlich sind.“ Er hob den Kopf wieder und James errötete bei dem entschlossenen Blick.

Louis nutzte schamlos aus, dass seine azurblauen Augen jeden Menschen hypnotisieren und endlos lang festhalten konnten. Sanft strich er ihm über die Wange, lehnte sich vor und schob James nach hinten gegen die harte Sofalehne. Aber James hätte auf Stein liegen können und das hätte ihm gerade absolut nichts ausgemacht.

Er war unsicher, ob er das hier passieren lassen sollte. Es war nicht mehr ein so absolut unwirkliches Gefühl wie noch vor ein paar Wochen, aber trotzdem hing so viel an einem Kuss. Jede Lippenberührung schien das Band ihrer Freundschaft dünner werden zu lassen und was immer es ersetzte war einfach nicht stark genug um nicht beim kleinsten Windstoß zu reißen. Trotzdem ließ James noch einen Kuss zu… und noch einen… und noch einen… und das Schlimmste war, dass er nicht widerstehen konnte zu erwidern.

°°°

Das Kribbeln hatte so eine extreme Stärke erreicht, dass Scorpius es nicht mehr ausblenden konnte und sich heftig schüttelte. Teddy stoppte in seinem wirklich langweiligen Redeschwall und starrte ihn verwirrt an. Im Grunde war es seine Schuld, dass Scorpius nicht mehr konzentriert abgelenkt gewesen war und mit der Ausbreitung von geistloser Leere in seinem Kopf war auch dieses widerlich angenehme Kribbeln zurückgekommen.

„Alles in Ordnung, Scorpi?“ Der Verband um Teddys Kopf war verschwunden und sein braunes Haar zu kurz, als dass es ihm in die Augen fallen könnte. Es wirkte ein wenig, als hätte er vergeblich versucht blond zu werden, aber vor Scorpius hatte er behauptet, dass er wirklich nur blonde Strähnen hatte haben wollen. Es stand ihm auch sehr gut. Scorpius war froh das ewige Schwarzblau nicht mehr ertragen zu müssen, das ihn immer an den manischen Mann erinnerte, der Hand in Hand mit seiner Obsession nicht nur über die Schwelle des Wahnsinns getreten war, sondern gleich eine ganze Treppe heruntergefallen und in einem dunklen Kellerloch gelandet war.

Nur änderte eine Frisur ja nicht den Menschen, oder? Sonst hätte er schon längst seine grässlich blonden Haare abrasiert, die ihn jeden Tag an seinen Vater erinnerten. Bill hatte so etwas getan, zumindest hatte er es Scorpius erzählt. Mit langen Haare konnte er sich Louis‘ Vater zwar nicht vorstellen, aber was Bill gesagt hatte, hatte Sinn gemacht. Er hätte Freiheit genauso mit langen Haaren wie mit Draco in Verbindung gebracht und als er letzteres nicht mehr hatte haben können, schien es Zeit gewesen zu sein, sich voll und ganz von dem Risiko in seinem Leben zu verabschieden. Haare ab und fertig war der Mustervater mit dem gutbezahlten Schreibtischjob bei Gringotts. Aber ob es diesmal mit einem Haarschnitt getan war?

Scorpius verspürte das leichte Bedürfnis noch einmal mit Bill zu sprechen, aber es war nicht stark genug um seine Angst abgewiesen zu werden zu übertrumpfen. Allzu viel Zeit hatten sie ja nicht miteinander verbracht und auch wenn Bill ihm seine Mutter hätte ersetzen können, wollte er das bestimmt nicht.

„Hast du mir zugehört, Scorpius?“ Ehrlich gesagt nicht, aber Teddy schien Scorpius‘ entschuldigendes Lächeln falsch zu interpretieren. „Ich find’s echt toll, dass du mich besuchen kommst. Das könnte sich auf deine Note in Verwandlungen auswirken.“

Scorpius‘ Mundwinkel blieben oben. „Du kommst also ganz normal wieder zum Unterricht.“

Teddy ließ die Beine von der Bettkante baumeln und senkte traurig den Blick. „Das Leben muss weitergehen, nicht?“ Er schien die Trauer mit einem Kopfschütteln loswerden zu wollen, schenkte Scorpius aber ein schiefes Lächeln, als er wieder hochsah. „Und jemand muss doch auf dich aufpassen, wenn James und Louis nächstes Jahr nicht mehr da sind.“

Jetzt hatte er es doch geschafft, Scorpius‘ Lächeln verschwinden zu lassen. Da war wieder die Gewissheit, dass er nächstes Jahr nicht nur wieder ganz alleine in Hogwarts von so etwas wie Freunden träumen würde, sondern auch die Tatsache, dass die scheinbar fest verschmolzene Einheit James-und-Louis ihn zusammen verlassen würde. Spätestens dann würden sie bemerken, dass es auch ohne Scorpius ging. Und er würde gutmütig am Bahnhof warten, bis sie anfingen später zu kommen und letztendlich, wenn er seinen Abschluss vergeigt hatte, dann würden sie einfach vergessen zu kommen. Niemand würde ihn vom Bahnhof abholen. Wahrscheinlich würde es regnen und er auf seinem Koffer sitzen, wartend, vergeblich wartend.

„Hast du Probleme mit ihnen?“ Was auch immer Teddy in seinem Gesicht gelesen hatte, es ging Scorpius viel zu sehr in die richtige Richtung. Wenn er Pech hatte, dann lachte Teddy ihn gleich aus, weil er solche Dinge mit sich hatte machen lassen. Oder noch schlimmer… er würde sich angewidert abwenden.

Scorpius schüttelte den Kopf. „Uns geht’s gut…“ Er runzelte die Stirn, als er so selbstverständlich ‚uns‘ sagte. Das Gefühl beschlich ihn, dass er sich korrigieren musste, aber er wusste nicht wie. „Sie kümmern sich… gut um mich.“ So gepresst wie seine Stimme war musste Teddy einfach nachfragen:

„Bist du sicher?“

Irgendetwas platzte in Scorpius – und er war sich sicher, dass das stetig stärker werdende Kribbeln auch an seinem kleinen Ausbruch schuld war: „Natürlich bin ich sicher. Immerhin sorgen sie dafür, dass ich immer brav zuerst komme! Das ist doch gut kümmern, oder?!“ Scorpius schnappte nach Luft kaum dass die Worte seine Lippen verlassen hatten. Teddys Augen weiteten sich vor Schock und ließen Scorpius erst aus Scham das Kinn senken, dann das Gesicht in den Händen vergraben. Kurz darauf schluchzte er auf.

Es war, als hätte sich in der kurzen Zeit, die er einmal nicht geweint hatte, ein richtiger Stausee hinter seinen Augen gebildet, der jetzt nicht nur langsam brach, sondern mit einem Puff einfach zu verschwinden schien.

„Weißt du, Scorpius…“ Jetzt würde er es sagen. Er würde sagen, wie widerwärtig das war und ihn davonjagen. Ausgerechnet Teddy hätte dann einen Grund ihn zu verachten. Teddy, der es ihm einfach schuldig war so viel Zeit wie möglich an ihn zu verschwenden. „Ich beneide dich.“

Scorpius riss die Augen weit auf, nahm aber erst Sekunden später die Hände von seinem Gesicht und blickte verschwommen zu Teddy herüber. Heiße Tränen liefen noch immer über seine Wangen und er schniefte auf, bevor er verständnislos den Kopf schüttelte.

„Ich wollte immer mal ’nen Dreier haben. Die wenigsten Menschen erleben das“, sagte Teddy und seufzte wohl extra schwer auf, damit Scorpius sich besser fühlte. „Und dann musstet ihr euch nicht einmal einen Fremden dazu holen. Ist doch cool.“

Scorpius blinzelte, löschte so allmählich das Brennen in seinen Augen. „Fremden? Wer macht denn sowas mit jemand, den man nicht kennt? Das ist doch ekelerregend. Das ist auch so schon ekelerregend.“

„Scorpius, hör mal…“ Teddy streckte die Hand aus, zögerte kurz und zog sie wieder zurück, bevor er auch nur Scorpius‘ Knie berührte. „Du musst dich dafür nicht schämen, okay? Du hast die beiden doch gern, oder?“

Den Blick abwendend fixierte Scorpius sich auf das Bild von Teddys Eltern auf dem Nachttisch. Ein Pergament von seinem Patenonkel klebte über der oberen Hälfte, verdeckte die Gesichter, als wolle Teddy sie nicht ansehen. Scorpius erinnerte sich daran, dass Teddy gesagt hatte, seine Eltern hätten ihn im Stich gelassen. James und Louis würden ihn auch im Stich lassen. Und dann würde es doppelt wehtun.

„Du solltest darüber reden. Gerade wenn du dich… benutzt fühlst, dann solltest du das nicht in dich reinfressen.“ Da sprach gerade wohl Teddys Heiler aus ihm. „Aber nicht mit mir, Scorpius. Rede mit James und Louis. Hm?“

„Wenn ich aber nicht will? Oder kann?“ Scorpius‘ Gesicht war immer noch knallrot und nass von Tränen. Teddy reichte ihm ein Taschentuch, achtete aber sehr sorgsam darauf ihn nicht zu berühren. „Wenn ich zu reden versuche, dann fangen sie bestimmt wieder nur an… sowas zu machen.“ Er schnäuzte sich kräftig die Nase. „Und das mag ich nicht.“

Teddy hob skeptisch die Augenbrauen. „Sicher?“ Er lächelte, als Scorpius seine wieder rotwerdenden Wangen nicht hinter dem Taschentuch verstecken konnte. „Du magst James doch. Und Louis auch. Wieso willst du ihnen dann nicht näherkommen?“

Scorpius fuhr von seinem Stuhl hoch. „Weil das nicht richtig ist!“ Er stapfte wütend zum Mülleimer und wollte das Taschentuch hineinwerfen, traf aber nicht. Zum Glück konnten seine Wangen nicht noch röter werden, als er sich bücken musste, um das Taschentuch wieder aufzusammeln.

Teddy schien sich das Lachen noch verkneifen zu können. „Wie fühlt’s sich an?“ Ein Grinsen ließ er bei Scorpius‘ empörtem Blick doch zu. „Komm schon. Sei nicht schüchtern, Scorpius. Ich schulde dir zu viel, als dass ich das irgendwem erzählen würde. Obwohl ich an deiner Stelle…“ Das dreckige Lachen erinnerte doch sehr an den alten Teddy. „Also, ich würd damit ja angeben wollen. Die Mädchen… und manche Kerle in Hogwarts würden sich Duelle um James und besonders Louis liefern, und du kriegst beide als Geschenk verpackt.“ Sein Lächeln wurde wieder etwas sanfter. „Und du mochtest es wirklich nicht?“

Scorpius setzte sich wieder auf den Stuhl, faltete die Hände in seinem Schoß. „Ich… Ich weiß nicht. Es war nicht… schön. Es war gut. Zu gut, als dass es wahr sein könnte.“

„Wo ist der Unterschied zwischen ‚schön‘ und ‚gut‘?“ Teddys Frage ließ Scorpius wieder hochrot den Blick senken.

„Ich… ähm…“ Seine Finger so fest knetend, dass seine Fingerknöchel weiß hervorstachen, schüttelte Scorpius den Kopf. „Schön bedeutet… romantisch. Romantisch geht nicht zu dritt.“

„Hast du’s probiert?“ Teddy hob schon wieder die Augenbrauen, diesmal erwartungsvoll.

Scorpius vermied seinen Blick. „Meinst du… ich sollte?“

°°°

Der Gedanke durchzuckte James wie ein Blitz, nachdem er minutenlang nach etwas gesucht hatte, das ihm genug Kraft gab, Louis von sich zu stoßen. Stoßen war dann auch übertrieben. Er schob ihn sanft an den Schultern hoch und musste sich schwer zusammenreißen, nicht mehr als nur einen Kuss zuzulassen, als sein Blick an den rotgeschwollenen Lippen hängenblieb.

„Warte…“ James presste Zeige- und Mittelfinger gegen Louis‘ Lippen, als die wieder näherkamen. „Hast du eigentlich von Onkel Charlie gehört, seit wir ihn das letzte Mal gesehen haben?“

„Nein.“ Zuerst schien Louis komplett verwirrt, aber dann ließ der Gedanke seinen Kopf genauso aufklären, wie bei James. „Und er war nie da, wenn Papa versucht hat ihn zu erreichen.“

James versuchte das verschnörkelte Etwas, das sie bildeten, aufzulösen, aber ohne Louis‘ Hilfe funktionierte das einfach nicht. „Er war noch bei Fred und dann… Lou, wenn George seinem eigenen Bruder –“

„Das wissen wir nicht genau.“

„Was tut er dann mit Scorpius?“ Besorgt biss James sich auf die Unterlippe und wartete Louis‘ Reaktion ab, die zuerst darin bestand, dass er sich aufsetzte.

„Er kann ihm nichts tun, hast du gesagt.“

„Aber wir reden hier von George. Glaubst du, ihn interessiert das? Glaubst du, ihn hält das auf? Nach all der Scheiße, die er schon angerichtet hat, gibt er doch jetzt nicht plötzlich auf.“

Louis verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. „Also… zu seinen Großeltern?“

„Oder Teddy…“ James war ratlos.

Louis schien entschlossener, griff kurzerhand hinter sich und zog ein Pergament aus einem Karton. „Vielleicht hier.“ Er hielt es James vor die Nase, so nah, dass die schwarzen Buchstaben komplett verschwommen. „Ein Sommerhaus in Wales. Hab ich vorhin gefunden, bevor du Babyfotos angeschmachtet hast.“

„Und Teddy?“ James schob das Pergament aus seinem Blickfeld.

Louis lächelte ihn an. „Du hast auf seine Großeltern getippt. Ich vertraue deinem Instinkt.“

„Ich…“ Unsicherheit machte sich in James breit und sie machte sich eilig daran seine Luftröhre zuzuschnüren. „Ich vertraue eigentlich lieber deinem.“

„Na ja…“ Louis‘ Lächeln veränderte sich, aber James konnte es nicht genauer deuten. „Dann haben wir drei Möglichkeiten. Wir gehen zu Teddy, zu seinen Großeltern oder…“

„Knutschen weiter rum?“ James bedeutete Louis weiterzusprechen, als der eine Pause machte, um die Dramatik zu steigern, oder was auch immer. Jetzt lachte er kurz, aber dann verdüsterte seine Miene sich.

„Oder wir trennen uns.“

Und irgendwie hatte diesmal James das Gefühl, dass er abserviert wurde…

°°°

Mit einem Lächeln auf den Lippen verließ Scorpius das St. Mungos, das ihm gleich wieder verging, als er sich nach rechts drehte und ein Mann im schwarzen Umhang mitten auf dem Gehweg stand. Er sah so groß und breit aus, dass Scorpius bezweifelte, er könne sich unbemerkt vorbeischleichen.

Lieber drehte er sich auf der Stelle um und ging nach links. Ein Abstecher in die Winkelgasse konnte nicht schaden. Dann würde er zurück nach Malfoy Manor gehen. Und selbst wenn James und Louis nicht mehr da sein sollten, dann hätte er wenigstens schon mal ein Versöhnungsgeschenk besorgen können.

Nur wurde ihm nach nur wenigen Metern erneut der Weg versperrt. Noch ein Schrank von Mann in schwarz. Diesmal starrte er Scorpius an. Nun, seine große Sonnenbrille versteckte seine Augen, aber Scorpius war sich sicher, dass er angestarrt wurde – sonst war auch niemand in der Nähe.

Als er sich umdrehte war der andere Mann ihm gefolgt. Er trug ebenfalls eine dunkle Sonnenbrille, in deren Gläsern Scorpius sich schlucken sehen konnte. Hinter ihm führte eine kleine Seitenstraße irgendwo hin. Wo genau, das war Scorpius egal, solange diese unheimlichen Männer ihn nicht mehr anstarrten.

Die Schultern strafend und das Kinn bemüht gerade haltend bog Scorpius ab und beschleunigte seine Schritte, sobald er die Gasse betreten hatte – ein Sackgasse, wie er leider zu spät feststellte. Das würde peinlich werden, wenn er gleich wieder heraustapste und den Männern in die Arme, die sich sicherlich prima darüber amüsierten, wie leicht sie einen kleinen Jungen verstören konnten.

Scorpius seufzte auf und drehte sich wieder um. Mit einem erschrockenen Keuchen wich er an die Ziegelmauer in seinem Rücken zurück, als die Männer an beiden Seiten des Gasseneinganges lehnten und ihn fest im Blick behielten. Fast könnte man meinen, die wären wegen ihm hier.

Scorpius musste hart schlucken, als er glaubte Schritte von den hohen, kahlen Wänden widerhallen zu hören. Ein Schatten am Eingang der Gasse machte seine Wahnvorstellung komplett. Kurz darauf trat jemand zwischen die beiden Schränke von Männern, und so wie der Neuankömmling einen Moment dort stehenblieb, konnte man meinen, dass er es genoss, Scorpius so in der Falle sitzen zu haben.

George Weasley grinste ihn an. „Scorpius Malfoy, was für ein Zufall.“

An Zufall glaubte Scorpius gerade gar nicht. Oder war er beeinflusst von seinem Großvater? In seinem Kopf flüsterte etwas, dass er schnell seinen Zauberstab ziehen und disapparieren sollte, aber die Angst mehr als eine Augenbraue zurückzulassen war zu groß. Scorpius hatte keinen Grund sich vor George Weasley zu fürchten und da die Wahrscheinlichkeit sehr groß war, dass er irgendwo auf dem Kopf eines Muggels ohne Arme und Beine landete, blieb Scorpius wohl oder übel stehen, als George mit genüsslich langsamen Schritten näherkam.

„M-Mr. Weasley…“ Scorpius räusperte sich, als kaum mehr als Flüstern über seine Lippen kam. Er versuchte sich an einem Lächeln, als George nur noch wenige Meter von ihm entfernt war. „Sie haben mir Angst eingejagt.“

George beschleunigte seine Schritte, wie eine Raubkatze vor dem Sprung kam er vor Scorpius zum Stehen, hob zwar nicht vom Boden ab, rammte seine Hand aber so fest an die Wand neben Scorpius‘ Kopf, dass man nur zusammenzucken konnte.

„Du weißt noch nicht, wie es sich anfühlt, wenn ich jemandem Angst einjage.“ Er presste die Worte zwischen den Zähnen hervor, trotzdem klangen sie fest und jagten zumindest einen Schauer über Scorpius‘ Rücken. Das Kinn senkend wich Scorpius dem Blick aus den braunen Augen aus, in denen nicht ein Funken Sympathie zu sehen war.

„Ich weiß, dass Sie mich nicht mögen, aber ich hab nichts getan. Ich war nicht bei Fred, sondern bei meinem Cousin“, wisperte Scorpius und wünschte sich, er könnte wenigstens mit fester Stimme sprechen, wenn er George schon nicht in die Augen sehen konnte.

„Ich weiß.“ Georges Grinsen konnte Scorpius trotz gesenktem Kinn sehen und es sagte ihm, dass seine Befürchtung ihm ins Gesicht geschrieben stand. „Dein lieber Cousin weigert sich mit mir zu reden, keine Bange. Aber denkst du, damit wären meine Quellen versiegt?“ Er beugte sich vor. Scorpius spürte heißen Atem an seinem Ohr. Wie bei einem Raubtier. Bei einem Wolf. Die Augen zusammenkneifend versuchte Scorpius die Erinnerungen an den Abend zu verdrängen, an dem er zwar nicht sein Leben, aber einen Großteil von sich selbst eingebüßt hatte. Trotzdem zitterte er schlimmer, als damals bei Greyback.

„Ich weiß, wo du dich versteckst.“

Scorpius schüttelte den Kopf, die Augen immer noch geschlossen. „Ich versteck mich nicht.“

George ignorierte ihn, ließ stattdessen seine Hand über Scorpius‘ Hals fahren. „Mir gefällt nicht, was dein Großvater tut.“ Mit einem kräftigen Ruck umfasste er Scorpius‘ Kiefer, rammte seinen Kopf nach hinten und presste ihn mit seinem Körper gegen die Wand, als Scorpius vor Schmerz fast zusammengesackt wäre. „Ich würde dich ihm in Einzelteilen wiederschicken, wenn ich könnte.“

Scorpius‘ Wimmern wurde gedämpft, so fest pressten Georges Finger seine Wangen zusammen. Wieso hatte er nicht zumindest versucht zu disapparieren?

„Dein Gesicht…“ George verzog voller Ekel den Mund. „Wie bei deinem Vater… Und du bist genauso eine widerwärtige Made.“

Scorpius ballte die Hände zu Fäusten, aber anstatt einen Mann zu schlagen, der ihn ohne viel Kraftaufwand gegen eine Wand drücken konnte, spuckte er George kurzerhand ins Gesicht. „Reden Sie nie wieder so über meinen Vater“, krächzte er, als die Finger daraufhin von seinem Kiefer rutschten.

Ohne eine Regung seiner Mimik wischte George sich die Nässe von der rechten Wange, drehte sich um und verschränkte die Arme vor der Brust. Scorpius hatte kaum genug Zeit darüber nachzudenken, als er wieder gegen die Wand geworfen wurde, diesmal sogar hochgeschoben. Eine unsichtbare Kraft hielt ihn fünf Zentimeter über dem Boden und gab dem heranrauschenden Mann so den perfekten Winkel um sein Knie in Scorpius‘ Magen zu rammen.

Der Schmerz war zu groß, als dass ein einfacher Schrei ausgereicht hätte, um ihm gerecht zu werden. Scorpius sackte haltlos nach vorne und der andere Mann machte sich einen Spaß daraus ihn dank seines Zauberstabes mit voller Wucht wieder gegen die Wand knallen zu lassen.

„Na, das macht man aber nicht, Jungs“, sagte George desinteressiert über die Schulter.

„Wir machen gerade Pause, Boss“, gab der eine hämisch grinsend zurück.

George erwiderte das und sein weißblitzendes Grinsen war das letzte, was Scorpius von seinem Gesicht sah, bevor eine Faust auf seine Schläfe traf. Haut platzte auf und ein Schwall Blut färbte seine Sicht rot. Er kniff reflexartig die Augen zusammen, wodurch sich der magische Schmerz in seinen Eingeweiden aber nur zu summieren schien.

Immer wieder prasselte eine Mischung aus physischen und magischen Attacken auf ihn ein, für wie lange, das wusste Scorpius nicht. Er spuckte Blut und schien alles nur noch schlimmer zu machen, als die roten Spritzer vom Wind gegen Georges Robe geschleudert wurden. Die Schläge und Tritte wurden härter, die Magie sprengte fast seine Eingeweide, und George Weasley schien das für einen guten Moment zu halten ihm noch psychischen Schaden zuzufügen.

„Du hattest doch nicht geglaubt, dass du zufällig plötzlich zu deinen Großeltern wolltest? So ein naives Ding wie dich auf die Idee zu bringen war wunderbar einfach. Und das Beste war, wie unvorsichtig du gewesen bist, obwohl dein Großvater sich zu Recht so verschanzt hat.“

Scorpius stöhnte auf, obwohl die Schläge abzunehmen schienen. Es wurde trotzdem nur schlimmer, als er endlich Zeit dafür hatte, das Brennen der bereits vorhandenen Verletzungen zu realisieren. Etwas Nasses rann über sein Gesicht, Blut vermischt mit Schweiß und angespornt von ersten Regentropfen. Die Gasse war nicht leer. Mülleimer standen am Rand und mit einem Winken des Zauberstabes platzen einige herumliegenden Säcke auf, bildeten aber keinen weichen Untergrund für Scorpius‘ Sturz. Er fiel von der Wand und knallte auf den Boden, als wäre er auch nicht mehr als ein nasser Müllsack. Scherben gruben sich in seine Haut, konnten den Schmerz des Aufpralls aber nicht noch schlimmer machen.

Schwer atmend blieb Scorpius mit der linken Gesichtshälfte im Müll vergraben liegen. George Weasley drehte sich zu ihm um, aber Scorpius sah nur seine penibel blank polierten Schuhe. Er schaffte es nicht, den Kopf zu heben.

Eine Zeitung landete direkt vor ihm und zuerst glaubte er, dass man ihn unter dem Müll begraben wollte, aber dann beugte sich einer der schwarzgekleideten Männer herunter und hielt ihm das Blatt vor die Nase, als solle er lesen. Nur war sein Blick verschwommen und seine Lider schwer wie Blei.

„Also wirklich, Scorpius, da hab ich meine Kontakte spielen lassen, um dir das Titelblatt des erst Morgen erscheinenden Tagespropheten zu zeigen und du interessierst dich nicht dafür?“ Georges gehässiges Grinsen war hörbar und sein Vorwurf brachte einen seiner Männer dazu Scorpius mit brutaler Härte in den Magen zu treten.

„Undankbares Aas“, fügte er hinzu.

Eine Hand packte Scorpius‘ Nacken und zog ihn an die Zeitung. Er erkannte das Titelbild. Ein brennendes Haus. Die Flammen schlugen hoch zum Himmel und fraßen sich an der Fassade aus Holz satt, machten es unkenntlich. Erst die hohen Bäume ringsherum ließen Scorpius erkennen, um welches Haus es sich handelte.

Ein Stöhnen bahnte sich den Weg aus seiner Kehle, aus Schmerz, Frustration und Zorn. Aber selbst die unbändigste Wut hätte ihn nicht wieder auf die Beine gebracht.

„Verschwörung gegen das Ministerium, dein Großvater hätte wissen sollen, dass das bei seinem Ruf nicht anders enden kann“, drang Georges Stimme mitsamt Echo in Scorpius‘ Kopf. „Das Schönste ist natürlich, dass sein eigener Enkel seinen Aufenthaltsort auffindbar gemacht hat. Sieh das Positive, Scorpius. Du bist jetzt ein Held. Na ja, wenn du gewusst hättest, was du tust.

Tränen mischten sich zu dem Blut, Schweiß und Regen auf Scorpius‘ Gesicht.

„Das sollte dir eine Lehre sein, meiner Familie nicht zu vertrauen. Denn es ist meine Familie. Und ich werde verhindern, dass du sie zerstörst.“ George drehte sich weg von ihm. „Dein Vater hätte wissen müssen, dass er keine Spielchen mit mir treiben sollte. Jetzt wirst du für seine Dummheit bezahlen.“ Schritte, die sich entfernten. Endlich.

Scorpius‘ Kopf wurde losgelassen und er knallte mit dem Kinn auf den Boden, wodurch die Schrammen dort endgültig aufplatzten. Das Titelblatt wurde mitgenommen, ja keinen Beweis von Dingen hinterlassen, die noch nicht passiert waren. Und Scorpius hoffte, dass es noch nicht passiert war. Dass er rechtzeitig kommen würde…

Der Versuch sich aufzurichten scheiterte kläglich. Scorpius landete wieder und wieder auf dem nassen Boden, riss sich die Fingernägel blutig, als er versuchte sich vorwärts zu ziehen.

Schließlich gab er auf gegen die Schwärze vor seinen Augen anzukämpfen. Selbst wenn er genug Kraft gehabt hätte, um sich aufzurichten, dann hätte er doch wie immer nichts ausrichten können…


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