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Fanfiction

Accidentally - Das perfekte Spielzeug

von Dr. S

Im Dunkeln wurden Malfoy Manors scheinbar endlose Flure zu regelrechten Stolperfallen. James stöhnte schmerzhaft auf und ließ fast Scorpius fallen, der leise vor hinsummend auf seinen Schultern hing.

„Verflucht, James“, zischte Louis und war gerade noch rechtzeitig da, um die Vase aufzufangen, die James gerade heruntergerissen hatte. „Pass doch mal ein bisschen auf.“

„Ey, das ist mein Zeh, der inzwischen mehr als einmal gebrochen ist, also reg du dich nicht immer so auf“, gab James genervt zurĂŒck. Mit einem Ruck hob er Scorpius höher auf seinen RĂŒcken und drehte den Kopf leicht. „Wohin?“

„In den Schonnenuntergang“, lallte Scorpius dĂ€mlich grinsend.

„Es geht mir um den Krach, den du machst, James“, ignorierte Louis einfach, wie schön James und Scorpius sich einen Moment angrinsten, und zerrte seinen Cousin vorwĂ€rts.

„Vielleicht willst du ihn mal eine Weile tragen und es besser machen“, grummelte James, wĂ€hrend er sich fragte, wieso Louis so zielstrebig den Weg zu Scorpius‘ Zimmer finden konnte. Er hatte ihn lĂ€ngst wieder vergessen. Immerhin war es gut vier Monate her, dass er einen Fuß in Scorpius‘ zu Hause gesetzt hatte. „Wenn du ihn mit deinen mickrigen Ärmchen ĂŒberhaupt hochheben könntest.“

„FĂŒr einen Tisch hat’s gereicht“, antwortete Louis und James war verdammt froh, dass er sein Grinsen nicht sehen musste, denn er grinste sicher, als wĂ€re er der einzige, der jemals Sex auf einem verfluchten Tisch gehabt hĂ€tte. „Und wenn du unbedingt Mrs. Malfoy wecken willst, dann –“

„Erstens interessiert es Mrs. Malfoy doch gar nicht, wo ihr Sohn ist, und zweitens hört sie das doch nicht in diesem riesen Haus!“ James ließ sich mit einem Stöhnen auf den Boden sinken und beugte sich nach vorne, sodass Scorpius noch auf seinem RĂŒcken hing. „Ich brauch eine Pause
“

„Ich bin su fett
“ Scorpius schniefte direkt in James‘ Nacken. „Es tut mir leid
“

„Ist schon gut, Scorpius. Wir machen zusammen DiĂ€t“, Ă€chzte James und richtete sich wieder auf. „Was?“ Es war leider nicht dunkel genug, damit er Louis‘ hochgezogene Augenbrauen ĂŒbersehen könnte. „Ich hab ein bisschen zugelegt bei Onkel Charlie. Der Mann mag ein inzestuöser Bastard sein, aber kochen kann er.“

Louis schĂŒttelte den Kopf, fasste James wieder am Arm und zog ihn vorwĂ€rts, achtete fĂŒr seinen Cousin darauf, nicht noch mehr wertvolle GegenstĂ€nde zu zerstören. Malfoy Manor war aber auch vollgestopft mit sinnlosem Kram. Überall irgendwelche Vasen und Statuen, die wer weiß wie viele Jahre alt waren, und in ihrer dekadenten Pracht nur von den Wandteppichen ĂŒbertroffen wurden, die er zum GlĂŒck auch nicht mehr allzu genau erkennen konnte. Im Gegensatz zu der Wohnung in New York, die sein Vater in die Luft gesprengt hatte, wollte das hier nicht so Recht zu Scorpius‘ Vater passen.

James linste auf die Urne, die Louis mit einem Arm fest an sich presste.

„James, jetzt starr mich nicht so an. Meine JungfrĂ€ulichkeit ist nicht an Onkel Charlie gegangen.“ Louis hatte seinen Blick zum GlĂŒck falsch gedeutet. James wollte ja auch nicht stĂ€ndig auf die Urne starren, aber ihre Anwesenheit war ihm leicht unangenehm. Und wenn er sich zu sehr auf die Dunkelheit konzentrierte, dann glaubte er, dass die Schatten begannen sich zu bewegen und merkwĂŒrdigerweise dachte er diverse Male, dass die Dunkelheit sich zu einem schwarzen Köter formte, der aber immer zu schnell um die Ecke huschte, als dass James sich wirklich vergewissern könnte.

„Ich hab gar nichts gesagt“, murmelte James und folgte Scorpius‘ ausgestrecktem Arm um die Ecke, vertraute blind darauf, dass Scorpius auch betrunken noch wusste, wo sein Zimmer lag. „Außerdem weiß ich, wer deine JungfrĂ€ulichkeit bekommen hat. Die hast du ja nicht gerade subtil weggeworfen.“

WĂ€hrend Louis aufschnaubte begann James allmĂ€hlich die Umgebung wiederzuerkennen. Er wusste nicht, ob er es wirklich wollte. Das letzte Mal, als er hier gewesen war
 Na ja, da hatte er alles gegen die Wand gefahren. Wenn er damals einfach nicht das BedĂŒrfnis verspĂŒrt hĂ€tte, hier herumzuschnĂŒffeln, dann wĂŒrde er vielleicht immer noch der Einzige sein, der Scorpius‘ Herz bewohnte.

„Na ja
 das Gute ist, dass du immer mehrere erste Male erleben kannst.“ Louis öffnete die TĂŒr, auf die Scorpius zeigte, und ließ James vorgehen.

„Ach? Aber nicht beim Sex. Da gibt’s nur ein erstes Mal und das hab ich bei Scorpius zum Beispiel versaut.“ James hatte Scorpius‘ Bett sofort im Blickfeld und steuerte zielstrebig darauf zu. Er erinnerte sich nicht daran, dass bei seinem letzten Besuch so viele Kissen und Decken Scorpius‘ Bett zu so einer aufgeplĂŒschten Wolke gemacht hatten. Eine fiese Stimme flĂŒsterte ihm zu, dass Scorpius vielleicht den ganzen Kram weggeschafft hatte, damit genĂŒgend Platz fĂŒr seinen Freund war
 aber jetzt war nicht der passende Zeitpunkt um darĂŒber nachzudenken.

„Dann ist es doch eigentlich gut, dass du als Kerl
 sozusagen zwei erste Male in dieser Richtung haben kannst.“ Louis schlug die TĂŒr hinter sich zu, worauf Scorpius aufstöhnte.

„Was?“ Scorpius blinzelte ihn ziemlich bedröppelt an, nachdem James ihn auf das Bett gelegt hatte.

„Jetzt red ihm keinen Unsinn ein, Lou“, schnaubte James nach hinten, wo Louis nur schnell abwinkte und sich interessiert umschaute. „Es gibt immer nur ein erstes Mal und das Ă€ndert sich nicht nur durch einen Positionswechsel.“

„Du bist nur neidisch, dass ich mehr von Scorpius‘ ersten Malen auf meinem Konto habe.“ Louis stellte die Urne auf Scorpius‘ Schreibtisch, bevor er mit dem Zauberstab ein paar Lampen entzĂŒndete und sich dann wieder zu ihnen gesellte, wo James ihm das bescheuerte Grinsen gleich wieder aus dem Gesicht wischte.

„Zu schade, dass ich die wichtigen ersten Male bekommen habe. Kuss, Sex, ‚ich liebe dich‘
“ James‘ Grinsen wurde nur noch breiter, als Louis sich eindeutig Ă€rgerlich auf die Lippen biss. „Tja, Pech gehabt. Damit wird er sich immer an mich erinnern, selbst wenn er dich heiratet.“

Louis öffnete den Mund, um seine Empörung verbal herauszulassen, aber Scorpius‘ Lachen kam ihm dazwischen.

„Ihr scheid so dermaßen bescheuert!“ Scorpius versuchte sich aufzurichten, aber er plumpste Sekunden spĂ€ter wieder auf die Matratze, amĂŒsierte sich da aber genauso prĂ€chtig drĂŒber, wie ĂŒber James und Louis. „Benehmt euch, als mĂŒsset ihr um mich streiten. Dabei muss keiner um Scorpius Hyperion Malfoy streiten. Scorpius Hyperion Malfoy ist froh, wenn ĂŒberhaupt jemand ihn will.“

James gluckste. „Hyperion
“

Louis schlug ihm alles andere als sanft gegen den Hinterkopf. „Sei du lieber mal ganz still, Sirius.“

„Ach, halt’s Maul, William“, gab James zurĂŒck und duckte sich diesmal rechtzeitig, damit Louis‘ Hand ihm nicht noch eine richtige Beule verpasste. Die bekam er heute nĂ€mlich verdĂ€chtig oft zu spĂŒren.

Scorpius presste sich die HĂ€nde vor den Mund, weil er nicht aufhören konnte zu lachen. Louis wollte nach ihm greifen, um wer weiß was mit ihm zu tun, aber Scorpius drehte sich kichernd weg und wiederholte das immer wieder, bis Louis frustriert fluchte.

„Kannst du mir nicht mal helfen?“, fuhr Louis jetzt James an, der wie gebannt zugesehen hatte.

„Ich find’s goldig“, sagte James schulterzuckend und lehnte sich vor, bekam Scorpius sofort zu fassen. „Scheint auch nicht zu schwer zu sein.“ Glucksend gab er Scorpius‘ Ziehen nach und nahm ihn in den Arm, schaute seitlich hoch zu Louis, der nicht so sauer aussah, weil James mit Scorpius kuschelte, sondern weil er zu dĂ€mlich war, einen betrunkenen Jungen, der rund zehn Zentimeter kleiner und sicher nicht schwerer als er war, einzufangen. Das war nun aber auch wirklich demĂŒtigender als nur ein ‚Erwartungen ĂŒbertroffen‘ in KrĂ€uterkunde zu bekommen.

„Ich such mal einen Pyjama.“ Damit drehte Louis sich um und sah sich mit einem fehlenden Kleiderschrank, dafĂŒr aber drei TĂŒren konfrontiert. Ganz logisch schien er sich fĂŒr die TĂŒr, die Scorpius‘ Bett am nĂ€chsten war zu entscheiden, schlug die aber gleich wieder zu, bevor James irgendetwas erkennen konnte. „Scorpius
“

„Willst du meinen Schrank sehen, Louis? Dann will ich aber auch deinen sehen.“ Scorpius giggelte wieder vor sich hin, aber worĂŒber, das wusste James anscheinend genauso wenig wie Louis.

„Ich
 hab meinen Schrank leider nicht dabei“, sagte Louis etwas steif.

„Tja
“ Scorpius schlang die Arme fester um James und knallte seine SchlĂ€fe eher gegen James‘ Schulter, als dass er sie schmiegte. Sein vertrĂ€umter Blick machte das aber wieder gut. „Dann muss ich wohl nackt schlafen.“

„Uh
 GrĂ€bt er mich gerade an?“ Hilfesuchend schaute James zu Louis, der nur nickte. „Mann, dass ich das noch erleben darf.“

Louis zĂŒckte den Zauberstab.

„Du musst mich deswegen nicht gleich umbringen!“ Wimmernd drĂŒckte James Scorpius dichter an sich und versteckte sein Grinsen in dem weißblonden Haar, als Louis die Augen verdrehte. Allerdings konnte er sich nicht einmal Zeit nehmen den Duft von Scorpius‘ samtigweichen Haaren zu genießen. Ein knirschendes, leicht quietschendes GerĂ€usch ließ ihn wieder aufschrecken und fĂŒr einen Moment glaubte James, dass Louis Scorpius‘ Wand eingerissen hĂ€tte.

„Du machst ihn kaputt!“ Scorpius löste die VerschrĂ€nkung seiner HĂ€nde in James‘ Nacken und vergrub das Gesicht in ihnen, wollte nicht hinsehen, wie Louis die Wand gegenĂŒber des Bettes zur Seite fahren ließ.

„Du wolltest mir ja nicht verraten, wo er ist“, gab Louis ungerĂŒhrt zurĂŒck.

James runzelte die Stirn. „Wer er?“

„Der Kleiderschrank“, gaben Louis und Scorpius im Chor zurĂŒck.

„Tschuldigung
“ James nutzte aus, dass Scorpius ihn losgelassen hatte, und schob ihn nach hinten auf die Matratze. Kaum streckte er aber die Finger nach Scorpius‘ Hemd aus, wurden seine Ohren mit einem hohen Quietschen zum Klingeln gebracht.

FĂŒr einen Moment befĂŒrchtete James, Scorpius hĂ€tte dieses GerĂ€usch gemacht, aber Louis vergewaltigte wieder nur den Wandschrank.

„Sorry“, seufzte er, als James ihn vorwurfsvoll anschaute. Mit einem kleinen Paket Kleidung schwebte er zurĂŒck zum Bett und seine rechte Augenbraue zuckte kurz nach oben, als er James sehr beschĂ€ftigt mit Scorpius‘ Hemdknöpfen sah. „So betrunken ist er auch wieder nicht, James.“

„Doch, so betrunken is‘ er“, gluckste Scorpius und kicherte eine Weile vor sich hin, bevor er ganz plötzlich verstummte. „Wer?“

Louis lachte endlich auch einmal wieder. James hatte geglaubt, dass sein Cousin verlernt hatte, wie er seine Lippen zu einem ehrlichen LĂ€cheln verziehen konnte, seit James sie gekĂŒsst hatte. Und auch wenn sich sein Lachen wie Musik anhörte, war es doch schade, dass James nicht der Grund dafĂŒr war.

„Er ist wirklich so betrunken. Mach weiter, James.“ Louis schĂŒttelte ein Hemd aus und strich auffĂ€llig sehnsĂŒchtig ĂŒber den seidenen Stoff des Pyjamas. Scorpius hatte davon sicherlich noch mehr, damit Louis sich einen leihen konnte. Dass Louis die Hosenbeine definitiv zu kurz wĂ€ren, wĂŒrde zumindest fĂŒr James kein Problem sein.

„Ihr redet schon wieder, als wĂ€r ich ein Spielzeug!“ Scorpius strampelte mit den Beinen, als James sich dazwischen drĂ€ngte, um besser Scorpius‘ Hemd abstreifen zu können. DafĂŒr bekam er es allerdings mit wild schlagenden HĂ€nden zu tun, die ihm dieses Unterfangen mehr als schwer machten. „Ich kann voll
 ich
“

James umklammerte Scorpius‘ Handgelenke und drĂŒckte sie auf die Matratze, drehte sich zu seinem Cousin, der immer noch mit dem Pyjama liebĂ€ugelte. „Louis, hilfst du mir mal?“

„Ich bin kein Ding!“, beschwerte Scorpius sich, als Louis seufzend das Hemd weglegte und seine Schuhe abstreifte, damit er das Bett nicht schmutzig machte, als er hinter Scorpius krabbelte. „Ich hab auch GefĂŒhle! Nervige GefĂŒhle. Ihr könnt die ja aufteilen, wenn ihr wollt
“

„Er redet extrem merkwĂŒrdiges Zeug
“ Louis schob Scorpius hoch in eine aufrechte Position und zog ihm das Hemd von den Schultern, wĂ€hrend James ihn an der HĂŒfte festhielt. „Aber ein bisschen stimmt es schon.“

„Du bist merkwĂŒrdiger, wenn du getrunken hast.“ James konnte sich ein kurzes Auflachen nicht verkneifen, als Scorpius sich lieber gegen ihn fallen ließ, als es Louis einfacher zu machen, ihm das Pyjamahemd ĂŒber den Kopf zu ziehen. „Du
“ Er hob Scorpius‘ Kinn an, damit er ihm in die Augen sehen konnte. „Du bist immer sĂŒĂŸ.“

Scorpius‘ LĂ€cheln war wirklich die perfekte Definition von sĂŒĂŸ. „Du auch“, hauchte er, lehnte sich vor und hauchte noch irgendetwas gegen James‘ Lippen, bevor er sie kĂŒsste. James‘ Gedanken verbanden sich zu einer dicken, flauschigen Wolke und er hĂ€tte so gerne den Kuss erwidert, aber leider bekam er aus den Augenwinkeln Louis‘ starren Gesichtsausdruck mit.

Mit einem Ruck schob er Scorpius von sich weg, brachte aber auch so keine Emotion in Louis‘ Gesicht. Stattdessen musste er damit kĂ€mpfen Scorpius‘ Wunsch nach einem Kuss nicht einfach nachzukommen. Wieder und wieder drehte er den Kopf zur Seite, wenn Scorpius seinen Lippen zu nahe kam, lachte schließlich verlegen.

„Äh, also
 Ich denke nicht
 Ă€hm
“

„Halt den Mund.“ Scorpius so genervt schnauben zu hören verdutzte James genug, dass er keinen Widerstand gegen die Hand in seinem Nacken leistete, die ihn kurzerhand nach vorne und gegen Scorpius‘ Lippen zog. Samtigweiche Lippen. So weich, dass der deutliche Geschmack von Alkohol auf ihnen komplett unwichtig wurde. Genauso unwichtig wie Louis, der sich anscheinend eine halbe Ewigkeit versuchte wieder in irgendjemandes GedĂ€chtnis zu rufen, aber klĂ€glich versagte und schließlich aufgab.

„Ich lass euch alleine“, sagte Louis scheinbar unberĂŒhrt, aber Scorpius ließen diese Worte dafĂŒr alles andere als kalt. James konnte sich nicht einmal darĂŒber freuen, Scorpius vielleicht wenigstens fĂŒr einen Moment ganz alleine fĂŒr sich zu haben, da rutschte ihm dieser Traum schon wieder aus den HĂ€nden.

„Nein
“ Scorpius fasste Louis‘ Hemdsaum. „Lasst mich nicht allein.“ Es war ohnehin schon schwer den großen grauen Augen irgendwie zu widerstehen, aber wenn sie dann auch noch diesen flehenden Blick aufsetzten, dann konnte man Scorpius nichts abschlagen – also konnte James Louis gar nicht gehen lassen. Auch wenn es ihm in der Seele wehtat Scorpius nur einen Kuss auf Louis‘ Wange drĂŒcken zu sehen.

„Aber ich sehe nicht zu, wie ihr hier glĂŒcklich rumknutscht.“ DafĂŒr schien er nichts dagegen zu haben, dass James zusehen musste, wie Louis Scorpius kĂŒsste.

„Ja, aber ich, oder was?“ James wandte endgĂŒltig den Blick ab, als Louis Scorpius einfach nach hinten schubste. Einen Kuss konnte er ertragen, sogar mit Zunge, aber er spielte hier ganz sicher nicht noch einmal den Voyeur. Dieses Sofa-Intermezzo, das er durch den Kamin beobachtet hatte, verfolgte ihn immer noch.

Louis richtete sich auf, ließ Scorpius atemlos und mit großen Augen an die Decke starren. „Ich bin der Ansicht, dass Scorpius‘ Körper groß genug fĂŒr uns beide ist.“

HÀtte Scorpius nicht wieder zu kichern begonnen, dann wÀre James sicherlich etwas ganz und gar nicht Nettes herausgerutscht.

„Nun, James, ich kann verstehen, wenn dir das zu groß ist“, sagte Louis mit einem unertrĂ€glich verschlagenen Grinsen. James ballte die HĂ€nde zu FĂ€usten, wollte sich ungerne anmerken lassen, wie sehr diese Aussage an seinem Ego kratzte, aber so wie Louis ihn ansah, versagte er dabei genauso, wie bei allem anderen. Und weil er vor allem in Sachen Sex immer versagte, sollte er jetzt wohl wirklich lieber das Feld rĂ€umen.

Wenn Scorpius‘ Finger sich nicht auch plötzlich in sein Hemd graben wĂŒrden, dann hĂ€tte er das auch getan. James strĂ€ubte sich nicht groß dagegen, dass Scorpius ihn herunter zog, weil Louis sich inzwischen damit begnĂŒgte rote Flecken auf Scorpius‘ Brust zu hinterlassen und James den bereitwillig geöffneten Mund ĂŒberließ.

„Ich
 Ich halt das nicht fĂŒr eine gute Idee“, sagte James sehr leise, abgelenkt durch die sanften Seufzer die ĂŒber Scorpius‘ Lippen kamen. „Das grenzt an
 Ă€h, ist ausnutzen.“

Scorpius hob den Kopf und strich mit den Lippen federleicht ĂŒber die von James, wollte eindeutig mehr, aber
 James verstand nicht, wie sein unschuldiger, schĂŒchterner Scorpius das wollen konnte, wĂ€hrend Louis hörbar jeden Zentimeter von Scorpius‘ Brust kĂŒsste.

„Also“, meldete Louis sich zu Wort, aber James starrte wie hypnotisiert Scorpius‘ Lippen ab. Wenn er sie einfach weiter kĂŒssen dĂŒrfte, dann wĂŒrde er Louis machen lassen, was immer der eben machen wollte. „Ich finde nicht, dass es ausnutzen ist, wenn man dafĂŒr sorgt, dass jemand sich gut fĂŒhlt. Oder, Scorpius?“

„Mhm
“ Genau deuten konnte man den Laut aus Scorpius‘ Mund aber nicht. Und in diesem Zustand wusste James auch nicht, was er von Scorpius‘ BedĂŒrfnis ihn zu kĂŒssen halten sollte.

„James, wenn du Angst –“

„Ich hab keine Angst, sondern ein Gewissen!“, platzte James Louis dazwischen.

„Gut, meinetwegen. Dann geh aber aus dem Weg.“ Louis‘ Hand war so plötzlich auf seiner Schulter, dass James sich nicht auf den plötzlichen Ruck vorbereiten konnte und von Scorpius weggestoßen wurde.

Die weichen Decken schienen ihn aufzusaugen und wollten ihn nicht mehr loslassen. Als James sich genervt schnaubend aufrichtete, musste er merken, dass Louis sein Gewissen wohl einfach wegwerfen konnte, damit es ihn nur in einsamen Stunden dazu trieb, sich in Alkohol zu ertrÀnken.

Sich das Hemd ohne zu zögern ĂŒber den Kopf ziehend stĂŒrzte Louis sich regelrecht auf Scorpius, als hĂ€tte er monatelang auf solche NĂ€he verzichten mĂŒssen. Und Scorpius schien nur darauf gewartet zu haben, dass irgendjemand ihn kĂŒsste.

James spĂŒrte Wut aufflammen, erschrak aber darĂŒber, dass das Feuer in seiner Brust sich auf seinen RĂŒcken auszuweiten schien. Die Wunden auf seinem RĂŒcken, noch lange nicht dabei zu verheilen, brannten wie Feuer, sprĂŒhten Funken in sein Blut, das unertrĂ€glich heiß durch seinen Körper schoss. James wusste gar nicht, wie ihm geschah, so schnell hatte er Louis‘ Schulter gegriffen und ihn von Scorpius heruntergerissen.

„Okay, wenn hier einer keine Angst vor Konsequenzen hat, dann James Sirius Potter!“ Er ignorierte Louis‘ spöttisches Lachen und ließ Scorpius nicht einmal Zeit zu merken, dass ihn jetzt jemand anderes kĂŒsste. Vielleicht war das aber auch besser so, weil Scorpius ihn nie zuvor so gekĂŒsst hatte.

Die HĂ€nde schmerzhaft fest in James‘ Haaren vergrabend biss Scorpius so plötzlich und fest in James‘ Unterlippe, dass er ein ĂŒberraschtes Aufjaulen nicht unterdrĂŒcken konnte. Von weiter unten hörte er Louis lachen, ließ das aber nicht auf sich sitzen und erwiderte Scorpius‘ Kuss heftig, drĂŒckte den weißblonden Haarschopf tief in die weichen Decken.

Wenn er gewusst hĂ€tte, dass ein bisschen Alkohol Scorpius so auflockerte, dann hĂ€tte er ihn frĂŒher bewusst abgefĂŒllt.

Scorpius‘ Finger fuhren unter sein Hemd, gruben sich tief in sein Fleisch und James wĂŒnschte sich so sehr, dass er der Auslöser fĂŒr das leise Stöhnen war, das er mehr spĂŒrte als hörte. Trotzdem brachte nicht nur das GerĂ€usch von raschelndem Stoff ihn dazu aufzuschauen.

Louis zögerte keinen Moment Scorpius die Hose herunterzuziehen und ihn mit seinem Mund zu dem Stöhnen zu bringen, das James am liebsten vollstĂ€ndig geschluckt hĂ€tte. Als wĂŒrde er es jeden Tag machen, hielt Louis Scorpius mit einer Hand auf seiner HĂŒfte unten und strich mit der anderen ĂŒber den deutlich angespannten Oberschenkel.

„James
“ Scorpius‘ Versuch James‘ Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken scheiterte, so fasziniert war James von Louis‘ Bewegungen, von den vollen Lippen, die sich immer wieder um Scorpius schlossen und ihn anscheinend auch James wieder vergessen ließen. Genauso gut hĂ€tte Scorpius die Finger in der Bettdecke verkrallen können, anstatt in James‘ Seiten, und Louis konnte auch ganz alleine den sich windenden Körper festhalten, schien sogar zu genießen, Scorpius so um den Verstand zu bringen.

Gerade wĂ€re James am liebsten weggerannt, aber seine Gedanken reichten seinen ĂŒberhitzten Körper nicht, der von Scorpius auch noch festgehalten wurde, als wĂŒrde er sonst in ein Loch ohne Boden fallen.

Und Scorpius sah auch noch so unwiderstehlich aus, dass niemand ihn hier einfach liegenlassen hĂ€tte können. Ein feiner Film Schweiß glitzerte auf seiner blassen Haut und seine Wangen waren von roten Flecken ĂŒbersĂ€t, die unter James‘ Fingern noch heißer zu werden schienen. Er keuchte und warf den Kopf von einer Seite auf die andere. Weißblonde Haare verdeckten Scorpius‘ Augen wie ein Vorhang, den James zur Seite strich, um sich von dem ungewohnt dunklen Grau hypnotisieren zu lassen.

Scorpius biss sich auf die Unterlippe und wimmerte kurz darauf auf, als Louis sich ĂŒberraschend hochstemmte.

„Was soll das?“ James‘ Stimme war ungewöhnlich heiser und er wusste nicht, ob er vorwurfsvoll klang oder einfach nur wissen wollte, was Louis sich bei diesem ganzen Unsinn gedacht hatte.

„Was denkst du denn?“ Louis‘ Grinsen hĂ€tte James weniger gut gefallen, wenn es nicht von so rotgeschwollenen Lippen geformt worden wĂ€re. „Wenn du zu viel denkst, dann hast du verloren.“ Louis wandte sich Scorpius zu und kĂŒsste seine Stirn. „Und er denkt viel zu viel, nicht wahr?“

Scorpius nickte und gab dabei fast verzweifelte GerĂ€usche von sich. Seine Augen konnten sich genauso wenig zwischen James und Louis entscheiden, wie seine HĂ€nde, und fĂŒr wen auch immer er so verlockend die Beine spreizte, James wĂŒrde auf jeden Fall nicht zulassen, dass Louis Scorpius noch mehr Entscheidungen abzunehmen versuchte.

„Weg da. Er ist immer noch mein Freund“, raunte James und stieß Louis mit dem Ellenbogen zur Seite, schaffte sich so genĂŒgend Platz um Scorpius unter sich zu begraben. „Und ich hab dich so verflucht vermisst.“

Scorpius‘ Kichern wurde von James‘ Lippen gedĂ€mpft und dann vollstĂ€ndig geschluckt. Es war so einfach. Scorpius erwiderte jeden seiner KĂŒsse und sei es nur mit BerĂŒhrungen oder Lauten, aber so ganz anders, als James in Erinnerung hatte. Er wollte auch nicht wissen, ob das vielleicht gar nicht an ein bisschen Alkohol lag, sondern an ein paar Tagen zu viel alleine mit Louis, sondern wollte das hier einfach genießen, selbst wenn es das letzte Mal sein sollte.

Und er konnte sich gut vorstellen, dass Scorpius das hier genauso bereuen wĂŒrde wie James selbst


Aber merkwĂŒrdigerweise bereute er es nicht Louis in der NĂ€he zu haben. Es machte ihm nun wirklich nichts aus vor seinem Cousin blank zu ziehen. Immerhin kannte er Louis sein ganzes Leben lang und wahrscheinlich gab genau das ihm die Sicherheit, die er brauchte, damit er nicht fortwĂ€hrend das GefĂŒhl hatte, er wĂŒrde Scorpius alleine mit dem ersten Stoß unertrĂ€gliche Schmerzen zufĂŒgen.

„Probier’s mal
 so.“ Louis‘ Hand auf seinem unteren RĂŒcken reichte aus, damit sich der Winkel von James‘ Bewegungen genug verĂ€nderte um Scorpius einen gĂ€nsehautverursachenden Laut zu entlocken, der schon fast als Schrei durchging.

Keuchend und von seinen vorigen BemĂŒhungen so etwas zu erreichen schon komplett außer Atem schaute James zu Louis, der mit den Schultern zuckte. Scorpius beschwerte sich undeutlich ĂŒber James‘ Innehalten, schlang die Beine fest um seine HĂŒfte und versuchte sein Bestes um James entgegen zu kommen.

„Irgendwann muss man sowas ja ĂŒben. Nutz lieber aus, dass Scorpius sich sehr wahrscheinlich nicht hieran erinnern wird“, sagte Louis und genauso gut hĂ€tte er ein Herz in James‘ Brust rammen können. Da sorgte er zur Abwechslung mal dafĂŒr, dass Scorpius Spaß hatte und dann wĂŒrde das morgen von einem Kater ausgelöscht werden.

James wandte sich dem keuchenden Jungen unter sich zu und bewegte langsam und sanft seine HĂŒften vorwĂ€rts. Das Gesicht in Scorpius‘ Halsbeuge vergrabend versuchte James eher sich dieses GefĂŒhl Scorpius so nahe zu sein genauestens einzuprĂ€gen, anstatt sich von Louis beibringen zu lassen, wie man ihm diese entzĂŒckenden Schreie entlockte.

Und irgendwie schien das GefĂŒhl von Louis‘ Hand auf seinem RĂŒcken nur dazu beizutragen, dass James gar nichts lange genießen konnte. Sein Ego schob es natĂŒrlich darauf, dass er eine halbe Ewigkeit auf Entzug gewesen war. Jede kleine, verzweifelte Bewegung brachte ihn alleine oben, wo er ganz alleine von einer Klippe springen konnte, obwohl so absurd viele Menschen um ihn herum waren.

„Scheiße
“ Frustriert neben Scorpius‘ Kopf auf die Matratze schlagend zog James sich so ruckartig zurĂŒck, dass er jetzt wirklich einen Schmerzenslaut zu hören bekam.

„Hey, hey, du warst aber noch nicht fertig“, stichelte Louis und hob bei James‘ verĂ€rgertem Blick gleich abwehrend die HĂ€nde.

„Verflucht, ich kann aber nicht mehr. Sorry!“ James rollte sich von Scorpius weg, der orientierungslos nach der plötzlich verschwundenen WĂ€rmequelle suchte.

„James?“ Als wĂ€re es ihm doch nicht ganz so egal, wer da eben ĂŒber ihm gelegen hatte, drehte Scorpius sich herum und streckte die Hand aus, konnte James aber nur an der Schulter berĂŒhren.

„Oh, jetzt machst du Scorpius aber sehr traurig.“ Louis drehte sich ebenfalls auf die Seite und schaute ĂŒber Scorpius hinweg zu James, der versuchte seine Atmung wieder zu beruhigen. Wahrscheinlich um James zu Ă€rgern hauchte er noch einen Kuss auf Scorpius‘ Schulter.

Scorpius nickte, die Hand immer noch nach James ausgestreckt.

„Ich
“ James schĂŒttelte den Kopf, als Louis‘ Arm sich von hinten um Scorpius‘ HĂŒfte schlang. Mit einem Ruck zog er Scorpius an sich und entlockte ihm so ein kleines Stöhnen. Die Hand langsam sinken lassend drehte Scorpius den Kopf ĂŒber die Schulter und bekam einen Kuss von Louis, der ihm eindeutig zu kurz war.

„Hm?“ Louis strich Scorpius liebevoll ĂŒber die Wange, schaute dabei aber James so bohrend an, dass der den Blick abwandte.

„Ich kann das nicht. Da ist
 kein GefĂŒhl.“ James wusste nicht, was daran so lustig sein sollte, aber Louis brach in so schallendes GelĂ€chter aus, dass Scorpius sich anscheinend verpflichtet sah mit einzustimmen.

„Sex wird mit GefĂŒhl nicht besser“, sagte Louis so felsenfest ĂŒberzeugt, dass James nur den Mund verziehen konnte. „Das ist Übung, Übung und nochmals Übung. Es geht nicht gut oder schief je nachdem wie stark deine GefĂŒhle sind. Oder, Dummerchen?“ Louis schaute lĂ€chelnd auf Scorpius herunter, der seine eben noch nach James ausgestreckte Hand jetzt auf Louis‘ Wange legte.

„Mann, du bist so ein Arschloch, Louis!“ James griff hinter sich, um seinem Cousin ein Kissen an den Kopf zu hauen, damit der aufhörte Scorpius die Zunge ĂŒbertrieben offensichtlich in den Hals zu schieben.

Nur erwischte James kein Kissen. Außer es war ein sehr zotteliges Kissen. Langsam drehte er den Kopf herum. Seine Hand war in schwarzem Fell verkrallt und nur wenige Zentimeter von ihm entfernt hechelte ein Hund, den James erst wirklich erkannte, als er laut angebellt wurde.

James fuhr hoch, schwer keuchend und verschwitzt. Er schaute sich um, realisierte, dass er tatsĂ€chlich in Scorpius‘ Bett lag und hoffte instĂ€ndig, dass er trotzdem nur Unfug getrĂ€umt hatte. Ein Blick nach links ließ ihn das allerdings bezweifeln. Nur der ĂŒberdeutliche Abdruck eines jetzt fehlenden Körpers trennte ihn von Louis, der sein Gesicht in einem ĂŒbergroßen Kissen vergraben hatte, das er auch noch fest umklammerte.

James hob sich rĂ€uspernd die Decke an und atmete einigermaßen erleichtert auf, als er wenigstens eine Hose trug. Wem die gehörte wusste er allerdings nicht und heißen musste es auch nichts. Mit einer Rolle nach links nĂ€herte er sich Louis und spĂŒrte dabei eindeutig Scorpius‘ WĂ€rme unter sich. Also musste er noch nicht lange weg sein.

„Louis? Lou!“ James rĂŒttelte alles andere als sanft an der Schulter seines Cousins. „Lou, wach auf!“

„Ich war’s nicht, Nicci“, grummelte Louis in das Kissen, versuchte James den RĂŒcken zuzudrehen und wurde dafĂŒr barsch herumgedreht. Sichtbare Erschöpfung zeichnete sein ungewöhnlich blasses Gesicht und er blinzelte schwerfĂ€llig, schien fĂŒr einen Moment Ă€hnlich orientierungslos wie James. „James, ma chĂšre, kĂŒssen wir die schlafende Schönheit?“

„Ich sehe leider keine“, gab James zurĂŒck, bekam ein schlĂ€friges Lachen zu hören und schĂŒttelte Louis erneut wach. „Was ist passiert?“

Louis runzelte die Stirn, langsam die wieder zugefallenen Augen öffnend. „Hm?“

„Hatten wir
 Hatten wir Sex?“ James kniff die Augen zusammen, als Louis plötzlich hellwach auflachte. Aber gerade deswegen machte sich auch unendlich viel Erleichterung in ihm breit.

„Daran wĂŒrde ich mich definitiv erinnern“, sagte Louis, wĂ€hrend er sich entweder den Schlaf oder LachtrĂ€nen aus den Augen rieb.

„Auch nicht
 zu dritt?“ James wartete schon auf ein neuerliches Lachen, aber Louis starrte ihn nur vollkommen unglĂ€ubig an, bevor er die Hand ausstreckte und sie auf James‘ Stirn legte. „Ich hab kein Fieber, Mann!“

„Sorry, aber du redest wirres Zeug“, sagte Louis amĂŒsiert und wischte James‘ Haare zur Seite. „FĂŒr sowas ist nicht nur Scorpius zu verklemmt.“

James verengte warnend die Augen zu Schlitzen. „Was soll das jetzt wieder heißen?“

„Was es eben heißt. Kann ich weiterschlafen? Scorpius hat mich die halbe Nacht wachgehalten
“ Louis versuchte sich wieder herumzudrehen, aber James fasste ihn an der Schulter.

„Wie?“ Er ignorierte Louis‘ genervtes Stöhnen und schĂŒttelte ihn wieder. „Was soll das heißen? Habt ihr hier rumgemacht, wĂ€hrend ich geschlafen –“

„Und davon getrĂ€umt habe?“, unterbrach Louis ihn, wischte James‘ HĂ€nde von sich und kuschelte sich zitternd unter die Decke. „Dein Traum muss toll gewesen sein, James. Hast gestöhnt wie eine Jungfrau.“

„Sehr lustig“, murrte James zu Louis‘ Belustigung. „Und das hast du ausgenutzt um ihn dir zu krallen?“

„Nein, muss ich dich leider enttĂ€uschen.“ Louis gĂ€hnte, die Decke bis zu seinem Kinn ziehend. „Sein Daddy. Er hat geweint. Und im Gegensatz zu dir bin ich eben wach geworden.“

„Hm
“ James‘ Gewissen wurde schwer, aber noch nicht schwer genug, um den Funken Eifersucht zu löschen. „Also habt ihr nicht
“

„Doch, James, aber nicht heute Nacht“, grinste Louis. Er streckte sich ausgiebig und stemmte sich auf den Ellenbogen hoch, schaute suchend ĂŒber James hinweg. „Wo ist er hin?“

James zuckte mit den Schultern. Er schaute sich suchend in dem großen Zimmer um, schlug die Decke beiseite und stand auf. Der Boden war ĂŒbersĂ€t mit Klamotten und James entdeckte dazwischen ein paar Flaschen, an die er sich aber auch nicht erinnern konnte. Entweder wurde er verrĂŒckt oder


„Wo kommen die denn her?“ Louis hatte sich an den Rand des Bettes gezogen und hob eine Flasche hoch.

„Hat er sich nochmal die Kante gegeben?“ Die Arme vor der Brust verschrĂ€nkend versuchte James sich nicht anmerken zu lassen, dass er nicht der Einzige war, dessen GedĂ€chtnis nicht mitspielte.

„Das ist Wasser, James“, gluckste Louis. Er holte mit der Flasche aus und knallte sie fest gegen James‘ Hintern. „Ich glaub, die HĂ€lfte davon hast du getrunken.“

„Was?“ James drehte sich zu Louis herum, bekam fĂŒr seinen ahnungslosen Gesichtsausdruck noch einen Klaps auf den Hintern. „Hast du nicht eben gesagt
“

„Du hast eine dĂ€mliche Pyramide mit ihnen gebaut, James! Und jetzt liegen die hier ĂŒberall rum
“ Louis stellte die Flasche ab, bevor er sich aufsetzte. Einen viel zu langen Moment musterte er James, als hĂ€tte der nicht mehr alle Tassen im Schrank. „Du schlĂ€fst wohl noch“, sagte er letztendlich.

„Hoffentlich“, murmelte James, kratzte sich am Hinterkopf und streckte sich ebenfalls. „Aber auch wenn ich keinen Plan habe, was letzte Nacht genau passiert ist
“ James schaute ĂŒber die Schulter zu Louis, der sich immer noch zitternd enger in die Decke einwickelte. „Ich weiß, dass ich ihn nicht teilen werde, Louis. Ich kann das nicht.“

Seufzend rieb Louis sich ĂŒber sein verschlafenes Gesicht. „Tja, da kann man wohl nichts machen.“ Mit einem LĂ€cheln stemmte er das Kinn auf seiner HandflĂ€che auf und riss mit einem einzigen Satz James‘ Herz aus seiner Brust. „Dann gehört er jetzt wohl mir.“

Einen schier endlosen Moment hatte James einfach nur Angst. Er wollte Scorpius nicht verlieren. Er konnte es nicht. Eigentlich hatte er sogar gedacht, er wĂŒrde alles tun, um Scorpius irgendwie nahe zu sein, aber das ging nicht. Allein der Gedanke, dass Scorpius Louis vielleicht ein klein wenig lieber mochte
 und genauso umgekehrt
 das brachte ihn um.

Sein Ego war vielleicht groß, aber besonders in den letzten Monaten hatte es so furchtbar viele Kratzer bekommen, dass es kurz vor dem Zerbrechen war. Und dahinter lauerte die Angst wieder alles gegen die Wand zu fahren und dann ganz ohne RĂŒckweg, nicht zu Scorpius und nicht zu Louis. Er wĂŒnschte, dass er einfach eine gewisse Absicherung in dieser Hinsicht hĂ€tte


„Ich
“ James kam nicht dazu seinen Satz zu beenden. Ein Klirren aus der offenstehenden TĂŒr gleich neben dem Bett weckte auch Louis‘ Aufmerksamkeit. Mit einem Mal scherte er sich kein StĂŒck darum, dass er fror, und warf die Decke zur Seite, eilte James hinterher in das Badezimmer.

James‘ Blick fiel sofort auf den großen Spiegel an der linken Wand, der in der Mitte zerbrochen war, ganz so, als hĂ€tte jemand darauf eingeschlagen. Dieser jemand hockte zwischen dem Waschbecken und einem Schrank, hielt sich die blutĂŒberströmte Hand und schaute aus trĂ€nenverschmierten Augen zu James hoch.

„Ach du Scheiße
“ Louis schaute genau umgekehrt von Scorpius zu dem mit blutbeklebten Spiegel, stĂŒrzte dann aber gleichzeitig mit James auf Scorpius zu. „Was soll das denn, Dummerchen?“ Scorpius‘ Hand greifend examinierte er mit verzogenen Mundwinkeln die Glassplitter, die in den blutigen Fingerknöcheln steckten.

„Ich wollte nur
“ Scorpius‘ Stimme war schmerzhaft rau und sein RĂ€uspern machte alles nur schlimmer. „Ich war so wĂŒtend. Ich bin wĂŒtend.“ Er riss seine Hand aus Louis‘ Griff und umklammerte sie fest, als mĂŒsse er sie beschĂŒtzen. „Weil ich mich wie Spielzeug behandeln lasse, nur um nicht alleine zu sein!“ Mit ĂŒberraschend viel Kraft rammte Scorpius seine blutige Faust gegen den Schrank, hinterließ dort deutliche Spuren. „Dabei wollte ich doch
 stark sein“, krĂ€chzte er im krassen Kontrast dazu mit schwacher Stimme.

„Ich geh meinen Zauberstab holen und heil dir das“, sagte Louis und benutzte James‘ Schulter, um sich wieder hochzustemmen. James nahm seinen Platz ein und griff Scorpius‘ Hand, fĂŒhrte die aufgeplatzten Knöchel zu seinem Mund. Scorpius wimmerte zwischen aufeinandergebissenen ZĂ€hnen hindurch, als James kurzerhand einen besonders schmerzhaft tiefsteckenden Glassplitter heraussaugte und auf den Boden spuckte.

„Alles was ich versuche macht es immer nur schlimmer“, murmelte James und schaute Scorpius in die rotverquollenen Augen. „Ich will dir nicht wehtun, Scorpius. Ich liebe dich doch
“

Scorpius‘ ZĂ€hne hatten einen tiefen Abdruck in seiner Unterlippe hinterlassen, die jetzt zu zittern begann. „Warum nimmst du ihn mir dann weg? Vor allem, nachdem du doch nicht mit mir zufrieden warst
“ Scorpius versuchte durch schnelles Blinzeln die sichtbaren TrĂ€nen zurĂŒckzuhalten. „Arbeitest du immer noch so gerne daran, dass keiner mit mir zusammen sein will? Gibt dir das irgendwas?“

„Hey, James?!“ Louis‘ Stimme aus dem Nebenzimmer war James gerade vollkommen egal.

„Ja
“ James nickte. „Es gibt mir wenigstens das GefĂŒhl, dass du ganz alleine mir gehörst. Denn ich ertrag nicht einmal die Vorstellung, dass jemand anderes ĂŒberhaupt an dich denkt.“

„James, kannst du mir erklĂ€ren, was das hier in deiner Tasche macht?!“ Louis‘ Stimme interessierte James genauso wenig, wie seine nĂ€herkommenden Schritte.

„Du sagst, dass du Angst davon hast, wieder alleine zu sein
“ James umschloss jetzt mit beiden HĂ€nden Scorpius‘ blutige Finger. „D-Das musst du nicht. Ich gebe dir alles von mir. Und das f-fĂŒr immer.“

„James, hörst du mich nicht?“ Louis kam zur TĂŒr herein, aber James hörte ihn wirklich nicht, sondern wĂŒrgte gleichzeitig seine hoffentlich nicht letzten zwei Worte heraus:

„Heirate mich.“ James schluckte hörbar, als Scorpius ein Gesicht machte, als hĂ€tte man ihm gerade einen gezielten Faustschlag in den Magen verpasst. Louis ließ vor Schock irgendetwas fallen und James wĂŒnschte sich er hĂ€tte nicht den Kopf gedreht um dieses ‚irgendetwas‘ zu identifizieren.

Keine zwei Meter von ihm entfernt lag dieses verfluchte Tagebuch auf dem Boden, das er doch versprochen hatte von seinem Cousin fernzuhalten. Da hatte er schon wieder versagt



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Es hat mich beruhigt, zu sehen, dass eigentlich niemand die Szenen beim ersten Take schafft.
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