Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
HörbĂŒcher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
WĂ€hrungsrechner
Forum
F.A.Q.
Über uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Accidentally - Bis zum Äußersten

von Dr. S

„Er sieht so friedlich aus
“ James strich achtsam die letzten TrĂ€nenspuren von Scorpius‘ Wangen und verschrĂ€nkte schließlich seufzend die Arme auf dem Bett, vor dem er schon seit geraumer Weile kniete.

Louis zog eine ausgesprochen bauschige Decke ĂŒber Scorpius, die ihn aussehen ließ, als wĂŒrde er in einer Wolke stecken. Blinzelnd begutachtete Louis sein Werk und versuchte schließlich die Decke etwas herunterzudrĂŒcken, aber die plusterte sich gleich wieder auf, sobald er die HĂ€nde wegnahm.

„Lass doch.“ James winkte ab, als Louis mit entschlossener Miene den Zauberstab zĂŒckte. „Er brĂ€uchte jetzt viel mehr flauschige Dinge.“

Louis ließ sich mit einem schiefen LĂ€cheln am Ende des Bettes nieder. „Draco hatte diesen
 gigantischen PlĂŒschteddy, der hĂ€tte jetzt gepasst.“ Er senkte den Blick, als James fragend die Augenbrauen hob. „Er hatte große, dunkle Knopfaugen und warum auch immer, aber auf seinem RĂŒcken waren FlĂŒgel und Draco sah verdammt niedlich aus, als er ihn ganz mĂŒrrisch durch die Gegend tragen musste.“

„Ein
 PlĂŒschteddybĂ€r?“ James kratzte sich am Hinterkopf, als Louis heiser auflachte. „Da wĂŒrde ich auch mĂŒrrisch sein.“

„Wir haben ihn gewonnen, weil wir so ein tolles PĂ€rchen abgegeben haben“, sagte Louis und verwirrte James damit nun wirklich sichtbar. „Es war ein MissverstĂ€ndnis, aber trotzdem
“

„Lou, fang jetzt nicht an darĂŒber nachzudenken, wie es gewesen wĂ€re, wenn du deinem Vater den Kerl ausgespannt hĂ€ttest. Und
“ James schĂŒttelte sich. „Wenn du’s getan hast, dann sag’s mir nicht. Noch mehr dĂŒstere AffĂ€ren wollen meine Nerven nicht vertragen.“

„Quatsch
“ Louis verschrĂ€nkte die Arme vor seinem Bauch und zog ein Bein auf das Bett, schaute aus dem Fenster in die allmĂ€hlich hereinbrechende Dunkelheit hinaus. „Es war
 Ich glaube, ich hĂ€tte ihn gerne als Stiefvater gehabt. Er hat mir nicht so oft irgendetwas ĂŒber den Hinterkopf gezogen, wie Maman. Eigentlich nie.“

„Dabei sĂ€he er auch nicht so sexy aus, wie deine Mutter“, sagte James mit einem Grinsen, das er aber auch schon einmal besser drauf gehabt hatte und es verging ihm auch schnell wieder, als Louis ihm einen angewiderten Blick schenkte.

„Merlins Bart, und ich dachte die SchwĂ€rmerei hĂ€ttest du mit dem zwölften Lebensjahr hinter dir gelassen“, wĂŒrgte Louis hervor.

„Ach, nur weil du schon damals eifersĂŒchtig warst, dass ich lieber deiner Mutter in den Ausschnitt geglotzt hab, als dir auf den Hintern.“ James verkreuzte die Arme ĂŒber seinem Kopf, als Louis ein Kissen nach ihm schleuderte. Das Lachen, das ihm entweichen wollte, wurde von Scorpius‘ Stöhnen allerdings im Keim erstickte. James rĂ€usperte sich und beobachtete, wie Scorpius sich langsam auf die andere Seite rollte.

„Er tut mir so leid“, sagte Louis leise, damit er Scorpius nicht weckte. „Und mein Vater erst
 Er versucht stark zu sein, aber ich weiß nicht, ob er das so gut verkraftet.“

James rappelte sich auf, als Scorpius‘ Gesicht ihm nicht mehr zugewandt war. Sein RĂŒcken fing wieder an heftig zu schmerzen, als er sich streckte, und vor Louis tat er auch nicht mehr so, als wĂŒrden ihm die tiefen, schwer zu heilenden Wunden nichts ausmachen.

„Die schaffen das schon“, murmelte er, drehte sich um und ging auf das Fenster zu, stĂŒtzte sich mit den Ellenbogen auf dem Fensterbrett auf. Sein ZeitgefĂŒhl war durch das ewige Wechseln zwischen den Zeitzonen ziemlich durcheinander gekommen, aber der hellste Tag hĂ€tte auch nicht verhindern können, dass Louis‘ betrĂŒbter Gesichtsausdruck sich in der Fensterscheibe spiegelte.

„Sie
“ Louis ließ den Kopf hĂ€ngen, presste sich eine Hand gegen die Stirn. „Wenn du die beiden gesehen hĂ€ttest
 Mein Vater hat niemals
 so glĂŒcklich ausgesehen.“

James musste sich am Fensterbrett festklammern, damit er sich nicht neben Louis setzte, als dessen Stimme anfing leicht zu zittern.

„Als ich klein war, da hab ich mich immer gefragt, warum mein Vater so traurig aussieht. Irgendwie dachte ich immer, dass es meine Schuld ist, weil er
 auf Fotos, vor meiner Geburt, ganz anders gewirkt hat.“ Louis rĂ€usperte sich, um seiner trockenen Stimme wieder Farbe zu geben, aber damit gab er nur einem Schluchzer genĂŒgend Kraft, seinem Hals zu entkommen. „Und jetzt ist es meine Schuld, dass
“

„Louis, jetzt hör auf.“ James drehte sich um und schĂŒttelte vehement den Kopf, als er mit den verrĂ€terisch glitzernden Augen konfrontiert wurde, deren Azurblau durch den Glanz von TrĂ€nen allerdings nur noch schöner wurde. „Es ist nicht deine Schuld. Scorpius hat das nur gesagt, weil er wĂŒtend war, und er hat sich entschuldigt. Wenn du jetzt anfĂ€ngst dich fertig zu machen
 Scorpius braucht dich, klar?“

„Aber es ist eine Tatsache, dass ich es ĂŒbertrieben habe. Ich war auch wĂŒtend“, sagte Louis bitter, worauf James schuldig den Blick senkte. „Dich zu verlieren, James
 das wĂŒrde mich umbringen.“

„Louis, lass das lieber. Dabei kommt nichts Gutes heraus. Meistens streiten wir uns und es kann nicht immer jemand sterben, damit wir das vergessen.“ James verschrĂ€nkte die Arme vor der Brust und drehte den Kopf zur Seite, schaute auf den weißblonden Haarschopf, der unter der Daunendecke hervorblitzte. „Kann nicht endlich mal wieder alles einfach gut werden?“

Louis seufzte auf. „Ich hatte so ein GefĂŒhl
“ Er schĂŒttelte den Kopf und sprach nicht weiter, was James sich langsam in Bewegung setzen ließ. Einen kurzen Blick zu Scorpius werfend setzte er sich neben Louis und fixierte sich auf die TĂŒr, die in den Raum fĂŒhrte, wo Bill sich gerade damit ablenkte, auf Teddy aufzupassen, der zum GlĂŒck immer noch nicht wieder bei Bewusstsein war. James wollte gar nicht wissen, wie er das verloren hatte, aber sein Cousin hatte sicherlich genauso etwas damit zu tun, wie der zerbrochene Stuhl, den sie bei ihrer Ankunft gefunden hatten.

„Du weißt, dass du’s mir sagen kannst.“ Er streckte die Hand aus, als er den Arm um Louis‘ Schulter legen wollte, aber der brennende Schmerz in seinem RĂŒcken ließ ihn zusammenzucken. Qualvoll die ZĂ€hne aufeinanderpressend sackte er leicht zusammen und atmete schwer ein und aus, bis Louis‘ Hand sich auf seine Schulter legte.

„Soll ich mir das mal anschauen?“ Louis nahm die Hand wieder weg, als James sich aufrichtete und ihm einen misstrauischen Blick zuwarf. „Unnötige Schmerzen zu dulden zeugt nicht von StĂ€rke, James.“

James grummelte leise und knöpfte sich das Hemd auf, streifte es von den Schultern, als er sich umdrehte. Er zischte auf, als Louis‘ Finger zwischen den tiefen Kratzspuren entlangfuhren, aber es wurde tatsĂ€chlich besser, nachdem Louis sich in Erinnerung rief, dass er eigentlich seinen Zauberstab benutzen wollte, um James‘ Schmerzen zu lindern, und nicht seine Finger, um ihm neue zuzufĂŒgen.

„Das tut vielleicht noch eine Weile weh, aber wenigstens hat er dich nicht gebissen“, sagte Louis mit den Fingern verdĂ€chtig nah bei James‘ Nackenhaaren. James streifte die kĂŒhlen Finger, als er sich in den Nacken griff und den immer noch heftig brennenden Kratzer suchte.

„Doch“, hauchte er und schaute ĂŒber die Schulter. „Doch, dort im Nacken.“

Louis legte den Kopf leicht schief und runzelte schließlich die Stirn, bevor er den Kopf schĂŒttelte. „Du meinst den kleinen Kratzer? Nein, James. Selbst wenn er dich dort mit den ZĂ€hnen gestreift hat, dann reicht das nicht aus. Er muss beißen. Richtig zubeißen. Hast du nicht aufgepasst, als dein Vater uns diese Extrastunde gegeben hat?“

James drehte sich ĂŒberrascht zu Louis herum, brachte einen Moment lang kein Wort heraus. „Aber
 Aber Draco hat gesagt
“

„Draco wollte dich loswerden. Er wusste wohl, dass das eine Selbstmordmission war.“ Louis ließ erneut den Kopf hĂ€ngen. „Mit der Verletzung war es ein Wunder, dass er ĂŒberhaupt aufstehen konnte, geschweige denn
“

„Louis
“ James atmete tief durch und griff nach Louis‘ Schulter. „Willst du dich nicht lieber freuen, dass ich nicht als Werwolf ende?“

Louis brauchte einen Moment bis er lĂ€cheln konnte, umfasste dann James‘ Gesicht und drĂŒckte ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen. „Ich freu mich fĂŒr dich.“

James schubste Louis Ă€rgerlich von sich und stand auf, wischte sich mit dem HandrĂŒcken ĂŒber den Mund. „Jeden Funken Freude wieder ausgelöscht. Dankeschön.“

„Das hat noch nie jemand gesagt, nachdem ich ihn gekĂŒsst habe“, sagte Louis, ganz und gar nicht verletzt ĂŒber James‘ ZurĂŒckweisung.

„Und warum kĂŒsst du mich?“ Genervt ausatmend drehte James sich wieder um und war verdammt froh, dass Scorpius immer noch mehr oder weniger friedlich schlief.

Louis zuckte leicht mit den Schultern. „Na ja, entweder nimmst du den eindeutigen Grund, oder deine Aufforderung mich zu freuen.“

„Okay, was auch immer du im Moment fĂŒhlst, es –“

„Erleichterung“, unterbrach Louis ihn und James hob verdutzt die Augenbrauen, verkniff es sich, das momentan Ă€ußerst unpassende Wort abfĂ€llig zu wiederholen. „Ich fĂŒhl mich schuldig deswegen, aber
 in etwa zu dem Zeitpunkt, als es passiert sein muss
 als Draco gestorben ist, da hab ich mich gefĂŒhlt, als wĂŒrde man mir eine unglaublich schwere Last von den Schultern nehmen.“

James verzog angewidert das Gesicht. „Das ist ja abscheulich.“ Erneut wischte er sich ĂŒber den Mund, um das Kribbeln auf seinen Lippen loszuwerden. „FĂŒr Scorpius bricht eine Welt zusammen und du bist
 erleichtert.“

„Nicht nur fĂŒr Scorpius“, korrigierte Louis. „Denk an meinen Vater
 oder an Teddy.“

„Teddy?“ James schaute ĂŒber die Schulter. „Sie waren Cousins und
“

„Und den Rest hast du ernsthaft nicht bemerkt?“ Louis nickte in Richtung der TĂŒr. „Wenn er aufwacht und Papa ihm alles erzĂ€hlt, dann wirst du sehen, was ich tun wĂŒrde, wenn du stirbst.“

„Ach? Und bei Scorpius wĂŒrde dich das kalt lassen? Was soll das, Louis?“ James hob drohend den Zeigefinger. „Wenn du ihn verarschst, dann
“

„Tue ich nicht.“ Mit einem wirklich bezaubernden LĂ€cheln drehte Louis sich zu Scorpius um und sah ihn einfach nur an, ließ sich ewig Zeit, bis er leise wiederholte: „Tue ich nicht
“

James schĂŒttelte fassungslos den Kopf. „Wenn du fĂŒr ihn so empfindest
“

„Ändert das nichts daran, dass du
 mein Cousin bist.“ Louis zuckte fast verlegen mit den Schultern und blickte angestrengt auf den Boden, um James‘ Blick auszuweichen. Bei dem Anblick konnte man ihn leider auch gar nicht böse ansehen und James fĂŒhlte sich ja auch geschmeichelt, sogar ein bisschen mehr, als angeekelt, aber das Ă€nderte nichts daran, dass das jetzt der falsche Zeitpunkt war, um ĂŒber diesen Fauxpas nachzudenken.

James verschrĂ€nkte die Arme vor der Brust – vor der nackten Brust, wie ihm gerade auffiel. Dass er sein Hemd aber auch immer zum unpassendsten Zeitpunkt verlieren musste. Sich mit dem Gesicht in Richtung der TĂŒr wendend rieb James sich die Oberarme und ĂŒberlegte einen Moment, ob er nicht lieber zu Bill flĂŒchten sollte.

„Du weißt, dass du da aber irgendwann drĂŒber nachdenken musst, oder James? Bis jetzt lĂ€ufst du stĂ€ndig davon.“ Louis rĂ€usperte sich hinter ihm erneut, aber diesmal fing er wenigstens nicht gleich an zu schluchzen. „Ich meine
 NatĂŒrlich hast du andere Dinge im Kopf, wenn Scorpius erst verletzt wird und dann
 seinen Vater verliert, aber ewig kannst du dich damit nicht rausreden und ich möchte ungerne, dass du nochmal in der Großen Halle ausflippst.“

„Louis, ernsthaft!“ James drehte sich Ă€rgerlich um. „Ich will da jetzt nicht – woah!“ Er hatte nicht damit gerechnet, dass Louis sich so lautlos an ihn heranschleichen wĂŒrde und sprang vor Schreck an die TĂŒr. Er sog scharf die Luft ein, als das Holz schmerzhaft gegen seine Verletzungen drĂŒckte. „Boah, musst du dich immer so anschleichen?“

„Ich steh drauf, wenn du so mĂ€dchenhaft aufschreist“, antwortete Louis mit einem fast fiesen Grinsen und drehte James um, bevor der ihm einen bösen Blick schenken konnte. „Jetzt blutet es wieder, phantastisch.“

„Ich schreie nicht wie ein MĂ€dchen“, grummelte James, ließ Louis zwar seine Wunden versorgen, aber das hinderte ihn nicht daran, wĂŒtend zu sein. „Okay, du willst, dass ich mit dir darĂŒber rede? Dann hör auf an mir rumzufummeln. Das will ich nĂ€mlich nicht.“

„Aha
“ Louis nahm seine Hand wohl demonstrativ nicht von James‘ Schulter.

„Ja.“ James nickte entschieden. „Louis, HĂ€nde weg“, sagte er bestimmend, als Louis‘ Finger sich nach vorne auf seine Brust schoben.

„Ich glaub dir das nicht, James“, wisperte Louis ihm ins Ohr, als er sich ĂŒber seine Schulter beugte. „Du hast mich gekĂŒsst.“

„Das war vor den Ferien“, stellte James hastig klar.

„Und neulich hĂ€ttest du es fast wieder getan. Das hab ich in deinen Augen gesehen“, fuhr Louis unbeeindruckt fort. „Das ist ein Teil, der mich will.“

„Jaah, der ist aber gesteuert von Hormonen“, presste James widerwillig hervor und brachte Louis damit ungewollt zum Glucksen.

„Denkst du?“ Louis befeuchtete sich die Lippen und ließ James sicherlich nur unbeabsichtigt seine Zungenspitze spĂŒren. „Ich denke, dass es vielleicht gar nicht so hoffnungslos zwischen uns ist.“

„Ach? Wo kommt denn dieser Sinneswandel her?“ Diesmal hatte er versucht Louis ein Lachen zu entlocken, aber er war der einzige, der einen Laut, der wage an Glucksen erinnerte, von sich gab. „Keine Lust mehr auf die tragisch unerwiderte Liebe?“

„Sie ist ja nicht unerwidert“, raunte Louis mit seinen Lippen viel zu dicht bei James‘ Hals und Merlin allein wusste, was er mit ihnen dort getan hĂ€tte, wenn James sich nicht blitzschnell umgedreht hĂ€tte.

„Was auch immer ich fĂŒr dich fĂŒhle, es reicht nicht an das heran, was ich fĂŒr Scorpius empfinde“, sagte James ernst und wischte mit seinem sturen Blick langsam das LĂ€cheln aus Louis‘ Gesicht. „Es tut mir leid
 dass ich das alles noch viel komplizierter gemacht habe, und ich weiß, dass ich dich auch sehr verletzt hab, aber
“ James atmete tief durch. „Im Moment will ich nur dafĂŒr sorgen, dass Scorpius bald wieder lachen kann.“

„Ich will das doch auch
“ Louis biss sich fest auf die Unterlippe, wurde leicht rosa um die wenigen Sommersprossen unter seinen Augen und senkte das Kinn schon wieder ungewöhnlich verlegen fĂŒr seine VerhĂ€ltnisse.

James fasste Louis am Kinn und zwang ihn ihm in die Augen zu sehen. „Aber was?“

Louis schob seine Hand weg und rĂ€usperte sich wieder einmal. „Scorpius hat mit dieser Situation ganz fĂŒrchterliche Probleme. Wenn er da jetzt
 Er hat doch keine Kraft, um sie an uns zu verschwenden. Wir mĂŒssen fĂŒr ihn da sein und wir sind besser darin, wenn wir zusammen fĂŒr ihn da sein können.“ Louis‘ Augen ruhten immer nur kurz auf James, bevor er sich mit den Blicken wieder irgendwo hinflĂŒchtete.

James wollte ihn auch nicht allzu lange ansehen. „Ich glaub, ich bin zu dĂ€mlich, um dir zu folgen.“

„Oi“, machte Louis einfach nur, ließ sich einen ewig erscheinenden Moment Zeit und atmete schließlich schwer aus. „Scorpius liebt dich, James. Er liebt dich seit gefĂŒhlten Ewigkeiten und vergöttert dich so sehr, dass du jede erdenkliche Scheiße bauen kannst, und er kommt doch immer wieder zurĂŒck. Sag mir nicht, dass du das nicht gewusst hast?“

Mit langsam warm werdenden Wangen schaute James zu dem Deckenberg unter dem Scorpius versteckt war. Louis hatte schon Recht. Er hatte es ja regelrecht herausgefordert und Scorpius‘ GefĂŒhle immer wieder bis zum Äußersten getestet. Trotzdem brauchte er nur auftauchen und Scorpius fiel ihm in die Arme. Wie er da jemals auf die Idee gekommen war, dass er nicht wichtig fĂŒr Scorpius wĂ€re, das war ihm gerade ein RĂ€tsel.

„Aber was er fĂŒr mich fĂŒhlt
“ Louis wurde noch eine Spur röter um die Nase. „Das
 Das ist etwas Ähnliches. Er liebt mich, James.“

Und so schnell konnte man ein RÀtsel lösen. James sackte leicht in sich zusammen und atmete schwer aus.

„Und du willst mir sagen, dass es bei euch einfacher ist, zwangloser, oder?“ Haltsuchend lehnte er sich mit dem rechten Arm gegen die TĂŒr. „Weil
“

„Nein“, unterbrach Louis ihn schnell und schĂŒttelte den Kopf. „Was ich versuche dir zu sagen ist, dass es verschiedene Arten von Liebe gibt.“

„Jaah, aber nicht
 in romantischer Hinsicht. Klar liebst du deinen Vater, aber deswegen willst du ihm ja nicht an die WĂ€sche“, sagte James mit hĂ€ngendem Kopf.

„Und du willst mir an die WĂ€sche warum?“ Louis klopfte ihm auf den Scheitel, damit James den Kopf wieder hob.

„Kommst du mir jetzt gleich damit, dass Scorpius mir nicht an die WĂ€sche will, und das ihr deswegen zusammen sein solltet, weil ihr so wunderbare Sofa-Abenteuer hinter euch habt?“ James wollte den Kopf wieder hĂ€ngen lassen, aber Louis umfasste schnell sein Gesicht.

„Scorpius ist schĂŒchtern, James, und du warst der erste Mensch, dem er so nahe gekommen ist“, sagte Louis fast ermutigend, was James wieder nur verwirrte.

„Ich
 Ich versteh nicht, worauf du hinauswillst, Louis“, gab James schließlich zu.

Mit einem Seufzen ließ Louis ihn los. „Ich finde, dass wir jetzt beide fĂŒr ihn da sein sollten, anstatt ihn wieder und wieder damit zu konfrontieren, dass er sich nicht entscheiden kann, wen er denn jetzt irgendwann heiraten will und ein Haus im GrĂŒnen mit wunderbar weißen Lattenzaun baut, wo der zottelige schwarze Köter stĂ€ndig steckenbleibt
“

James schĂŒttelte sich. „Also, mit mir gibt’s nur Kniesel.“

Louis schmunzelte. „Was ich sagen will
“ Er umschloss die rechte Faust mit den Fingern der linken Hand. „Dass wir das zusammen schaffen können.“

James schaute stirnrunzelnd auf Louis‘ HĂ€nde. „Ich glaub, du musst nochmal ‚Oi‘ machen“, murmelte er und fuhr sich durch die Haare, kratzte sich am Hinterkopf, wĂ€hrend Louis ihm den Gefallen tat.

„Das dritte Rad am Wagen muss nicht immer ĂŒberflĂŒssig sein“, sagte Louis und lĂ€chelte, als James sich eine Weile Zeit ließ, bis er konfus mit den Schultern zuckte. „James, du hasst mich doch nicht. Ich hasse dich ganz und gar nicht. Und Scorpius hasst uns auch nicht. Warum nutzen wir das nicht aus und
 bleiben einfach so zusammen.“

James schaute Louis einen Moment lang an, wĂ€hrend der Gedanke sich in seinem Kopf langsam entfaltete und riss schließlich die Augen weit auf, worauf Louis noch ein „Oi“ von sich gab.

„Du hast moralische AbgrĂŒnde wohl zu deinem Hobby gemacht“, brachte er schließlich eine Tonlage zu hoch heraus.

„Hey, wir sind hier nicht in einer romantischen Komödie fĂŒr MĂ€dchen im Alter deiner kleinen Schwester. Das hier ist die RealitĂ€t und es wird kein flauschiges Happy End geben. Wir sollten das machen, was fĂŒr uns am besten ist, und das so lange, wie es fĂŒr uns am besten ist.“ Louis griff James am Oberarm, als der nur noch von ihm weg wollte. „Oder wie es fĂŒr Scorpius am besten ist.“

„Und dabei schneidest du dir eben auch noch was vom Kuchen ab“, schnaubte James und schĂŒttelte abfĂ€llig den Kopf.

„Es muss doch nicht sexuell sein“, zischte Louis, musste sich scheinbar stark zurĂŒckhalten nicht laut zu werden. „Wir sollten ihm nur zeigen, dass wir d’accord damit sind, dass er
 momentan nicht in der Lage ist, sich zu entscheiden.“ Sein Griff um James‘ Arm wurde lockerer. „Vorausgesetzt
 du bist damit einverstanden
“

„Ich
“ James wurde von einem leisen Stöhnen unterbrochen, aus dem ein heiseres „Vater“ wurde, was ihn augenblicklich Louis‘ Hand abschĂŒtteln und zu Scorpius eilen ließ.

Ganz langsam öffnete Scorpius die Augen, als James sich an sein Bett kniete und seine Hand griff. Mattes Grau kam hinter dichten Wimpern zum Vorschein und wirkte durch die vielen geplatzten Äderchen einfach nur krank. ZĂ€rtlich strich James die losen PonystrĂ€hnen aus Scorpius‘ Augen und lĂ€chelte ihn an, als er allmĂ€hlich wach wurde.

„Ich hab ganz schreckliche Dinge getrĂ€umt“, wisperte Scorpius und streckte sich leicht, stoppte, als Louis‘ Hand sich auf seine Stirn legte.

„Du hast noch nicht fertig getrĂ€umt, Dummerchen. Es ist mitten in der Nacht“, sagte er ganz widerlich liebevoll, was James noch einmal extra aufregte. Nach allem, was Louis ihm eben gesagt hatte, war er nicht mehr befugt so mit Scorpius zu reden.

Scorpius lĂ€chelte zwar, aber nur weil er noch halb schlief. Ihn in diesem Zustand mit so einem nahezu perversen – in Scorpius‘ Augen auf jeden Fall perversen – Vorschlag zu ĂŒberfallen, war absolut keine gute Idee. Wie Louis da nur plötzlich drauf gekommen war, blieb James aber wirklich ein RĂ€tsel. Diese Erleichterung, die er verspĂŒrt hatte, brachte ihn auf Ă€ußerst eigenartige Ideen.

„Ich hab nicht getrĂ€umt
“ Bei Scorpius‘ schwacher Stimme schreckte James auf und spĂŒrte kurz darauf die zitternden Finger ĂŒber seinen RĂŒcken gleiten. Sich schnell aufrappelnd schnappte er sich sein Hemd und zog es ĂŒber, vor allem, um die Kratzer zu verstecken.

„Schlaf weiter, Scorpius. Wir sind doch hier
“ Die Art und Weise wie Louis ‚wir‘ sagte, gefiel James nicht wirklich und Scorpius anscheinend auch nicht, sonst wĂŒrde er ja liegen bleiben.

„Ich will nur mal ins Bad
“ Scorpius hatte vielleicht gar nichts mehr sagen wollen, trotzdem schreckte er unter der Decke zusammen, als ein schmerzhafter Schrei von nebenan erklang. FĂŒr einen Moment dachte James, dass jemand umgebracht worden wĂ€re, aber das darauffolgende Schluchzen trieb ihm denselben Gedanken in den Kopf, den Louis gleich aussprechen wollte.

„Scheint, dass Teddy wach ist“, sagte er mit einem Seufzen.

Scorpius setzte sich auf und zog sich die Decke bis ans Kinn. „Ist er sauer
 weil ich ihm den Stuhl ĂŒber den Kopf gezogen habe?“

James warf Scorpius einen verdatterten Blick zu. „Das warst du?“ Er zauberte so einen kleinen Rotschimmer auf Scorpius‘ Wangen und musste deswegen einfach grinsen. „HĂ€tte ich zu gerne gesehen.“

Scorpius lĂ€chelte schief, warf James einen unsicheren Blick zu und schwenkte dann zu Louis, schluckte hart, bevor er sich die Decke vom Körper zog. „Ich wollte ins Bad
“ Er zögerte bei dem lauten Rumpeln, das aus dem Nebenzimmer geht.

„Mann, Teddy scheint
“ James rĂ€usperte sich. „
tief betroffen.“

„Solange er draußen tief betroffen ist“, fĂŒgte Louis hinzu und hielt Scorpius an den Schultern fest, als der aufstehen wollte. „Vielleicht wartest du noch eine Minute
“

Scorpius zog sich die Decke wieder hoch, als irgendetwas nebenan klirrte. „Vielleicht
“ Fast nervös schaute er zwischen James und Louis umher. „Vielleicht aber auch nicht
“ Die Decke wieder von sich werfend rutschte er aus dem Bett und stand anscheinend zu schnell auf, denn er schwankte gefĂ€hrlich. Louis konnte von der falschen Seite des Bettes nicht viel tun, aber James hastete eilig auf Scorpius zu und legte ihm einen Arm um die HĂŒfte.

„Alles okay?“, entfuhr es ihm besorgt.

Scorpius schaute ihn nicht an, als er sich zu einem LĂ€cheln zwang. „Immer noch von neulich.“ Mehr brachte er dazu wohl nicht heraus und drĂŒckte abwehrend die HĂ€nde gegen James‘ Brust. „Es geht schon wieder. Danke.“

„Quatsch.“ James klopfte sich entschlossen auf die Brust. „Ich trage dich.“

„Ja, James, mit dem RĂŒcken ist das die beste Idee, die du jemals hattest“, warf Louis ein.

„Oh, bitte! Scorpius wiegt nichts!“ James bĂŒckte sich leicht, ignorierte den plötzlichen Schmerz und griff unter Scorpius‘ Kniekehlen, platzierte die andere Hand auf seinem RĂŒcken um ihn mit einem Ruck von den FĂŒĂŸen zu heben. Quietschend klammerte Scorpius sich an ihm fest und schaute mit vor Angst geweiteten Augen zu ihm hoch. „Ich kann das stundenlang. Keine Sorge.“ Das war gelogen, aber das wĂŒrde schon niemand merken.

James reckte das Kinn leicht und stellte sich kerzengerade hin, wĂ€hrend Scorpius schwer schluckend auf den Boden schaute und seinen Griff um James‘ Nacken verstĂ€rkte. Das einzige Problem war nur, dass er so die TĂŒr leider nicht aufbekam. Sich rĂ€uspernd drehte James sich zu Louis, der bereits abwartend eine Augenbraue gehoben hatte.

„Äh
 wĂ€rst du so freundlich?“ Er setzte zur Not noch ein LĂ€cheln auf.

„Aha
 Ohne mich geht es also nicht“, sagte Louis mit einer unangenehmen Betonung, die Scorpius ganz unschuldig fragend zu James hochsehen ließ.

„Louis, das ist jetzt wirklich nicht der passende Zeitpunkt“, presste James mit einem falschen LĂ€cheln hervor.

Louis verdrehte die Augen. „Das sagst du stĂ€ndig.“ Er öffnete ihnen trotzdem die TĂŒr. „Aber denk nur mal daran, wie gut es laufen wĂŒrde, wenn du meine Hilfe wĂ€hrend anderen Situationen in Anspruch nehmen könntest.“ Der Blick, den Louis jetzt aufsetzte, ließ James knallrot werden und er schĂŒttelte hastig den Kopf, um sich das nicht bildlich vorzustellen. Man kam nicht umhin so eine Vorstellung leicht verlockend zu finden. Jemand wie Onkel Charlie oder Towler wĂŒrde deswegen wahrscheinlich schon sabbernd am Boden liegen, aber James war ja nun mal keine Vollzeit-Schwuchtel, die nur darauf brannte Orgien zu feiern.

„Hm?“ Scorpius blinzelte verwundert, meinte damit aber wohl nicht Louis‘ auffĂ€lliges Verhalten, sondern Bill, der besorgt ein Ohr gegen die BadezimmertĂŒr drĂŒckte.

„Papa?“, lenkte Louis Bills Aufmerksamkeit auf sie und ließ so gleich noch mehr Sorge in das vernarbte Gesicht steigen.

„Merlin, Scorpius!“ Geschockt eilte Bill auf sie zu. „Alles in Ordnung?“ Er fĂŒhlte die blasse Stirn und erntete dafĂŒr ein schiefes, aber ehrliches LĂ€cheln von Scorpius.

„Nur ein bisschen wackelig auf den Beinen. James sucht nur eine Ausrede um mich zu halten“, sagte Scorpius und lenkte das LĂ€cheln in James‘ Richtung, schaute aber wieder weg, bevor James mehr als noch röter werden konnte. „Wo ist Teddy?“

„Na ja
“ Bill drehte sich wieder zur BadezimmertĂŒr, wĂ€hrend James Scorpius auf das Sofa setzte, sich gleich daneben fallen ließ.

Louis setzte sich hinter ihnen auf die Lehne und verschrĂ€nkte die Arme vor der Brust. „Du hast’s ihm gesagt, oder?“

Bill seufzte. „Irgendwer musste doch
“ Sich frustriert durch die Haare fahrend offenbarte Bill eine klaffende Wunde an seinem rechten Unterarm, die Louis gleich wieder aufspringen ließ.

„Papa, war das Teddy?“, keuchte er und zĂŒckte sofort den Zauberstab, wĂ€hrend Bill erst einmal suchte, was Louis meinen könnte. Als er den Riss entdeckte und damit auch Scorpius‘ Aufmerksamkeit darauf lenkte, gab er ein angeekeltes GerĂ€usch von sich, wĂ€hrend Scorpius sich eine Hand vor den Mund presste und das Gesicht an James‘ Schulter verbarg. Durchaus verstĂ€ndlich bei dem rosigen Fleisch, das man im hellen Licht des Zimmer richtig schimmern sehen konnte, bis Louis mit einem einfachen Heilzauber die Haut wieder zuwachsen ließ.

„Nein“, winkte Bill mit der freien Hand ab. „Ich bin gefallen und muss gegen irgendetwas gekommen sein. Die Tischkanten hier sind sehr scharf.“

„Er hat dich aber wegstoßen“, murmelte Louis, den Zauberstab wieder wegsteckend und noch einmal den Arm seines Vaters begutachtend.

„Er ist vollkommen durchgedreht“, verbesserte Bill, den Arm streckend und wieder anwinkelnd. „Ich war ganz froh, dass ihr nicht hier gewesen seid. Und ich glaube, ich bin froh, dass er sich erstmal beruhigen möchte.“ Bill nickte zum Badezimmer, wĂ€hrend James ausnutzte, dass Louis nicht hinsah, um Scorpius einen Arm um die Schulter zu legen. Leider machte er damit wohl etwas falsch, weil Scorpius das Gesicht hob und von ihm wegrutschte, rĂ€uspernd die HĂ€nde in seinem Schoß faltend.

„Wenn er sich nicht wieder beruhigt, dann brauch ich einfach noch einen Stuhl“, sagte Scorpius leise und errötete leicht, als Louis ihm daraufhin ein Insider-LĂ€cheln schenkte, das James bitter die HĂ€nde zu FĂ€usten ballen ließ.

Bill schien derweil ein wenig verdutzt von Scorpius‘ BedĂŒrfnis einen Witz zu machen, worauf James erst auffiel, dass es momentan wirklich nicht der richtige Zeitpunkt war, eifersĂŒchtig zu sein. Wenn Louis sagte, dass sie jetzt beide fĂŒr Scorpius da sein mussten, dann hatte er sehr wahrscheinlich Recht. Wer wusste schon, wie lange er so tun konnte, als ginge es ihm gut?

„Es ist
 auffĂ€llig still geworden“, sagte Louis, nachdem er anscheinend genug davon hatte Scorpius anzuschmachten.

Bill hörte auf seinen Unterarm zu untersuchen und schaute zur BadezimmertĂŒr. „Hat er sich endlich beruhigt?“

„Vielleicht sollte mal jemand nach ihm sehen?“, schlug Scorpius vor und schaute sich mit großen Augen in der Runde um, worauf James letztendlich aufstöhnte.

„Ich mach schon.“ SchwerfĂ€llig richtete er sich auf und rieb sich ĂŒber den unteren RĂŒcken, obwohl der Schmerz weiter oben war. „Immerhin mag er mich wenigstens noch.“

„Teddy mag mich nicht?“ Scorpius schaute ihn aus noch grĂ¶ĂŸeren Augen an.

„Du hast ihn mit einem Stuhl ausgeknockt. Louis hat ihn heiß gemacht und dann fallen gelassen, und Bill hat ihm seinen
 Cousin ausgespannt. Wie auch immer
“ James zuckte mit den Schultern. „Es ist am besten, wenn sein Lieblings
 Patenbruder mit ihm redet.“

Bill hob die Augenbrauen kurz, ließ James aber machen und gesellte sich zu Scorpius, wĂ€hrend er sich den Arm rieb. Louis zĂŒckte dagegen wieder den Zauberstab.

„Nur falls er versucht dich anzufallen“, erklĂ€rte er, als James fragend den Kopf schief legte.

Seufzend klopfte James an die TĂŒr. „Teddy?“ Keine Antwort. „Teddy, alles klar bei dir?“

„Außer, dass seine große Liebe gestorben ist?“, fĂŒgte Louis voller Sarkasmus hinzu, was James die Augen verdrehen ließ.

„Aber selber heulen“, raunte er Louis entgegen, worauf der sich ganz schnell jeden weiteren Kommentar verkniff. „Teddy?“ Er klopfte erneut, presste das Ohr gegen die TĂŒr. „Bist du noch da?“ Die Stirn runzelnd drehte er sich zu Louis. „Kann er von da disapparieren?“

Louis schĂŒttelte den Kopf. „Aber er kann durchs Fenster klettern und dann disapparieren.“

„Hm
 Dann mach mal auf.“ James nickte auf das Schloss, auch wenn er es selbst aufhexen könnte, aber Louis hatte nun mal schon seinen Zauberstab parat. Louis gönnte sich auch nur ein kleines LĂ€cheln deswegen und klopfte gegen das Schloss, bevor er James bedeutete, die TĂŒr zu öffnen.

Er wĂŒnschte sich, sie wĂ€re geschlossen geblieben


„Teddy?“ Erschrocken nach Luft schnappend stĂŒrzte James in den Raum und ließ sich auf den Boden fallen, fasste Teddy an den Schultern um ihn auf den RĂŒcken zu drehen. Teddys Zauberstab war unter das Waschbecken gerollt, und so, wie er dagelegen hatte, hĂ€tte man meinen können, dass er einfach nach vorne umgefallen war. Einfach so.

„Er ist ganz blass“, kam Louis‘ Stimme von hinten. Er ließ sich neben James fallen und legte eine Hand auf Teddys Wange. „Und eiskalt. Papa?“ Wie er so ruhig bleiben konnte, war James ein RĂ€tsel, der sich sicher war, dass das totenstarre Gesicht ihn genauso in seine AlptrĂ€ume verfolgen wĂŒrde, wie Dracos Blutlache ihm in seine prophetisch angewandelten TrĂ€ume gefolgt war.

James schĂŒttelte Teddy leicht, schließlich heftiger und stoppte erst, als dessen Kopf leblos zur Seite rollte. Die plötzlich heftig zitternden HĂ€nde blitzschnell von Teddy nehmend sprang James auf und prallte mit dem verletzten RĂŒcken direkt gegen Bills Brust. Gar nicht darauf hörend, was zu ihm gesagt wurde, drehte er sich um und schubste sich den Weg aus dem Badezimmer frei.

So schnell wie möglich zu Scorpius flĂŒchtend schmiss James sich regelrecht auf das Sofa. „Gib mir deine Hand“, sagte er und hielt Scorpius seine Finger hin. Es dauerte einen Moment, bis Scorpius zögerlich seine Hand auf James‘ legte, worauf immer noch zitternde Finger sie fest umschlossen. James drĂŒckte einen festen Kuss auf Scorpius‘ Fingerknöchel und behielt die blasse Hand ganz nah bei seinem Mund.

„Was ist denn passiert?“, fragte Scorpius verwirrt.

James atmete schwer aus. „Teddy ist tot.“

„Bitte was?“ Bevor James Scorpius ansehen konnte stĂŒrmte Louis aus dem Bad, hatte anscheinend ganz dreist gelauscht. „James, hast du sie noch alle? Teddy ist nicht tot! Er ist ohnmĂ€chtig.“

James blinzelte schnell hintereinander und sah zu Louis. „Was?“, brachte er tonlos hervor.

Louis verdrehte die Augen. „Er hat was an den Kopf gekriegt, vorhin“, sagte er mit Blick auf Scorpius, was den schnell wegsehen ließ. „Und dann ist er hier wie ein aufgescheuchtes Wiesel durch die Gegend gerannt. Da hat’s ihn eben wieder umgehauen.“

„Oh
“ James spĂŒrte einen heißen Rotschimmer seinen Nacken heraufkriechen, der bei Louis‘ Ă€rgerlichem Blick nicht kĂŒhler wurde.

„Erschrick Scorpius doch nicht so“, meinte Louis kopfschĂŒttelnd.

Scorpius hob abwehrend die freie Hand, öffnete aber nur wortlos den Kopf. Schließlich wandte er sich lĂ€chelnd James zu, was den aber nur beschĂ€mt den Kopf senken ließ.

„Ist schon gut, James.“ Er rĂ€usperte sich etwas verlegen. „Du darfst meine Hand jetzt auch wieder loslassen.“

James schĂŒttelte den Kopf, ignorierte Louis‘ verrĂ€terisch zuckendes Augenlid. „Will ich nicht.“ Sich noch etwas hĂ€ngen lassend seufzte James schwer. „Ich brauche Trost
 nach so einem Schreck.“

Das zog bei Scorpius, der ihm die andere Hand auf die Schulter legte und ihn behutsam tÀtschelte, wÀhrend Louis nur schnauben konnte, und so ausgeschlossen zu werden musste seine Eifersucht nun wirklich ins Unermessliche steigen lassen.

„Keine Sorge“, sagte Scorpius leise. „Ich pass schon auf, dass Teddy sich nichts tut. Das hĂ€tte mein Vater sicherlich nicht gewollt
“ Das LĂ€cheln, das er bei diesen Worten aufsetzte, erinnerte James zunehmend an die Art und Weise, wie Scorpius immer steif gelĂ€chelt hatte, um zu verbergen, dass es ihm nichts ausmachte, vor Einsamkeit zu vergehen.

„Scorpius“, wisperte James mitleidig, wĂ€hrend Louis gleichzeitig in einer Ă€hnlichen Weise „Dummerchen“ murmelte. Scorpius‘ LĂ€cheln verschwand deswegen aber nicht, er schloss nur die Augen und ließ eine kleine TrĂ€ne in seinen Wimpern verschwinden.

„So, Kinder
“ Mit Teddy regungslos auf seinem RĂŒcken baumelnd schleppte Bill sich zu ihnen. „Packt mal eure Sachen. Es ist besser, wir machen uns gleich auf den Weg ins St. Mungos. Andromeda bringt mich um, wenn Teddy den Verstand verliert.“


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: The World of Ice & Fire: The Untold History of Westeros and the Game of Thrones
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich war bei MTV in New York und es war tierisch kalt draußen. Sie brachten mich rĂŒber ans Fenster und da stand dieses MĂ€dchen, das nichts außer ein Harry-Potter-Handtuch trug und ein Schild in der Hand hielt, auf dem stand 'Nichts kommt zwischen mich und Harry Potter!'. Es war toll. Sie ist eine Legende.
Daniel Radcliffe