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Fanfiction

Accidentally - Mehr als Freundschaft

von Dr. S

Niemand schien so dermaßen zu bereuen, die Ferien in dieser Konstellation zu verbringen, wie Scorpius Hyperion Malfoy, besonders dann nicht, als er die Badezimmertür öffnete und sich in das von Hormonen getriebene Ding verwandelte, das nicht anders konnte, als schamlos auf den nackten Rücken nur wenige Meter von ihm entfernt zu starren. Er hätte ahnen müssen, dass sich solche peinlichen Ereignisse nicht vermeiden ließen, wenn man die Ferien mit Louis Weasley verbrachte, der sich anscheinend nicht darum scherte, ob er abschloss oder nicht.

Dampf vernebelte zum Glück einen Großteil von Scorpius‘ Sicht, die ohnehin eingeschränkt war durch so eine dämliche Erfindung wie Glastrennwände, an denen das Wasser nicht mal ansatzweise so verführerisch herunterlief, wie auf Louis‘ blasser Haut. Die wenigen Sommersprossen wurden von Seifenbläschen perfekt verdeckt, aber Scorpius ertappte sich trotzdem dabei, dass er den Blick tiefer wandern ließ, sich dabei einredete, dass er nur dem Wasser folgte, das Louis‘ Wirbelsäule herunterrann.

„Hey! Du kleiner Spanner“, gluckste Louis amüsiert, als er kurz über die Schulter schaute und Scorpius entdeckte, der hastig den schmalen Spalt wieder schloss, den Louis bestimmt absichtlich offen gelassen hatte, damit man derartig in Versuchung geführt wurde einen Blick zu wagen. „Wenn du schon mal da bist, kannst du mir ein Handtuch reinreichen, Scorpius?“

Sich in seinem Pyjama und den flauschigen Hausschuhen total bescheuert vorkommend tapste Scorpius zu dem nächstgelegenen Regal und griff sich ein weiches Handtuch. „Ich wollte nicht spannen“, verteidigte er sich und marschierte zurück zu Louis, der abwartend die Hand aus der Duschkabine streckte. „Du solltest abschließen. Wir teilen uns ein Bad.“

„Dann wird das wohl öfter vorkommen, weil es mir nichts ausmacht“, sagte Louis und zupfte das Handtuch aus Scorpius‘ zittrigen Fingern. „Ich hab nichts zu verstecken.“ Trotzdem schlang er sich zum Glück erst das Handtuch um die Hüften, bevor er sich zu Scorpius gesellte, der aufgrund der zum größten Teil unbekleideten Haut, errötete. „Merlin, siehst du goldig in dem Pyjama aus…“

Scorpius wurde noch eine Nuance röter und wandte sich ab, bevor Louis die Hand nach ihm ausstrecken konnte. Sich die zerzausten Haare einigermaßen richtend stellte er sich ans Waschbecken und versuchte nicht dem Bedürfnis nachzugeben, hochzuschauen um sich die nassen Haare anzusehen, die Louis auf eine beneidenswerte Art und Weise vor die noch beneidenswerteren Augen fielen, die sich merkwürdigerweise auf Scorpius fixiert hatten, als der doch nicht widerstehen konnte und den Blick hob.

„Ich bereue fast, dass ich dich nicht in dieses Ding gesteckt habe“, sagte Louis, sich Scorpius langsam von hinten nähernd. Er musterte den ganz normalen, langweiligen Pyjama, als hätte er noch nie einen gesehen, und legte seine feuchten Hände auf Scorpius‘ Schultern.

„Ich kann drauf verzichten, dass du mich nackt siehst“, sagte Scorpius und war mehr als erleichtert, dass seine Vermutungen, sein Vater habe ihn ins Bett gebracht, zutrafen.

„Heißt das, ich muss jetzt rausgehen und den teuren Teppich volltropfen, weil du nicht dasselbe Bad wie ich benutzen willst?“, fragte Louis, während er Scorpius‘ Schultern leicht massierte, was zwar unglaublich gut tat, aber nicht gut tun sollte – also konnte Scorpius es nicht genießen. „Du bist fürchterlich verspannt… Ist das meine Schuld?“

Scorpius grinste schief. Nein, wieso sollte es denn auch zu Verspannungen führen, wenn ein halbnackter Kerl sich gegen seinen Rücken presste? Noch dazu diese unglaublich perfekten Hände, die jetzt Scorpius‘ Nacken berührten und dadurch ein kaum ertragbares Brennen bis in seine Zehenspitzen auslösten. Scorpius versuchte alles, um das nicht entspannend zu finden, aber dafür musste er sich so fest auf die Unterlippe beißen, dass er glaubte, Blut schmecken zu können.

„Hm, vielleicht legst du dich lieber wieder in dein Bett. Dann kann ich dir besser helfen“, raunte Louis direkt in Scorpius‘ Ohr. Sein heißer Atem rauschte über Scorpius‘ Haut und brachte sie nur noch mehr zum Kochen.

„Nein, danke“, antwortete Scorpius mit zittriger Stimme, rollte mit den Schultern und wurde Louis‘ Hände so wieder los. Mit verwirrtem Gesichtsausdruck drehte Scorpius sich um und musterte Louis kurz, worauf der unschuldig lächelnd den Kopf schief legte. Das machte der doch eindeutig mit Absicht. Scorpius hatte ihm doch auch mehr als deutlich gemacht, dass es ihm schwer fiel sich unter Kontrolle zu halten, aber wenn er mit solcher Nähe konfrontiert wurde, dann konnte er gar nicht standhalten – und gerade jetzt sehnte er sich nach nichts mehr, als einer ewigandauernden Umarmung…

Louis schnippte direkt vor Scorpius‘ Nase und schreckte ihn so auf. „Fasziniert dich meine nassglänzende Brust so sehr, Dummerchen?“, schmunzelte er und verschränkte betont verlegen die Arme vor dem Bauch. „Da fühl ich mich ja ganz nackt…“

Scorpius stöhnte auf. „Dann zieh dir einfach was an“, murmelte er, drehte den Wasserhahn auf und kühlte sein glühendes Gesicht mit einer Portion eiskaltem Wasser. Als er wieder aufschaute tat Louis zum Glück Scorpius den Gefallen sich umzudrehen und in Richtung seiner Klamotten zu marschieren. Leider störte es Louis überhaupt nicht das Handtuch einfach fallenzulassen, damit er dann erst seine Hose greifen konnte.

Leise wimmernd vergrub Scorpius das Gesicht in den Händen, bevor er mehr von Louis‘ Rückseite sah, als er jemals von James‘ vor die Augen bekommen hatte. Im Grunde war es dafür aber schon zu spät, weil er keine der wenigen Gelegenheiten genutzt hatte, um James einmal schamlos auf den Hintern zu starren.

„Huch, sorry!“ Louis klang leider gar nicht so, als würde er das ansatzweise ernst nehmen. „Ist dir das so unangenehm, Scorpius? Aber wir wollten ja eh mal daran arbeiten, dass du ein bisschen weniger verklemmt wirst.“

„Du willst doch nur noch ein erstes Mal“, murmelte Scorpius in seine Hände, die seinen Rotschimmer nicht verbergen konnten, weil auch sein Nacken wie ein rotes Neonschild leuchtete.

„Was… Das war doch gar kein…“ Louis gab ein Geräusch von sich, das Scorpius gar nicht identifizieren wollte. „Manchmal frag ich mich, was ihr beiden unter Sex versteht. Oder hab ich mich verhört, als du mir von dem ersten Mal erzählt hast, das ich nie bekommen werde?“

Scorpius ließ murrend die Hände sinken und stellte sich Louis‘ fragendem Blick, indem er in den Spiegel schaute. Zwar war das ein Thema, über das er nicht mit Louis reden wollte, aber wenigstens war der so rücksichtsvoll gewesen und hatte sich seine Hose angezogen. Es änderte nichts daran, dass der entblößte Oberkörper immer noch eine gewaltige Anziehung auf ihn ausübte und Scorpius Schwierigkeiten hatte, sich auf so etwas wie Zähneputzen zu konzentrieren.

„Bist du ein Morgenmuffel und willst deswegen nicht mit mir reden?“, fragte Louis und setzte sich auf den Rand der Badewanne, in die Scorpius ihn gleich stoßen würde, wenn er weiter so tat, als versuche er nicht ihn zu verführen. Welcher normale Mensch setzte sich denn sonst auf diese Weise auf den Rand einer schmucklosen, viel zu großen Badewanne? Scorpius schluckte hart, als Louis ein Bein auf den Marmorrand zog und sich an seinem Knie festklammerte, Scorpius dabei niemals aus den Augen lassend.

„Worüber soll ich denn mit dir reden?“, fragte Scorpius betont lässig, auch wenn seine zitternde Hand nicht gerade von Ruhe zeugte, und er bei dieser Erkenntnis fast seine Zahnbürste fallenließ. „Louis, ich hab doch gesagt, dass ich versuchen will… also, dass wir nur Freunde sind. Du bringst mich durcheinander…“

Louis legte ebenfalls sichtlich konfus den Kopf schief, bevor er aufstand und Scorpius wieder viel zu nahe kam. „Ich bringe dich durcheinander? Scorpius, hast du schon mal daran gedacht, dass es mich durcheinander bringen könnte, wenn du dich bei einer schnulzigen Romanze an mich kuschelst?“

„The Fountain of Fair Fortune ist keine Romanze“, sagte Scorpius und nickte entschlossen, wiederholte das, als Louis mit den Augen rollte. „Nur weil die sich am Ende urplötzlich um den Hals fallen ist es keine Romanze. Es geht vielmehr um das Streben nach Glück. Ansonsten hätte man das ja auch als Teenie-Drama darstellen können, in dem alle drei Mädchen auf den Ritter abfahren und sich dann gegenseitig ausspielen wollen…“

„Wäre interessanter gewesen“, sagte Louis, griff über Scorpius‘ Schulter und schnappte sich den nächstbesten Kamm. Warum er genau hinter Scorpius stehenblieb, wenn er sich nur die Haare kämmen wollte, dass blieb allerdings ein Rätsel und hielt Scorpius nur davon ab sich die Zähne zu putzen. Nicht, dass er geputzte Zähne überhaupt brauchte. Niemand würde ihn momentan küssen wollen…

„Es ist auch mal ganz schön, wenn nicht alles mit Liebeskram vollgestopft ist“, murmelte Scorpius und steckte jetzt doch endlich die Zahnbürste in den Mund.

„Das ausgerechnet von dir, Scorpius. Dachte immer, dass du da total drauf abfährst“, sagte Louis, der anscheinend gar nicht vorgehabt hatte, sich seine Haare zu kämmen. Stattdessen spielte er Scorpius‘ zweites Paar Hände und ordnete das weißblonde Wirrwarr auf dessen Kopf. „Du hast echt schöne Haare. Da könntest du viel mehr draus machen.“

Scorpius spuckte die Zahnpasta aus. „Du klingst verdammt schwul. Freunde schwulen sich nicht an.“

„Oh, so hart…“ Louis blinzelte schnell hintereinander. „Ich glaube, du nimmst das alles einfach ein bisschen ernst. Wir fummeln ja nicht aneinander rum… Es wäre ja auch ein bisschen pervers. Immerhin sind wir jetzt sowas wie Brüder.“

„Wir sind nicht verwandt, nur weil unsere Väter versuchen uns jeden Film zu verderben“, sagte Scorpius leicht eingeschnappt. „Das ist aber auch schlimm mit den beiden! Hast du sie eine Minute mal nicht aneinander herumfingern sehen?“

Louis grinste. „Hat dich das gestört?“

„Dich nicht?“ Scorpius verdrehte leicht schmunzelnd die Augen. „Also, normalerweise würde es mich wahrscheinlich weniger stören. Aber dein Vater ist eben der Grund, warum meine Eltern getrennt sind.“

„Und natürlich wegen James“, fügte Louis hinzu, was Scorpius den Blick wieder senken ließ. „Es ist nicht schön, dann so glückliche Menschen zu sehen…“

„Du redest, als hättest du Liebeskummer“, gluckste Scorpius und drehte sich um, versuchte den Kopf wegzudrehen, als Louis ihm weiter in den Haaren rumfummelte. „Du… hast keinen Liebeskummer, oder?“

Louis verdrehte die Augen und winkte ab. „Ich bitte dich…“ Sich von Scorpius wegdrehend zog er sich jetzt auch endlich sein Hemd über den Kopf und rubbelte sich die Haare trocken, sagte aber nichts mehr.

Scorpius schüttelte den Kopf, bevor er wieder anfing unpassende Sachen zu denken. Er nahm die Tür zum Flur und war schon halb draußen, als Louis – zum Glück endlich angezogen – ihn zurückhielt.

„Wo willst du denn hin?“, fragte er, fuhr sich durch die Haare und schüttelte sie in Form. Nur Louis‘ Haare schienen auch ungekämmt einfach nur phantastisch auszusehen. Albus Potter kannte auch keinen Kamm und sah deswegen immer genauso aus, als wäre er gerade aus dem Bett gefallen. „Wenn du frühstücken willst, dann musst du mich mitnehmen, Dummerchen.“

Scorpius öffnete den Mund, blickte dann aber auf Louis‘ Hand und schmunzelte. „Ja, ja… Nimm meine Hand Brüderchen, sonst gehst du mir verloren…“ Er hatte absolut keine Hintergedanken, als er Louis‘ Hand griff und ihn hinter sich herzog. „Es sind Ferien. Meine Eltern scheren sich also absolut nicht um Krümel im Bett.“

„Äh…“ Louis schien stehenbleiben zu wollen, als Scorpius ihn die Treppe raufzog. „Deine Eltern?“

„Jaah, dann ist Mutter eben nicht da. Vater frühstückt auch mit mir, wenn sie nicht da ist, genauso wie Mutter“, sagte Scorpius enthusiastisch. „Wir machen das immer so in den Ferien. An Familientraditionen kann dein Vater nichts ändern.“

„Ihr frühstückt in einem Bett?“, wollte Louis sich vergewissern, worauf Scorpius nickte.

„Die Betten hier sind groß“, sagte er und lächelte Louis zu, der flüchtig nickte, aber nicht sehr begeistert aussah. „Mein Vater tut dir schon nichts. Es wäre viel zu gemein, wenn du alleine unten essen müsstest.“

„Scorpius, bist du dir sicher, dass wir… dass wir nicht stören?“, fragte Louis und zog Scorpius zurück, als der ohne zu klopfen ins Schlafzimmer seines Vaters wollte.

Stirnrunzelnd schaute er Louis an. „Wieso stören?“, fragte er und legte bei Louis‘ Seufzen den Kopf schief. „Louis, wieso stören? Wobei denn? Es ist viel zu spät, um jetzt noch zu schlafen…“

„Ja, aber die sind doch frisch… na ja, schon wieder verliebt“, sagte Louis und so unsicher sah er irgendwie goldig aus. Scorpius konnte seinen Worten gar nicht richtig folgen, wenn Louis dabei langsam von einem Fuß auf den anderen trat. „Vielleicht essen wir doch lieber unten.“

Scorpius hatte die Tür schon geöffnet und es gab überhaupt nichts Schlimmes zu sehen. Außer, dass das eben nicht die Brust seiner Mutter war, gegen die Draco sich schmiegte. Wirklich schlimm kam es erst noch, als Scorpius einen Schritt in das Schlafzimmer setzte und neben der Sofaecke in der Nähe des Kamins einen Haufen Kisten stehen sah, aus denen eindeutig Roben seiner Mutter schauten. Scorpius schluckte und drehte sich auf die andere Seite, lugte in den offenen Wandschrank, anstatt seinen Vater zu wecken, der ja auch selig in den Armen eines alten Wiesels schlief.

Bei diesen Gedanken schüttelte Scorpius sich und fand, dass er es durchaus verdient hatte, in einem übergroßen, dunklen Schrank zu versauern. Am besten würde er einfach hier einziehen und sich aus den vielen Kartons ein Bett bauen. Nur hätte das alte Wiesel sicherlich etwas dagegen, wenn er es sich auf seinen immer noch nicht ausgepackten Sachen bequem machte.

„Scorpius, sollen wir sie jetzt wecken oder doch nach unten gehen? Dein Vater sieht eher wie der Typ Mensch aus, der grantig wird, wenn man ihn weckt“, kam Louis‘ Stimme von draußen. „Scorpius? Hat der Schrank dich gefressen?“ Louis folgte Scorpius und schaute sich in dem dunklen Raum um. „Ach, du heilige Scheiße. Hier passen ja die Klamotten meiner ganzen Familie rein!“

„Pscht, du weckst das alte Wiesel“, zischte Scorpius und schlug sich bei Louis‘ großen Augen die Hände vor den Mund. „Oh, entschuldige… Aber anscheinend ist der Schrank nicht groß genug, damit dein Vater auspackt…“

„Sieht so aus, als würde das sogar stimmen… Wo hatte deine Mutter denn ihre Sachen?“, wollte Louis wissen, anscheinend erschlagen von den vielen Regalen mit Schuhen, die er gerade ausgiebig musterte.

„In den Kisten da draußen“, schnaufte Scorpius, worauf Louis ihn entgeistert ansah. „Sorry…“ Scorpius winkte ab, bevor er sich mit brennenden Augen abwandte. „Meine Mutter wäre jetzt nur schon wach gewesen und hätte mich davon abgehalten, dich in das Allerheiligste meines Vaters zu lassen…“

„Hey, deine Eltern waren doch eh…“ Louis legte ihm eine Hand auf die Schulter und drückte sie leicht. „Findest du meinen Vater so schlimm? Bis jetzt gibt er sich noch richtig Mühe…“

Scorpius schüttelte den Kopf. „Darum geht’s nicht… Wenn mein Vater glücklich ist, dann kann ich wohl schlecht sagen, dass es mir lieber wäre, wenn er weiterhin mit meiner Mutter zusammen wäre…“ Scorpius schlich sich zurück an die Tür und sah auf das große Bett, wo er wieder mit dem Bild konfrontiert wurde, das mehr als deutlich machte, wie wohl sein Vater sich fühlte, wenn er seinen Kopf zur Abwechslung mal auf einer flachen Brust ablegen konnte.

„Sie sind doch auch irgendwie niedlich“, wisperte Louis ihm von hinten ins Ohr, worauf Scorpius sich leicht versteifte. „Deine Eltern haben sicher nicht so in einem Bett gelegen.“

„Na ja…“ Scorpius zuckte mit den Schultern und hätte jetzt zu gerne Louis‘ Gesicht gesehen. „Meistens schon. In genau der Position. Auch wenn es vielleicht etwas merkwürdiger ausgesehen hat…“

„Sicherlich“, sagte Louis etwas verdutzt. „Also, meine Eltern lagen immer extrem weit auseinander. Manchmal ist mein Vater sogar aus dem Bett gefallen. Und wenn sie am Abend gestritten haben, dann hat mein Vater auf der Couch geschlafen.“

„Meine Eltern haben sich nie gestritten“, murmelte Scorpius und ließ den Kopf hängen. „Oder ich war zu blöd, um irgendetwas in der Richtung mitzubekommen.“ Er drehte sich um und lehnte sich gegen den Türrahmen, war froh darüber, dass das wenige Licht, dass durch den Türspalt drang, nicht Louis‘ Gesicht erhellte. „Wenn ich dabei schon absolut keinen Durchblick habe, wie soll ich denn dann jemals eine normale Beziehung führen? In puncto soziale Kontakte bin ich eine absolute Null…“

„Dabei hast du nicht mal dein halbes Leben in einem Schrank gewohnt“, seufzte Louis und stupste Scorpius solange gegen die Nase, bis er anfing zu glucksen. „Übung macht den Meister, Scorpius. Wir kriegen das schon hin…“ Er wischte die Träne weg, die sich in Scorpius‘ Augenwinkel gebildet hatte, und umfasste sein langsam warm werdendes Gesicht. „Bill und Draco machen sich das auch nicht so leicht, wie es aussieht. Sie wissen ganz bestimmt, dass das nicht so einfach für dich ist. Mein Vater hat dich sehr gern, das weißt du hoffentlich…“

Scorpius zuckte leicht mit den Schultern und wollte den Blick senken, aber Louis hielt sein Gesicht fest umschlossen. „Wir kennen uns doch gar nicht…“

„Aber er weiß, dass ich dich sehr gern habe und das reicht ihm“, sagte Louis. „Dabei denkt er doch, du hättest mir das Herz gebrochen.“

„Hast du ihm nie gesagt, dass wir nur so getan haben, damit James letztendlich verstehen kann, dass er mich doch nicht will?“, antwortete Scorpius bitter und fühlte wie sich seine Brust bei dem bloßen Gedanken an James‘ letzte Worte an ihn zusammenzog. „Ich meine, guck dir unsere Eltern an! Die können sich vor Leuten, die mit ihnen in einem Bett schlafen wollen, nicht retten – und ich bin hier wiedermal ganz alleine… Ich will das nicht mehr…“ Er drehte den Kopf aus Louis‘ Griff und seufzte auf, als Bill sogar im Schlaf die Arme fester um Draco schlang. „Ich will auch sowas…“

„Ach, Scorpius…“ Louis strich ihm mit den Fingerknöcheln über die Wange. „Wir wecken die beiden jetzt nicht und gehen runter frühstücken, okay?“

Scorpius schüttelte den Kopf. „Ich will mit meinem Vater frühstücken“, sagte er und wusste durchaus, dass er wie das verwöhnte Kind klang, das er war. „Ich wecke sie jetzt und dann macht Taffy uns Frühstück.“ Er wollte sich an Louis vorbeischieben, aber der presste die Hand direkt neben sein Gesicht und versperrte ihm so den Weg nach draußen. Scorpius schluckte hart, als er den Kopf drehte und Louis‘ Nasenspitze so einen Moment lang über seine Schläfe streichen fühlte.

„Nein“, sagte Louis wohl etwas zu laut, weil von nebenan grummelnde Geräusche kamen. „Dein Vater hat schon ständig Angst, dass dir dieses Rumgeturtel zu viel wird. Ich nehme stark an, dass es ihm unangenehm sein wird, wenn du jetzt reinplatzt.“

„Daran hätte er denken sollen, bevor er mein ganzes Leben ändern will“, gab Scorpius zurück. „Wir machen das immer so. Nur weil dein Vater hier ist, werde ich nicht die wenige Zeit, die ich mit meinem Vater verbringen kann, verplempern.“

„Mein Vater würde dich auch nicht davon abhalten, aber ich tue es“, sagte Louis fest entschlossen, worauf Scorpius ärgerlich die Augenbrauen zusammenzog.

„Und wer erlaubt dir, mir irgendwelche Vorschriften zu machen?“, schnappte er wohl viel zu laut, weil von nebenan raschelnde Geräusche an seine Ohren drangen. Scorpius scherte sich da nicht drum, schubste Louis zur Seite und stürmte schneller aus dem Zimmer, als Draco sich aufrichten konnte, falls er das überhaupt tat.

„Scorpius, warte doch mal.“ Anscheinend schlief Draco friedlich weiter und kuschelte sich dabei an ein warmes Wiesel, während ein anderes Scorpius ungestraft hinterherlaufen konnte. „Warte!“ Louis griff Scorpius‘ Schulter, aber der drehte sich aus dem lockeren Griff und marschierte die Treppe runter. „Was hast du denn jetzt?“

„Ich muss mir von dir nicht sagen lassen, was ich zu tun habe“, gab Scorpius über die Schulter zurück. „Das hast du oft genug getan, Louis, und momentan hab ich nichts als ein schlechtes Gewissen davon.“ Scorpius glaubte einen Moment, dass Louis ihn verletzt ansah, aber das wollte so gar nicht zu ihm passen, also drehte Scorpius sich schnaubend um und ging zurück in sein Zimmer.

„Hey, ich kann doch nichts dafür, dass es im Moment etwas doof läuft“, wollte Louis sich das anscheinend schön reden.

Kopfschüttelnd fuhr Scorpius herum. „Raus aus meinem Zimmer“, sagte er, aber dafür schloss Louis nur die Tür hinter sich. „Verdammt, verstehst du nicht, was das aus mir gemacht hat? Auf dich zu hören war der… der größte Fehler meines Lebens…“

Louis presste die Lippen fest aufeinander und ballte die Hände zu Fäusten, wobei er aber nicht ärgerlich wirkte. Scorpius wünschte sich so sehr, Louis würde endlich einfach mal ausrasten, aber im Moment reichte es ihm schon, wenigstens so eine kleine Reaktion zu bekommen. Trotzdem belastete es sein Gewissen nur noch mehr, Louis anscheinend zu verletzen.

„Ich meine…“ Scorpius schnappte zittrig nach Luft und presste sich eine Hand vor den Mund, dämpfte den Schluchzer, der ihm entwich. „Alles, was ich davon habe, sind… vollkommen zwiespältige Gefühle. Und ich weiß nicht, ob ich es aushalte jeden Tag mit dir alleine zu verbringen. Es wird mir schon zu viel, dich so nah bei mir zu haben. Und ich weiß selber, dass es falsch ist. Du musst mir das nicht auch noch unter die Nase reiben.“

Louis sah einen Moment auf den Boden, bevor er wieder Scorpius‘ Blick suchte. Er öffnete den Mund, schloss ihn aber sofort wieder, als Scorpius erneut aufschluchzte. Seine Wangen färbten sich leicht rot, was bei Louis immer extrem falsch aussah.

„Ich will doch nur, dass alles wie früher ist“, presste Scorpius heiser hervor. „Ich will meine Familie wiederhaben… und lieber keine Freunde, als nur welche, die mich hassen…“

„Scorpius…“ Louis schüttelte den Kopf, als hätte er sich anders überlegt, was er sagen wollte, und kam mit hastigen Schritten auf Scorpius zu.

„Ich wollte das doch nicht, aber ich glaube, noch weniger will ich weglaufen“, sagte Scorpius heiser und stellte sich Louis‘ Blick, als der sein Gesicht anhob.

„Wovor?“, wollte Louis wissen, wischte die Tränen von Scorpius‘ Wangen und zog ihn dabei vorsichtig näher.

„Vor meinen… Gefühlen für dich…“ Scorpius atmete tief ein und wieder aus, brachte Louis‘ Lippen so zum Beben. „Ich glaub, ich liebe dich“, stieß er kaum hörbar aus, aber Louis schien sich ohnehin nur noch einmal sichergehen zu wollen, bevor er Scorpius endlich küsste.

Scorpius brauchte trotzdem einen Moment, bevor er realisierte, dass es diesmal wirklich seine Lippen waren, die Louis sich ausgesucht hatte. Freunde küssten sich nicht einfach so auf die Lippen, vor allem nicht auf diese Art und Weise, die Scorpius den gesamten Atem zu nehmen schien.

Sich an Louis‘ Rücken festklammernd erwiderte Scorpius den alles andere als unschuldigen Kuss auf den er so lange gewartet zu haben schien. Es fühlte sich an, als bekam er nach Tagen endlich wieder etwas zu essen und dementsprechend hungrig presste er seine Lippen gegen Louis‘ Mund.

Louis‘ Arme schlossen sich um seine Hüfte und Scorpius wurde noch dichter gegen den anderen Körper gezogen, dessen Wärme auf Scorpius überzugehen schien. Es war, als würde er stetig näher an ein Kaminfeuer kommen, nur ohne die Angst sich zu verbrennen. Er wollte einfach die Hand direkt in die Flammen halten, obwohl er ganz genau wusste, dass er das nicht tun sollte.

Scorpius seufzte leise, als Louis eine Hand unter sein Pyjamahemd fahren ließ. Die weichen Fingerspitzen hinterließen brennenden Spuren auf Scorpius‘ Haut und dabei berührte Louis ihn kaum, schien viel zu beschäftigt damit Scorpius inniglich zu küssen.

Taffy hatte das Bett noch nicht gemacht, aber Scorpius störte das wenig, als er sich nach hinten fallenließ, oder vielleicht auch geschoben wurde. Louis war jedenfalls sofort über ihn und drückte ihn in die längst abgekühlte Matratze.

Scorpius dachte nicht einmal daran, ob es ihm zu schnell ging, sondern zog Louis ungestüm das Hemd über den Kopf, wurde scharlachrot im Gesicht, als er seine Hände über nackte Haut fahren lassen konnte. Es ging ihm nicht zu schnell. Es war einfach genau richtig. Er mochte Louis, vertraute ihm und wollte jeden Zentimeter von ihm kennen, wollte nie mehr aufhören ihn zu küssen…

Protestierend stöhnend krümmte Scorpius den Rücken durch, als Louis lieber seinen Hals küsste, anstatt seiner Lippen, die sich schon wieder abkühlten und Scorpius wollte das Gefühl nicht so schnell verlieren. Es dauerte allerdings nur einen kurzen Moment, dann wusste Scorpius gar nicht mehr, was er wollte. Er wollte Louis küssen, er wollte die anderen Lippen trotzdem auf seinem Körper spüren und dabei weiterhin die Bewegungen von Louis‘ Hüfte spüren, die sich so perfekt gegen seine schmiegte, dass Scorpius nicht anders konnte, als sich unter dem anderen Körper zu winden.

Louis‘ Hände legten sich auf seine Hüfte und hielten Scorpius ruhig, was dazu führte, dass nur seine Atmung sich unentwegt beschleunigte. Er vergrub eine Hand in Louis‘ frischgewaschenem Haar und biss sich fest auf die Unterlippe, damit er nicht zu laute Geräusche von sich gab, als Louis‘ Hand in seiner Hose verschwand. Mit einem leisen Glucksen hob Louis den Kopf und beugte sich wieder zu Scorpius‘ Lippen, berührte die schon fast, als ein Klopfen sie auseinandertrieb – Scorpius‘ Reflexe trieben ihn sogar dazu Louis erschrocken einfach rücklings vom Bett zu werfen, als er ihn eigentlich nur hochdrücken wollte.

Das laute Rumpeln führte dazu, dass die Tür sofort aufgerissen wurde.

„Scorpius, ist alles okay?“ Niemals war er weniger froh gewesen, seinen Vater in seinem Zimmer zu sehen. Scorpius grinste verlegen und versuchte seine hochroten Wangen zu ignorieren, als Draco in sein Zimmer lugte. „Ich wollte dich wecken, aber du siehst gar nicht gut aus… Hast du Fieber?“

Scorpius schnappte sich seine Decke und rückte sogar von Draco weg ans Kopfende des Bettes, was aber nicht dazu führte, dass sein Vater das Zimmer wieder verließ. „Mir geht’s gut“, behauptete Scorpius und versuchte wenigstens seine Atmung zu beruhigen, wenn er schon nicht dafür sorgen konnte, dass Draco eine kühle Stirn unter seinen Fingern fühlte.

„Oje, unter gut verstehe ich aber was anderes… Du glühst ja richtig“, sagte Draco besorgt und legte eine Hand auf Scorpius‘ Bein, zog seines auf die Matratze. „Wenn du wieder Liebeskummer hast, dann sagst du mir das doch, oder? Das macht auf die Dauer sogar richtig krank und das wollen wir ja nicht.“

Scorpius‘ Augen wurden groß und er wurde noch eine Spur röter, fixierte seinen Blick schnell auf seine Decke. „Ich… ähm, es geht mir wirklich gut, Vater. Es… ist nichts…“ Er wollte am liebsten den Kopf unter seine Decke stecken und den ganzen Tag dort liegenbleiben, aber Draco würde ihn nicht in Ruhe lassen.

„Nichts?“ Draco musterte ihn einen Moment und seufzte dann auf, tätschelte Scorpius‘ Bein. „Wir reden da später drüber. Werd erstmal richtig wach und dann frühstücken wir. Ich muss mal schauen, wie ich deinen Zimmernachbarn wach bekomme, ohne die Möglichkeit in sein Zimmer zu kommen, dabei ist sein Vater ja der Ex-Fluchbrecher. Wieso bleiben die unmöglichen Aufgaben immer an mir hängen?“

„Ähm, ich glaub, Louis ist schon im Bad“, log Scorpius und fühlte sich dabei vollkommen unwohl, auch wenn Draco es ihm sofort abkaufte.

„Typisch… Der sieht auch so aus, als würde er fünf Stunden brauchen, um sich fertigzumachen“, sagte Draco und verdrehte sehr offensichtlich die Augen. „Du kannst dir Zeit lassen. Wir sind auch gerade erst aufgestanden… Irgendwas hat so merkwürdige Geräusche gemacht…“ Draco zuckte mit den Schultern, verwuschelte Scorpius die Haare und erhob sich mit einem Grinsen. „Ich hatte überlegt, dass wir den beiden nachher mal die Stadt zeigen. Was hältst du davon?“

Scorpius nickte lächelnd, wich Dracos Blick aber aus. „Jaah, wenn du sie Bill noch nicht gezeigt hast…“ Wahrscheinlich hatten die beiden anderes zu tun gehabt, wenn die nervigen Kinder nicht da waren.

„Wir haben noch nicht die Gelegenheit dazu gefunden“, bestätigte Draco Scorpius‘ Verdacht, bevor er sich mit einem Zwinkern für seinen Sohn verabschiedete.

„Keine Gelegenheit war das Codewort für hemmungslosen Sex“, kam Louis‘ Stimme von hinten, worauf Scorpius sich umdrehte und entschuldigend lächelte, als Louis sich mit dem Armen auf dem Rand der Matratze abstützte.

„Hast du dir wehgetan?“, fragte Scorpius leise und zog Louis wieder hoch zu sich. „Es war ein… Reflex…“ Scorpius schrumpfte unter Louis‘ Blick leicht zusammen und bekam geradeso eben noch das Kopfschütteln mit, bevor er wieder auf die Bettdecke starrte. „Es war wahrscheinlich auch besser, dass Vater dich nicht gesehen hat.“

„Findest du?“ Scorpius kniff die Augen zusammen, als Louis ihm einen flüchtigen Kuss auf die Schläfe hauchte. „Na ja, wahrscheinlich hätte er mich umgebracht, weil ich dich angefasst habe…“

„Das heißt, du wirst es nicht wieder tun, oder?“ Scorpius sah hoch und fand Louis‘ Gesicht viel zu nah an seinem, aber auch wenn er sich erschreckte, wollte er es nicht auf Distanz halten.

Louis umfasste Scorpius‘ Kinn und musterte ihn einen Moment, der länger schien als er eigentlich war. „Wieso sollte ich das nicht nochmal tun wollen?“, antwortete er Scorpius mit einer Gegenfrage, lehnte sich vor und drückte statt auf Scorpius‘ Lippen einen Kuss auf dessen glühendheiße Wange. „Wir sehen uns beim Frühstück.“

Scorpius runzelte die Stirn, als Louis vom Fußende herunterrutschte, sein Hemd aufsammelte und in Richtung Tür marschierte. Also, das war nicht das, was man unter einer eindeutigen Aussage verstand, wie man sie sonst eigentlich von Louis Weasley gewöhnt war. Eine kleine Stimme ganz hinten in Scorpius‘ verwirrtem Kopf redete ihm ein, dass er tatsächlich Louis durcheinanderbringen konnte, aber es gab eine viel lautere Stimme, die ihm sagte, wie absurd das war. Immerhin hatte er es hier mit Louis Weasley zu tun. Ganz sicher würde der irgendwie ausnutzen, was Scorpius ihm an den Kopf geworfen hatte…

Aufstöhnend vergrub Scorpius das Gesicht in den Händen. Und dass er Louis dieses Geständnis gemacht hatte, änderte absolut nichts daran, dass er James immer noch genau dasselbe sagen würde…


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