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Accidentally - Ein Moment der Schwäche

von Dr. S

Seine hastigen Schritte hallten von den kahlen Steinwänden wieder, als James so schnell er konnte durch den Korridor rannte und vor dem Krankenflügel schlitternd zum Stehen kam. Der Rest der Mannschaft knallte ihm prompt in den Rücken und James verlor das Gleichgewicht, knallte mit dem Gesicht auf den Boden, wollte sich wieder aufrichten, aber da fünf andere Menschen direkt auf ihm landeten, blieb er keuchend liegen.

Die Türen vor seiner Nase wurden knarrend aufgezogen und James schaute mit großen Augen hoch in das angespannte Gesicht seines Hauslehrers.

„Dass Sie sich nicht mal jetzt benehmen können“, murmelte Professor Longbottom und half dem Bündel an Quidditch-Spielern sich zu entknoten. „Fred geht es gut, aber er braucht Ruhe. Nicht mehr als vier Besucher.“ Neville räusperte sich, als die Gryffindor’sche Hausmannschaft sich schon einen Buhmann ausgucken wollte. „Eigentlich nur einer, weil schon drei drin sind. Es tut mir Leid. Ich –“

„Ich bin sein Cousin!“, rief James aus und sprang auf die Füße. „Und es war mein Klatscher. Ich muss da rein.“ Damit schubste er sich an Neville vorbei und schlüpfte in den Krankenflügel, sah Louis‘ Blondschopf im orangenen Licht der untergehenden Sonne golden funkeln und hastete auf seinen Cousin zu, fasste ihn von hinten an der Schulter. „Wo…“

Louis fuhr herum und presste ihm einen Finger gegen die Lippen. „Pscht… Er schläft… oder ist noch ohnmächtig, ich weiß es nicht.“

Hart schluckend beugte James sich vorsichtig über Louis‘ Schulter und glaubte sein Herz einen Moment lang aussetzen zu spüren, als er Fred so regungslos dort liegen sah, den Kopf in dicke Bandagen gewickelt, wobei er nur Löcher zum Atmen und sehen hatte. Die Augen schwarz und dunkelblau unterlaufen, immer noch blutverkrustete Wimpern, und sein Mund sah irgendwie schief aus. Allerdings ertönte zum Glück in regelmäßigen Abständen ein rasselndes Atemgeräusch.

Gegenüber von Louis, Freds Hand fest umklammernd, verbrachte Roxanne ihre Zeit damit James mit bloßem Augenkontakt zu ermorden.

„Neville hat gesagt, es ginge ihm gut, aber das sieht alles andere als gut aus“, murmelte James in Louis‘ Ohr, spürte das Nicken eher als dass er es sah und wischte sich über die Wange, weil die weichen Haarspitzen ihn kitzelten.

„Der Klatscher hat ihm das ganze Gesicht förmlich… zertrümmert“, sagte Louis merkwürdig leise. „Er sah schrecklich aus…“

James‘ Augen weiteten sich geschockt. „Hast du ihn…“

„Er ist direkt vor meinen Füßen gelandet. Ich hab… Erste Hilfe geleistet. Nichts Besonderes“, sagte Louis und räusperte sich. „Scorpius ist immer noch schlecht.“ James folgte Louis‘ ausgestreckten Arm mit den Augen und bemerkte einen Schatten hinter einem Vorhang. „Aber er wird wieder.“

„Merlin sei Dank“, hauchte James erleichtert.

Roxanne machte mit einem Schnauben auf sich aufmerksam. „Das ändert aber nichts daran, dass du ihn beinahe umgebracht hast“, zischte sie ihn ärgerlich an. „Wenn Louis nicht gewesen wäre, dann hätte Fred es gar nicht bis hierher geschafft. Dann wäre er gleich da oben verblutet und das nur wegen so einem bescheuerten Sport!“ Sie schniefte auf und presste sich die freie Hand gegen die Augenpartie ihres tränenverschmierten Gesichtes, die andere Hand fester um Freds leblose Finger schließend. „Du hast das mit Absicht gemacht.“

„Was?!“ James schubste Louis zur Seite und stemmte sich auf dem Rand der Matratze ab, lehnte sich zu seiner Cousine vor, die mit tränengefüllten Augen zur Seite schaute. „Du verstehst davon doch gar nichts. Fred ging es den ganzen Morgen schon nicht gut.“

„Und du als Kapitän denkst natürlich nur daran den verdammten Pokal zu gewinnen, ja?“ Roxanne schüttelte abschätzig den Kopf. „Und ich weiß ganz genau, wie wichtig dieses Spiel für dich war, aber nicht für Fred. Er hat das nur für dich getan und dafür schlägst du ihn vom Besen?“

James biss sich fest auf die Unterlippe, bevor er zu einem Rückschlag ansetzte.

„Es reicht“, ging Louis dazwischen und seufzte schwer auf. Er fasste James am Oberarm und schenkte ihm einen flehenden, aber müden Blick. „Bitte… Ich ka-kann nicht mehr.“ Nach Luft schnappend senkte er den Blick und blinzelte schnell hintereinander, was James schlucken ließ. Es lag ihm schon schwer auf der Seele, dass er den Klatscher, der Fred richtig mit sich gerissen hatte, sozusagen in seine Richtung geschlagen hatte, aber es musste Louis genauso mitgenommen haben seinen Cousin da blutüberströmt liegen zu sehen.

„Herkommen“, befahl James und legte einen Arm um Louis, presste ihn dicht an sich, wodurch sich das eben noch leichte Zittern aber irgendwie nur zu verschlimmern schien. Wahrscheinlich hatte Louis Angst seine Würde zu verlieren, wenn jemand sah, wie er seinen Cousin umarmte. Dementsprechend lange dauerte es auch, bis sich eine zaghafte Hand auf seine Schulter legte und sich vorsichtig an James‘ leicht verschwitzter Quidditch-Robe festklammerte. Louis stützte das Kinn auf James‘ Schulter auf, damit er ihm ins Ohr flüstern konnte:

„Ich dachte… es ist zu spät. Du hättest ihn sehen müssen…“

James schaute wieder zu Fred, tätschelte dabei Louis‘ Rücken. „Sowas passiert“, versuchte er auch Roxanne zu besänftigen. „Harry haben sie auch schon den Schädel gebrochen oder sonst was…“ Er runzelte die Stirn, als sein beständiges Klopfen auf Louis‘ Rücken eine kleine Wolke aus Holzstaub aufwirbelte. „Äh… Fred packt das.“

„Du wirst so oder so unglaublich viel Ärger bekommen, James“, mischte Roxanne sich ein, während Louis etwas aufzutauen schien und sich auch mit der anderen Hand an James festklammerte, obwohl man es nicht wirklich als festklammern bezeichnen konnte, sondern eher eine merkwürdig sanfte Art von Trösten, so wie seine Hand sachte über James‘ Oberarm strich.

„Es ist mir sowas von egal ob Onkel George mich jetzt anbrüllt, solange Fred wieder auf die Beine kommt“, gab James zurück und stellte sich todesmutig dem mörderischen Blick aus Roxannes braunen Augen, wobei er das wohl besser können würde, wenn Louis nicht plötzlich schmusebedürftig werden würde und sich gegen ihn schmiegte. James wusste nicht wirklich, was er davon halten sollte, aber höchstwahrscheinlich brauchte Louis doch eine sehr große Portion Trost.

„Wer sagt, dass er wieder ganz der Alte wird, nachdem sein Gehirn von Knochen durchbohrt wurde“, zischte Roxanne zwischen aufeinander gepressten Zähnen. „Du kannst gar nicht wissen, was das für Folgen haben wird. Aber es ist dir ja auch wichtiger Louis zu… was immer ihr da auch macht. Gleich schleichst du dich auch noch zu Malfoy, weil dem ja so schlecht von dem ganzen Blut ist.“

Louis versteifte sich in James‘ Armen, versuchte sich loszumachen, wurde aber sofort von James demonstrativ zurückgezogen.

„Ich würde dich auch halten, aber du bist ja wie immer nicht an so etwas wie menschlicher Wärme interessiert. Es ist ein Wunder, dass du dich dazu herablässt die Hand deines Bruders zu halten“, gab James ärgerlich zurück, Louis mit seinem Arm fast zerquetschend.

„James, lass mich… los“, presste Louis hervor, die Hände jetzt abwehrend gegen James‘ Brust pressend. „Bitte.“ Louis musste das noch diverse Male wiederholen, bevor James ihn überhaupt ansah, fragend die Augenbrauen hebend.

„Was denn?“ Bei dem knallroten Gesicht glaubte James schon, dass er Louis die Luft abgeschnürt hatte. Wieso wurden eigentlich auch immer alle rot, wenn er sie in den Arm nahm? War das so schlimm? Okay, Freds Ohren würde er im Moment nicht sehen, wenn sie denn da rot werden würden, aber bei ihm passierte das auch öfter als bei Louis.

„Lass mich einfach… los. Schnell.“ Louis kniff die Augen zusammen und atmete tief durch als James ihn langsam losließ.

„Alles in Ordnung?“

Louis schüttelte den Kopf. „Nein… Nein, ich muss gehen.“ Er hob abwehrend die Hand als James den Mund öffnete und hastete davon, rannte beinahe das schwarzhaarige Mädchen um, das sich gerade durch die Tür schleichen wollte.

„Nanu…“ Lily schaute Louis verwirrt nach, bevor sie zu James schaute, die Fragezeichen in den braunen Augen wie in Neonfarben leuchtend, aber sie hielt den Mund und schob sich zu Fred durch. „Wie geht’s ihm? Das sah heftig aus.“

„Es ist heftig, du verblödete Kuh!“, regte Roxanne sich auf, bevor sie schniefend den Blick senkte. „Entschuldige“, presste sie wimmernd hervor.

„Ach, du liebe Güte…“ Lily sah blinzelnd hoch zu James, der nicht wusste, ob er Louis nachschauen, Fred Beistand leisten oder mal nach Scorpius schauen sollte. „Julie hat mir Bescheid gesagt. Zusammen mit dieser ganzen Meute von Quidditch-Spielern. Die hocken übrigens immer noch draußen.“ Den Kopfverband musternd griff Lily Freds freie Hand und setzte sich an die Bettkante.

„Wieso lieber du als seine Freunde?“, fragte Roxanne angefressen.

Lily schob die Unterlippe leicht vor. „Ich bin auch seine Freundin“, sagte sie leicht verletzt und tätschelte Freds Hand.

„Ach, auf einmal?“ Roxanne lachte hohl auf. „Natürlich.“

James klammerte sich haltsuchend am Bettpfosten fest. „Wenn ihr bloß nicht mit ihm verwandt wäret… Fred hat sich jetzt wirklich zwei Mädchen verdient, die um ihn streiten.“

„Ich streite nicht, nur weil Lily wieder denkt, sie ist die einzige, die weiß, wie man mit großen Brüdern umgehen muss“, sagte Roxanne und reckte ärgerlich das Kinn, als Lily schnaubte.

„Also…“

Hinter James räusperte sich jemand. „Scorpius…“ James streckte besorgt eine Hand aus und legte sie auf die kreidebleiche Wange. „Du siehst nicht gut aus.“

„Ach, ich kann nur kein Blut sehen“, murmelte Scorpius und lugte auf Fred. „Ist er noch nicht wach gewesen?“ James schüttelte den Kopf, worauf Scorpius aufseufzte. „Es sah sehr schlimm aus. Ich hoffe, er kommt wieder auf die Beine. Wo ist Louis?“ Scorpius‘ Tonlage stieg erst im letzten Satz etwas an, aber James schob das auf Scorpius‘ Kreislauf.

„Louis ging’s wohl auch nicht so gut“, sagte James schulterzuckend. „Wie geht’s dir?“ Er stupste Scorpius gegen die Nase, worauf dessen Mundwinkel kurz zuckten.

„Ganz okay. Besser als Fred auf jeden Fall“, sagte er mit einem Seufzen. „Ich…“

„Du kannst ruhig gehen, Scorpius. Ich bleibe bei Fred bis er aufwacht“, meinte James schuldbewusst, aber erst Roxannes erzürntes Schnauben ließ ihn etwas einknicken.

„Das hatte Louis auch schon gesagt“, knurrte sie beinahe. „Und jetzt ist er wiedermal weggelaufen. Ehrlich, der soll sich mal was Neues einfallen lassen.“

Scorpius wich leicht zurück, als Roxanne ihn abschätzig musterte. „Ich… geh wirklich besser und leg mich hin.“ Er zog James am Ärmel herunter und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Sag ihm gute Besserung von mir.“ Bevor James noch etwas sagen konnte rauschte Scorpius schon davon, anscheinend fast so durch den Wind wie Louis.

Und da Fred keine Hand mehr frei hatte, umklammerte James einfach mal seinen Fuß.

„Pfoten weg…“

James fuhr herum und grinste breit, als Freds Augenlider wie in Zeitlupe aufflatterten. „Fred, Alter! Mann, du hast uns einen riesen Schrecken eingejagt.“

„Du hast mir nen… Klatscher auf den Hals ge…jagt…“ Fred wackelte mit den Zehen als James die Hand wegnahm.

„Das…“

„War’n Scherz…“, murmelte Fred dazwischen. „Mein Kopf tut weh.“ Er seufzte schwer auf und schloss die Augen wieder.

„Du hast schon viele Tränke bekommen, Frederick. Wenn du nach noch mehr Drogen fragst, dann wirst du davon nur noch mehr Kopfschmerzen bekommen“, sagte Roxanne altklug.

„Mhm…“ Fred wollte die Hand heben, aber das Gewicht von Lilys Fingern hinderte ihn daran. „Louis?“

Lily prustete. „Soll das jetzt heißen, dass ich Männerhände habe?“ Sie schaute James fragend an, worauf der kopfschüttelnd abwinkte.

„Louis hat unglaublich weiche Hände. Wie seine Schwestern“, sagte er und grinste. „Also war’s ein Kompliment, Lily.“

„Nett“, schmunzelte Lily und tätschelte erneut Freds Finger.

„Wo is’n Louis?“, presste Fred hervor. „Muss… bedanken…“ Bevor er allerdings eine Antwort bekam war er auch schon wieder eingeschlafen. James legte seine Hand wieder auf Freds Fuß und lächelte erleichtert. Wahrscheinlich sollte er sich auch noch bei Louis bedanken. Wäre Fred etwas noch Schlimmeres passiert, dann hätte er sich das niemals verzeihen können. Louis rettete ihn mal wieder aus jeder Scheiße, während er sie da irgendwie immer reinritt und Fred irgendwie immer darunter leiden musste. Das wurde schon fast ein Klischee, aber auf jeden Fall schien die Rollenverteilung ziemlich deutlich.

„Wo ist er?!“ Die Türen wurden so kraftvoll aufgestoßen, dass sie geräuschvoll gegen die Wände schlugen. „Fred?“ George Weasley rauschte herein, wurde aber von seiner Frau zur Seite gestoßen.

„Oh, Freddie!“ Angelina sank fast auf die Knie, als sie an Freds Fußende angelangt war. „Was machst du nur immer für Sachen.“ Sie drängte Lily zur Seite und nahm Freds Hand, den Schmollmund des Mädchens einfach ignorierend.

„Es ist nicht schlimm. Er dürfte bald wieder auf den Beinen sein, hat man mir zumindest gesagt“, sagte Roxanne besserwisserisch. „Natürlich darf man sich auf die Inkompetenz unterbezahlter Lehrkörper nicht verlassen.“

George gluckste leise, als er das Fußende seines Sohnes erreichte, auf einmal ganz und gar nicht mehr besorgt wirkend. „So, so… Das Übliche also. Ich hätte mir denken können, dass Longbottom übertreibt. Er hatte schon immer einen leichten Hang zur Melodramatik“, sagte er, während er den Verband genauer beäugte. „Hm… Wir nehmen Frederick trotzdem mit.“

James fuhr herum und starrte seinen Onkel erst verwirrt, dann entgeistert an. „Du… Was?!“ Er ballte die Hände zu Fäusten, damit er George nicht packte und durchschüttelte.

George musterte ihn kurz. „Deine Sorge in allen Ehren, James, aber ich möchte das Beste für meinen Sohn und keine Behandlung von Amateuren“, sagte er und verschränkte die Arme vor der Brust. „Wir wollen keine Folgeschäden riskieren. Der Kopf ist immerhin der wichtigste Teil des Körpers.“ Roxanne nickte zustimmend, während Angelina nur etwas davon murmelte ihr kleines Baby bei sich behalten zu wollen.

„Aber Fred kann doch jetzt nicht einfach den Unterricht schwänzen“, mischte Lily sich ein und faltete die Hände in einer unmissverständlichen Geste ineinander, die George einfach ignorierte. „Er steht kurz vor den UTZen.“

„Du hast da leider nicht mitzureden“, sagte George unbeeindruckt von Lilys bettelnden Augen.

„Fred auch nicht?“, schnaubte James, aber George hielt es selten für nötig auf rhetorische Fragen zu antworten. „Oh, das werden wir noch sehen, Georgie. Fred ist volljährig. Er kann für sich entscheiden, ob er jetzt schon dein Sklave werden will oder irgendwann später eben.“

„James“, seufzte George und rückte sich die Krawatte zurecht. „Für dich mag es angenehm sein dieses rebellische Verhalten an den Tag zu legen, aber Frederick ist daran gewöhnt alles zu bekommen was er will. Darauf verzichtet er vielleicht eine Woche, aber dann würde er zurückkommen. Ich entscheide solche Dinge für ihn, so ist es am Besten. Nun würde ich euch bitten zu gehen. Mein Sohn braucht Ruhe.“

„Aber –“ James wurde einfach von Georges Räuspern übertönt, was er auch wieder und wieder tat, bis James endlich aufgab und Lily hinter sich herzog, damit da jemand auf Happy Family machen konnte. „Manchmal hasse ich Onkel George.“

Lily nickte heftig, das Handgelenk aus James‘ Griff befreiend und es sich reibend, ohne sich über irgendwelchen Schmerz zu beschweren. „James, du sorgst doch dafür, dass sie uns Freddie nicht wegnehmen, oder?“, fragte sie leise und schaute hoch zu James, der schwer aufseufzte.

„Wir sollten da mal mit Louis drüber reden. Wenn einer einen Ausweg kennt, dann er“, sagte James und winkte Lily hinter sich her, vor allem, weil er seine kleine Schwester nicht alleine durch die dunklen Korridore von Hogwarts laufen lassen wollte. Man wusste ja nie, ob irgendwo ein kleiner Slytherin rumschlich. „Mann… Scheiße, das hab ich ganz vergessen.“ James fuhr sich entnervt durch die Haare, ignorierte Lilys fragenden Blick, ihr Gezuppel an seinem Ärmel, aber das Räuspern nervte ihn dann ein bisschen zu sehr. „Beziehungsstress, davon verstehst du nichts.“

„Na ja, solange du dich nicht wieder total lethargisch auf eine Schaukel setzt ist es wohl nicht so schlimm“, gluckste Lily. „Scorpius war ja ganz nett, eben.“

James seufzte auf. „Wenigstens nennst du ihn nicht konsequent Malfoy. Ich glaub, Fred hat es sich immer noch nicht abgewöhnt“, murmelte er und schüttelte den Kopf. „Merlin, wenn Onkel George ihn jetzt über Nacht verschleppt und ihn einer Gehirnwäsche unterzieht, dann kotz ich aber.“

„Wo könnte Louis denn sein? Ich würde das nämlich gerne verhindern“, sagte Lily, die Finger in den langen Haaren verzwirbelnd. „Er wirkte sehr aufgewühlt. Ich meine, Roxanne hat Recht, wenn sie sagt, dass er ständig das Weite sucht, wenn irgendein Thema unangenehm wird, aber sein Gesicht war ganz rot. Hast du ihn geärgert?“

„Ich hab ihn gedrückt. Man darf seinen Cousin ja wohl man drücken. Aber anscheinend finden es alle immer grässlich von mir in den Arm genommen zu werden“, schmollte James und linste um die Ecke, aber natürlich keine Spur von Louis. „Ich check mal die Karte.“

Währenddessen machte Lily es sich zu ihrer Lebensaufgabe ihm zu erklären, dass seine Umarmungen manchmal eher den Eindruck erweckten, dass er ein paar Rippen brechen wollte. Vielleicht wurde Scorpius deswegen auch immer so rot, wenn James ihn umarmte. Luftmangel und gebrochene Rippen. Aber jetzt lag er seelenruhig in seinem Bettchen und… hielt James davon ab Louis zu suchen.

„Er ist ein Stockwerk über uns… neben dem Gargoyle hinter dem Hugo mal deine Tasche versteckt hat“, sagte James und seufzte zusammen mit Lily auf. „Treppensteigen.“ Er winkte seine Schwester hinter sich her und marschierte zielstrebig auf die Große Treppe zu, die Karte des Rumtreibers wieder in seine Tasche steckend. „Mann, vielleicht sollte ich auch mal duschen. Ich bin noch ganz verschwitzt vom Spiel…“

„Das ist nur dein schlechtes Gewissen, das sich da so schmutzig anfühlt“, meinte Lily. „Immerhin hast du Fred fast umgebracht.“

„Es ist ein gefährlicher Sport“, wiederholte James. „Vielleicht hätte ich besser aufpassen sollen, nachdem es ihm heute Morgen schon nicht gut ging, aber… Ach, lass mich doch.“

„Du kannst froh sein, dass Onkel George dich nicht umgebracht hat“, murmelte Lily und packte James so überraschend am Arm, dass der fast die letzten Stufen hochfiel und den Boden küsste. „Hörst du das?“

James horchte in den dunklen Korridor hinein und runzelte die Stirn. „Ist das… ähm… Hugo? Oder die Maulende Myrte?“

„Äh, hast du die schon mal weinen hören? Davon kriegst du Ohrenkrebs“, sagte Lily kopfschüttelnd. „Ich glaub es ist… na ja, es ist ja sonst niemand in diesem Korridor.“

Auflachend winkte James ab. „Louis heult nie. Wieso sollte er auch?“ Lily drehte die Hand um das eigene Gelenk und schenkte James einen eindeutigen Blick – zumindest ging sie anscheinend davon aus, dass er eindeutig war, aber James legte verständnislos den Kopf schief. „Hä?“

„James…“ Lily klemmte sich etwas rosa um die Nase werdend die Haare hinters Ohr. „Louis ist ja sehr offensichtlich… Also… zumindest… letzten Sommer in Rumänien, da war er noch… Und du hast gesagt, du hast ihn in den Arm genommen und… also…“

„Oh!“ James presste sich eine Hand vor den Mund. „Merlins Bart, ich hätte nicht gedacht, dass das zu viel Zuneigung für ihn sein könnte. Aber natürlich, nachdem Fred sich so verletzt hat ist er noch angreifbarer und dann kommen all die schlimmen Erinnerungen wieder hoch…“

„Äh…“ Lily blinzelte schnell hintereinander. „Wahrscheinlich…“

„Ich wusste doch, dass da was gewesen ist“, sagte James und raufte sich die Haare. „Und ich Blödmann lass mir auf die Nase binden, dass alles in Ordnung ist. Merlin, heute ist aber auch ein Scheißtag. Erst Fred und jetzt das…“

„Hör mal, James, wenn du damit nicht umgehen kannst, dann solltest du jetzt vielleicht lieber zurück in den Schlafsaal gehen“, meinte Lily und seufzte auf, als James sich zielstrebig auf den Weg zu dem Durchgang machte, der auch gerne mal von Pärchen zum Knutschen missbraucht wurde, solange der Gargoyle in Spannerlaune war oder schlief. Ansonsten ließ er selten jemanden auf den Balkon heraus und spie auch schon mal Feuer, vor allem, wenn die Sperrstunde schon überschritten war.

Und tatsächlich vergoss Louis bittere Tränen, die im hellen Mondlicht schimmerten wie die Sterne am Nachthimmel. Man musste auch wirklich einen großen Haufen Veela-Gene haben, damit man beim Weinen noch gut aussah. Selten sah man so pure Perfektion an Tränen in den dunklen Abgrund fallen, an dem Louis viel zu nah dran stand und sich viel zu weit über das Geländer lehnte; nur eine zitternde Hand als Stütze benutzend, die andere um eine halbleere Flasche geschlossen.

„Nicht schon wieder“, murmelte James, schaute zurück zu Lily und bedeutete ihr zu verschwinden, was sie zur Abwechslung auch mal tat anstatt einen auf neugierige Schwester zu machen. „Louis?“ Sein Cousin schreckte herum, hickste auf und presste sich eine Hand vor den Mund, bevor er fast nach hinten über das Geländer fiel. Leise schluchzend sackte Louis zusammen und war so wenigstens davor gerettet übers Geländer und in den Tod zu fallen.

„Geh weg…“, presste er hervor und rutschte zur Seite, als James natürlich nicht auf ihn hörte. „Lass mich in Ruhe…“

„Lou, wir müssen mal reden“, sagte James und hockte sich vor den erbärmlich zitternden Haufen, der früher mal sein Cousin gewesen war. „Auch über das hier.“ James umklammerte die Flasche Feuerwhiskey und versuchte sie vergeblich aus Louis‘ Händen zu bekommen, aber er hatte noch einen ungewöhnlich festen Griff. „Das ist nicht gut für dich.“

„Doch“, gab Louis sofort zurück. „Tut so gut… Macht’s weniger schlimm…“ Er wischte sich mit dem Handrücken über die Wangen und schüttete James dabei etwas Feuerwhiskey vor die Füße. „Geh weg. Du schollst mich nicht so seh’n…“

„Ich bin dein bester Freund, Louis. Nach allem was heute passiert ist, hätte ich dir wenigstens kurz zuhören können, anstatt mich mit Roxanne zu streiten. Fred wird wieder und dann versprech ich dir, dass wir wieder wie früher mehr Zeit zu dritt verbringen, okay?“ James umklammerte Louis‘ Handgelenk und löste langsam die Flasche aus dem festen Griff. „Ich hab dich vernachlässigt, ich hab mich unnötig mit dir gestritten, dir den Freund weggenommen und das obwohl du mich gebraucht hättest.“ Die Flasche neben sich stellend wischte James die Tränen von Louis‘ Wange. „Es tut mir Leid.“

Zuerst glaubte James fest daran, Louis wollte ihn umarmen, als er sich schniefend nach vorne beugte, allerdings griff er nur hinter James und schnappte sich seine Flasche wieder.

„Oje…“ James schlang die Arme um Louis und drückte ihn nach hinten gegen das Geländer um die verzweifelten Versuche, dem Alkohol zu verfallen, weiterhin zu verhindern. Dafür musste er den zuckenden und zitternden Körper aber ganz schön fest umklammern. „Wir gehen jetzt in den Schlafsaal und schlafen erstmal über das Ganze. Morgen sprechen wir alle drei zusammen darüber, okay? Mann… wenn Fred dann noch da ist.“ Sowas kam aber auch immer alles auf einmal…

„Worüber denn?“, lallte Louis ihm ins Ohr. „Isch will da nicht drüber reden. Du darfst das gar nicht wissen… Du weißt es auch gar nicht, sonst wärste nicht hier, sondern würdescht kotzen gehen.“

„Aber es ist doch nicht deine Schuld“, sagte James und strich Louis die leicht strähnigen Haare aus der Stirn, seufzte auf, als die blauen Augen beschämt zur Seite huschten. „Ach, Lou… Alkohol ist auch nicht gut für deine Haut, der dieser Rotton übrigens gar nicht so schlecht steht.“ Er umfasste das tränenverschmierte Gesicht und hob es leicht an, bis Louis ihn wieder anschaute.

„Findste?“ Louis klammerte sich statt an der Whiskyflasche an James‘ Quidditch-Robe fest.

„Oh, du siehst immer gut aus, Lou“, sagte James und lächelte, als Louis noch einen Ton röter wurde.

„Du… auch“, murmelte Louis, die Finger auf James‘ Brust klopfend. „Außer du knutschst oder hast Schex. Da wird mir imma schlecht.“

„Aha… oh, da haben wir wohl den Grund, warum niemand mit mir Sex haben will, hm?“ James lachte hohl auf, aber Louis‘ Mundwinkel wanderten nur nach unten. „Wir gehen mal. Komm…“

„Ich…“ Louis zog ihn zurück, als James aufstehen wollte. „Ich kann das nicht mehr, Jamie… Es macht mich kaputt. Ich glaub, es hat mich schon kaputt gemacht. Ich bin ein Monschter…“

James schüttelte hastig den Kopf. „Quatsch… Wie kommst du da denn drauf? Ein Monster hätte Fred liegen und verbluten lassen. Ein Monster hätte mich umgebracht, wenn ich ihm den Freund ausgespannt hätte. Eines seiner geliebten Monster wird Onkel Charlie hoffentlich ordentlich mit dem Schwanz verprügeln, bevor ich es mache…“

„Und es kann so schnell vorbei sein“, sagte Louis, wobei James sich nicht sicher war, ob er ihm überhaupt zugehört hatte. „Freddie…“

„Ah…“ James nickte verstehend. „Lass uns gehen.“ Sich umdrehend half James Louis dabei die Arme um ihn zu legen und zog ihn auf seinen Rücken.

„Freddie hätte tot sein können“, brabbelte Louis ihm ins Ohr. „Nimm meine Flasche mit.“

James schüttelte den Kopf. „Sicher nicht.“

„Er wäre gestorben und das als Jungfrau“, fuhr Louis unberührt fort. „Da verpasst er doch was… Ich… brauch auch mal was, das mir gut tut. Wieso soll ich immer drauf achten, dass es denen gut geht, die ich gern hab. Ich hab mich auch gern… Du gehst die Treppe runter, Jamie.“

„Auch betrunken noch besserwisserisch, hm?“, gluckste James. „Das ist ein Geheimgang, damit die Treppe sich nicht gleich dafür entscheidet uns wieder stundenlang warten zu lassen.“

„Ich liebe dich“, murmelte Louis ihm ins Ohr.

James gluckste und wischte ein paar Spinnweben aus seinem Weg. „Ich dich auch, Lou, ich dich auch…“ Er stieß seufzend die nächste Tür mit dem Fuß auf und sah zum Glück schon das Portrait der Fetten Dame auf ihn warten. Es hätte ihm gerade noch gefehlt, wenn die sich verzogen hätte und er sich noch eine halbe Ewigkeit Louis‘ zusammenhangloses Gelaber anhören musste.

„Ich liebe dich so sehr, dass es wehtut. Ich will nicht ohne dich leben. Ich kann nicht ohne dich leben. Du bist mein Leben, James…“

Sich auf die Lippe beißend versuchte James das Lachen zu unterdrücken, bekam davon und von Louis‘ Gewicht aber arge Atemprobleme. Er war verdammt froh, als er den Schlafsaal endlich erreichte und Louis in sein Bett legen konnte. Allerdings rechnete er ganz und gar nicht damit, dass Louis ihn fast strangulierte, als er ihn am Kragen packte und herunterzog.

„Du bist betrunken“, hauchte James noch gerade rechtzeitig, bevor seine Lippen Louis‘ berührten.

„Betrunken genug um das hier zu tun.“ Louis zog sich hoch und verschloss James‘ Lippen, küsste ihn mit so einer Intensität, dass James ein heftiges Kribbeln bis in seine Zehenspitzen spürte. Trotzdem rührte er sich kein Stück und machte auch keine Anstalten die vorsichtigen Berührungen der anderen Lippen zu erwidern.

Er würde das Scorpius nicht antun. Er wollte keine Tränen in den grauen Augen sehen. Und vor allem wollte er das nicht mit seinen Cousin tun. Das war Inzest. Das war falsch, auch wenn sein Körper ihm etwas anderes weismachen wollte und das auch nur, weil er eine ganze Weile an der kurzen Leine gehalten worden war.

James umfasste Louis‘ Kiefer und drückte ihn zurück in die Matratze. „Hör auf, bitte…“ Trotz des sanften Tonfalls kniff Louis die Augen zusammen und drehte den Kopf zur Seite, ignorierte James‘ Fingerknöchel, die ihm über die Wange fuhren. „Wir sind doch wie Brüder…“

Tränen glitzerten in Louis‘ Wimpern, rollten über seine geröteten Wangen, als er die Augen aufschlug. „Hass mich nicht“, bat er und schnappte nach Luft. „Wieso hab ich… Merlin… Immer mach ich alles kaputt. Wieso konnte ich meine Klappe nicht einfach wie immer halten? Wieso…“

„Pscht…“ James setzte sich auf und zog Louis mit hoch, die Arme fest um ihn schlingend. „Du hast nur zu viel getrunken. Morgen ist alles wieder gut, okay? Ich hasse dich nicht. Wir vergessen das einfach und alles wird wieder wie früher.“ Er legte eine Hand auf Louis‘ Hinterkopf und ließ ihn die Tränen auf seiner Robe verteilen. „Alles wird wieder gut, Lou. Schlaf jetzt besser.“

James legte sich hin und strich Louis die Haare aus der Stirn, bevor er ihn sich gegen seine Brust drücken ließ. So verzweifelt, wie Louis sich festklammerte, hatte James Schwierigkeiten sich einzureden, dass er das eben alles einfach nur so gesagt hatte.

„Du brauchst nur Hilfe, Louis“, murmelte James und fühlte, wie sich der warme Körper in seinem Armen versteifte.

„Weil ich ein Monschter bin…“ Louis zog die Beine an, presste sich die Hände auf den Kopf und drückte sich dichter gegen James. „Obsessiv, krank, verrückt, irgendwie sowas…“ Er schnappte verzweifelt nach Luft. „Deswegen mag mich doch nie jemand. Dabei versuch ich doch nur alles richtig zu machen, aber dafür hassen mich alle, finden mich abscheulich, sagen mir ich könnte nicht lieben, dabei… Ich weiß doch, was Liebe ist… Und sie tut weh. Sie tut mir so schrecklich weh. Wieso muss ich denn so aussehen, wenn ich innendrin nur ein widerlicher Klumpen Dreck bin…“

„Das ist doch…“

„Das ist wahr“, schluchzte Louis und krümmte sich noch kleiner zusammen. „Sogar mit meiner Geburt hab ich nur… Ich hab die Ehe und Affäre, das ganze Leben meiner Eltern zerstört, nur weil ich geboren wurde. Und immer wenn ich versuche irgendwas richtig zu machen, dann geht es komplett schief. Es hätte mich treffen sollen. Wenn ich zwei Meter weiter rechts gestanden hätte, dann hätte der Klatscher mich getroffen und mich einfach umbringen sollen.“

„Und wer hätte Fred dann geholfen?“ James umfasste Louis‘ Gesicht und musste sich anstrengen, damit er ihn ansah. So viele Tränen hatte er selten gesehen und es ließ ihn ganz unsicher werden; aus Angst jetzt irgendetwas falsch und damit nur schlimmer zu machen. Es war, als würde ein ganzes Meer aus Louis‘ Augen laufen und die tiefblaue Iris mit jeder Sekunde matter machen.

„Irgendjemand hätte das genauso oder besser gemacht“, presste Louis zittrig hervor, die Augen zusammenkneifend.

„Aber du hast es getan und mehr zählt nicht“, sagte James, Louis wieder an sich ziehend. „Und du hast so viele andere Sachen getan, auf die du stolz sein kannst. Wir machen alle Fehler und schämen uns für irgendwas; das ist ganz normal. Du bist ganz normal.“ James atmete tief durch, als Louis die Hände langsam vom Kopf nahm und noch zaghafter dazu benutzte um sich an James festzuhalten. „Dann ist es vielleicht kein Zufall, dass Scorpius neun Monate jünger ist als du, aber bis eben hab ich das gar nicht gemerkt, zum Beispiel. Du solltest aufhören darüber nachzudenken, weil du für die Fehler deiner Eltern nichts kannst. Du kannst nichts dafür, dass Onkel Charlie ein Arschloch ist, oder Onkel George ein manipulativer Flubberwurm, oder Harry ein obsessiver Idiot und du solltest einfach aufhören dich immerzu damit zu beschäftigen was früher war. Es gibt ein Jetzt, Louis, und ich möchte dich gerne hier haben.“

Louis presste das Gesicht gegen James‘ Brust. „Aber ich kann nicht mehr…“, murmelte er gedämpft gegen den dicken Stoff von James‘ Robe. „Das hier ist schon zu viel für mich. Deine Umarmung heute… Ich dachte, das könnte man Glückseligkeit nie übertreffen, aber deine Lippen… auf meinen…“ Louis seufzte auf. „Wie soll ich das jemals vergessen? ich lüge nicht oder rede wirr wegen dem Alkohol. Ich hab Gefühle für dich, James, und ich bereue es dir jemals davon erzählt zu haben.“

Die Röte im James‘ Gesicht war so heiß, dass er den ganzen Raum damit heizen könnte. „Na ja…“ James räusperte sich und schnappte sich eine Seite der Decke, packte Louis‘ zitternden Körper schön darin ein, bevor er ihn wieder in den Arm nahm. „Das hättest du bestimmt auch schöner sagen können, mit Rosen und Musik, sowas eben…“

Er wartete auf eine schlagfertige Antwort, aber Louis war wohl gerade nicht nach schlagen zumute.

„Ich meine, du bist ein sehr gutaussehender Kerl“, murmelte James. „Du könntest jedes Mädchen in der Schule haben – und ja, ich würde wie immer ein Mädchen präferieren. Sowas passt auch viel besser zu dir als ein unsensibler Bastard wie i… Towler.“ Er klopfte nervös auf Louis‘ Rücken herum. „Du weißt, dass ich dich nie mit einem Jungen sehen konnte.“

„Ich weiß auch, dass das nur daran gelegen hat, dass du Angst hattest ich würde jemand anderen lieber mögen…“ Louis hob den Kopf und streckte die Hand aus, traute sich aber nicht James‘ Wange zu berühren. „Ich will nur, dass du glücklich bist…“ Hauchzart strich er über James‘ Wange und zeigte ein halbes, beinahe melancholisches Lächeln, das so gar nicht zu ihm passen wollte.

James lehnte sich vor und hauchte einen Kuss auf Louis‘ samtigweiche Lippen, worauf der das Kinn senkte und sich in die Unterlippe biss. Vorsichtig umfasste James Louis‘ Kinn und zog sein Gesicht wieder hoch, drückte ihm einen längeren Kuss auf, wobei er für Louis in dessen Unterlippe biss, weil er es ganz bestimmt sanfter tat. Louis‘ Hand klammerte sich mit jeder Sekunde schmerzhafter in James‘ Seite, bis sein Kuss nach einer halben Ewigkeit erwidert wurde.

Vielleicht lag es daran, dass er ewig nicht mehr so geküsst worden war, aber eigentlich wollte James nicht mehr aufhören, schlang die Arme fest um Louis und nutzte das Seufzen, dass dem bei dem plötzlichen Körperkontakt entwich, um ihm seine Zunge vielleicht etwas zu hastig in den Mund zu schieben. Der Kuss löste sich trotzdem nicht und auch wenn sie einmal kurz Luft holen mussten, dann blieben ihre Lippen aufeinanderliegen.

Die Hände unter die Decke schiebend zog James Louis in eine feste Umarmung, als der sich von ihm löste, das Gesicht in James‘ Halsbeuge vergrabend.

„Es tut mir Leid“, hauchte James in Louis‘ Ohr.

„Mir auch“, antwortete Louis, die Arme fest um James schließend. „Mir auch…“


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