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Fanfiction

Accidentally - Ricochet

von Dr. S

„Ich glaub, ich kann heut nicht spielen“, murmelte Fred und ließ seine Gabel einfach auf den Tisch fallen, worauf Louis schon gierige Seitenblicke auf die übrigen Streifen Speck warf. Dass er bei diesem übermäßigen Konsum sein Gewicht halten konnte hatte er wohl den Veela-Genen zu verdanken.

„Was soll das heißen, Fred?“, knurrte James, seinerseits äußerst angespannt, was Scorpius aber nicht davon abhielt ihm mit der Serviette auf der Wange rumzutupfen. „Das ist heute vielleicht das wichtigste Spiel in deinem Leben und du hast… die Hosen voll?“ Scorpius gluckste und James schenkte ihm einen verliebten Blick, was Fred nicht davon abhielt laut aufzustöhnen.

„Davies starrt mich schon die ganze Zeit so komisch an“, murrte er und diese Bemerkung brachte Louis dazu weniger auffällig Freds Speck zu klauen und ganz und gar nicht unauffällig aufzulachen.

„Vielleicht steht sie auch auf dich“, sagte er und ließ die unglaublich perfekten Augenbrauen lasziv hüpfen, was dazu führte das Scorpius gleichzeitig mit Fred aufseufzte.

„Schön wär’s, aber sie sieht aus, als will sie mich umbringen. Oder James. Vielleicht auch Malfoy…“ Fred zuckte mit den Schultern. „Ich halt das nicht aus.“

„Schön wär’s?“ Louis nickte verstehend. „Soll ich ein gutes Wort für dich bei ihr einlegen?“

„Sie kann dich nicht ausstehen“, sagte James und wandte sich von Scorpius ab, worauf der sich auf Louis fixierte, was der auch überdeutlich mitbekam, aber versuchte es zu ignorieren. Vielleicht störte ihn aber auch einfach das Scorpius sich gegen James‘ Seite schmiegte. James störte es jedenfalls nicht.

„Sie kann niemanden ausstehen“, brummte Fred. „Merlin, ich kann einfach nicht… Es ist ein schlechter Tag für Quidditch. Ich spüre das. Ist in meinem Blut. Meine Mutter hat Quidditch gespielt.“

„Mein Vater war übrigens Hüter“, sagte Louis und reckte das Kinn. „Eigentlich müsste in mir noch mehr Talent stecken, als wir bisher schon präsentiert bekommen haben.“

„Mein Vater war Sucher und ich krieg den Besen nicht mal hoch“, warf Scorpius ein, worauf Louis‘ Mundwinkel nach unten wanderten.

„Na, dann hoffen wir, dass du etwas anderes hochkriegst, Scorpius“, sagte Louis kalt und schlürfte seinen Kürbissaft, während James selbigen ausprustete.

„Louis!“, presste er ungehalten hervor und legte einen beschützenden Arm um Scorpius‘ Schulter, strich ihm beruhigend durch die Haare. „Anscheinend muss Towler dir mal wieder einen runterholen, damit du aufhörst ständig über Sex zu reden. Es gibt wichtigere Dinge im Leben.“

„Nein“ sagte Louis kopfschüttelnd. „Nicht wirklich… Vor allem nicht plötzlich, nur weil Scorpius ein bisschen verklemmt ist und dich nicht ranlässt.“

Scorpius senkte errötend den Blick. Deswegen hatte sein Vater ihm immer gesagt, dass man keine frechen Antworten geben sollte. Das bekam man tausendfach zurück.

„Das weißt du ja gar nicht“, gab James ebenfalls hochrot im Gesicht zurück.

„Ach?“ Louis grinste spöttisch. „Denkst du das?“

James‘ Finger gruben sich in Scorpius‘ Schulter. „Ich hab jetzt gar keinen Kopf für sowas. Das Spiel. Fred?“

„Oh…“ Fred hielt sich den Magen. „Sie hört nicht auf. Ihre bulligen Freunde machen jetzt sogar mit… Die demoralisieren uns.“

„Stell sie dir nackt vor“, sagte Louis, worauf James ärgerlich aufschnaubte und seine beiden Cousins zum Zusammenzucken brachte.

„Louis, hör auf damit“, presste er hervor und schob Scorpius weg.

Louis starrte ihn mit erhobenen Augenbrauen an, bevor er verwirrt den Kopf schüttelte und zu Fred sah, der abwehrend die Hände hob. „Oh…“ Fred stöhnte auf und presste sich die Hände lieber wieder gegen den Magen, krümmte sich leicht. Louis tätschelte ihm fürsorglich den Rücken.

„Ich muss zum Spielfeld“, knurrte James und sprang auf, ignorierte Scorpius‘ gespitzte Lippen einfach.

„Warum…?“ Scorpius schaute hilfesuchend zu Louis, aber der wandte abweisend den Blick ab. Das Stechen in seiner Brust konnte Scorpius aber nicht so gut ignorieren, wie James den Versuch einen Kuss zu bekommen. „Ich geh ihm lieber nach“, murmelte Scorpius und streckte sich nach Fred, klopfte ihm auf die Schulter. „Viel Glück.“

Fred grinste ihn breit an. „Danke, Malfoy!“ Er streckte den Daumen nach oben, sah aber immer noch recht blass um die Nase aus.

Scorpius schenkte ihm noch ein kurzes Lächeln, das ihm immer schwerer fiel, je offensichtlicher Louis ihn ignorierte. Seit sie… aneinander geraten waren hatte sich ihr ganzes Verhältnis so sehr verändert, dass Scorpius sich noch seltener davon abhalten konnte Louis anzustarren. Er vermisste seinen irgendwie besten Freund, immerhin hatte er nicht so viele, auch wenn Albus Potter etwas sehr aufdringlich sein konnte, wenn er sich in den Kopf gesetzt hatte, sich mit jemanden anzufreunden.

Aber…

Louis würde ihn schon nicht ewig ignorieren, nur weil Scorpius aus Versehen seine Lippen berührt hatte. Immerhin hatten sie sich auch schon mal richtig geküsst. Scorpius schluckte hart, als er sich an das Gefühl seines ersten wirklich richtigen Kusses erinnerte, nicht die kurze Lippenberührung von James, die ihm nur das Herz gebrochen hatte. Das fühlte sich wie ein ganz anderes Leben an.

Aber Scorpius wusste nicht, ob ihm sein jetziges Leben besser gefiel…

Er wusste dafür aber ganz genau, dass er sich vor den Weihnachtsferien dagegen hatte wehren können, Louis irgendwie nah kommen zu wollen. Irgendetwas schien mit ihm einfach nicht zu stimmen, seit sein Vater im St. Mungos gelegen hatte. Wahrscheinlich unterschwellige Aggressionen, die er mit Verlangen verwechselte und einfach an den hübschesten Jungen der Schule verschwendete.

„James!“ Vielleicht klappte das ja auch mit dem Coolsten. „James, warte doch…“ Scorpius bekam seinen Freund erst auf den Ländereien zu fassen und klammerte sich an seinen Arm. „Louis ist doch sonst derjenige, der empfindlich auf irgendwelche Kommentare reagiert…“

James blieb stehen, drehte sich zu Scorpius herum und atmete tief durch. „Ich… reagiere da empfindlich drauf, weil es mir eben schwerfällt, dir nicht… nahe kommen zu dürfen“, versuchte er sich vorsichtig auszudrücken. „Scorpius, du musst das verstehen. Ich hatte drei Jahre eine feste Beziehung und selbst das hat mich nicht davon abgehalten mal woanders zu probieren – das weiß die ganze Schule!“

Für Scorpius war es relativ neu. Er hatte James mit anderen Mädchen als der total unterbelichteten, arroganten Schnepfe Juliette gesehen, aber da hatte er angenommen, dass es… eine Beziehungspause gewesen wäre, oder so etwas. Dass James es wirklich so nötig hatte stundenlang zu knutschen und sogar mehr als ein bisschen Kuscheln, hätte Scorpius nicht gedacht. Es machte ihm Angst…

„Hey, schau nicht so…“ James legte ihm eine Hand auf die Wange. „Ich mach sowas nicht mehr, das hab ich mir fest vorgenommen, aber es ist eben schwer dir Zeit zu lassen, wenn man überall mit diesem Thema konfrontiert wird. Hab ja auch immer noch meine Hand.“

Scorpius schwenkte den Blick auf die Hand, die immer noch auf seiner Wange lag. James nahm sie schnell weg und räusperte sich verlegen. Scorpius konnte verstehen, dass ihm das unangenehm war, erinnerte er sich doch immer noch gut an Louis‘ Kommentar von wegen er würde unter der Dusche…

„Wir können aber… Also… Wir haben ja schon. Du musst mich nicht behandeln, als würde ich das nicht vertragen“, sagte Scorpius leise und fixierte sich dabei auf James‘ Kapitänsabzeichen. „Louis sagt doch die Wahrheit, wenn er meint, dass ich… verklemmt bin.“

James schüttelte den Kopf. „Lass uns da später drüber sprechen.“ Schon wieder Scorpius‘ Lippen ignorierend drehte James sich auf den Absätzen um und deutete auf das Quidditch-Stadion. „Mein Fokus liegt dort! Momentan…“ Ohne auf Scorpius zu warten marschierte James so niedlich entschlossen auf sein Ziel zu, dass man ihm gar nicht sauer sein konnte.

„Habt ihr euch ausgesprochen?“, murmelte es von hinten, so leise, dass Scorpius nicht mal zusammenzuckte. Langsam drehte er sich um und machte sich ehrlich Sorgen um Fred, der immer so viel braungebrannter als James und Louis war, aber jetzt ganz kreidebleich schien.

„Du siehst schrecklich aus“, sagte Scorpius und schaute zu Louis, der kurz mit den Schultern zuckte. „Willst du so wirklich fliegen?“

„Ich bin nur nervös. Bin ich immer“, murmelte Fred und seufzte auf. „Oi… Lou, gib mir deinen Arm… Danke…“ Er klammerte sich an Louis‘ Arm fest und schlurfte vorwärts. „Aber wehe du sagst jetzt, das würde schwul aussehen.“

„Weil du meinen Arm hältst?“ Louis gluckste und deutete auf Scorpius, der nichts anderes mit sich anzufangen wusste, als ihnen nachzugehen. „Bei Scorpius würde es schwul aussehen. Immerhin ist er ja auch schwul, aber er ist auch so klein und schnuckelig, da… Was?“

Scorpius räusperte sich nur und schüttelte den Kopf, bevor er zur Seite schaute. „Nichts…“ Auf einmal war er also wieder schnuckelig. Mal davon abgesehen, dass er vielleicht gar nicht schnuckelig sein wollte, konnte man es durchaus missverstehen, dass Louis ihn so betitelte. Wahrscheinlich – sogar mit jedem Schritt wahrscheinlicher werdend – mochte Louis ihn einfach und konnte das nur nicht zugeben.

„Du schaffst das schon, Fred“, wandte Louis sich wieder seinem Cousin zu. „Denk einfach nicht dran, dass Finbar Quigley zum Spiel kommt und darüber entscheidet, ob du vielleicht doch nicht den Rest deines Lebens unter dem eisigen Blick deines Vaters Knuddelmuffs mit Schrumpftrank abfüllen musst.“

Fred atmete schwer ein und aus, eine Hand gegen seine Brust pressend.

„Mhm…“ Louis hob die Augenbrauen, tätschelte Freds Schulter und hatte Schwierigkeiten damit seinen Arm wiederzubekommen. „Viel Glück. Du schaffst das. Tu’s für James.“ Er hob abwehrend die Hände, als Fred sich nach ihm streckte. „Bis nachher.“ Damit drehte er sich um und nahm die Treppe zu den Tribünen, wo noch kaum jemand zu sehen war.

Scorpius holte ihn erst etwas später ein, weil Fred es mit seinem Arm probiert hatte, aber Scorpius brauchte den ja noch um Louis zu fassen zu kriegen. „Warte doch“, bat er etwas außer Atem und lächelte Louis an, als der ihn kurz ansah. „Wir wollten doch zusammen…“

„Ich hätte eher damit gerechnet, dass du dich neben Albus und Rose pflanzt“, meinte Louis schulterzuckend. „Hast du noch nicht kapiert, warum die plötzlich versuchen nett zu dir zu sein?“

„Ich… hab da nicht drüber nachgedacht“, gab Scorpius ehrlich zu, behielt dafür aber besser für sich, dass er seine Zeit damit verbracht hatte über Louis nachzudenken. „Wieso sollte er das tun?“

„Wieso sollte er nach sechs Jahren leidenschaftlicher Abneigung plötzlich dein Freund sein wollen?“, gab Louis zurück. Er suchte sich einen Platz ganz vorne und klammerte sich an der Bande fest, stieß Scorpius auch nicht gleich aufs Spielfeld, weil der sich etwas sehr nah neben ihm platzierte. Aber zur Not hatte er die Ausrede, dass es recht kühl und Louis warm war.

„Ähm… Wieso denn?“, fragte Scorpius und legte den Kopf schief.

Louis tat es ihm gleich und machte große Augen. „Weil er ein Papasöhnchen ist“, sagte er theatralisch und wandte sich wieder nach vorne. „James‘ Vater ist scharf auf Informationen aus erster Hand über deinen Vater. Da scheint irgendeine alte Obsession wieder aufzuglühen. Hoffen wir mal, dass Papa nicht irgendwann nach Hause kommt und Draco in den Armen von James‘ Vater findet.“ Er lachte kurz auf. „Ah, ja, aber das wäre weniger unwahrscheinlich als James, der in den Schlafsaal kommt und uns beide rumknutschen sieht.“ Süßlich lächelnd zog Louis seine Hand von Scorpius‘ Fingern weg, von denen er eigentlich gedacht hatte, dass sie sich unauffällig auf Louis‘ Hand zubewegten.

„Was soll denn dieser Kommentar wieder?“, fragte Scorpius leicht schnippisch. „Es ist nicht so, als ob ich das unbedingt wollen würde.“ Er errötete langsam unter Louis‘ bohrendem Blick. „Selbst wenn, ist das kein Grund mich so zu behandeln. Oder warst du auch nur mit mir befreundet, weil Harry Potter scharf auf meinen Vater ist?“

„Also, als ich noch nicht mit dir befreundet war, da hättest du sowas nie gesagt. Da warst du ein ganz niedliches Naivchen“, sagte Louis und seufzte auf. „Und Harry ist nicht scharf auf deinen Vater. Er hält ihn für das personifizierte Böse, sowas kann man nicht scharf finden.“

„Aha…“ Scorpius nickte verstehend.

Louis hob langsam die Augenbrauen. „Aha?“

Lächelnd nickte Scorpius und wandte sich nach vorne, den verwirrten Blick von Louis genießend. Langsam füllten die Ränge sich, besonders gegenüber leuchtete schon alles in Blau.

„Was denn?“ Louis tippte ihn an. „Du machst mich ganz kirre.“

„Weil ich nicht im Ansatz das personifizierte Böse bin, hm?“, lächelte Scorpius und strahlte trotz Louis‘ Augenrollen.

„Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, du versuchst mich anzugraben, Scorpius“, murmelte er und fuhr sich durch die Haare, die ihm daraufhin etwas ungeordnet in die Stirn fielen.

„Vielleicht tu ich das ja“, sagte Scorpius und stellte sich tapfer dem Blick aus den großen blauen Augen. „Louis, was kann ich denn dafür, dass –“

„Hey, ist hier noch frei?“ Scorpius wurde barsch zur Seite geschoben, damit sich jemand dicht gegen Louis schmiegen konnte, der auch nicht wirklich etwas gegen die unverschämte Nähe unternahm.

„Für dich immer, Towler“, gluckste er sogar und schlug dem Hufflepuff in Gryffindor-Montur auf den Rücken. Scorpius verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust und fixierte sich auf das Spielfeld, beobachtete, wie die Spieler in den roten und blauen Umhängen auf den Rasen traten und sich auf ihre Besen setzten.

„Ich war plötzlich in dieser Masse von Ravenclaws“, plapperte Towler und drehte sich dabei so, dass Scorpius hinter ihm gar nicht mehr zu sehen war. „Und mit dem vielen Rot, das ich mit mir rumschleppe, hätten die mich fast umgebracht, ich sag’s dir.“

„Dann bist du extra hierher gelaufen?“ Louis klopfte schon wieder auf den bescheuerten Rücken, der sich zwischen ihn und Scorpius gedrängt hatte. „Aber nicht wegen mir, oder?“

„Für wen denn sonst?“, gab Towler zurück und wenn seine Worte Scorpius nicht schon würgen lassen würden, dann hätte er sich spätestens bei der Hand auf Louis‘ unterem Rücken übergeben. Und er hatte gedacht die seien sowas wie Freunde, aber wenn er James vorhin richtig verstanden hatte, dann lief da wohl etwas. Aber bestimmt nichts Ernstes. Louis hatte nichts Ernstes. Das wusste die ganze Schule.

Das zwischen ihnen war zumindest echt falsch gewesen…

Scorpius verdrehte die Augen und versuchte sich auf das Spiel zu konzentrieren, das gerade angepfiffen wurde. Eigentlich hielt er nicht viel von Quidditch und er hatte die Regeln erst für James gelernt, aber der wollte sich nie mit ihm über seinen Lieblingssport unterhalten. Scorpius wusste nicht mal, was genau James so daran liebte. Ob es das Gefühl war diesen Klatscher gegen seine Mitschüler zu schlagen? Vielleicht war es auch einfach das Fliegen, aber Scorpius hatte leichte Flugangst, also konnte er das ganz und gar nicht nachvollziehen.

Dafür konnte er aber sehen, dass Fred und James sehr gut zusammen spielten. Sie ließen ihr Schlagholz nicht fallen und wirbelten es dafür so geschickt herum, dass man gar nicht mehr glauben konnte, es würde Fred ansatzweise schlecht gehen. Allerdings war es aber auch schwer sie genauer zu erkennen, wenn sie immer nur für einen kurzen Moment vorbeisausten.

Im Grunde… fand Scorpius Quidditch auch einfach todlangweilig. Er war sonst immer nur wegen James zu den Spielen gegangen, hatte alleine ganz oben gesessen und die geschickten Bewegungen seines Schwarms auf dem Besen beobachtet.

Jetzt ertappte er sich dabei mit zusammengezogenen Augenbrauen Towlers Hand auf Louis‘ Rücken zu beobachten. Aber das würde bei jedem dieses widerliche Stechen im Brustkorb auslösen. Das musste nicht heißen, dass Scorpius mehr wollte, als Louis ab und an mal einen längeren Blick zu schenken.

Auch wenn irgendetwas in ihm wisperte, dass es nicht nur an dem unwiderstehlichen Äußeren lag, dass er… Scorpius runzelte die Stirn. Dass er gerade ein Déjà-Vu hatte? Wurde er jetzt einfach total verrückt, oder hatte er genau so etwas nicht schon mal Louis‘ Ego direkt vor die Füße geworfen?

„Louis?“ Scorpius schubste Towler zur Seite, worauf der ihn entgeistert anstarrte. „Louis, ich hab da mal eine Frage…“

Die Augenbrauen hebend wandte Louis ihm sich gar nicht zu und betrachtete weiterhin die Spieler. „Ah?“ Ein Lächeln huschte über seine Züge, als irgendjemand an ihnen vorbeiflog, aber es verschwand schnell wieder, als Scorpius ihn am Ärmel zupfte, dabei versuchte Towler wieder zur Seite zu drängen. „Was denn, Dummerchen?“

„Können wir uns mal kurz unterhalten?“ Scorpius klammerte sich an Louis‘ Ärmel fest, als der sich endlich zu ihm umdrehte. „Bitte?“ Wie sein Vater ihm immer gesagt hatte: ein gut eingesetztes Bitte tat Wunder.

Louis seufzte auf. „Ja, okay… Das Spiel scheint ja noch eine Weile zu gehen.“

„Du kannst aber nicht mittendrin abhauen.“ Towler versuchte sich an einem Hundeblick, was Scorpius ihm gleichtat.

„Es ist nur kurz“, sagte Scorpius und nickte zur Treppe.

Louis winkte ab. „Passt schon.“ Er hatte sogar noch ein Lächeln für Towler übrig, bevor er Scorpius hinter sich herzog. „Was ist denn so wichtig?“, fragte er, als sie im Treppenaufgang zu den Tribünen stehen blieben. Von draußen dröhnten Jubel und Applause herein, lenkten Louis immer mal wieder kurz ab. Mit sehnsüchtigem Blick zur Tür lehnte Louis sich gegen das hölzerne Treppengeländer und bedeutete Scorpius zu sprechen.

„Ich will wissen… Ich will jetzt sofort wissen, was das zwischen uns ist“, sagte Scorpius entschlossen und griff wieder Louis‘ Ärmel. „Wir sind doch erwachsen –“

„Wir sind Teenager“, korrigierte Louis. „Mit leichten Interesse an dem wichtigsten Spiel in der jungen Karriere meiner Cousins. Also können wir ein anderes Mal über etwas reden, das nirgendwo außer in deinem Kopf existiert?“

„Es… existiert auch in deinem Kopf“, sagte Scorpius und atmete tief durch. „Sonst würdest du mich nicht als niedlich bezeichnen und weil du damit auch einfach nicht aufhörst, genauso wie mit den Küssen auf meine Wange.“

„Das ist höchstens ein Küsschen und das ist meine französische Ader“, sagte Louis augenrollend. „Ich stopfe auch Unmengen rohen Speck in mich rein und das liegt nicht daran, dass ich auf Schweine stehe; das ist meine wölfische Ader. Oh, und ja, dass ich mich schon durch halb Hogwarts gevögelt hab schiebe ich auf die Veela-Gene.“

„Hast du mit Towler gevögelt?“, schnappte Scorpius.

Louis rollte erneut mit den Augen. „Was geht es dich an? Und sag das nicht, aus deinem Mund hört es sich… noch widerlicher als ohnehin schon an…“ Er schüttelte sich und damit auch Scorpius‘ Hand von seinem Ärmel.

„Mit mir hast du nicht gevögelt, obwohl du unglaublich viele Gelegenheiten hattest mich zu – hmpf!“ Louis hatte ihm mitten im Satz eine Hand auf den Mund gepresst, aber Scorpius zog sie schnell wieder herunter. „Wieso nennst du mich niedlich und sowas, hast aber kein… Interesse daran mich… du weißt schon. Das ergibt einfach keinen Sinn.“

„Ich finde auch Minimuffs niedlich und stecke sie mir nicht in die Hose“, sagte Louis und schaute seufzend zurück zur Tür, als ohrenbetäubender Jubel bis zu ihnen durchdrang. Er fasste Scorpius‘ Schulter und versuchte wieder einen etwas größeren Abstand zwischen sie zu bringen. „Okay, ich weiß woran dein plötzliches Interesse in dieser Beziehung herrührt. Es sind unsere Väter. Eher gesagt die anscheinend irgendwie erotische Vorstellung eines Seitensprunges oder einer langjährigen Affäre. Aber anstatt sowas auszuprobieren, solltest du dir das Ergebnis anschauen. Irgendein Herz wird immer gebrochen, meistens sogar drei. Und ich hab persönlich schon genug Herzen in meinem Leben gebrochen, also verzichte ich mal auf deines oder das von James.“ Er lächelte und wollte auf die Tür zugehen, aber Scorpius klammerte sich an schnell an Louis‘ Arm.

„Das hab ich zwar nicht verstanden, aber es erklärt auch nicht, warum ich das Gefühl habe, dir wieder und wieder zu erklären, wie merkwürdig ich mich fühle, du das aber nie… Louis…“ Scorpius zog Louis zurück und verschluckte sich an seinem Satz, als er die leicht geröteten Wangen bemerkte. „Bist du rot?“, fragte er erstaunt, aber Louis schüttelte auch sofort den Kopf.

„Es ist stickig hier“, meinte er schulterzuckend. „Und ich weiß nicht, was mit dir los ist, Scorpius. Ich will dir aber auch nicht helfen es herauszufinden. Warum kannst du mich nicht einfach damit in Ruhe lassen?“

„Warum kannst du nicht damit aufhören mich so konfus zu machen?“, gab Scorpius zurück. „Bitte…“

„Falls du das Veela-Ding meinst, das mach ich bei dir nie… Okay, ich hab’s getan, als man deinen Vater verhaftet hat und es tut mir Leid, ja? Aber das ist Ewigkeiten her. Bei Merlins Bart, ich dachte wir hätten das hinter uns…“ Louis fuhr sich fahrig durch die Haare, als Scorpius die Stirn runzelte.

„Was… meinst du?“, fragte er leise und fixierte sich auf die roten Flecken auf Louis‘ Wangen. „Warum wirst du rot? Du wirst nie rot. Warum kannst du mir nicht einfach erklären, was dieses merkwürdige Gefühl ist, das mich davon abhält meinen Freund jetzt vernünftig anzufeuern, wie ich es eigentlich sollte?“

„Warum versuchst du dir diese Fragen nicht selbst zu beantworten?“, schlug Louis vor, die Finger tiefer in Scorpius‘ Schulter verkrallend. „Ich werde dir nicht –“

„Du bedeutest mir was“, fuhr Scorpius dazwischen und umklammerte fest Louis‘ Handgelenk, schaute ihn beinahe flehentlich an. „Aber ich weiß nicht genau was. Ich… weiß nicht, ob man sich so fühlt, wenn man befreundet ist, oder ob es mehr ist. Es ist so anders, wenn ich mit James zusammen bin. Manchmal erwische ich mich dabei, dass ich mich frage, warum ich eigentlich mit ihm zusammen sein wollte.“

„Wollte?“ Louis schüttelte den Kopf und ging leicht in die Knie, bevor er Scorpius‘ Gesicht umfasste und ihm fest in die Augen schaute. „Ich möchte, dass du mir jetzt ganz genau zuhörst –“

Scorpius lehnte sich vor und presste seine Lippen gegen Louis‘, umklammerte das so ungewöhnlich warme Gesicht, als Louis zurückweichen wollte. Die anderen Lippen blieben fest aufeinander gepresst, als Scorpius seine vorsichtig bewegte. Verzweifelt die Augen zusammenkneifend musste Scorpius die Finger unglaublich tief in Louis‘ Wangen drücken, damit er ihn davon abhalten konnte zurückzuweichen.

Er sollte das natürlich nicht tun, das war glasklar, aber er küsste Louis ja auch nicht wirklich. Immerhin hielt der seine Lippen fest aufeinander gepresst, machte allerdings auch keine Anstalten sich zurückzuziehen, worauf Scorpius seinen Griff um Louis‘ Gesicht lockerte, allerdings nahm Louis daraufhin doch zumindest ein wenig Abstand.

„Das ist falsch, Scorpius, das weißt du und es passt nicht zu dir so etwas zu tun“, wisperte er atemlos gegen Scorpius‘ Lippen.

„Aber ich will es wieder tun“, hauchte Scorpius und drückte seine Lippen nochmal gegen Louis‘, vergrub die Hände in den blonden Haaren, ließ die unglaublich weichen Strähnen durch seine Finger gleiten und seufzte enttäuscht, als Louis den Kopf wegdrehte.

„Ich will dir aber nicht wieder…“ Louis stoppte mitten im Satz und erstarrte, als Scorpius die Arme um ihn schlang um sich besser gegen seine Brust drücken zu können. „Scorpius, zwing mich nicht das zu tun…“

„Ich hab keine Ahnung, wovon du redest“, murmelte Scorpius, die Schläfe gegen Louis‘ Schulter lehnend. Da war diese Wärme, die ihn zu umschließen und vollkommen in Louis‘ Geruch einzuhüllen schien.

„Das hat nie jemand…“ Louis legte eine Hand auf Scorpius‘ Hinterkopf, strich leicht auf und ab, bevor er eine Handvoll des weißblonden Haares griff und Scorpius zurückzog. „Warum kannst du nicht einfach damit aufhören und glücklich mit James sein? Warum musst du es unnötig kompliziert machen?“

„Du lässt es doch kompliziert werden“, antwortete Scorpius. Langsam hob er die Hand und strich mit dem Daumen über Louis‘ rotgeschwollene Unterlippe. „Küss mich nochmal…“

„Ich hab dich nicht –“ Louis stoppte als Scorpius mit den Fingern seine Lippen verschloss.

„Damals in der Bibliothek hast du es und seit den Ferien muss ich ständig daran denken…“ Scorpius erzitterte, als er spürte wie Louis‘ Lippen sich gegen seine Finger drückten, bewegten, einfach da waren… „Wenn du mir wieder sagen willst, dass ich dich eigentlich nur anschauen möchte… oder mir das hier vorstellen will, weil ich eben ein Teenager bin und die jemanden zum Anschwärmen brauchen… Ich… Wer sagt mir, dass ich das nicht einfach immer bei James wollte? Weil ich das hier nicht mit James tun kann…“

Louis keuchte auf, als Scorpius‘ Finger an seinem Hosenbund rumfummelten. „Nein…“ Er packte Scorpius‘ Handgelenk.

„Ich will aber. Ich will dich, Louis“, murmelte Scorpius und presste sich immer wieder gegen Louis, wenn der es geschafft hatte ihn kurz auf Abstand zu bringen. „Ich hab genug Zurückweisungen in meinem Leben erlebt und weiß, wie sich das anfühlt, aber du versuchst es nicht richtig. Du schwankst irgendwo in der Mitte zwischen dem, was ich auch will, und dem, was du für richtig hältst. Wenn du einfach mal deinen Kopf ausschalten würdest, dann… dann würdest du wenigstens auch mal wütend werden. Ich würde so gerne mal sehen, dass du etwas anderes als Wegrennen tust. Wenn du klare Grenzen setzen würdest, dann müsste ich mich hier nicht zum Demiguise machen…“

Louis presste die Lippen aufeinander, die Finger schmerzhaft fest in Scorpius‘ Handgelenk grabend. „Ich…“

Scorpius schaute ihn erwartungsvoll an, jedes noch so kleine Funkeln in den azurblauen Augen genau analysierend und dabei versuchend nicht aufzuseufzen. „Du?“ Er befeuchtete sich die Lippen, worauf Louis‘ Augen zur Seite huschten.

„Es…“ Louis schien heftig mit sich zu ringen und holte tief Luft, bevor er in seine Tasche griff. Scorpius schaute runter und hob eine Augenbraue, als er zusah, wie Louis seinen Zauberstab langsam rauszog. „Es geht nicht darum, was irgendein Teil in mir will. Mir geht es nur –“

Ein ohrenbetäubender Knall unterbrach ihn. Ein Klatscher schien sein Ziel um Längen verfehlt zu haben, denn er schlug ein Loch in den Holzturm und flog direkt an ihnen vorbei wieder durch die Wand. Allerdings raste noch irgendetwas weitaus Größeres durch das Loch in der Wand und riss die halbe Treppe plus Gerüst mit ein, als es auf dem unstabilen Boden aufkam. Holzsplitter flogen durch die Gegend und das Gerüst krachte sich in sich zusammen, brachte die Tribüne zum Wackeln, aber nicht zum Einstürzen.

Scorpius klammerte sich erschrocken an Louis fest, aber der stieß ihn grob zur Seite und hastete auf den Trümmerhaufen zu. Er zischte auf, als er sich wohl an den Splittern verletzte, aber das hielt ihn auch nicht davon ab Scorpius mit den Holzbrettern fast den Kopf einzuschlagen, als er sie hinter sich warf. Dabei passierte sowas öfter. Bei vielen Quidditchspielen brach ein Klatscher aus und…

„Merlins Bart…“ Scorpius fiel neben Louis auf den Boden, als er einen blutüberströmten Arm auftauchen sah. „Ist das… Ist…“

„Freddie…“ Louis bekam eine Schulter zu fassen und zog ruckartig, worauf Scorpius sich wegdrehte, eine Hand gegen seinen Mund pressend. Er hatte nie in seinem Leben so viel Rot gesehen und sein Magen protestierte fürchterlich. „Freddie? Ganz ruhig. Scorpius, hol jemanden!“

Vorsichtig über die Schulter schauend versuchte Scorpius herunterzuschlucken, was ihm da gerade die Kehle hochkommen wollte, als er das viele Blut sah. Louis‘ Hände und Ärmel waren auch schon über und über mit der roten Flüssigkeit bedeckt, aber trotzdem scheute er sich nicht seinen Cousin zu berühren, umklammerte sogar noch seinen Zauberstab, obwohl der ihm immer wieder wegrutschen wollte, während Scorpius sich dafür schämte, dass er kurz davor war in Ohnmacht zu fallen.

Schüler steckten die Köpfe durch die Tür, sammelten sich langsam im Treppenhaus und fingen an miteinander zu tuscheln, taten aber nichts.

„Hallo?! Steht da nicht im Weg rum, verdammt, holt irgendeinen Lehrer!“, fuhr Louis sie ärgerlich an und wartete vergeblich auf eine Reaktion. „Verflucht nochmal…“ Er wandte sich wieder Fred zu, dessen zuckende Beine Scorpius‘ Blick festhielten, und drehte den Zauberstab immer wieder zwischen den Fingern.

„Kannst du nichts tun?“, murmelte Scorpius und schrumpfte unter dem ärgerlichen Blick aus den blauen Augen in sich zusammen. Vorsichtig warf er einen Blick über Louis‘ Schulter und schnappte nach Luft, als er das zertrümmerte Gesicht sah. Zwischen dem vielen Blut, das auch die ohnehin schon feuerroten Haare verklebte, fiel es schwer zu erkennen, was genau der Klatscher getroffen hatte, aber im Grunde fiel es auch schwer zu erkennen, dass es wirklich Fred war.

„Hol jemanden“, presste Louis barsch hervor, „und beeil dich.“ Er richtete den Zauberstab auf Fred, der nicht einmal mehr zuckte, und murmelte etwas, während Scorpius aufsprang um sich durch die Menschenmenge zu kämpfen auf der Suche nach irgendeinem Lehrer.


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