Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Accidentally - Grundvoraussetzungen

von Dr. S

Es roch nach Rauch und irgendwo hinter ihm hörte er auch etwas knistern. James drehte sich herum und marschierte seelenruhig den dunklen Korridor entlang in der Erwartung, dass irgendeine Fackel einem Wandteppich zu nahe gekommen war. Er würde Aquamenti benutzen und sich ein paar Hauspunkte dafür verdienen, dass er das Schloss vor dem Untergang bewahrt hatte.

Allerdings war ihm da wohl jemand zuvor gekommen, jedenfalls saßen ganz gemütlich seine beiden Lieblingscousins vor dem armen, brennenden Wandteppich und starrten ihn stur an.

„Hey…“ James ließ sich einfach mal in die kleine Lücke die Fred und Louis zwischen sich gelassen hatten, fallen und beobachtete, wie die orangenen Flammen den Teppich schwarz werden ließen.

„Hey, hey“, machte Louis, weil er immer zweimal ‚Hey‘ sagte.

Fred hob nur grüßend eine Hand, die Augen weiterhin auf den Teppich fixiert.

„Warum starren wir das hier an?“, fragte James nach einer Weile und schaute von Fred zu Louis und zurück. „Ich meine, es ist nur ein brennender Wandteppich. Wir sollten zumindest versuchen ihn zu löschen.“

„Mach doch“, sagte Fred.

James starrte ihn an. „Äh… Ja, mach ich jetzt auch“, sagte er und fasste in seine Tasche, zückte seinen Zauberstab, aber der verwandelte sich mit einem Plopp in einen Strauß Blumen.

„Oh, für mich?“ Louis strahlte ihn an und schnappte ihm die Blumen aus der Hand. „Das wäre doch nicht nötig gewesen, James.“

„Äh…“ Hinter sich hörte James Schritte und als er sich umdrehte bekam er kurzerhand einen großen, roten Hammer auf den Kopf geknallt, der ein quietschendes Geräusch von sich gab und ihn im wahrsten Sinne des Wortes Sterne sehen ließ.

„Du Mistkerl!“, quietschte Scorpius ihn an und rammte den Hammer nochmal auf James‘ Kopf. „Wie kannst du deinem Cousin Blumen schenken!“ Und nochmal landete der Hammer auf James‘ Schädel. „Ich hasse dich!“

„Aber… Aber ich…“ James duckte sich unter dem nächsten Hammerschlag und warf sich nach vorne in Sicherheit, schaute hilfesuchend zu Louis, der verträumt lächelnd Blütenblätter abrupfte, und schwenkte den Blick zu Fred, dessen braune Augen die Flammen spiegelten.

„Deine Haare brennen, Jane“, sagte er tonlos.

James fasste sich schnell auf den Kopf, aber die prickelnde Hitze ließ ihn die Hände wieder sinken lassen und aufspringen. „Merlins Bart, helft mir doch!“, rief er, aber Louis war damit beschäftigt die Blumen zu zerstören, und Fred damit den brennenden Wandteppich anzustarren.

„Ich werd dir gleich helfen“, presste Scorpius hervor, bevor er den überdimensionalen Hammer niederrasen ließ. James hüpfte rechtzeitig zur Seite und rannte den Korridor entlang. „Wage es nicht wegzufahren, ich krieg dich eh!“

„Fahren?“ James schaute nach unten und stieß einen erschrockenen Schrei aus, als er plötzlich Rollschuhe anhatte. Er konnte nicht Rollschuh laufen. Aber hinter ihm war der Hammer! James schaute sich noch einmal um und rollte verwundert zur Seite, als ein Hund neben ihn trottete. Das schwarze Tier duckte sich leicht und wenn der Hammer nicht gewesen wäre, dann würde James sich niemals auf einen Hund setzen um zu fliehen, aber mit Rollschuhen konnte er eben nicht vorwärtskommen. Und der Hund war auch schnell genug um ihn in Sicherheit zu bringen.

Erstmal… James‘ Augen wurden groß, als er hinter sich Motorengeräusch hörte. Er schaute über die Schulter und starrte mit offenem Mund das Motorrad seines Vaters an, mit seinem Vater drauf und Scorpius plus Hammer im Beiwagen. Harry lachte ununterbrochen, während Scorpius den Kopf schüttelte.

„Dummkopf.“ Er klopfte den quietschenden Hammer auf James‘ Kopf, beinahe sanft. „Dummkopf.“ Und nochmal. „Dummkopf.“ Jetzt holte er aus und beförderte James mit einem gezielten Schlag einfach aus dem nächstbesten Fenster. „Dummkopf!“, rief er melodiös hinterher, während James schreiend fiel und fiel und fiel…

James fuhr hoch, schweißgebadet und das wortwörtlich. Selten in seinem Leben hatte er sein Bettlaken derartig an seinem Rücken kleben gefühlt. Die dunkelroten Vorhänge schienen die Hitze gefangen zu halten und James sehnte sich nach frischer Luft, die seine Lunge füllte, aber stattdessen presste sich noch etwas Warmes an seine Seite.

James drehte den Blick und schaute auf Scorpius herunter, der seinen Pyjama beklemmend hoch zugeknöpft dalag und trotzdem seelenruhig atmete, friedlich schlafend fast den Eindruck machte als wolle er gleich am Daumen lutschen. Kopfschüttelnd strich James das weißblonde Haar aus Scorpius‘ Stirn und ließ die weichen Strähnen über seine Finger gleiten.

Alles war, als hätte Scorpius nie überhaupt daran gedacht mit ihm Schluss zu machen. Dieses verfluchte Buch hatte er nie wieder auch nur erwähnt und eigentlich war alles beim Alten, außer… dass James sich selbst genug Vorwürfe machte. Immerhin hatte Scorpius ja Recht, wenn er ihm vorwarf, dass sein Vater nicht im St. Mungos gelandet wäre, wenn James nicht ein verdammter Schnüffler wäre. Die Vorstellung, dass Fleur ihn demnächst auch noch hasste, weil er schuld daran war, dass Onkel Bill höchstwahrscheinlich abhaute, machte ihn noch verrückt.

Schwer atmend ließ er sich zurück in die Kissen sinken und zog sich die Decke zu Recht, allerdings fand er nicht mehr genug Ruhe um wieder einzuschlafen, schob Scorpius deswegen zur Seite und zog die Vorhänge auseinander, nur um erschrocken aufzuschreien, als Louis gegenüber gerade seine Socken anzog.

„Merlins Bart, James…“ Louis verdrehte die Augen und wackelte mit den Zehen. „Als ob du die noch nie gesehen hättest.“ Er reckte den Hals und spickte auf den weißblonden Haarschopf, der sich von der dunkelroten Decke abhob. „Scorpius ist noch hier?“ Louis grinste fast dreckig. „Bist du doch noch zum Zug gekommen?“

James schnaubte auf und griff seine Hose. „Nein“, presste er hervor und stand auf, rannte fast in Fred, der, die Zahnbürste im Mund, um die Ecke gestolpert kam. „Wie spät ist es?“, wollte er ablenken und schaute auf Freds Wecker, riss erschrocken die Augen auf. „Ach du Scheiße! Warum habt ihr mich nicht geweckt?!“

„Weil heute dein Vater vorbeikommt und wir uns etwas Zeit lassen können“, sagte Louis und gluckste, als James‘ Kiefer fast auf dem Boden landete. „Du hast vergessen, dass wir heute eine ach so tolle Stunde bei Harry Potter, dem Großen haben?“

„Und Scorpius?“ James drehte sich um und schlurfte zurück an seine Bettkante, setzte sich zu Scorpius, der sich gerade herumdrehte. „Hat er ne Freistunde, oder so?“

„Hast du ihn flachgelegt?“, fragte Fred neugierig von hinten. „Dachte, er sei weg.“

„Wir haben geredet, verdammt nochmal“, schnaubte James. „Ich… kann ja nicht… Ach, lass mich doch…“ Er sah Louis und Fred einen Blick tauschen, den er in letzter Zeit zu oft gesehen hatte, um jetzt nicht angenervt davon zu sein. „Was denn?“, fügte er ärgerlich hinzu.

„Du warst auch schon mal besser drauf, Jane“, murmelte Fred und wischte sich die Zahnpasta vom Mund, nachdem Louis ihn drauf aufmerksam gemacht hatte. „Dabei läuft doch alles prima für dich…“

„Ja… ja…“ James rieb sich mit beiden Händen übers Gesicht. „Ich weiß… Ich… Du…“

„Er, sie, es?“, gluckste Louis, grinste Fred zu und fixierte sich dann wieder auf James, der das Gesicht verzog.

„Ihr findet das alles lustig, ja? Aber meinetwegen hätte Scorpius fast seinen Vater verloren. Meinetwegen trennen deine Eltern sich vielleicht, Lou!“, platzte es aus James heraus. „Das…“

„Was?“ Von hinten schlangen sich zwei Arme um seinen Nacken und James schaute überrascht über die Schulter, bekam Scorpius‘ Nase gegen die Wange. „Oh… ähm…“ Scorpius lächelte ihm zu, langsam errötend. „Morgen?“

„Morgen…“ James schaute wieder nach vorne, sah wie Fred Scorpius fröhlich zuwinkte, während Louis sich mit seinen Socken beschäftigte. „Du warst eingeschlafen und ich wollt dich nicht wecken.“

„Ihr habt ja so viel geredet“, gluckste Fred im unpassendsten Moment und bekam dafür von Louis ein Paar Socken gegen den Kopf geworfen.

Scorpius lockerte seine Umklammerung nicht. „Ist schon gut“, murmelte er James ins Ohr. „Du hast wenigstens nicht geschnarcht.“

James lehnte sich schmunzelnd nach hinten und versuchte einen Moment einfach zu genießen, dass Scorpius noch bei ihm war. Die Wärme des anderen Körpers genießend klammerte er sich an den dünnen Armen fest, die ihn nicht loslassen wollten.

„Gehen wir mal ins Bad, hm?“, sagte James nach hinten, gönnte sich einen Moment den verwirrten Ausdruck in Scorpius‘ Gesicht und hob ihn dann kurzerhand hoch.

Scorpius quietschte überrascht auf und klammerte sich an James‘ Rücken fest, schlang auch noch die Beine fest um James‘ Hüfte. „James, lass mich runter“, flehte er. „Bitte, das fühlt sich nicht sehr stabil an.“

Louis und Fred glucksten, während James grinsend den Kopf schüttelte. „Du bleibst schön da oben“, sagte er und spazierte seelenruhig zum Waschraum, immerhin wog Scorpius nicht mal so viel wie Albus, und den konnte James immer noch lockerleicht aus seinem Zimmer werfen.

„Das machst du jetzt aber nicht ständig, oder?“, fragte Scorpius ihn mit leicht zittriger Stimme.

Die Tür mit dem Fuß aufkickend drehte James sich, blickte sich um und schrie erschrocken auf, als er in den Spiegel schaute und für einen Moment glaubte einen schwarzen Hund hinten in der Ecke sitzen zu sehen. Kurzerhand ließ er Scorpius fallen und wich keuchend an die Wand zurück, sackte auf den Boden und kniff die Augen zusammen.

„James?!“

Als er sie wieder aufschlug hasteten Fred und Louis gerade ins Bad. Louis starrte ihn geschockt an, während Fred sich zu Scorpius hockte, der sich mit schmerzhaft verzogenem Gesicht den unteren Rücken rieb.

„Was ist passiert?“, fragte Louis, machte ein paar Schritte ins Bad und ignorierte Scorpius einfach, ging vor James in die Knie. „Merlin, du bist kreidebleich, James. Alles in Ordnung?“

„Ich…“ James schüttelte den Kopf und rieb sich über die Augen. „Ich hatte nur einen… Alptraum.“

„Beim Gehen?“ Fred lachte heiser auf, bevor er Scorpius aufhalf, der sich besorgt auf James zubewegte.

„Nein… Nein, vorhin“, murmelte James, die Augen auf den Boden fixierend. Er drehte hier noch durch. Das er aber auch immer so eine Scheiße träumen musste… Eigentlich sollte er das einfach ignorieren, das letzte Mal hatte es ihm nur eine lange Schweigezeit mit Louis eingebracht, nur weil er geträumt hatte, dass er und Scorpius… James schaute hoch, zwischen Scorpius und Louis hin und her, wobei Scorpius Louis kurz ansah, aber Louis schien das gar nicht zu bemerken.

„Vielleicht bleibst du heute lieber im Bett“, sagte Louis und presste den Handrücken gegen James‘ Stirn. „Eiskalt.“

„Das ist doch gut“, sagte Fred, der den Kopf jetzt zwischen Scorpius und Louis steckte und James ebenfalls anstarrte, als wäre er ein Flubberwurm, der versuchte Salat zu fressen.

„Na ja“, schmunzelte Louis, klopfte James gegen die Stirn und richtete sich wieder auf. „Was hast du geträumt?“

„Das Scorpius mit Louis knutscht?“, warf Fred grinsend ein, brachte Scorpius so zum Erröten und fing sich einen Schlag auf den Hinterkopf von Louis. „Ey… Kann ich nichts für, dass er so eine Scheiße träumt, okay?“

„Ist nicht so wichtig“, sagte James, ließ sich von Scorpius hochziehen und schaute zur Sicherheit noch einmal in den Spiegel, aber jetzt war alles normal. „Ich bin nur etwas… neben der Spur.“

„Wegen Scorpius‘ Vater?“ Fred schüttelte glucksend den Kopf, während Scorpius‘ Augen sich weiteten.

Mit verzweifeltem Blick griff er James‘ Arm. „Du machst dir deswegen so einen Kopf, dass du nicht schlafen kannst?“ Ein Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln, bevor er sich einfach nach vorne gegen James‘ Brust warf. „Oh, James… Das ist so süß von dir…“

Etwas unbeholfen tätschelte James Scorpius‘ Hinterkopf, fing sich zwei eindeutige Blicke von seinen Cousins, die sich gleich darauf mit noch eindeutigerem Blick verzogen. „Scorpius, ähm…“ James ließ die Hände auf Scorpius‘ Wangen gleiten und zog sein Gesicht hoch, schluckte hart, als er einen alles andere als kalten Blick geschenkt bekam. „Ich… Wir müssen reden.“

Scorpius klammerte sich so fest an ihn, dass James glaubte blaue Flecken zu behalten. „Du willst nicht Schluss machen, weil mein Vater und dein Onkel… James…“ Der flehende Blick erinnerte James an einen Hundewelpen, den man in den eiskalten Regen gestoßen hatte und der trotzdem wieder und wieder angekrochen kam. „Das hat doch nichts mit uns zu tun.“

„Jaah…“ James senkte den Blick, kniff die Augen zusammen, als Scorpius ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen drückte. „Jaah, du hast Recht… Es hat nichts… mit uns zu tun… Aber… Wieso…“ Er hob das Kinn schnell, als Scorpius ihn verwirrt ansah, die Fragezeichen in seinen Augen fast so groß, wie damals bei James, als er Scorpius plötzlich wieder in den Armen hatte halten dürfen.

„Du siehst wirklich nicht gut aus“, sagte Scorpius, eine Hand auf James‘ Wange legend. „Wenn irgendwas ist, dann sagst du mir das doch, oder?“

James lehnte sich gegen die schmalen Finger, die ein Kribbeln bis in Mark und Bein verursachten. „Ich sollte da kein Drama draus machen. Für dich muss das viel schwerer sein“, sagte er, den Blick wieder auf Scorpius richtend. „Ich meine, es ist dein Vater und nur mein Onkel.“

„Also solltest du dir Sorgen um Louis machen, es ist auch sein Vater“, sagte Scorpius, schob die Finger in James‘ Haaren und zog ihn herunter, um ihm einen Kuss auf die Stirn zu hauchen.

„Louis steckt das weg“, murmelte James gegen Scorpius‘ Hals, als er die Arme um ihn legte und ihn an sich zog, wenigstens für einen Moment das Gesicht in Scorpius‘ Halsbeuge vergrabend. Er hatte schon geglaubt, dass er das niemals wieder haben könnte, also sollte er jetzt nicht alte Sachen wieder aufwärmen.

„Vielleicht geht es ihm näher als es scheint“, raunte Scorpius ihm ins Ohr, bevor er James wegdrückte und ihn leicht lächelnd alleine ließ.

Tief durchatmend klatschte James sich erst einmal kaltes Wasser ins Gesicht, schaute hoch in den Spiegel und presste die Lippen fest aufeinander um nicht wieder laut aufzuschreien. Hinter ihm war ganz deutlicher ein dunkler Schatten zu sehen, aber als er sich umdrehte war alles in Ordnung. Irgendwas stimmte doch nicht mit ihm…

Wahrscheinlich hätte er einfach nicht hinschauen sollen, als Scorpius‘ Vater so elend ausgesehen hatte. Mit den sicherlich widerwärtigen Narben auf der Brust, die er nur hatte, weil James Potter ein absoluter Vollidiot war. Onkel Bill würde ihn hassen, wenn Scorpius es schon nicht mehr tat und bei Mr. Malfoy hatte er ohnehin verschissen, der hatte ihn doch nie leiden können.

James blickte wieder in den Spiegel, bemerkte diesmal aber nur sein blasses Gesicht und die tiefen Ringe unter seinen irgendwie totwirkenden Augen. Wenn er so weitermachte, dann verlor er noch sein ganzes Charisma und das würde ihn wohl auch endgültig Scorpius kosten.

„Jane? Wir wollen runter, brauchst du noch lange?“, rief Fred ihm zu, worauf James einen Zahn zulegte, damit er Scorpius‘ Hand halten konnte, während sie die Große Treppe herunterliefen. Seine Finger waren schwitzig und das schien Scorpius wirklich zu sorgen, weil er ihm immer wieder längere Blicke zuwarf, während Fred und Louis damit beschäftigt waren sich über die Treppe aufzuregen, die sich genau im falschen Moment wegbewegte.

Irgendwie schien auch nur einer im Schloss ganz phantastische Laune um diese unmenschliche Uhrzeit zu haben…

„Aus dem Weg, die krieg ich noch!“ Louis und Fred wurden auseinander geschubst damit Teddy einen äußerst riskant aussehenden Sprung auf die Treppe machen konnte. Er drehte sich grinsend um und winkte ihnen zu. „Mr. Malfoy, beeilen Sie sich lieber. Ich hab was ganz besonderes für unsere heutige Stunde geplant!“ Seine Aktentasche fest umklammernd drehte er sich herum und hüpfte die Treppe herunter.

„Wahrscheinlich wieder Frösche küssen“, murrte Louis, die Arme vor der Brust verschränkend. Dass er ebenfalls schon mal besser gelaunt war merkte man deutlich daran, dass seine Krawatte schief saß. Der rot-goldene Stoff war sonst immer perfekt unter dem grauen Pullover verborgen, aber jetzt baumelte er unwirsch auf Louis‘ Brust herum.

„So schlecht ist Teddy… äh, Professor Lupin gar nicht“, sagte Fred, dem man nur ansah, dass er etwas verschlafen hatte, weil ihm noch immer etwas Zahnpasta am Mundwinkel klebte. Die Krawatte hatte er sich selbst auch erst nach zwei Jahren binden können und sein Hemd hing ihm auch einfach aus der Hose raus, woran man noch deutlicher erkannte, dass es bestimmt zwei Nummern zu groß war.

„Oh, bitte!“, schnaubte Louis. „Die haben ihn nur genommen, weil er ein Metamorphmagus ist. Er ist auch noch nicht mal fünfundzwanzig und sein Geist ist ohnehin bei sechzehn hängengeblieben.“

„Du bist nur sauer, weil er dir indirekt kein ‚O‘ auf James‘ Aufsatz gegeben hat“, sagte Fred, bevor er sich wieder in Bewegung setzte, da war die Treppe noch gar nicht ganz bei ihnen. „Und das lag an James‘ Rechtschreibung.“

„Meine Rechtschreibung ist passabel“, sagte James, was Scorpius glucksen ließ. „Was? Sie ist passabel genug für einen Quidditch-Spieler. Wir müssen später nicht schreiben.“

Fred lugte über die Schulter. „Du weißt, dass Finbar Quigley beim Spiel nächstes Wochenende vorbeischaut, oder Jane?“

James‘ Augen weiteten sich. „Wo hast du das denn her?“, fragte er geschockt und fasste sich erst wieder, als Scorpius ihn am Ärmel zupfte.

„Wer ist Finbar… Quigley?“, wollte er wissen und legte den Kopf schief.

„Quigley ist der Manager der Ballycastle Bats. Vor dreißig Jahren hat er im irischen Team gespielt, dass die letzte Weltmeisterschaft in unserem Land gewonnen hat“, sagte James und fixierte wieder Fred. „Wenn er sich unser Spiel anguckt, weil er neue Spieler für die Bats sucht, dann sollten wir noch ein paar Trainingseinheiten mehr einschieben.“

Fred zuckte mit den Schultern. „Ich würd’s nur für dich machen“, sagte er. „Immerhin werd ich nach der Schule eh kein Quidditch spielen.“

„Besser so“, warf Louis ein. „Eine Sportler-Karriere ist extrem riskant. Um richtig gut zu verdienen musst du schon Weltklasse sein und das reicht dann auch nur für ein paar Jahre, außer du wirst Trainer oder Manager oder schreibst wie James‘ Mutter für den Tagespropheten, und dafür reichen ihre Rechtschreibkenntnisse auch nicht.“

James wischte Louis über den Hinterkopf und schenkte ihm einen bösen Blick, was der gekonnt erwiderte.

„Ja, ich kann mir trotzdem besseres vorstellen als im Keller von Weasleys Zauberhafte Zauberscherze Knuddelmuffs mit Schrumpftrank zu füttern, damit sie Minimuffs werden“, murmelte Fred und scheuchte einen Haufen Erstklässler aus dem Weg, als er in die Große Halle marschierte, dicht gefolgt von Louis, der den Erstklässlern im Vorbeigehen Punkte abzog, warum auch immer.

„Ach, deswegen werden die so klein“, murmelte Scorpius, bevor er die Augen auf seine mit James‘ verknoteten Finger senkte und mit der freien Hand über James‘ Handgelenk strich, worauf der Scorpius zielstrebig an den Gryffindor-Tisch zog, was dem Slytherin immer peinlich war, aber das interessierte James herzlich wenig. Es tat ihm in der Seele weh Scorpius ganz alleine mit vier freien Plätzen um sich herum am Slytherin-Tisch zu sehen.

„Du solltest froh sein, dass dein Vater dich mit ins Geschäft einbezieht“, sagte Louis gerade, als James sich endlich Fred gegenüber hinsetzen konnte, Scorpius neben sich ziehend. „Das ist ein Imperium, Fred. Wenn mein Vater es zu mehr in Gringotts gebracht hätte, wäre ich froh gewesen.“

„Ihr redet schon so viel über die Zukunft, dabei dauert die Schule doch noch eine Weile“, sagte Scorpius, während James ihm seine Müslischüssel füllte. Er fand, dass Scorpius im Moment zu wenig aß und er passte jetzt gut auf, dass sein Scorpius nicht vom Fleisch fiel.

„Es gibt einen Grund, warum wir so ein Gespräch in der fünften Klasse führen, Dummerchen“, sagte Louis schmunzelnd, abwinkend als Fred ihm Toast anbot. „Man sollte wissen in welche Richtung man geht.“

„Weiß man das nicht, belegt man wie Louis einfach weiterhin alle Fächer“, sagte James heiser, räusperte sich verhalten und schnappte sich den Kürbissaft. Seine Kehle war staubtrocken und daran schien auch das Getränk nichts zu ändern.

„Ich habe meine Zusage schon längst bekommen“, sagte Louis unbeeindruckt, worauf James seinen Saft wieder ausprustete. Schockiert starrte er mit Fred Louis an und schwenkte kurz zu Scorpius, der die Hände im Schoß verknotend mit den Schultern zuckte.

„Du hast was?!“, riefen sie gleichzeitig aus.

Louis schmunzelte. „Hab ich das nicht erwähnt? Wie unhöflich von mir, wo es euch so unglaublich viel angeht, was ich später mal tue um mir ein Leib Brot zu verdienen.“

Die Augen verdrehend nahm James Scorpius‘ Löffel und machte Anstalten ihn zu füttern, was Scorpius dazu brachte endlich selbst zu essen. „Du hättest ruhig mal was sagen können“, murmelte er, wieder an seinem Saft nippend.

„Was wird es denn? Gleich Weltherrschaft oder vorher doch noch eine vernünftige Ausbildung?“, wollte Fred wissen, stupste Louis gespannt an. „Sag schon.“

„Ich bleibe hier“, sagte Louis mit einem Seufzen, das er wiederholte, als Schweigen herrschte. „Die Bibliothek. Ich darf sie übernehmen.“

James stellte seinen Becher ab, blinzelte und lachte dann schallend auf. „Die – Die Bibliothek?“, presste er hervor. „Du?“ Er lachte erneut auf. „Du verarschst uns, Lou. Ernsthaft, du könntest alles werden. Merlin, du könntest die Weltherrschaft an dich reißen und dann willst du in der Bibliothek von Hogwarts versauern? Ich sag dem Direktor, dass er dich freilassen soll, dann –“

„Das war kein Scherz, James“, sagte Louis kalt, die Mundwinkel leicht nach unten wandernd. „Aber schön, dass du dich für mich freust.“

James‘ Grinsen wurde schief. „Aber…“ Er schüttelte den Kopf. „Das ist doch totale Talent-Verschwendung. Na ja, du hast ja noch Zeit dir was Vernünftiges zu suchen.“

„Der Schlüssel zur Zukunft ist aus der Vergangenheit zu lernen“, meinte Louis emotionslos. „Hogwarts bürgt noch so viele Geheimnisse. So viele ungelesene Bücher…“

„Ich hab genug von Büchern“, murmelte James und winkte ab. „Eigentlich wollte ich immer noch herausfinden, wer denn jetzt… Fred, wie hieß der nochmal?“

„Tom M. Riddle“, schmatzte Fred.

Louis ließ seine Gabel und damit seinen geliebten Speck fallen. Mit großen Augen schaute er James an. „Verzeihung, aber da ist mir wohl was entgangen.“

Die Schultern zuckend füllte James Scorpius‘ Becher wieder auf, obwohl der abwehrend eine Hand hob. „Na ja… ähm…“ James schaute Scorpius an, aber der starrte schwer seufzend seine noch halb volle Müslischüssel an. „Du weißt schon… Das Buch, das dazu geführt hat…“ Zum Glück war Louis ansatzweise intelligent, denn James‘ leichtes Nicken in Scorpius‘ Richtung reichte aus, damit er ein verstehendes Geräusch von sich gab.

„James, du schläfst wirklich ununterbrochen in Geschichte, oder?“ Louis holte sich seinen verlorengegangenen Speck wieder und schluckte den erst herunter, damit James ungeduldig wurde. „Tom Riddle ist Voldys richtiger Name. Tom Marvolo Riddle alias Lord Voldemort, einer der mächtigsten schwarzen Magier aller Zeiten. Du willst mir nicht gerade erzählen, dass du das nicht geschnallt hast.“

„Wir sagen ja immer nur Voldy“, sagte James schulterzuckend. „Aber in dem Tagebuch stand doch ohnehin nichts drin.“

Louis‘ Augen wurden groß. „Du…“ Er legte seine Gabel weg und lehnte sich leicht vor. „Du… Voldemorts Tagebuch? Deswegen ist…“ Er schaute zu Scorpius und sparte sich das Ende des Satzes, wahrscheinlich, weil er Scorpius einfach nicht zumuten wollte über seinen Vater zu reden. Da wurde der Kleine immer ganz blass…

James hob abwehrend die Hände. „Es stand doch nichts drin“, sagte er, aber das schien Louis nicht ansatzweise gnädig zu stimmen. Es war selten, dass er seinen geliebten Speck nicht aufessen wollte, aber jetzt schien er kurz davor seinen Teller gegen die Wand zu werfen.

„Natürlich steht da nichts Offensichtliches drin“, knurrte er. „Voldy wollte doch, dass es wie ein ganz normales Tagebuch aussah. Er hat einen Teil seiner Seele dort verschlossen, wahrscheinlich sogar noch mehr. Mächtige schwarze Magie, ähnlich wie bei deiner Karte, nur dass er, wenn du mit ihm über dieses Buch kommuniziert hast, deine Lebenskraft gebraucht hat, damit seine Erinnerung wieder Gestalt annehmen kann.“

„Ein Horkrux“, meinte Fred und Louis nickte.

„Ein Mischmasch“, erläuterte er, worauf James verwirrt den Kopf schüttelte. „Deine Karte ist kein Horkrux, sonst wäre Teds Vater ja noch am Leben, der Sprechende Hut ist kein Horkrux, oder hast du hier irgendwo Godric Gryffindor rumlaufen sehen?“

„Du musst nicht sarkastisch werden“, murmelte James eingeschnappt.

Louis verdrehte die Augen. „Ich würde dir gerade gerne meine Gabel in die Hand rammen“, sagte er ernst. „Das Tagebuch ist verschwunden, weil dein Vater einen…“ Er verzog die Mundwinkel. „…einen Hauselfen befreien musste.“

Fred runzelte die Stirn. „Ich dachte, die Horkruxe… na ja, die Überreste liegen im Historischen Museum der Magie?“

Louis tippte sich gegen die Stirn. „Papa hat mir erzählt, dass das nur Replikate sind. Er war mal Fluchbrecher, sieht sowas auf den ersten Blick“, sagte er leicht besserwisserisch. „Das Tagebuch ist das Interessanteste von Voldys Horkruxen. Man hätte es untersuchen können, wenn man wüsste… Oh, es kann jedenfalls gut möglich sein, dass Voldy, bevor er einen Horkrux aus dem Buch gemacht hat, daran rumexperimentiert hat und denselben Zauber benutzt hat, den auch die Gründer benutzt haben um dem Sprechenden Hut zu ermöglichen für sie – meistens sehr merkwürdige – Entscheidungen zu treffen. Verstehst du nicht, was das für Möglichkeiten bietet, James?“

„Bringt nichts drüber nachzudenken. Harry hat es jetzt“, sagte James schulterzuckend und schaute zu Scorpius, der leicht rosa um die Nase geworden war, aber es schien nicht aus Zorn zu sein. Warum auch immer, aber er schien nicht sauer auf James zu werden, oder seine Haarfarbe ließ es einfach nicht zu, dass er verstand, dass es James‘ Schuld gewesen war… aber gut, das wusste er ja.

„Warum sollte mein Vater sowas haben?“, fragte er leise, anscheinend zutiefst beschämt, weil sein Vater schwarzmagische Objekte aufbewahrte.

„Ich habe dir schon mal gesagt, dass du gar nicht erst wissen möchtest, was dein Vater im Krieg alles getan hat“, sagte Louis, was Scorpius den Blick auf den Tisch senken ließ. „Das Tagebuch war verdammt wichtig für den ganzen Verlauf des Krieges. Voldy hat es bereits während des ersten Krieges einem seiner treuesten Todesser gegeben, Lucius Malfoy, dein Großvater, Scorpius.“

„Das weiß ich“, sagte Scorpius leise, worauf James kurz lachen musste.

Louis störte sich nicht daran. „Malfoy hat das Buch aus bis heute relativ unklaren Gründen aber nicht mehr haben wollen und es James‘ Mutter untergeschoben, worauf es versucht hat sie ein bisschen anzuzapfen.“

„Huch, das wusste ich gar nicht…“ James kratzte sich am Hinterkopf. „Kein Wunder, dass Harry empfindlich drauf reagiert.“

„Dein Vater hat den Teil von Voldys Seele in dem Buch zerstört, was Malfoy natürlich nicht geholfen hat bei seinem Meister weiterhin die Nummer was weiß ich zu sein.“ Louis zuckte mit den Schultern. „Ich meine, wenn ich einen Teil deiner Seele mutwillig wegwerfe, dann findest du das auch nicht toll, oder Fred?“

„Ich weiß, meine Seele wäre sicher bei dir, Lou“, sagte Fred schnell und grinste.

Louis erwiderte das und klopfte Fred gegen die Schulter. „Ein kleiner Fehler hat das Fass für Voldy zum Überlaufen gebracht und Malfoy landete in Askaban, konnte also nicht büßen, also sollte sein Sohn herhalten. Natürlich alles ganz subtil, aber von vorneherein zum Scheitern verurteilt, als Rache. Darum wundert es mich umso mehr, dass Daddy Draco – schau nicht so, ich darf ihn so nennen – das Tagebuch aufbewahrt haben soll.“

„Es wurde ihm untergeschoben“, sagte Scorpius mit etwas festerer Stimme und James schluckte hart. Jetzt war es vorbei. Scorpius würde ihn gleich wieder abschießen. „Mein Vater würde nie… versuchen die Weltherrschaft an sich zu reißen.“

„Du kannst das gar nicht objektiv beurteilen, Dummerchen“, sagte Louis und reckte das Kinn. „Scheint so, als könnte es doch ganz interessant werden einen Malfoy in der Familie zu haben.“ Er streckte den Arm aus, als die Morgenpost kam und eine Eule direkt auf ihn zuflog. James verdrehte darüber die Augen, bevor er sie zu Scorpius schwenkte.

„Du… ähm… also, wenn du jetzt wieder sauer auf mich sein willst, dann versteh ich das“, sagte er leise und schob seine Hand trotzdem hoffnungsvoll auf Scorpius‘ zu, die regungslos auf dem Tisch lag.

„Sauer?“ Scorpius legte verwirrt den Kopf schief. „Wieso?“ Er drehte seine Hand um, damit James sie greifen konnte.

„Du weißt schon…“ James drückte einen Kuss auf Scorpius‘ Fingerknöchel, bevor er beide Hände fest um die schmale Hand legte und sie etwas nervös knetete.

Scorpius schüttelte den Kopf. „Ähm, nein“, sagte er und zuckte mit den Schultern. „Aber mein Kopf ist auch grad ein bisschen sehr voll. Geschichte ist nicht so ganz mein Fach, aber ich musste die nehmen, in denen ich einigermaßen gut war… also…“

„Du kannst ruhig weiter mit Louis lernen. Ich hab da nichts gegen“, sagte James und erntete ein Lächeln von Scorpius, das sein Herz einmal bis zur Decke hüpfen ließ.

„Sieht so aus, als könnten wir das in den Ferien tun, Scorpius“, mischte Louis sich ein und unterbrach damit den Moment, den James damit verbracht hatte Scorpius in die Augen zu starren.

„Hm?“ Scorpius drehte sich von ihm weg und schaute Louis an, der einen Brief auf den Tisch legte, ihn sich von Fred klauen ließ.

Louis räusperte sich. „Mein Vater zieht aus“, sagte er und räusperte sich erneut. „Maman hat geschrieben, dass sie ihre Verbindung lösen lassen, ganz offiziell. Sie geht erstmal zu meiner Tante nach Le Havre. Bisschen weinen und so.“

Scorpius‘ Augen wurden groß. Er öffnete den Mund und schloss ihn wieder, bevor er auf den Tisch starrte.

„Was wird aus Shell Cottage?“, fragte James. „Fand’s da immer hübsch.“

Die Schultern zuckend nahm Louis Fred den Brief weg. „Victoire und Dominique kümmern sich darum. Papa verzieht sich nach New York. Erstmal. Bisschen knutschen und so.“ Er fixierte Scorpius, der unsicher hochschaute. „Dein Vater lebt in New York?“

„Er arbeitet dort“, sagte Scorpius leise, langsam hochrot werdend als alle ihn anstarrten. „Wir… ähm, haben dort eine Zweitwohnung. Mit Aussicht auf den Central Park! Es ist… eigentlich ganz schön…“

„Ja, wirst du mir dann ja zeigen“, sagte Louis und schmunzelte, als Scorpius ihn verwirrt anschaute. „Irgendwo muss ich meine Osterferien ja verbringen.“

James schluckte hart und damit hoffentlich den heißen Klumpen Eifersucht herunter. Er sah zu Scorpius, der zaghaft lächelte, und zurück zu Louis, der sich wieder auf seinen Brief fixiert hatte, Fred über seine Schulter lugen ließ. Nein, er brauchte sich keine Sorgen machen. Scorpius war vielleicht manchmal etwas verwirrt, aber er wollte James Potter, sonst würde er hier ja jetzt nicht sitzen, nach allem, was passiert war. James drückte Scorpius‘ Hand, spürte die kleineren Finger in seiner feucht werdenden Handfläche zucken, bevor sie sich mit seinen verschränkten.

„An deiner Stelle würde ich die Ferien in Le Havre verbringen“, sagte Fred. „Deine Cousinen am Strand… Das waren Zeiten…“

Louis verzog das Gesicht. „Du findest meine Cousinen attraktiv?“, würgte er hervor.

„Das liegt nur daran, dass sie die einzigen Frauen sind, die er kennt und die nicht mit ihm verwandt sind – also, blutsverwandt“, sagte James, sich furchtbar darüber freuend Scorpius zum Schmunzeln zu bringen. „Fred hat Probleme Frauen oder Mädchen anzusprechen mit denen er nicht verwandt ist“, erklärte er Scorpius, worauf Fred leicht schmollte.

„Na ja, wenn ich sogar mal etwas wie eine Beziehung bekomme, dann Fred bestimmt auch“, sagte Scorpius, strahlte James an und ignorierte, dass Fred ziemlich deprimiert den Kopf hängen ließ, sich von Louis tätscheln lassen musste um wieder einigermaßen aufrecht zu sitzen. „Aber ich hab jetzt Verwandlung. Professor Lupin gibt mir keine Sonderbehandlung, nur weil er sich ganz gut mit meinem Vater versteht.“ Er löste seine Hand von James‘ und wäre fast schon weggewesen, wenn James nicht schnell Scorpius‘ Hüfte gefasst hätte.

„Ich bin froh, dass du mir verziehen hast“, murmelte er, bevor er Scorpius einen sanften Kuss auf den Mund gab. Scorpius drückte seine Lippen kurz gegen James‘, bevor er sich löste und mit einem fragenden Blick die Schultern zuckte.

„Äh, ja… klar. Bis nachher?“ Scorpius lächelte, als James nickte, und sprang schnell auf, hastete aus der Großen Halle, bevor ihn noch ein paar tödliche Blicke der Gryffindors erwischten. James schaute ihm nach, blieb an dem flatternden Umhang hängen und für einen Moment glaubte er seinen eigenen Atem in einer kleinen Wolke davon schweben zu sehen. Kopfschüttelnd schaute er noch oben, wo der strahlendblaue Himmel durch die magische Decke zu sehen war.

„Was arbeitet sein Vater eigentlich?“, fragte Fred stirnrunzelnd und schaute zu Louis, der abwehrend die Hand hob.

„Ich weiß auch nicht alles“, sagte er schnell. „Frag doch einfach Scorpius.“

James öffnete den Mund, als sich eine Hand auf seine Schulter legte.

„Professioneller Killer“, raunte es von hinten. James fuhr herum und wich erschrocken zurück, als Albus‘ Brille die grünen Augen wieder etwas zu groß wirken ließ. „Was? Dad hat ihn verhaftet…“

„Und wieder freigelassen“, warf Louis ein.

„Er trägt immer diese dämlichen Handschuhe“, fuhr Albus unberührt fort.

„Es war kalt“, meinte Fred.

„Ach, ihr wisst ganz genau, dass ich Recht habe“, schmollte Albus, die Hand wieder von James‘ Schulter nehmend. „Was soll er denn sonst machen? Blumen verkaufen?“

„Genauso unwahrscheinlich wie Menschen umbringen“, gluckste James, schaute aber schnell nach vorne, als er von Albus und Rose denselben bösen Blick zugeworfen bekam. „Ihr habt ihn nicht gesehen. Der Kerl ist ungefährlicher als ein Minimuff. Beinahe… zerbrechlich.“

„Sag das nochmal, wenn er Onkel Bill umgebracht hat“, schnaubte Albus, winkte Rose hinter sich her und stolzierte davon.

„Er ist paranoid“, seufzte James. „Vollkommen paranoid.“

Louis zuckte mit den Schultern. „Die schlimmsten Bösewichte sind die, von denen man es nie erwartet.“

„Also, bitte!“ James verdrehte die Augen. „Der Kerl will mich ja nicht mal verklagen, weil ich sein… Eigentum entwendet habe. Hat bestimmt ein ganz gutes Herz.“

„Oh, ich weiß was er arbeitet! Er ist doch steinreich und muss eigentlich nicht“, sagte Fred gespannt und räusperte sich. „Bestimmt lebt er in New York, weil es dort so viel Verbrechen gibt, das er nachts bekämpfen kann. Und während sein Cape im Wind flattert, fragt er sich warum nichts davon sein Herz penetriert!“

James lachte so schallend los, dass man es noch am Lehrertisch hören konnte, was Fred tiefrot werden ließ.

„Was?“, fragte er verwirrt.

Louis hatte sich auf die Innenseiten seiner Wangen gebissen um nicht zu lachen. „Penetriert? Herz? Mensch, Fred…“

„Ich denk mal, Onkel Bill penetriert da grad was anderes“, presste James schwer atmend hervor und duckte sich unter dem Stück Toast, das Louis nach ihm warf.

„Ich will das gar nicht wissen. Daddy Draco hat vielleicht einen netten Hintern, aber mein Vater nicht“, sagte er und schüttelte sich. „Vielleicht verbring ich die Ferien dann doch lieber bei Onkel Charlie.“ Das plötzliche Verstummen von James‘ Glucksen ließ Louis stutzig werden. „Was? Ist es wegen der Tatsache das mein Stiefdaddy eine wirklich ansehnliche Rückseite hat oder darf ich nicht in Erwägung ziehen die Ferien bei meinem Paten zu verbringen?“

„War dein Pate nicht Viktor Krum?“, fragte Fred, den Kopf schief legend, während James sich räusperte.

Louis hob bereits misstrauisch die Augenbrauen. „Nein, der gehört Victoire und Dominique. Noch nicht kapiert, dass meine Mutter bei mir immer Ausnahmen macht?“ Er sah zu James, der schnell an die Decke starrte, und zurück zu Fred, der versuchte dem starren Blick standzuhalten. „Na, sagt schon, oder ich geh mal kurz ein bisschen Veritaserum brauen.“

„Jane denkt, Onkel Charlie hätte dein Herz penetriert“, platzte es aus Fred heraus und er durfte sich James‘ ärgerlichen Blick antun, während Louis fast die Augen rausfielen. „Oder irgendwas anderes. Aber wenn ihr das freiwillig tut, dann ist es immer noch nicht richtig. Wir machen uns auch nur Sorgen. Also… Jane, sag doch auch mal was.“

„Wir dachten nur… dass… Onkel Charlie und du ja…“ James kratzte sich verlegen am Hinterkopf.

„Es war nur einmal“, sagte Louis schmollend und labte sich einen Moment an den geschockten Gesichtern, bevor er grinste. „Habt ihr sie noch alle? Ich hatte nie was mit Onkel Charlie und ich werd schon dafür sorgen, dass er bei seinem Plüschdrachen bleibt, wenn ihm nachts kalt wird.“

„Wir… na ja, wir gingen ja auch nicht von einer freiwilligen Basis aus“, sagte James heiser.

Louis hob die Augenbrauen. „Sondern davon, dass der Kerl, der geweint hat, als ein Drachenbaby geschlüpft ist, überhaupt in der Lage dazu wäre mir wehzutun? Ehrlich, da gefällt mir die Theorie, Daddy Draco sei ein Superheld, schon besser“, sagte er und schüttelte grinsend den Kopf. „Wenn ich das Onkel Charlie erzähle… Das bricht ihm das Herz.“

„Oh, Lou! Wehe dir…“ James fuhr sich nervös durch die Haare, als Louis die Augenbrauen hüpfen ließ. „Wir haben uns nur ein bisschen gesorgt, weil du… seit Rumänien ein bisschen… na ja…“

„Anders bist“, fügte Fred hinzu.

„Ja, natürlich. Immerhin hab ich mich an meinem Onkel vergangen“, sagte Louis kalt.

„Das hält er uns jetzt ewig vor, Jane“, murmelte Fred mit roten Wangen, die noch eine Spur dunkler wurden, als Louis nickte.

„Außerdem bin ich nicht anders. Keine Ahnung was ihr habt“, meinte Louis kopfschüttelnd.

„Na ja, ein bisschen schon“, sagte James und räusperte sich. „Aber das liegt anscheinend nicht an… Gut, wir hätten uns ja denken können, dass du sowas nicht mit dir machen lässt. Geschweige denn so ein krankes Zeug abziehst wie Al und Rose. Ich meine, ist voll offensichtlich, dass da was geht. Dabei sind sie Cousins. Voll krank. Glaubt ihr, ich muss aufs Klo, wenn ich jetzt noch einen Kürbissaft trinke? Harry lässt mich bestimmt gehen. Äh…“ Sein verzweifelter Versuch das Thema zu wechseln machte Louis wohl irgendwie sauer, weil er sich wortlos seine Tasche schnappte und schneller verschwand als Scorpius eben.

Fred schaute ihm verwirrt nach, wobei James sich wieder auf die Decke fixierte, wo jetzt dunkle Wolken aufzogen. „Vielleicht hat Onkel Charlie doch…“ Fred hob abwehrend die Hand, als James ihm einen bösen Blick schenkte. „Na ja, aber er reagiert ja schon ziemlich empfindlich…“

„Ah!“ James schnippte mit den Fingern. „Ich weiß es. Wenn er die Ferien bei Daddy Draco und dessen Lover verbringt, dann schauen wir bei Onkel Charlie vorbei, nachdem wir Louis vorher unauffällig dazu gebracht haben uns Veritaserum zu brauen. So finden wir alles heraus!“

„Hm…“, machte Fred und es gab niemanden auf der Welt, der mit einem billigen „Hm“ enthusiastisch klingen konnte.

„Was?“, knurrte James.

„Na ja…“ Fred zuckte mit den Schultern. „Ich frage mich nur, wie du das alles schaffen willst. Die UTZe kommen bald, dein Freund hat demnächst Geburtstag, Finbar Quigley kommt zum Spiel und wie bei Merlins Bart willst du Louis Weasley dazu kriegen, dass er dir Veritaserum braut, ohne dass er fragt wofür?“

James räusperte sich. „Die Antwort auf all deine Fragen lautet… Sex!“

Fred starrte ihn aus großen Augen an. „Ich versteh schon. Ich frag nicht mehr nach.“


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: The World of Ice & Fire: The Untold History of Westeros and the Game of Thrones
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Erst fanden wir das ein bisschen peinlich, aber Daniel hat es mir wirklich leicht gemacht, und dann ist es bestens gelaufen. Mir hat es richtig Spaß gemacht … denn Daniel küsst sehr gut.
Katie Leung über ihren Filmkuss mit Daniel Radcliffe