Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Accidentally - Déjà-Vu

von Dr. S

„Ich bin dann mal weg“, murmelte Fred in der sicheren Annahme, dass es eh niemand hören und nachfragen würde. Allerdings war es vielleicht ein bisschen einfältig zu glauben, seine Familie würde nicht merken, wenn er den Kamin im Wohnzimmer benutzen wollte. So kam er gerade mal dazu eine Hand Flohpulver zu nehmen, als ein Räuspern ihn auch schon herumfahren ließ.

George hatte den Abendpropheten gesenkt, sich gedreht und schaute über die Rückenlehne seines Sessels, hob erwartungsvoll die Augenbrauen, sagte aber keinen Ton. Fred verharrte ebenfalls stumm in seiner Position, linste aber kurz zu seiner Mutter und Schwester, die den Couchtisch benutzten um Magicoly zu spielen. Angelina verdrehte kurz die Augen und nickte Fred lächelnd zu, worauf der sich grinsend dem Kamin zuwandte, aber sein Vater räusperte sich erneut.

„Frederick Arthur Weasley.“ Igitt, die Macht des vollen Namens.

Sich zwischen seinen Schultern duckend drehte Fred sich wieder herum und hauchte ein kaum hörbares „Hm?“, worauf sein Vater die Augen leicht verengte.

„Wo genau willst du hin?“, fragte George desinteressiert.

Fred ließ das Flohpulver langsam wieder zurück in die Schale auf dem Kamin rieseln. „Zu Jane… äh, James, Sir.“

„Ein Tag in der Woche ist scheinbar zu viel verlangt“, sagte George kühl. „Moment… Ein Tag jedes halbe Jahr ist dir zu viel? Interessiert dich deine Familie überhaupt noch, Frederick?“

„George, lass den Jungen doch“, sagte Angelina schlichtend, aber George knallte deswegen demonstrativ seine Zeitung auf Roxannes Spielgalleonen-Haufen, was sie entrüstet die Arme vor der Brust verschränken ließ.

„Ich lasse den Jungen viel zu viel machen und er weiß das gar nicht zu schätzen“, meckerte George herum, aber anstatt, dass Fred das nicht beachtete, ließ es ihn beschämt mit dem Fuß scharren. „Ich nehme mir extra frei und er verschwindet zu irgendeinem Mädchen?“

„Zu James“, korrigierte Fred und räusperte sich. „Sir…“

„Jetzt lüg mich nicht auch noch an, Frederick!“ Georges Ton wurde sogar noch ein Bisschen schärfer und durchschnitt die dicke Luft in perfekte Scheiben. „Du hast klar und deutlich ‚Jane‘ gesagt. Schieb James nicht als Ausrede vor, wenn du anderen Menschen deine Zunge in den Hals stecken willst.“

„Ähm…“ Fred zuckte mit den Schultern. „Okay?“

Angelina gluckste, als George mit großen Augen blinzelte. „George, das ist nur ein Spitzname für James. Lass den Jungen gehen. Wir haben doch schon den ganzen Tag sinnloses Zeug gemacht. Das reicht bis Ostern.“

„Sinnlos? Ah, wenn du das so siehst, dann brauchen wir wahrscheinlich gar keinen Familientag mehr“, schnaubte George und schüttelte missbilligend den Kopf.

„Wenn du etwas weniger arbeiten würdest, dann bräuchten wir sowas wirklich nicht“, gab Angelina immer noch recht heiter zurück, während die Laune ihres Mannes wiedermal den Tiefpunkt erreicht hatte.

„Solange ich dir diese teuren Kleider finanziere solltest du dich nicht über meine Arbeitszeiten beschweren“, presste er angesäuert hervor. „Ich führe ein verdammt erfolgreiches Unternehmen und das erfordert eben eine Menge Zeit. Zehn Filialen in England, Wales, Schottland und Irland ermöglichen euch ein angenehmes Leben und alles was ich dafür erwarte ist ein Tag pro Woche in den Ferien, den ich mit meiner Familie verbringen kann. Ein bisschen mehr Dankbarkeit, meine Liebe.“

Angelina gluckste. „Komm mir nicht wieder so“, sagte sie, abwehrend die Hände hebend. „Ich wäre nun wirklich die Letzte, die sich beschweren würde, wenn wir weniger Geld, dafür aber mehr Zeit füreinander hätten!“.

„Das sagst du jetzt, aber sobald du dich zwischen Fast-Food und Schicki-Micki-Restaurant entscheiden musst, dann ist es wieder wunderbar, dass wir ein paar Galleonen mehr im Verlies haben“, blaffte George ungehalten.

„Oh, Merlins Bart!“, fuhr Roxanne dazwischen, sprang auf und düste davon, nur um kurz darauf noch einmal ins Wohnzimmer zu rennen. „Das es immer so enden muss, wenn wir Magicoly spielen!“, fauchte sie, zückte den Zauberstab und zielte auf das Spiel.

George hob mahnend den Zeigefinger. „Benutze das Ding und ich melde dich beim Ministerium, Liebes“, drohte er, lieferte sich einen kurzen Starrwettkampf mit seiner Tochter und ließ sie dann schnaubend davonrennen. Fred öffnete den Mund, wurde aber von einem lauten Türknallen unterbrochen und sagte dann lieber nichts.

„Es liegt nicht am Magicoly“, murmelte George leicht schmollend und machte sich daran das Spiel zusammenzuräumen.

Angelina seufzte. „Natürlich nicht“, sagte sie und tätschelte Georges Hand, drehte sich dann Fred zu. Sie gab ihm ein Zeichen und Fred hatte sich schneller ins Kaminfeuer geworfen, als ohne rußgeschwärzte Wangen davonkommen zu können.

In Godric’s Hollow angekommen fand er sich erstmal einem schlafenden Harry Potter gegenüber, der es sich auf der Couch bequem gemacht hatte. Ein Bein und ein Arm baumelten ziemlich leblos herunter und der Abendprophet verdeckte sein Gesicht vollkommen. Fred hoffte einfach mal, dass die schnarchenden Geräusche genug waren, damit Harry wirklich noch am Leben war, so ruhig wie er atmete schien das nämlich eher nicht der Fall zu sein.

„Hi“, sagte er im Vorbeigehen und machte sich auf den Weg durch das Haus, die Treppe nach oben in den ersten Stock. Albus‘ Zimmertür stand offen und Fred lugte hinein, konnte aber nur grüßend die Hand heben und Rose zu lächeln, bevor er fast das weißgestrichene Holz vor die Nase geknallt bekam. Sehr freundlicher Empfang.

Er drehte sich herum, fixierte Lilys geschlossene Tür und schüttelte den Kopf, machte sich lieber auf den Weg zu James‘ Zimmer am Ende des Ganges. Er klopfte, wartete und klopfte wieder, als er keine Antwort bekam. Vorsichtig schob er schließlich die Tür auf, fand sich aber nur mit der gewohnten Unordnung konfrontiert. James hatte sich nicht unter seinem Bett versteckt und auch nicht im Wandschrank, was verdammt schade war, weil es James normalerweise schrecklich wurmte, wenn er Fred erschrecken wollte, das aber nicht hinbekam. Fred hatte eine merkwürdig lange Zeit nichts von seinem Cousin gehört und wollte eigentlich nur nochmal kurz vorbeischauen, bevor die Ferien vorbeiwaren, was gleichzusetzen war mit einer Potter-Malfoy-Knutschorgie, also im Grunde keine Zeit für Fred.

Gut, also würde er Albus fragen müssen, wo James war und… Nein, vielleicht tat er das lieber nicht. Albus schien nämlich keine gute Laune zu haben. Fred blieb also nichts anderes übrig als an Lilys Tür zu klopfen, aber auch hier bekam er keine Antwort und Harry wollte er nicht wecken. Tief durchatmend schob er die Tür auf und sofort drang die laute Musik, von einem Stillezauber vom Rest des Hauses geschützt, an seine Ohren, die knallrot wurden, als er Lily halbnackt durch die Gegend hopsen sah.

Sich eine Hand schützend vor die Augen haltend war er doch irgendwo froh, dass seine Cousine mit vierzehn Jahren ihre Unterwäsche noch nicht perfekt präsentieren konnte. Trotzdem räusperte er sich, anstatt dieser Peinlichkeit lieber aus dem Weg zu gehen, und erntete dafür einen hohen Schrei.

„Fred!“ Ein Kissen traf ihn am Kopf und ließ ihn zurücktaumeln, bevor er einen Blick wagte. Lily hatte sich ihre Decke umgewickelt und stoppte die grässliche Musik zum Glück, nicht dass das irgendwas an dem überdeutlichen Fanatismus ändern würde. Überall Poster von Ray Cauldwell, Shooting-Star und Mädchenschlafsaal-Thema Nummer eins, besonders in der Generation von zwölf bis sechzehn…

„Sorry“, murmelte Fred und steckte betont locker die Hände in die Hosentaschen. „Ähm, haste Jane, äh, James gesehen, Lily? Ich wollt ihn besuchen gehen, aber… na ja…“

Lily verdrehte die Augen. „Ich zeig dir, wo er ist“, sagte sie. „Dreh dich um. Ich zieh mir was an, wollte eigentlich gleich ins Bett, aber na ja… Warum fragst du nicht Al?“

Fred drehte sich langsam um und versuchte dem strahlenden Lächeln von Ray zu widerstehen, was den aber nicht zu kümmern schien. „Albus will anscheinend nicht gestört werden.“

„Na ja, Rose ist da“, sagte Lily, als würde das alles erklären. Fred versuchte sich von den raschelnden Geräuschen hinter ihm nicht nervös machen zu lassen, aber seine Ohren wurden schon wieder so warm. „Und Dad schläft bestimmt immer noch, hm?“ Fred nickte stumm, was Lily anscheinend sah. „James bläst Trübsal. Scheint dass er sich mit Malfoy gezofft hat. Seit Tagen liegt er wie tot in seinem Bett, anstatt seine Ferien zu genießen.“

„Oh, dann bin ich vielleicht doch keine gute Gesellschaft“, murmelte Fred, ließ sich aber am Handgelenk fassen und wieder auf den Flur ziehen.

„Doch“, sagte Lily breit grinsend. „James braucht jetzt Zuspruch und den kriegt er weder von Al noch von mir. Und erst Recht nicht von Rose.“ Sie verdrehte die tiefbraunen Augen und gluckste, als Fred sie anlächelte. „Du hast da noch überall Dreck. Wieso apparierst du nicht?“ Sie zwang ihn stehenzubleiben und wischte ihm so kräftig übers Gesicht, dass Fred Angst hatte sein Haut zu verlieren, aber anscheinend war es eine sehr widerspenstige Schmutzschicht.

„Bin nicht gut drin“, murmelte Fred. „Muss die Prüfung dieses Jahr nochmal machen. Voll peinlich…“

„Ach, Quatsch“, winkte Lily ab, fasste ihn schon wieder an der Hand und zog ihn bestimmend die Treppe herunter. „Onkel Ron hat sie doch auch fast nicht geschafft, oder so. Hat er jedenfalls Rose die ganze Zeit auf die Nase gebunden, und das ihre Mutter es ja so gut hinbekommen hätte und sie deswegen bestimmt auch und hach, dann hat er wieder fast zu weinen angefangen, wetten?“

Fred zuckte mit den Schultern. „Bisschen spät zum Wetten“, sagte er und deutete auf Harry, der immer noch selig schlummerte – oder tot war, wer wusste das schon. „Bisschen früh zum Schlafen.“

Lily kicherte, warum auch immer… „Schlaf ist wichtig für Körper und Geist, sagt Dad. Außerdem hätte er davon in seinem Leben ja viel zu wenig bekommen“, meinte sie, ließ Fred los und schnappte sich Mantel und Schal von der Garderobe, presste Fred einfach mal Albus‘ Sachen in die Hände, wofür der ihn sicher umbringen würde. „Als ob man das aufholen könnte. Ich sage ja immer, Schlaf sei Zeitverschwendung. Haben ja nur ein Leben. Sollten wir nicht mit schlafen verschwenden. So.“ Sie öffnete die Tür und ließ Fred den Vortritt.

„Wo ist James denn?“, fragte er und schaute sich in dem schneebedeckten Dörfchen um, das ein bisschen aussah, als wäre es mit Zuckerguss übergossen worden. Diese friedliche Idylle stand im krassen Kontrast zu der Stadtwohnung wo er sein Dasein fristen musste.

„Er schaukelt“, gluckste Lily, fasste wieder Freds Handgelenk – oh, nein… diesmal fasste sie seine Hand! Als ob er noch acht Jahre alt wäre… – und schleppte ihn wieder durch die Gegend, an Häusern vorbei, in deren Fenstern noch die Weihnachtsdeko hing, die man bei ihm in der Nähe schon längst entfernt hatte. „Das hat er seit… zehn Jahren nicht mehr gemacht. Malfoy muss ihm wirklich das Herz gebrochen haben. Dabei kann man sich das bei ihm gar nicht vorstellen.“

„Bei Malfoy oder dass jemand James‘ Herz brechen kann?“ Fred grinste, als Lily die Augen verdrehte.

„Wahrscheinlich beides“, sagte sie und winkte ab. „James in schwul hätte mich eh gewundert. Das würde ich eher Louis zutrauen.“

„Hab James gesagt, dass er Lou sowas lieber nicht zutrauen sollte. Wahrscheinlich hat er aber nicht auf mich gehört und Malfoy wieder eine Szene gemacht. Dein Bruder ist verdammt eifersüchtig“, murmelte Fred, den Blick zu Lily vermeidend und sich lieber auf den Weg konzentrierend. „Moment… Du traust mir nicht zu schwul zu sein?“

Lily gluckste schon wieder und klopfte Fred gegens Schulterblatt. „Da sitzt er. Ich lauf nochmal schnell zum Bäcker. Vielleicht sehen wir uns gleich noch.“ Mit einem strahlenden Lächeln winkte sie und hüpfte regelrecht davon, was Fred seufzen ließ.

Langsam wandte er sich dem tristen Anblick zu, den der Bruder ihm bot. Mit seinem schwarzen Mantel, den er eigentlich nie trug, hob James sich kontrastreich von der schneebedeckten Landschaft ab, während die schwarzen Haare aber mit dicken Flocken bedeckt waren. Den Kopf ließ er hängen, die Beine über den Boden schlurfen und seine vor Kälte geröteten Finger hatten sich um die eisernen Ketten der Schaukel gekrallt. Er bemerkte Fred auch gar nicht, als der näherkam, oder er tat nur so.

„Hey, Alter…“ Fred stupste ihn in den Nacken, aber James zeigte keine Reaktion. „Jane, bist du noch da?“ Wieder keine Antwort, aber Fred entschied sich dafür nicht aufzugeben und setzte sich auf die noch freie Schaukel neben James. „Haste dich mit Malfoy gestritten?“

James‘ Kopf hob sich langsam und er wandte sich Fred zu, starrte ihn aus rotunterlaufenen Augen an. „Ich weiß ganz genau, was passiert ist“, presste er heiser hervor und wirkte leicht paranoid, wie er vor und zurückschaukelte, dabei einen Blick zeigend, als würde er gleich einen Mord begehen. „Louis war’s.“ Fred verdrehte nur innerlich die Augen und kam auch gar nicht zu einer Antwort. „Scorpius hat die ganze Zeit nur von ihm geredet, wollte mich nicht anfassen und hat doch nur auf die Gelegenheit gewartet, dass ich irgendwas falsch mache, damit er mich rauswerfen kann. Jetzt vögeln die sich die Birne raus, während ich hier mit dir sitzen muss.“

„Danke“, sagte Fred und seufzte auf.

„Die vögeln“, wimmerte James und ließ den Kopf wieder hängen. „Die ficken, bis das Bett kaputt geht und wechseln dann einfach in ein anderes dieser millionen Zimmer. Das Schlimmste: Malfoy Senior wird diabolisch lachend dabei stehen.“

„Klingt pervers“, murmelte Fred, aber James schien ihn gar nicht zu hören.

„Der hat mich nie gemocht, weil ich ihn nicht mit meinem Veela-Charme verzaubern kann. Und der hatte doch was mit Onkel Bill, natürlich kann der Louis nicht widerstehen und nimmt Scorpius den Kuchen weg. Dann leidet der Kleine… weil er seinen Vater und den miesesten Bastard der Welt beim Vögeln erwischen wird.“ James legte den Kopf in den Nacken und befreite seine Haare so von den Schneeflocken. „Oder Louis kriegt ein Malfoy-Sandwich! Wieso?“

Fred lauschte eigentlich lieber dem Quietschen der Schaukel, anstatt James‘ Selbstmitleid. Er wusste auch einfach nicht, was er sagen sollte. Oft genug hatte er James erzählt, dass er nicht eifersüchtig sein musste, und Wiederholungen waren nicht wirklich sein Ding. Damit er wenigstens eine Ausrede hatte, um sich rauszuhalten, stopfte er sich einen Streifen Kaugummi in den Mund und versuchte sich darauf zu konzentrieren eine Lösung zu finden, während James ihm merkwürdig detaillierte Beschreibungen eines Malfoy-Sandwiches gab, bei dem Scorpius‘ Mutter – die James anscheinend nicht sehr sympathisch fand – sicher auch mitmachen wollte.

„Hast du… ihm mal gesagt, dass du verliebt bist?“, fragte Fred und schien James damit irgendwas in den Mund gestopft zu haben, denn er hörte abrupt auf vor sich hin zu murmeln. „Du… bist doch verliebt, oder Jane? Also, du liebst Malfoy? Oder warum knutschst du sonst mit ihm?“

„Wir knutschen ja nicht!“, begehrte James auf. „Zumindest… Na ja, wir haben kein Dauerknutschen gemacht. Wollte er ja nie… Ist immer gleich weggezuckt… Hat lieber an Louis gedacht…“

„Und ich dachte, Kerle streiten sich immer nur um Frauen“, murmelte Fred, bekam ein fragendes Geräusch zu hören, schüttelte aber nur den Kopf. „Lou will doch gar nichts von Malfoy.“

„Wollte er wohl… äh, ich meine, natürlich hatte er Gefühle für ihn! Er hat doch lauthals rumgeträllert, dass er ihn in sein Bett bekommen wollte“, grummelte James.

„Hat er doch“, sagte Fred schulterzuckend. „Also…“ James starrte ihn an, als wolle er ihn gleich mit bloßen Händen umbringen. „Malfoy hat doch bei uns geschlafen. In Louis‘ Bett. Also…“ Er seufzte auf. „Ist Malfoy wirklich so sauer auf dich?“

„Ich glaub, es ist vorbei…“, murmelte James und senkte den Blick wieder, versteckte sich hinter schwarzen Haarsträhnen um seinen deprimierten Gesichtsausdruck zu verbergen. „Er will mich nicht mehr sehen… Nur weil ich mal nachschauen wollt, ob was auf’m Dachboden ist.“

„War was auf’m Dachboden?“, fragte Fred nach.

James zuckte mit den Schultern. „Konnt nicht wirklich lange schauen“, sagte er und seufzte schwer auf. „Hab ein leeres, uraltes Tagebuch gefunden und ein paar Fotos. Das war’s nicht wert… Scorpius… Scorpius denkt, dass ich ihn wieder nur verarschen will… wollte…“ So wie er sich eine Hand gegen die Augenpartie presste wirkte James fast als würde er weinen, was aber gar nicht zu ihm passen wollte. James weinte nicht mal, wenn sein Crup von einem fliegenden Motorrad überfahren wurde. „Bestimmt interpretiert er es auch noch falsch, dass ich so ein Versager im Bett bin! Das konnte ja nur halbherzig gemeint sein…“

Fred verdrehte die Augen. Nicht das schon wieder…

„Aber das ist auch nicht so einfach mit nem Jungen“, schniefte James. Moment. Er schniefte? Fred wagte einen vorsichtigen Blick und wollte am liebsten weglaufen, als James sich hastig über die Augen wischte. „Ich hab das ja auch vorher noch nie gemacht. Was erwartet er denn? Sag doch auch mal was, Fred!“

„Was denn?!“ Abwehrend die Hände hebend versuchte Fred dem ärgerlichen Blick standzuhalten, aber unwohl fühlte er sich trotzdem.

„Ich will meinen Scorpius wieder…“, murmelte James deprimiert und schien jetzt doch kein Interesse mehr an unnützem Gelaber von Fred Weasley zu haben.

„Dann geh doch zu ihm und sag einfach… die Wahrheit!“ Fred strahlte, als James ihn ansah. „Die Wahrheit ist immer gut.“

„Jaah…“ James schnaubte und wandte sich wieder ab, zog es vor ein paar nasse Tröpfchen auf dem Schnee zu verteilen, als er auf den Boden starrte. „Sag ich ihm einfach, dass sein Vater meinen Onkel vögelt, ne? Das bricht ihm auch überhaupt nicht das Herz…“

„Na, die vögeln ja nicht mehr“, meinte Fred schulterzuckend.

James schnaubte schon wieder und stieß ein kleines Atemwölkchen hinterher, als er sich zu Fred drehte. „Ist mir doch jetzt egal…“ Damit ließ er den Kopf wieder hängen. Anscheinend war der… besonders schwer heute. „Ich… Ich lie–“

„Buh!“ Von hinten warf sich Lily um James‘ Hals und riss ihn so fast von der Schaukel. „Schau mal. Ich hab dir Baumkuchen mitgebracht!“ Sie hielt ihm ebendiesen vor die Nase und strahlte, was James mehr schlecht als recht erwiderte. „Du magst doch noch Baumkuchen?“ Sie klimperte mit den langen Wimpern, bis James schließlich nickte, dabei aber immer noch mehr als deprimiert wirkte. Seufzend drehte sie den Kopf und warf Fred eine Tüte zu. „Schokobrötchen?“

Fred griff natürlich gerne zu, schluckte aber erstmal seinen Kaugummi runter und sprach dann zu Lilys Missfallen auch noch mit vollem Mund. „Was war’n das für ein Tagebuch?“, schmatzte er bei dem Versuch James abzulenken.

„Hab’s mitgehen lassen“, murmelte James, bevor er unter empörtem Blick von Lily in den Kuchen biss.

„Du hast Malfoy beklaut?! Kein Wunder, dass er sauer ist!“, fauchte sie ihn entsetzt an, aber James verdrehte nur die Augen, zeigte erst wieder Emotion, als Lily ihm den Kuchen wegnahm. „Den hast du nicht verdient.“

„Ey, es war Zufall, dass ich es eingesteckt hab“, murrte er und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust. „Dafür hat er ja noch meine Jacke. Es war also ein Tausch.“

„Ach, deswegen trägst du dieses Ding“, sagte Fred und deutete auf James‘ Mantel. „Hab mich schon gewundert…“

„Grässlich, ne?“ James schaute abfällig an sich herunter. „Ich seh aus, wie einer dieser versnobten Reinblüter aus dem ersten Krieg. Und apropos! Dieses verfickte Tagebuch scheint auch noch genauso alt zu sein! Wann war der erste Krieg?“

Fred zuckte mit den Schultern. „Woher soll ich das wissen? 1900? 1800? Ich weiß, dass das Dunkle Jahr 2000 war!“, rief er enthusiastisch aus, erntete dafür aber nur amüsierte Blicke, sogar von James, also wenigstens etwas.

„Das war 1997 bis 1998, und ja, das sollte man schon wissen“, sagte Lily und schüttelte den schwarzen Haarschopf, bevor sie an dem Kuchen knabberte, dem James einen sehnsüchtigen Blick zuwarf. „James, wieso klaust du ein Tagebuch, das höchstwahrscheinlich Malfoys Urgroßvater gehört hat?“

„Ich wollte es ja nicht klauen!“, begehrte James auf und stieß erneut eine schwere Atemwolke aus. „Vor allem steht ja gar nichts drin! Da ist nur so ein fettes Loch, bestimmt von einem melodramatischen Malfoy verursacht…“ James übertönte Freds Glucksen mit seinem Schnauben. „Die sind schrecklich melodramatisch. Wirklich… Erinnerst du dich an Malfoy Senior, Fred? Der hat gleich das Klo auseinander genommen, nur weil Onkel Bill in der Nähe war.“

„Hm?“ Lily runzelte die Stirn und piekte James in die Schulter, worauf der aber keine Miene verzog. „Wovon redet ihr?“

„Das ist nichts für kleine Mädchen“, brummte James, richtete sich auf und winkte Fred hinter sich her, einfach ignorierend, dass Lily weitaus schneller und auch interessierter war.

„Ich bin nicht klein“, beschwerte Lily sich, zog dafür demonstrativ Fred neben sich, hakte sich bei ihm ein und maß den kaum merklichen Größenunterschied zwischen ihnen. „Wir sind fast gleich groß.“

James verdrehte erst die Augen, bevor er sich eine Hand gegen die Stirn presste. „Fred ist das schlechteste Beispiel, das du bringen konntest. Außerdem ist das privat, Lily. Das geht dich nichts an.“

„Uns eigentlich auch nichts“, machte ihn Fred auf die Tatsache aufmerksam, dass diese Angelegenheit ausgerechnet sie beide am wenigsten zu interessieren hatte.

„Wenn wir so ein Teil aber schon mal haben…“ James zuckte mit den Schultern.

„Dann können wir es… entstauben?“ Fred hatte wirklich nicht den blassesten Schimmer, was James mit einem uralten, leeren Buch anfangen wollte.

„Vielleicht ist das Geschriebene ja nur durch einen Zauber verborgen!“, warf Lily ein, zwickte dabei Freds Arm vor Enthusiasmus. Diese Potters und ihre nie enden wollende Neugier…

James blinzelte, als wäre ihm gerade ein Licht aufgegangen. „Das geht dich – wie gesagt – nichts an, Lily“, wiederholte er in seinem großen Bruder Tonfall. Lily wollte protestieren, aber James laberte ihr absichtlich dazwischen: „Schläft Harry noch?“ Sie hatten die Haustür der Potters erreicht und James schien zu überlegen, ob er rücksichtsvoll sein oder lieber sturmklingeln sollte.

Fred nickte hastig, worauf James ein verstehendes Geräusch von sich gab, aber immer noch keine Entscheidung getroffen hatte. Lily wurde das schließlich zu bunt. Sie öffnete die Tür, zog Fred zielstrebig hinter sich her und achtete gar nicht auf James, der auch erst eine gefühlte Ewigkeit später in sein Zimmer marschierte.

„Raus“, murmelte er und deutete auf Lily, die sich auf sein Bett geschmissen hatte, wofür sie erstmal einen Haufen Klamotten auf den Boden hatte werfen müssen. Fred wurde auf die Bettkante verbannt und auch gleich wieder draufgeschubst, als er sich erheben und das Zimmer verlassen wollte, so wie James es verlangt hatte.

„Zeig mir die Antiquität“, verlangte Lily.

Schnaubend bückte James sich, schob ein paar Pullis auseinander und holte ein schwarzes Lederbuch hervor, in dessen Mitte wirklich ein enormes Loch prangte. Kurzerhand warf er es Lily zu und schaute sich um, kratzte sich am Kopf, bevor er lustlos begann aufzuräumen. Fred lehnte sich etwas vor und sah zu, wie Lily die vergilbten Seiten durchblätterte.

„Nach hinten hin wird das Loch kleiner… Als hätte jemand durchgestochen“, murmelte sie und hielt es Fred unter die Nase, worauf der überrascht zurückwich.

James schnaubte erneut. „Melodramatischer Malfoy, sag ich doch. Sein Tagebuch hat ausgeplaudert, dass er ne kleine Schwuchtel ist und weil er sich grad nicht vom Astronomieturm stürzen konnte, hat er versucht es umzubringen.“

„Du bist echt krank, James… Knutschen mit Malfoy ist okay, aber dass er schwul ist natürlich nicht“, meinte Lily kopfschüttelnd, schaute sich suchend um und fand James‘ Zauberstab auf dessen Nachttisch, ‚borgte‘ ihn sich einfach mal.

„Ich meinte ja nicht den Malfoy“, brummte James, während er übertrieben demotiviert seine Klamotten in den Schrank stopfte. „Aber das geht dich nichts an.“

„Reparo.“

James drehte sich verwirrt um. „Bitte was?“

„Ich wollte das Loch flicken“, gab Lily süßlich zurück.

„Du bist minderjährig. Du darfst nicht zaubern, Nervensäge“, schnaubte James und schnappte sich seinen Zauberstab, interessierte sich aber nicht für das Buch, dessen Einband immer noch kaputt war.

„Ich hab dich auch nie verpetzt, sonst wärst du schon tausendmal aus Hogwarts geflogen“, schmollte Lily und stupste Fred an, bekam aber keine Unterstützung, was sie noch mehr schmollen ließ. „Mach’s doch mal heile, James!“

„Es geht nicht heile, du hirnloses Monster.“ James schnaubte erneut. „Jetzt raus hier.“

Lily ignorierte ihn einfach und strahlte Fred an. „Wahrscheinlich ist es verflucht. Al meint doch ständig, dass die Malfoys so auf Schwarze Magie stehen.“

„Al ist eine paranoide Nervensäge, aber wenigstens hat er im Gegensatz zu dir ein Hirn“, murmelte James vor sich hin. „Fred, sag doch auch mal was.“

„Was denn?!“ Wiedermal abwehrend die Hände hebend rutschte Fred zur Seite. „Ja, ähm… Da stand nichts mit Malfoy drin, sondern… ähm…“

„T. M. könnte aber Malfoy sein, also gehört es Malfoy, basta.“ James legte sich das Buch auf den Kopf, drehte sich herum und starrte in den Spiegel in seinem Schrank, worauf sein Abbild schmeichelnd einen Daumen hob.

„T. M. kann auch Trademark sein.“ Erschrocken fuhr James herum und das Buch plumpste von seinem Kopf. „Hey, Fred“, grüßte Harry, während er sich bückte, um es aufzuheben, aber James kickte es schnell zur Seite.

„Tagchen“, murmelte Fred, wurde aber schon wieder längst ignoriert, als Harry dem Buch hinterher kroch und James es fortwährend mit dem Fuß aus seiner Richtung schob.

„Harry, es ist unhöflich ohne zu klopfen reinzukommen“, schnaubte er dabei.

Harry gluckste amüsiert. „Schreibst du Tagebuch, James? Ist das nicht eher was für Lily?“ Er warf seiner Tochter einen kurzen Blick zu, was James ebenfalls zur Seite schauen ließ. Das nutzte Harry aus und mit einer unglaublichen Geschwindigkeit schnappte er sich das Buch, klappte es neugierig auf, während er sich aufrichtete.

„Harry!“, beschwerte James sich, aber sein Vater reagierte nicht, sondern wurde kreidebleich. „Gib es mir wieder!“

Harry machte einen Schritt zur Seite, als James nach dem Buch griff. „Wo hast du das her, James?“, fragte er ernst.

James verdrehte die Augen. „Das geht dich nichts an! Merlin, du bist wie deine Kinder, Alter!“ Damit versuchte er nochmal an das Buch zu kommen, aber Harry presste eine Hand gegen seine Brust und hielt ihn auf Abstand. Fred beobachtete das verwundert, aber noch mehr wunderte ihn die Hand, die ihm auf die Schulter klopfte. Manchmal war Lily genauso merkwürdig wie ihre Brüder… „Harry, verdammt! Das gehört mir!“

„Sicher nicht.“ Mit einer schnellen Handbewegung demonstrierte Harry die erste Seite des Buches. „Das ist Eigentum von Tom Riddle.“

„Öh…“ James hob die Augenbrauen. „Und?“

„Wehe dir, James, wehe dir, wenn es so in deine Hände gekommen ist, wie ich vermute.“ Harry schien wirklich angespannt zu sein, weshalb James ihm wohl auch keine Antwort gab. „Das wäre ein grässliches Déjà-Vu.“


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich war neulich bei Topshop und eine Frau, die dort arbeitete sagte zu mir: 'Witzig, du siehst genauso aus wie das Mädchen, das Hermine spielt!' - 'Äh ja, weil ich es bin.' - 'Bitte? Was? Wie bitte!?'
Emma Watson