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Accidentally - Väter und Söhne

von Dr. S

Jedesmal wenn er auf die verdammte Karte schaute, sah er genau die beiden Punkte beieinander, die er am weitesten von einander entfernt haben wollte. James hasste den Moment, wenn er in den Schlafsaal ging und das Pergament auf seinem Bett liegen sah, als würde es auf ihn warten – als würde es ihn dazu auffordern wieder nachzusehen. Wahrscheinlich wurde er leicht paranoid, aber andererseits war es doch nicht normal, dass er Scorpius immer bei Louis sah, sobald er nicht mehr in der Nähe war. Er konnte aber auch nicht vierundzwanzig Stunden am Tag an ihm kleben, nur damit Louis sich fernhielt. Immerhin hatte er auch schulische Verpflichtungen – vor allem Quidditch.

Trotzdem blieb ihm ja wohl kaum etwas anderes übrig, als jedesmal wieder seinen Schlafsaal zu verlassen und sich auf die Suche nach den beiden zu begeben. Meistens gefiel ihm nicht was er sah, meistens war es aber wenigstens unschuldig. Heute ganz bestimmt nicht. Heute wollte James sich die Augen auskratzen, als er um die Ecke in den einsamen Korridor bog und Louis‘ Hand auf Scorpius‘ Knie liegen sah. Beide auf einer Fensterbank sitzend, im Hintergrund das grässlich romantische Sternenmeer, das auch noch dazu beitrug die beiden blonden Haarschöpfe wunderbar zu erleuchten, während James einfach ignoriert wurde und aus dem Dunkeln mit anhören musste, was ihm das Herz brach.

„Ich hasse ihn, weil er dich mir weggenommen hat…“

Er wusste nicht genau, ob es so wehtat, weil es die Wahrheit war, oder wegen der deutlich hörbaren Antipathie.

„Er hat dich auch gar nicht verdient.“ Louis wusste natürlich ganz genau, wie er seine Hand nach oben schieben musste, damit Scorpius nicht sofort zurückzuckte, wusste wie er sich vorlehnen musste, damit Scorpius sich einen Kuss zu wünschen schien.

James‘ Herz bröckelte Stück für Stück vor sich hin, als er einen viel sanfteren Kuss als damals in der Bibliothek zu sehen bekam – und der hatte seine Laune schon auf den Tiefpunkt rutschen lassen. Jetzt aber zusehen zu müssen, wie sein bester Freund seinen Scorpius die Zunge in den Hals steckte, ließ ihn nicht unbedingt wütend werden, sondern irgendwie… leer. Er wollte sich gerne auf den Boden setzen und sterben. Vor allem, weil Louis ja Recht hatte. Er hatte Scorpius nicht verdient. Ständig machte er alles falsch und hatte keine Ahnung, wie er das wieder richten konnte, was auch der Grund war, warum Scorpius eigentlich kein Bedürfnis verspürte James seinen Eltern vorzustellen…

„Ich liebe dich.“ Aus Louis‘ Mund hörte sich das absolut merkwürdig an. „Er würde dir das nie sagen. Er kann das gar nicht sagen… oder James? Er kann nichts sagen, oder?“

„Hä?“ James blinzelte perplex, schaute sich um und wäre fast vom Sitz gefallen, als der Zug eine plötzliche Kurve vor.

„Hast du geschlafen?“ Louis hockte ihm gegenüber auf den Knien auf der Sitzbank und beschäftigte sich damit Marshmallows in Freds Mund zu stopfen, in den aber absolut nichts mehr reinpasste.

James beobachtete das einen Moment mit großen Augen und schüttelte verwirrt den Kopf, als Fred ein paar dumpfe Geräusche von sich gab.

„Siehst du! Ich hab doch gesagt, dass er nichts sagen kann“, grinste Louis und versuchte ein weiteres Marshmallow zwischen Freds Zähne zu bekommen, was in ziemliche Fingerarbeit ausartete.

„Doch!“, brachte Fred schwer verständlich raus. „Eina gehd noch! Du esch, Lou!“

Prustend legte Louis den Kopf in den Nacken und wartete wohl darauf, dass James mit einstimmte, aber der machte keine Anstalten überhaupt irgendeinen Ausdruck in sein Gesicht zu lassen. „James, ma chère, alles in Ordnung?“

„Hör mit dem scheiß ma chère auf“, zischte James, packte Louis am Oberarm und zerrte ihn hoch, warf ihn kurzerhand aus dem Abteil. „Ich muss mal kurz mit Fred reden. Du wartest hier.“ Er wollte die Tür zu machen, hielt aber inne und schaute in Louis‘ verdatterte Augen. „Nein, du gehst irgendwohin und beschäftigst dich, verstanden?“

„James, ich –“

James knallte die Tür zu und setzte sich auf den Platz, den Louis eben noch besetzt hatte. „Wir unterhalten uns jetzt mal, Fred. Schluck diese Dinger runter und zwar sofort!“ Er zog die Augenbrauen fest zusammen und brachte so einige Schweißtropfen auf Freds Stirn, als er versuchte zu kauen. „Was macht ihr überhaupt für einen Scheiß, während ich schlafe? Kindischer geht’s nicht mehr, oder?“

Dass Fred nicht ordentlich gekaut hatte, konnte man gut an seinem Hals erkennen, der sich leicht dehnte, als er schluckte, was James das Gesicht verziehen ließ. „Wir hätten dich auch bemalen können, wenn wir überhaupt gemerkt hätten, dass du pennst, Alter“, sagte Fred und wischte sich über den Mund. „Warum wirfst du Lou denn raus? Nicht sehr weihnachtlich von dir, Jane.“

„Hat er dir irgendwas gesagt?“, platzte es aus James heraus, aber Fred legte nur verwirrt den Kopf zur Seite. „Ob er dir gesagt hat, dass ihn das mit mir und Scorpius fertig macht, weil er ihn liebt, Mann!“

Fred hatte leichte Ähnlichkeit mit einem Reh, wie er James gerade aus großen braunen Augen anstarrte und nicht mehr blinzelte. „Louis liebt dich?“

„Was?“ James schüttelte hastig den Kopf. „Merlin, nein! Scorpius!“

„Ich weiß, dass Scorpius dich liebt. Das sieht man auf hundert Meter“, sagte Fred schulterzuckend und brachte James zu dem tiefsten Rotschimmer seit heute Morgen, als er aus Versehen in Albus‘ Versuch einen Rasierer zu benutzen geplatzt war. Daran wollte er gar nicht denken.

„Scorpius liebt mich nicht. Er ist verliebt. Da ist ein Unterschied“, presste James hervor, konnte aber nichts dagegen tun, dass seine Wangen noch heißer wurden. „Und ich meinte, dass Louis Scorpius liebt. Die Marshmallows haben wohl dein Gehirn verklebt, was?“

„Wenn schon, dann eher deines“, sagte Fred und gluckste. „Wie kommst du auf so einen Scheiß? Und wieso fragst du mich das und nicht Lou?“

„Weil Louis mir sicher nicht sagt, dass er meinen Freund gerne flachlegen würde!“ Mit voller Wucht klatschte James sich eine Hand vor die Stirn bei so viel Blödheit. Er hoffte wirklich, dass das an der Marshmallow-Überdosis lag.

„Zwischen flachlegen und lieben ist aber meiner Meinung nach auch ein Unterschied“, meinte Fred weiterhin grinsend. Anscheinend versuchte er sich ein Kommentar über James‘ rosige Wangen zu verkneifen, aber es reichte auch vollkommen, dass er sie ununterbrochen anstarren musste. „Nachdem du ihn geschlagen hast fasst er Malfoy wohl nicht mehr an. Er hat sich stundenlang über seine blutende Lippe aufgeregt und ich musste das ertragen, weil du kuscheln warst…“

„Siehst du! Seitdem hat er aber urplötzlich gar kein Interesse mehr an Scorpius. Das ist doch total merkwürdig“, sagte James wild gestikulierend, was Fred unsicher durch die Gegend schauen ließ. „Das hast du doch nicht zu ignorieren versucht, oder? Fred!“

„Jane!“, imitierte Fred ihn fiepend und hob abwehrend die Hände. „Was soll ich denn da drin? Das ist ne Triangle, oder wie das heißt, kein Quartett.“

„Das ist kein Beziehungsdreieck, verstanden?“, knurrte James. „Es gibt nur Scorpius und mich.“

„Eben hast du gesagt –“

„Ich weiß, was ich gesagt habe!“ Frustriert raufte James sich die Haare und starrte auf die Tüte Marshmallows, die gerade sehr verlockend aussah. „Du verstehst das nicht, Fred. Ich hab Mist gebaut, großen Mist, und ich hab Angst, dass das Louis und Scorpius wieder… zusammen bringen könnte.“

Fred war überfordert, versuchte zwar sich davon nicht erdrücken zu lassen, scheiterte aber kläglich. „Oh…“ James wartete auf mehr, aber Fred beschäftigte sich lieber damit kleine Kreise auf seinem Sitzplatz zu zeichnen. Nach einer Weile wurden daraus verschnörkelte Muster, die James kurzzeitig ablenkten.

„Hat er dir irgendwas erzählt?“, fragte James noch einmal und schaute dabei vorsichtig zu der Abteiltür, hoffend, dass Louis nicht lauschte.

„Ähm… über sowas sprechen wir nicht“, sagte Fred abweisend. „Wir beide übrigens auch nicht. Das musst du mit Lou klären.“

„Spinnst du? Er wird mir nicht die Wahrheit sagen, aus Angst unsere Freundschaft zu gefährden“, echauffierte James sich.

Fred runzelte die Stirn. „Alter, du gefährdest mit deiner Eifersuchtsnummer nicht nur deine Freundschaft“, sagte er und nickte allwissend vor sich hin, was allerdings nicht zur Beruhigung von James‘ Gemüt beitrug. „Und du kennst doch Lou. Er redet nicht über Gefühle, sondern nur darüber, warum eine Wahrscheinlichkeit von 1:10.000 besteht, dass man von der Riesenkrake gepackt und in den See gezogen wird… Hah! Und wenn du genau aufpassen würdest, dann merkst du, dass das mal voll nicht mit Malfoy zusammenpasst, weil der dir einen Aufsatz darüber schreiben würde, wo die logischen Ansätze für die Gefühle der Riesenkrake für deine Person die ganze Zeit versteckt gewesen waren.“

„Gegensätze ziehen sich an“, sagte James und wimmerte fast. „Wenigstens weiß Louis was er bei einem Kerl machen muss, damit es funktioniert!“ Er packte Freds Handgelenk, als der abwehrend die Hand hob. „Fred, ich krieg’s nicht mehr hin! Ich bin ein Versager! Wir –“

„Nein! Das will ich nicht hören!“, rief Fred dazwischen. „Bitte nicht!“

„Aber ich hab doch sonst niemanden, dem ich das erzählen kann!“, bettelte James.

„Du hast da immer mit Lou drüber geredet! Ich will nicht ausbaden, dass du ihn vor die Tür setzt“, schnaubte Fred, löste James‘ Finger von seinem Arm und griff sich die Packung Marshmallows. „Du weißt ganz genau, dass ich da nicht mitreden kann.“

Die Arme verschränkend lehnte James sich zurück und musterte Fred eine Weile. „Du lässt aber die Finger von Scorpius. Er hat ein Trauma, das ich diese Ferien beheben muss“, sagte er und nickte entschlossen. „Ich krieg das schon wieder hin. Auch wenn ich absolut keine Ahnung hab, wo was hin muss.“

„Frag doch Onkel Charlie“, schlug Fred vor.

James‘ Augen weiteten sich. „Ey, das wär die Idee!“ Fred grinste zufrieden. „Wenn er diese Weihnachten vorbeikommen würde. Tut er aber nicht. Also spar dir solche Kommentare.“

„Dann frag Onkel Bill!“, regte Fred sich auf und stopfte sich ein paar Marshmallows in den Mund. „Dann musscht du zschwar schagen, dassch du ihn geschehen hascht, aba –“

„Schluck erstmal runter“, murmelte James, der sich durch die Haare fuhr und einen Blick auf die vorbeirasende schneebedeckte Landschaft warf. „Aber eigentlich hast du Recht. In meiner Erinnerung sah es… sehr erfolgreich aus.“

„In meiner Erinnerung seh ich nur den vernarbten Rücken und das war eklig“, murmelte Fred und schüttelte sich. „Aber Jane, wir hüten dieses Geheimnis seit zwei Jahren. Willst du das wirklich tun, nur weil es… nicht geklappt hat, bei dir und Malfoy? Vielleicht passt ihr einfach nicht zusammen…“

„Sag das noch einmal und ich werfe dich aus dem Fenster“, presste James kalt hervor, richtete sich auf und riss die Tür wieder auf, eigentlich um Louis hereinzuholen, aber der hatte inzwischen etwas gefunden, das ihn beschäftigte. Klein, blond und süß hoch zehn, also alles, was nicht in Louis‘ Armen hängen sollte, trotzdem tat Scorpius das gerade.

„Deswegen rennt man in den Gängen nicht, Dummerchen“, sagte Louis strahlend, stellte Scorpius wieder auf die Füße und bemerkte James. „Kann ich jetzt wieder rein?“

„Nein.“ Mit einem Rumps zog James die Tür wieder zu und ließ sich grummelnd auf seinen Platz fallen.

°°°

„Was hat er?“, fragte Scorpius, als er zwar ständig anklopfte, aber nicht in das Abteil gelassen wurde. „Hab ich was falsch gemacht?“ Hilfesuchend schaute er über die Schulter zu Louis, der den Kopf schüttelte.

„Er hasst mich“, sagte er und seufzte auf. „Hat mich rausgeworfen, weil ich Fred gefüttert habe.“ Louis schaute den Gang auf und ab, entdeckte niemanden und seufzte erneut, deutete zur Seite. „Willst du mit mir gehen?“

Scorpius hoffte, dass er sich verhört hatte, was sich nach seinem heiseren „Was?“ als richtig herausstellte.

„Ich meine, ob du ein Stück… auf und ab gehen willst. Meine Beine…“ Louis rieb sich die Oberschenkel und winkte Scorpius hinter sich her. „James scheint deprimiert in letzter Zeit“, sagte er, als Scorpius ihn eingeholt hatte. Die Hände in den Hosentaschen verborgen schaute Louis zu ihm herunter und stupste Scorpius mit dem Ellenbogen an. „Es ist meine Schuld, oder?“

„Was?“

Louis gluckste. „Kannst du heute noch was anderes sagen?“

„Ich versteh’s nicht!“, sagte Scorpius schnell und schaute zurück zu James‘ Abteil. „Eigentlich wollten wir doch zusammen meinem Vater Hallo sagen…“ Anscheinend hatte James sich das anders überlegt. Es ging aber auch viel zu schnell und vielleicht war es besser, wenn sie sich damit noch Zeit ließen – wenigstens ein paar Tage.

„Dein Vater holt dich ab?“, fragte Louis, den Kopf schief legend. Bevor sie den Wagon verließen fasste er Scorpius am Arm und zog ihn herum, lief denselben Weg wieder zurück. „Macht er doch sonst nicht.“

„Äh…“ Scorpius setzte ein schiefes Lächeln auf. „Ich hab ihn drum gebeten. Wegen James. Aber James will anscheinend nicht.“ Seufzend schaute er wieder auf die Abteiltür, als sie an ihr vorbeiliefen. Er konnte James reden hören und versuchte nicht dem Bedürfnis zu lauschen nachzugeben. Vielleicht hatte er doch etwas falsch gemacht. Oder James glaubte, dass er eingeengt wurde, weil Scorpius ihm schon seinen Vater vorstellen wollte. Andererseits hatte James ja damit angefangen, mehr oder weniger freiwillig.

„Musstest du lange betteln?“, fragte Louis neugierig.

Scorpius schüttelte den Kopf.

„Das heißt, normalerweise willst du nicht, dass er dich abholt?“, hakte Louis nach, worauf Scorpius schmunzelnd aufseufzte. „Ja, lass dir ruhig alles aus dem Stupsnäschen ziehen, Dummerchen“, fügte Louis glucksend hinzu und zwinkerte, als Scorpius zu ihm hochschaute.

„Es gibt keine erwähnenswerten Familienprobleme, mit denen du dich beschäftigen könntest“, sagte Scorpius lächelnd. „Das musste ich Professor Longbottom schon diverse Male erklären. Keine Ahnung, warum alle immer denken mein zu Hause wäre ein… Eisschrank.“

Louis grinste ihn wissend an, sagte aber nicht warum.

„Mein Vater arbeitet viel“, erläuterte Scorpius das daraufhin genauer. „Ich will ihm keine Umstände machen. Dass er sich extra Zeit nimmt ist für ihn selbstverständlich, aber ich… krieg da ein schlechtes Gewissen von. Wenn James jetzt nicht mehr will, dann wäre mir das sehr, sehr, sehr unangenehm.“

„Kann sein“, sagte Louis und bekam einen fragenden Blick von Scorpius geschenkt, der ihn wieder grinsen ließ. „James kriegt öfter mal kalte Füße. Inzwischen solltest du das gemerkt haben.“

Scorpius griff aus einem Impuls heraus Louis‘ Arm und schaute ihn fragend an. „Du weißt da was drüber?“

Louis blinzelte, starrte auf Scorpius‘ Hand und gluckste kurz, bevor er die Hand ausstreckte und Scorpius kurz über die Wange fuhr. „Er brabbelt im Schlaf immer noch deinen Namen.“ Ein strahlendes Lächeln breitete sich auf Scorpius‘ Gesicht aus und verschwand ganz schnell wieder, als Louis sich von ihm abwandte, da er anscheinend lieber die Wand anstarrte. Nicht, dass Scorpius sich für interessanter als die Wand hielt, aber es war irgendwie… unhöflich.

„Und… bei dir alles in Ordnung?“, fragte Scorpius und schaute seinerseits auf den Boden.

„Ja, klar. Wieso fragst du?“, wollte Louis wissen.

Scorpius verdrehte die Augen. „Ich versuch nur… Konversation zu machen“, sagte er und winkte ab, als er aus den Augenwinkeln mitbekam, wie Louis ihn anstarrte. „Ich mein, bei dir kann ja auch mal was los sein.“

„Sorry“, gluckste Louis. „Ich bin zu langweilig für diese Welt. Wir sind auch gleich da. Sollen wir dein Gepäck holen?“

„Ich kann das auch alleine tragen“, empörte Scorpius sich. „So schwer ist es auch wieder nicht.“ Als Louis entschuldigend die Hände hob schmunzelte Scorpius, fasste ihn am Ärmel und zog ihn um die Ecke, wo er prompt in James‘ Ex-Freundin rannte, was sicher nicht gut war, weil man lieber keine ehemaligen Beziehungen mit neuen Beziehungen konfrontierte – zumindest hatte er sich das sagen lassen.

„Weasley… Schau mal einer an, was du da wieder abgegriffen hast“, presste Juliette hervor, verschränkte die Arme vor der Brust und versperrte Scorpius mal eben den Weg, ohne ihn dabei zu beachten. „Was sagt James denn dazu?“

„Da du offensichtlich vorhattest ihm einen nervigen Besuch abzustatten kannst du ihn das ja gleich fragen, Sparks. Am besten mit schönen Umschreibungen, wie ich seinem Freund auf den Hintern starre.“

Scorpius spürte leichte Antipathien, aber er sagte lieber nichts, sondern duckte sich zwischen seinen eigenen Schultern und versuchte sich an dem Mädchen vorbeizuschieben, allerdings ohne Erfolg.

„Als ob ich das nötig hätte. Du solltest nur daran denken, dass ich James ja mal zufällig erzählen könnte, dass du ihn… noch nie gerne mit mir gesehen hast.“

Scorpius schaute auf und bekam einen tödlichen Blick ab, wandte sich lieber Louis zu, der eine Augenbraue hob.

„Du denkst also, ich verkuppele James sogar mit der Riesenkrake, nur damit so ein Schlammblut wie du ihn nicht beschmutzt?“ Louis legte den Kopf schief und legte eine demonstrative Pause zum Nachdenken ein. „Ja, natürlich. Ich hab ja sonst nichts Besseres zu tun.“ Er fasste Scorpius an der Schulter und benutzte ihn dazu Juliette aus dem Weg zu schieben, was die empört schnauben ließ. „Merlin, ich hasse Frauen wie die…“

Scorpius schaute über seine und Louis‘ Schulter zurück und schluckte hart. „Mag die James noch?“, fragte er leise und sah hoch zu Louis, der nickte.

„Natürlich“, sagte er nüchtern, bemerkte das merkwürdige Glitzern in Scorpius‘ Augen und seufzte auf. „Sie steht voll auf James. Aber das solltest du nachvollziehen können, hm?“

„James‘ Vater hat es vielleicht auch ein paar Mal… erwähnt“, sagte Scorpius geknickt. „Wahrscheinlich erleichtert das meinen Start in der Familie nicht gerade…“

„Du packst das schon. Neben James hast du ja noch Freds volle Unterstützung“, sagte Louis und grinste, als Scorpius ihm einen entsetzten Blick schenkte. „Ja, meine natürlich auch.“ Er klopfte Scorpius gegen die Wange, als der grinste. „Bei Ginny wirst du’s wohl schwer haben. Sie hat Juliette geliebt wie ihre eigene Tochter und Albus hat ja keine Freundin, die ihr diesen Ersatz geben könnte. Lily erst Recht nicht, die ist nicht lesbisch. Noch nicht. Wer weiß das schon.“

Scorpius zuckte einfach mal mit den Schultern, deutete auf seine Abteiltür und ließ Louis eintreten. „Aber das stimmt wirklich nicht, oder? Also… dass du mich bei James haben wolltest, damit sie… ne?“

Louis schaute ihn verdutzt an und bekam dabei fast Scorpius‘ Koffer auf den Kopf, konnte sich geradeso auf den Beinen halten. „Was?“ Er stellte den Koffer auf den Boden und stützte sich darauf ab, musterte Scorpius von oben bis unten. „Ich kann sie zwar nicht ausstehen, aber James dafür umso mehr. Geholfen hab ich dir in erster Linie wegen ihm.“

„Und in zweiter Linie?“, fragte Scorpius, den Blick auf den Boden fixierend.

Louis seufzte. „Wegen dir“, sagte er, schob Scorpius aber zur Seite, bevor der ihn ansehen konnte. „Aber nicht von Anfang an, Dummerchen. Jetzt sind wir Freunde und das ist auch gut so. Außer, du hasst mich mal wieder zwischendurch.“

Scorpius folgte ihm in den Gang und versuchte ihm ins Gesicht zu schauen. „Wieso hassen?“

„Neulich hast du mich gehasst“, sagte Louis schulterzuckend. „Wolltest mich mit einem Messer umbringen.“

Das Blut schoss Scorpius mit Höchstgeschwindigkeit in die Wangen und jetzt wandte er den Blick ab, als Louis ihn angrinste. „Erwähn das bloß nicht mehr. Das ist mir unsagbar peinlich“, murmelte er verlegen. „Ich weiß auch nicht, was da in mich gefahren ist.“

„Wie gesagt: Das erste Mal ist mein Privileg. Dein erster Wutausbruch gehört also ganz klar mir“, schmunzelte Louis und seufzte fast verträumt auf. „Oh, es wird grässlich für mich, wenn ich über die Ferien keine Gelegenheit haben werde dir in die Wange zu kneifen.“ Er bugsierte den Koffer vor die Tür und setzte sich drauf, während der Zug langsam in den Bahnhof einrollte.

„Danke, aber ich glaub darauf kann ich auch verzichten“, sagte Scorpius und schaute sich suchend nach James um, der hier eigentlich gleich auftauchen musste, außer er nahm absichtlich eine Tür, die weiter von seinem Abteil entfernt war. „Dein Koffer?“

„Fred nimmt den schon mit“, sagte Louis schulterzuckend. „Meine beiden Treiber beweisen furchtbar gerne, dass sie kräftige Arme haben. Ich hab ja gar keine Muskeln und kann meinen Koffer nie im Leben auch nur einen Zentimeter weit tragen.“ Er verdrehte die Augen und winkte ab, bevor er in die Umhangtasche griff. „Hier.“ Er reichte Scorpius ein kleines Geschenk, was der eine halbe Ewigkeit verdutzt anstarrte, bevor es ihm in die Hände gedrückt wurde. „Ich dachte, ich geb’s dir persönlich. Aber erst Weihnachten aufmachen, ja?“

„Da-Danke…“ Scorpius konnte den Blick gar nicht von seinem Geschenk nehmen, strahlte Louis dann aber doch an und war kurz davor ihm um den Hals zu fallen. „Das… Ich hab noch nie… Also…“

„Oh, noch ein erstes Mal.“ Louis grinste. „Das find ich cool. Ich nehm James die ersten Male weg.“ Er stand auf und schaute sich um, winkte irgendjemanden. „So, jetzt aber raus hier. Da hinten kommt Towler. Dem will ich nicht nochmal begegnen. Vor den Ferien wird er immer schrecklich emotional und schmusebedürftig.“

„I-Ist das dein –“

„Nein. Niemals!“ Louis schüttelte heftig den Kopf und schob Scorpius auf den Bahnsteig, der vollkommen überfüllt war. Überall Eltern und dann die ganze Schar Schüler, die Scorpius schon öfter mal fast auf die Bahngleise geschubst hatten, aber diesmal wurde er zielstrebig durch die Menge geschoben, ohne sich irgendetwas wehzutun.

„Lou! Hier drüben!“, rief jemand über die Menge hinweg, worauf Louis Scorpius einen fragenden Blick zuwarf.

„Siehst du deinen Vater schon irgendwo? Sonst warten wir bei meiner Familie. Da muss James auch hin. Dann kannst du ihn aufgabeln und deinen Vater suchen, ja?“ Er wartete auf Scorpius‘ Nicken und zog ihn dann zu dem Mann mit den feuerroten Haaren, der unter anderem dafür gesorgt hatte, dass Louis so gerne Fleisch aß. Andererseits hatte Scorpius gehört, dass Steak in der französischen Küche ohnehin nur… sehr kurz angebraten wurde. Lag also vielleicht auch in der Familie…

„Papa, hast du James und Fred gesehen?“, war das Erste, was Louis seinen Vater fragte, was der mit einem breiten Grinsen kommentierte. Scorpius lugte um Louis herum und musterte den älteren Mann das erste Mal in seinem Leben genauer, weil sein Vater ja nicht in der Nähe war, um ihn dafür zu schütteln. Und die Narben sahen auch nicht so schlimm aus. Gut, Scorpius wusste nicht, wie das Gesicht früher ausgesehen hatte, aber es hatte etwas Verwegenes. Im Gegensatz zu Louis wirkte sein Vater auch weitaus weniger arrogant, hochnäsig und eingebildet. Vielleicht hatte er das ja von seiner Mutter… Dabei hatte Scorpius von James gehört, dass der Vater der böse Fremdgeher war. Der Gedanke ließ ihn errötend auf den Boden starren.

„Es ist auch schön dich zu sehen, Lou. Und nein, ich habe sie noch nicht gesehen. Vielleicht hat George sie zuerst gefunden.“

„Onkel George kommt auch?“ Louis schien verwirrt und schaute Scorpius kurz an, gab ein überraschtes „Oh!“ von sich. „Das ist Scorpius, Papa.“ Er zog Scorpius nach vorne und klopfte ihm sachte gegen das linke Schulterblatt.

„Freut mich, Scorpius. Du kannst ruhig Bill sagen“, sagte Louis‘ Vater freundlich und streckte ihm grinsend die Hand entgegen. Allerdings war der Händedruck Scorpius viel zu fest und er konnte sich nur schwer ein kleines Wimmern verkneifen. „Hast meiner Schwester einen ganz schönen Schrecken eingejagt. Harry scheint dich aber sehr zu mögen, also keine Sorge.“ Er zwinkerte, genauso, wie Louis immer zwinkerte, also doch endlich mal eine Gemeinsamkeit.

„James sollte heute mal Mr. Malfoy kennenlernen, aber er hat mich ausgesperrt und jetzt haben wir ihn verloren“, sagte Louis, der sich suchend umschaute. „Wieso ist Onkel George hier? Du kannst uns doch alleine Heim bringen…“

„Er hat einen Geschäftstermin und soll seine Familie mitbringen“, sagte Bill schulterzuckend. „Das bringt den Aufstieg in der Gesellschaft.“

„Na, da wird Fred sich aber freuen“, sagte Louis grimmig. „Hat er auch gar nicht erwähnt… Wenn er das vergessen hat, bringt Onkel George ihn um…“

„Scorpius, dein Vater kommt dich also abholen?“, wandte Bill sich an Scorpius, damit der wohl nicht in Familienangelegenheiten gezogen wurde. „Kannst du noch nicht apparieren?“

Scorpius schüttelte den Kopf. „Ich bin auch noch nicht volljährig“, sagte er etwas kleinlaut.

Bill gluckste. „So, so… James versucht sich an Verführung Minderjähriger?“

„Papa.“ Louis schnaubte auf. „Such lieber die anderen.“

„Kommen da also noch mehr Weasleys?“

Scorpius wirbelte herum und strahlte seinen Vater an, der sich ganz heimtückisch von hinten angeschlichen hatte. „Vater!“ Sich nach vorne werfend umklammerte er die Hüfte seines Vaters fest und presste die Wange gegen die andere Brust, ließ sich den blonden Haarschopf tätscheln.

„Ist ja gut“, sagte Draco und drückte Scorpius weg, lächelte ihn an. „Also, wo haben wir deinen Freund?“ Er sah sich um, entdeckte Louis und legte den Kopf schief. Bevor Scorpius den Mund aufmachen konnte, hatte Draco ihm schon auf die Schulter geklopft und nickte fast anerkennend. „Ich hatte schon rote Haare befürchtet.“

„Immer noch so voller Vorurteile, Malfoy?“, kam es von Bill, aber Draco ignorierte ihn einfach und streckte Louis die Hand hin, worauf der einen kurzen Blick zu Scorpius warf, dann aber einschlug.

Draco versuchte ganz entspannt zu lächeln. „Freut mich…“

„Louis“, stellte er sich heiser vor. „Aber ich bin nicht…“

„Es freut mich wirklich.“ Draco schüttelte Louis‘ Hand und ließ sie schnell wieder los, vergrub die behandschuhten Finger in Scorpius‘ Schulter. „Scorpius hat viele Freunde verdient. Da eignen sich die Weasley’schen Massen ja bestens für. Louis, also? Das klingt französisch.“ Sich räuspernd schaute Draco zu Bill, schien sich aber äußerst unwohl zu fühlen. „Deiner also?“

Bill lächelte zurück, aber es wirkte weitaus entspannter, wobei seine Finger sich ebenfalls ziemlich tief in Louis‘ Schulter gruben, worauf der qualvoll das Gesicht verzog. „Jaah…“

Draco nickte. „Ah…“ Er schaute sich um. „So…“

„Hm…“ Bill senkte das Kinn.

„Ich bin nicht…“, fing Louis wieder an.

„Also, genau genommen habe ich jetzt leider nicht so viel Zeit“, ging Draco dazwischen und machte schon einen Schritt zurück. „Wir wollen die Wiedervereinigung der Familie ja auch nicht stören.“ Er stieß gleichzeitig mit Bill ein Schnauben aus, was ihm aber nicht aufzufallen schien. „Ich dachte, wir nutzen das aus und kaufen dein Weihnachtsgeschenk, Scorpius. Hast du Lust?“

„Ja, schon, aber…“ Scorpius deutete auf Louis. „Er ist doch…“

„Er kommt dich doch sicher besuchen, Scorpius. Jetzt komm.“ Draco schnappte sich noch einmal Louis‘ Hand und schüttelte sie. „Hat mich sehr gefreut. Wirklich.“ Er nickte auch Bill kurz zu. „Entschuldigt meine Unhöflichkeit.“ Damit packte er Scorpius an der Schulter, schnappte sich mit der anderen Hand den Koffer und war schneller weg, als Scorpius ein hastiges „Tschüss!“ rufen konnte.

„Vater!“, beschwerte er sich gleich darauf, klammerte sich an Dracos Unterarm fest und versuchte nicht sich zu übergeben, als sie disapparierten. „Vater…“

„Was ist denn, Scorpius? Ich habe dir gesagt, dass ich ihm Hallo sage. Aber ich warte ganz sicher nicht darauf, dass der ganze Weasley-Clan meine Hand schüttelt. Dann stehen wir ja morgen noch hier… oder am Bahnhof.“ Draco seufzte auf und sah sich in der Winkelgasse um, die merkwürdig leer schien, wahrscheinlich, weil die meisten Zauberer ihre Kinder abholten.

„Aber… Louis ist doch gar nicht mein Freund“, sagte Scorpius endlich und schrumpfte zusammen, als Draco zu ihm herumfuhr.

„Hättest du das nicht gleich sagen können?“ Stöhnend fuhr er sich durch die Haare und schien wohl zu überlegen, ob er wieder zurückapparieren sollte.

„Du hast ja nicht mal ihn ausreden lassen“, sagte Scorpius und seufzte. „Vielleicht hätte ich dir einfach schreiben sollen, dass es James ist…“

Draco erstarrte, drehte ihm langsam den Kopf zu und verzog die Mundwinkel. „Potter? James Potter?“ Scorpius nickte. „Ach, du liebe Güte. Sein Vater bringt mich um…“

„Mit Bill Weasley hättest du leben können?“, fragte Scorpius verwirrt.

„Es passt schon, Scorpius. Mach dir keinen Kopf“, seufzte Draco und nickte zum Tropfenden Kessel. „Hast du Hunger?“

Scorpius nickte und tapste seinem Vater hinterher, der wie immer zielstrebig voranschritt. „Bleibst du über die Ferien zu Hause?“, fragte er und griff den Arm seines Vaters, schaute mit großen Augen hoch zu ihm.

„Ich versuche es, Scorpius. Ich versuche es…“ Draco seufzte und lächelte seinem Sohn zu. „Anscheinend habe ich ja noch etwas nachzuholen.“

°°°

„Merlins Bart, wo sind die denn?“ James lugte über Freds Kopf hinweg und durchsuchte die Menge, entdeckte aber trotzdem niemanden aus seiner Familie. „Hast du irgendwas?“

„Bauchschmerzen“, sagte Fred. „Aber das wolltest du wohl nicht wissen.“

Die Augen verdrehend stolperte James durch die Menge und war kurz davor sich mit dem Koffer den Weg freizuschlagen. Fred trug zwei, konnte sich also selbst nicht gegen die vielen Ellenbogen wehren, die ihm die Rippen brechen wollten. Er hatte ein schlechtes Gewissen, weil er Scorpius die Tür vor der Nase zugeschlagen hatte und dann hatte Julie ihn volllabern müssen, anstatt dass er sich auf die Suche nach ihm begeben konnte.

„Da ist Louis!“, rief Fred und schubste James in die richtige Richtung. „Oh, und Onkel Bill holt uns ab!“ Er brach dabei fast in Euphorie aus und hätte er die Hände nicht vollgehabt, dann wäre er Bill wohl in die Arme gesprungen.

„Da seid ihr ja!“ Louis bemerkte sie zuerst und packte James an der Schulter. „Wo warst du, James? Du hast Scorpius jetzt verpasst, weil du unbedingt schmollen musstest!“

„Ich habe nicht geschmollt!“, beschwerte James sich. „Du hast ihn mir weggenommen!“

„Was?!“ Louis‘ Gesicht wurde kreidebleich und er trat schnaubend an die Seite seines Vaters. „Du hast sie doch nicht mehr alle. Er hat stundenlang geklopft und du warst beleidigt. Ich habe nichts damit zu tun.“

„Ja, natürlich“, schnaubte James. „Julies Meinung nach hast du das dafür aber schön ausgenutzt.“

„Glaub ihr meinetwegen, aber das ändert nichts daran, dass Scorpius weg ist“, presste Louis hervor, die Arme vor der Brust verschränkend.

„Jetzt streitet nicht“, schritt Bill ein, der Fred gerade die feuerroten Haare verstrubbelt hatte. „Bis jetzt denkt ja nur Draco Malfoy, dass mein Sohn mit seinem zusammen ist.“

„Er denkt was?!“ James drehte sich knurrend zu Louis, der daraufhin die Augen verdrehte. „Du legst es drauf an, oder?“

„Ja, James. Ich warte sehnsüchtig auf den Moment, wenn er wieder in meinem Bett liegt“, sagte Louis kühl.

„Oh, ihr seid schon so weit?“, gluckste Bill. „Fred, auch jemand für dich?“

Seufzend schüttelte Fred den Kopf. „Dreht sich alles um unsere Triangle.“ Er zuckte mit den Schultern. „Aber –“

„Frederick, verdammt nochmal!“ Mit einem kräftigen Ruck wurde Fred nach hinten gezogen und schaute hoch in das ärgerliche Gesicht seines Vaters. „Wir warten nur auf dich und du hast nichts Besseres zu tun, als dich hier herumzutreiben? Ich könnte… Was hast du mit deinen Haaren angestellt? Kämm sie, verdammt. Und hab ich dir nicht geschrieben du sollst dir was Vernünftiges anziehen?! Wir können deinetwegen nicht nochmal nach Hause!“

Fred wagte einen kurzen Blick über die Schulter, verdrehte kurz die Augen und murmelte ein kleinlautes „Entschuldigung, Sir“, bevor er sich neben seine Schwester schubsen ließ, die hochnäsig das Kinn reckte.

„George, jetzt komm mal runter“, gluckste Bill, wovon sein Bruder sich aber nicht beeindrucken ließ.

„Ich habe keine Zeit um runterzukommen“, zischte er ärgerlich und richtete sich die Krawatte, damit er seine zittrigen Hände nicht an seine perfekt gescheitelten Haare ließ. „Das ist ein wichtiger Augenblick in meiner Karriere, in der meine Familie mich unterstützen sollte.“ Sein Blick fiel auf Fred, der sich von Angelina die Haare zu Recht legen ließ und er schüttelte leicht den Kopf. „Wir müssen… Putz das Abzeichen nochmal, Roxie. Wir sehen uns Weihnachten, Bill. James, Louis.“ Er nickte und stob regelrecht davon, worauf Angelina die Kinder hinterher schieben muss.

„Stresst sich wieder, der Gute“, seufzte Bill, griff hinter sich und zog Albus nach vorne. „Wen haben wir denn da?“ Rose stolperte hinterher und fixierte den Blick sofort auf die Wand. „Lichtet sich hier ja allmählich. Dann sammeln wir und disapparieren. Wo sind Hugo, Lily und Lucy?“

„Papa, wir können nicht disapparieren bei der Menge“, sagte Louis, worauf James schnaubte.

„Natürlich können wir disapparieren. Ich nehm Lily und Albus, Lucy nimmt Hugo und Rose und Bill und du das Gepäck“, presste er hervor, die Arme verschränkend.

„Das ist extrem unpraktisch“, sagte Louis, musterte James mit zusammengezogenen Augenbrauen. „Das weißt du. Wir sollten Flohpulver nehmen.“

Bill seufzte dazwischen, fasste jeweils Louis und James an der Schulter und schüttelte den Kopf. „Wir reden da drüber, wenn wir die drei gefunden haben. Bis dahin versucht ihr euch wieder einzukriegen, okay? Ohne Fred sinkt eure Stimmung gleich auf den Tiefpunkt, was?“

„Jaah“, presste James hervor, Louis einen angefressenen Blick schenkend. „Es geht nur um Fred.“

„Es sollte um Fred gehen, nach der Szene gerade“, gab Louis kalt zurück. „Aber es geht wieder mal nur um Mr. Potters Ego.“

„Scheint, als hätten wir das Beste verpasst, Rosie“, sagte Albus und ließ sich stumm von seiner Cousine zunicken, was Bill glucksen ließ.

„Kinder, Kinder…“


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Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz