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Accidentally - Gestopfte Münder

von Dr. S

„Also hast du es endlich hingekriegt?“

James schaute von seinem Teller mit Rührei auf und warf Fred einen skeptischen Blick zu. „Bitte was?“

„Das mit Malfoy und dir“, erklärte Fred es tatsächlich nochmal, anstatt einfach darauf herumzureiten, was James ihm gerade erzählt hatte. „Ich hab’s gewusst.“

„Ja, sicher…“ James verdrehte die Augen und ließ den Blick durch die Große Halle schweifen, allerdings wusste er eh schon, dass Scorpius nicht hier sein würde. Der kleine Frühaufsteher ging immer dann zum Frühstück, wenn die meisten Schüler noch selig schlummerten, aber nur aus Eigennutz. Wenn ihn niemand sah, dann konnte auch niemand auf ihm herumreiten.

„Und jetzt werde ich dich ewig damit aufziehen, dass ich es gewusst habe“, fügte Fred breit grinsend hinzu, bevor er seine große Klappe mit einem Löffel Müsli stopfte. „Aba mit wem scholl ich dann nach Hogschmeade gehen?“

„Mund zu“, murmelte James.

Fred schluckte. „Weich nicht aus.“ Er versprühte ein paar Tropfen Milch auf dem Tisch, als er mit seinem Löffel auf James deutete, der leicht angewidert zurückwich. „Du hast ein offizielles Date mit Malfoy. Jeder wird es früher oder später mitkriegen.“

Aufseufzend richtete James den Blick auf den Tisch.

„Oh, nee…“, kam es von Fred, bevor er theatralisch aufseufzte. „Er ist dir peinlich.“

„Nein“, presste James hervor. „Und red nicht so laut.“ Er drehte den Kopf leicht und schluckte leicht, als seine Ex natürlich nur ein paar Meter weiter weg sitzen und ihn anstarren musste.

„Das ist so fies von dir, Jane. Da kuschelt ihr stundenlang wie Tante Hermine mit Krumbein und dann willst du es nicht in aller Öffentlichkeit tun.“ Fred verkreuzte schmollend die Arme, als würde James nicht mit ihm kuscheln wollen. Wollte er auch nicht, aber… darum ging es ja gar nicht.

„Es ist mir nicht peinlich. Scheiß drauf, was die anderen denken, aber man sollte sowas langsam angehen“, raunte James und setzte ein übertriebenes Grinsen auf, als alle Mädchen aus seiner Stufe ihn anzustarren schienen. „Ich bin ja nicht schwul.“

„Malfoy ist aber kein Mädchen“, sagte Fred grinsend. „Hast du bestimmt gemerkt, oder?“

„Ich werf gleich meine Gabel in dein Auge“, zischte James, aber Fred lachte nur auf. „Halt einfach dein Maul oder ich erzähl dir nie wieder was. Julie, verdammt! Hör auf mich anzustarren!“

Abwehrend die Hände hebend drehte seine Ex-Freundin sich endlich weg und mit ihr die ganzen anderen Mädchen, damit sie tuscheln konnten, wie Mädchen es eben taten. Gleichzeitig knallte Louis seine vollgepackte Schultasche auf den Platz neben Fred und ließ sich James gegenüber nieder.

„Nervt dich das Schlammblut wieder?“, bemerkte er betont gelangweilt, bevor er sich einen Toast griff.

„Louis…“ James schüttelte missbilligend den Kopf. „Hör auf sowas zu sagen.“

„Was? Kommt sonst dein Daddy und steckt mich nach Askaban?“ Louis tauschte einen Blick mit Fred, der James angrinste und ein „Uhhh“ voller falscher Angst von sich gab.

„Ha, ha. Sehr witzig“, grummelte James. „Hast wohl gut geschlafen.“ Eigentlich wollte James nur hören, dass es wirklich für Louis in Ordnung war, dass er ein minimales Interesse an Scorpius zeigte. Dafür musste er ihm aber erstmal sagen, dass er das Baby-Frettchen mit nach Hogsmeade schleppen würde. Scorpius ging zwar jedesmal freudestrahlend nach Hogsmeade, aber normalerweise verschwand er dann auch schnell wieder, weil es alleine einfach langweilig in dem Dorf war. Ein richtiger Einzelgänger. James seufzte. Das passte gar nicht zu ihm. Das würde Gesprächsthema Nummer eins werden…

„Meine Nacht war äußerst angenehm. Danke der Nachfrage“, murmelte Louis, klappte sein Buch auf und starrte beim Essen hinein. Das machte er immer so und Onkel Bill war schon mal kurz davor gewesen ihm dafür eine zu klatschen, aber Louis interessierte das wenig. Immerhin blättere er nicht in einem Porno, meinte er meistens. Bei Potters zu Hause musste man schon das halbe Haus durchkämmen, um überhaupt ein richtiges Buch zu finden, aber ein paar perverse Heftchen konnte man immer sehr gut in Albus‘ Sockenschublade verstecken, vor allem, weil er dann dieses Seufzen von Harry an den Kopf gedonnert bekam und davon fast anfing zu weinen.

„Jane hat einen Freund“, platzte es schließlich aus Fred heraus, der die ganze Zeit darauf gewartet hatte, Louis das Herz zu brechen.

Es brach bestimmt, James war sich sicher, es brach eben nur stumm. „Jane ist zu hässlich für einen Freund.“ James öffnete schon empört den Mund, aber anscheinend schlief Louis noch halb, denn er drehte sich um und starrte an den Hufflepuff-Tisch, schüttelte seufzend den Kopf. „Niemals.“

„Boah, Lou!“ Fred lachte brüllend los, worauf sich die halbe Halle nach ihm umdrehte. „Doch nicht die Jane! James hat nen Freund!“

Schweigen herrschte einen sehr kurzen Moment, dann fiel irgendwo ein Glas zu Boden und eröffnete das Geschnatter. James knurrte ärgerlich und verbarg das Gesicht in den Händen. Er würde Fred umbringen. Sobald er sich einen Plan überlegt hatte, der Harry nicht auf seine Spur brachte, würde er Fred umbringen.

„Hups.“ Fred presste sich eine Hand vor den Mund. „Sorry, Jane. Du wolltest dein Outing bestimmt cooler haben.“

„Ich bin nicht schwul“, zischte James.

„Ja, aber…“

„Ich. Bin. Nicht. Schwul!“ James knallte seinen Kürbissaft so heftig auf den Tisch, dass ein paar Tropfen überschwappten und auf Louis‘ Buch landeten.

„Mistkerl… Nur weil ich ihn zuerst hatte, killst du mein Buch?“ Das Gesicht verzogen zückte Louis den Zauberstab und versuchte sein Buch zu retten.

„Oh, ich wusste, dass sowas kommen würde“, fauchte James. „Jetzt wirst du eifersüchtig, was? Ich weiß ganz genau, dass du nicht zum Zug gekommen bist.“

Louis hob den Blick und legte den Kopf leicht schief. „Du musst nicht eifersüchtig sein, James. Ich habe dir ja versichert, dass du ihn haben kannst.“ Er setzte sein charmantestes Lächeln auf. „Außer du setzt dich ein Stückchen weiter zu den Mädchen.“

„Was soll das jetzt heißen?“, wollte James wissen.

Louis gluckste. „Du bist doch nicht schwul.“ Er ignorierte Freds nervige Koboldlache. „Oder du brauchst ne Brille, weil Scorpius ganz sicher kein Mädchen ist.“ Mit einem zweideutigen Zwinkern widmete er sich wieder seinem Buch.

James verbog währenddessen vor brodelndem Zorn seine Gabel. Wie Louis schon Scorpius‘ Namen aussprach kotzte ihn an, noch dazu der Gedanke, wo der seine Pfoten gehabt hatte. Widerlich.

„Man muss sich ja nicht gleich festlegen“, presste James also hervor.

Louis schaute auf, drehte sich zu Fred und dann wieder zu James. „Wenn du Fragen hast…“

„Ich frage dich sicher nichts über… über Männerliebe!“ James spürte, dass er leicht rot wurde und schämte sich so sehr dafür, dass er gleich noch einen Ton dunkler wurde.

„Na ja…“ Louis deutete hinter sich. „Ich meinte auch Towler. Der kennt sich da ganz gut aus.“ Als er über die Schulter schaute, winkte besagter Towler ihm sofort und Louis lächelte sein falsches Lächeln. „Ich bin auch nicht der Typ, der unten liegt, wenn du verstehst…“

„Louis!“, fiepte James. „Ich hätte dich auch nicht… nicht mal probeweise!“

Der tiefe Rotschimmer um James‘ Nase amüsierte Louis sehr. „Was, James, ma chère? Hast du Angst, weil wir Cousins sind?“

„Dad sagt immer, dass solche wie die Malfoys früher total auf das Inzest-Zeug gestanden haben“, warf Fred ein.

Tief durchatmend fuhr James sich durch die schwarzen Haare. „Ihr habt sie doch nicht mehr alle“, seufzte er. „Bevor ich überhaupt an sowas denke, geh ich erstmal mit ihm nach Hogsmeade.“

„Oho, hör mal einer an! Er will dir damit nur das Herz brechen, Lou“, sagte Fred.

Louis winkte ab. „Das macht nichts. Solange James glücklich ist…“ Er schniefte herzzerreißend auf, worauf ein paar Mädchen, die hinter ihm langgingen aufseufzten. „Außerdem hab ich ja noch das hier.“ Er zog ein Foto aus der Tasche und himmelte es solange an, bis James seine Neugierde nicht mehr zügeln konnte.

„Das hast du also heute Morgen gemacht“, sagte Fred, als James Louis das Foto aus der Hand riss.

„Du trägst ein Foto mit dir herum, auf dem ich Scor…Malfoy küsse?“, zischte er und schaute sich um, damit er sich vergewissern konnte, dass keiner zuhörte.

„Irgendwas muss ich von der Sache doch auch haben“, meinte Louis schulterzuckend.

„Was?“ James schüttelte vehement den Kopf. „Das ist doch krank.“

„Hey, du darfst dich gar nicht beschweren“, schmollte Louis und seine vorgeschobenen Lippen lösten auf der anderen Seite der Halle beinahe einen Ohnmachtsanfall bei ein paar Mädchen plus Towler aus. „Immerhin rammt es mir jedesmal ein Messer ins Herz, wenn ich ihm Nachhilfe geben muss.“ Louis legte sich die geballte Hand auf die Brust und machte ein schmerzerfülltes Gesicht. „Wieder…“ Er rammte die Faust gegen die Stelle, wo eigentlich sein Herz schlagen sollte, aber manchmal war man sich nicht so sicher, ob er überhaupt eines besaß. „…und wieder…“

„Du gibst ihm keine Nachhilfe mehr“, sagte James perplex.

Louis legte bei dem ernsten Tonfall den Kopf schief und ließ die Hand sinken. „Wieso?“, fragte er stirnrunzelnd.

„Wieso?“, wiederholte James.

Louis nickte. „Wieso denn nicht?“

„Weil du auf ihn stehst! Deswegen nicht.“ James verschränkte die Arme vor der Brust. „Auf keinen Fall.“

Prustend schlug Louis sein Buch zu. „Quatsch.“ Er winkte ab. „Ich will nichts von dem Kleinen.“

„Lüg mich nicht an.“

Louis verdrehte die Augen. „Na ja, meinetwegen. Aber das ist kein Grund so zu tun, als würde ich alles in mein Bett zerren, dass auch nur halb so unschuldig ist, wie Scorpius.“

„Hör auf seinen Namen zu sagen“, knurrte James. „Das mag ich nicht.“

„Oh, und magst du meine Frisur auch nicht? Dann werde ich das gleich mal ändern.“ Louis fuhr sich durch die Haare und erntete dafür wieder mal nervtötende, verträumte Blicke.

„Es ist die Art wie du es sagst“, ergänzte James. „Als ob er ganz allein dir gehören würde.“ Louis‘ Augen weiteten sich leicht, bevor er grinsend den Kopf schüttelte. „Tu nicht so. Wenn du was dagegen hast, dann sag es und ich lass es.“

„Merlin, James.“ Louis schüttelte weiter den Kopf. „Du scheinst wirklich bis über beide Ohren verknallt zu sein.“

„Lenk nicht ab“, fuhr James ihn genervt an. „Willst du jetzt was von ihm oder nicht?“

Louis stand ruckartig auf. „Falls du es vergessen hast, bin ich zu solchen Gefühlen doch gar nicht in der Lage, James“, zischte er, packte seine Tasche und sein Buch und rauschte aus der Halle.

„Na, wunderbar“, seufzte Fred. „Und das am frühen Morgen.“

„Ach, halt die Klappe“, schnaubte James, richtete sich auf und verließ ebenfalls die Halle. Allerdings knallte er nicht gegen Louis, als er um die Ecke bei der Großen Treppe bog.

„Entschuldi… oh…“ Scorpius schaute aus großen, funkelnden grauen Augen zu ihm hoch und unternahm nichts gegen die Hände auf seinen Schultern. „Hi…“

„Hey…“ Damit hatte James jetzt nicht gerechnet. Er war gar nicht darauf vorbereitet überhaupt nochmal mit Scorpius reden zu müssen und erst recht nicht, so angesehen zu werden. Das brachte ihn ein bisschen aus der Fassung und lenkte ihn von dem ab, was er eigentlich vorgehabt hatte.

„Ich hab jetzt Verwandlung“, plapperte Scorpius fröhlich los. „Aber die Treppe streikt und will nicht zurückkommen… Jetzt steh ich hier schon eine halbe Ewigkeit rum und langweile mich…“

„Es gibt nen Geheimgang…“, murmelte James.

Scorpius lächelte erwartungsvoll, strahlte dabei, als wäre gerade die Sonne nur für ihn alleine aufgegangen. „Zeigst du ihn mir?“

James seufzte auf. Da konnte doch niemand ‚Nein‘ sagen und warum sollte er das überhaupt? „Klar.“ Er schob Scorpius zur Seite und marschierte zu dem nächsten Portrait, hielt allerdings abrupt inne, als sich eine schmale Hand in seine schob. „Äh…“ Die freie Hand hatte Scorpius zur Faust geballt und hielt sie vor seinen Mund, verbarg so den niedlichen rosa Schimmer um seine Nase. James seufzte auf, schenkte Scorpius ein verkrampftes Lächeln und zog ihn hinter sich her. Irgendwie war er aber froh, dass niemand das zu sehen bekam.

„Wieso gehst du überhaupt schon zum Unterricht?“, fragte James, als sie den Schutz des Geheimganges um sich hatten. Der dunkle, verstaubte Korridor bekam nur durch ein paar Fenster Licht, das allerdings nach wenigen Zentimetern von den Schatten geschluckt wurde. „Die Stunde fängt erst in fünfzehn Minuten an und dann wartest du da schon genauso lange? Oder war das übertrieben und du hattest nicht vor eine halbe Stunde zu früh zum Unterricht zu gehen?“

Scorpius schüttelte den Kopf. „Ich langweile mich ja sonst…“ Er strahlte James an, als wäre es ganz normal Ewigkeiten vor dem Unterricht vorm Klassenzimmer rumzulungern. „Also… Manchmal hat Professor Lupin was für mich zu tun und das gibt Bonuspunkte“, erklärte Scorpius sich etwas genauer.

James gab ein verstehendes Geräusch von sich. „Schleimer.“

„Nein!“, rechtfertigte Scorpius sich sofort. „Ich schleime ja nicht. Ich will nur was für meine Zukunft tun.“

„Du schleimst dich ein“, sagte James und grinste. „Und ich weiß ganz genau, dass Professor Lupin auf sowas steht.“

Scorpius errötete leicht und dabei sah er unglaublich niedlich aus. James lehnte sich eher automatisch herunter und drückte einen Kuss auf die glühendheiße Wange. Verlegen lächelnd wischte Scorpius sich über die feuchte Stelle auf seiner Wange. Es würde James doch ziemlich wundern, wenn Louis sich bei so einem hohen Niedlichkeitsfaktor zurückhalten könnte, wenn er selbst es schon nicht konnte.

Scorpius öffnete gerade den Mund um James zu antworten, als der dazwischenfuhr: „Du nimmst doch keine Nachhilfe mehr bei Louis, oder? Das war doch nur um dich abzulenken.“

Scorpius schaute ihn ganz unschuldig aus großen Augen an. „Aber ich bin schlecht in Geschichte“, sagte er. „Mein Vater weigert sich vehement auch nur an Ereignisse zu denken, die mehr als fünfzehn Jahre zurückliegen.“

James hob eine Augenbraue. „Ich bin auch gut in Geschichte.“ Es regte ihn irgendwie auf, dass Scorpius nicht sofort freudestrahlend fragte, ob er jetzt bei James seine Nachhilfe bekommen könnte. „Immerhin hatte ich ein ‚E‘ in meinen ZAGs.“

„Louis hatte aber ein ‚O‘…“, murmelte Scorpius und senkte den Blick.

James blieb etwas beleidigt stehen. „Was soll das heißen?“

„Ähm…“ Sich sichtlich unwohl fühlend drehte Scorpius sich herum und verstärkte seinen Griff um James‘ Hand. „Man sollte immer nur das Beste nehmen.“

James schnaubte auf. „Dann krabbel doch einfach in sein Bett.“

„Aber…“ Scorpius senkte tief verletzt den Blick. „Sowas würde ich nicht machen…“

„Mann…“ Sich durch die Haare fahrend schaute James aus dem nahegelegenen Fenster auf den See hinaus. „Sorry.“ Als Scorpius nicht antwortete wagte er einen Blick und seufzte auf, als der Kleine aussah, als würde er gleich anfangen zu weinen. „Hey…“ James streckte die freie Hand aus und legte sie auf Scorpius‘ Wange, hob sein Gesicht leicht an. „Guck nicht so. Mir gefällt einfach nicht der Gedanke von ihm und dir…“

„Dann denk doch nicht dran“, murmelte Scorpius. „Da war doch gar nichts.“

„Jaah, außer ein bisschen Knutschen da und Fummeln hier.“ Scorpius ließ James einfach los, drehte sich herum und kam nur zwei Schritte weiter, bevor er am Handgelenk zurückgezogen wurde. „Das ist jetzt aber sehr unhöflich, Malfoy.“

„Immer noch nicht meinem Vornamen zu sagen auch“, schmollte Scorpius.

„Es ist auch nicht besonders höflich mit meinem besten Freund –“

„Ich hab doch gar nichts gemacht!“, platzte es aus Scorpius heraus. „Hör auf mir sowas zu – umpf!“

Die beste Art jemanden zum Schweigen zu bringen, war den Mund verschließen. Sah man dabei auch noch so goldig aus, wie Scorpius Malfoy, dann konnte man das gerne mit einem Kuss erledigen. James presste seine Lippen also relativ hart gegen Scorpius‘, drehte den Kleineren herum und presste ihn gegen die Wand, bemerkte, wie die grauen Augen sich angstvoll weiteten, als sie ein Spinnennetz direkt über ihnen ausmachten. Mit einer kurzen Handbewegung wischte James das störende Objekt aus dem Weg und intensivierte den Kuss, bis Scorpius endlich mehr tat, als Angst zu haben und steif da zu stehen.

Eine schmale Hand klammerte sich an seinem Rücken fest und James spürte überdeutlich den Unterschied zu einer Mädchenhand. Hier hatte er fast das Gefühl, dass er blaue Flecke bekommen würde. Auch wenn er die wahrscheinlich verdient hatte… Trotzdem konnte er nicht ansatzweise verstehen, was Louis an sowas finden sollte. Ein Mädchen zu küssen war jedenfalls nicht vergleichbar mit einem Kampf. Er wollte gar nicht daran denken, wie das abging, wenn Scorpius nicht mehr so schüchtern war…

„Jetzt komm ich zu spät“, keuchte Scorpius und drehte den Kopf zur Seite, als James wieder versuchte seine Lippen einzufangen.

„Ich red mit deinem Prof und…“

Scorpius drückte ihn kopfschüttelnd weg. „Ich brauch deine Hilfe nicht. Danke.“ Er richtete sich die etwas zerzausten Haare, während James seufzte. Die Frage, ob Scorpius jetzt irgendwie sauer war, lag ihm auf der Zunge, aber stellen würde er sie sicher nicht.

„Sehen wir uns nachher?“, fragte er stattdessen.

Scorpius schüttelte den Kopf. „Wir sehen uns in drei Wochen in Hogsmeade. Vielleicht schneit es dann, anstatt zu regnen.“ Er schaute kurz aus dem Fenster und betrachtete den Nieselregen, den James gar nicht bemerkt hatte.

„Drei Wochen?“ James prustete. „Du nimmst das doch nicht wortwörtlich, oder?“

Scorpius blinzelte unschuldig. James hätte sich denken können, dass der Kleine meistens alles ernst meinte, was er sagte. Hätte er vorhin vierzehn Minuten darauf gewartet, dass die Treppe ihm den Weg in die oberen Stockwerke bereitete, dann wäre auch exakt das seine Antwort gewesen.

„Komm schon. Ich hab nach dem Training sicher bisschen Zeit über.“ James lächelte und Scorpius erwiderte das, nur um ihn dann eiskalt abzuwürgen.

„Ich kann nicht“, sagte er und winkte James. „Danke für den… Wegweiser.“ Er drehte sich um und tapste davon.

„Aber irgendwann in den drei Wochen hast du bestimmt mal Zeit, oder? Immerhin hast du doch keine Freunde!“ Hups… James schluckte schon, bevor Scorpius sich nochmal zu ihm herumdrehte, die Augen verräterisch glitzernd. „Äh…“ Ihm fiel keine passende Entschuldigung oder sonst was ein, weshalb Scorpius sich nach einer Weile auch einfach umdrehte und davon stampfte, wirklich stampfte, denn kleine Staubwölkchen flogen auf, wodurch er einen filmreifen Abgang hinlegte.

James seufzte auf und schüttelte über sich selbst den Kopf…


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