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Magnum Opus - Abweisungen

von Dr. S

„Mein Magen…“, stöhnte Seamus und hielt sich ebendiesen, genauso wie Ron, was der aber unbewusst im Schlaf tat. Neville schnarchte auch schon im Schokoladenrausch und Harry war der einzige, der glaubte, noch einen Riegel verdrücken zu können. Wenn er bei den Dursleys war, dann bekam er auch höchstens das, was Dudley auf den Boden hatte fallen lassen. Und wie er noch sehr gut in Erinnerung hatte, schmiss sich sein Cousin auch mal auf den Teppich um eine Toffeebohne vom selbigen zu schlecken.

„Willst du den dann nicht mehr?“ Harry streckte die Hand nach dem Schokofrosch aus, der auf Seamus‘ aufgeblähten Bauch lag.

„Pfoten weg!“, schnaubte Seamus sofort und klatschte Harry auf die Hand. „Das is‘ meiner…“ Schwer atmend wischte Seamus sich den Schokorand vom Mund und packte den Frosch aus, der ihm aber prompt aus der Hand flutschte, als er seinen einzigen Sprung machte.

Harry streckte reflexartig die Hand aus und grinste, als er den Frosch gefangen hatte. „Finder darf’s behalten“, sagte er und stopfte sich den Frosch in den Mund, bevor Seamus protestieren konnte. „Und wo bleibt Dean?“

Seamus machte große Augen. „Scheiße, den hab ich ganz vergessen.“ Stöhnend versuchte er sich aufzurichten, sackte aber wieder zurück auf die Matratze. „Harry, du musst mir nen Gefallen tun“, presste er hervor und streckte die Hand aus, winkte Harry näher zu sich. Die Augenbrauen zusammen ziehend lehnte Harry sich vor und drehte sich so, dass Seamus ihm etwas ins Ohr raunen konnte. „Finde Dean und bring ihn nach Hause.“

Harry drehte den Kopf und schaute Seamus skeptisch an, der eine theatralische Leidensmiene aufgesetzt hatte. „Ähm…“

„Nein…“ Seamus drehte den Kopf zur Seite. „Du musst gehen, Harry. Lass mich zurück und erfülle deine Aufgabe.“

Seufzend ging Harry da nicht näher drauf ein, rutschte vom Bett und suchte den Tarnumhang aus seinem Koffer. Seamus schien auch schon längst eingeschlafen zu sein oder er hatte einfach vor Bauchschmerzen die Augen zusammen gekniffen. Jedenfalls lag er ganz ruhig auf Deans Bett, als Harry den Schlafsaal verließ.

Immer so ein Drama machen. Harry schüttelte den Kopf, als er durch das Portrait ging. Dean heulte sich bestimmt nur die Augen aus, weil Malfoy ihn abgewiesen hatte und lieber alleine draußen saß und… ebenfalls heulte. Harry bog in den Korridor, verlangsamte seinen Schritt und runzelte dabei die Stirn. Moment… Wieso war er da nicht früher drauf gekommen? Dieses gleichzeitige Auftreten von depressivem Verhalten hing doch irgendwie zusammen. Bei Dean war das klar, aber wieso sollte Malfoy traurig darüber sein, dass er jemanden abblitzen ließ?

Harry schüttelte den Gedanken ab und ging weiter, bis er plötzlich Schritte hörte. Verwundert blieb er in der Gewissheit stehen, dass er nicht gesehen werden konnte. Allerdings konnte er nichts dagegen tun, dass er hörbar aufkeuchte, als er Dean mit Malfoy um die Ecke kommen sah. Und sie sahen ganz friedlich aus…

Einen nicht allzu großen Abstand zueinander einhaltend starrten sie beide so stur auf den Boden, dass sie sicherlich schon gegen ein Dutzend Wände gelaufen waren. Malfoys sonst so blasse Wangen waren leicht gerötet und Deans Lippen umspielte ein kleines Lächeln. Sie wirkten wie ein frischverliebtes, sehr eingeschüchtertes Pärchen. Warum wollte Harry bei dem Gedanken die ganze Schokolade wieder auskotzen?

Weil Dean sich vom Feind einwickeln ließ. Wahrscheinlich war er auch noch stolz drauf einen Malfoy abgeschleppt zu haben, aber in zwei Wochen lag er wieder heulend im Bett, wenn er kapiert hatte, dass Malfoy ihn nur benutzte. Für was auch immer… Etwas anderes war schier unmöglich. Malfoy gab sich nicht aus Sympathie mit jemanden ab, das sah man an seinen Anhängseln Parkinson, Crabbe und Goyle.

„Na… dann…“ Malfoy blieb jetzt zögerlich stehen, als wäre es das Tollste die ganze Zeit stumm neben Dean Thomas herlaufen zu können. „Jetzt mach bloß schnell, sonst nutze ich noch aus, dass ich Vertrauensschüler bin.“

„Du wirst mir keine Punkte abziehen“, meinte Dean mit etwas heiserer Stimme.

Malfoys Mundwinkel zuckten, aber ob es ein richtiges Lächeln wurde, konnte Harry nicht mehr erkennen, weil Dean sich umdrehte und Malfoy verdeckte. Er steckte die Hände in die Hosentaschen und Malfoy scharrte unauffällig mit dem Fuß.

„Aber dir Nachsitzen aufdrücken“, sagte Malfoy, während Harry ein paar Schritte nach vorne machte und sich dieses abstruse Bild genau anschauen konnte. Malfoys Wangen waren immer noch gerötet und Harry konnte die Hitze förmlich spüren. Er sah fast aus, als wäre er verlegen. Nein. Er war verlegen. Und Dean konnte seine Augen keine Sekunde von ihm lassen. Das war ja beinahe eklig. Wenn er doch nur schon Dumbledore hätte fragen können, ob sowas überhaupt erlaubt war. Oh… Harry wich leicht zurück, als Malfoy sich die Lippen befeuchtete. Wenn die jetzt anfingen zu knutschen würde er sie aber beide schocken und versuchen ihnen das Gedächtnis zu verändern.

„Hört es sich merkwürdig an, wenn ich sage, dass ich bei dir gerne nach…“

Malfoy hob schnell eine Hand. „Ja, das hört sich merkwürdig an“, sagte er und ließ die Augenbrauen hüpfen. „Du kennst meine Strafarbeiten noch nicht.“

Mit großen Augen schaute Harry hektisch zu Dean. Ach, du Schande… Was lief da nur? Stand Dean jetzt auch noch darauf bestraft zu werden?

Sich leise räuspernd machte Dean einen Schritt nach vorne, worauf Malfoy den Blick senkte und ihm direkt auf die Brust starrte. Entweder lag es an dem Fackelschein oder Malfoys Wangen wurden einen ganzen Rotton dunkler. Deans Brust hob sich etwas schneller, als wäre er gerade einen ganzen Marathon gelaufen. Dafür war seine Hand aber außergewöhnlich ruhig, als er sie nach Malfoy ausstreckte. Er berührte ihn allerdings nicht, fasste nur eine lose Ponysträhne und ließ die kurz über seinen Zeigefinger gleiten, bevor er die Hand wieder sinken ließ, sie fest zur Faust ballte, als könnte er dadurch das Gefühl von Malfoys seidigem Blondhaar festhalten.

Harry schüttelte den Kopf. Seidiges Blondhaar? Malfoy hatte bestimmt Spliss…

Schwer ausatmend trat Malfoy einen Schritt zurück. „Wir sehen uns, Thomas“, sagte er so leise, dass Harry Mühe hatte ihn zu verstehen.

„Draco? Du… Du darfst ruhig Dean sagen…“

Malfoys Wangen wurden wieder blass und er biss sich auf die Unterlippe, drehte sich dann um. „Hm… Noch nicht“, sagte er und schaute über die Schulter. „Ich muss jetzt.“ Dean sah enttäuscht aus und Malfoy zögerte kurz, musterte sein Gegenüber mit einem ganz komischen Funkeln in den Augen. „War doch ganz nett heute…“

„Bis auf die vielen Beleidigungen“, sagte Dean und schmunzelte kurz, während Malfoy aussah, als würde er wegen irgendetwas am liebsten im Erdboden versinken.

„Jaah… Ich… Ich muss dann“, wiederholte Malfoy und Harry hob die Augenbrauen. Warum ging er nicht einfach? Die verhielten sich wie kleine Kinder. „Gute Nacht, Thomas.“ Malfoy schüttelte über sich selbst ebenso verwirrt wie Harry den Kopf und drehte sich um. Allerdings bewegte er sich ausgesprochen langsam vorwärts. Harry warf Dean einen kurzen Blick zu, verkniff sich das Schnauben und tapste Malfoy dann nach. Hier um die Ecke war der Raum der Wünsche. Malfoy würde sich da natürlich reinverkriechen. Wenn er jetzt schnell genug war, dann würde er einfach direkt hinter Malfoy durch die Tür schlüpfen können und endlich herausbekommen, was der da die ganze Zeit drin trieb. Endlich. Seine Nerven waren bis zum Bersten gespannt.

Allerdings seufzte Malfoy nur, als er der Wand einen kurzen Blick zu warf und dann einfach weiter ging. Fröhlich wirkte er trotzdem nicht, als er um die Ecke verschwand. Harry starrte ihm noch einen Moment nach, drehte sich dann um und konnte gerade noch einen Schrei unterdrücken, als Deans Gesicht ganz nah an seinem war. Er klammerte sich richtig an der Ecke fest, schaute Malfoy nach und grinste plötzlich von einem Ohr bis zum anderen. Sich eine Hand gegen die Stirn pressend schüttelte er fassungslos den Kopf und lehnte sich gegen die Wand. Dean sah aus, als hätte man ihm Felix Felicis intravenös gegeben.

Harry ging achtlos an ihm vorbei zurück zum Gemeinschaftsraum. Warum nur sah der so glücklich aus? Er hatte Malfoy nicht mal – allein der Gedanke ließ Harry sich schütteln – küssen dürfen. Na ja, wer wusste, wie lange die irgendwo in einem Korridor gestanden hatten. So wie er sein Glück einschätzte würde er demnächst nochmal in sie reinlaufen, wie damals bei Ginny, als Dean mitten im Gang über sie hergefallen war. Was fanden die nur alle an Dean? Hatte nichts. Harry nickte sich selbst zustimmend zu, als er durch das Portraitloch stieg. Malfoy hatte doch nur irgendwas vor. Ginny hatte ihn mit Dean eifersüchtig machen wollen und Malfoy…

Harry schüttelte sich erneut.

Malfoy wollte ihn hoffentlich nicht eifersüchtig machen.

°°°

Glücklich zu sein, obwohl es genug Gründe gab, die einen vom Astronomieturm springen lassen wollten, war eine merkwürdige Sache. Dean konnte nicht anders, als mit einem breiten Dauergrinsen durch Hogwarts zu laufen. Er verspürte das Bedürfnis zu singen, zu tanzen und vor allem, sich am Unterricht zu beteiligen, egal wie merkwürdig Snape ihn dafür ansah.

Draco hingegen – der Grund für seinen Euphorieschub – sah aus, als würde er all die negativen Gedanken abbekommen haben und vom Astronomieturm hüpfen wollen. Seinen Zauberstab zwischen den perfekten Fingern drehend stand er in einer Ecke, alleine und versteckte sich so gut es ging hinter Snapes imposanter Gestalt. Dessen weiter Umhang war nämlich bei einem praktischen Test von einem Zauber aufgebläht worden, womit er jetzt zu kämpfen hatte.

Dean nutzte das aus und kämpfte sich durch das Getümmel von Schülern, die defensive Zauber ausprobierten und dabei kläglich versagten. Draco sah ihn scharf an und machte dann ein paar Schritte zur Seite, damit man ihn ja nicht mit dem ‚Schlammblut‘ sah. Man konnte ja ansatzweise verstehen, dass Draco Malfoy auf seinen Ruf achtete, aber Dean würde am liebsten jetzt sofort seine Hand halten können. Die weichen, langen Finger gegen seine zu spüren war wie ein viel zu schöner Traum und jetzt wurden diese Berührungen an einen blöden Zauberstab verschwendet…

„Was willst du?“, zischte Draco ihm entgegen, als Dean sich in seine Nähe stellte und beobachtete, wie Snape immer noch mit seinem Umhang kämpfte. Anscheinend machte sich jemand einen Spaß daraus ihn ständig wieder wie Marylin Monroes Kleid aufzublähen.

„Ich ruh mich hier nur kurz aus“, sagte Dean und grinste Draco an, einfach weil er nicht anders konnte. Daraufhin sah der aber leider weg. „Wieso übst du nicht?“

„Keiner übrig“, murmelte Draco. „Zabini übt mit Smith…“

Dean runzelte die Stirn und hätte sich nach den beiden umgesehen, wenn er dann nicht den Blick von Draco hätte nehmen müssen. „Warum nimmt er den als Partner?“

„Weil ich ihm gesagt habe, dass mir schlecht ist“, murmelte Draco aus den Mundwinkeln und machte einen Schritt zur Seite, um etwas mehr Abstand zwischen sich und Dean zu bringen.

„Ist dir schlecht?“, fragte Dean etwas besorgt. Draco sah immer so blass aus. Vielleicht änderte sich das einfach nicht, wenn er krank war.

„Thomas, verdammt…“ Draco fuhr sich durch die Haare. „Natürlich ist mir schlecht. Ich bin schwanger, weil wir Händchen gehalten haben. Bist du jetzt zufrieden?“ Er schaute sich ziemlich nervös um, aber es lag wohl eher an allen anderen, als an Dean. „Rück mir nicht so auf die Pelle.“

Dean konnte das irgendwie nicht ernstnehmen. Er fühlte sich nur ein ganz bisschen zurückgewiesen, aber er hatte auch nichts anderes von Draco Malfoy erwartet. Jemand wie der zeigte kaum Gefühle, man musste wenn schon sehr genau hinsehen und Dean könnte stundenlang nichts anderes tun…

„Ähm…“ Dean lehnte sich etwas vor. „Darf ich das denn heute Nachmittag?“, fragte er hoffnungsvoll.

Dracos Wangen färbten sich leicht rosa. „Thomas, ich kann nicht schwanger werden, also schlag dir das aus dem Kopf.“

Dean hätte fast gelacht, aber er tarnte es als Räuspern, damit niemand auf sie aufmerksam wurde. „Ich meinte –“

„Ich weiß, was du meinst“, zischte Draco. „Und ich weiß es noch nicht…“

„Aber gestern…“

„Gestern war ganz… nett“, wiederholte Draco sich heiser. „Aber… es wäre mir lieber, wenn du dich von mir fernhältst.“

Bei diesem Tonfall sank Deans Stimmung schlagartig in den Keller. Er verlangte eigentlich doch gar nichts Unmögliches. Nur ein bisschen Nähe. Aber eigentlich sollte er auch ganz zufrieden sein. Vor ein paar Tagen hatte Draco noch wie ein aufgeschrecktes Kaninchen gewirkt, wenn er ihn angesprochen hatte. Jetzt waren sie zumindest schon einen Schritt weiter.

„Ich…“

„Mr. Thomas, nehmen Sie Ihren Partner und arbeiten Sie!“, kam es da zischend von Snape, dessen Laune noch tiefer gesunken war, als normalerweise. Er bemerkte Draco neben Dean und hob eine Augenbraue. „Meinetwegen nehmen Sie auch Mr. Malfoy, aber tun Sie endlich was.“

Ein paar dreckige Lacher folgten, die Deans Wangen heiß werden ließen. Aber Snape hatte Recht! Er mochte es nicht wissen, aber er hatte tatsächlich Recht. Wenn Dean Draco Malfoy wollte, dann würde er sich Draco Malfoy nehmen. Na ja, vielleicht nicht… in diesem zweideutigen Sinne von Nehmen… Noch nicht… Dean unterdrückte ein Kichern und schüttelte schnell den Kopf, traf prompt auf Snapes ärgerlichen Blick.

„Was ist so lustig, Mr. Thomas?“, presste er hervor.

Dean könnte natürlich sagen, dass es an seinen pubertären Gedanken lag, dass er sich so merkwürdig aufführte, andererseits hatte er aber auch zur Auswahl, dass Snapes Umhang sich so verheddert hatte, dass jeder Schüler ein bisschen zu viel von der Rückseite seines Professors sah. Er entschied sich aber letztendlich dafür die Klappe zu halten.

„Professor, Ihr…“ Draco hing anscheinend wirklich irgendwie an seinem Hauslehrer. Jedenfalls gestikulierte er ihm mit rosafarbenen Wangen, dass seine Kleidung nicht richtig saß. Dean hörte ein überdeutliches „Schleimer“ von Terry Boot, bevor der sich wieder einem weiteren Ex von Miss Weasley zuwandte. Michael Corner mochte Dean nicht, Michael Corner mochte Harry nicht mehr, aber Michael Corner mochte Terry Boot und Terry Boot war gemein zu Draco, weshalb Dean sich fest vornahm ihn jetzt nicht mehr zu mögen. Wegen Ginny hatte er sich solche Gedanken nie gemacht, aber im Gegensatz zu Draco wirkte sie auch nicht so zerbrechlich.

Wie auch immer… Dean schenkte Terry einen bösen Blick, während Snape sich weiterem Gelächter stellte, allerdings ließ er seine Wut trotz fehlendem Lachen – oder gerade deswegen – an Dean aus.

„Mr. Thomas, da Sie Ihre Zeit wohl lieber damit verbringen sich auszuruhen gehe ich davon aus, dass Sie sich ausgezeichnet verteidigen können, wenn Ihr Partner Sie angreift.“ Snape machte eine forsche Handbewegung und bedeutete Dean sich in die Mitte des Klassenraumes zu stellen. Das behagte dem gar nicht. Rampenlicht war nicht wirklich sein Ding. „Mr. Malfoy wird –“

„Was?!“ Seamus schubste Ron zur Seite, der ihm irgendwas ins Ohr gebrabbelt hatte und rauschte nach vorne. „Ich bin Deans Partner!“

Snape hob eine Augenbraue. „Das machen Sie dann später in Ihrem Schlafsaal aus, Mr. Finnigan.“ Er winkte Draco zu sich, der eher zögerlich in die Mitte trat und Snape einen Blick zuschoss, als wäre er seine Mutter und würde ihm dafür gleich noch eine Standpauke halten. „Draco, Sie greifen Mr. Thomas an – aber seien Sie nicht zu hart – und er wird uns eine perfekte Reflektion des Zaubers zeigen können, sonst sind es statt fünf Rollen sieben.“

Erwartungsdruck. Genau das, was ein Künstler nicht gebrauchen konnte. Na ja, vielleicht gab es Menschen die gut unter Druck arbeiten konnten, aber Dean konnte es nicht. Er wurde nervös, spürte wie ihm der Zauberstab aus den schwitzigen Händen zu rutschen drohte und bemerkte auch noch Harry Potters stechenden Blick im Rücken. Dafür bekam er von dem Blick aus den grauen Augen seines Gegenübers ganz weiche Knie.

Das nächste Problem: Er konnte Draco doch nicht wehtun. Das widerstrebte ihm fast genauso, wie sich vor Harry die Blöße zu geben, dass seine DA-Stunden einfach nichts gebracht hatten. Außerdem glaubte er die arroganten Kommentare von den verdammten Ravenclaws hören zu können. Boot verlor immer mehr Sympathiepunkte, während Michael… Ach, Michael konnte man doch nicht böse sein. Der war nur ein wütendes, patziges Kind.

Anscheinend war Snape auch mal so jemand gewesen. Draco durfte sich nämlich gerade ein paar sehr unschöne Worte zu zischen lassen. Allerdings tat er das merkwürdig ruhig ab, nickte ab und zu und wandte sich dann Dean zu, zog dabei so eine angewiderte Fresse, dass man glauben wollte, er würde sich gleich übergeben. Seinen Zauberstab auf Dean richtend wartete er sogar, bis der sich die klatschnasse Hand am Umhang abgewischt hatte, bevor er den Zauberstab ebenfalls hob, sich allerdings gleich ducken musste, weil Draco sich wohl ein Beispiel an Lucky Luke genommen hatte.

Mit großen Augen schaute Dean über die Schulter und stieß die angehaltene Luft aus, als er das kleine Loch zwischen Terry Boot und Michael Corner klaffen sah, die sich in entgegengesetzte Richtungen hatten lehnen müssen um ausweichen zu können.

„Thomas, sagte ich nicht reflektieren?“, zischte Snape ungehalten und knallte die flache Hand auf sein Pult. Dean wollte etwas erwidern, aber Snape winkte ab und machte dann eine hektische verscheuchende Handbewegung. „Die Stunde ist beendet. Thomas, Sie bleiben und reparieren das Loch. Draco, fünfzehn Punkte für einen ausgezeichneten Angriffszauber.“

Oh, Dean hätte Snape für diese Unfairness schlagen können, wenn er durch die Punktevergabe nicht so ein schönes Lächeln von Draco hätte sehen können.

„Mann, Dean…“ Seamus schlug ihm heftig gegen die Schulter. „Wo haste deinen Kopf in letzter Zeit?“

„Ich bin erstmal froh, dass er eben drangeblieben ist“, sagte Dean und grinste. „Sehen uns später.“

Seamus runzelte leicht die Stirn, nickte und drehte sich um, hängte sich an Neville und Ron – Merlin allein wusste, wo Harry abgeblieben war…

„Fangen Sie an, Mr. Thomas“, hörte er Snape schnauben und drehte sich um. Zu seiner Verwunderung stand immer noch ein Schüler direkt vor Snape. „Draco, setzen Sie sich her. Zu mir, ja.“

„Sir, ich denke nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt für…“ Draco schaute über die Schulter und musterte Dean kurz. „…Privatgespräche ist.“ Dean zog die Augenbrauen zusammen, wandte sich aber dem Loch zu, als Snape ihm einen ärgerlichen Blick schenkte. „Außerdem kennen Sie meine Ansichten.“

„Ich denke, das werden wir besprechen, wenn Sie Mr. Thomas geholfen haben. Zu zweit geht das sicherlich schneller.“

Dean schaute über die Schulter und schnell wieder weg, als Draco ihn ansah. Snape beschäftigte sich mit ein paar Pergamenten und Dean sah schon eine Chance gekommen, mit Draco zu reden, aber der zückte stumm den Zauberstab, als er sich neben Dean gestellt hatte. Während er das Loch begutachtete, fixierte Dean sich auf Draco.

„Musste das sein?“, fragte Dean leise und deutete auf das Loch.

Draco zuckte leicht mit den Schultern. „Boots Kommentare gingen mir auf die Nerven“, sagte er und warf Dean ein kurzes Lächeln zu, das der am liebsten aufgefangen und eingerahmt hätte. „Glaub nicht, ich hätte absichtlich daneben gezielt.“

„Du wolltest gar nicht treffen?“ Dafür war das aber sehr knapp gewesen.

Draco errötete leicht. „Ich sagte doch, dass das nichts mit dir zu tun hatte…“

„Ähm, hab ich auch gar nicht drauf angespielt…“

„Okay, gut.“ Draco schien ihm gar nicht wirklich zugehört zu haben. „Ich wollte dir nicht wehtun. Und ich will das auch jetzt nicht. Bevor ich noch kitschiger werde, solltest du das akzeptieren und mich in Ruhe lassen.“ Er richtete den Zauberstab auf die Wandüberreste am Boden. „Zusammen.“

Dean imitierte Dracos Geste und mit einem gemeinsamen Reparo brachten sie die Wand wieder in Ordnung. Draco wollte sich schnell umdrehen, aber Dean packte ihn fest am Arm und zog ihn zu sich, fixierte die grauen Augen, die sich erschrocken weiteten. Manchmal wirkte Draco fast, als hätte er Angst vor ihm, aber den Gedanken schüttelte Dean lieber schnell ab.

„Bis später?“ Er setzte einen fast flehenden Blick auf.

Draco biss sich leicht auf die Unterlippe, schaute auf und verengte die Augen leicht. „Du tust mir weh, Thomas.“

Dean ließ sofort los und Draco nutzte das um zu Snape zu marschieren. Der bedeutete Dean zu verschwinden und bei dessen Laune machte man das lieber schnell. Dean schlurfte trotzdem mehr, als das er ging. Er verstand Draco nicht… Sprach er einfach aus, was er dachte oder meinte er das mit einer philosophischen Doppeldeutigkeit? Die Hände in die Hosentaschen steckend starrte Dean aus dem nahegelegenen Fenster auf die Stelle, wo er sich am Tag zuvor noch so gut mit Draco unterhalten hatte.

Warum konnte das nicht immer so sein?


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Manchmal ist es auch sehr schade, dass eine Figur verschwindet und im nächsten Band nicht mehr vorkommt. Dazu zählt beispielsweise Gilderoy Lockhart, den ich sehr mochte, weil er so furchtbar eitel war und ich mir einen Spaß daraus machte Leute aus dem Showbusiness mit seiner Charakterisierung zu veralbern.
Rufus Beck