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Magnum Opus - Unterbrechungen

von Dr. S

„Potter!“ Mit der freien Hand rammte Draco den Gryffindor gegen den Wandteppich und hielt mit der anderen seine Schultasche davon ab von seiner Schulter zu rutschen. „Du kleiner, perverser…“

„Ey, Pfoten weg da!“, hörte er eine helle Stimme ihn anquietschen, was ihn aber nicht davon abhielt den Zeigefinger weiter schmerzhaft fest in Potters Brust zu pieken. Dieser dümmliche Blick aus den grünen Augen konnte einen Draco Malfoy nicht täuschen. Er war sich ganz sicher, dass Potter etwas mit diesem unsichtbaren Stalker zutun hatte.

„Ginny, misch dich da doch nicht ein“, sagte Potter etwas verlegen über den Aufstand, den seine Freundin machte, als man ihrem Eigentum einen Zentimeter zu nahe gekommen war. Sie holte mit beiden Händen aus und versuchte Draco wegzuschupsen, aber so dünn war er jetzt auch noch nicht geworden. Er hob eine Augenbraue und amüsierte sich über das zornige Gesicht des Wieselmädchens.

„Dir gefällt das auch noch?!“, quietschte Weaslette und starrte Potter geschockt an. Draco zog die andere Augenbraue auch noch hoch. „Malfoy, du Flittchen!“

Dracos Augen weiteten sich und er drehte sich dem kleinen Mädchen zu. „Flittchen?!“ Er warf einen Blick zu Potter, der aufseufzte. Salazar, was erzählte der Kerl seiner Freundin, dass die auf so einen Scheiß kam? „Hast du sie noch alle? Wenn hier einer das Flittchen ist, dann dein Freund!“

„Häh?“, würgte Potter hervor und sah an sich herunter, als würde er so ein Schild entdecken, dass ihm diesen Titel eingebracht hatte. Aber da er ja an Spitznamen gewöhnt war, würde er damit schon noch zurechtkommen.

„Aber da passt ihr ja ganz gut zusammen“, setzte Draco noch eins oben drauf, durchschnitt Weasleys angesägte Geduldsfäden und konnte froh darüber sein, dass er nicht damit beschäftigt war, sein Flittchen-Schild zu suchen. So konnte er dank etwas vernachlässigter Sucher-Reflexe der kleinen Faust ausweichen und sich auch noch darüber freuen, dass Potter sie voll auf die Zwölf bekam.

Sich schockiert die schmerzende Hand ausschüttelnd starrte Weasley zu Potter, der noch immer dümmlich dreinblickend seinen Kiefer betatschte. Draco betrachtete die Szenerie einen Moment und brach dann in schallendes Gelächter aus, während er langsam ein paar Schritte zurücktrat.

„Potty, du solltest aufpassen, dass das nicht zur Gewohnheit wird“, presste er hervor und fing sich zwei böse Blicke ein. „Es kommt gar nicht cool, wenn die Freundin ihren Kerl misshandelt.“

„Misshandelt?! Ich… wollte ihn doch gar nicht treffen!“ Übertrieben fürsorglich drehte Weasley Potters Gesicht zu sich um den sich bildenden blauen Fleck zu betrachten. „Oh, Harry… Das tut mir so Leid.“

„Ehrlich, Potter“, keuchte Draco, atemlos vor Lachen. „Das sagen sie am Anfang immer. Aber glaub nicht, dass sie sich ändern wird.“

„Malfoy, verzieh dich endlich!“, schnauzte Weasley hochrot.

Draco verdrehte die Augen. „Ist ja gut. Aber Potter, wehe ich muss mich demnächst nochmal von dir im Abendrot begrabbeln lassen.“ Damit gab er dem Pärchen Stoff zum hitzigen Diskutieren, den die aber leider nicht auszunutzen schienen, und machte sich davon. Hoffentlich hatte Potter seine Lektion gelernt. Eifersüchtige, prügelnde Freundin würde sie ihm wenn aber schon noch beibringen.

„Malfoy!“

Draco wollte sich gerade umschauen, wo diese Stimme herkam, da wurde er auch schon am Oberarm gepackt und um die nächste Ecke gezogen. Dean Thomas konnte einem wirklich Angst machen, wenn er sich so vor einem aufbaute und in eine vor Blicken geschützte Ecke presste. Immerhin war der groß genug um Hagrid die Krawatte zu binden. Draco versuchte unauffällig unter dem neben ihm abgestützten Arm durchzuschlüpfen und sich davon zu machen, während Thomas sich noch suchend umschaute.

„Halt!“ Thomas presste hastig die Hände gegen Dracos Brust und drückte ihn fest gegen die Wand. „Ich hab doch noch gar nichts getan.“

Draco starrte mit großen Augen hoch zu dem anderen. War denn Hogwarts nur noch voller Perverser? „Ich will auch nicht, dass du was tust“, fiepte er. „Lass mich gehen und ich sag niemanden, dass du mich betatscht hast.“

Thomas zog die Augenbrauen zusammen. „Betatscht?“ Er senkte den Blick, machte große Augen und wich hastig zurück. „Woah! Sorry…“ Er hob abwehrend die Hände und wenn er nicht so dunkle Haut gehabt hätte, könnte Draco viel besser sehen, wie er errötete. „I-Ich wollte dich nur fragen, ob du es dir vielleicht nochmal überlegt hast.“ Jetzt versuchte er sich an einem Hundeblick, aber Draco traute dem nicht wirklich. So ein riesenhafter Kerl konnte einem nur Angst machen. Wahrscheinlich hatte er sich besser gegen Amazone Weasley wehren können als Potter.

„Was… Was soll ich mir überlegt haben?“, fragte Draco nachdem er tief durchgeatmet hatte. Thomas sah aus, als hätte Draco ihn raus in den Regen geprügelt, als er nicht sofort wusste, wovon er redete. Aber das war sicher nur Tarnung um seine Aggressionen zu verbergen. Anders konnte das gar nicht sein.

„Ähm… Zwing mich doch nicht, dich das jetzt jeden Tag zu fragen“, murmelte Thomas und schob in dieser „ich bin ganz schüchtern“-Manier die Finger ineinander, bevor er mit dem Fuß zu scharren begann.

Draco verzog die Mundwinkel. Jetzt hatte es Klick gemacht. „Du willst immer noch, dass ich mich ausziehe?“, fragte er grinsend.

„Nicht ausziehen!“ Thomas schaute sich unsicher um und räusperte sich. „N-Nur malen… Nur ein einziges Mal. Du musst es doch niemanden sagen.“

„Ich glaub aber nicht, dass ich die dadurch entstehende erotische Atmosphäre ignorieren und nicht über dich herfallen kann“, sagte Draco ernst und sah zu wie Thomas‘ Augen sich auf eine Dobbyhafte Größe weiteten. Er gluckste und stupste den Gryffindor an. „War ein Scherz. Aber wirklich, Thomas. Frag mich das noch einmal und ich tratsch es überall rum.“

„Jaah, aber…“ Thomas räusperte sich und senkte vorsichtig den Blick, um Draco in die Augen zu schauen. „Warum nicht?“

Draco schüttelte resignierend den Kopf. „Darum.“

„Also, ich finde, ich hab mir schon eine ehrliche Antwort verdient“, sagte Thomas und räusperte sich erneut. Draco würde ihm ja den Gefallen tun und den Frosch in seinem Hals in etwas Schöneres zu verwandeln, aber ganz sicher nicht in einen Prinzen. Man wusste ja nie, was in Gryffindor’schen Schädeln vorging.

„Also, da bin ich mir nicht ganz so sicher“, gab Draco zurück. „Wenn ich ein Mädchen wäre, würde ich dir wahrscheinlich einfach meine Tasche über den Schädel ziehen.“

„Wenn… Wenn du ein Mädchen wärst, würde ich das ja nicht wollen.“ Gegen Ende hatte Draco Mühe Thomas‘ leise Stimme zu verstehen.

„Mann…“ Draco fuhr sich durch die Haare. So viel Hartnäckigkeit konnte einem wirklich die letzten Nerven rauben. „Ich bin wirklich, wirklich geschmeichelt, aber ich wäre dir sehr dankbar, wenn du mich nicht mehr nerven würdest. Ich hab einfach keine Zeit, okay? Die Schule wächst mir jetzt schon über den Kopf.“

„Ich kann dir helfen!“, rutschte es Thomas sofort heraus. Anscheinend wollte er das wirklich und wenn Draco Interesse gehabt hätte, dann würde er das schamlos ausnutzen. „Ich meine… ich kann’s versuchen.“

Draco seufzte. „Mach dich nicht noch mehr zum Demiguise, Thomas. Du kannst froh sein, dass ich im Moment viel zu tun habe, sonst würde ich da ganz anders rangehen.“ Er stieß sich von der Wand, an der er gelehnt hatte, ab und wollte weitergehen, aber Thomas packte ihn wieder am Arm. Mit einem kräftigen Ruck zog er Draco wieder in die vorige Position und setzte im krassen Kontrast zu der ruppigen Behandlung einen ganz verzweifelten Blick auf.

„Bitte, Draco“, hauchte er ganz dicht an dem langsam rotanlaufenden Gesicht. Dracos Augen weiteten sich und er versuchte zurückzuweichen, aber er hatte kaum Platz richtig zu atmen. „Du siehst so melancholisch einfach nur wunderschön aus. Deine Wangenknochen…“ Mit verklärtem Blick hob Thomas die Hand und fuhr die Konturen von Dracos Gesicht nach, ohne ihn dabei zu berühren. Dafür hätte Draco ihn da aber wirklich geschlagen. Im Moment rührte er sich aber einfach nicht, damit er nicht aus Versehen seine Position so veränderte, dass Dean merken konnte, wie warm seine Wangen wurden.

„Du wirst rot“, murmelte Dean passenderweise und Draco kniff die Augen zusammen. Na, toll… Das hatte er ganz vergessen; man konnte ja sehen, wenn das verdammte Blut sich aus irgendwelchen absurden Gründen in seinen Wangen sammelte. „Das würde ich so gerne festhalten…“

„Thomas, wenn man rot wird, dann kann das unter anderem bedeuten, dass einem etwas unangenehm ist“, presste Draco bemüht ruhig hervor. „Wie zum Beispiel derartig bedrängt zu werden.“

Thomas runzelte die Stirn, schüttelte leicht den Kopf und schaute Draco dann zur Abwechslung auch mal wieder in die Augen. „Oh!“ Er wich zurück und errötete selbst. „Sorry…“

Draco schämte sich für seine glühenden Wangen und starrte stur an die gegenüberliegende Wand, während Thomas den Boden fixierte. Eine ganze Weile herrschte so eine unangenehme Stelle, die sie beide wohl durchbrechen wollten, sich aber einfach nicht trauten. Draco fand das merkwürdig genug. Er traute sich eine ganze Menge und Dean Thomas war ja immerhin ein Gryffindor, die waren doch mutig.

Thomas räusperte sich, als Draco seinen Satz mit einem läppischen „Ich“ begann. Sie schauten hoch und gleich wieder weg, als ihre Blicke sich trafen.

„Professor…“, hörte Draco Thomas murmeln und erklärte ihn innerlich schon für verrückt, als er den Kopf drehte. Er seufzte leise, als Professor Snape wie angewurzelt ein paar Meter von ihnen entfernt stand. Was konnte der jetzt wieder wollen?

„Lungern Sie hier nicht herum, Mr. Thomas“, murmelte Snape, streckte die Hand nach Draco aus und fasste ihn merkwürdig sanft am Oberarm, zog ihn herum. „Draco, ich habe schlechte Neuigkeiten aus Askaban“, sagte er, als sie außer Hörweite waren. „Lucius war noch nie jemand, der die Dementoren besonders gut vertragen hat. Ich will nicht… sensibel sagen, aber er steigert sich eben schnell in etwas rein.“

Draco runzelte verwirrt die Stirn. „Was soll das heißen?“, fragte er und schluckte hart. Das gefiel ihm gar nicht. „Was ist mit Vater?“

„Es wird ihm wieder besser gehen, wenn er erst einmal da raus ist“, versuchte Snape ihn tatsächlich zu beruhigen. Draco empfand die ganze Situation dadurch nur noch schlimmer. „Aber du weißt, an wem es hängt, wie lange er noch dort sein wird.“

„Was soll das?!“ Draco machte sich los und starrte seinen Hauslehrer entsetzt an. „Ich hab schon genug Druck!“ Er spürte wie sein Herz zu rasen begann und versuchte ruhig zu atmen. „Vater geht es gut, sonst hätte Mutter… Sie hätte…“ Mit hängenden Schultern blickte er zu Boden. „Sie hätte es mir nicht gesagt, weil sie eh denkt, ich würde das hier nicht schaffen, was?“

Snape setzte genau diesen Ausdruck auf, den er in letzter Zeit immer gerne mit sich herumtrug, wenn Draco keine Hausaufgaben für Verteidigung mehr machte. Nicht strafend, nicht wütend – nicht bei ihm. Nur mitleidig.

„Ich schaffe das!“, schnauzte Draco wütend. „Ihr werdet schon noch alle sehen. Ich lasse mich nicht unter Druck setzen; das ist nur eine neue Motivation!“ Bevor Snape bemerken konnte, dass Tränen in seinen Augen prickelten, drehte Draco sich auf den Absätzen herum und rannte den Korridor entlang.

Er blieb erst schwer keuchend auf den Ländereien stehen und klammerte sich an dem Baum fest, an dem er gestern noch betatscht worden ist. Heiße Tränen rannen über seine Wangen, die Thomas so toll zu finden schien und das war ganz sicher nicht toll. Ein Malfoy weinte doch nicht und Draco heulte seit Monaten jede Nacht sein Kissen voll, weil ihm das alles einfach zu viel wurde. Wenigstens Myrte hatte ihn getröstet, aber jetzt hatte er niemanden mehr…

°°°

Als Dean mit der unsichtbaren Hand über Malfoys nassglänzende Wange fuhr, zuckte der nur kurz zusammen, bevor er sogar schief grinste.

„Du schon wieder“, presste er heiser hervor und starrte stur auf den Baumstamm. „Willst du dich wieder lustig machen?“

„Nicht, wenn du keinen Zauberstab auf mich richtest“, sagte Dean und schluckte hart. Da sie eben erst miteinander geredet hatten, musste Malfoy doch erkennen, wer er war, aber trotzdem traute er sich nicht, sich zu zeigen. Malfoy schien nicht sehr angetan von seinen Annäherungsversuchen gewesen zu sein, aber vielleicht ertrug er es leichter, wenn er nicht sehen konnte, wer es da wagte ihn anzusprechen.

„Ich würde…“

Dean seufzte. Jetzt kam es: Ich würde gerne allein sein. Verschwinde, hau ab, fass mich nie wieder an.

„Ich würde ungern allein sein. Kannst du bleiben?“ Malfoy drehte den Kopf und blickte ins Leere. Dean klappte der Mund auf und er war froh, dass Malfoy das nicht sehen konnte. Er musste bescheuert aussehen. „Kannst du mir antworten?“

„Ich…“ Dean spürte wie sein Gesicht unnatürlich heiß wurde. Er nahm die Hand von Malfoys Wange und legte sie auf die bebende Schulter. „Sicher…“ Und jetzt? Was sollte er sagen? War er gut im Trösten? Jedenfalls nicht wenn es um seine kleinen Geschwister ging. Die feuerten immer ihr Spielzeug nach ihm, damit er verschwand. „Du…“

„Du hast mich geküsst“, sagte Malfoy geradeheraus und wandte den Blick wieder ab. Deans Hand auf seiner Schulter krallte sich in dem grüngefütterten Umhang fest. Das hatte ja kommen müssen. Und warum zur Hölle musste er jetzt auf Malfoys Lippen starren? Dean befeuchtete sich seine eigenen. Er hatte alles versucht um sich die kurze Berührung einzuprägen, aber irgendwie wollte es nicht funktionieren. Malfoy war genauso wenig fassbar wie der Wind. Es wäre ein Wunder, wenn er ein einigermaßen schönes Bild von ihm aufs Papier bekommen würde.

„Jaah…“

„Ja?“ Malfoys Gesicht war hinter den lose herunterhängenden Haarsträhnen kaum zu erkennen, aber seine Mundwinkel wanderten nach unten. „Das war extrem unromantisch, dafür, dass du das genaue Gegenteil beabsichtigt hattest.“

„Ich… hatte Angst“, gab Dean zu und kam vorsichtig näher. „Kannst du verstehen, oder?“

Malfoy nickte tatsächlich. „Ich hab auch so oft Angst“, sagte er leise, drehte sich herum und lehnte sich mit dem Rücken gegen den Baum, starrte auf den in der Abendsonne glitzernden See. Er streckte den Arm aus und tastete so lange herum, bis er Deans Brust gefunden hatte, verkrallte die langen Finger dann in dessen Hemd und zog ihn zu sich. „Du musst mir helfen. Ich kann nichts sehen.“

Dean wusste aber leider nicht, bei was er helfen sollte.

„Komm her“, flüsterte Malfoy und beugte sich leicht vor. Dean drehte den Kopf zur Seite und ließ den Kleineren die Schläfe gegen seine Schulter lehnen. Zögerlich hob er die Hände und legte sie auf Malfoys Rücken, fuhr nach einer Weile leicht auf und ab, wobei er sich beherrschen musste den Druck nicht zu stark werden zu lassen. Dabei wollte er Malfoy spüren. Jeden Muskel, jeden Zentimeter von Dracos Körper kennen lernen.

Deans Atmung beschleunigte sich, als die Hände, die er so bewunderte, sich tastend den Weg auf seine Hüfte bahnten. „Draco…“

Malfoy stutzte einen Moment. „Nochmal“, verlangte er und verstärkte seinen Griff.

„Ich… was?“ Dean verstand nicht, was Draco meinte.

„Meinen Namen“, murmelte er und atmete tief durch. „Ich kenn deine Stimme doch… Irgendwoher… Du sagst meinen Namen, als wäre da… sonst nichts. Als wäre ich einfach Draco. Nicht der Sohn meines Vaters, kein Malfoy… einfach…“

„Draco“, wiederholte Dean und irgendein Damm in Malfoy schien zu brechen, dass er plötzlich solche Sturzbäche heulte. „Nicht… Nicht weinen…“ Er umfasste Malfoys Gesicht und wischte ihm die Tränen von den Wangen. Draco hatte die Augen fest geschlossen und den Mund geöffnet, damit er schneller an Luft kam. „Sieh mich doch mal an.“

Jetzt gluckste er, aber es verwandelte sich schnell in ein Schniefen. „Ich kann dich doch nicht sehen“, sagte er und tastete nach Deans Unterarmen, klammerte sich an ihnen fest. „Aber so… so kann ich mir besser vorstellen, dass da jemand ist.“

„Oh… Ach ja…“ Dean räusperte sich und fuhr fort, die neuen Tränen von Dracos Wangen zu streichen. Das würde er machen, bis keine mehr nachkamen.

„Schaust du gerne oder tust du auch mal was?“, krächzte Draco nach einer Weile und befeuchtete sich die Lippen.

„W-Was?“ Dean wich automatisch mit dem Kopf nach hinten, als Draco sich vorbeugte.

„Ich kann dich nicht sehen“, sagte er leise und ließ die Lippen leicht geöffnet. Als Dean eine ganze Weile damit beschäftigt war seinen Mund wieder zu zuklappen, schnappte Draco nach Luft. „Du machst dich doch nur lustig, ja?“

„Nein“, sagte Dean hastig. „Ich… ähm…“

Draco lächelte schief. „Warum darf ich dich dann nicht sehen?“, fragte er. „Ich würde dich nicht auslachen. Eigentlich ist es ganz süß…“ Er wartete vergeblich auf eine Antwort. Dean wusste einfach nicht, was er sagen sollte. „Ich wünschte, ich könnte dich sehen. Es war merkwürdig genug mich an Myrtes kalter Schulter auszuheulen. Du… bist ganz warm.“ Mit einem Ruck warf Draco sich nach vorne und klammerte sich fest. Dean hatte Mühe sie beide auf den Beinen zu halten, aber er gab sich alle Mühe und konnte Draco so ganz wunderbar fest an sich drücken.

„Wi-Willst du mir sagen, warum du so… so traurig bist?“, fragte Dean vorsichtig.

„Du bist so groß“, wisperte Draco abwesend. „Ich fühl mich wie ein Mädchen… Mag ich nicht.“ Er ließ ein heiseres Lachen hören, während Dean leise brummte. „Ich dachte doch irgendwie, du seist Potter. Er macht immer so einen Scheiß, aber… er ist kleiner als ich.“

„Enttäuscht?“ Harry hätte sich da bestimmt drüber gefreut. Zur Not konnte Dean sich ja auswechseln lassen.

„Draco?“

Dean ließ sofort los und rannte unnötigerweise hinter den Baum, als er Snapes Stimme hörte. Der neue Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste marschierte hastig auf seinen Schüler zu und fasste ihn an der Schulter. Draco schaute sich noch etwas verwundert um und senkte dann den Blick.

„Hier bist du. Ich hab dich schon gesucht.“

„Professor Snape, ich…“

Snape schüttelte den Kopf. „Was soll das, Draco? Außerhalb des Unterrichts heißt es Severus für dich“, sagte er, klang aber dabei immer noch wie Professor Snape eben klang.

„Ich…“ Draco schaute sich wieder um und sah dabei aus, als wäre er gerade erst aufgewacht.

„Du scheinst verstört“, sagte Snape und zog Draco herum. „Wir reden. In meinem Büro.“

Mit einem plötzlichen Ruck machte Draco sich los und wich vor Snape zurück. „Ich bin nicht blöd!“, schnauzte er und stolperte zurück. „Darauf falle ich nicht herein! Es ist schon lange nichts mehr wie früher, Sir!“ Er fuhr herum und rauschte zum Schloss zurück.

Snape blickte ihm eine Weile nach, bevor er sich wieder umdrehte und in Deans Richtung starrte. „Sie können rauskommen, Mr. Thomas.“

Schwer schluckend löste Dean den Zauber und trat aus dem Schutz des Baumes. „Professor“, murmelte er grüßend.

Einen Moment wurde er gemustert. „Lassen Sie solche kindischen Spielchen, Mr. Thomas“, sagte er kühl. „Und halten Sie sich von Mr. Malfoy fern.“

Dean schüttelte verwirrt den Kopf. „Wieso?“ Das war wahrscheinlich das längste Gespräch, das er jemals mit Snape geführt hatte.

„Es dürfte Ihnen klar sein, dass Mr. Malfoy nicht sehr erfreut darüber sein wird, sich mit jemanden abgegeben zu haben, der Ihren Blutstatus hat“, sagte Snape und nickte zum Schloss. „An Ihrer Stelle würde ich mich beeilen. In fünf Minuten werde ich Ihnen Punkte abziehen, wenn ich Sie auf den Ländereien erwische.“

Dean presste die Lippen fest aufeinander und marschierte zum Schloss zurück.


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