Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Magnum Opus - Obsessionen

von Dr. S

Draco Malfoy hatte unglaubliche Hände. Lange, feingliedrige Finger, die Haut so weiß, dass man jede Ader blau durchschimmern sehen konnte; Pianistenhände. Man konnte sich bildlich vorstellen, wie sie über die Tasten tanzen würden, oder in Dean Thomas‘ Fall, wie sie über dunkle Haut fahren würden; seine Haut.

„Thomas, hör auf das Pergament zu zerkratzen“, zischte Malfoy ihm gerade zu. Dean schreckte aus seinen Gedanken hoch und wandte den Blick von Dracos Händen ab, starrte wieder zu Professor McGonagall. Malfoy saß eine Bank weiter rechts von ihm, konzentrierte sich ganz und gar nicht auf den Unterricht und das schon seit Anfang des sechsten Schuljahres. Aber gut, Dean war nicht Harry Potter und würde sich darum keinen Kopf machen.

Gelangweilt richtete er die Augen kurz auf sein Pergament, das er mit merkwürdigen Mustern am Rand verunstaltet hatte, und schwenkte dann wieder zu Malfoy, der mit zittrigen Fingern unterm Tisch versuchte seinen Aufsatz für Zaubertränke fertig zu schreiben. Das würde er in den drei verbleibenden Minuten der Stunde nicht mehr schaffen. Man konnte fast Mitleid mit ihm bekommen. Malfoy schien so müde zu sein, dass er am liebsten den Kopf auf die Tischplatte gelegt hätte um gleich hier zu schlafen.

Seine einst so perfekte Haut war fahl geworden und die dunklen Augenringe ließen ihn krank wirken. Das blonde Haar war zwar frisch gewaschen – das hatte man gemerkt, als Malfoy zu spät gekommen war und ihm noch feuchte Strähnen vor den Augen gelegen hatten – aber es wirkte glanzlos und stumpf. Dean kam nicht umhin ihn weiter anzustarren.

„Thomas, verdammt.“ Draco fuhr herum und schnappte Dean das Pergament weg. „Du magst das nicht nötig haben, aber manche von uns wollen dem Unterricht folgen.“

Dean verdrehte die Augen. „Sagt derjenige, der unterm Tisch Hausaufgaben macht.“

Schnaubend entriss Malfoy ihm auch noch die Feder. „Was geht es dich an?“ Seine war gerade durchgebrochen und er schrieb einfach mit Deans bester weiter. Dean tat das augenrollend ab, zog sich sein Notizbuch heran und schlug es auf. Er musste sich notieren Malfoy nicht mehr anzustarren und ihm stattdessen mal wieder ein paar Schläge auf die Nase zu geben. Mit den blutroten Kontrasten hatte er immer noch besser ausgesehen.

„Tho-mas!“ Draco schien kurz vor einem Wutanfall zu stehen. „Hör auf damit!“ Er nahm Dean auch noch das Notizbuch weg.

„Ey!“

Malfoy begann in dem Buch herumzublättern. „Was treibst du da überhaupt?“ Seine Mundwinkel zogen sich zu diesem typischen, süffisanten Grinsen hoch.

„Gib das wieder her!“, zischte Dean und streckte den Arm aus, aber Malfoy drehte sich mit amüsiertem Gesichtsausdruck weg.

„Sieh mal einer an…“ Er lugte über die Schulter und in seinen grauen Augen glänzte seit langer Zeit mal wieder etwas Emotion auf. „Ein Möchtegern-Künstler?“

Dean knurrte ungehalten, warf einen Blick nach vorne und lehnte sich vor, um Draco das vollgekritzelte Buch wegzunehmen. „Was verstehst du denn davon?“, raunte er ihm ins Ohr und plumpste zurück in seinen Stuhl.

Malfoy stützte den Ellenbogen auf dem Pult auf und klopfte mit den schmalen Fingern auf dem Holz herum. „Genug um dir zu sagen, dass du gar nicht so schlecht bist.“ Damit wandte er sich wieder seinem Aufsatz zu und ließ Dean mit heißen Wangen an die Tafel starren.

Nein, er war nicht verknallt. Er hing zwar auch nicht mehr an Ginny, Harrys Fangirl Nummer eins, aber er hatte für eine Weile genug von sowas. Obwohl es Harry ganz schön ankotzen würde, wenn er Draco Malfoy mit Zuneigung erdrücken würde. Wahrscheinlich schwenkte Potter dann wieder um. Als ob der eh seine Augen mal woanders haben würde. Malfoy hat etwas vor… Malfoy das, Malfoy jenes…

Gut, aber man musste zugeben, dass Malfoy süß… nein, niedlich… dass er ganz attraktiv war. Besonders seine Hände.

Oh, Scheiße…

Dean grummelte genervt.

„Was ist los, Alter?“ Seamus stupste ihn an.

Er war doch verknallt, das war los.

Dean zuckte mit den Schultern. „Nichts… Absolut nichts.“

°°°

„Du willst was?“ Malfoy starrte ihn beinahe entsetzt an. Vielleicht auch angewidert, vielleicht aber auch ein klein bisschen gerührt. Ihn alleine abzufangen war im Moment gar nicht so schwer. Dean hatte nur den halben Nachmittag in der Nähe des Raumes der Wünsche verbracht und darauf gewartet, dass der blonde Slytherin vorbei gestrauchelt kam. Harry redete ja ständig unüberhörbar davon, was Malfoy denn hier immer mache. Manchmal sogar im Schlaf. Der Junge war besessen.

„Zwing mich nicht es nochmal zu fragen“, brummte Dean und starrte über den blonden Haarschopf hinweg. Draco war ein gutes Stück kleiner als er, aber das lag vor allem daran, dass Dean irgendwann in der Vierten zu wachsen begonnen hatte und bis jetzt hatte es noch nicht aufgehört. Wahrscheinlich hatte Ginny genau das immer gestört. Bei Harry musste sie sich nicht auf die Zehenspitzen stellen, um ihm einen schlabbrigen Kuss zu geben.

Draco schüttelte fassungslos den Kopf. „Hast du sie noch alle?“, fragte er verdattert und schaute den Gryffindor an, als hätte der ihn gefragt, ob sie nicht durchbrennen und heiraten wollten. Draco kam nicht umhin sich trotzdem leicht geschmeichelt zu fühlen. Man wurde ja nicht alle Tage so von der Seite angeschwult. Vor allem nicht von einem Gryffindor’schen Schlammblut. Genau da lag aber das Problem, besonders beim Schlammblut. Bei… Seamus Finnigan hätte das Angebot anders gewirkt und bei Anthony Goldstein hätte er wahrscheinlich sogar gleich ‚Ja‘ gesagt, aber bei… einem widerlichen Schlammblut?

Außerdem hatte er einfach keine Zeit.

„Es war nur eine Frage. Du brauchst mich nicht ankeifen“, schnaubte Dean.

Draco hob eine Augenbraue. „Ich hab dich ganz zivilisiert gefragt, ob du sie noch alle hast. Du weißt, dass ich das normalerweise anders hätte sagen können.“ Er schob sich an Dean vorbei und schaute im Gehen über die Schulter. „Ich fühl mich wirklich geschmeichelt, Thomas, aber ich hab einfach nicht solche Gefühle für dich.“ Draco lächelte süßlich und setzte seinen Weg vor.

Dean klappte der Mund auf und er brauchte einen Moment um sich wieder zu fassen, dann rannte er Malfoy nach. „Gefühle?!“, fragte er ungehalten, wollte den Slytherin am Arm packen, aber jetzt traute er sich nicht mehr ihn anzufassen. „Wie kommst du auf den Scheiß?“

Malfoy grinste spöttisch. „Ich hab Augen im Kopf“, sagte er und musterte Dean immer noch grinsend. „Du hast mich ja heute ziemlich offensichtlich angestarrt und jetzt…“ Er zuckte mit den Schultern. „…willst du mich malen?“ Ein Prusten konnte er sich nicht verkneifen. Das war einfach zu absurd.

„Was ist daran so lustig?“, wollte Dean wissen.

„Ich bitte dich.“ Draco schulterte seine viel zu schwere Tasche. „Du suchst doch nur eine Ausrede, damit ich mich ausziehe“, sagte er und ging ein ganzes Stück alleine weiter, weil Dean schon wieder seine Kinnlade vom Boden einsammeln musste, bevor er wieder aufholte.

„Ich hab nie von… von… ausziehen gesprochen!“ Dean wurde unglaublich laut und schämte sich da selbst für. Er kniff die Augen zusammen und vermied danach eine ganze Weile Malfoys bohrenden Blick.

„Hör zu, Thomas…“, seufzte Draco resignierend, fasste Dean am Arm und brachte ihn zum Stehenbleiben. Er hatte im Moment nicht wirklich die Energie jeden beliebigen, unwichtigen Gryffindor zu ärgern. Wenn, dann wollte er sich das für Potter aufheben, aber wo der jetzt eine Freundin hatte kümmerte er sich nicht einmal mehr darum, was Draco angeblich plante. Man konnte sich fast vernachlässigt vorkommen. „Es ist… ähm, nett, dass du an mich denkst, aber vielleicht suchst du dir lieber jemand anderen für sowas.“ Dean schaute ihn fragend an. „Ein Mädchen zum Beispiel.“ Merlin, das mit dem offenen Mund konnte einem wirklich auf die Nerven gehen. Draco stöhnte entnervt auf, klopfte Thomas betont männlich gegen den Oberarm und machte sich dann so schnell er konnte davon.

°°°

Deans Mund stand allerdings nur halb soweit offen, wie der von Harry Potter, der sich hinter einem Wandteppich ganz in der Nähe versteckt hielt, wie immer, wenn er entdeckte, dass Draco Malfoy wieder auf dem Weg in den Raum der Wünsche war. Und was musste er da jetzt herausfinden? Wenn er das Ron erzählte, dann hätte der die passende Formulierung: Hochverrat!

Was dachte Dean sich dabei? Wie konnte er Interesse an einem… ach was, an dem Slytherin zeigen? Überhaupt ein Slytherin, aber dann auch noch Draco Malfoy? Harry kam sich fast ein bisschen ausgeschlossen vor. Dean machte das doch mit Absicht, um ihm das wegen Ginny heimzuzahlen. Da versuchte er sich einfach an seinen Erzfeind ranzumachen. Zum Glück schien Malfoy stockhetero zu sein, nicht, dass das immer so deutlich gewesen wäre und nicht, dass sich Harry dafür jemals interessiert hatte.

Aber er durfte nicht zulassen, dass Dean ihm den Erzfeind ausspannte.

Harry schüttelte heftig den Kopf. Quatsch, er durfte nicht zulassen, dass Malfoy seinen Plan – was auch immer dieser beinhaltete – ausführen konnte. Am Ende würde er es sich auch noch zu Nutze machen, dass Dean ihn irgendwie benutzen wollte. Merlin, wieso konnte er nicht ein einziges Mal ein ruhiges Jahr haben in dem niemand irgendjemanden für irgendetwas missbrauchen wollte?

Vorsichtig schob er den Wandteppich beiseite und lugte in den Korridor. Dean stand immer noch wie angewurzelt an der Stelle, wo er von Malfoy einen Korb auf den Kopf gedonnert bekommen hatte, und kriegte seinen Mund gar nicht mehr zu. Es schien ihn schwer getroffen zu haben, aber er brauchte ja keine Angst haben, dass Harry sein Geheimnis ausplauderte. Außer vielleicht Ron und Hermine, vielleicht würde er auch Dumbledore fragen, ob Homosexualität in Hogwarts überhaupt erlaubt war.

„Ach, verdammt…“ Dean seufzte auf und fuhr sich durch die dunklen Haare, bevor er sich umdrehte. „Und schon wieder verbockt, Dean.“

Harry schob sich die Brille die Nase hoch. Selbstgespräche, auch für Zauberer sicher keine gute Eigenschaft. Wusste er doch, dass Dean sie nicht mehr alle hatte. Immerhin hatte er ja auch Malfoy angegraben.

„Scheiße…“ Harry ignorierte die Tatsache, dass er auch gerade fast ein Selbstgespräch begonnen hätte. Jetzt hatte er Malfoy nicht verfolgen können und er war sicher schon im Raum der Wünsche verschwunden.

Als Dean um die Ecke gegangen war, schlüpfte Harry aus seinem Versteck und hastete so schnell er konnte Malfoy hinterher, nur um festzustellen, dass der gerade mit voller Wucht gegen die Wand trat, wo sonst der Raum der Wünsche erschien.

„Verdammt nochmal!“, schnauzte er äußerst angefressen und quietschte auch noch ziemlich hoch auf, als er sich wohl den Zeh angestoßen hatte. Das Blondhaar hing ihm strähnig ins Gesicht, verdeckte aber nicht den Rotschimmer auf seinen sonst so blassen Wangen. „Heute geht aber auch alles schief!“ Laut aufstampfend drehte Malfoy sich schnaubend um und rauschte mit wehendem Umhang den Gang entlang.

Harry kratzte sich an der Schläfe und tapste auf die Wand, die Malfoys Fuß malträtiert hatte, zu. Was konnte Malfoy dermaßen verstört haben, dass er die Tür nicht mehr aufbekam, nicht einmal erscheinen lassen konnte? Oder war da jemand drin? Es war grässlich, dass der Raum der Wünsche seit der DA so unglaublich beliebt war. Wie sollte er da denn jemals herausfinden, was Dean plante? Harry schüttelte den Kopf. Was Malfoy plante. Malfoy… Er drehte sich um und machte sich auf den Rückweg zum Gemeinschaftsraum. Was Malfoy plante, was Malfoy plante, was Malfoy plante…


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Dass die computer- und videogeprägten Kinder in 400-Seiten-Romanen versinken, reißt deren Eltern zu Jubelstürmen hin. Ganz abgesehen davon, dass auch die Erwachsenen längst mit der "Pottermania" infiziert sind.
Elisabeth Sparrer, Abendzeitung