von käfer
(Erzählt von einer älteren Dame, deshalb etwas länger...)
Die Töpfers, meine neuen Nachbarn, sind nett, aber irgendwie komisch.
Sie haben kein Auto, nicht mal ein Fahrrad, dabei ist man in unserer Einöde ohne Fahrzeug aufgeschmissen. Frau Töpfer kommt immer mit riesigen Supermarkttüten von der Bushaltestelle gelaufen, wenn gar kein Bus fährt. Den Fahrplan kenne ich auswendig.
Im Vorraum haben die Töpfers ein paar alte Reisigbesen stehen. Das ist überhaupt nicht dekorativ und kehren tun sie damit auch nicht. Sauber ist es trotzdem bei ihnen.
Das Lieschen, was die dreizehnjährige Tochter ist, geht auf eine Internatsschule. Auf welche, wollen sie mir nicht verraten. Aber die Schule fängt immer am ersten September an, das ist in keinem Bundesland so.
Neulich musste ich in die Stadt, Behördengänge und so. Als ich losfahre, ist der Herr Töpfer gerade damit beschäftigt, den Rasenmäher in Gang zu setzen. Viel Übung scheint er damit nicht zu haben. Am Ortsausgangsschild merke ich, dass ich den Papierkram vergessen habe. Was man nicht im Kopf hat, hat man in den Autoreifen. Als ich vor meinem Tor halte, sehe ich: der Töpfersche Rasen war fix und fertig gemäht – fünfhundert Quadratmeter in fünf Minuten! Wie hat er das gemacht???
Heute früh kommt das Lieschen mit so einem Reisigbesen in der Hand aus dem Haus, setzt sich drauf und - zisch - fliegt sie davon.
Ob wohl doch stimmt, was mir mein Enkel kürzlich erzählt hat, von Harry Potter und so?
PS: käfer lässt schon wieder die Flügel hängen - ich sehe doch, dass Ihr meine Drabbles lest, also lasst bitte, bitte auch mal ´nen Kommi da! *schluchz*. Dabei hatte ich gehofft, Euch ein bisschen zu provozieren, indem ich S.S. ins Sächsische geschicht habe....
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