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Fanfiction

Seeker’s Game - Mit Schleife verschnürt

von Dr. S

Mit Schleife verschnürt

Als Draco an Cedric gekuschelt auf der Couch aufwachte, fühlte er sich einen Moment einfach nur glücklich. Er war nicht nochmal fremdgegangen, das hieß er empfand gar nichts für Cedric. Draco konnte also beruhigt mit Diggory zusammenarbeiten, sich von ihm trainieren lassen und seinem Traum näher kommen unter tosendem Beifall den Pokal hochzuhalten.

Es häufte sich allerdings, dass Draco an Cedrics Schulter einschlummerte, wenn sie zusammen über dem Trainingsplan brüteten oder das nächste Spiel der Saison besprachen. Draco selbst schob es darauf, dass ihn das alles zu sehr stresste und Cedric eben zufälligerweise immer im richtigen Moment da war, um Dracos Wange mit seiner Schulter aufzufangen.

Das Training bei den Montrose Magpies war härter, als er gedacht hatte und er hatte mit so einigem gerechnet. Früher in Hogwarts galt Oliver Wood als der ehrgeizigste Kapitän, aber wahrscheinlich nur, weil er sich in den Vordergrund gespielt hatte mit seinem lauten Gebrüll und der Vorliebe im strömenden Regen zu trainieren. Cedric war noch eine Spur brutaler, vor allem, weil er seine Anweisungen immer mit einem sanften Lächeln unterstrich, das seine Worte eigentlich Lügen strafte. Draco hasste seinen Trainer dafür, dass er so stets dafür sorgte, dass ihm nicht mehr kalt wurde, auch als sich der Sommer dem Ende neigte.

Strömender Regen war keine Seltenheit mehr, als die Saison in vollem Gange war. Die Montrose Magpies führten wie meistens, allerdings spielten die Caerphilly Catapults eine nahezu perfekte Saison und lagen auf Platz zwei, was Draco schon etwas Ähnliches wie Angst fühlen ließ. Er schlug sich bis jetzt relativ gut, wie Cedric gerne betonte, aber ohne ihn würde Draco jedes Spiel in den Boden gestampft werden. Zum Glück hing nicht immer der Sieg von ihm ab. Seine Mannschaftskameraden betrachteten ihn wohl auch eher als eine Art Maskottchen und kniffen ihm gerne mal in die Wange, was nach ein paar Wochen zu einer Tradition geworden war, die Glück bringen sollte.

Draco wünschte sich allerdings mehr und mehr, dass er bleiben können würde. Er liebte Quidditch, er verstand sich mit seiner Mannschaft und die Quidditchumhänge waren mit ihrem schwarz-weiß wie für ihn gemacht. Die Aussicht in sein altes Leben zurückzukehren, wo er mit Astoria Hochzeitskuchen probierte und sich über die Blumenauswahl stritt, ließ ihn jedesmal wieder in eine dunkle Leere fallen. Er trainierte täglich so lange wie möglich, um nicht nach Hause zu müssen, und sogar dann, wenn Cedric mal keine Zeit hatte ihn zu beaufsichtigen. Draco versuchte sooft wie möglich mit seinen Kollegen etwas trinken zu gehen, um eine Ausrede zu haben und es gefiel ihm wohl zu gut, wenn Cedric sich gerne mal dazusetzte.

Die Gefühle, die er zu ignorieren versucht hatte, wuchsen mit jeder Minute, die sie zusammen verbrachten, bis Draco irgendwann glaubte, dass seine dämliche Verliebtheit den gesamten Pazifik füllen könnte, wenn man sie ihm auswringen würde. Wenigstens wäre er sie dann los…

„Es stürmt, Draco!“, brüllte Cedric ihm von der Tribüne zu. Er musste so schreien, damit Draco ihn überhaupt ansatzweise hören konnte. Der Wind heulte in seinen Ohren und verlangte alles von Dracos Fähigkeiten ab, damit er sich auf dem Besen halten konnte. „Hör jetzt auf!“

Draco hatte ihn zwar gehört, aber er blieb trotzdem in der Luft. Er wollte nicht aufhören. Er wollte seine einzige Chance nutzen und dafür musste er trainieren. Sonst würden sie das Spiel gegen die Catapults nicht gewinnen und nur Zweiter werden. Draco wollte seine Karriere mit dem Pokal starten und damit beenden.

„Es ist genug!“

Draco schüttelte den Kopf in der Hoffnung, Cedric würde das sehen können. Er hatte den Schnatz aufblitzen sehen und raste jetzt auf ihn zu. Gerade als er die Hand um den goldenen Ball schloss schlug eine heftige Böe ihn einfach vom Besen. Sein Aufprall war hart, aber Draco wusste nicht, ob er das Bewusstsein verloren hatte. Als er die Augen wieder aufschlug hatte Cedric sich über ihn gebeugt und schützte ihn so vorm Regen.

„Verdammt, was machst du denn?“ Cedric hatte eine Hand auf Dracos Wange gelegt und strich sanft über die blasse, kalte Haut.

Draco grinste schief und hob die Hand, die Flügel des Schnatzes schlugen noch langsam. „Wetterrekord“, hauchte er und sackte erschöpft zurück.

Cedric hob ihn seufzend hoch. „Gut, ja…“, murmelte er in Dracos Ohr und presste den Blondschopf gegen seine Brust. „Aber genug für heute.“

Draco lehnte sich gegen den leicht ausgekühlten Körper und schlang die Arme um Cedrics Nacken. Die weiten Ärmel seiner Quidditchrobe waren vollgesogen mit Wasser und erschwerten seine Bewegungen. Den Schnatz hielt er immer noch fest in den behandschuhten Fingern.

„Lass mich noch einmal“, murmelte er kaum hörbar.

Cedric schüttelte den Kopf und kickte die Tür zur Umkleide auf. „Es ist genug, Draco. Ich sage dir ständig, dass du es übertreibst. So schlecht warst du nie, als dass du es auf diese Weise aufholen müsstest. Wenn du dich weiterhin so verausgabst, dann brichst du zusammen.“ Mit diesen Worten legte er Draco auf die Bank und drückte ihn an den Schultern zurück, als der sich sofort aufrichten wollte. „Bleib liegen. Du hast dich ziemlich heftig verletzt. Zum Glück bin ich in der Lage sowas zu heilen… Ich bring dich heim und…“

„Nein!“ Draco packte Cedric am Arm und zog ihn zu sich herunter. „Ich… Ich will nicht…“ Er schlug die Augen nieder. „Lass mich einfach liegen. Ich geh auch nicht mehr trainieren.“

Cedric setzte sich direkt an seine Seite und wärmte ihn leicht. „Sei nicht albern, Draco.“ Er strich das nasse Blondhaar aus Dracos Stirn, worauf der Jüngere die Augen wieder öffnete. Erst jetzt bemerkte der, dass die Strähnen blutverkrustet waren. „Ich lass dich hier nicht einfach liegen. Aber du gehörst ins Bett, verstehst du?“

„Nimm mich in…“ Draco presste die Lippen aufeinander und drehte den Kopf weg. Merlin, was wäre ihm da denn beinahe rausgerutscht? Cedric schien es sich denken zu können, denn er nahm Draco wieder hoch und disapparierte mit ihm in seine Wohnung, wo er ihn dahin legte, wo Draco sich solange nach gesehnt hatte.

„Ich mach dir eine warme Suppe…“

„Cedric?“ Draco fasste den ebenfalls nassen Umhangärmel seines Trainers. „Ich…“ Er schluckte, als Cedric ihn anschaute. „Meine Sachen sind ganz nass.“ Mit sehnsüchtigem Blick musterte er Cedric von oben bis unten. Es war mehr als verlockend, so wie die nassen Sachen an seinem Körper klebten und jeden Muskel extra betonten.

Mit einem Zauberstabschlenker und merkwürdig traurigem Blick trocknete Cedric Dracos Sachen, drehte sich um und verließ ohne ein weiteres Wort sein Schlafzimmer. Draco ließ den Kopf hängen und schloss einen Moment die Augen. Er hatte es verbockt und das wurde ihm jetzt erst klar. Irgendwann würde Cedric jemand anderes finden und Draco würde sie zusammen sehen müssen, während Astoria an seinem Arm klebte. Das würde er nicht aushalten. Er wollte an Cedrics Seite sein, nur er…

Mit einem Seufzen hob er den Blick und schaute sich um. Seit ihrer gemeinsamen Nacht war er nicht mehr in Cedrics Schlafzimmer gewesen und nun war es nicht mehr voller Kisten, sondern gemütlich und liebevoll eingerichtet. Die warmen Farben waren der krasse Kontrast zu dem rauen Herbstwetter draußen und schienen auch eine innere Wärme zu verbreiten. Fast war es, als würde eine Frau hier wohnen und Cedrics Bude aufpeppen. Überall Kissen, Bilder und solche Accessoires, über die Astoria auch ständig philosophierte. Draco schluckte. Wenn Cedric am Ende nichts mehr für Männer übrig hatte? Immerhin hatte er ihn eben ziemlich abblitzen lassen.

„So…“ Cedric kam mit einem Tablett rein und setzte sich ans Fußende seines Bettes. „Hier.“

Dankend nickend nahm Draco den Teller ab und rührte eine Weile in der klaren Brühe, bevor er sie zu seinem Mund führte und pustete. Der Schnatz surrte in Cedrics Schlafzimmer herum, während Draco schweigend Löffel für Löffel nahm und dabei ab und an zu Cedric blickte, der ihn immer mit diesen traurigen grauen Augen anschaute. Es gab immer diese merkwürdige Hitze zwischen ihnen. So eine, die Draco länger als notwendig Körpernähe suchen ließ, die Cedric dazu veranlasste sich gerne mal über seine Schulter zu beugen, wenn er etwas erklärte, aber jetzt…

„Du solltest schlafen“, sagte Cedric und nahm Draco den leeren Teller ab. „Ruh dich aus. Ich schlafe auf der Couch.“

„Nein!“ Draco schämte sich dafür so zu betteln, aber er konnte nicht anders und griff Cedrics Umhang, zog ihn zurück. „Bleib bei mir.“ Cedric öffnete den Mund. „Bitte.“ Draco zog ihn zu sich. Seine Hände fuhren durch das braune, feuchte Haar und zogen Cedrics Gesicht näher zu sich. „Bitte…“ Er drückte Cedrics Körper gegen seinen und genoss die Wärme, die sich noch erhöhte, als Cedric die Arme um ihn schlang.

„Wir dürfen das nicht, Draco“, wisperte er. „Du hast doch jemanden…“

„Das ändert nichts daran, dass ich für dich… so fühle“, antwortete Draco. Ein Zittern ging durch Cedrics Körper und er schmiegte die Wange gegen Dracos Schulter, worauf der eine Hand auf den braunen Haarschopf legte. „Ich… Bleib einfach bei mir.“

„Ich würde so gerne“, sagte Cedric und löste sich ruckartig. „Aber das kann ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.“ Er schaute Draco nicht länger in die Augen, rührte sich aber auch nicht, als Draco sich hinlegte. „Du… solltest dich entscheiden.“

Draco hatte Cedric den Rücken zugedreht und starrte auf die Nachttischlampe. „Ich würde mich für dich entscheiden, wenn ich die Wahl hätte“, sagte er leise. „Aber ich habe keine, Cedric… Ich hab nur ein bisschen Zeit, von der ich so viel wie möglich mit dir verbringen möchte, egal wie du das siehst.“

Hinter ihm raschelte die Decke, als Cedric sich bewegte. „Du machst es dir so schwer“, wisperte Cedric in sein Ohr, als er einen Arm um Dracos Oberkörper schlang und sich gegen seinen Rücken schmiegte. „Unnötig schwer.“ Er fuhr mit der Nase durch Dracos Haare und ließ ihn leise seufzen. Die Augen schließend klammerte Draco sich an Cedrics Arm fest und wünschte sich die Lösung für seine Probleme mit Schleife unter den Weihnachtsbaum…

~*~

Unter dem Weihnachtsbaum lag ein grünes Paket mit silbernem Geschenkband. Astoria fixierte sich auf diese Farben, weil sie annahm, dass sie Draco so auf jeden Fall gefallen würde. Sie gab sich fast auf für ihn. Und er konnte ihr immer noch nichts abgewinnen. Wie sollte man etwas für einen Menschen empfinden, der sich immer nach dem richtete, was man von ihm erwartete und sich dabei selbst vollkommen aufgab?

Draco öffnete das Geschenk nicht. Er nahm es und versteckte es unter seinem Bett, wo nie jemand sehen würde, dass es ihn einfach nicht interessierte, obwohl er ein wirklich neugieriger Junge sei, wie seine Mutter immer gemeint hatte. Sein Vater ging eher davon aus, dass er einen vernünftigen Job brauche, um sich nicht mit belanglosen Dingen zu beschäftigen. Draco selbst fand, dass er schon lange nicht mehr neugierig war. Seine Traurigkeit verdeckte in den Wintermonaten noch mehr als sonst seinen eigentlichen Charakter. Die ewig weiße Schneedecke, die perfekt den Garten verbarg, ließ ihn öfter am Fenster sitzen, anstatt zu trainieren. Es war Winterpause, keine Spiele und über die Feiertage eigentlich auch kein Training. Draco wollte Cedric auch nicht von seiner Familie fernhalten.

Die Montrose Magpies gaben eine Weihnachtsparty und Draco musste Astoria mitnehmen. Er vermied es sonst mit ihr auszugehen, aber sie ließ sich nicht anmerken, ob ihr das missfiel. Cedric war nicht da. Er besuchte seine Eltern, vermutete Draco. Trotzdem hatte er sich in die Nähe der Tür gestellt und beobachtete jeden Neuankömmling, während Astoria sich mit den anderen Frauen vergnügte. Sicherlich fand sie noch jemanden für die Gästeliste und alles musste wieder umgeplant werden.

Draco seufzte und nippte an seinem Champagner. Es gab tatsächlich viele die mit ihm reden wollten, allerdings verloren sie schnell das Interesse, da Draco auch kein großes zeigte. Er wollte nicht reden. Für ihn waren diese Gespräche im Moment einfach sinnlos und außerdem immer dieselben Themen.

Er griff in seine Umhangtasche und zog ein kleines Geschenk hervor. Es war schlecht verpackt, weil er es selbst getan hatte, aber er hatte sich bemüht. Cedric würde das zu schätzen wissen, oder? Er musste nur auftauchen, damit Draco es ihm persönlich geben konnte. Mit der Eule schicken würde er es ganz sicher nicht.

„Oh, ist das für mich?“ Astoria tauchte plötzlich vor ihm auf, brachte Draco damit aber nicht mal zum Zusammenzucken.

„Du hast deins doch schon“, murmelte er abweisend und steckte das Paket weg.

Astoria verzog verletzt das Gesicht. „Ich frag ja nur“, schnappte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du könntest dich ruhig mal mehr um mich kümmern, den ganzen Abend bin ich alleine hier und –“

„Du amüsierst dich doch prima“, sagte Draco schulterzuckend. „Ich bin nicht so der Partymensch.“

Schmollend schob Astoria die Unterlippe vor. Sie war jung, frisch aus Hogwarts raus und wollte dementsprechend viel erleben. Mit dem Malfoy-Erben verlobt zu sein hatte sie sich sicher als aufregendes Abenteuer vorgestellt, aber Draco vergrub sich in seiner Melancholie und bemitleidete sich lieber selbst, als das junge Mädchen.

„Ah! Schaut doch mal her, ihr beiden!“, rief ihnen der Kerl zu, der die Fotos schoss. Draco schaute nur widerstrebend hoch und sah mürrisch in die Kamera. „Rückt näher zusammen, bitte.“ Astoria krallte sich an seinen Arm und grub die langen Fingernägel tief in seine Haut. Draco verzog schmerzhaft die Mundwinkel. „Mr. Malfoy, lächeln! Ihre Frau strahlt schöner als der Rest des Raumes und Sie…“ Der Fotograf schüttelte den Kopf. „Kommen Sie!“ Draco seufzte auf und versuchte sich an einem schiefen Lächeln, als Astoria ihn urplötzlich runterzog und ihren Schmollmund gegen Dracos Lippen presste.

Das Blitzen des Fotoapparates bekam Draco vor Schock kaum mit. Sein Magen drehte sich und er wollte am liebsten aufs Klo rennen um sich zu übergeben. Vor allem, als er hochschaute, nachdem Astoria sich gelöst hatte, und direkt in Cedrics Gesicht sehen musste. Er lächelte schief, hatte die Türklinke noch in der Hand und kehrte gleich wieder um.

Draco wischte sich über die Lippen und stolperte an seiner Verlobten vorbei, die nur kurz versuchte ihn am Arm zu fassen. Immerhin hatte sie endlich ihren ersten Kuss mit Draco bekommen und würde eine Weile Ruhe geben. Draco war es nur wichtig, dass Cedric ihn nicht hasste.

„Cedric!“ Er rauschte ohne Mantel in die schottische Kälte und fröstelte sofort. Hoffentlich war Cedric nicht disappariert… „Cedric?“ Er schaute sich um und bemerkte die große Gestalt, die unter einer Straßenlaterne stehengeblieben war. Dicke Schneeflocken legten sich auf seine Schultern und hoben sich von dem schwarzen Mantel ab, der irgendwie nicht so recht zu Cedric passen wollte. Er schien sich richtig rausgeputzt zu haben und Draco schämte sich fast dafür, dass er einen recht alten Festumhang angezogen hatte.

Vorsichtig und sich selbst in den Armen haltend trat Draco auf ihn zu und lugte um den Älteren herum, worauf der sich umdrehte. „Frohe Weihnachten“, hauchte er und senkte den Blick.

Cedric umfasste sein Kinn mit einer Hand und hob es an, lächelte schief. „Du siehst gut aus… Mal was anderes, als die Quidditchrobe.“

Draco spürte, dass er tatsächlich errötete. „Du auch…“ Er hob die Hand und legte sie auf Cedrics, die auf seine Wange gefahren war. „Ich hab… gedacht, du würdest nicht kommen.“

„I-Ich…“ Cedric holte tief Luft. „Ich wollte vermeiden… was ich gesehen habe.“

Draco biss sich auf die Unterlippe, trat einen Schritt vor und lehnte sich gegen Cedric, der den Arm um ihn legte, auch den anderen, als Draco leicht zitterte. „Ich hab sie nie… Das war das erste Mal, Cedric.“

„Du musst dich vor mir nicht rechtfertigen“, sagte Cedric sanft. „Wir tun nichts Falsches.“

Das war wahr. Sie schliefen nicht miteinander, nur ab und an nebeneinander. Keine Lippenberührungen, egal wie lange sie sich in die Augen sahen und den Wunsch danach lasen. Dabei wünschte Draco sich manchmal nichts mehr, als Cedric zu spüren…

„Es tut mir Leid“, murmelte Draco und zog mit feuerroten Wangen das Geschenk aus seiner Tasche. „Hier…“ Er wandte den Blick ab und wartete bis Cedrics Finger seine streiften, um ihm das Geschenk wegzunehmen. „Wenn du es nicht willst, dann wirf es ruhig weg, oder gib es den Bedürftigen.“

Cedric antwortete nicht, weshalb Draco einen Seitenblick wagte und verwundert den Mund öffnete, als sein Geschenk eine nie dagewesene Verblüffung ausgelöst hatte. Immer wieder öffnete Cedric stumm den Mund und wirkte dabei wie ein Fisch auf dem Trockenen. Draco musste grinsen. Irgendwie süß…

„Oh, ich hab… Also… Das… kommt sehr unerwartet“, sagte Cedric und fuhr sich durch die Haare. „Ich… hab gar nichts für dich.“

Draco zuckte mit den Schultern. „Macht nichts“, sagte er. „Damit hab ich auch gar nicht…“ Verdutzt verschluckte Draco sich an den Wörtern und hustete kurz, bevor er auf das Geschenk starrte, das Cedric ihm hinhielt.

„Das war ein Scherz“, sagte er und drückte es Draco in die Hände. „Es ist nicht viel, aber…“

Draco schüttelte den Kopf und strahlte Cedric an, der das erwiderte. „Danke.“ Er drückte das Päckchen gegen seine Brust und lehnte sich vor. Cedric schluckte und Draco hätte fest damit gerechnet, dass er zurückwich. Warmer Atem traf in einer Wolke auf seine Lippen, die sich leicht öffneten in der Hoffnung endlich wieder Cedrics zu spüren.

„Draco Malfoy, du verdammter Bastard!“

Bei der schrillen Stimme fuhren Cedric und Draco eher reflexartig auseinander. Draco schluckte, aber sein Verdacht auf Astoria wurde nicht bestätigt. Was auch immer Daphne hier suchte, sie war im absolut falschen Moment aufgetaucht.

„Es ist nicht so, wie es aussieht“, sagte Cedric freundlich.

„Dann würdest du das nicht sagen!“, schnauzte Dracos bald Schwägerin. „Keine zwei Männer denken auf der Stelle, man würde sie für schwul halten, wenn sie es nicht sind!“

„Ich bin nicht schwul!“, gab Draco laut zurück, drehte sich um und trat einen Schritt nach hinten, neben Cedric. „Du interpretierst da zu viel rein, Daphne.“

„Natürlich, Draco. So offensichtlich wie du kein Interesse an meiner Schwester hat, brauch ich dafür nicht Cedric Diggory.“ Daphne knurrte beinahe. Sie wirkte wie ein hungriger Wolf, der Draco gleich zerfleischen würde. Ihr Blick fiel auf Cedric. „Das macht ihr also, wenn du wiedermal so ‚intensiv trainierst‘“, spottete sie. „Niemand kann widerstehen, wenn so ein Quidditchumhang vollkommen nassgeschwitzt an ihm klebt, was?“

„Hör auf damit“, verlangte Draco und verzog die Mundwinkel. „Du blamierst mich vor meinem Trainer.“

„Und einem Trainer schenkst du etwas, das du auch noch selbst einpackst?!“, schnauzte Daphne und machte eine ausholende Handbewegung. „Ich bin immer noch eine Frau, Draco. Und im Gegensatz zu Astoria nicht blind vor Liebe, um nicht zu merken, dass du an jemand anderen denkst. Gib es doch zu, dann können wir diese ganze Farce beenden!“

Draco trat einen Schritt auf Daphne zu, die Augen zu schmalen Schlitzen verengend. „Es geht dich nichts an, haben wir uns verstanden?“, zischte er bedrohlich.

Daphne erwiderte diesen zornigen Blick genauso gut. Fast spürbare Blitze mit elektrisierendem Hass zuckten zwischen ihren Augen umher. „Merk dir eines, Draco. Du hast vielleicht Appetit auf einen Cedric Diggory, aber der steht nicht auf der Speisekarte.“ Sie drehte sich auf den Absätzen um und marschierte zurück in das Gebäude. Wahrscheinlich hatte sie Astoria abholen wollen oder irgendetwas anderes…

Draco schnaubte auf und hätte aus Wut beinahe Cedrics Geschenk in die Büsche gefeuert. „Wieso?! Verdammt!“ Er stampfte auf und fuhr herum, schluckte, als er Cedric in die Augen sah. „Sorry…“

„Wird sie…“

Draco schüttelte den Kopf. „Sie wird nichts sagen.“ Da war er sich merkwürdigerweise ganz sicher. Wenn Daphne Astoria jetzt diese Sache auf die Nase band, dann hatte sie nichts mehr gegen ihn in der Hand und na ja… Slytherin.

„Es tut mir Leid, Draco“, sagte Cedric. „Ich wollte es dir nie schwer machen.“ Er drehte sich um und machte einen zaghaften Schritt. „Vielleicht ist es besser, wenn wir uns nicht mehr sehen.“

„Nein.“ Draco schüttelte heftig den Kopf, obwohl Cedric es nicht sehen konnte. „Ich… brauche dich. Deine Hilfe, beim Training.“ Er schluckte hart.

„Die sollst du auch weiterhin bekommen“, sagte Cedric und disapparierte, bevor Draco ihn zurückhalten konnte.

Tränen brannten in Dracos Augenwinkeln, als er den Blick senkte und sich in dem weißen Schnee verlor. Nur einen Moment, dann wandte seine Aufmerksamkeit sich dem Geschenk zu. Sich gegen den schwarzen Metallzaun lehnend, der das Grundstück begrenzte, riss Draco das Papier ab und klappte die kleine Schachtel auf. Ein silberner Schlüssel hob sich von dem dunklen Samt ab und eine Notiz flatterte direkt in Dracos Hand.

Wenn du bereit bist…


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