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Fanfiction

Seeker’s Game - Wie Federn im Wind

von Dr. S

Wie Federn im Wind

Die Morgensonne bahnte sich ihren Weg durch die nur halbzugezogenen Vorhänge und traf Draco so direkt im Gesicht. Er grummelte leise und rutschte schmatzend näher an die Wärmequelle. Seine Hand strich über weiche Haut, fühlte das gleichmäßige Heben einer flachen Bauchdecke und das ließ ihn lächeln. Die Armbeuge bot das perfekte Kissen für ihn und er fasste nach dem Arm, um ihn sich enger um die Schultern zu schlingen. Einen Moment später – der Draco wie eine Sekunde vorkam, aber sicherlich eine halbe Ewigkeit gedauert hatte – spürte er wie sich ein Mund gegen seine Stirn presste.

„Morgen“, murmelte Cedric ihm ins Ohr.

Draco war auf der Stelle wach und riss die Augen weit auf. Mit der Wucht einer Flutwelle prasselten die Erinnerungen an letzte Nacht auf ihn ein und begruben ihn unter sich. Er fuhr hoch und wich zurück, fiel beinahe vom Rand der Matratze.

Cedric schaute ihn verdattert an, setzte sich augenreibend auf und winkte Draco zu sich. „Was ist los?“, fragte er liebevoll lächelnd. Die blaugemusterte Decke bedeckte zum Glück seine Hüfte, sonst wäre Draco noch röter geworden. Er kniff die Augen zusammen und wandte sich ab. Merlin, er hatte nicht wirklich mit einem Mann geschlafen, oder? „Alles okay, Draco?“ Nein, verdammt! Sah er aus, als wäre er okay? Diggory war so ein Idiot! Wieso hatte er das zugelassen? Ah, ja… Weil er nicht wusste, dass Draco nur ein Jahr hatte. „Ich mach uns erstmal einen Kaffee, ja?“

„Nein“, sagte Draco kalt und drehte sich um. Er musste das beenden, bevor es noch schlimmer war. „Ich… muss gehen.“

„Das Training fängt doch erst heut Nachmittag an“, sagte Cedric und rutschte näher, fuhr mit den Fingern die Linie von Dracos Wirbelsäule nach. „Wir haben noch so viel Zeit.“

Draco atmete tief durch. Es tat ihm in der Seele weh. Potter mochte was anderes denken, aber ja, er hatte tatsächlich eine. „Ich bin mit meiner Verlobten verabredet.“ Die Finger stoppten kurz vor seinem Steißbein und einen Moment später nahm Cedric die Hand weg.

„Deine was?“ Er klang eher verzweifelt, als ärgerlich. Draco schluckte hart. Bilder der vergangenen Nacht liefen wie ein Film vor seinem inneren Auge ab und lieferten die Gefühle gratis dazu. Er wusste jetzt, was er wollte, wen er wollte. Endlich hatte er etwas gefunden, das ihn wieder unbeschwert glücklich sein ließ und dann musste es so verfahren sein. Er konnte nicht bei Cedric bleiben, egal wie sehr er wollte.

„Meine Verlobte!“ Schnaubend richtete Draco sich auf und zog dabei hastig seine Hose hoch. „Bist du schwerhörig, oder was?“ Er schaute über die Schulter und wurde verletzt aus grauen Augen angeschaut. Sein eigenes Herz zog sich schmerzhaft zusammen und er drehte sich wieder nach vorne.

„Aber ich dachte… du…“ Cedric stieß einen schweren Seufzer aus. „Du bist so anders, was…“

„Wir kennen uns kaum! Woher willst du wissen, dass ich anders als sonst bin?“, blaffte Draco, während er sein Hemd überstreifte. „Ich hätte nicht bleiben sollen. Sorry, wenn du dir Hoffnungen gemacht hast.“

„Hoffnungen?“ Draco hörte, wie Cedric aufstand und suchte schnell die Tür, achtete dabei gar nicht auf seine Umgebung, weshalb er prompt über einen Umzugskarton stolperte, als er den Ausgang entdeckt hatte. Cedric packte ihn am Handgelenk und bewahrte ihn so vor einem Sturz. „Du verkohlst mich“, sagte Cedric leise und blickte Draco enttäuscht an. Mit aller Willenskraft musste der sich davon abhalten den Blick tiefer wandern zu lassen.

„Lass mich.“ Draco machte sich mit einer ruckartigen Bewegung los. „Mach mir keine Szene, scheiß Schwuchtel.“ Für die letzten Worte würde er sich gleich einfach aus dem Fenster werfen, aber niemals wieder konnte er Cedric noch in die Augen schauen. Anscheinend wollte der aber auch keinen Versuch mehr unternehmen Draco zurückzuhalten. Verständlich…

Draco knallte die Tür hinter sich zu und fand sich in einem unbekannten Hausflur wieder. Tränen brannten in seinen Augen und er senkte den Blick, als er versuchte sie wegzublinzeln. Er würde jetzt nicht anfangen zu weinen. Er war Draco Malfoy. Der einzige Erbe einer Dynastie! Ansatzweise…

Sich über die Augen wischend straffte Draco die Schultern und disapparierte erhobenen Hauptes.

~*~

Dracos Herz brannte am Nachmittag vor Sehnsucht nach Cedric Diggory. Er versuchte das Feuer mit klarem Quellwasser zu löschen, entschied sich aber dafür lieber später die Bar seines Vaters zu leeren. Es war ihm egal, dass Alkohol Feuer nur schürte und er den Schmerz nicht ertränken können würde, aber er wollte sich nur wieder ablenken. Alleine trinken war sicherlich genauso angenehm, wie mit Cedric.

Sein Vater würde sagen, er solle nicht melodramatisch werden und seine Mutter würde wieder mit der sich ausbreitenden Melancholie anfangen, aber mehr als reden taten sie auch nicht. Jetzt, wo Draco wahres Glück erfahren hatte, viel es ihm noch schwerer sich seinem Schicksal zu fügen. Er fand, diese Nacht war wie pures Felix Felicis gewesen. Wenn er daran dachte, dann wurde ihm siedendheiß und am liebsten wollte er die Augen schließen um sich der Erinnerung voll und ganz hinzugeben.

Aber das wäre beim Essen mit Eltern und Verlobter äußerst unangebracht…

Er konnte aber nicht vermeiden, dass Cedrics Nähe beim Auswahltraining für die Montrose Magpies eine widersprüchliche Gänsehaut bei ihm auslöste. Es waren nur noch wenige Bewerber übrig, die Schlägerei gestern hatte wohl einige Opfer gefordert, und Cedric war jetzt seine größte Konkurrenz.

Cedric flog außergewöhnlich gut, besser, als damals in Hogwarts auf jeden Fall. Seine Manöver waren schnell, geschickt und perfekt ausgefeilt. Die Bewegungen seiner Muskeln waren unter der Quidditchrobe gut sichtbar und lenkten Draco ständig ab. Trotzdem schaffte er es den Schnatz in der vorgegebenen Zeit zu fangen und das, obwohl er Cedrics Blicke auf sich spürte. Die Gewissheit, dass die Sucherposition das einzige war, dass er sich an Wunschträumen noch erfüllen konnte, ließ ihn alles an Konzentration zusammenkratzen, die er besaß.

„Sehr gut, Malfoy.“ Peyton Murray klopfte ihm auf die Schulter, als er vom Besen stieg. „Sie und Diggory seh ich mir morgen nochmal an, dann sollten wir die Entscheidung getroffen haben.“

Draco legte den Kopf schief. „Wo ist denn der Kleine mit nur einer Augenbraue?“, fragte er interessiert. Der Junge war relativ gut gewesen und auch schon fast sicher eine Runde weiter.

„Stellte sich raus, dass er… eine sie war.“ Murray räusperte sich. „Nicht, dass wir etwas gegen Frauen im Team hätten, das dürfen Sie nicht denken, aber mit solch verschwiegenen Tatsachen kommt man nicht durch.“ Er grinste Draco zu und bedeutete ihm dann zu gehen.

Mit einem Schlucken wandte Draco sich in Richtung der Umkleiden. Eigentlich wusste jeder hier, dass er kein Profi war und ansonsten hatte er nichts zu verschweigen. Er wollte ein Jahr Quidditch spielen, mehr nicht.

Seufzend legte er seinen Besen auf der Bank in der Umkleide ab und richtete sich unnötigerweise die Haare, bevor er sich für die Dusche auszog. Vielleicht sollte er erwähnen, dass er anscheinend etwas für Männer übrig hatte? Aber eigentlich war dem nicht so. Er hatte nie Seitenblicke in der Dusche in Hogwarts geworfen. Es hatte ihn einfach nicht interessiert, weder bei Jungs noch bei Mädchen. Warum das bei Cedric anders war, wusste er doch auch nicht. Er brauchte und würde gar nicht darüber nachdenken.

Mit einem Schlucken stellte er fest, dass er nicht ohne anzuklopfen in die Dusche hätte laufen sollen. Da stand sein jetzt einziger Konkurrent und ließ seinen viel zu perfekten Körper von heißem Wasser reinwaschen. Keine Seifenspuren waren mehr zu sehen, also stand er wohl schon eine geraume Weile dort. Die gekachelten Wände waren nass und Dunst ließ Dracos Haare feucht werden. Sich an seinem Handtuch festklammernd drehte Draco sich um, als Cedric sich räusperte.

„Das sind Gruppenduschen, weißt du?“

Draco schnaubte automatisch. „Ich bin ja ni–“ Er drehte sich herum und fand sich Angesicht zu Angesicht mit Cedric wieder, schrie automatisch auf. „Schleich dich verdammt nochmal nie wieder an mich heran!“, schnauzte er den geringfügig Größeren an, der ihn mit einem verschlossenen Blick musterte.

„Ich muss…“ Cedric streckte die Hand aus und legte sie auf Dracos Wange. Nasse, braune Haarsträhnen verbargen Cedrics Augen, als er sich vorlehnte. „Ich muss immerzu an dich denken.“

„Würde es dich stören, dir was anzuziehen?“, presste Draco hervor. „Sonst werde ich meinen letzten Gegner wegen sexueller Belästigung los.“

Mit einem Seufzen schnappte Cedric sich sein Handtuch und schlang es sich um die Hüften. „Hab ich was falsch gemacht?“, fragte er und klang so traurig, wie Draco sich ständig fühlte. Er würde so gerne Trost in Cedrics Armen suchen, noch ein weiteres Mal.

„Ich dachte, es sei klar, dass das eine einmalige Sache war“, murmelte Draco und folgte Cedric mit den Augen. Sein Schamgefühl war eigentlich nicht so groß, als dass er nicht mit Mannschaftskameraden duschen würde und Cedric kannte das meiste von ihm ja eh schon, aber trotzdem konnte er sich nicht überwinden jetzt einfach abzulegen. „Du weißt schon… So wie du mich abgefüllt hast.“

„Ich hab gedacht, es ist was besonderes“, sagte Cedric und drehte sich um, lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Wand. Seine feuchte Haut glänzte im schummerigen Licht und ließ Dracos Atem stocken. „Ich bin nicht der Typ für eine schnelle Nummer. Als du in meinen Armen gelandet bist, da dachte ich, das sei Schicksal gewesen.“

Draco schmunzelte. „Schwuchtel.“

„Hör auf damit!“ Cedric schien allmählich ärgerlich zu werden und trat auf Draco zu. „Du wolltest dich umbringen, Draco.“

„Ich wollte mich niemals umbringen!“, fuhr Draco dazwischen und funkelte Cedric wütend an. „Ich bin ausgerutscht und gefallen. Wenn du jemanden brauchst, den du beschützen willst, dann such dir ein Mädchen. Ich…“ Seine Stimme brach, als Cedric sein Gesicht umfasste. Mit großen Augen schaute er hoch und öffnete stumm den Mund.

„Deine Augen sagen mir etwas anderes, Draco“, wisperte Cedric. „Sag mir einfach, was dich bedrückt. Wenn ich nicht bei dir sein kann, dann will ich wenigstens versuchen dir zu helfen. Du solltest dein Leben nicht einfach wegwerfen.“

Draco hob die Hand und umklammerte Cedrics Unterarm. „Ich hatte nie vor mein Leben wegzuwerfen.“

„Bist du dir da sicher?“ Cedrics sanfte Stimme triefte vor Mitleid und einerseits war es genau das, was Draco wollte, aber andererseits wollte er, dass Cedric ihn für einen starken, selbstbewussten jungen Mann hielt. Seine perfekte Fassade bröckelte aber immer sofort unter den wachsamen grauen Augen. Und er wollte so gerne, dass Cedric die richtigen Fragen stellte, damit er ihm alles erzählen konnte, was ihn bedrückte.

„Absolut“, sagte Draco matt. Er klammerte sich fester an Cedrics Arm. „Kannst du jetzt endlich abhauen?“

Cedric hob die Augenbrauen, warf einen kurzen Blick auf die Finger, die sich schmerzhaft fest in seinen Unterarm gruben, und suchte dann Dracos Augen. „Liebst du deine Verlobte?“, fragte er und lehnte sich langsam vor.

Draco spürte den heißen Atem auf seinen Lippen und erzitterte. „So-Sonst würde ich sie nicht heiraten wollen.“

„Tust du nicht.“ Cedric schloss die Augen halb und drängte Draco gegen die Wand. „Du willst gar nicht, hab ich Recht?“

Oh, ja. So sehr… Draco senkte den Blick. „Liebe ist doch nur was für Mädchen. Männer brauchen das nicht, denen reicht Leidenschaft.“ Er biss ein Stöhnen zurück, als Cedrics Finger unter sein Handtuch fuhren. „Leidenschaft kann man auch in der Ehe haben, ohne Frau.“ Er schaute Cedric wieder in die Augen und öffnete erwartungsvoll die Lippen.

„Ich denke nicht“, sagte Cedric. Seine Hand fuhr sanft über Dracos Rückseite und zog das Handtuch beiseite. „Selbst wenn es kitschig klingt, Liebe und Vertrauen sind wichtig. Man sollte seinem Partner… oder Kind auch Freiheiten lassen.“

Draco biss sich auf die Unterlippe und wandte den Blick ab, presste die Wange gegen die Kacheln an der Wand. „Hör auf damit. Du hast keine Ahnung wovon du redest. Denk dir einfach, dass ich meine Verlobte über alles liebe und lass mich in Ruhe.“

„Aber du willst das nicht.“

Draco presste die Hände abwehrend gegen Cedrics Brust. „Das hier auch nicht“, sagte er hastig. „Ich will nur Quidditch spielen. Nur ein Jahr… Nur einmal tun, was ich will…“

Ohne sich groß zu sträuben, ließ Cedric sich zurückschieben. „Das ist alles, was du dir wünschst?“, fragte er tonlos. Draco nickte, ohne ihm dabei in die Augen zu schauen. „Verstehe…“ Lange Finger umschlossen sein Kinn und hoben es an. „Du bist so schwer zu lesen, Draco. Lass es mich doch versuchen.“

Draco schüttelte den Kopf.

„Lass mich dir helfen.“ Cedric beugte sich vor und berührte federleicht Dracos Lippen mit seinen. „Wenigstens das.“ Er wartete keine Antwort ab und verließ die Dusche, ließ Draco mit schmerzender Brust zurück.

Wehmütig lächelnd ballte Draco die Hand auf seinem Herzen zur Faust. Warum hatte Diggory kommen und alles noch schlimmer machen müssen?

~*~

„Oh, ich würde smaragdgrüne Akzente auf meinem Kleid lieben!“, trällerte Astoria und faltete die Hände. Draco hatte seine Finger fest ineinander verknotet, damit sie nicht mehr versuchte seine Hände zu wärmen, die waren ja immer so kalt! „Passend zu den Kleidern der Brautjungfern. Daphne liebt ihr Kleid, sie wollte es gar nicht mehr ausziehen.“ Ja, natürlich…

Draco drehte den Kopf und warf einen Blick auf seine zukünftige Schwägerin, die ihn zornig anfunkelte und dabei beinahe ihre Teetasse umkippte. Aufseufzend wandte Draco den Blick wieder auf seinen Teller, ließ die Schultern ein wenig hängen und versuchte an etwas anderes, als Hochzeitsdekoration zu denken. Er spürte Lucius‘ Blick auf sich und drückte resignierend die Wirbelsäule durch, was seinen Vater gnädig stimmte.

Merlin, am liebsten wollte er einfach aufstehen und rausrennen…

„Draco, würdest du dich um die Eule kümmern?“, bat seine Mutter ihn relativ genervt. Sie wollte schnell wieder mit ihrer Schwiegertochter zu den wichtigen Themen des Abends zurückkehren und damit Lucius und Daphne in den Wahnsinn treiben, während Draco die Möglichkeit nutzen würde, um sich gleich in sein Zimmer zurückzuziehen, wo er die Vorhänge schließen und ins Leere starren würde.

Ein Steinkauz ließ sich auf seiner Schulter nieder, als er sich auf den Balkon stellte und die frische Sommerluft einatmete. Die Landschaft ums Manor lag im Dunkeln, nicht mal die Sterne trauten sich heraus, um irgendjemanden den Weg hierhin zu zeigen. Draco lehnte sich gegen das Geländer und zupfte den Brief vom Bein der Eule, die daraufhin gleich wieder davonflatterte. Nicht mal ein dämlicher Vogel blieb freiwillig bei ihm.

Draco stieß noch einen melancholischen Seufzer aus, bevor er das Pergament auffaltete.

Sehr geehrter Mr. Malfoy,

wir freuen uns Ihnen mitteilen zu dürfen, dass aufgrund von Mr. Diggorys Absage…


Draco schaute mit großen Augen nach vorne, blinzelte ein paar Mal und senkte den Blick wieder. „…würden uns über eine Zusammenarbeit freuen… Vertragsunterzeichnung… morgen, um 16PM?“ Ihm entfuhr ein gurgelndes Geräusch und er schüttelte fassungslos den Kopf. Das konnte nicht wahr sein. Warum sollte Diggory absagen? Er hatte die besten Chancen auf den Posten. Immerhin war seine einzige Konkurrenz ein nur recht passabler Amateur! Warum? Doch nicht weil…

Draco knüllte den Brief zusammen und stürmte zurück in den Salon. „Ich muss nochmal weg“, sagte er hastig und ignorierte jegliche Fragen, die ihm hinterhergerufen wurden. Bei den angenehmen Temperaturen brauchte er keinen Umhang und ohnehin stand er innerhalb von wenigen Sekunden vor Cedrics Wohnungstür. Das Plopp musste laut genug gewesen sein, dass Cedric es als Klopfen verstanden haben musste, denn er öffnete eher die Tür, als Draco sich dafür entscheiden konnte, wieder abzuhauen.

Mit großen Augen starrte er Cedric an, der ihn prompt imitierte. Einen viel zu langen Moment schauten sie sich an, dann schupste Draco den anderen zur Seite und verschaffte sich ungefragt Zutritt. Der kleine Flur der Wohnung war noch vollgestellt mit Umzugskartons und Draco unterdrückte das Bedürfnis gegen einen zu treten.

„Ähm… Komm doch rein.“ Lächelnd drehte Cedric sich um und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Wand. „Möchtest du was trinken? Kuchen? Fremdgehen?“

„Oh, komm mir nicht so.“ Draco fuhr sich durch die Haare und warf Cedric den zusammengeknüllten Brief hin. „Was soll das? Glaub nicht ich komme an den Flughafen gerannt, um dich davon abzuhalten zurück nach Norwegen zu fliegen. Es ist mir egal. Du bist mir egal. Das hier ist keine, ich wiederhole, keine britische Liebeskomödie! Auch wenn du da mitspielen könntest, mit den Haar…“ Draco räusperte sich und ließ sich von Cedric amüsiert zugrinsen. „Was auch immer. Entweder ziehst du das Auswahlverfahren bei den Magpies durch, oder ich mach da auch nicht mehr mit. Wie fühl ich mich denn, wenn du wegen mir aufgibst?! Und versuch nicht mir zu sagen, es wäre anders.“ Er holte tief Luft und ließ sich auf einen stabil aussehenden Karton fallen, das Gesicht in den Händen vergrabend.

Cedric ließ sich einen Moment Zeit, bevor er sich vor Draco hinkniete und ihm die Hände vom Gesicht zog. „Ich zieh nicht zurück nach Norwegen oder irgendwo anders hin“, sagte er und lächelte, als Draco eine Augenbraue hob. „Ich hab ein anderes Angebot gekriegt und das angenommen, weil es mehr Perspektive hat. Außerdem werde ich alt.“ Draco hob auch noch die andere Augenbraue. „Für einen Sportler. Ich werde demnächst vierundzwanzig.“

„Ich sehe die Falten schon kommen.“ Draco streckte die Hand aus und glättete das Stirnrunzeln von Cedric, ließ die Hand auf seiner Schläfe liegen. Er hätte die Hand wahrscheinlich weggerissen, wenn Cedric ihm nicht so ein wunderbar warmes Lächeln geschenkt hatte. „Was denn für ein Angebot?“

Cedric beugte sich vor. „Ich werde dein Trainer.“

Draco wich zurück und ließ die Hand langsam sinken. „Aber Peyton Murray…“

„…wechselt ins Management.“ Cedric legte eine Hand auf Dracos Hinterkopf und zog ihn wieder näher. „Ich wollte das schon immer tun.“ Ob Cedric damit den Trainerposten meinte, oder dass er Draco küsste, daran verschwendete der Jüngere gar keinen Gedanken mehr. Die weichen Lippen raubten ihm erst den Atem, danach wieder sein Herz, das er schon wieder sicher geglaubt hatte, und versuchten dann sein Gehirn endgültig aus seinem Kopf zu zerren.

„Nein…“ Draco drehte den Kopf weg. „Ich muss wieder gehen. Eigentlich ist es mir auch alles egal.“

„Weshalb du sofort her gerannt kommst?“

„Ich bin appariert.“

Cedric lächelte. „Weil du gedacht hast, ich würde mich aus dem Staub machen?“

„Groß einpacken müsstest du nicht“, murmelte Draco eingeschnappt. Es gefiel ihm nicht, wie selbstsicher Cedric sich in dieser Beziehung zu sein schien. „Deine Wohnung… ist… nicht sehr gemütlich.“ Draco verdrehte versteckt hinter einigen Haarsträhnen die Augen. Natürlich war hier nichts gemütlich. Cedric hatte sicher noch keine Zeit zum Auspacken, geschweige denn Dekorieren gehabt.

„Ich könnte Hilfe gebrauchen“, sagte Cedric leise.

Draco schaute auf. „Ich denke nicht, dass das eine gute Idee ist.“

„Dann hör auf zu denken.“ Cedric stand auf und fasste ihn an der Hand. „Hier ist meine Küche. Gläser dorthin und Teller…“


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