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Fanfiction

Curiosity – First And Final Passion - I can smell the storm coming…

von Dr. S

Die stechenden Blicke, die Draco ihm immer wieder von der Seite zuwarf, schienen die Stille wie Schwerter zu zerschneiden. Der Kleine erwartete, dass Sirius ihm antwortete, einfach irgendetwas sagte, aber er wusste nicht was er sagen sollte, weshalb er einfach aufgestanden und gegangen war. Draco blieb bei ihm, gleich an seiner Seite, die grauen Augen stur auf ihn gerichtet und mit jeder Sekunde eisiger werdend. Dabei war er gerade so wunderbar aufgetaut.

Und eigentlich wusste Sirius ganz genau, was er jetzt sagen musste. Sex sei nicht wichtig, oder so. Wahrscheinlich war das auch genau der inhaltslose Satz, den Draco hören wollte. Zumindest rechnete er bestimmt damit. Aber dann brauchte Sirius es ja auch nicht sagen. Er wollte es auch nicht sagen. Merlin, was war Lucius aber auch für ein inzestuöser Bastard, wenn er sowas von Draco verlangte, nur weil er sein Baby mit einem anderen Mann erwischt hatte…

Als sie den Eingangsbereich erreichten wartete Ron schon auf sie und steckte Sirius fröhlich grinsend den Schokoriegel zu, um den Sirius ihn eben gebeten hatte. Was er sagte ging allerdings einfach an Sirius vorbei, der mit den Gedanken ganz woanders war. Es war, als würde er alles durch Watte hindurch hören und er könnte sich dafür schlagen, dass er so erschüttert war. Dadurch gab er Draco das Gefühl, dass er nur das Eine von ihm wollte, was er sich manchmal wirklich noch wünschte… Das Problem war nur, dass jede Geste, jedes Wort von Draco irgendwie dazu beitrug, dass man sich mehr und mehr in ihn verliebte. Oder Sirius Black war einfach genauso verrückt, wie alle dachten.

„Schlechte Stimmung?“, drang Rons Stimme zu ihm durch. Sirius drehte sich zu ihm herum und öffnete den Mund, gab aber nur ein ersticktes Keuchen von sich, als er jemanden umrannte.

„Oh, sorry“, presste er hervor. Als er sich umdrehte bekam er Dracos entsetzten Blick mit, bevor der sofort zur Seite schaute. So viel Emotion zeigte Draco normalerweise nicht. Es war wie vorhin bei Roger, als er ausgelassen gelacht hatte, nur, dass es diesmal keine schöne Gefühlsregung war. Draco schien beschämt, seine Wangen färbten sich leicht rosa und er schien alles dafür zu geben im Boden zu versinken. Sirius wollte gerne die Ursache für dieses Verhalten kennen.

„Schon in Ordnung“, wurde ihm entgegen gewispert, bevor ein Mann – etwa Rogers Größe – an ihm vorbeiraste, so schnell, dass Sirius kaum seinen Umriss wahrnehmen konnte. Anscheinend hatte er es verdammt eilig Dracos Gegenwart zu entkommen.

„Hey, war das nicht…“, fing Ron an, aber Sirius fuhr dazwischen, bevor er überhaupt richtig realisierte, was gesagt worden war, und packte Draco am Arm.

„Kanntest du den?“, fragte er, während Draco mit großen Augen auf seine Hand starrte. Aber ob die großen Augen noch von dem kurzen Zusammentreffen eben kamen oder weil Sirius ihn endlich wieder anfasste, das konnte man nicht genau sagen.

„Oh, bitte“, zischte er plötzlich sauer und riss sich los. „Du hast doch gar keinen Grund eifersüchtig zu sein, Black. Immerhin stehe ich quicklebendig vor dir.“

Sirius seufzte auf und folgte Draco ins Freie, packte ihn an der Schulter. „Bist du jetzt wieder drei Schritte zurück bei Black, Draco? So wird das nie was!“

„Lass mich!“ Draco packte ihn am Handgelenk, so fest, dass Sirius aufzischte. „Falls du es nicht kapiert hast, wir können nie genügend Schritte vorwärts machen.“ Er sah zur Seite. „Außerdem warst du sauer und wolltest nicht mehr mit mir reden.“

„Ich hab nur…“ Sirius seufzte und legte eine Hand auf Dracos Wange, die sofort weggewischt wurde, was mehr wehtat als der feste Griff wenige Sekunden zuvor. „…nachgedacht…“

„Über was? Es gibt nichts zum Nachdenken“, wisperte Draco und setzte sich in Bewegung. Die Straße vor ihnen war bedeckt von einer neuen Schicht weißen Pulverschnees, der ihre vorigen Fußspuren längst hatte verschwinden lassen. In der Nachmittagssonne glitzerte das Weiß, als hätte man Pailletten darüber geschüttet. Kleine Wolken der feinen Eiskristalle wurden von Dracos Schuhen aufgewirbelt und stoben davon.

Sirius atmete tief durch, tauschte einen Blick mit Ron, der dämlich aus der Wäsche guckte, und folgte Draco. Er kramte den Schokoriegel aus seiner Tasche und riss das Papier ab. Nicht gefüllt, einfach pure Vollmilchschokolade. Zwar nicht sein Favorit, aber in der Not fraß der Teufel fliegen.

„Lauf nicht so schnell“, sagte er und biss ab, als Draco ihn ansah. „Wir sollten darüber reden.“

„Wieso?“, presste Draco hervor, obwohl Sirius eher mit einem „Worüber?“ gerechnet hatte. Er vergaß anscheinend ständig, dass Draco ein kluges Köpfchen war und mitdenken konnte – meistens sogar vorausdenken, was ihm aber nicht gut tat.

„Weil uns das beide angeht“, sagte Sirius und erwiderte Dracos festen Blick, obwohl er sich fühlte, als würde er versuchen Stahl zu überwinden. „Ich hab doch nur Angst, Draco. Dass ich so viel für dich empfinde kann dich umbringen.“

„Es wird –“

„Nein, es kann“, sagte Sirius schnell. „Aber…“

„Jetzt komm nicht damit, dass Sex nicht wichtig sei“, schnaubte Draco, die Hände in die Manteltaschen steckend. „Dass das bei dir nicht der Fall ist wissen wir beide.“ Sirius konnte sich natürlich denken, dass es schwer für Draco gewesen war eine Beziehung zu haben und das auch noch im selben Schlafsaal, ohne mehr als ein bisschen… Schmusen zu können. Aber das er jetzt wieder auf dieser Sache mit Charlie herumreiten musste… Mehr als sich tausendmal zu entschuldigen konnte er auch nicht tun, aber anscheinend würde er mit diesen ewigen Sticheleien leben müssen.

„So ist das nicht. Ich kann mich durchaus beherrschen“, sagte Sirius und versuchte Draco anzusehen, aber der wagte keinen Blick in seine Richtung, sagte einen schier endlosen Moment auch nichts. Es lag nahe, dass er Sirius nicht abkaufte abstinent bleiben zu können, aber er hatte eine Bilanz von zweimal zirka fünfzehn Jahren aufzuweisen. Das konnte man sicherlich mit Dracos achtzehn Jahren vergleichen… Obwohl… Draco durfte ja nicht mal selbst Hand anlegen.

„Aber ich kann das nicht“, sagte er passenderweise und schaute Sirius jetzt doch an, die grauen Augen verräterisch glitzernd. „Ich bin achtzehn Jahre alt und verdammte Scheiße, ich will endlich Sex.“ Er warf einen Blick zu Ron, der aber damit beschäftigt war einem Mädchen nachzustarren, das selbst bei diesen Temperaturen einen sehr kurzen Rock anhatte. Sirius interessierte das gar nicht und Draco schien das sogar zu bemerken, was ihm hoffentlich bewies, dass Sirius nicht der triebgesteuerte Bastard war für den ihn alle hielten.

„Du weißt nicht, wie das ist, Sirius. Ich will das nicht noch einmal durchmachen“, sagte er und befeuchtete sich die schmalen Lippen, auf die sich Sirius‘ Augen automatisch fixierten. „Wenn ich mich ablenken kann, dann werde ich das tun. Jetzt, wo du davon weißt, solltest du mich in Ruhe lassen. Sollte ich dir wirklich etwas bedeuten, dann tu mir das nicht an, ansonsten kannst du mich gleich hier irgendwo flachlegen, dann hab ich wenigstens alles hinter mir.“

Sirius hielt Draco kurzerhand den Schokoriegel vor die Nase. „Macht glücklich.“ Einen Moment starrte Draco ihn an, dann verdrehte er die Augen, lächelte aber und öffnete den Mund. Sirius wusste, dass er sich da einer schweren Aufgabe stellte, als er beobachtete, wie sich Dracos Lippen um die Schokolade schlossen. „Hast da noch was“, murmelte Sirius und wischte mit dem Daumen über Dracos Lippen, einfach, weil er das jetzt tun wollte, nicht weil da irgendwo verschmierte Schokolade klebte.

Dracos Wangen wurden leicht rosa, als er sich wieder nach vorne wandte und die Finger gegen seine Lippen presste. „Trotzdem…“

„Vor dreieinhalb Jahren, in meiner kuscheligen Höhle…“ Sirius griff vorsichtig Dracos Hand, als der sie sinken ließ, allerdings erwiderte er den Druck nicht. „War das… das einzige Mal?“

„Wirst du jetzt wieder obsessiv?“ Der niedliche Rosaschimmer verwandelte sich in einen tiefen Rotton. „Ja…“, presste Draco hervor. „Also… ähm… Ich muss dir gar nicht alles erzählen…“

„Was du alleine in deinem Zimmer getrieben hast?“, fragte Sirius dreckig grinsend, allerdings verging ihm das sofort wieder, als Draco ihm einen kalten Blick zuschoss. „Lass mir wenigstens die Vorstellung.“

Draco warf noch einen absichernden Blick zu Ron. „Merlin, Sirius… Du bist einfach zu notgeil für… diese Situation.“

„Das ist eine vollkommen neue Situation für mich“, sagte Sirius schulterzuckend. „Ich meine… anders als bei einem Keuschheitsgelübde hängt hier ja wirklich was dran. Sogar was, das mir viel bedeutet.“

„Was…“ Draco drehte den Kopf und schaute Sirius verwundert an. „Aber…“

„Es wäre pure Ironie, wenn ich, der dich beschützen soll, dein Ende bedeuten würde“, sagte Sirius. „Außerdem würde es mir das Herz brechen.“

„Du würdest drüber wegkommen“, sagte Draco relativ leise. „Wie bei Potter Senior.“

„Eifersüchtig?“, fragte Sirius und Draco schnaubte. „Ich will nie wieder jemanden verlieren, den ich liebe.“

„Du kannst mich nicht lieben, wenn ich dir nicht nahe sein kann“, presste Draco bitter hervor. Im krassen Gegensatz dazu quietschte er hoch auf, als Sirius ihn an sich zog, die Arme fest um die schmale Hüfte schlingend.

„Aber das hier ist auch nah“, raunte Sirius ihm ins Ohr. „Und es ist wunderschön…“

Draco schnaubte auf und machte sich los. „Du wirst kitschig, Black. Das ist widerlich…“ Allerdings sagte der sehnsüchtige Blick aus den grauen Augen etwas ganz anderes. „Du meinst das wirklich ernst?“, fragte er skeptisch.

Sirius grinste. „Hast du das endlich kapiert?“

„Du weißt, dass Liebe das ist, was uns in solchen Zeiten am gefährlichsten werden kann, oder?“ Dracos Stimme war plötzlich wie Eis und nicht mal Sirius‘ Schmollmund brachte ihn zum Schmelzen. „Ich kann das nicht gebrauchen.“

Eine Augenbraue hebend rückte Sirius so nah wie möglich an Draco, als der sich wieder in Bewegung setzte. „Doch ein kleiner Todesser?“, haute er heraus, aber von Draco kam keine Reaktion. „Draco?“

„Ich bin keiner“, sagte er schließlich nach einer langen Pause.

Sirius umklammerte Dracos Arm und versuchte die Gesichtszüge zu analysieren, aber da fand man gerade gar nichts. „Woher weiß ich, dass du mir die Wahrheit sagst?“

„Was interessiert es dich?“, sagte Draco, den Kopf zu Sirius drehend. „Wo wäre der Unterschied?“

„Die Ansichten?“

Draco lachte auf und setzte dieses widerliche Grinsen auf, das Lucius auch so gerne zeigte. „Denk nicht, dass ich eine andere Meinung vertrete als der ganze Rest meiner Familie.“

„Du findest also, dass man Muggel und Muggelgeborene abschlachten oder einkerkern sollte?“, fragte Sirius so ruhig wie möglich nach.

„Nein“, sagte Draco ungerührt, worauf Sirius die Augenbrauen zusammenzog. „Aber ich finde es nicht gerecht, dass sie dasselbe Recht auf zum Beispiel Hogwarts haben. Muggel interessieren mich nicht. Ich kann auch mit Staub in der Luft leben.“

„Aber sie sind genauso wie wir Hexen oder Zauberer“, murmelte Sirius. „Wie kannst du deinesgleichen ausgrenzen?“

„Du bist auch ein Mensch, trotzdem suchst du nicht fortwährend den Kontakt zu Muggeln“, erwiderte Draco, was Sirius den Kopf schütteln ließ.

„Hast du dir alles schön zu Recht gelegt, was?“, zischte er ziemlich ungehalten. „Dein kläglicher Versuch diese rassistische Einstellung zu rechtfertigen ändert aber nichts an der Tatsache, dass Voldemorts Leute ohne genauer drauf zu achten Muggel und Zauberer die von Muggeln abstammen wahllos umbringen.“

„Wenn du mal Zeitung lesen würdest, dann könntest du feststellen, dass deine Freunde genauso viele unschuldige Menschen auf dem Gewissen haben“, gab Draco zurück. Sirius knurrte leise, als er merkte, dass er gegen Dracos Art Argumente zu präsentieren und auszulegen, wie es ihm gerade passte, nicht gut ankam. Er war auch nie der Typ gewesen, der viel diskutiert hatte, sondern machte einfach. „Es ist Dumbledores Club gegen den des Dunklen Lords. Solange die sich gegenseitig abschlachten können ist alles gut. Dass es da auch noch andere Parteien gibt scheint allen mittlerweile vollkommen egal zu sein.“

„Werd doch Politiker, Draco-Schatz“, säuselte Sirius, als ihm das zu doof wurde. Er wollte nicht über sowas mit seinem Klammeräffchen diskutieren, weil er da ganz klar das Nachsehen haben würde und außerdem musste das früher oder später in einem heftigen Streit enden. „Dann stehst du auch nicht so zwischen den Fronten.“

Draco verdrehte die Augen. „Vater würde alles tun, damit ich nicht im Ministerium anfange“, sagte er, schien diesen Satz aber einen Moment später zu bereuen. Sirius hätte gerne mehr von diesen Momenten, wo Draco etwas mehr von sich erzählte. Er schien oftmals so furchtbar beherrscht.

„Dein Vater schon wieder? Was verlangt er noch alles von dir? Deinen Erstgeborenen?“, fragte Sirius angesäuert nach.

„Sehr witzig. Das ist wohl vollkommen unmöglich“, sagte Draco, die Arme vor der Brust verschränkend. Er ignorierte jeden noch so kleinen Versuch von Sirius wieder ihre Hände miteinander zu verknoten. „Außerdem ist mir inzwischen relativ egal was ich mit meinem Leben anfange, dann kann er es auch haben.“

Sirius zog die Augenbrauen zusammen. „Bist du deswegen hier? Weil er das von dir wollte?“

„Ich bin hier, weil du mich aus Lupins Wohnung gezerrt hat“, schnaubte Draco. „Damit kann kein Mensch rechnen.“

„Draco.“ Sirius packte ihn an den Schultern und brachte ihn zum Stehenbleiben. „Ich…“

„Hey! Mir ist –“

„Ronald Bilius Weasley! Wir unterhalten uns hier gerade!“, schnauzte Sirius nach hinten, wo Ron sofort in sich zusammenschrumpfte. „Bitte… Du hast dich so gut benommen bis eben.“

„Aber es ist langweilig“, beschwerte Ron sich und Sirius verstand ihn ja, aber mehr als Ron seine ganze Kohle geben konnte er nicht.

„Kauf dir doch noch was zu essen“, seufzte Sirius und drückte Ron ein paar Scheine in die Hand. „Vielleicht auch noch Harrys Weihnachtsgeschenk. Mir fällt einfach nichts mehr ein.“

„Fühl mich wie ein Schmarotzer“, murmelte Ron, steckte das Geld aber trotzdem ein.

„Weil du einer bist“, stichelte Draco, brachte Ron zum Schnauben.

„Draco und ich warten im Park vorm Grimmauld Place.“

„Jetzt soll ich auch noch Mums Sachen einkaufen?“, wimmerte Ron, als Sirius ihm den Zettel von Molly in die Hand drückte. „Wenn ich das Harry sage…“

„Du kannst auch gerne dabei bleiben“, sagte Sirius grinsend.

Ron schaute einen Moment zwischen ihnen umher und winkte dann ab. „Alles, nur das nicht. Bis später.“ Er drehte sich herum und hüpfte weitaus fröhlicher davon, was wohl auch an der Gruppe Schulmädchen lag, die auf ihn zu trippelten und fasziniert von den feuerroten Haaren waren.

„Kein Wunder, dass Granger lieber Potter anstarrt“, murmelte Draco, als er beobachtete, wie Ron sich den Mädchen aufdrängte. „Widerlich.“

„Mir egal.“ Sirius zog Draco neben sich her. „Schau nicht zurück und versuch dich dran zu erinnern, wo wir stehengeblieben waren.“

„Dabei, dass wir nichts gemeinsam haben“, sagte Draco kalt.

„Ich dachte eher dabei, dass ich dein Lebenssinn werden muss, weil der komplett fehlt“, gab Sirius zurück. Draco verdrehte nur die Augen. „Du kannst doch nicht einfach deinem Vater nach der Nase tanzen.“

„Ich werd ihm sicherlich auch nicht auf der Nase herumtanzen“, sagte Draco schulterzuckend. „Vater ist alles, was ich noch habe. Wenn es ihn glücklich macht, dass ich Muggel foltere, dann würde ich das tun.“

„Und was wollte dein Vater zuletzt von dir?“, fragte Sirius seufzend.

„Dass ich dich grüße“, haute Draco raus und Sirius damit fast um.

„Was?“, brachte er atemlos hervor, während Draco sich ihm zuwandte, das Gesicht ausdruckslos und wiedermal nur eine kalte Maske. „Lucius hat… hat…“

„Hat anscheinend gewusst, dass du mir in die Quere kommen würdest“, sagte Draco, den Blick wieder nach vorne richtend. „Deinetwegen funktioniert nichts mehr…“

Sirius war noch viel zu baff, um nachzufragen, was genau funktionieren sollte.

„Du bist meine Schwäche, Black“, sagte Draco leise, umklammerte vorsichtig Sirius‘ Arm und schaute ihn an, was aber nicht den dümmlichen Gesichtsausdruck vertrieb, den Sirius immer noch zur Schau stellte. „Und Schwäche ist schlecht. Vater hasst Schwäche. Schwäche führt dazu, dass man wie meine Mutter wird und… das will ich nicht.“

Sirius blinzelte, bemerkte Draco zaghaften Griff und grinste deswegen. „Du bringst dich ja nicht gleich um, wenn wir ein bisschen Zeit miteinander verbringen“, sagte er und Draco schnaubte auf. „Ups… Du weißt, was ich meine.“

„Du kapierst anscheinend nicht, was ich meine“, seufzte Draco, lehnte den Kopf an Sirius‘ Schulter und schloss die Augen, vertraute so vollkommen darauf, dass Sirius ihn sicher über die Straße brachte. „Du riechst verdammt gut, Sirius, weißt du das?“

„Ich hoffe es“, sagte Sirius und schlang breit grinsend einen Arm um Dracos Schulter, worauf der sich so gut es ging an ihn kuschelte. Sirius hatte eigentlich nicht vor seinen innerlichen Jubelschrei Draco zu präsentieren, aber ein kleines „Ja!“ entfuhr ihm trotzdem.

Draco hob den Kopf und zog eine Augenbraue hoch, als Sirius ihn unschuldig anlächelte. „Sirius, bist du nicht eigentlich ein starker Mensch?“

„Ich hab ein paar Hanteln. Aber meistens hau ich sie mir gegen die Nase also…“ Sirius grinste, als Draco schnaubte.

„Ich meine charakterlich…“, murmelte er kaum hörbar. „Und trotzdem lässt du das hier zu.“ Dracos Arme schlangen sich fest um Sirius‘ Oberkörper und er presste sich eng dagegen. Sirius schloss einen Moment die Augen, als er die schmalen Lippen über seinen Hals streifen fühlte. „Obwohl es vollkommen falsch, aussichtslos und gefährlich ist.“

„Ich steh auf Gefahr“, sagte Sirius, die Fingerspitzen durch Dracos Haar wandern lassend und dem leisen Seufzer lauschend. Dracos Gesichtsausdruck schien ganz im Gegensatz zu seinen Worten einfach sorglos. „Und auf dich.“

Dracos Augen blitzten auf und er krallte die Finger tief in den Stoff von Sirius‘ Jacke. „Jaah, das hab ich schon gemerkt, aber…“

Sirius schüttelte den Kopf. „Kein aber…“ Er blieb stehen und lehnte sich vor, hauchte die Andeutung eines Kusses auf Dracos willig geöffnete Lippen. „Dann hatte ich eben genug Sex für den Rest meines Lebens. Stört mich nicht…“

Ein verschmitztes Grinsen breitete sich auf Dracos Gesicht auf. Langsam fuhren seine Hände Sirius‘ Brust nach oben, verkrallten sich in dem Kragen und schlugen den immer wieder auf und ab. „Es heißt ja nicht…“ Draco rückte etwas näher und presste sich dicht gegen Sirius‘ Körper, durch den ein richtiges Beben ging. „…dass du keinen mehr hast.“

Sirius‘ Augenbraue schnellte automatisch nach oben, was Dracos Grinsen breiter werden ließ. „Ach?“ Seine Hand rutschte von Dracos Schulter nach unten und drückte ihre Hüften noch ein Stück enger aneinander.

Draco biss sich leicht in die Unterlippe und das, plus der intensive Blick aus den grauen Augen, nebelten Sirius‘ Verstand vollkommen zu. „Apparieren“, hauchte er.

Sirius schluckte. „Draco…“

„Oder ich zerre dich zum Haus zurück“, sagte Draco, die Augenbrauen hüpfen lassend. Das ließ Sirius sich auch nicht zweimal sagen, allerdings wurde trotzdem einen Moment später an ihm gezerrt, als sie mit einem Plopp direkt vorm Eingang des Grimmauld Places auftauchten. Draco packte Sirius‘ Hand und brachte den älteren Mann bei so viel Enthusiasmus richtig zum Stolpern. Die Stimmen aus der Küche bekamen kurz seine Aufmerksamkeit, allerdings konnte er sie im ersten Stock schon gar nicht mehr hören und Draco hatte nicht vor ihn loszulassen, damit er nachschauen konnte, ob das nur ein banales Gespräch oder eine wichtige Diskussion gewesen war.

„Mein Zimmer ist aber gegenüber“, machte Sirius darauf aufmerksam, dass Draco ihn in das Zimmer seines Bruders schupste.

„Ich halte mich von dem Bett aber fern“, sagte Draco noch etwas bitter, grinste aber gleich wieder, als er die Tür hinter sich zutrat. „Außerdem ist das hier ordentlicher.“

Sirius schnaubte kurz auf, aber für eine patzige Antwort hatte er keine Gelegenheit mehr, als die wunderbar perfekten Lippen von Draco sich sehnsüchtig gegen seine pressten. Die schmalen Hände rissen ihm die Jacke herunter und machten sich gleich darauf an den Hemdknöpfen zu schaffen. Sirius machte ein paar stolpernde Schritte rückwärts und wurde übermütig aufs Bett geschupst, während sein Hemd zu Boden segelte.

„Hältst du das für so eine gute Idee?“, fragte Sirius schwer atmend. Draco überforderte ihn gerade ziemlich. Vor allem, weil er nicht wusste, was genau die Zutaten dieser Idee waren.

Draco grinste wieder, als er sich schwungvoll auf Sirius‘ Schoß setzte und den schwarzen Mantel abschüttelte. „Anscheinend gefällt dir meine Idee aber“, raunte er Sirius ins Ohr, schob fieserweise seine Hüfte noch weiter vor und lauschte Sirius‘ schwerem Keuchen. Lange Finger gruben sich in schwarze Haare und zogen Sirius zu Dracos rotgeschwollen Lippen, die schnell verschlossen wurden.

Sirius schob die Hand unter Dracos wunderbar weichen Pullover und rollte ihn herum, presste ihn mit seinem ganzen Gewicht auf die Matratze. Allerdings waren sie vorhin auch schon so weit gewesen und Sirius hatte keine Ahnung, was jetzt groß anders sein sollte. Er vertraute einfach darauf, dass Draco immer zu wissen schien, was er tat.

Was er eindeutig nicht tat, war genug essen. Sirius spürte die Rippen, wenn er über Dracos Oberkörper fuhr, der ansonsten so perfekt zu sein schien. Anscheinend bröckelte Dracos Fassade schnell, wenn man genauer hinschaute. Was er in den letzten Monaten durchgemacht hatte schien wirklich an ihm gezehrt zu haben…

Trotzdem ließ Draco sich den Pullover über den Kopf ziehen, was ihn mit verwuschelten Haaren zurückließ. Einen Arm um Sirius‘ Oberkörper schlingend ließ Draco leider nicht zu, dass man sich dieses furchtbar niedliche Bild einprägen konnte. Stattdessen begnügte Sirius sich mit dem Geschmack von Dracos Mund, der leider viel zu schnell zu seinem Hals wanderte. Sirius knurrte leise, was Draco statt mit einem verbalen Kommentar mit schmerzhaften Striemen über Sirius‘ Rücken strafte.

„Ich glaub… das ist wirklich keine gute Idee.“ Sirius zischte auf, als die aufgeschürften Stellen an der Luft zu brennen begannen. „Hey!“ Draco hatte ihn kurzerhand herumgeworfen und machte sich an Sirius‘ Hose zu schaffen.

„Ich dachte, du wolltest das“, gab Draco zurück, warf Sirius allerdings keinen Blick zu, als er die Hose von seinen Beinen zog.

„Ich will dich“, sagte Sirius, fasste Draco am Handgelenk und zog ihn zu sich, durfte einen kurzen Kuss auf die schmalen Lippen drücken, bevor Draco sich abwandte.

„Das geht leider nicht“, sagte er und zuckte mit den Schultern. „Aber ich schulde dir auch noch was.“

Sirius hasste gerade seine breite Brust, weil die sich zu schnell hob, als dass er genau beobachten konnte, was Draco etwas weiter unten anstellte. Dafür spürte er die kalten Finger umso deutlicher.

„Ui!“

Draco hob eine Augenbraue und schaute Sirius an. „Ich hab doch noch gar nicht angefangen.“

„Ich, äh…“ Sirius grinste verkrampft. „Hab mich nur erschreckt. Deine kalten Hände können jetzt gerne weiter alte Rechnungen begleichen.“

Da war wieder diese Art Lächeln, für die Sirius morden würde. Allerdings riss Draco im krassen Gegensatz dazu Sirius die Unterwäsche herunter. „Du darfst meine Hand auch gerne halten, wenn du Angst hast“, sagte er und fuhr mit einer Hand über Sirius‘ Brust, während er sich langsam die Lippen befeuchtete. Dracos Mund war auch wunderbar warm und ließ Sirius mit einem dunklen Stöhnen den Kopf auf das Kissen knallen. Statt Dracos Hand zu nehmen vergrub Sirius die Finger in den weißblonden Haaren und versuchte sich einigermaßen aufzurichten, um die Aussicht zu genießen. Allerdings presste Dracos Hand auf seiner Brust ihn sofort wieder zurück, um ihn extra zu quälen.

Schwer atmend hob Sirius die Hüfte an um mehr von der feuchten Wärme zu spüren, aber Draco benutzte beide Hände und drückte ihn auf die Matratze zurück. Das einzige, was Sirius noch tun konnte, war die Beine anzuwinkeln und nervös mit den Fußsohlen über die Bettdecke zu scharren, bis er mit einem schweren Keuchen seinen Höhepunkt erreichte.

„Oh, Fuck…“ Als er die Hände aus Dracos Haare befreite, bemerkte er einzelne blonde Strähnen zwischen seinen Fingern und schluckte. „Hab ich dir wehgetan?“, fragte er und stemmte sich auf den Ellenbogen hoch, schluckte hart, als er freien Blick auf den rotgeschwollen Mund hatte, nachdem Draco sich mit dem Handrücken über die Lippen gefahren hatte.

„Ein bisschen“, sagte er und krabbelte zwischen Sirius‘ Beine, lehnte sich vor um ihn zu küssen. Sirius vergrub gleich noch einmal eine Hand in den weißblonden Strähnen und küsste ihn heftig, bis er sich sicher war, dass er wieder nur Draco schmeckte. Erst als er das Schmunzeln auf den anderen Lippen spürte, löste er sich schwer atmend.

„Das hast du aber nicht das erste Mal gemacht“, sagte er heiser und schlang einen Arm um Dracos Oberkörper, hoffte inständig darauf, dass Draco einfach nur ein Naturtalent war.

„Hm…“ Draco küsste eine Weile fast jede Stelle von Sirius‘ linker Gesichtshälfte, bevor er auf die rechte wechselte, dabei mit der Hand die feuchten Stellen auf der anderen Seite wegwischte. Sirius genoss das zwar ungemein, allerdings packte seine Neugierde ihn und er umfasste Dracos Gesicht, zwang ihn dazu ihm direkt in die Augen zu schauen.

„Das hast du schon mal gemacht?“

Draco seufzte auf und verdrehte die Augen. „Ja.“ Als Sirius ihn losließ beschäftigte Draco sich einen Moment damit den schon wieder leicht stoppelig werdenden Hals zu küssen. „Männer packt man am besten da, wo sie ihr Gehirn haben“, gluckste er gegen Sirius‘ Haut, bevor er sanfte Küsse auf der breiten Brust verteilte. Der feste Druck seiner auf- und abstreichenden Hände verriet eindeutig die angestaute Erregung, was Sirius mitleidig aufseufzen ließ.

„Draco…“ Anscheinend interpretierte der das Geseufze aber falsch.

„Ja, du hast doch selbst immer gesagt, dass ich eine kleine Hure bin“, gab Draco zurück und richtete sich schnaubend auf. „Gefallen hat’s dir trotzdem. Hätte mir ja denken können, dass du mir gar nichts gönnst.“

„Das hab ich doch gar nicht…“ Sirius fasste Draco an der Schulter und presste ihn wieder an seine Brust. „Ist sicher hart für dich.“

Draco gab ein langgezogenes Stöhnen von sich und schlang die Arme um Sirius‘ Nacken. „Scheiß Wortspiel.“

„Oh…“ Sirius tätschelte den durcheinandergekommenen Haarschopf. Für Wortspiele war er noch nicht wieder in der Lage. „Draco…“ Zärtlich drückte er seine Lippen gegen Dracos Stirn, rollte ihn langsam zur Seite und gluckste, als Draco sofort wieder in dieselbe Position rutschte, so dicht wie möglich an Sirius, wie er konnte.

„Ich dachte, du würdest auch nur das hier von mir wollen“, murmelte Draco, während er unsichtbare Linien auf Sirius‘ Brust nachfuhr. „Wie alle anderen… Die starren mir immer nur auf den Arsch, dabei hab ich auch tolle Haare!“

„Augen sagt man da, glaub ich…“ Sirius grinste, als Draco ihm einen genervten Blick schenkte. „Dafür, dass du nicht willst, dass man dich nur als… eine Art Spielzeug betrachtet, zielst du aber ziemlich darauf ab.“

Draco zog die Augenbrauen zusammen, bevor er das Gesicht in Sirius‘ Halsbeuge vergrub. „Vater meinte, wenn, dann kann ich das auch ausnutzen. Es würde helfen. Dabei mag ich das eigentlich nicht. Vor allem nicht bei Fremden. So auf verführerisch zu machen, nur damit…“ Er schluchzte plötzlich auf und Sirius zuckte erschrocken zusammen.

„Hey…“ Er presste Draco dicht an sich, streichelte sanft über den bebenden Rücken und zog schließlich die Decke über Draco, als der anfing zu zittern. „Sah immer aus, als hätte dir das Spaß gemacht. Ein bisschen spielen, du verstehst?“

Draco schüttelte den Kopf, bevor er ihn hob und Sirius ansah, eine Hand auf dessen Wange legend. „Ich will doch nur…“ Sirius schloss einen Moment die Augen, als er die liebevollsten Streicheleinheiten seit langer, langer Zeit bekam. „Ich hab doch auch andere Sachen, die man mögen kann, oder?“ Er wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln, bevor Sirius das für ihn übernahm, wodurch er Draco zu einem schiefen Lächeln brachte. „Da kannst du mir auch nicht weiterhelfen. Du kennst mich ja nicht…“

Sirius zog Draco zu einem Kuss näher, schob die Decke gleich höher, als die herunterrutschte. „Du bist intelligent, redegewandt und irgendwie… zerbrechlich. Das gefällt mir.“

Draco prustete kurz. „Zerbrechlich?“ Er schüttelte den Kopf. „Quatsch.“

„Doch.“ Sirius nickte entschieden. „Mein zerbrechliches Klammeräffchen.“

„Ich klammere nicht…“

„Oh, doch“, wiederholte Sirius, wofür er ein Augenrollen zu sehen bekam. „Und du klammerst nur noch an mich, hast du verstanden? Dein Vater hat es gar nicht verdient, dass du ihn noch derartig… vergötterst. Man sollte nicht durch seine Kinder leben.“

„Er will nur mein Bestes.“

„Und deswegen sorgt er dafür, dass du keinen –“

„Sex ist nicht wichtig“, fuhr Draco dazwischen. „Hast du selbst gesagt.“

„Draco… Was ist mit deinem Theo? Hast du das schon vergessen?“, fragte Sirius kopfschüttelnd. „Ich hätte meinen Vater umgebracht, wenn er so etwas gewagt hätte.“

Draco kniff die Augen zusammen. „Er wollte doch nur…“

„Wieso verteidigst du ihn? Er versucht dein ganzes Leben zu kontrollieren!“, platzte es aus Sirius heraus.

„Nein!“ Draco schüttelte heftig den Kopf und fuhr hoch. „Du verstehst das nicht! Familie bedeutet dir doch nichts! Ich habe sonst niemanden mehr!“

Sirius schlang schnell die Arme um Draco, bevor der weglaufen konnte. Einen ewig scheinenden Moment sträubte Draco sich, klammerte sich dann aber schmerzhaft fest an Sirius.

„Du verstehst das nicht…“, murmelte er ununterbrochen, als wären diese vier Worte ein Zauberbann, der ihn vor der bösen, bösen Welt beschützen würde, so wie Lucius es anscheinend auch versuchte. Auch wenn das sicher nur das war, was Draco über diese Sache dachte. Sirius kannte Malfoy zu gut um ihm die väterliche Fürsorge abzukaufen. Er hatte immer schon gesagt, dass Lucius sich nur eine kleine Marionette heranzog und er wünschte sich so sehr, dass er eher etwas unternommen hätte, wie er es eigentlich vorgehabt hatte. Irgendwie war das alles seine Schuld. Er hatte ahnen müssen, dass es so kommen würde…

„Es tut mir Leid“, sagte Sirius und unterbrach damit Dracos Wortwiederholungen. „Aber du hast doch jetzt mich. Ich pass auf dich auf, Draco, und ich kann nicht zulassen, dass irgendetwas dich derartig fertig macht. Das tut mir weh, verstehst du?“

Draco schmiegte die tränenverschmierte Wange gegen Sirius‘ nackte Brust. „Wieder so egoistisch, Black… Ich wünschte, ich könnte dich noch dafür verabscheuen…“ Er atmete tief durch und kniff die Augen zusammen, während er Sirius‘ Gesicht umfasste. Langsam hob er den Kopf und schlug die Augen auf. „Ich… Ich…“

Sirius schluckte und strich langsam über Dracos Arm, bevor er das schmale Handgelenk umklammerte. In den funkelnden eisgrauen Augen stand bereits fettgedruckt geschrieben, was Draco sagen wollte und dementsprechend erwartungsvoll glitzernden Sirius‘ Augen. Allerdings schien Draco diesen Blickkontakt nicht halten zu wollen und wandte sich ab.

„Ich bin müde…“, wisperte er und senkte das Kinn.

Sirius seufzte schwer auf. Sah er etwa aus, als würde er wegrennen, wenn man ihm sagte, dass man ihn mochte? Draco mochte ihn. Das war eindeutig. Sollte er es einfach sagen, dann wären sie beide glücklich.

„Bleibst du bei mir?“, fragte Draco, als er sich auf den Rücken rollte und aus seiner Hose strampelte. Er schmiss den dunklen Stoff achtlos auf den Boden, als er sich wieder zu Sirius drehte und ihn bohrend ansah. Da konnte man nicht ‚Nein‘ sagen.

„Sicher…“ Sirius grinste leicht und hob den Arm an, damit Draco sich an ihn kuscheln konnte. „Einen Nachmittag mit Kuscheln zu verbringen ist viel schöner, als draußen in der Kälte rumzustehen.“

Draco atmete tief ein und gab ein wohliges Seufzen von sich. „Jetzt riechst du sogar noch besser“, murmelte er, worauf Sirius‘ Grinsen breiter wurde. „Merlin, Sirius… Ich glaub du musst gehen oder ich kurz unter die Dusche.“

Auflachend presste Sirius Draco dicht an sich. „Schön hiergeblieben.“ Er schmiegte die Wange gegen Dracos Stirn und sog den seiner Meinung nach viel schöneren Geruch ein. „Du brauchst ja nur meinen Vornamen sagen und ich brauch die kalte Dusche… Muss ja irgendwie fair bleiben.“

„Es wird nie fair sein“, murmelte Draco. „Aber im Gegensatz zu einem Kollegen von mir hab ich’s auch nicht so mit Fairness.“

„Der von vorhin?“, fragte Sirius, während er ganz unbefangen mit Dracos Haaren spielte. Das könnte man aber auch Stunden machen…

„Roger? Nein…“ Draco gluckste. „Du willst nicht wissen, wie er es geschafft hat mit Fleur Delacour zum Ball zu gehen.“

„Mit gutem Aussehen?“ Die Spur Eifersucht konnte Sirius nicht aus seiner Stimme bekommen.

„Hm…“ Sirius spürte Dracos Lächeln an seiner Schulter. „Die neue Frisur steht ihm wirklich unglaublich gut…“ Als Sirius knurrte gluckste Draco. „Als ob du begründet eifersüchtig sein müsstest. Ich kann doch gar nicht…“

„Du kannst schon irgendwie“, sagte Sirius und seufzte auf. „Aber… du gehörst mir, Draco. Mir ganz allein… Ich bringe jeden um, der es wagt dich anzufassen.“

„Weil du musst… Immerhin würde das meinen Tod bedeuten und damit deinen“, sagte Draco etwas schläfrig.

Sirius drückte einen Kuss auf Dracos Scheitel. „Weil ich will. Vor allem, weil ich nicht will, dass du stirbst.“

„Oh, Sirius…“, nuschelte Draco im Halbschlaf. „Ich auch nicht…“

Sirius runzelte die Stirn. „Willst du, dass ich nicht sterbe oder dass du nicht stirbst?“, fragte er, aber von Draco kam keine Antwort mehr. Sirius legte den Kopf schief und betrachtete den dösenden Jungen, der sicherlich gleich einschlafen würde. Er hätte stundenlang nichts anderes tun können, – vielleicht tat er das auch – aber schließlich rollte er Draco sanft zur Seite und stand auf. Nachdem er sich angezogen hatte ging er sicher, dass Draco tief und fest schlief, schön zugedeckt war und nicht merkte, dass Sirius vor Zorn fast seine kurzen Fingernägel bohrte.

Vorsichtig strich er Draco das Haar aus der Stirn und hauchte einen Kuss auf die blasse Stirn. „Das lass ich ihn zahlen“, wisperte er, bevor er seine Jacke vom Boden sammelte und in den Flur trat.

Als er die Haustür magisch verschlossen hatte, ließ er den Zauberstab gleich gezückt. Immerhin brauchte er den gleich…

„Wo willst du denn hin?“

Sirius bemerkte Ron in der hereinbrechenden Dunkelheit, hatte aber kein Lächeln für ihn übrig, geschweige denn würde er ihm bei den schweren Einkaufstüten helfen. „Ich habe ein paar Rechnungen zu begleichen“, presste er hervor.

Ron hielt ihm ein paar Münzen hin, als Sirius an ihm vorbeiging. „Brauchst du das?“

Sirius verdrehte die Augen. „Nicht solche Rechnungen“, zischte er.

„Ähm…“ Ron schüttelte verwirrt den Kopf. „Was genau hast du vor?“

„Einen Unbrechbaren Schwur brechen.“

Ron lachte auf. „Ja, sicher. Als ob du…“ Seine Augen weiteten sich. „Das ist nicht dein Ernst, oder? Wen willst du denn…“

„Lucius hat schon viel länger den Tod verdient“, murmelte Sirius und strich fast liebevoll über seinen Zauberstab, der freudig vibrierte, weil er gleich zum Einsatz kommen würde.


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