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Fanfiction

Curiosity – First And Final Passion - First date, last chance…

von Dr. S

„Ich hasse Charlie.“

„Ich hasse Charlie auch.“

Ronalds Kopf ruckte herum und er verengte die blauen Augen zu schmalen Schlitzen. „Wage es nicht so über meinen Bruder zu reden, Malfoy.“

„Wiesel…“ Draco verdrehte die Augen, stützte die Ellenbogen auf dem Treppengeländer auf und fuhr fort in die Eingangshalle zu starren, wo eine Unmenge an Leuten sich versammelt hatte – übertrieben viele mit roten Haaren. „Du hast damit angefangen.“

„Aber ich darf das auch sagen!“, fuhr Ronald ihn an.

„Ändert aber nichts daran, dass ich deinen Bruder hasse“, seufzte Draco, schenkte Ronald einen abschätzenden Blick und zupfte an dem kastanienbraunen Wollpullover herum. „Na ja… Wenigstens hat er einen besseren Klamottengeschmack als du…“

Die roten Ohren unterstrichen perfekt Ronalds Scham und brachten Draco zum Grinsen. „Das sagst du nur, weil du auf Leder stehst.“ Er stupste zaghaft gegen Dracos Oberarm. „Und du trägst doch selber Wolle! Wer im Glashaus sitzt…“

„Da sitzt du ganz alleine drin, Wiesel“, sagte Draco und drehte sich herum, lehnte sich mit dem Rücken gegen das Geländer. „Das ist Kaschmir. Wahrscheinlich gerade das erste Mal, dass du sowas angefasst hast.“

Ronald murrte leise vor sich hin: „Du bist eh der einzige Mann auf der Welt, der ganze Klamottenberge in seinen Taschen mitschleppt.“

„Wiesel…“ Entnervt fuhr Draco sich durch die Haare. „Höchstwahrscheinlich bedeutet das, dass ich längere Zeit unterwegs sein wollte, bevor ihr mich aufgegabelt habt.“ Leise ‚God Rest Ye, Merry Hippogriffs‘ singend strich Draco den schwarzglänzenden Stoff glatt und strich sich schließlich mit dem Ärmel über die Wange, was Ronald schnauben ließ.

„Du nervst.“

Draco drehte grinsend den Kopf. „Entschuldige, Wiesel. Warum hasst du denn deinen eigenen Bruder? Vielleicht kann ich dir helfen?“, fragte er übertrieben interessiert, was Ronald aber überhörte.

„Er sagt allen, dass er schwul ist, nur mir nicht!“, nöhlte er. „Was soll die Scheiße?“

„Wahrscheinlich hatte er Angst vor deinem geballten Wieselzorn“, gluckste Draco.

„Sehr witzig“, schnaubte Ronald und warf stöhnend die Hände in die Luft. „Immer! Immer bin ich der Letzte, der irgendwas mitkriegt.“ Er drehte sich zu Draco herum und schien kurz davor ihn zu erwürgen. „Hör verdammt nochmal auf dieses bescheuerte Lied zu singen!“

Draco verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust. „Traditionen sollte man pflegen, Wiesel.“

„Aber es nervt.“

„Mir egal.“

„Sing es woanders!“

„Geh doch einfach weg.“ Draco grinste. „Immerhin war ich hier zuerst. Meine musikalische Begabung lässt sich nicht bestreiten und du solltest dankbar sein, dass ich ausgerechnet dir ein Lied geschrieben habe.“ Er stimmte wieder ‚God Rest Ye, Merry Hippogriffs‘ an, als Ronald sich schmollend abwandte. Einen Moment später kam Sirius auch endlich die Treppe runter, dicht gefolgt von seinem Patensohn.

„Das hab ich gehört. Wieso schreibst du Ron ein Lied?“, knurrte Sirius und ignorierte Ronald einfach, baute sich direkt vor Draco auf.

„Sirius! Ich war noch nicht fertig…“, schnaubte Potter und stellte sich neben Sirius, der Draco anstupste, der weiter vor sich hinsummte.

„Ach, Harry… Du bist doch nicht mein Moony!“ Sirius schüttelte genervt den Kopf, aber Potter ließ sich so nicht abwimmeln.

„Aber Remus würde mir zustimmen!“

„Es ist Vollmond. Alles was Remus tun würde wäre jaulen“, gab Sirius zurück.

„Trotzdem…“ Potter schaute zu Draco, der aufhörte sein Lied zu singen und den festen Blick erwiderte. „Wieso willst du ihn denn mitnehmen?“

„Weil ich jemanden brauche, der mir beim Weihnachtsgeschenke tragen hilft.“

Potter hob die Augenbrauen. „Bringst du Neville auch eines mit?“

„Oh, auf einmal soll ich euch da helfen?“, schnaubte Sirius und drehte sich von Draco weg, der kopfschüttelnd den Boden anstarrte. „Ich falle aus, Harry. Du hast wie Molly vor meinem Bett gestanden und darum gebettelt, dass ich ins St. Mungos gehe. Jetzt mache ich das, will dabei noch was anderes erledigen, und es passt dir auch wieder nicht. Erstmal hast du das ja gar nicht zu entscheiden. Zweitens können wir nicht immer wochenlang Trübsal blasen, wenn Longbottom sich wiedermal in die Scheiße geritten hat. Snape sorgt regelmäßig dafür, dass er da wieder rauskommt.“

„Und was wenn diesmal nicht?! Wenn Snape sein wahres Gesicht zeigt, während du… Weihnachtsgeschenke kaufst?!“, schnauzte Potter so laut, dass Dracos Ohren klingelte. Ronald hielt sich seine einfach zu, was Draco beinahe lachen ließ.

„Mann, Harry…“ Sirius schlug sich eine Hand vor die Stirn. „Snape hat hinter der hässlichen Fratze keine noch hässlichere…“

„Nur weil Dumbledore das –“

„Harry, verdammt! Ich werde einen Tag weg sein und es wird euch eh nicht auffallen! Wo ist dein scheiß Problem?!“

„Dass du deinen Nachmittag alleine mit dem da verbringen willst!“

„Ich dachte, das hätten wir geklärt!“

„Du denkst doch, dass ich von vorneherein mit allem einverstanden bin, was du machst!“

„Wer hat dich hier denn zum Boss gemacht, dass ich meine Entscheidungen mit dir abklären muss?!“

„Warum schreist du mich an?!“

„Weil du mich anschreist!“

Draco atmete erleichtert auf, als endlich einen Moment Stille herrschte, indem Sirius und sein überalles geliebter Patensohn sich anstarrten, schwer keuchend.

„Okay, meinetwegen“, lenkte Potter schließlich ein und schob sich zwischen Sirius und Ronald durch. „Ron kommt mit euch.“

„Was?!“ Ronald ballte die Hände zu Fäusten und Draco würde ihn küssen, wenn er auch nur eine davon direkt in Potters hässliche Visage rammte. „Wieso denn ich?“

„Weil ich dir vertraue, Ron!“, brüllte Potter das halbe Haus zusammen, lauschte einen Moment in die danach herrschende Stille und schaute über das Geländer in die Eingangshalle, wo ein halbes Dutzend roter Haarschöpfe nach oben lugte. „Ich meine… Gott… Jetzt ist meine Stimme weg.“ Potter rieb sich die Kehle, hustete kurz und drehte sich einfach um, stiefelte die Treppe herunter.

„Das kommt davon, wenn man alles und jeden anschreit“, seufzte Draco. „Vielleicht sollten wir uns doch lieber alle an den Händen fassen und ‚God Rest Ye, Merry Hippogriffs‘ singen.“

„Ich liebe das Lied“, strahlte Sirius und wollte Dracos Hände packen, aber der verschränkte schnell die Arme vor der Brust. „Draco…“ Es würde jedem in der Seele wehtun sich von diesem Lächeln verabschieden zu müssen, aber Draco tat so, als würde ihn Sirius‘ Leidensmiene nicht interessieren. „Du siehst gut aus…“, murmelte er und zupfte selbst an seinem Hemd herum, als erwarte er ein „Merlin, bei deinem Anblick schmelze ich dahin, Sirius“, was er von Draco aber auch nicht bekommen würde.

„Das ist ein bisschen eng, Black. Du scheuerst dir deine Verletzung auf“, presste er hervor und drehte Sirius den Rücken zu, worauf der einen schweren Seufzer ausstieß. „Wir wollen ja nicht, dass du plötzlich einfach umkippst. Wiesel wird dich nicht tragen können und ich werde es nicht versuchen.“

„Ich will nicht mit…“, maulte Ronald dazwischen, wurde von Sirius aber genauso geflissentlich ignoriert, wie Dracos Abneigung. „Ihr werdet euch ständig befummeln – wie jetzt!“

Draco quietschte auf, als Sirius die Hände unter seinen Armen durchschob und auf seiner Brust die Finger ineinanderschob, das Kinn auf Dracos Schulter abstützend. „Wiesel! Potter meinte, dass du sowas verhindern sollst!“

„Ron, du kannst in dein Zimmer gehen. Ich tu so, als verstecktest du dich unter meinem Umhang.“

„Geht nicht. Harry benutzt das Zimmer um… Na ja, er grübelt. Legilimentik sollte man können.“

Draco seufzte auf. „Schön, aber werde ich heute trotzdem nochmal losgelassen?“

„Hilfe, nein. Deswegen gehen wir doch aus…“ Sirius‘ Finger strichen langsam auf und ab. „Und dann hättest du nicht sowas Weiches anziehen sollen.“

„Das ist Kaschmir“, warf Ronald ein.

Sirius gluckste. „Ich weiß, aber trotzdem danke.“ Er drehte den Kopf leicht und Draco spürte die warmen Lippen, die sich gegen seinen Hals drückten, worauf er sich kurzerhand losmachte und auf die Treppe zumarschierte. Eigentlich hatte er einen Spaziergang zum Nachdenken nutzen wollen, aber mit den ganzen Menschen konnte er sich ja kaum konzentrieren. Immer so eine verdammte Hippogreifscheiße…

Er wollte kein ‚Date‘ mit Sirius Black. Er durfte gar kein ‚Date‘ mit Sirius Black haben! Warum konnte der Kerl nicht einfach weggehen und ihn in Ruhe lassen? Das wäre für sie beide besser…

„Jetzt warte doch!“ Schon glitt eine große Hand in seine und Draco schnaubte auf.

„Fass mich nicht an, Black“, zischte er Sirius entgegen, der sich aber nur an ihm vorbeimogelte und ihn hinter sich herzog. „Black, ich sagte –“

„Sirius, hier.“ Die fette Wieselwurfmaschine stellte sich ihnen in den Weg und knallte Black einen Zettel in die Hand. „Wenn du wieder mal entspannst, dann kannst du auch etwas Nützliches einschieben. Wir brauchen noch ein paar Sachen, wenn ich in dieser Bruchbude mal etwas Vernünftiges an Weihnachten zu Stande bringen soll. Meine armen Kinder… Müssen an so einem düsteren Ort feiern…“ Anscheinend kurz davor sich zu schnäuzen bewegte Mrs. Weasley sich wieder in den einzigen Raum, der genug Platz für ihren fetten Hintern bot: die Küche.

„Widerwärtig…“ Draco verzog die Mundwinkel und lehnte sich leicht zurück, senkte den Blick ein Stück. „Schon besser…“, murmelte er und versuchte nicht zu grinsen, als er sich lieber auf Sirius‘ Rückseite fixierte.

„Molly kann manchmal anstrengend sein, aber… Wo schaust du hin?“ Sirius packte ihn am Kinn und brachte ihn dazu ihm in die Augen zu schauen.

„Auf den Boden. Hauptsache, ich muss dein Gesicht nicht sehen“, zischte Draco und Sirius seufzte schwer auf.

„Du machst es mir nicht gerade einfach.“

„Hast du auch nicht verdient“, murrte Draco. Er bekam das Bild von heute Morgen verdammt schwer aus dem Kopf – wenn überhaupt! Wie konnte Sirius nur so tun, als sei alles genau wie… gestern… „Lass mich jetzt los.“

Sirius schüttelte den Kopf. „Nein.“ Er zog Draco durch den engen Flur zur Tür. „Jetzt komm und mecker nicht mehr so viel. Früher hat man dafür gezahlt mit mir auszugehen.“

„Jetzt bist du nicht mal mehr einen Knut wert, Black. Wiesel kann sich dich also leisten. Und er fühlt sich ausgeschlossen, weil du nur meine Hand hältst“, schnaubte Draco mit einem kurzen Blick über die Schulter, wo Ronald sich eine dämliche Wollmütze aufsetzte, bevor er Sirius und Draco aus der Tür folgte.

„Ich bin definitiv zu jung, um zwei Kinder an den Händen durch die Gegend zu schleppen.“

„Ich bin kein Kind mehr.“ Draco blieb schmollend stehen, aber Sirius zog ihn einfach weiter die schneebedeckte Straße entlang. Der gegenüberliegende Park war mit einer perfekten weißen Schicht überzogen, die in solch aufrührerischen Zeiten tagelang nicht von spielenden Kindern zerstört werden würde. Gut, vielleicht lag es auch daran, dass sie glaubten, es würde hier spuken, weil Draco einem neulich die Mütze weggeblasen hatte…

„Du benimmst dich wie eines“, gab Sirius zurück und schnappte Draco die Handschuhe weg, die der mit der freien Hand aus der Manteltasche fingerte.

„Das sagt der Richtige.“ Vergeblich versuchte Draco seine Handschuhe wiederzubekommen, aber die fanden ihren neuen Platz in Sirius‘ Hosentasche, der hinteren. „Meine Finger sind kalt.“

„Deswegen hast du ja meine Hand.“ Sirius grinste ihn an, was Draco mit einem finsteren Blick strafte. „Wenn du sie wieder willst, musst du sie dir holen.“ Damit klopfte er sich auf den Hintern und strahlte Draco wieder an.

„Wiesel?“ Draco schaute nicht über die Schulter, von wo er ein fragendes Geräusch hörte, sondern starrte Sirius fies grinsend an. „Wusstest du, dass dein Bruder – ey!“ Sirius wollte ihm tatsächlich eine Hand auf den Mund pressen, aber Draco konnte den Kopf gerade noch rechtzeitig wegdrehen. Trotzdem drängte Sirius ihn gegen die nächstbeste Häuserwand und presste ihn dagegen.

„Das sagst du lieber nicht“, wisperte er, Dracos Augen fest fixierend. „Oder ich muss dir wehtun.“

Draco presste die Hand gegen Sirius‘ Brust und hielt ihn auf Abstand. „Sehr schönes erstes Date. Mit Drohungen und einem nachlaufenden Wiesel.“

„Das wird übrigens langweilig“, mischte Ronald sich ein und die bis eben aufeinander fixierten grauen Augen wandten sich ihm zu. „Immer packt ihr euch an, starrt euch in die Augen und seit kurz davor… noch perversere Dinge zu tun.“

„Ron, ich geb dir fünfzig Pfund und du kaufst dir was Schönes.“ Hätte Ronald gewusst, wie viel Geld das war, dann hätte er sicher nicht den Kopf geschüttelt.

„Außerdem starren wir uns nicht ständig an“, murmelte Draco, der langsam spürte, wie heiß seine Wangen wurden.

„Doch!“ Ronald verschränkte die Arme vor der Brust und setzte einen äußerst dämlichen Blick auf, bevor er den Mund öffnete und den Kopf schief legte. Draco verdrehte die Augen, als ein schmatzendes Geräusch folgte.

„Also, Draco sieht dabei aber niedlicher aus…“, seufzte Sirius und schrie schmerzhaft auf, als Draco ihm dafür gegens Schienenbein trat.

„Malfoy sieht nie niedlich aus.“ Ronald wedelte wild mit den Armen herum, als versuche er Sirius beizubringen, wie man zwei plus zwei addierte.

„Ja, eher… heiß…“ Okay, jetzt starrte Sirius ihn relativ merkwürdig an, aber Draco konnte nicht anders als das zu erwidern.

„Seht ihr!“ Ronald umklammerte die Bommel seiner Mütze und schien sie zerquetschen zu wollen. „Ich halt das nicht aus. Immer bin ich das dritte Rad am Wagen.“

„Fang nicht wieder damit an, Ron“, sagte Sirius, packte Dracos Hand, ehe der sie wegziehen konnte, und marschierte weiter. „Harry vertraut dir doch so sehr, dass er dich an uns klettet.“

„Damit will er dich nur loswerden, Wiesel. Wahrscheinlich knutscht er mit Granger, genau wie zu den Zeiten in denen er ‚in seinem Zimmer sitzt und grübelt‘“, stichelte Draco.

Jeder Protest wurde allerdings von Sirius‘ bellendem Lachen übertönt. „Du bist so fies, Draco.“

„Sagt der Kerl, der vor meinen Augen einen anderen flachlegt“, murmelte Draco kaum hörbar und Sirius seufzte schon wieder auf. „Lass das…“

„Erst, wenn du mit diesen Anschuldigen aufhörst“, grummelte Sirius, drückte Dracos Hand fest, worauf der den Blick abwandte und sich auf einen an der Hausmauer klebenden Schneeball fixierte.

„Das kann ich nicht, weil du mir wehgetan hast“, presste er hervor und räusperte sich schnell. Wenn Sirius jetzt nicht merkte, dass er dadurch einen Schritt auf ihn zugehen wollte, dann hatte er selbst schuld.

„Es tut mir Leid.“

Draco schüttelte den Kopf. „Hör auf das zu sagen. Es macht nichts besser“, sagte er mit plötzlich heiserer Stimme. Sirius drückte wieder Dracos Hand, aber diesmal sanfter… liebevoller. Ein Lächeln zuckte über Dracos Gesicht und er drehte vorsichtig den Kopf, errötete leicht als Sirius ihn einfach nur ansah. Draco spreizte die Finger leicht und ließ Sirius seine Finger dazwischenschieben.

„Boah, nicht schon wieder!“

Sirius schloss mit einem genervten Stöhnen die Augen, worauf Draco die Mundwinkel verzog, weil er keinen Blick mehr geschenkt bekam. „Ron, ich mag dich wirklich. Aber wenn du nicht sofort die Klappe hältst, dann stopf ich sie dir.“

„Du magst mich?“ Ronald klang ganz verdattert. „Ich dachte, du hasst mich.“

Sirius schaute zu Ronald und Draco schnaubte leise. Was sollte das denn jetzt? Er ließ hier seine Hand halten und Sirius schaute lieber den scheiß Rotschopf an? Ah, da hatte er das Problem: die roten Haare. Demnächst würde er sich einen Dreier antun müssen. Sirius und zwei Wiesel. Hah! Und danach einen Zehner, was? Sirius und alle Wiesel!

„Wie kommst du darauf, dass ich dich hasse, Ro– Aua!“ Sirius‘ sonst so wunderschöne Augen schwollen auf eine widerliche Größe an, als Draco fast seine Hand zerquetschte. Und dabei gab er sich nur Mühe ihm alle Finger einzeln zu brechen. „Draco… Darf ich das als… ah… Verlust…ängste… au…“

„Ich wollte dir nur verdeutlichen, wie peinlich es ist, dass du mit einem Mann händchenhaltend durch die Stadt läufst“, presste Draco hervor. „Oder glaubst du ernsthaft, ich würde deine Hand nehmen, weil ich das schön finde?“

Sirius‘ Gesichtsausdruck wechselte von physischem Schmerz zu psychischem, aber er ließ Dracos Hand nicht los. „Bin ich dir peinlich? Ist es, weil ich etwas älter bin? Denkst du, man könnte dich für das quengelige Kind halten, das du bist und das an der Hand seines Daddys durch London gezogen werden muss?“ Anscheinend hatte er Sirius wirklich getroffen. Wenn er nur wüsste, wieso dem das so nahe ging, dann könnte er es wieder und wieder tun.

„Ich sagte dir bereits einmal: Du hättest wohl gerne den Posten meines Vaters.“ Mit einem Ruck versuchte Draco seine Hand wieder zu bekommen, aber diesmal fühlte es sich an, als würde Sirius ihm die Finger brechen wollen.

„Dann müssten wir aber erstmal Inzucht legalisieren“, knurrte Sirius.

Draco hob eine Augenbraue. „Dagegen hättest du doch eh nichts, Cousin.“

Aufschnaubend winkte Sirius mit der freien Hand ab. „Das zählt nicht. Meine Eltern waren enger verwandt als wir.“

„Ach?“ Draco schenkte Sirius einen abschätzenden Blick. „Kein Wunder, dass da sowas wie du bei rausgekommen bist.“

„Dass ich dabei rausgekommen bin, ist der einzige positive Aspekt an sowas“, gab Sirius leicht ärgerlich zurück, worauf Draco grinste.

„Ihr…“

„Ihr seid so egozentrisch!“, mischte Ronald sich ein. „Ich bin auch noch da. Darf ich mal was sagen, oder so? Ich meine, ihr zieht hier brutal euer Ding durch und alle anderen Menschen sind Luft! Das ist nicht nett…“

„Ich würde es toll finden, wenn Draco und ich als Einheit egozentrisch sein könnten“, sagte Sirius grinsend.

„Seid ihr doch!“ Ronald steckte die Hände in die Jackentaschen. „Und nervig. Mann… Können wir nicht wenigstens Apparieren?“

„Ich riskiere keine deiner Augenbrauen“, sagte Sirius und Draco gluckste leise. „Wie Musik… Ach, Draco, wenn du doch nur immer so sein könntest.“

„Schnauze.“

Sirius seufzte. „Na ja… Was soll’s. Ich dachte, wir gehen zuerst ins St. Mungos und dann –“

„Ich hab aber Hunger!“, kam es von Ronald. „Gehen wir zuerst was Essen. Mum hat gesagt, Sirius zahlt alles.“

„Ich hab einen Tisch im romantischsten Lokal der Stadt reserviert.“ Sirius drehte den Kopf und glotzte Draco verträumt an, worauf der mit den Augen rollte. „Aber erst um Acht.“

„Das ist doch erstunken und erlogen, Black.“ Draco seufzte auf. „Wann solltest du das getan haben?“

„Hab Hedwig missbraucht. Draco, du musst ‚Ja‘ sagen. Da freu ich mich schon ewig drauf.“ Sirius schaute ihn bettelnd an, aber Draco hatte trotzdem Probleme ihm das abzukaufen. „Ich hab das ganz genau durchgeplant. Wir essen fein, reden dabei, trinken dann etwas, etwas zu viel, reden dann nur noch über schmutzige Sachen und wenn du zu betrunken bist um nach Hause apparieren zu können, steigen wir in einem teuren Muggelhotel ab, weil die so hübsche Laken haben.“ Er wackelte mit den Augenbrauen.

„Das kannst du knicken“, haute Draco kalt raus und Sirius schrumpfte leicht in sich zusammen, seufzte deprimiert. „Ich lasse kein Wiesel zu sehen, wenn wir in einem… Hotel absteigen.“

„Oh, aber du hast nichts dagegen in einem Hotel abzusteigen?“ Sirius schöpfte Hoffnung aus einer fast ausgetrockneten Quelle.

„Mit getrennten Zimmern, nein.“ Das fiese Grinsen verging Draco, als etwas Kaltes ihn im Nacken traf. „Ey!“ Er fuhr herum und funkelte Ronald zornig an, der leise pfeifend die Hände wieder in die Hosentaschen steckte. „Hast du das auch geplant, Black?“

„Merlin, Ron.“ Sirius fuhr sich durch die Haare und strich so die kleinen Schneekristalle, die sich in den schwarzen Strähnen verfangen hatten, heraus. Draco betrachtete das fasziniert und fing Sirius‘ Blick auf, als der den Kopf drehte um Ronald anzusehen, was er aber nicht mehr schaffte, weil er an Dracos Gesicht hängen blieb. „Wie soll denn romantische Stimmung aufkommen, wenn du meinen Draco ärgerst?“

„Ich bin nicht dein Draco.“ Er legte eine Hand auf Sirius‘ Brust, als der sich zu ihm drehte und ein kleines Stückchen näherkam.

Sirius grinste. „Noch nicht…“ Draco spürte sein Herz im rasanten Tempo gegen seinen Brustkorb hämmern, als wolle es ihn anfeuern sich einfach vorzulehnen und Sirius zu küssen, aber da Sirius das eh schon übernehmen wollte, wartete er einfach ab und zählte ungeduldig jeden Millimeter.

„Hey! Da gibt es Crêpes!“ Blitzschnell fuhren sie auseinander, als Ronald die zerbrechliche Atmosphäre mit einem imaginären Brecheisen zu kleinen Scherben zertrümmerte. „Essen wir doch Crêpes, Sirius.“

Leise knurrend ballte Sirius die freie Hand zur Faust und diesmal würde Draco ihn küssen, wenn er sie Ronald ins Gesicht rammte. „Ich esse keine Crêpes. Das ist französische Scheiße. Ich bin Brite. Mein Hass gegen Frankreich ist tief verwurzelt. Die Schlacht von Azincourt werden wir nie vergessen. Ich und ein Crêpe? No chance!“

Draco grinste. „Pas de chance.“

„Nein!“ Sirius schlang einen Arm um Dracos Schultern und presste ihn an sich. „Mein Draco kann kein Französisch. Niemals!“

„Fleur hat mir auch mal Französisch beigebracht“, meldete Ronald sich zu Wort.

Draco drehte langsam den Kopf und schmunzelte, als Sirius‘ Brustkorb vor unterdrücktem Lachen bebte. „Und dann bist du eifersüchtig auf Potter? Wenn du mit der Championne rumgemacht hast?“

„Draco, hör auf damit“, murmelte Sirius.

„Ich dachte, das machen die Franzosen so… Rechts Küsschen… links auch noch…“

Draco runzelte verwirrt die Stirn. „Was meinst du, Wiesel? Das hier?“ Er umfasste Sirius‘ Gesicht und drückte ihm einen Kuss auf die rechte Wange, wollte zur Linken wechseln, erwischte aber Sirius‘ Mund, weil der sich unbedingt bewegen musste. Einen Moment starrten sie sich aus großen Augen an, die Lippen noch leicht aneinandergedrückt, dann zog Sirius Draco ruckartig an sich und küsste ihn stürmisch. Draco musste die Finger tief in die breiten Schultern graben, damit er sich auf seinen Beinen halten konnte, so weich, wie seine Knie wurden.

Als hätte man ein richtiges Feuer in seinem Brustkorb entzündet prickelte eine kaum auszuhaltende Hitze durch seine Venen, die noch stärker zu werden schien, als Sirius‘ Hand langsam über seinen Rücken fuhr, auf seinem Hintern liegen blieb. Draco holte aus und klatschte Sirius gegen die Wange, schnappte sofort nach Luft, da ihm die eben vollkommen ausgegangen war. Sirius rieb sich kurz über die Wange, während langsam die würgenden Geräusche von Ronald zu ihnen durchdrangen.

„Das war’s wert“, hauchte Sirius und starrte seine Hand an, als hätte die eben den Himmel berührt.

Draco presste sich Zeige- und Mittelfinger gegen die rotgeschwollenen Lippen und drehte sich langsam nach vorne. „Hm…“

„Und das hab ich nicht mit Fleur gemacht. Wär aber cool…“, mischte Ronald sich wieder ein. „Krieg ich jetzt nen Crêpe?“

„Ja, gut. Meinetwegen…“ Sirius schnappte sich wieder Dracos Hand, was der widerstandslos geschehen ließ, und zog ihn über die Straße zu dem kleinen Stand an dem Ronald dreimal so viel bekam wie Draco. Dafür hatte der aber Sirius‘ gesamte Aufmerksamkeit und das bedeutete ihm mehr als drei dämliche französische Teigdinger.

„Starr mich nicht beim Essen an, du Bastard“, spuckte er Sirius entgegen, der sich ganz verträumt auf dem Tisch abgestützt hatte und Draco anhimmelte.

„Dein Mund ist…“ Draco erwartete eine dreckige Bemerkung und schenkte Sirius einen strafenden Blick, worauf der gluckste und den Kopf schüttelte. „Warte…“ Er streckte die Hand aus und strich Draco mit dem Daumen über den Mundwinkel. „Hattest da was an deinem überaus verführerischen Mund.“

„Black, du verdammter Bastard…“ Draco senkte errötend den Blick. „Ich kann nicht glauben, dass ich irgendwo in London mit dir rumstehe und… was esse. Das ist vollkommen absurd.“

Sirius lehnte sich zu ihm, seine Schulter streifte Dracos und alleine davon fingen seine Hände an zu zittern. „Ohne Ron wäre es sogar etwas weniger absurd“, wisperte er Draco ins Ohr, worauf der leicht lächelte. „Hab’s mir bisschen anders vorgestellt, aber für mein erstes Date seit über zwanzig Jahren läuft es ganz gut.“

Draco schüttelte skeptisch den Kopf. „Hast du dein Charlie-Schatzi nie ausgeführt?“

Sirius grinste über die hörbare Eifersucht in Dracos Stimme und warf einen vorsichtigen Blick zu Ronald, der ganz beschäftigt damit war alles voll zu krümeln. „Mein erstes und letztes Date hatte ich in der fünften Klasse mit Emmeline Vance – hat schrecklich zugenommen, die Kleine. Ich zeig sie dir, wenn sie mal wieder beim Orden vorbeischaut. Oh, aber es war schrecklich.“

Draco hob eine Augenbraue. „Du… Was?! Du hattest danach nie wieder eine Verabredung?“

„Na ja, wenn du die Episode in der sechsten Klasse auslässt, wo James und ich so getan haben, als seien wir schwul, damit er sich an Lily ranmachen kann…“, sagte Sirius schulterzuckend. „Ich war nicht der Typ für regelmäßige Dates.“

„Was?“ Draco zerquetschte fast seinen Crêpe. „Du hast Potters Vater geknutscht?“

„Es ist irgendwie süß, dass du eifersüchtig auf jemanden bist, der… dir nun wirklich nicht mehr in die Quere kommen könnte. Selbst wenn er gewollt hätte.“ Sirius lachte vor sich hin und zupfte Draco das Essen aus den Fingern, bevor es noch mehr leiden musste.

„Das ist doch widerlich“, presste Draco hervor. „Er sah Potter doch so ähnlich. Das ist doch gar nicht dein Typ.“

Sirius hob die Augenbrauen und gluckste amüsiert. „Was ist denn mein Typ, Klammeräffchen?“

„Heiß, strohdoof und leicht zu haben“, sagte Draco kalt.

„Oh, mach dich nicht schlechter als du bist.“ Sirius legte ihm einen Arm um die Schulter und presste ihn an seine Seite.

„Du hattest mich nicht“, zischte Draco.

„Noch nicht“, verbesserte Sirius. „Und immerhin kannst du dir was drauf einbilden, dass ich für dich versuche mein Date-Trauma zu überwinden.“

„Du verpasst mir eines, weil wir das Wiesel mit dabei haben.“ Draco deutete auf Vielfraß Weasley, der gerade in seinen Crêpe biss und nicht darauf achtete, das unten die ganze Füllung rausfiel. „Merlin…“ Draco nahm Sirius seinen Crêpe weg und biss ab. „Ich dachte ja, Vater hätte immer auf Lupin angespielt, aber wenn du Potter vorgezogen hast ergibt das Ganze Sinn…“

„Du hast deinen Vater über mich ausgefragt?“ Sirius schien verblüfft und Draco war kurz davor ihm auf die Nase zu binden, dass er vor Jahren mal eine Collage in seiner Sockenschublade versteckt hatte.

„Ich dachte nur, du würdest Lupin immer noch flachlegen.“

„Du hast deinen Vater über mich – was? Igitt! Wie oft denn noch? Niemals!“ Sirius schüttelte vehement den Kopf. „Wieso hast du deinen Vater über mich ausgefragt?“

Draco verdrehte die Augen. „Ich hatte eine kaum erwähnenswerte Obsession für dich, als ich zwölf war.“

„Ich bin erst ausgebrochen, da warst du dreizehn.“

„Hast du Potters Vater flachgelegt?“

„Kannst du mir mal sagen, wieso du zwölf gesagt hast?“

„War er gut?“

„Draco!“ Sirius nahm ihm den Crêpe weg und verdrückte den Rest schnell. „Wir haben ein Date. Ein richtiges. Da reden wir lieber darüber, dass du seit sechs langen Jahren unsterblich in mich verliebt bist, anstatt darüber, ob ich Harrys Mutter bin. Unter uns…“ Er lehnte sich vor um Draco ins Ohr flüstern zu können. „Ich bin’s nicht.“

Draco verdrehte die Augen. „Sicher? Ich will ungerne dabei sein, wenn du ihm die Wahrheit sagst.“

Sirius zog die Augenbrauen zusammen und seufzte schwer auf. „Wenn du bei mir bist, schaffen wir es auch aus Harry einen vernünftigen Jungen zu machen.“ Er lächelte übertrieben verträumt. „Er hat meine Augen, findest du nicht?“

Eine Hand gegen seine Stirn pressend stöhnte Draco auf. „Black, sowas wie du ist so verdammt ungeeignet für Kindererziehung. Du musst Potters Vater flachgelegt haben um den Job als Paten zu kriegen.“

„Worüber redet ihr?“ Ronald hatte fertig gegessen, ignorierte seine Serviette und wischte sich die Hände an der Hose ab.

„Wir besprechen die Namen unserer Kinder. Sirius Junior und wenn es ein Mädchen wird Siri…a… Ist das ein Name?“ Draco nickte stumm vor sich hin. „Cool… Wenn ich ein Mädchen geworden wäre, würde ich dann Siria heißen?“ Draco schüttelte den Kopf. „Warum nicht?“

Draco seufzte. „Darum. Können wir jetzt ins St. Mungos.“

Sirius presste sich die Hände auf den Bauch. „Aber Schatz, es ist noch gar nicht soweit.“

„Black!“ Draco klatschte Sirius gegen den Bauch und schüttelte lachend den Kopf. „Bastard…“ Sirius zwinkerte und hielt Draco die Hand hin, grinste, als der sie augenrollend nahm.

„Fortschritte“, trällerte Sirius und zog Draco neben sich her.

„Du… Black, du hast die falsche Hand“, machte Draco darauf aufmerksam, dass Sirius‘ linke Hand mit seiner Linken verknotet war.

„Ja, dann kann ich das hier auch noch tun“, sagte Sirius und legte seine freie Hand auf Dracos Hintern, worauf der sich räusperte. „Oh…“ Sirius seufzte und schlang den Arm um Dracos Schulter.

„Besser“, sagte Draco, kam sich zwar trotzdem noch dämlich vor, aber wenigstens war er nicht der Kerl, der hintendran trippelte und alle paar Minuten einen neuen Stand mit etwas Leckerem zu Essen fand. Sirius kaufte ihm meistens was er wollte, weil Ronald – hoffentlich – nicht mit vollem Mund redete.

„Ich überlege, was ich Harry zu Weihnachten schenke“, murmelte Sirius vor sich hin. „Meistens benutzt er die Sachen gar nicht, die ich ihm schenke. Neulich hab ich seinen Koffer… aufgeräumt und immer noch den Zwei-Wege-Spiegel eingepackt gefunden. Es ist… drei Jahre her, dass ich ihm den geschenkt hab. Und ich hab mich immer gefragt, warum er ihn nie benutzt. Ich meine, manchmal hab ich Stunden vor meinem gesessen und gewartet…“

„Black, du bringst das alles hier in eine sehr… melancholische Richtung“, sagte Draco schnell. „Da reden wir doch lieber darüber, ob du Potters Vater flachgelegt hast oder nicht.“

„Ich würde dich über alles reden lassen, das dich betrifft“, ging Sirius da schon wieder nicht drauf ein. Wahrscheinlich tat er es nicht, um Draco in dieser eifersüchtigen Schwebe hängen zu lassen… „Zum Beispiel wusste ich nicht, dass du Französisch kannst.“

„Und es gefällt dir nicht. Viele Dinge an mir würden dir nicht passen, wenn ich sie dir sage“, meinte Draco schulterzuckend. „Außerdem kann ich kein Französisch. Hab ich genauso aufgeschnappt, wie die paar Brocken verschiedener skandinavischer Sprachen, als Beauxbatons und Durmstrang in Hogwarts waren.“

„Das Problem mit uns Muttersprachlern ist, dass wir uns wohl einfach nicht dafür interessieren andere Sprachen zu lernen, weil doch die meisten Menschen eh Englisch sprechen“, plapperte Sirius vor sich hin. „Wusstest du, dass rund eine Milliarde Menschen Englisch sprechen? Mehr oder weniger gut…“

„Black, wusstest du, dass rund achthundert Millionen Menschen Mandarin sprechen?“

„Nein…“

„Und wen interessiert das?“

„Ich hätte gerne eine Mandarine!“ Ronald zog urplötzlich an ihnen vorbei und blieb an einem Obststand stehen, sah mit bettelndem Blick zu Sirius, der die Augen verdrehte.

„Jaah…“ Sirius klatschte Ronald im Vorbeigehen ein paar Pfund in die Hand und wandte sich wieder Draco zu. „Aber zurück zum Thema: Was würdest du Harry schenken?“

„Ich?“ Draco schüttelte verwirrt den Kopf. „Ich hasse Potter!“

„Es interessiert ihn eh nicht. Er wird es nie aufmachen“, winkte Sirius ab.

„Dann schenk ihm doch eingepackte Watte“, grinste Draco. „Oder etwas Nützliches.“

„Zum Beispiel?“ Sirius schaute ihn erwartungsvoll an, aber Draco zuckte mit den Schultern. „Wozu hab ich dich denn mitgenommen?“

„Um mich flachzulegen“, sagte Draco kühl.

Sirius verdrehte die Augen. „Ich liebe deine brutale Ehrlichkeit.“ Er seufzte auf. „Es…“

„Sirius? Sirius!“ Ronald packte Sirius am Arm und brachte ihn und Draco zum Stehenbleiben. „Können wir in den Buchladen? Ich hab noch kein Geschenk für Hermine und sie steht doch bestimmt auf Muggelbücher.“

Draco verzog die Mundwinkel. „Igitt. Nie und nimmer geh ich da rein!“

Sirius seufzte auf und schaute von einem zum anderen. „Draco, stell dich nicht so an.“ Er zog ihn hinter sich her in den Buchladen, worauf Ronald strahlte. „Mädchen stehen drauf, wenn du auf intelligent machst und ihnen Bücher unter die Nase hältst.“

„Dann soll er Granger ein vernünftiges Buch schenken. Oder ihr eines über die hässliche Rübe ziehen, aber –“

„Na, na, na… Draco.“ Sirius schüttelte amüsiert den Kopf. „Das arme Mädchen. Sie ist doch gar nicht hässlich.“

„Oh, dann leg sie doch auch flach!“, schnauzte Draco. „Hässlicher als das Biest kann man ja nicht sein! Sie hat ein Nest auf dem Kopf und wo sonst will ich gar nicht wissen! Jeder Mann, der das ansatzweise attraktiv findet und ranlässt soll sich mal untersuchen lassen.“

Sirius warf einen vorsichtigen Blick zu Ronald, der sich in die Hände der Verkäuferin begeben hatte, und seufzte auf. „Ach, Draco… Nicht jeder hat deinen natürlichen Charme. Hermine kann bestimmt was aus sich machen. Wenn sie wollen würde.“

Draco verzog ärgerlich die Mundwinkel. „Will sie wohl nicht und vergiftet mit ihrem Anblick die Umgebung. Dass Weasley überhaupt glaubt, Potter würde sich auf so etwas einlassen wollen, ist… ist… Merlin! Wie kann man so blöd sein?“

Sirius gluckste. „Was’n mit dir los?“ Er stupste Draco in die Wange und bekam dafür einen Schlag gegen den Handrücken. „Schon mal was von inneren Werten gehört?“

„Wunderbar! Dann geh doch und schmus mit ihren inneren Werten, bevor du merkst, dass ich keine habe! Ich bin ja nur ein bescheuertes Accessoire, das nicht mehr kann, als gutaussehen und herumgezeigt zu werden!“ Draco verschränkte genervt die Arme vor der Brust, worauf Sirius die Augenbrauen hob.

„Sag bloß, du hast Komplexe wegen deinem… guten Aussehen.“

Draco verdrehte die Augen. „Es ist bloß nervig – und für mich vollkommen unverständlich – wie jemand wie die jeden kriegen kann, den sie will. Innere Werte, schön und gut, aber… Mann, die lernt doch nur auswendig und kriegt trotzdem diese scheiß Auszeichnung von wegen Jahrgangsbeste!“

Sirius legte blinzelnd den Kopf schief. „Aber du hast doch in all deinen Fächern einen UTZ bekommen…“

„Ja, und? Du weißt nicht, was für eine Schande es für meinen Namen ist, der Zweite hinter der Schlammblut-Schlampe zu sein!“ Bei dem Wort blitzten Sirius‘ Augen kurz auf, aber Draco scherte sich wenig darum. Merkwürdigerweise klang Sirius noch ganz ruhig als er antwortete.

„Aber in Zaubertränke hast du sie geschlagen, hab ich gehört“, meinte er grinsend. „Hat sie ganz schön gewurmt.“

Draco öffnete wortlos den Mund und fixierte sich dann auf ein Bücherregal. „Was? Wirklich?“

„Mhm.“ Sirius fuhr ihm mit den Fingerknöcheln über die Wange. „Immer dieser Konkurrenzkampf. Die Krönung sind ja Harry und du… Aber er ist in Zaubertränke in der Fünften durchgefallen und kann deswegen nie Auror werden… Lily würde sich im Grab umdrehen…“

Draco schüttelte den Kopf und blinzelte schnell hintereinander. „Ist doch auch egal… Meine Noten helfen mir jetzt auch nicht mehr…“

„Hey…“ Sirius schnappte sich ein dünnes Buch und schlug es sanft auf Dracos Kopf. „Wenn du nicht mitkommen willst – ins St. Mungos – dann versteh ich das.“

„Nein…“ Draco zuckte mit den Schultern. „Es ist nur…“ Sein Blick fiel auf ein paar ausgelegte Zeitungen und er atmete tief durch. „Ich hab da so verdammt lange drauf hingearbeitet und jetzt… Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll.“

Während er nach Ronald spickte legte Sirius Draco einen Arm um die Schulter. „Dein Vater hat doch sicher eh Vorstellungen gehabt. Bestimmt sogar einen ganzen Plan für deine Zukunft.“

Draco dachte sich nichts dabei, als er antwortete. „Natürlich würde es Vater zusagen, wenn ich… in seine Fußstapfen trete.“

„In Sachen… Todesser?“ Die Art und Weise wie Sirius fragte machte Draco keinen Moment irgendwie stutzig und warum sollte er da nicht drüber reden? Sirius wusste über Lucius Bescheid und Draco… wollte mit ihm reden. Heute Morgen hatte er ihm noch alles erzählen wollen, aber jetzt… Mehr als ein paar kleine Schritte würde er einfach nicht hinbekommen.

„Natürlich…“

Sirius drückte seine Schulter. „Willst du das?“

„Ich wollte Heiler werden“, sagte Draco sofort und kniff die Augen zusammen, bis das Brennen verschwand. „Mehr nicht…“

„Hey…“ Sirius drückte ihn an sich und zog ihn hinter ein Bücherregal. „Nicht traurig sein…“

„Ach, halt’s Maul, Black…“ Draco klammerte sich fest und vergrub das Gesicht in Sirius‘ Halsbeuge, spürte seine Wimpern langsam feucht werden.

„Ich weiß, wie du dich fühlst. Man kann leicht ausnutzen, wenn jemand sich verloren fühlt und nicht weiß, wie es weitergehen soll. Eine Gruppe, die einem da Halt geben kann ist –“

„Ich bin keiner“, sagte Draco und drückte Sirius weg. „Aber schön, dass du diesen Moment ausnutzt um sowas in Erfahrung zu bringen.“

„Draco…“ Sirius streckte die Hand nach ihm aus. „Das meinte ich doch gar nicht…“ Draco ignorierte Sirius‘ Geste. „Du kannst mir vertrauen.“

„Pah! Nach heute Morgen?“ Draco schüttelte ungläubig den Kopf.

„Ich meine…“ Sirius fuhr sich wieder durch die Haare und Draco wandte den Blick ab, um sich davon nicht wieder ablenken zu lassen. „Beim Orden ist es genauso. Sie geben dir Halt in den richtigen Momenten und vor allem bist du nicht allein.“

Draco zog die Augenbrauen zusammen. „Versuchst du mich abzuwerben?“

„Merlin, nein“, gluckste Sirius. „Dass du immer solche Vorurteile hast. Hör auf in Schwarz und Weiß zu denken. Die Grau-Zone ist viel schöner.“

Dracos Mundwinkel zogen sich zu einem leichten Lächeln. „Ausgerechnet wir beide in einer Grau-Zone? Ich bitte dich, Black.“ Er fuhr sich durch die Haare, bevor er die Hand ausstreckte und eine Strähne von Sirius‘ wunderbar weichem Haar durch die Finger gleiten ließ. Er bereute das kurz darauf, weil er am liebsten nie wieder aufhören wollte. „Besonders wir sollten uns wohl entscheiden.“

„Ich pass dann aber eher schlecht auf die ‚helle Seite‘, was?“ Sirius schlug die Augen nieder und atmete tief durch, was Draco ziemlich verwirrte. Er verstand auch nicht, was Sirius damit sagen wollte, aber er sollte in so einen Satz auch nichts hineininterpretieren. Egal, was er wollte…

„Das ist ein Kontrast, Sirius. Passt eigentlich wunderbar“, murmelte er.

Sirius strahlte ihn plötzlich an. „Noch mehr Fortschritte. Mein Vorname…“ Er seufzte auf und faltete die Hände. „Oh, ich warte sehnsüchtig auf den Moment, in dem ich meinen Kosename serviert bekomme.“

Draco schmunzelte leicht. „Ich weiß nicht, ob mir da einer einfällt…“ Etwas verlegen senkte er das Kinn, worauf Sirius eine Hand auf seine Wange legte, ihn sofort wieder dazu brachte ihn anzusehen und gleichzeitig wieder näher zog.

„Natürlich, Klammeräffchen.“ Sirius‘ lächelnde Lippen drückte sich gegen Dracos. „Lass dir Zeit…“ Draco schloss die Augen und erwiderte die nächste Berührung zaghaft, spürte Sirius‘ Zunge federleicht über seine Unterlippe streichen.

„Ich glaube nicht, dass wir viel Zeit haben“, murmelte er, bevor er sich an Sirius‘ Seite festklammerte und ein Stöhnen unterdrücken musste, als er mit einem Ruck so dicht gegen Sirius gezogen wurde, dass er mehr als die Hitze des anderen Körpers spüren konnte.

„Dann sollten wir uns die Zeit nehmen.“ Sirius nutzte Dracos für ein Keuchen geöffneten Mund und brachte seine Zunge ins Spiel, die freudig begrüßt wurde. Wenigstens etwas, für das düstere Muggelbuchhandlungen gut waren…

Sirius‘ Hände fuhren sanft über seine Wangen und durch seine Haare, brachten die hoffentlich nicht zu sehr durcheinander, sonst sah er gleich aus, als wäre er gerade erst aus dem Bett gefallen. Allerdings wich er aus einem ganz anderen Grund zurück. Sirius schaute ihn fragend an, keuchte leicht und oh, diese wunderbaren roten Flecken auf den stoppeligen Wangen. Es fiel Draco unsagbar schwer abwehrend die Hände zu heben.

„Ich kann das nicht…“ Er schaute Sirius einen längeren Moment in die Augen und drehte sich dann weg, als er nicht wusste, was er von diesem Blick halten sollte. Eine halbe Drehung später schrie er erschrocken auf, als direkt vor ihm das Wiesel auftauchte. Einen Schritt zurücktaumelnd prallte er gegen Sirius, der ihm die Hände auf die Schultern legte.

„Sirius, du hast doch Muggelgeld. Kannst du mir was leihen?“ Anscheinend sah man ihnen die vorigen Ereignisse nicht an oder Ron war einfach bescheuert.

Sirius seufzte resignierend. „Zeig mir erstmal für was. Wenn du nen Fehler machst…“ Er ließ Draco los und folgte Ronald. Draco kam einige Momente später nach und stellte sich an die Kasse, während Sirius und Ronald etwas weiter weg über das Buch diskutierten. Anscheinend passte es Sirius nicht…

„Kann ich Ihnen helfen?“ Die Kassiererin sprach Draco mit einem freundlichen Lächeln an, aber er winkte ab.

„Warte nur auf meine Begleitung.“

Die Dame, die Ronald beraten hatte, stellte sich neben ihre Kollegin. „Und Begleitung in welchem Sinne?“

Er wurde rot, als er über die Möglichkeit nachdachte, dass man sie eben gesehen hatte. „Das geht Sie wohl kaum etwas an“, zischte er.

„Oh, aber wir könnten es deinem Vater sagen, Malfoy.“

Mit großen Augen fuhr Draco herum und starrte die Kassiererin an, die ihm immer noch zu grinste. Jetzt kam es ihm aber irgendwie bekannt vor. „Woher…“ Die beiden Frauen tauschten einen Blick, bevor sie Draco wieder fixierten. „Oh, nein… Sagt mir nicht… Avery?“ Die Kassiererin winkte weiter grinsend. „Mulciber?“ Ronalds Beratung zuckte mit den Schultern.

„Wer sonst?“

„Vielsafttrank“, sagte die Kassiererin, beziehungsweise Avery. „Plus ein kleiner Zauber für Mr. Weasley, damit er unbedingt hier rein will.“

„Hab ihm totalen Schrott untergejubelt“, gluckste die Pseudoberatung, die auch absolut nichts mit Muggelliteratur anfangen konnte.

Draco stöhnte auf und warf einen Blick zu Ronald und Sirius, verstand jetzt, warum Letzterer sich über das Buch aufregte. „Ich hätte mich schon noch gemeldet.“

„Malfoy, du kennst doch Lucius. Er wäre fast selbst gekommen.“ Avery gluckste. „Außerdem passen wir gerne auf unser Nesthäkchen auf.“

„Hast du was?“, fragte Mulciber.

Außer extremem Liebeskummer? Draco verdrehte die Augen. „Ihr solltet Snape endlich loswerden“, sagte er mit gesenkter Stimme. „So wie ich das mitgekriegt habe ist er beim Orden unvorsichtiger. Agiert ganz anders.“

„Ratte?“ Avery schnaubte. „Na, toll…“

„Snape ist vielleicht ne Nummer zu groß für dich, Malfoy“, sagte Mulciber. „Konzentrier dich lieber auf die wichtigen Dinge.“

„Glaubt mir oder eben nicht. Aber ich weiß, was ich gesehen und gehört habe. Der Vergleich ist nicht so schwer durchzuschauen“, schnaubte Draco. „Gut, außer für Idioten wie euch…“

„Oh, danke.“ Avery verschränkte die Arme vor der Brust, bemerkte, dass er im Moment eine richtige Brust hatte und warf erschrocken die Hände in die Luft.

Draco verdrehte die Augen. „Ihr solltet Vater sagen, dass er vorsichtig mit Longbottom sein soll. Der Orden plant da wohl etwas.“

Mulciber nickte. „Der Ire lungert da ständig irgendwo rum. Is‘ aber nich‘ sehr helle, der Kleine“, winkte er ab.

„Snape aber schon. Und so wie es aussieht ist es sein Verdienst, dass die größte Niete von Hogwarts ständig so viel… Glück hat“, murmelte Draco. „Ich hab Black sagen hören, dass Snape ihn immer aus der Scheiße reitet.“

„Ich will nich‘ wirklich glauben, dass Severus einer von denen is‘“, sagte Mulciber.

„Ich sag dir die ganze Zeit, dass er ne krasse Nummer fährt“, zischte Avery.

„Oh, und vorher bei Salazars Bart soll ich wissen, was ‚eine krasse Nummer‘ übersetzt bedeutet?“, gab Mulciber zurück. „Sprich so, dass man dich versteht.“

„Ach, halt die Klappe…“

„Ich stopf dir deine gleich.“

Draco fuhr sich durch die Haare. „Ansonsten scheint es… interne Spannungen zu geben. Wiesel war ohnehin klar. Der ist wie eine Fahne im Wind.“ Aus den Augenwinkeln bemerkte Draco, dass Sirius und Ronald sich für etwas anderes entschieden hatten und zu ihnen kamen. „Wie auch immer… Sagt Vater, dass es mir gut geht und ich hab sein Weihnachtsgeschenk in die zweite Schublade von links unten gelegt. Und er soll nicht auf den Dachboden gehen. Da ist ein Irrwicht. Und im Keller… Nein, ich will diesen merkwürdigen Stift nicht kaufen! Hören Sie auf mich zu belästigen.“ Draco drehte sich schmollend um, als Sirius neben ihm ein Buch auf die Theke klatschte.

„Das hier bitte. Und packen Sie’s als Geschenk ein“, sagte Sirius und Draco konnte es sich nicht verkneifen über die Schulter zu schauen, wo Avery und Mulciber einen ratlosen Blick tauschten. Die hatten noch nie im Leben ein Geschenk verpackt. „Willst du doch noch einen Stift, Draco?“, fragte Sirius verwirrt, als er Dracos Blick bemerkte.

„Nein, danke“, sagte Draco und schüttelte den Kopf.

„Ähm, entschuldigen Sie, Sir“, fiepte Avery. „Aber das Geschenkpapier ist aus. Das macht dann… ähm… ähm… Was heißt das da?“

„Das ist das Zeichen für Pfund, du Volltrottel“, zischte Mulciber.

„Oh… Oh, das macht zwölf Pfund… Pfund… Pfund was?“

Sirius runzelte die Stirn, während Draco versuchte sich das Lachen zu verkneifen. „Alles in Ordnung, Miss?“

„Ja! Ähm…“ Avery räusperte sich und wedelte hilflos mit der Hand herum. „Ähm… Zwölf Pfund… Gold!“

„Du verfluchter Trottel!“, schnauzte Mulciber wutentbrannt und schlug sich die Hände vor den Mund, warf einen vorsichtigen Blick zu Sirius, der etwas verwirrt wirkte. „Er meint… Sie meint, zwölf Pfund. Liebeskummer, wissen Sie, total durch den Wind. Ihr Freund hat sie gerade verlassen.“ Den letzten Satz knurrte er richtig. Avery schluckte seine Blamage herunter und setzte ein übertrieben süßliches Lächeln auf.

„Oh, ja…“ Sirius grinste zurück. „Zwölf Pfund Gold hab ich auch nicht dabei.“ Er lachte bellend auf, was die beiden Todesser in schlechter Tarnung erwiderten. Etwas steif standen sie nebeneinander und betrachteten den Schein, den Sirius ihnen hinlegte. Einen Blick mit Mulciber tauschend widmete Avery sich dem Mysterium Kasse und kratzte sich nicht sehr damenhaft am Hinterkopf, während er die rechte Augenbraue hob.

Sirius klopfte allmählich genervt auf der Theke herum und schaute sich suchend um. „Wo ist Ron denn schon wieder? Der Junge macht auch nur Ärger. Ich geh ihn kurz suchen, Draco. Lässt du dir das Wechselgeld geben?“

Draco nickte, kassierte ein herzerwärmendes Lächeln von Sirius und lehnte sich seufzend gegen die Theke, sah dem sich langsam entfernenden Mann nach.

„Oh, Malfoy Junior starrt Black auf den Arsch“, hörte er Avery glucksen.

„Kümmer du dich mal lieber um die Kasse“, schnarrte Draco und drehte sich um, schüttelte resignierend den Kopf, als Avery kurzerhand die Kasse aufhexte. „Ich krieg einen Zwanziger, einen Zehner, einen Fünfer – ja, das sind die Scheine. Dann zwei Münzen. Einmal ein Pfund und einmal zwei… nein, das sind fünfzig Pence…“ Er seufzte und ließ sich sein Wechselgeld geben, streckte die Hand nach dem Buch aus, aber keiner der Beiden verstand, was er von ihnen wollte. „Das Buch, bitte.“

„Oh!“ Avery schob es ihm hin.

„Plus Tüte.“

„Ähm…“ Avery schaute sich suchend um.

„Dort.“ Draco deutete neben die Kasse und bekam endlich sein eingepacktes Buch. „Ihr solltet das hier nicht als zweites Standbein benutzen“, seufzte er. „Und vergesst nicht, was ich euch gesagt habe.“

„Vergiss das jetzt nicht, Malfoy.“ Avery packte ihn am Kragen und zog ihn fast über die Theke. „Lass die Finger von Black. Deinem Vater wird es nicht gefallen, wenn du dich auf den Feind einlässt.“

„Ich lasse mich nicht auf den Feind ein!“ Draco riss sich los und richtete sich den Kragen. „Und wenn, dann geht es euch nichts an.“

„Wir kennen dich ne ganze Weile“, sagte Mulciber. „Fühlen uns verantwortlich.“

„Denk dran, was er mit Nott gemacht hat“, fügte Avery hinzu.

Draco verengte die Augen zu schmalen Schlitzen und setzte zu einer Antwort an, als Sirius‘ Hand sich auf seine Schulter legte.

„Hab ihn gefunden. Bei den Erotikromanen.“

„Sirius!“, quietschte Ronald mit hochroten Ohren. „Hatte mich verlaufen.“

Sirius grinste und Draco verdrehte die Augen. „Gehen wir. Frohe Weihnachten!“ Strahlend winkte Sirius den beiden Todessern, bevor er Draco aus dem Laden zog. „Merkwürdige Ladys…“

Draco machte sich los und ging auf Abstand. „Muggel… Die haben sie nicht mehr alle.“

Sirius schaute ihn verdattert an und starrte dann auf seine Hände, als hätte er damit irgendetwas falsch gemacht. „Draco, ich… Wegen vorhin.“ Er wollte Draco am Arm packen, aber der wich aus und knallte Ronald dabei die Tüte vor die Brust.

„Da. Können wir jetzt wieder gehen?“ Er schaute Sirius nicht an, spürte aber dessen Blick im Nacken.

„Nein“, sagte Sirius und ging so dicht neben Draco wie möglich, wenn er schon nicht seine Hand halten konnte. „Ich brauche noch ein paar Sachen und außerdem spüre ich allmählich meinen Rücken.“

Blitzschnell fuhr Draco herum und betrachtete Sirius‘ leicht verschwitzte Stirn, versuchte verzweifelt den Funken Sorge auszutreten. Merlin, er würde es nicht aushalten, wenn Sirius wegen ihm etwas passierte. Und dabei hatte der das geschworen. Eine richtige Zwickmühle. Aber Draco könnte wenigstens verhindern, dass Lucius es extra drauf anlegen würde, Sirius aus dem Weg zu räumen, oder sonst was. Nochmal hielt er das nicht aus…

„Hey, keine Sorge.“ Mit den Fingerknöcheln fuhr Sirius über Dracos Wange, worauf der sich gegen die Hand lehnte, die daraufhin seine gesamte Wange bedeckte.

„Sirius…“ Draco suchte den Blick aus den grauen Augen, glaubte zuerst, dass die glitzerten, aber das waren wohl nur die sich spiegelnden kleinen Schneekristalle. „Gehen wir ins St. Mungos. Bitte…“ Das letzte Wort hauchte er.

Sirius sah ihn an, sagte aber nichts und legte ihm wieder einen Arm um die Schulter, bevor er ihn die schneebedeckten Straßen entlang zog, Ronald in dem Buch blätternd hintendran.


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