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Fanfiction

Curiosity – First And Final Passion - Half a moment away from you…

von Dr. S

Es schien so, dass Draco doch nicht die ganze Zeit geschlafen hatte, die er in seinem Zimmer verbracht hatte. Oder Sirius Black hatte eine einschläfernde Wirkung auf ihn, was er allerdings nicht hoffte. Sachte fuhr er über die vom Alkohol leicht rosige Wange und lächelte still vor sich hin. Äußerlich musste er wie der glücklichste Mensch auf der Welt wirken, aber innerlich zerriss es Sirius gerade. Es tat ihm richtig weh überhaupt daran zu denken seinem Klammeräffchen etwas vormachen zu müssen und er bekam es irgendwie auch nicht hin. Er persönlich fand, dass er wie ein perverser Onkel klang, der einen unschuldigen Jungen in sein Kämmerchen zerren wollte.

„Na, dann wollen wir doch mal“, sagte er zu sich selbst, schlang einen Arm fest um Draco und den anderen unter seinen Kniekehlen hindurch, bevor er mit einem Ächzen aufstand. Merlin, früher war der Junge aber viel leichter gewesen. Und Sirius‘ Rücken protestierte auch mit brennendem Schmerz gegen dieses Vorhaben. Glück im Unglück, dass er im Flur auf Charlie traf.

„Perfekt“, presste er schwer atmend hervor und übergab Draco in die vertrauenswürdigen Hände eines großen Bruders… eines Drachenwärters… eines schwulen… Sirius schüttelte heftig den Kopf. Nicht eifersüchtig werden, dazu hatte er gar keinen Grund.

„Der Kleine ist aber leicht“, sagte Charlie und drehte sich probeweise mit Draco im Kreis, worauf der leise seufzte. Sirius war noch ganz fasziniert von diesem Geräusch, als sich schon wieder dieses brodelnde Feuer in seiner Brust ausbreitete, weil Dracos Arme sich um einen fremden Nacken schlangen. Da gehörten die nicht hin, verdammt!

„Ich werde nicht alt, ich bin verletzt“, rechtfertigte Sirius sich für das Umpacken.

„Meinst du das jetzt im metaphorischen Sinne?“, fragte Charlie und grinste, als Sirius ahnungslos die Augenbrauen hob. Anscheinend könnte der hier Stunden mit einem jungen Mann im Arm herumstehen, ohne irgendwelche Anzeichen von Erschöpfung zu zeigen. „Du weißt doch, was hier im Moment los ist, Draco“, zitierte Charlie erfolglos. Hah! Sirius hatte ein besseres Gedächtnis, besonders wenn es sich um seine eigenen Sätze drehte.

„Du solltest nicht lauschen“, sagte Sirius tadelnd. „Wenn ich das Molly erzähle…“ Er schob Charlie auf die Treppe zu. „Jetzt bringen wir meinen Draco ins Bett.“

Charlie lachte tatsächlich auf. „Oh, ja… Aber ihr wart so niedlich. Ich habe nur auf sein ‚Ich liebe dich‘ und dein ‚Nee, bitte nicht‘ gewartet.“

„Was?“ Sirius schüttelte den Kopf. „Würde ich toll finden… Ein kleiner Malfoy sagt nicht einfach ‚Ich liebe dich‘. Da kann man sich was drauf einbilden.“

„Und du würdest zurück säuseln?“

Sirius spürte eine plötzliche Trockenheit in seiner Kehle und räusperte sich vergeblich, brachte Charlie damit schon wieder zum Grinsen. „Merlin, Charlie… Für diese Uhrzeit bist du viel zu munter“, murmelte er.

„Zeitverschiebung“, sagte Charlie nickend. „Säuselst du zurück?“

„Ein Black säuselt nicht“, meinte Sirius und deutete auf den Abdruck an der Wand, wo bis vor kurzem noch seine Mutter herumgehangen hatte. „Wir schreien Zeter und Mordio. Wenn ich ihm meine Gefühle beichte, dann kriegst du das selbst in Rumänien mit.“

„Oh, wie goldig.“ Charlie pustete Dracos Haare durcheinander, als er schwer aufseufzte. „Du liebst ihn.“

Sirius verdrehte die Augen. „Schreib es an die Toilettenwand…“ Er schüttelte resignierend den Kopf, als Charlie leise lachte. Ja, okay. Er musste zumindest zugeben, dass er verliebt war. Über den Punkt mit dem ins Bett kriegen und aus war er leider schon hinaus. Wenn er sich den Kleinen einfach gleich geschnappt hätte, als er hier aufgetaucht war, dann wäre es vielleicht nicht so weit gekommen, andererseits… war das vielleicht auch wieder nur irgendeine Ausrede.

„Was hält Harry davon?“, fragte Charlie, hielt vor der Treppe in den zweiten Stock inne und ließ Sirius den Vortritt. „Alter vor Schönheit“, meinte er und bekam dafür einen Stups in die Seite von Sirius.

„Er ist erwachsen. Damit würde er genauso leben müssen, wie mit der Tatsache, dass ich mir von ihm nichts sagen lassen werde“, meinte Sirius und warf einen Blick über die Schulter auf Harrys Zimmertür. Er hatte nie offen darüber geredet, was er von Draco wollte, genauso wenig hatte er allerdings ein Geheimnis aus seinen Absichten gemacht. Harry liebte Rätsel, also hatten ihn Sirius‘ kryptische Aussagen ein paar Monate beschäftigt und dann vom Stuhl geworfen. Aber er hatte sich wieder eingekriegt und jetzt würde Sirius ihm in den Arsch beißen müssen, weil er sich an etwas versuchte, das viel zu hoch für ihn war. Ob Harry über so einen… Pseudoverrat jemals hinwegkommen würde, war ungewiss, aber ein Leben ohne Risiko wäre langweilig.

„Macht er dir Stress?“, fragte Charlie und zog die Augenbrauen zusammen.

Sirius schüttelte den Kopf. „Wieso?“

„Weil du gesagt hast, dass, ich zitiere, Draco dein einziger Lichtblick sei.“

„Merlin, Charlie. Du sollst schnulzige Privatgespräche nicht belauschen“, gluckste Sirius.

„Willst du ihn so nur rumkriegen?“, hakte Charlie nach und Sirius verdrehte die Augen. „Oder ist es wegen Remus? Ihr habt euch ganz schön gezankt, als ich Ostern hier war.“

„Da hatte Remus seine Tage. Wird er immer ungemütlich“, antwortete Sirius.

„Du weichst aus. Das ist irgendwie gar nicht deine Art.“

„Charlie, du weckst mein Klammeräffchen, wenn du weiter ununterbrochen plappern musst“, seufzte Sirius.

„Er schläft selig. Und seine Lippen sind wunderbar weich.“ Sirius fuhr blitzschnell herum und fixierte Charlies Hals, gegen den sich Dracos halboffenstehende Lippen pressten. Der blonde Haarschopf war auf der breiten Schulter gebettet und bot einen viel zu schrillen Kontrast zu dem feuerroten Haar. Sirius war sich ganz sicher, dass Dracos Haare nur durch seine die perfekte Ergänzung finden würden. „Irgendwie niedlich wie eifersüchtig du bist“, gluckste Charlie.

„Ich hab einfach ungerne einen monatelang abstinent lebenden schwulen Sack in der Nähe von meinem unerfahrenen, leicht naiven Draco“, presste Sirius hervor und deutete auf die Zimmertür seines Bruders. „Da rein.“

„In deiner Vorstellung“, schmunzelte Charlie und trug Draco, als würde er nicht mehr als eine Feder wiegen, in das dunkle Zimmer, schaute sich kurz suchend nach dem Bett um.

„Er ist unerfahren“, sagte Sirius beharrlich und drückte Charlie sofort weg, als der Draco losgelassen hatte. „Naiv vielleicht nicht, aber… Merlin, er hat sich eben von dir abfüllen lassen. Eigentlich sollte ich dich dafür schlagen. Was hattest du vor?“ Charlie machte ein ganz unschuldiges Gesicht, als Sirius über die Schulter schaute.

Schnaubend drehte er sich wieder zu Draco, achtete sorgsam darauf, dass Charlie ihm nichts weggucken konnte, als er ihn auszog, und deckte ihn liebevoll zu. Er konnte sich schon vorstellen, was da passiert wäre. Sein armer, aufgelöster und verwirrter Draco wäre im betrunkenen Zustand den lüsternen Griffeln des Drachenwärters vollkommen ausgeliefert gewesen.

„Gänzlich unerfahren oder nur… du weißt schon?“

Sirius fuhr einen Moment abwesend über Dracos nackte Schulter, beobachtete wie der sich lächelnd ins Kissen kuschelte und musste davon selbst leicht grinsen. „Ich weiß nicht… Es ist mir auch egal“, log er ohne rot zu werden, griff Dracos Hand und umschloss die langen Finger.

„Ich bin gut in sowas“, meldete Charlie sich wieder zu Wort. „Weißt schon, so… von wegen, alles okay? Es ist gleich vorbei, blah…“

„Pfoten weg, Weasley“, knurrte Sirius. „Das ist meiner.“ Er strich Draco das Haar aus der Stirn und lehnte sich herunter, presste einen sanften Kuss gegen die schmalen Lippen.

Draco schmiegte sich lächelnd gegen die Kissen. „Theo…“, entwich es ihm in einem Seufzer und Sirius erstarrte. Theo? Theo?! Wer bei Merlins Bart war Theo und was hatte er in Dracos Kopf zu suchen?!

„Oh, oh…“, machte Charlie. „Da scheint deine Zuneigung doch nicht ganz so auf Gegenseitigkeit zu beruhen, hm? Oder ist Theo dein Kosename?“

„Theodores Kosename, vermute ich“, presste Sirius zwischen aufeinander mahlenden Kiefern hervor. „Dieser Bastard, der schuld an meinem Rücken ist.“ Bloß eine Vermutung, aber wenn man jemanden hassen wollte, dann sollte man es auch richtig tun. „Ich bring ihn um.“ Blitzschnell fuhr Sirius hoch und wäre aus dem Zimmer gestürmt, hätte Charlie ihn nicht an den Schultern gepackt.

„Mach mal langsam, Sirius“, meinte er schmunzelnd, was Sirius gerade nur aufregte. „Mit der Verletzung solltest du lieber keine Träume von deinem Draco umbringen.“

„Und wo soll ich meine Wut dann raus lassen? An dir?“ Charlie zuckte leicht mit den Schultern und Sirius verdrehte die Augen. „Du nerviger Bastard. Ich mach das nicht mehr…“ Er lugte zu Draco, der friedlich mit dem Kissen schmuste. „Argh…“ Er linste wieder zu Charlie und schnaubte. „Ein letztes Mal noch.“ Damit schob er den grinsend Charlie aus dem Zimmer. „Und ich denke an meinen Draco.“

„Du willst nicht wissen, an was ich denke.“

„Nicht an Draco.“

~*~

Es war so merkwürdig kalt in Dracos Rücken, dass er sich leise murrend herumrollte, dabei seine dröhnenden Kopfschmerzen zu spüren bekam und stöhnend eine Hand gegen seine Stirn presste. Er musste sich einen Trank gegen diesen Kater machen und dann sollte er auch mal wieder etwas essen.

„Sirius?“ Vorsichtig tastete er die andere Seite des Bettes ab und zog die Augenbrauen zusammen, als dort niemand lag. Er hätte fest damit gerechnet, dass Black sich auch ungefragt in sein Bett schleichen würde, aber vielleicht schätzte er ihn wirklich falsch ein. Es wäre schon irgendwie niedlich, wenn er aus Rücksichtnahme in seinem Zimmer geschlafen hätte, aber Draco wäre nicht ausgeflippt, wenn Sirius bei ihm geblieben wäre. Eigentlich… hätte er ihn sogar gerne hier gehabt.

Draco lächelte leicht und öffnete langsam die Augen, wurde zum Glück nicht von all zu grellem Licht geblendet. Vielleicht würde ja doch noch alles gut werden. Er könnte bestimmt alte Wunden heilen lassen, wenn er nicht alleine sein musste. Vielleicht konnte er mit Sirius ja einfach ganz neu anfangen. Alles andere, der ganze Krieg und dieses kindische Drumherum, erschienen ihm plötzlich derartig sinnlos. Solange er Sirius hatte, war ihm das alles vollkommen egal…

Er setzte sich etwas zu ruckartig auf und stöhnte leise, als sein Kopf sich anfühlte, als würde er gleich platzen. Aber er konnte ja auch nicht ewig im Bett rumliegen und nichts tun. Er würde zu Sirius gehen und ihm sagen, dass er bei ihm bleiben wollte. Dann würde er ihm erzählen, was er vorgehabt hatte und wenn er dann nicht hochkant rausgeworfen wurde, dann konnte er Sirius auch noch beichten, warum er vielleicht eine ganze Weile warten musste, bevor sie miteinander schlafen konnten. Und das wollte er. Dracos Brust füllte sich alleine schon bei dem Gedanken daran mit einer prickelnden Wärme, die ihn dazu antrieb sich blitzschnell anzuziehen und ins gegenüberliegende Zimmer zu stolpern.

Die Wärme wurde aber sofort weggespült, als er einsehen musste, dass er Sirius doch nicht falsch eingeschätzt hatte: Ein unsensibles, arrogantes, sexbesessenes Arschloch. Draco hätte sich für seinen schnellen Herzschlag ohrfeigen können, als er die feuerroten Haare neben Sirius‘ auf der Matratze aufgestützten Arm erkannte. Die eindeutigen Hüftbewegungen wurden leider nicht vollkommen von der Decke verborgen, stoppten aber abrupt, als Sirius den Kopf drehte.

„Oh, Fuck…“, keuchte er, die Wangen hochrot, fast so rot, wie das Blut, das Draco über seine Handinnenflächen strömen fühlte, als er die Fingernägel tief in seine Haut bohrte.

„Ich wollte nicht stören“, presste Draco heiser hervor und drehte sich auf den Absätzen um. Er stürmte durch den Flur, erreichte aber gerade mal den Treppenabsatz, als zwei Arme sich um seine Hüfte schlangen.

„Lass mich das erklären“, hörte er Sirius sagen und strampelte wild.

„Fass mich nicht an!“, brüllte er, versuchte aber vergeblich sich loszumachen. Mehr als ein paar Zentimeter kam er nicht weg. „Lass mich los, du elender Bastard! Ich hab gedacht du würdest mich mögen! Ich dachte… Lass los!“

„Hör mir doch zu!“ Draco spürte die nackte Brust in seinem Rücken, als Sirius seinen Griff verstärkte, und wehrte sich heftiger gegen die Umklammerung.

„Nein! Nein, verdammt! Lass mich!“ Mit einem Ruck riss er sich los, stolperte nach vorne und wurde mit voller Kraft gegen die Wand gerammt. Er keuchte auf, als er herumgedreht wurde und wandte den Blick zur Seite, um Sirius nicht ansehen zu müssen.

„Draco… es ist nicht so wie du denkst“, sagte Sirius eindringlich. Er hatte sich die sicherlich verschwitzte Decke um die Hüfte geschlungen, was Draco die Mundwinkel verziehen ließ. „Das ist nichts Ernstes. Und… sozusagen nur ein… Abschied. Weil ich jetzt dich hab.“

Draco schüttelte kaum merklich den Kopf. „Du fasst mich nicht an, Black“, sagte er leise, aber mit fester Stimme. „Behalte deine Bettgeschichte. Das passt besser zu dir, als das… was ich wollte…“

„Präsens, Draco. Bitte“, seufzte Sirius und stemmte die Hände neben Dracos Kopf auf, ließ seinen eigenen leicht hängen. „Bitte…“

„Geh mir aus den Augen“, presste Draco hervor.

Sirius schüttelte den Kopf. „Das kann ich gar nicht.“

„Mir doch egal! Dann stirbst du eben! Es interessiert mich einen Scheißdreck!“, brüllte Draco, holte aus und rammte die Faust mit voller Wucht gegen Sirius‘ Schulter. Der schmerzhafte Gesichtsausdruck ließ Draco kurz zufrieden grinsen, aber bevor er das wiederholen konnte wurde sein Handgelenk mit voller Wucht gegen die Wand gedrückt.

„Spiel dich nicht so auf. Wenn du mich rangelassen hättest, dann hätte ich das gar nicht nötig gehabt“, knurrte Sirius ihm ärgerlich entgegen.

Draco schnaubte. „Wusste ich es doch… Nur darauf warst du aus…“, murmelte er und jetzt war es an Sirius zu schnauben. „Typisch Mann, was? Wenn ich könnte, dann würde ich sicherlich auch alles vögeln, dass sich meinem Charme nicht entziehen kann…“

„Was?“, fragte Sirius nach, die Stirn in tiefe Falten gelegt. „Wenn du könntest?“

„Du stinkst, Black. Geh weg von mir.“ Draco suchte sich einen Punkt hinter Sirius und fixierte den. „Meinetwegen vögel dir deinen Pseudokummer raus.“

„Draco…“ Sirius seufzte angestrengt. „Was machst du mir so eine Szene? Mehr als zu sagen, dass es mir Leid tut, kann ich nicht. Ich konnte doch nicht ahnen, dass du in mein Zimmer stolperst.“

„Oh, entschuldige bitte. Ich konnte ja nicht ahnen, dass du dir auch nicht zu schade für einen Weasley bist!“, platzte es voller Sarkasmus aus Draco heraus. Er kniff die Augen zusammen, als er das Brennen bemerkte. Merlin, er würde jetzt nicht anfangen zu flennen. Wieso musste das aber so wehtun? Wieso musste immer ihm so eine Scheiße passieren?

„Draco, bitte…“ Sirius‘ Hände fuhren über seine Brust, klammerten sich fast verzweifelt fest. „Du verstehst das nicht. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie es ist, nicht klar denken zu können, weil… weil… Ich will dich.“ Draco reckte mit kaltem Gesichtsausdruck das Kinn, als Sirius‘ Lippen sich gegen seinen Hals pressten. „Ich bin zu alt und einfach nicht der Typ dafür so viel Rücksicht zu nehmen – ich weiß doch nicht mal, warum du so prüde bist!“

„Ich bin nicht prüde“, sagte Draco ungerührt.

„Ein kalter Bastard bist du! Wie dein Vater!“ Sirius umfasste Dracos Gesicht und machte Anstalten ihn zu küssen, aber Draco konnte sich gerade noch wegdrehen.

„Wage es nicht mich zu küssen“, presste er hervor. „Es ist schlimm genug, dass du mich mit den Händen anfassen musst. Ich will mir gar nicht vorstellen, wo du die hattest.“

Sirius schlug mit der Faust gegen die Wand, aber Draco zuckte nur kurz zusammen. „Als ob du überhaupt dazu in der Lage wärst, dir irgendwas in der Richtung vorzustellen!“, schnauzte er.

Draco verzog keine Miene. „So wie sich das anhört, macht es dir nichts aus, dass meine Zuneigung gerade verpufft ist.“ Er räusperte sich. „Könntest du mich jetzt loslassen? Ich habe Hunger.“

„Verpufft, so, so?“ Sirius ließ ihn tatsächlich los. „Das werden wir ja noch sehen.“ Damit verzog er sich zum Glück und Draco lehnte sich gegen die Wand, schnappte zittrig nach Luft. Und er hatte gedacht… er hatte… Draco schüttelte heftig den Kopf und fuhr sich durch die zerzausten Haare. Wieso nur hatte er gedacht Sirius wäre etwas für ihn?

„Musstest du ihm so nen fetten Korb geben?“

Draco schnaubte. Jetzt tat dieses bescheuerte Wiesel so, als wäre das alles seine Schuld, dabei war der hier her gekommen und hatte alles kaputt gemacht.

„Halt dich da raus, Scheißkerl“, zischte er und richtete sich zu seiner vollen Größe auf, überragte Charlie so um ein paar Zentimeter. „Wenn du anscheinend weißt, dass wir… dass ich… Wieso macht man dann sowas?“

„Sirius war einsam, alleine… Letzteres war ich auch. Das findet sich eben.“ Charlie klopfte ihm viel zu fest gegen den Oberarm. „Falls es dich interessiert, er hat auch schon früher gerne mal deinen Namen rausgehauen.“

„Das ist sein Problem“, murmelte Draco und drehte sich um. „Ich gehe frühstücken.“

„Hey, Kleiner!“ Charlie packte ihn am Arm und zog ihn herum, aber wie auch bei Sirius schaute Draco ihm nicht in die Augen. „Du solltest da nicht so zickig sein. Versetz dich mal in seine Lage. Man kann eben nicht wählerisch sein, wenn man… bestimmte Interessen verfolgt. Nicht jeder Typ fühlt sich geschmeichelt…“

„Halt die Klappe“, fuhr Draco dazwischen, versuchte aber ruhig zu bleiben. „Er braucht mich ja nicht, wenn er schon eine schwule Hure hat.“ Den Spitznamen konnte er getrost an Charlie weitergeben, dann musste er sich nicht mehr von Sirius damit nerven lassen.

„Irgendwie süß, wie eifersüchtig du bist.“ Draco war ganz baff, als der sich über ihn lustig machen musste. „Geh jetzt zu ihm, fall ihm um den Hals und säusel ihm süße Worte ins Ohr.“

„Hey…“ Draco sträubte sich, als er herumgedreht wurde und auf Sirius‘ Zimmer zugeschoben wurde. „Ey! Ey, ich geh da nicht rein! Lass mich los!“

„Was hältst du von einer Schleife?“ Charlie hob ihn kurzerhand hoch, bahnte sich den Weg in Sirius‘ Zimmer und warf Draco auf das frischgemachte Bett – zum Glück. „Sozusagen als Geschenk.“ Er zückte den Zauberstab und schwang ihn grinsend, präsentierte Draco dann einen Spiegel.

„Du bist so eine scheiß Schwuchel, Weasley“, presste Draco hervor, als er das rosafarbene Band musterte, das um seinen Oberkörper gewickelt war. „Jetzt lass den Unsinn. Ich habe Hunger.“

„Sirius auch. Na ja… wohl eher Appetit, aber du verstehst schon.“ Charlie wedelte wieder mit seinem Zauberstab rum und beschwor noch ein paar dünnere Bänder herauf, die Draco kurzerhand ans Bett fesselten. Mit großen Augen starrte Draco an die Decke, drückte den Rücken durch und versuchte sich loszumachen, aber die Bänder schienen sich nur fester um seine Handgelenke und Knöchel zu wickeln.

„Weasley, mach mich los!“, presste Draco hervor.

Charlie schüttelte den Kopf. „Nicht, ehe du Sirius vergeben hast und ihr euch versprochen habt zu heiraten, zwei Babys zu produzieren und mir ein Zimmer unterm Dach zu reservieren.“

Draco blinzelte und starrte den völlig verrückten Kerl an, als wäre er der mit der Schleife. „Was?“

„Ich denke, so ein Baby hätte was. So oft, wie ich mich um Ron hab kümmern müssen kann ich sehr gut mit Kindern und mit Sirius‘ Ego hab ich auch Erfahrung. Außerdem kann ich es behalten, wenn es volljährig und schwul geworden ist.“ Charlie grinste und Draco schnaubte.

„Sehr witzig, wirklich.“ Bevor er sein Kind einem Weasley anvertraute musste aber noch eine Menge passieren. Erstmal musste die Eule das Kind vorbeibringen…

„Ich bin witzig und hab rote Haare – was willst du mehr?“ Charlie nickte sich selbst zufrieden zu. „Außerdem ist mein Job so cool.“ Er setzte sich auf die Bettkante und legte eine Hand auf Dracos Oberschenkel, während er über Drachen zu philosophieren begann.

„Hallo?“ Draco versuchte verzweifelt auf sich aufmerksam zu machen. „Weasley! Ey, ich hab Hunger! Mach mich los.“

„…schlug der Kurzschnäuzler plötzlich aus und nur so knapp an mir vorbei, aber ich bin ja…“

Draco verdrehte die Augen und spannte seinen Oberschenkel, auf dem immer noch Charlies Hand lag, leicht an, worauf der Redeschwall endlich stoppte. „Du redest mehr und sinnloseres Zeug als eine Frau“, schnaubte Draco. „Kein Wunder, dass Sirius dich flachlegt, damit du die Klappe hältst.“

„Versuchst du jetzt dasselbe?“, fragte Charlie und grinste schon wieder so breit, dass man auf ihn einprügeln wollte. „Im Camp lebe ich die meiste Zeit alleine, da könntest du nur mit Drachen reden. Hab also eine Menge nachzuholen.“

Draco behielt die Bemerkung, dass ein zur Abwechslung mal schweigsamer Weasley ihm lieber wäre, für sich. „Bind mich los.“

„Wenn ich ein Baby kriege.“

„War das so nach dem Motto ‚wenn Flubberwürmer fliegen lernen‘, oder soll ich losgehen und dir ein Baby klauen?“

Charlie lachte auf und klopfte Draco aufs Bein. „Du bist ja lustig, Draco.“ Damit stand Charlie auf und bewegte sich auf die Tür zu, brachte Draco dazu sich wie wild gegen die Fesseln zu sträuben.

„Ey, du kannst mich doch nicht hier… Komm zurück, verdammt!“

Charlie winkte kurz. „Ich dachte, du hast Hunger…“ Er knallte die Tür hinter sich zu, ohne Draco eine Erklärung für diese sinnlosen Worte zu geben.

Stöhnend ließ Draco den Kopf auf die Kissen sinken und wartete ab. Was blieb ihm auch anderes übrig, als abzuwarten, bis Sirius ihn befreien würde?

„Was machst du… in meinem Zimmer?“ Wenn man gerade an ihn dachte. Draco seufzte und hob den Kopf.

„Mach schon, Black.“

Sirius stand da, als würde ein riesiger Stein auf ihn zu rollen. Die schwarzen Haare hingen ihm noch leicht feucht in die Stirn, bevor er sie mit einer lässigen Handbewegung zur Seite wischte.

„Das ist mir schon peinlich genug.“ Draco fühlte wie seine Wangen rosa anliefen und wandte den Blick ab, als Sirius lachen musste.

„Der Rotschimmer passt nicht zu der Schleife“, sagte er und setzte sich neben Draco auf die Matratze, legte seine Hand genau auf die Stelle, die noch warm von Charlies Fingern war. „Ich mag tiefrot aber viel lieber…“

Draco drehte seinen Kopf noch weiter von Sirius weg, als er die warmen Lippen auf seiner Wange spürte, bekam sie aber gleich danach auf den Hals. „Das war nicht meine Idee.“

„Nicht? Ich hätte dir ne Menge Respekt über den Kopf geschüttet, wenn du dich ganz alleine fesseln könntest.“

„Mach mich los“, sagte Draco heiser. „Das ist erniedrigend. Besonders, weil ich deine Gegenwart nicht ertrage.“

„Ich lass dich erst gehen, wenn du mich wieder magst“, sagte Sirius, legte eine Hand auf Dracos Wange und zog ihn herum, damit sie sich ansehen konnten, wenn Draco es nicht vorgezogen hätte an die Decke zu starren.

„Es ist verdammt pervers, dass deine Affäre mich dazu zwingt, dir deinen Seitensprung zu verzeihen.“

Sirius lachte kurz auf. „Hör mal, Kleiner. Wir… haben doch noch gar nichts miteinander.“

„Was?“ Draco hob den Kopf und zerrte erneut an den Bändern. „Haben wir also nicht? Was war das dann für dich, gestern? Muss man dir erst so einen Ja-Nein-Vielleicht-Zettel zustecken?“

Mit erhobenen Augenbrauen wich Sirius leicht zurück. „Ich hätte ‚Vielleicht‘ angekreuzt“, sagte er schulterzuckend. „Aber wenn du ‚Ja‘ haben willst, dann kriegst du ‚Ja‘.“

„Ich bin für ‚Nein‘“, schnaubte Draco ärgerlich. „Ich verabscheue dich, Black.“

„Fragt sich wie lange…“ Sirius verschränkte die Arme vor der Brust und beobachtete Draco eine geraume Weile beim Schmollen, bis es klopfte.

„Zimmerservice.“ Damit schob Charlie mit den Fuß die Tür auf und grinste. „Sirius, du hast mein Geschenk für dich gefunden!“ Er strahlte richtig und stellte das Tablett auf den Schreibtisch.

„Ja, aber ich glaube, es weigert sich ausgepackt zu werden“, seufzte Sirius.

Draco schüttelte angeekelt den Kopf. Wie konnten die so locker miteinander reden, wo er sie in flagranti miteinander erwischt hatte?

„Du darfst nicht aufgeben“, sagte Charlie ermutigend. „Mum hat euch Frühstück gemacht. Sie wollte zwei Tabletts, aber ich hab ihr gesagt, dass ihr ab jetzt nur noch eines braucht.“

„Was?!“ Draco versuchte alles um sich loszureißen, aber damit schien er die anderen nur zu amüsieren.

„Okay, gut. Ich hab ihr gesagt, dass ich zwei Tabletts nicht tragen kann, nachdem sie mir fünf Rippen bei ihrer stürmischen Begrüßung gebrochen hat.“ Charlie seufzte. „Ich würde euch ja gerne weiter beim Turteln zu sehen, aber da unten bin ich die größte Sensation seit Ginnys Treppenhausknutscherei mit Dean.“ Er drehte sich herum und machte sich zum Glück davon. „Das Rampenlicht wartet auf mich!“

„Boah, was für eine nervige Schwuchtel“, presste Draco hervor und brachte Sirius zum Lachen.

„So kann er zweimal im Jahr sein. Man sollte ihm seinen Spaß lassen“, sagte er und lächelte Draco an, was der fast erwidert hätte. Wie sollte man bei dem vielen Charme aber auch widerstehen können? „Ach, Draco… Du weißt doch sicher, wie das ist… Wenn du deinen… Freund…“ Er schien sich am liebsten übergeben zu wollen. „…über die Ferien nicht gesehen hast. Sobald man wieder irgendetwas zum Vögeln… äh, Vollquatschen hat, tut man das.“

Draco starrte Sirius voller Hass entgehen. „Du bist widerlich, Black“, spuckte er aus und drehte den Kopf weg, wurde aber sofort wieder auf die andere Seite gezogen.

„Hat er dir nicht gerne zugehört?“, versuchte Sirius ganz freundlich nachzufragen, aber Draco sah eine Ader an der blassen Schläfe heftig pulsieren. Eifersucht? Okay, das passte nicht zu dem, was Black abzog, aber er hatte sie verdient.

Draco presste die Lippen fest aufeinander. Nein, über Theodore würde er trotzdem nie im Leben mit Black reden. Man konnte das auch nicht so Verallgemeinern. Theo und er hatten ja nicht mal in Hogwarts ganz offen miteinander reden können, da hatte es keine Wiedersehensfreude gegeben, außer Draco hätte riskieren wollen, dass sein Vater angerannt kam und alles umbrachte, das es wagte sich seinem Sohn zu nähern. Ansonsten… war Theo nie sehr gesprächig gewesen. Und Draco hatte das oft genossen.

„Hey…“ Sirius strich ihm vorsichtig über die Wange. „Was denn? Wunder Punkt?“

„Du bist ein wunder Punkt“, zischte Draco. „Wie kannst du so… so… auf normal machen! Ist es dir vollkommen egal, dass ich zusehen musste, wie du… wie… hier!“ Er presste einen Moment die Lippen aufeinander und fuhr dazwischen, als Sirius den Mund öffnen wollte. „Bastard! Widerwärtiger, ekelerregender, mieser, perverser Bastard! Ich hasse dich!“

„Ich liebe dich…“ Sirius fuhr über die offenstehenden Lippen und ließ die Hand auf Dracos langsam heiß werdender Wange liegen.

Das wahrscheinlich einzige, was er von Sirius Black ganz sicher nie erwartet hätte, waren diese Worte gewesen. Draco verspürte das dringende Bedürfnis zu lachen und seine zuckenden Mundwinkel ließen Sirius aufseufzen.

„Wieso lachen Leute immer, wenn man ihnen das sagt? James ist ein ganzes Wochenende nicht aus seinem Zimmer gekommen, als Lily ihn deswegen regelrecht verspottet hat.“ Sirius zupfte an dem rosafarbenen Band um Dracos Oberkörper und zog die Schleife auf. „Hass mich nicht, Draco. Das halte ich nicht aus.“

„Spinnst du, Sirius?“, hauchte Draco entsetzt. „Wie kannst du sowas sagen?“

„Wieso nicht?“, fragte Sirius ganz unschuldig.

Draco schüttelte leicht den Kopf. „Weil sowas doch Zeit braucht.“

„Ich hatte über drei Jahre Zeit“, gab Sirius schulterzuckend zurück. „Wenn du währenddessen jemand anderen hattest – okay. Ich meine… warst ja jung… musstest dich… entfalten… aber ich brauch das nicht mehr.“

Eine Augenbraue hebend ließ Draco sich durch die Haare fahren, aber großartig wehren konnte er sich ja auch nicht. „Glaubst du, damit kannst du mich um den Finger wickeln? Was soll das werden, Black?“

„Ich dachte nur, dass ich dir die passende Antwort auf ‚Ich hasse dich‘ gebe“, sagte Sirius und grinste etwas verkrampft, was Draco die Augenbrauen skeptisch zusammen ziehen ließ. Er wollte Sirius vielleicht glauben, aber es fühlte sich nicht so an. Bei Theodore zum Beispiel… Er hatte Theodore geliebt, ein Teil von ihm liebte ihn noch immer und jeder Tag ohne ihn in der Nähe tat weh, aber… vielleicht lag es an der Persönlichkeit, dass es bei Theo einfach ehrlicher geklungen hatte, denn daran, dass Draco anders fühlte, konnte es nicht liegen. Er merkte schon, dass da etwas war. Es fühlte sich frischer an, aufregender und… wie etwas sehr Großes.

„Bind mich los“, verlangte Draco und Sirius seufzte auf.

„Bist du mir noch böse?“, fragte er.

„Ich bin verletzt! Du magst es für unmöglich halten, aber ich dachte… seit gestern… wäre da etwas Wichtiges zwischen uns. Aber anscheinend trittst du das mit Füßen, sobald du die Möglichkeit hast.“ Draco befeuchtete sich die Lippen. „Du hast gesagt, ich wäre… dein Lichtblick und ich hab dir diesen Kitsch abgekauft, nur damit du dich umdrehst und ans andere Ende des Tunnels sehen kannst, wo so eine scheiß Fackel leuchtet!“

„Mach den Mund auf.“ Sirius hatte sich das Tablett geschnappt und hielt Draco eine Gabel Rühreier vor die Nase.

„Black!“ Draco drehte sich weg.

„Mollys Eier sind die Besten!“

„Oh, ich dachte, du bevorzugst Charlies?!“

„Ah, sei ruhig und iss…“ Sirius packte ihn am Kiefer und stopfte Draco die Gabel in den Mund. „Brav.“ Aber nur solange bis Draco ihm die Eier ins Gesicht spuckte. „Böse…“ Sirius wischte sich über die Wange und schüttelte tadelnd den Kopf.

„Mach mich los! Oder ich schreie!“

„Niemand wird kommen“, seufzte Sirius. „Du musst erst sagen, dass du mir verzeihst.“

„Und das wir zwei süße Babys produzieren werden?“, schnaubte Draco, worauf Sirius verdutzt blinzelte.

„Du scheinst wirklich noch Jungfrau zu sein… und Lucius hat dich nie aufgeklärt.“ Sirius räusperte sich, während Draco die Augen verdrehte. „Bis jetzt hat Snape sich noch nicht dazu bereiterklärt derartige Experimente durchzuführen, aber wenn es soweit ist, dann probieren wir das natürlich als Erste aus.“

„Oh, Merlin…“

„Ja, das wäre süß, nicht wahr? Es könnte genauso gut wie du mit Essen werfen.“ Sirius gab endlich nach und befreite Draco von seinen Fesseln. „Ich kann dich nicht zwingen… aber ich würde gerne.“ Damit verknotete er die Bänder ineinander und knüllte sie zusammen, spielte solange damit, bis Draco genug hatte, sie ihm wegnahm und quer durchs Zimmer warf.

„Ich will mir nicht nochmal wehtun lassen“, murmelte er und fixierte Sirius‘ plötzlich zornig funkelnden Augen.

„Dann hat der dir wehgetan?“, knurrte er.

Draco verdrehte die Augen. „Was geht es dich an?“

„Ich will nicht, dass man dir wehtut.“

„Vielleicht solltest du dann damit aufhören!“, schnauzte Draco und atmete tief durch. „Merlin… Du bist so ein Bastard, Black.“ Er vergrub das Gesicht in den Händen und rieb sich stöhnend über die Augen. „Deinetwegen wollte ich… Ich wollte…“

Sirius wartete eine Weile ab, bevor er nachfragte. „Was wolltest du?“

„Ich hab genug davon.“ Draco schnappte zittrig nach Luft. „Ich wollte dir vertrauen… So auf diese… diese ‚wir erzählen uns alles‘-Art.“ Sirius zog Draco die Hände vom Gesicht, worauf der die Matratze anstarrte. „Ich wollte dir alles erzählen…“

„Sorry, Draco“, sagte Sirius tonlos und schlang die Arme um Dracos Rücken, als der sich gegen ihn lehnte. Das Schluchzen zu unterdrücken fiel Draco schwer, als er sich so gegen die breite Brust drücken konnte. Aber noch mehr vor Sirius demütigen brauchte er sich nicht. Für dieses Jahr hatte er das oft genug getan.

„Du hast es verbockt, Sirius.“ Draco klammerte sich an Sirius‘ Hemd fest und atmete tief durch, versuchte sich zu beruhigen. Wegen Black klappte gar nichts mehr. Warum nur hatte der sich überhaupt einmischen müssen? Draco erkannte sich seitdem gar nicht mehr wieder.

„Das stimmt doch gar nicht.“ Beinahe liebevoll tätschelte Sirius ihm den Rücken. „Wir kriegen das schon hin.“

Draco hob den Kopf. „Was denn? Auf einmal ist da was zum Hinkriegen?“ Sirius nickte und lehnte sich vor, wollte Draco küssen, aber der drehte sich weg. „Nicht…“

Aufstöhnend legte Sirius den Kopf in den Nacken. „Zicke…“

„Bastard“, gab Draco zurück.

„Du wirst schon noch sehen, was du davon hast“, sagte Sirius und ließ ihn los, richtete sich auf. „Ich dekoriere das ganze Haus mit Mistelzweigen.“

„Ich hasse Weihnachten“, presste Draco hervor.

Sirius grinste ihm zu. „Weihnachten am Grimmauld Place kannst du nur lieben.“ Er streckte die Hand nach Draco aus und setzte einen bettelnden Blick auf. „Bitte, Draco. Gib mir noch ne Chance.“

Draco fixierte den Blick auf die große Hand. „Ich will mal wieder raus“, sagte er. „Mir fällt die Decke auf den Kopf und ich brauche frische Luft, um nachzudenken…“

„Verstehe…“ Sirius nickte kurz, packte Draco am Arm und zog ihn zu sich. „Wir gehen spazieren.“ Draco wollte widersprechen, aber Sirius presste ihm einen Finger gegen die Lippen. „Ich riskiere nicht mein Leben, indem ich dich gehen und am Ende abhauen lasse. Außerdem… mache ich mir Sorgen.“ Verwirrt runzelte Draco die Stirn, errötete leicht, als Sirius sein Gesicht umfasste. „Zweimal, Draco. Direkt in deiner Gegenwart explodiert irgendwas… Ich will nicht, dass dir was passiert.“

Draco verzog die Mundwinkel, lehnte sich nach vorne und presste sich gegen Sirius. „Du darfst doch noch gar nicht raus…“ Seine Hand klammerte sich knapp unter der Verletzung an Sirius‘ Rücken fest.

„Harry zwingt mich eh ins St. Mungos zu gehen. Das schieben wir ein“, meinte Sirius. Er presste eine Hand auf Dracos Hinterkopf und fuhr sanft durch die weißblonden Haare. „Und ich muss noch Weihnachtsgeschenke besorgen. Sozusagen… unser erstes Date.“

Die Lippen gegen Sirius‘ Hals atmete Draco tief durch. Jetzt roch Sirius wenigstens wieder gut… Ganz frisch gewaschen, als hätte er diese kleine Eskapade einfach auslöschen können. „Ich hasse dich, Black…“

„Heißt das, ich muss mich nicht erst jahrelang zum Deppen machen, bevor du mit mir ausgehst?“

„Ich will nur frische Luft schnappen“, verteidigte Draco sich.

Sirius drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Schläfe. „Mit Händchen halten.“

„Nein“, schnaubte Draco sofort und zog seine Hand weg, als Sirius die greifen wollte.

„Doch…“

„Nein, verdammt!“

„Gut, dann steck ich meine Hand in deine Hosentasche.“

Für die viel zu tief wandernde Hand bekam Sirius erstmal eine schallende Ohrfeige…


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